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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187912293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-29
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1879
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ErfcheNtt täglich tth s»,. Uhr. Taaeblaü «Lftage IßMj. im. d« Kr dtenäch»' HUWMtk I^EMWWlEM »»»« FV«M» st, Attlluuch«: as rrr. Anzeiger. vrga str ßeliük, Localzeschichtt, Handel». nnd EWiDderkKr. ttrtnng" 4* Wvi. PÄzatu tt M. B» »1« deM NeduEuuuani» die SvaWrÜ« 4» — Aadatt wich mät Montag den 29 December 187ft. Zur gefälligen Beachtung. U» bei Ausgabe der Legitimationskarten zum Abholen des Tageblattes beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Karte «nd Rechnung bereit» von heute an i> Empfang nehmen lasten. L«B»osL<FtoOs «tso L^»F0-F«FF^F VolMsche «edersicht. Net-ttA, t«. Lecemorr. Wie ans varziu gemeldet wird, ist Fürst Bis« «M*ch fett vierzehn Tagen nicht gerade trank, ader doch derartig nnpäßuch, da- er da» Zimmer »icht verläßt. Seine Adficht war es, da» Weih- »achtsfest in Verlin »n verlebe», allem das rauhe Setter verbot di« Reise, »nd der Kanzler wird sich erst ganz wieder erhole» müssen, bevor er sein hinterpommerfches Domini»» verläßt. Augen» biickltck» ist ganz ungewiß, wann der Reichtkanzler »ach Berlin to»«t. — Das Retchsfchatzamt wird dem Vernehmen nach in der ersten Hälfte des Januar i» Stand« seiw, au den vnnoes- rath einige Speeialetal» abzngebeu. Znm Ab- tchlnß gelaugt ist der Etat der Marineverwaltuua, des Rmchskauzleramts. der Etat sür Elsaß. Loth- ringe» nnd sür da» Reich»justiza«t. E» darf an- g«o««« werden, daß der Etat pro 1880/8 l i« Wesentliche» »it dem Etat de» laufenden Jahres »bereinstimmt, daß mithin der Reichstag über die Etatsberathuva d<quem hiuwegkommt, selbst wen« die Session nicht vor de» 1s. Kebrnar beginnt. Bur „Magdeb. Ztg." wtrd, anscheinend osstciss, «u» Berktu «schrieben: Der Finanz»totster Bitter hatte bekanntlich die Vorleg«,, des Oefttze», wel» ches die Ltndernng des Nothstandes in Ober- 'chlesten betrifft, sür di« Mitte des künftigen Monats ««gekündigt E» werde» indessen alle Anstrengungen gemacht, wenn irgmd möglich, de» standtag »tt de« Entwurf« schon sofort nach de« Wiederbeginn der Arbeiten befasse« z» können. Dieselbe« stützen sich aus die lausenden Berichte »es Ober Präsidenten »ad tcr Regiernngßbehvrden ans de« heimgrsncht« Kreisen, «ud es find diese Berichte in letzter Zeit erheblich beschlennigt wor den. Die Mttte des Januar war von dem Ober, prsstdente» nur als äußerster Ter»in bezeichnet motten. I« Landtage Witt «an jedenfalls die Sach« nicht anshav«, nnd es ficht z, erwarte», daß die vom Staate z» bewilligende» außerordent- üchen Aufwendungen «och vor de» Abläufe de« Januar flüssig gemacht werde« köuuen. Das Ergebviß der Magdeburger Wahl vom 23. d. M. ist, wie allseitig anerkannt wird, als et» verhältuißmäßig »»günstiges z« betrachten. Obgleich die Betheilignvg an der Wahl diesmal wett schwächer war, als im vorigen Jahre, so hat »och der Soeialdemokrat Viereck äber tausend Stimme» «ehr erhalte«, als der foeialdemokrattfche kandidat Bracke t« Jahre 1s7S Es ist nicht an- zmeehme», daß die Zahl der wirklichen Social- demokrate« trotz des Socialistevaefetze» »m so viel »genommen hat, nnd selbst fortschrittlich« Blätter berechnen, daß etwa ein Drittel der Wähler der Fortschrittspartei sär de» Socialdemokralen vottrt hat. Diese Annahme, welch« die grsßte Wahrschein lichkeit sü, sich hat, ist verschtedeu commenttrt worden. Am wnndcrbarste» ist der Eommeutar. welch«» eia Magdeburger Bros in der »Post' liefert; nach demftlbe» soll die Schuld darun. daß «in Ts^il der »ichtsoeialdemokratischevWähler für den Sorialdemo« traten nnd gegen de» «attonalltberalen Eandtdaten «stimmt hat, «innig »vd allein die nattonalliberale Partei treffe». Die Nattonalliberale« sollen durch ihre» „Uedennnth" sich habe» da» Heft ans den winden lasse«. Bo» eine« solchen nth" ist »ns nichts bekannt geworden .Uebermnth" kan« man es doch nnmöglick» nennen, I»r»« die Partei, welch« bisher de» Wahlkreis «habt hat, wieder einen eigene» Eaudidaten It, was selbst di« Louservattven Magde- s trotz ihrer geringe» ansfichlslosen An» getha» hahe». Der Magdebnrger Brief »Post" berührt damU eine» sehr wnnden l in nuser« politische» heben: die politisch« ft. welch« tt vielfach auch in den Wähler» e» großer Städte bemerkbar «acht nnd sich ans die Anhänger einer einzelne« Partei ränkt. Jeder Wähler, welcher tt bei der »hl von politischen Grundsätzen leite» läßt, >t bei derselben seiner politisch« Ueberzengnng m»glichst correeteu Ansdrnck z, geben; er läßt dabet »icht von perssalicheu Sannen, Stt». gen »der verstimm,«gen leite». Leider üben solebe Verstimmungen einen großen Sir flnß da» Nesultat der «eisten »allen an», und die potttisch« „Vertrauensmänner' mancher Parteien lasten sich, obgleich man ihnen doch ein gereifteres Urtheil zntranen sollte, von ihnen beeivflnsten, wie naheliegend« Beispiele ergeben. Namentlich tristt dies bei Stichwahlen zu; die Kämpfe bei der ersten Wahl «erden erfahrnngs» gemäß zwischen den näherstehende» Parteien immer «it größerer Erbitterung geführt, als zwischen Partewn, welch« (anf verschiedenem Boden stehen, »nd es ist schwer, das Gros der Wählerschaft, welches besonder» gegen den Eaudidaten der väher- stehendeu Partei eir geärgert ist, dafür zu gewinnen, bei der Stilbwahl für dies« zu stimmen. Darum kommt da» Resnltat vieler Stichwahlen gerade den extreme« Parteien z« G»te. Für die Führer der Parteien i» den einzelnen Wahlkreisen erwächst daran» die Pflicht, schon bei der ersten Wahl ihre Parteigenossen auf eine möglich« engere Wahl vor» zuberetten «nd die Spitze ihrer Angriffe nicht vor» zug»«eise gegen den Eaudidaten der znnächfistehen. dev Partei zn kehre». Einem Telegramm an» München zufolge hat der Kliegsmtnister den Kammern zwei Gesetz« entwürfe «zehen lasten, betreffend die Bewilligung eines wnteren anßerordeat-lchen Tredite» von 1.4«? 484 Mark sür »ilitnirische Banteo »nd die Bewilltgung eine» vorschnß^redite» zn wettere» Bunten i« Betrage von 4.l02»«8 Mark, derea Deckung aus dem Erlös sür zu veräußernd« Mil'» tatrrealttäten »nd dnrch einen Zuschuß uns de« ordentlichen Militairetat «folgen soll. Nach de« von de« Finanzanlfchuffe des Folke» thing erstattet« Berichte werde« von der däni sche» Realer«ng für den Mllttatr- und Mar,ne» Etat » 047 000 Krone» verlangt «nd waren hier für in de« vorjährigen Etat 1.S74 800 Kronen bewilligt. Die der gemäßigte» Linken augehörigen Mitglieder beantrage» «»», 1.870 SV8 Kronen, die Radikale» dagegen, 1, »44000 Kronen sür den nenrn Etat z« bewilligen. — Znr vewilliunua eine» Betrag» von 10.08s Kronen bchnss Thettnnhme Dänemark» an der i« nächste» Jahre in Berlin stattfiadenden internationale» Fischereiansstellnng hat der Finanz»»sschnß die Znstimmnng de» Folke» thing beantragt. Ja den rnsstscho» Blättern wird anaenblickltch sehr lrbheft die Krag« erörtert, ob Rnßland de« angeblich« verlangen Preußens »ach der Anne xion des Köktiareichs Polen bis znr Weichsel (der sogenannte» Karseteckssch« Grenze) Nachkommen dürfe oder nicht. Interessant sind die Meinnuaen der einzelne» Blütter Über dresen Gegenstand. Die „Molwa" hält es gar «tcht für «nmögltch, daß unter gewistm Umstände» dem Auurxionsverlaogen Preußen» Genüge geschehe» werde, »ud sagt, indem