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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187912190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-19
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1879
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Erschein tLMch ftüh «V, Uhr. S-d-mriS-ast« »». gMchßma«»w, LrducR»».' Ummrfttags i«—l, llhr. 4—4 ltyr. WM u» »Liltzate «v«j«,»«rr «««»» »«chr ft» »N Ltz-cü», der für dir mlchn- Anmm« bestimm!« «ochmittftft-, ft» Loan- stta^nftichdt-^UHr g, »> VUule, ffk z< Ott» Klemm. UmversttLtSstr. 71« MpMtk.TaBlM Anzeiger. Orgim str P»M, Local-eschichtc, Hcmdclr- «d Ets-Wlmkchk. «Lfla-r 1K.0Ü0. ß vieetklt. Vkl^ Belqexemplar 10 Vs. ' fstr »tträbeL«« ördermrg »8 ML rverung 4« Laesp. PetU-etU »0 W Schrift« last Satz Reklame» «Ire be»>iwcM«Pl§ die Svalchetle so Pf. Juseralr find stä» au d Gipedv-« »» send«. — «abatt »i»d uichi ftdftk durch Postvorschnß, a- 3S3. Ureitag den 19 December 1879. 73 Jahrgang. « Am ». December d. 3. Lb«dr treten '/,« Udr iit auf dem Hauptaoletse bei Königlich VLchfisch«! StaatSdahnhofe» pr Plagwi» eine eiserne Stmmerwftun-Nawwer gefunden worden, welche, den anae-! stellten Erörterung« zufolge, dabin nur in der verbrecherischen Absicht, ein» Entgrleisung de- '/.ft Uhr abqebcnden vahuzuge» »u verauiafsea, grlegt worden sein kann. Pollzeiorgane und Privatperson« wollen etwaige auf die Täterschaft bezügliche Wahrnehmungen j oder vermutkungen unverzüglich hier prr Anzeige bringen. Leipzig, am 17. December 18?«. Der töntgltche EtftatSauwftlt. Hahn. ällestem Sohne etwa- Wahre» fein, anch wenn die Tradition sich von der Erinnerung au da- verhältuiß Peter'» de» Großen zu feinem Sohue Alexei Karbe »ud Gang de» neuesten Familienzwiste» entliehe» haben wird. Uber daß e» zunächst bei dem hrlbastatifchen Regime der- bleiben wird, dafür spricht die Reactivirung de» Fürsten Gortschakoff Die Politik diese» alten Ränkeschmiede» hat einen wesentlichen Antheil an de« Niedergänge de» modernen Rußland», an der Corruptioa seiner Gesellschaft und an der schranken- Bekanntmachung. Hmn Awrckr der Einkommrnstruereinschätzung auf da» Habe 1880 werden neaenwärtig diejenigen Beitrag»- pflichtigen, deren Einkommen nicht zweifellos unter dem Betrage von 140!) ^bleibt, zur schriftlichen > "seiner -se,.n,wmrun° an oer gramen« Declaration ihre» Einkommen» unter Aufertigung eine- DrcrarationSsormular» und unter Einräumung I iosen »u»dreit»ng de» uthmsttfchen RevolntronSher« einer zebntLaigen. »o« Loge »er vehSudiftung ab zu rechnende» Sri», deren Versäumnis I dcSin allcn SchichtenderoberenZrhnlausend des Lan -e« Verlust de- ReelamationSrechtes für das laufende Steuerjahr nach stch zieht, aufgrfordert. Gleichzeitig wird in Gemäßheit de» Z. 3S der zum Einkommenfleuergesetzr vom 8 Juli 1»78 erlaffenrn Uu-fübrnngSorroidaung vom 11. October dessklden Jahre- hierdurch bekanni gegeben, daß auch Denjenigen, welchen eine Declarationsaufforderung nicht zugesendet w.rd, e- freifleht, eine Declaration über ihr Einkommen bi- ,nm 4. Januar 188s »n der alten Ricolaischule, Nicolaikirchhof