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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187912289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-28
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1879
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»Zufnhwud« «r aufSft ,7, MS »rscheuü WPUch früh «'/, Uhr. »»» »»»kw«, g»tzM»,tKgUss, ». Her TrwlK»R: tv—n llft. ßUft. M» w» «»atz,»» rvktzk1«B»rr7 ft»« «och» ft «» «ch, »rr»ts»tich. t haben. - Aamchm« ftr für dir nächst- -ssenftnWo-, ftgsäft Rm»«rr ftsttmmte» »<s«vaü«, FWwAe »» «achentage* dis ^»ft de« v« -Me Gachm«tta,s au Soun- rllen w«i,«Z mOFestWgen kräh ft,Uhr. >» ft» cklUat«, fft r«j.-L»»atz«>: Hemm, Universltäkopr. 22, Lösche.Latharünnstr. 1»,p >io« Mtten ht« K, an«. und » ät angetan« athtclt«. so,» ft« L' ! ein, d « an. nah, Io» au» Eos An Bq« !rü-nnß dies l sem. angt —- über nich ie BuSstch gegen E » folgen Anzeiger vrM Kr KMSk, Localgcschichlt, Hmdtll Auflage 1ÜMS. AdommmMwmioftna^ckLM^ dmch tzt» Post b«p>gNr , SU. Je« em-elm Rmnm« »» P. .«ckegexemplü, 1» « Gebühren sär Erttadeiftz« Oh« Pvstdestrderunz tz» mü Pv-ftförderung 4« Uö: Pettcheüo -ft V- Srf-ästkvrckehr. Latz nach »kllE», ,m» ft» Aeftcve»»«-^ di, SvaltzeU« «0 Pf. Iufemtafladstmsand. «prdMo- zu seuftn. -s- Madatt «ntz «cki F L07. » f. l«5 Rupie, Good (Lies, e. ». F. (ö-. Liefe ung u ZtzA. Sosntsg den 28. December 1879. 73. Jahrgang. Oeffeutllche Sitzung der Stadtverordnete» Frotta^ am 2. Januar 188». «benbs «'/. Ahr. nach erfolgter Einfühlung »er aeugewähtten Mitglied« ft- Lolftium» seitens ft- RmheS, na «aal« »«r I- Vür,«kstfttt«. Lage-ordnun,: t. Wahl ft, ftft vaestrhm. I. Wahl ft> Mahktm-fchastft ». ^osur>g d«^n«^«t»getre1-nm Mitglieder ftS »ollegtu»- behufs Feststellung de, Retftnfolge ft- 7 Nntzholzanctio». ^ Moara^ ftu RA »ecember 187- Mm von Vormittags » Uhr «, im Forst«»ter, Bnrgau tn Abheilung Ist» in ftr sogruanmrn Leutzsch«, Gottge ca. 121 eiche«, 7« buch««. 58 rüftrrn«, 10 ltnftne. 21 aftw», 20 eschen», 7 ttlern« und t ma-holftrnor «ntztiStze. kowi« 22« Gchirrtzützer, 8« GchtarÄange» und 100 HoSebänme unter dm -ssentlich angeschlagenen vedingungen und ftr üdllch« Anzahlung an ftn Meistbietenftn verkauft werft». S»sa«me»k»«ft: auf ftm Kahlschlag, tn dm Leutzsch«, Gattg«, an ftr grün« Linie und dem jKeutzlcher Pfarrbolze. ! »u LeipZg. am 18/ Decemftr l»79. »es »aths UarAftOatatta». ^ Bekanntmachung. Die am 81. d. vt. « Duft gehend« Sndsoriptiouspeeioft wird mit ve»»g ans tz 17 der Armenordnung oo» 2». Oeloftr I8S» ü- »» so. Juni künftigen Jahre- hierdurch verlängert, ftipstg. don ft. Demmftr l»70. Das Arme »dir mloriu» >ud»t,°Solf, Stadttath. Hentschel. Anzrige. Die öffentlichen Prüfung« ftr H, dämmen-Schülerinnen werft« Montag den 2»., Die» st», ft» 30. und Mittwoch ftn SL« Decemftr, jedrSmal fts Nachmtttags von 8—8 Uhr im Hörsaal« der Trier'scheu Institute- statt finden. Leipzig, ftn SS. Decemftr 1»7S. Professor Ar. Greht. Lerll» «»- St. Ptterrd«-. Die Spar meng zwischen de« deutsch« Reichs- im'Ianua^ k"r»'er »nd de» Kürst« Gortschakoff ist. so sehr Januar . u» LL4. do. »au anch destredt ist, vorerst mildere Saiten ans. unflhal Gs«ä zuztrh«. »och keine«weg» beglichen. Wenig de- «oo» (Lief «vnt iß. daß eine- der „Mißverständviffe" zw,sch« Lieferung