fie den Polen droht: „Wenn nufer Verhältnis z» de« Polen »nd besonders das verhalte» der Polen gegen »ns sich nicht bessert »nd die Stimmung der Polen gegen «ns dieselbe bleibt, wie fie seit de« Jahre 18SS ist, so in es leicht «»glich, daß die Saesrbeck'sche Sreoze Lnch «ns erwünscht sein würde. ' Die „Nowoje Wremia" mißbilligt die Ansicht der „Molwa"; fie begreift nicht, wie man «in so großes »nd schönes Stück Land den Deutschen Übergabe« ksvue, »» so »ehr, da dt« Pole» selbst, wie rie» selbst der Fürst Lzartortztkt «»«gesprochen habe, lieber bet Rnßland als bet Preußen bleibe» wolle». Es würde interrffant sei», die Metnnrg de» „Solos" über diese» Gegenstand z, erfahre», der r« Jahre 18»L bereit war, Pole» nicht blos bi» an Pie Weichsel, sovdern »och weiter an Preußen abzntretea; der ..Goto»" ist aber bekanntlich fn». pendirt nnd die ihn vertretenden „Petersb. Wiedo- mosti' »eia«« flch. tren der Tradition diese« Blat» t.s, »attkltch z»e ükchcht der „Üstolma". Liese Wendnng in der rnsstsche» Tage« puste blldet ein beredtes Ftval« der »»längst »och von derselb«« mit so -roß.« Eifer gepftmjenen Ansgleichsavter» handlnngen «it »« .polnischen Brikkern". Die »eiste» Wiemer Zkttnngen erörtern dt« Memoranden oe» ezechischen Elnb». Der »Neuen Freien P«ffe' gewährt es Bisriedignng. daß sich di« Ezeche» in denselben ans Artikel iS der Staalsgrnndgesetze stütze». Dieser Umstand gewähre jtdensalls eine« anderen Ansprnch ans «ürdtunog. als die ftühereu ve,faff,ng»fet»dliSen Proteste der Ezecheu. In der Sache selbst kann jedoch da« genannt, vlatt de« Anspruch«, daß all« laudessürstlichen veamten in vöhme» beider Landessprache« »üchttg sein müßten, nicht z». stimmen. Da» geh« über die Gleichberechtigung h'nan» »nd bttente Sprachevzwana. Di« «Presse" erklärt tt von der nationalen Einseitigkeit nnd de« überwiegenden ezechischen Standpnncle in den angestrrbte» Reformen „frapptrt". Wohin käme «an, wenn anch die anderen Nationalitäten dte- felben Forderungen stillen würdin'? Die öster reichische Verwaltung würde dann znm Thaos. Die Memoranden bedeuten den versuch, dem Föderalismus aus administrative« Wege »«ver merkt Eingang in Oesterreich zn verschaffen. Dt« „Dentfche Zettung" accepttrt da» czechilche Memo randum all Grnndlage einer möglichen ver- ständtgnng; nur müßte man de« Beweis haben, daß es drn Lzechtn ernst Varn« z» thnn sei, im Bnnde mit dm Dentsche« die polttischm und vor Allem die wirthschaftlichen Frag« z» lösen. Die serbische Negiernng hat die An» fuhr von Getreide verboten— Der öster«ichtschm Gesandtschaft ist anläßlich eine» Jocidenzfalle» im velgrader Zollamt« volle Satissactiou seiten» der serbrschm Regierung gegttm worden. Der .,Polit. Eorresp." wird an« Konftan- tinopel gemeldet: Der kauzöflfche Botschafter, Fournier, vermittelt in oem englisch, türkischen Eonflicte »nd wirkt uammtttch darans hin, dr ß der englische Botschafter Latzard die dreitägige Frist verlängere. Man glanbt, Lovard werde sich nach giebig zeig«. Die anderen Botschafter beobachten die größte Reserve. — Der griechische Gesandte Koovnrrotis erhielt gestern ein Schreib« de» Minister» de» Auswärtig«, Sawa» Pascha, in welchem Letzterer »ittheilte, daß die Pforte, ohne die in drohendem Tone gehaltene Note de« grie chisch« Gesandt« zu aceeptirea, da» letzt« grie chische Memorendnm ans da» Eingehendst« geprüft habe und die nächsteLoufermz der Grmzrqznliruag». eommissto» ans de» ü». d. anberanme. Es wird angenommen, daß die Pforte t» ber Eonferevz am 2S. d. M. «in« formelle» Vorschlag in Betreff der Grenz frage »ach« werde. I» eine«, aus Gcnnd eigner Beobachtung« uiedergeschriebeam interessante» Artikel der pr.uki- sch« „Militair Zeitung" Über die