Nr. 18, einzureichen, woselbst auch Declarationsformulare unrnt- ««Mich in Empfang genommen werden können. E- werden auch ferner alle Bormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personenverrinen, liegenden Erbschaften und andern mit dem Rechte de- Berm-gen-erwerbe- auögestattet« Vermögen!Mafien aufgrfordert, für die von ihnen bevormundeten Personen bez. für die von ihnen vertretenen Stiftungen. Anstalten rc., soweft dieselben «in steuerpfllchtige- Einkommen haben. D«cs«r»lionen an oben^edachter Expedittonkst:lle auch dann einzureichen, wenn ihnen I deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Leipzig, am 1« December 1878. Der Aath »er Stadt Leipzig. vr. Trindlin. Koch. Bekanntmachung Nach ß 4 unter » in Verbindung mit 8 LI de- Regulativ» vom I». November 18»7 stad die Grundstücksbesitzer verpflichtet, entlang ihrer Grundstücke Trottoir- von Granitplatten zu legen Fußwege in der von un- zu k «stimmenden Weise berzufUllen. Dieser Vorschrift ist von vielen Grundstücksbesitzern e laffener Aufforderung ungeachtet noch nicht Folge geleistet worden. . Lude« wir diese Auffordrrung hierdurch erneuern, geben wir un» der Erwartung hin. daß die Be« theiligten durch Vorstehend» s fich veranlaßt finden werden, bereit» während de» Winter» Vorbereitungen dazu z« treffen, daß «ft Beginn de- nächsten Frühjahr» die Trottsirleguna vor ihren Grundstücken rasch erfolge« kann und daß st« zu diesem Behuf« fich bawrgst die « forderlichen Anweisungen bei un» einhol-n ^ werden. Wir behalten un» Entschließung über da» weitere Verfahren gegen Säumige, insbesondere die betr. vivma am 3. December 1878. Der »ftt» »er Sro»t Neioi , Wange«-rau. de». Umdie slavilchevormachtz« werden.umderWelt Schrecken einznflößm, daz« muß Rußland andere Wege al» bisher betreten, denn ohne gewissenhafte innere Arbeit, durch nationale P-ätenston« allein kann ein Volk niemals zu wahrer Größe gelangen. E» wäre, so »einen wir, an der Zeit, daß diese einfache Wahrheit endlich an der Newa »ud an der Moskwa erkannt würde, um Rußland vor der lächerliches Rolle zu bewahren, für den Popanz Europas zu gelten. hiesigen bep d.e Grundstücksbesitzer zur Erfüllung ihrer Obliegenheit« zwangsweise anzuhalten, vor. pchzig, «« 3. December 1878. Der Gut» »er «r«»l »ei«,tu ^ 0,. Georg». ve.« Bekanntmachung. December a. e. vormittag» 10 Udr sollen auf »em alten GotteSacker hinter der stsrke P«»»elrettztstz»«fen an den Meistbietende» gegen sofortise Zahlung und varüeiaert werden. Ü-tpfig. den 18. December I87S. Die Drpntotton »es »ntt» z» »e« z»»«u«tSho-»tt»le. Freit«», den 1». Jo ba nnitkerch« RL sl Lbfuhre Sfieuüich ver d verrath, Bestechnug Mord »nd Todtfchlag wirke» mit Die stavische Vormacht. Der rnsfische Schriftsteller Dostojewski, der nach Sibirien verbannt war, »m von dort z« ent komme», nannte diese« Land de» Jammer» »nd der Mage da» ..Hau» de- Tode-." Mit eine« er- greiser-de» RealiSmu» schildert dieser Mann da» Sebm der „verschickten", jener Unglücklichen, an denen dar Much eme» gemeroen Verbrechens, oder »er Makel eine» polnischm vergehen» haftet. Heute