i, Berlin nud Petersbnrg die rnsstsch-polvischen Aul- n April) Sl, gleich«der suche bildeten. ES verlantete seiner Zeit, »aß rnsfische Diplomaten mit der polnischen Emi- Wechsel«», gratio» in Lvterhandlnng traten, daß ein Theil T nden» b« „sßscheu Presse, beorderl wnrft, den Polen fir frenndliche Miene zn zeigen, und daß diese na d> selbst t» wahrer oder erhenchelter Begeisterung für » W d »as große slavische Vaterland mit den Pansla- »n Nass« i dtstrn eoasptrirten nud sich in Mitleid-Phrasen kür die vernuglückte „nationale Bache" im -n-Berich Dsient soplsageu üftrschlngm. Die LnSgletchß- Zaltung de Am wurde nicht nnr von den sangnmischen ter st id no, Polen, smwaen «nch von eine« großen Theil »rnahmr de d« rnsfische« Nationalpolttiker glaubhaft anfae- im diese! »k «Mm», weil man in ihr eine» wesentlichrn Stütz- rs nach uv fft hie in Lnlficht gestellte Einführung einer Sesammtverfassnag ans liberaler Bafi» erblickte. Weder »nter den russischen Resormpolittker», noch mAer den fanatische» Polen Rußlands dachte man > daran, daß eS sich zunächst nur um jene Gortscha- auf ca.' ILl ftfilche Äutrigue handelte, die darauf berechnet immung il «ar. in Berlin Nergeruiß und in Wien Besorguiß a'» lauten! hrrvorznrnfen. Der greise russische Staatsmann ^ »mßte. r aß die im Posensche» von de» päpstlichen Ageo- 185-lss^ ^e» anfgehetzten Ratioualpolitiker nud die galizischen ecunda Ik» Polen mit wahrhafter Tier den Versprechungen Land, lnq lauschte», welche nothweodiger Weise die Gew üther r mittel 1S> «nsregen mußte», »der eben so wußte er, daß in scher gern,» ft» Augenblicke, wo eb uothweudig sein wtrde, der sicher aeniH „ationaleu Preffe in die Zügel zn fallen, »m die l78—ISv AnggleichSverhandlnngeu avznbr^heu, der politischen Agitation eben so schnell ein Sude gemacht würde, nwe de» Hoffnnngen der Panslavtsteu ans eine Lon- I stttntio«. So lam e« anch. Aber der eigentliche gezenwä orten, tz r für leichu fen von u r Umsatz b l10-1« », Oberöst ^Belass ra» Zweck ftS ganze» Manöver» wnrft doch znm Theil 'aber k-7r^ «reicht; Boretsch»!«» gab in Berlin z, ftdenken, daß der Plan einer »iederherstellnvg Polen- dnrch r DecembetAnßlaud tu der Hand de- Ezaren liege »nd daß vläri-ApnlDe lerreich im Kalle eine- Kriege- zunächst vor der ebl ruhickentfrßlckten nationalen Idee erschetnru würde. Rnf- r 7Lü». pckgsch« Organe kündigten geradezu an. daß die Peter-. — Rubölimtger Regiernng nicht nölhig Haft, sich von 80L-dr«»ße» - Deutschland einen seine Territorien M » "lMrauiireaft, Vertrag erftttelu zu müssen, well Ie« nicht wie Oesterreich vor der Thüre eine- lRa«a- und Ratioualttäteu-Kriege- steh«, sondern lfich dnrch die nationale Brgeisternog feiner Völker, fuamenitich der Polen, tu eine» Kampf stürzen ie, dessen AnS-ang »uzweifelhast wäre. Diese ähnliche agitatorischen Preßerzenanifle sind rdtugS seit ft« Erscheinen Bor1fchak,fi'S und ft- scheo Thronfolgers am Berliner Hof« der- »t. Rnssisch-Poleu wird regiert wie zn allen die Verdtcte der rnffischeu Presie über di« läuft in Pol« find begraben, General von »heb« ist hatte ebenso wie früher ein Günstling Petersburger HofrS nud die Gerüchte von r« .U»fsi«pPe tu Petersburg nud der Thron- Lzar Llepavder'S erweisen sich al so fensaftduell, wie die Rachricht«, welch« - die ErthtzAnug einer