französisch» Ar«e» heißt es, nachdem die bedeniend« Fort schritte, welche seit 1871 nach viel« Richtungen gemacht wurdm, besprochen Word« find: Wir haben bisher nnr Fortschritt« nnd Vorzüge der französisch« Armee angeführt »nd wollen nnu zu ihren Nachtheilm nnd drn entschieden« Berschlech- lernugev, die in den letzt« 2 Iahe« elatzetretm sind, übergeh«. Der größt«, von Jabr z» Jahr schärfer hervortretende Nachtheil besteht darin, daß jetzt das politische Elrment in die Armee »nd besonder» in ihr Osficiereorp» etugedrung« ist, «it immer mehr zersetzender Schärfe um sich frißt nnd den ganz« fest« vestand allmälig z» erschüttern droht. Wie die französische Drpa- tirtrnkammer jetzt das Schansptel der heftigsten politisch« Parteikämpse darbietet, so ist es anch, wenn auch öffentlich minder heftig aus- treten» «nd dnrch «ilitatrische Discipltu weutgsten» vorlänfig noch einigermaßen gemildert, in dm Reih« der O stetere, Nnterosstnere, ja selbst Sol dat« der Fall. So lange der Marschall Mac Mahou Präsident der Republik war, trat dieser Politische Parteiuntorschied bei weite« nicht so schroff aus als jetzt. Die Armee und besonders dte O> stetere, als die Hanptträger de» muttatri sch« Geistes, fühlt« sich befriedigt, daß ein Mar schall an der Spitze Frankreichs stand, «nd wenn anch schon stets aufrichtige Republikaner, Klerikale, Napoleonifl« nnd Orleantst« in d« Ofssiereorps vertreten waren, so übt« diese Lrmnnng doch kein« bemerkttchen Sivstnß ans die Kameradschaft lichkeit »nd die Diöciplt«. Das brennende ver lange» nach d<« Revanche krieg gegen Deutschland nnd das Bestreb«, sich «tt allen geistig« »nd kör perlich« Kräfte» möglichst tüchtig vorznberett«, «m anch «it einiger »»»ficht ans Erfolg in dies« Krieg eintret« « können, vberwog bei der groß« Mehrzahl der Osficirre alle» Andere, ließ dt« politischen Parteiunterschied« in de» Hintergrund treten »nd verband die sonst heftigsten Gegner. Die ganz anders ist dies aber jetzt gewotte», seit die Reorgantfation greßenlhei s »emdet »ud dcö verlang« nach dem Revanchekriege wenn anch »tcht Verschwnvd« — denn das wird e» in Frankreich niemals — so doch wenigsten» etwas gemildert ist. »nd fett Ma,schall Mae Mahou seine Präfieeut fchast de» Aovorak« Gredtz abgetreten hat. von den Generäl« sind viele penfionnt word«, weil sie in gar z» heftige Opposition gegen d« »«,« Präsident« nvd desft» Ministerium traten; di« Lanscnde der Oberst«, Stabsosficiere «nd gar Snbalternvsflciere, di« gleiche Gesionnng heg«, vermag mau aber »umöalkb zu entfern« »der nnr zn bestraf«, denn die Armee kann fie ganz nnmöglick» entbehr«, und gerade im Gefühle ihrer M,h heit und der daran» folgend« Strof. lofigkeit gefall« sich diele dtesrr Her,« jetzt ad- sichtlich darin, ihr« Haß oder mehr noch ihre veracht«»- gegen de» Prüfidenteu, seine Minister sind anch gegen GambeUa bei jeder Ge- legeaheit öffentlich in möglichst beleidig«»« Nette zu zeig«. Ohne Hehl »ud Sch« sprechen dies« Osstcirre all und überall ihr« Mißachtnng an» »nd beleg« die Herren, welche jetzt an der Spitze von Frankreich st«hen, «tt Benennungen, wie man fie a« dem Mnnde von Paul Eassagvac z» der- uebm« gewöhnt Ist. Gerade in viel« Arttllerte- »ud den «eist« Lavallerte Regimenter», thettweise anch bei der Infanterie, gehört es jrtzt znm gut« Ton. d« Präsidenten, d» Kriegsminister »nd vor Allem Gambetta »nd feine Anhänger zu verhöhn« Nvö Deutsch« kann das Alles nnr angenehm fein. Das »Agstsche Kriegsamt hat augeorduet. daß die Gejchüdgießerei des Woolwicher Heserral» am Montag ihre volle Thätigkeit wieder auf nehme. Wre verlantet, ist die Entscheidung in dem Kampfe zwischen Vorderlader »ud Hinter- lader gefallen »nd handelt es sich »m