erscheint nicht vnr da» asiatische, sonder« anch da» weite europäische, überhaupt da- ge lammte heilige Rußland al» ein einzige» Hau» deß Tode». Eine feit Jahren vorberertele social« Revolntion, gleich einem dichtmaschigen Netze über da» endlose Millioneureich auSgespaant, greift »ft kühner Hand in alle -reise de» öffcnilichen wie de» privaten Leben» ein und schreckt vor keinem Mittel zurück, um einen gewalt sam« Umstnrz aller bestehenden verhälvriffe her- berznsühren. Jntrigue »ud »ud Drohnug, Mord und ! einer grauenhaft« Pläcifion zusammen, ,« die «heim« nihilistische Reglernvg z» stütz«, eine Propaganda, die sich immer Weiler verbreitet «ud t» ihre« Wahnsinn da» Richteramt über Leb« und Tod de» Kaiser» aumaßt. Uab so herrscht dena mitten i« Fried« in einer Anzahl Gouvernement» der SriegSzustaud; aber trotzdem rst da» Unglanbltche möglich, baß fich Ansstcht»- und Bahvbeamte stnm» die Hände reich«, »m zn- znfeh«. wie die vahukvrper eine» der größten Bahnhöfe des Reiche» »ntermtotrt wurden, um einer «Vrderbande die MSgltchkett zu gewähren, den kaiserlich« Bahuzug sammi sein« In fast cu m die Lnst z» sprengen. Nur ein glücklicher Zu- fall verhindert« da» Geling« diese- satanischen Bubenstücke-. Unter de» Eindrücke solcher Schaud- that« ist natürlich weuiger d«n je daran zu denk«, daß da- rnsfische Volk der Selbstverwaltung näher geführt, «ft einerparlameutarischeu Staat»- sor« üdacht werde. Wie e» heißt, soll Ach über oiefe Krag« ei» Zwist zwischen Kaiser Alexaudcr »ud de« Großfürstm-Throusol-er erhob« Hab« Der Czwr hat gleich nach erhakwnmc Meldung von dem frevelhaft« versuche in «tschtedever Weise erklärt, daß uuumehr der Kamps um da- Dasein de- Staate- mit aller Energie anfgenom- «« werd« »üffe, und daß von Reformen vor- länfiz nicht die Rede lei» kSunn. A» der Cefa rewftsch von dieser Aeußernug seine- Vater» Snnde erhielt, schrieb er an ihn und beschwor ihn, 1« nicht den «eg der Repreffalt« fortzuwandeln, 8 der unr znm Adgrunde führen müsse. Am » d. M. veß der Czar seinem ältest« Sohne sag«, daß. so lauge er noch in Rußland herrsche, kein einzige» eooflitnttonelle» Experiment mehr gemacht werd« dürfe. Dieser Ealfchlnß de» Kaiser» hat den tu tiefste Bestürzung »ud zngleich in höchst« Zorn versetzt, so daß er fich zur Antwort inreiß« ließ, der Kaiser Hab« kein Recht, die Zukunft »er Dtznafiw z» eompromittiren; diese würde ihr Existenzrecht wahr« müff«. Dem Georg».Feste blieb der Cefarewitsch fern; seine Zimmer in St. Petersburg verläßt er fett dem d. M. gar nicht mehr. Alexruder II. wollte den unbotmäßig« Prinzen verhaft« lassen; schon war General Drevtelen »tt diese« Aufträge be traut, «l» e» eine« Telegramme der krank« Czarin gelang, den Befehl rückgängig zu «ach«. Immerhin ist die Spannung zwtsch« Later und Sohn noch immer eine hochgradige »ud kann «an auf alle möglich« Cousequeuzen gefaßt sein. Dies« können »« so weuiger anSoleib«, al» der Thronfolger sich ans eine starke Partei stützt. Alle Minister, mit Anßuahme de» Herrn Makow, zwei Drittel de» diriairend« Smat» »ud die ange sehenst« Mtlitair» sind einig in der