Bersafinug bet« --jährigen ig-jMlän» ft- Kaiser- Alexander t» SahreS eolporttrt wnrft». Daß Wechsel tu der Vertretnug Rußland- in Ber- anch mit dies« Ding« znsammeahäugt, wird „unterrichtet«" Kreisen der Sasierstadt au der ee behauptet; wahrscheinlich erscheint inftfien versi« »icht. Di« Lonjeelnralpolttik treibt - ans« Ren« die alle, phantastischst« vlüthe» Anstand ist bezeichnend genng für di« ft, Hage wolle sthllaftlph e<- « »tI (old «h vadoS) »^,«i short roduetet E-schüft Butter »er S00 »00—SlO. l per »II vafer ll r »ooo Klh I mit ! S^8»s , sr-»o > per p«lttisch« Urbersicht. Lripzi». »7. Lmemftr. I« Berliner Regternngslager ist «au nicht sehr erbant über die jüngsten zwischen den <ko«serv«t1»e» »nd dem Ge »tun« im Ab. geordueteuhanse vorgekoanneneu Differenzen. E- sei nicht uöthig'gewesen, sagt »au, namentlich in jenen höher« Beamtenkrriseu, welche daS mot ci'oräro de- Frieden- der Eoufessionea getreu ft- sola«, daß ft« Lentrnm-lenteu da- vertrau« ans eine starke Mehrheit genommen wnrde. Eine neue Aulehunug an die ktberaleu würde zur Folge Hab«, daß daS Eeutrn« trotz seiner Hoffnungen ans ein« Ausgleich mit Rom im Reichstage in all« Budgetsragen und na mentlich der zweijährig« Etat-perioft gegen über ernste Opposition machen würde. Man weist daranf hi», daß der Einfluß der preußischen Ultramoatane» weit genng reich«, n« die katholi sch« Fraktion« in den Volke Vertretung« der übrig« BuudeSstaatm zu bestimmen, sich m all« Reichkaugelegenheiten feindlich gegen die Particn- larregiernvgen z» stellen. Go sei e» eine Thal- fache, daß die Altramontaum in der baftrtfchm Kammer in der Krage über den Fortbestand der selbstständig« bayerisch« Gesandtschaft« den An trägen der Regierung nnr deShilb »»stimmt«», Werl sie sich in Opposition geg« die Wünsche d«S Kürsten Bt-marck zu setz« beabsichtigten. Sie behaupte» in ihr« Organen, daß die Der« gleicbSvrrhandluvg« de- Reichskanzler- mit dem Papste nnr darans berechnet sind, der katho lischen Opposition die Spitze abzudrechen und mit ihrer Hülfe Maßregeln durchznführm, die später nnr Rene anstatt roh» finden würden. E- kann nicht geleugnet werden, daß in politisch« Kreis« dieselbe Ansicht vorwaltet. Man bringt gerade, wie man uns berichtet, in d« jüngsten Tag« BuSsprüch« hoher Personen mit dieser Politik tu Verbindung. Unter Ander« glaubt «an au- dem verlängerten Ansertthalte ft- deutsch« Kronprinz« entnehmen zn dürfen, daß die Gründe dafür nicht in ft« Wnnsche lag«, ft« Orden-feste beiznwohnen, sondern daß e« fichdarum handelte, jener Politik geg« den vatican eine Stütz« zn leih«, die mit keinerlei Eovcessiov« ft« Btaal-intereff« etwa» vergeben möchte. Die darans bezüglichen Au-sprüche konnte man »icht avsühreu, weil sie sich geg« eine Brite hin wenden, die z» bezeichn« »nserem Ge währ-manne »icht gestattet ist Jedenfalls ist e- erfrenltch, z» vernehmen, daß der ftntfche Kron prinz d« Verhandlung« de- preußischm Abge ordnetenhauses über die Gimultanschulfrage mit großem Änterrffe folgte und bei der Entscheidung der Auffassung der Mehrheit nicht ftistimmte L» dm t« Großhazogthu» B«ve« durch den Lulturkampf hervoraeruf«« Wirren wird der „R.