Anfertigung einer größer« Anzahl Hinterlader nach französi schem System. Diese Hinterlader fall« an Rohr- gewicht schwerer au» als da» Kaliber der ent- sprechenden Vorderlader. Die Admiralität har Weisung gegeben, daß ans den Staatswerft« Weiler keine Arbetter entlass« werden soll«. — Au der afrikanisch« Westküste werden Unruhen an» Anlaß des Kämpft» zwtfcheu dortig« Stmn- men erwartet. Schiffe d«s Eanalgeschwaders werden a« 2S. d. nach Lissabon abfegeln Dem Ge»er«1 Gra«t ist durch eine Depu tation der allgemein« Friedensgesellschaft eine Adresse Überreicht Word«. Ans die oei dieser Ge legenheit an ihn gerichtete Ansprache erwiderte der General, daß er der Eprche entgegen sehe, in welcher ein von all« Nation« anerkanvtes Ge richt dir international« Streitigkeiten schlichten werde. Während feiner jüngst« Nets« habe er die Erfahr»»» gemacht, daß «an im An»lande nicht de» gleich« Wnusch wie in Amerika für ein derartiges Gericht hege Bezüglich der »rienta lisch«» Krage glanb« er. daß dieselbe so lauge be steh« wcrde, bi» die Ration« darin eiuwtlligen würdm, die Schlichtnng ihrer Streitigkeiten eine» Schiedsspruch« anheimznstell«. Alle Länder En- rova» hält« Handelsbeziehung« mit de» Orient, bei jede« finde «an daher Mißgnnst gegen dir Bori heile, welche ei» anderes im Orient erlange L« -t«-t mrt Emd. * Leipzig, 28. Deebr. Aus ein« Anträge t» der Ftuauzdeputation der Zweit« Kammer m Dresden, ob sür die Jnstizbeamten die vorgeschriebenen Amtßkleider ans der Staatseasfe bezahlt würden, erklärte der Jnstizmiutster v. Abekea, daß Dies nnr in Betreff der Amtskleider der Ge richtsschreiber »ud Hülfsrichter geschehe. Die übri gen Böamt« hätten die Ausgaben sür Amlstracht an» eigm« Mitteln zn bestreit«. Der Referent der Deputation, Abg. vr. Mtvckwitz, war der Meinnna, daß ohne gesetzliche Verpflichtung ein solcher Anfwand weder den Beamt« aogesonnen, noch für etnzüne Beamte ans die Staalscaffe über no««m wer»« dürft, eine gesetzliche Regelnng der Augeleg«heit aber auch mit Rücksicht ans die Rechts, anwälte gewünscht werd« müßte. Die Gesammt- heit der Depntation schloß sich dieser Aaschannng des Referent« an »nd sie beantragt de«halb, die Kammer wolle beschließen, die Staatsregiernvg ans- zuforde», noch dem gegenwärtig« Landtage ein« Gesetzvorlage, die Einführung einer Amlstracht sür Jnstizveamte »ud Rechtsanwälte betresftnd, znaehen ,, last«. * Leipzig, 28. December. Die Niederlage des focialdemokratisch« Eaudidaten Viereck bei der Magdebnrger Retchstagswahl bat im Lager der hiesigen Soetaltffen, insbqovdere «nter der« Führe« «ine sehr schmerzlich« Ent- tänschung hervorgrrni«. Man hatte sich in diesen Kreis« mit der bestimmt« Siwartnug «trag«, daß bei der SUchwahl ihn« das Magdebnrgcr Mandat als reife Frucht in d« Schoß fall« werde, nnd es war« anch keine Anstrengung« »nd Geldopser gescheut worden, »m ein« derartig« Erfolg herbetzusiihren, wie denn äber Haupt die Agitation sür di« sorialdewokrattsche Kandidat»r in Magdebnra wesnttUch mit von Seit« der focialtsttsche» Partetteitnng in Leipzig bez. mir Hülse der hier besteh«»« focialdemokratisch« Buchdruckerei« in Seen« gesetzt Word« ist. Die selbe hatte bei ihr« Berechnung« starr dara», gekaut, duß dem nattonalliveral« Bewerber der der Stichwahl di« Unterstützung der Fortschritts Partei in Magdeburg guvz und gar verlor« geh« ivüide, z, welcher Hoffnung allerdings nach der Haltung mehrerer fortschrittlichen Blätter einiger Grnnd Vorhand« war; ivdrst« Hab« die Socta- listen eben dieses Mal eine ihn« jedenfalls sehr unangenehme Actio» erfuhr«. — Am Sonnabend Abend halt« sich die Mit- glteder der „Leipziger Liedertafel" ans dem
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