Fordernng von Reformen. Der Ezar hat die Abschrift einer Petition erhalt«, welche der Smat in einig« Tag« au ihn richten wird und die in «hrfurchl». volle«, aber feste» Tone verlangt, baß da- Volk dnrch Ausstattung mit Recht« »ud Freiheit« zu« Wächter der Größe bi» Reiche» gemacht werde. Auch die Generale Hab« tu einem unter- thäuigsteu Rapporte eiugestaude». daß «ehr «l» em viertel de» vfficiercorp» vom Geiste der Neuerung ergriff« «nd »aß da» Aenßerste z» b«. fürchte» sei, fall« «an nicht ' einer Eonstilulion deuselbeu j rieben sollte schluffe, Repressalien auruweub«, beharre», daun würde et« «ilttairische» Pronnuciameuto kan« lange ans fich wart« last«. Der Kampf zwischen de» Ezar »ud de« Thron folg«, »wisch« de« autokralisch« »nd dem eon« stttuttonell« Principe kann nicht lauge dauern; er ist bereit- m seine letzte entscheidende Phase ae- treten. In diesem Sinne wird eine« osficiösen Platte an- Gt. Petersburg ge- Vorgänge am . a» stl«»- schmückung Man muß fich aber dabei erinnern. de« April'Attrntate ähnliche Er verbreitet warm. Immerhin mag au zwtsch« da» Lzar und dessen Äff« fall» man nicht dnrch Vroclamirnng I Kürst« Viswarck, ton deuselbm ftdwede Nahrnng «t-1 diese» Gegenstand« Sollte der Lzar bei feine« Be-1 stark geong ist, a Politische Aebersicht. Leipzig, 18. December. Da» Schicksal der Vorlage de» Reichs kanzler- au den BuudeSrath, die RbchndernnG tzer Neich»verf«rfs««g betr. war von vornherein besieget!. Bon 58 Summen, welche der BundeSrath bet voller Besetzung zählt, haben sich nur fech«, die drei de» Troßherzogthums Hkffen, die eine der Frei« Stadt Bremen und zwei von ein Paar der kleinsten Staat« abge gebene Stimm«, gegen die lies einschneidend« Verfassungsänderung« behus» Verlängerung der Legislatur- »nd Etat».Periodm erklärt. E» ist allerdings gerechtfertigt, wenn der osficiösr Tele graph von einer „erheblichen Mehrheit" spricht, mit welcher die betreffend« Vorlage angenommen Word« fei, »nd «» bat fich »tzBer e mnml ^«rau»- gestalt, d^ der «iL de»MO« Bismarck i« B unde-rathe allmächtig ist Dem» ansäugllch berichte ten glaubhafte Mitthnlungm von einer diel zahl- reicher« Opposition, welch« die erste Anregung de- Gedanken» einer solch« Verfassungsänderung ge- fundw, e» war bekannt, daß Bayer« noch in den vorberatheudeu Ausschüsse» mit eine» Amende ment. welche» wenigsten« die alljährliche Berufnug de- Reichstage» obligatorisch machte, unterleg« sei, »nd man durfte die Hosianna heg«, daß sich bei der schließlich« Abstimmung tm Pleuum noch die 14 Stimm« fiud« würden, welch« genüg«, jede Verfassungsänderung »umögüch zu »ach«. Diese Erwartung hat stch unn nicht erfüllt, uud e» liegt dem Reichstage ob, der geplanten und »u- zweifelhaft etntretend« Gchädignngd«» conktlutto- nelleuWeseu», welche die Verlängerung der Legt-latur« »nd Etat-Perioden mit fich führ« würde, erfolg reich« Wioerstand z» leisten. Wie die Haltung de, nationalliberal« Press« zeigt, gehör« ihre herdorragmvst« Organe zu d« Gegnern der Vorlage. Wenn andere liberale Blätter die Be fürchtung auSsprech«, daß da- Gro» der confer- vativen Partri« schließlich