-Z." wi« folgt geschrieben: ,.I« Freiburger Ordinariat herrschen zwei entgegengesetzte Btrv mnvgen über die Beilegung der ktrcheuvolitt scheu Fragen. In so fern steht die badisch« Re gierung ans diA sicherere» Bob« Denn selbst voran-gesetzt, es bestände die Neigung, der Kirche weitgehendere Zugeständnisse zn machen, al- sie »ns Srnndlage nuferer Verfassnog-gesetze möglich sind, so ist znm Voran- eftnso gewiß, daß weder der gegenwärtige Laadtag zn einer entsprechenden GefetzeSäudernng sei«Zustimmung giebt, noch daß Re»wähl« «ine Amftrnug der Mehrheit in dieser Beziehung z» erziel« verm-chten. Die bestehenden Verhältnisse nud tu-ftfoudere die nicht z» ver bergend« Unzufriedenheit unter «ine« Theil der Kuratgeiplichkeit treiben als, mit Entschiedenheit ans «ine LSsnog t« Sinne der versöhnlich« Be- standtheil« de« Arerbnrger Ordinariat» hi», n» so «ehr, al- schon früh« der vatftun erllärt hat, sich in die Sondersehft» ft- Freiburger ErzbiS- thum- mit der badisch« Regierung nicht mischen z» Wullen. Rom fthält bei dieser Haltung da« ihm sosehr erwümfchte Pridilegtnm, die Bortheile eine- Abkomme»- einznhetmsm «nd für alle Miß griff« di« Truie in Areibnrg ftzw. ft» ErzbiS- thumver weser verantwortlich z« mach«, von all« Seit« wird jetzt übrigen» bestätigt, daß die Abmachnugeu speciell üftr die Examen- frage mit Hereinziehuug der Personalfrage üftr die Besetzung de« er,bischöflichen Gtnhle- in volle« Gange sind. Ein Theil dreser Nachrichten fließt, wa» zu bemerk« wohl richtig ist, offenbar an der „gethetlten" Freiburger Quelle, besteht zu« Theil auch handgreiflich an» „ftsilon, ä'essat". »nd ist de-halb mit sehr großer Vorsicht ans- rnuehmeu. — Da- für die ka-rdes-Angelegenhetten sehr wichtige Stimmenftrhältuiß in der vadischen Erst« Kammer läßt sich in diesem Augenblick noch nicht völlig klar übersehen. Häufig stimmt dieser parlamentarische Körper, der neben d« Standesherr« »nd gewählten Grundherr« an acht vom Großherzog ernannt« Mitalieftrn, ft» Vertretern der beiden Lauft-nnivei sitüten, ft» katholischen Bischof nvd ft« evangelischen Prälat» besteht (von welch« übrigen* ein Lyeil der StandeSherrrn nie nud der Bischof höchst selten seinen Sitz einnimmt), in Versammlungen von 15 bi< höchsten» 20 Mitgliedern. Wollt« «an da- Ergebniß bei der BluntschU'schen Wahlprüfung al- Probirstein der politisch« Stellung anuebmen, so hätte die Regierung keine völlig sichere Mehrheit, denn eS erfolgte die SültigkeilSerklSrnr'g mit 10 gegen 9. Inftß war dir» doch mehr Recht»- al» politische Frage. Der Führer de» konservativeren Theile» ftr Erst« Kammer ist Staatlanwalt v. Marschall, ein höchst begabter Redner, zugleich Vertreter ft- Wahlkreise« KarlSruhe-Bruchsal im Reichstag." * * » Die Finanz«oth in der Türkei «ird immer schlimmer »nd übt ihre nachtheiltgeo Folg« auch aus da- Militärwesen aus. Die sonst so tapfere o-manisch« Armee ist, wie ftr „Pol. Lorresp." au» Äantn a geschrieben wird, fast nicht mehr zu rrkenven. Eine schreckliche Noth ist tu ihren Reihen eingeriflen. Da» Vetteln wird anch von den Soldaten nicht mehr al- Schande angesehen. Am ftllichten Tage sieht «an hier au allen Eck« der Ste dt Soldaten hernmstehen «nd dm vorübergehen den die Hand nach einem Almosen rntgegevstrrcken. Die arm« Leute begnügen sich mit dem Klrmsten, wa- »an ihn« bietet. Ander» ist e» bei Nacht. Be gegnen sie da einem Halbweg- anständig gekleideten Mznne, so betteln sie um einige