gerade durch die er forderliche Anzahl von vationalliberal« Stimm« die Mehrheit erhalt« und dem Entwürfe Gesetzes kraft verleihen würde, so glaub« wir, daß diese Blätter, auf falsche Information« hin. ihr« eigen« Parteimitgliedern «tue andere Stellung zu unterschieb« trachten. Wie wir bestimmt erfahr«, nimmt der Abgeordnete 8. Bennigsen und sein großer Anhang, dm er in der Retch»- tagssrrction zählt, eine entschied« oppositionelle Stellung gegen die beabsichtigte Beeinträchtigung be» Privcip» «nd de» BudgrtrechtS de» Reichs tage» eia. Daß die» w um so höhere« Grade von de« Abgeordneten LaSker »nd fein« Kreun den iune gehalten wird, ist selbstverständlich. Die Fortschritt-Partei »ud, wie e» bi» jetzt den An- schein hat, anch ba» Tenlrnm »erb« geschioffcv « die Vorlage stimm«, ebenso die Pol« und w«d fich zeig«, ob der Einfluß de» der sich an de» Verhandlung« andes ' ' " ^ ^ halt«, w«u nrchmpolitische Organ Ben ui nde» r» bethew«« dmbfichtrgt, auch dann eine Majorität zu er- er die Ultrawontanm nicht dnrch Eoocesfionen gewinnt. Da ser»'-, der .Hannoversche Lo». " ' Schluff. Vuda pester schrieb«. Diese Darstellung intimer Vor Petersburger ^bofe ist vielleicht reich schmücknng. Man muß fich aber dabei I d«j schon »ach de« Aprtl.Attmtate ähnliche I zählnngeu verbreitet warm. Jmmerhm m«t Ide»H«satz, zetchvmd für die Anffaffnng, welch« ^ schlag der BerfaffnnaSällderung « w«n die Regierung kerne Bor lag« j so meint der Verfasser der Mdtiv«, ' tag nichts zu thrrn und kann > er hätte dann höchst«- Rechenschaftsberichte »ud PeUtton« entgegenzuoeh«« Nu», da- Letzter« kann »nter Umstärrd« sehr wichtig »ud für fich allein schon der Anberanmnng einer Session Werth fein: die Verhandlung über die Elbinger Petition weg« der Simultanschul« wird eiue der wichtigste» während der diesmalig« Sitzung« de» Abgeocd- netenhause» fein. Ader hat der Reichstag nicht da» Recht, selber Gesetze Vorschlag«, kann er nicht Interpellation« an die Regierung richten, ist nicht im Allgemein« die Control« der letzteren eine seiner Hauptaufgab«, für der« Erledigung e» sehr verschiedene parlamentarische Form« giebt? Da» Alle» übersetz« die Motive, »nd dafür fiatuireu sie ein« Kall — daß e» oho« LtatSberathung au RcgieruugSvorlagcn fehl« könnte —, der bisher noch niemals vorgekom- »« ist! Für Eventualität«, auf der« Ein treten schlechterdings Nicht» hindeutet, ändert »an doch nicht ein« Kundammtalartikel der Verfassung. Diese Zamuthuug ist so uumotivirt, sie ist sogar nicht drn chda» Proj-cl der zweijährrgenEtLtßperioderr gebot«, daß e» nicht Wunder nehm« kann, wenn mau dahinter die Absicht vermuthet hat, gegebene» Falle» die unbequeme Coutrole durch die Volksver tretung z» vermeid« oder im Allgemein« die, ohnehin wahrlich nicht allzu imposante Stellung derselben in unser« öffentlichen Leben noch weiter herabzudrücken. Wir sind freilich überzeugt, daß sich für diesen Vorschlag keinenfall- eine Majo rität tm Reichstag, auch wie er jetzt zusammen- gefetzt ist, stad« wird; ob für die zweijährige Etatsperiode, da» ist minder sicher, doch dürs ten auch hier wenigsten» die altpreußisch« Mit- Bor- cou- Haie», die Bedenken der Liberal« theilen." Da» vormalige knrtzesfische Atdeironrmet-- »ermrügen scheint der prmßrich« Regierung noch manche Verdrießlichkeit bereit« zu soll«. „Nach der Annexion de» Kurstaate» glaubte mau — so schreibt man un» au» Berlin — die Krage auf beqeemere Weise lös« z» Karr«, indem »an den präsumtiv« Thronerben de» Kurfürst«, de» Land graf Friedrich von Hessen-Rumpenheirn, dm Schwiegersohn de» Prinz« Karl von Prenß» und Schwager de« Königs von Dänemark, ans da» Fldeicommißvermögen Verzicht leist« ließ »nd ihm dagegen eine recht anlehnlich bemessene Abfindung, mehrere Schlösser, Bildergalerien rc., sowie «ine jährlich« Rmte von 240.000 Thlru. bewilligte. Hiergegen erhob« die übrig« Agnat« des Kurhause- Widerspruch und erstritte» vor einem Jahre, wie bekannt, ein ihre For derungen thellweise anerkennendes Urtheil erster Instanz vor dem S ei»aericht z» Kassel. In zweiter Instanz schwebt die Sache hmt« noch. Inzwischen haben vor wmig« Wochen hterfelbfl Vergleich-Verhandlung« zwischen Tommiffarien der Staat-regierung und Vertreter» der vier Agnat« (die übrig«- theilweise auch persönlich hör an wesend warm) stattgesnndm. Preußen bot jedem der vier Prinzen al- Abfindung eiue jährlich« Rente von 12,500 Thaleru und hat wenigst«- so viel erreicht, daß der Landgraf Ernst und Prinz Karl von H-ffm.Philipp»thal.P»i!ipp-1hal, sowie lexis von Hess«-Philrpp-thal-LerL- zur Annahme einer Jahresreute unter der Bedingung bereit erklärt Hab«, daß die augeboteue Summe angemeffm er- höbt würde. Der vierte Agnat aber, Prinz Wil helm von Hessen-Philipp-thal-Lerchseld, »er einzige von d« vier«, welcher Söhne hat, die in Zu- kuuit einmal da- ganz« Vermögen der bervm Lim« Heffeu-PhiUpp-thal uud Heffm-Philipp-thal- Lerchfelv erb« würden, hat jchrtftitch sich noch einmal nachdrücklich gegen j-den Vergleich-Vorschlag erklärt und die H:ran»g«be des ganz« zu Unrecht riagezogen« Fldeicommlßvermöa«» gesordert Unter dies« Umständen ist es nicht weuiger al» wahrscheinlich, daß die preußische Regierung noch in dieser Session de« Landtage eiue Vorlage be- »üglich der definitiv« Abfiadnng der hessisch« Prinz« mach« kau».- So wett nufer Bericht. Eine Interpellation tu der zweit« basisch»«» kawmer über die Stellung der «egiernvg zu der t« Reichstage angeregt« Wncheraesetzgebnv, wurde vom Staat-minister Turban dahin be- antwortet, daß de» Wucher «tt der Beschränkung de« Zinse» »nd der «echselsähigkett ctvtlrechtlich nicht beizukomm« sei, daß dagegen weg« Be nutzung von Roth, Leichtsinn »nd Unerfahrwheit die strafrechtliche Ahu»ung bestehe. Di- Frage, ob der Wucherer civilrechtlich gezwungen werde wo«, drn Wechsel nnd die Früchte heran«,»geben, werde im badisch« Laudrecht dnrch da» Erferderniß ge löst, daß l-der Vertrag eine erlaubt« Ursache haben müsse. Wie e» im Reich« damit p» halt« sei, be dürfe einer gründlich« Erörterung. Die- sei die , wen« die Vorkommen Landgraf seid fich Stellnng der Regiernag z« der Frag«, «ngelegenbclt t» Reichstage wich« v
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