Piaster „auf Tabak", werden sie aber eine- Banern »sicht,g. so fallen sie üftr ihn her und ranftu ihn voll ständig au». Der Umstund, daß den Soldat« seit etwa 40 Monat« kein Sold anSgezahlt wnrft, hat »nter den Soldaten die schlechte Gewtzhvheit eingebürgert, ihre Waffen zu verkauf«. Der Militatrcommandaut hat strenge Moßreaeln geg« dies« Uvsug avgeorduet und die im vilojet er- scheineudm Blätter veröffeutlichen einen Erlaß desselben, worin die unnachfichtltche Bestrafung Der- juntgen augedroht wird, welche den Soldat« Duff« »ftr irgend welche andere Ausrüstung-- gegenstände ab kaufen In Briese» au- Et. Geter-bwrg »Kd be- tout, daß die rnsfische Bevölkerung noch immer »nter dem Eindrücke steht, den da- letzte Attentat ans den Ezaren hervorgeruse» hat. von all« bisherigen Attentgten hat diese» die rnspslft Ge- sellschast am «eisten in Ansregnng versetzt, sowohl weg« der Kühnheit, mit ftr e» in- Werk gesetzt wurde, al» weg« der besonder« Umstände, die dasselbe begleiteten. De» intelligenten »nd ver- uünstiaru Theil» ft» Public««» hat sich «ine leicht erklärliche Besorguiß bemächtigt. Mau fragt sich nicht ohne Beklemmung, wer dies« BUtentaten geg« die gesammte sociale Ordnnng eia Ende machen werde, welcher wirklich« Ueftlstand den selben »u Grunde liege» mag »nd welche geeig- net« Mittel angewendet werftu löauten. ES ist nicht zu verkenn«, daß sich in ftr russisch« Gesellschaft ei» gewisser Fortschritt Bahn zu brechen beginnt Mau hat derselben »orgeworsen, daß st« nicht in «ehr «ctiver Weis« znr Beseit». gnug de- Uebel- «itwnkt, da» so schreckliche At tentate z» Tage fördert. Dieser Borvnrf ist zn» Theil ungerecht, «eil ihr die Mittel zur BethL- tignng ihrer Actior-fähigkeil fehl«. Indessen kön nen schon zwei Fälle einer Initiativ« angeführt werden, die hoffentlich nicht vereinzelt bleiben wer- den. Ei» Priester ftr Isaak-Kathedrale. Namen« Polifsadow, ging in einer sehr ftredtm und sehr frei« Predigt, die Sensation machte, dem Nihil iS- mu« scharf zn Leibe, indem er dessen Krankhaftigkeit »nd Gefahr selbst für die materiell« »nd politi sch« Fortschritte ft- Lauft« in scharfer Welfe ft- lenchtete. Andererseits ist eß da- Ionrnal ^Der Sohn de- Vaterland»-", da- zn» erst« Male an die russisch« Gesellschaft die entschiedene Frage z» richten sich erlaubt, ,h sie sich nicht- vor,,- werfen Haft nud »h fl« nicht sahst Bchnld trag« an de» tranri^u Ereignisse». — Direct« tele graphisch« Nachricht« ans Banne- vom 2». Decemftr Abend- »»folge ist m ft« Be finden der Kaiserin von Rußland eine leichte Besserung ein geirrt«. Der Appetit hat sich ge- hoftu, die Schmerz« der Plenrefie sind ver gänz«, jedoch wird da- Zimmer noch nicht ver- lass«. - Ueftr die Hinrichtnngen einiger Nihilisten in Odessa wird der „K. Z." wie folgt geschrieben: „Al- der Lätnßuent DrobiaSkin. auf die Befehle und Drohungen der Gendarmen nicht achtend, weiter schrie, versetzt« ihm einer ftr Gendarmen mit der Säbelklinge ein« wuchtixen Hieb über den Kops, in Folge dessen der Unglückliche ohnmächtig wurde Daraus schrie einer der orderen zwei Berurtftilten: „Haue nicht, Elender, qarischer Henker l" worauf ftr Gendarm, mit dom väftl drohend, erwiderte: „Aoltxbl oobob,!" (Schweig, Hund!) Bald nach dieser peinlichen Scene befand sich ber ganze Zug aus ftr Richtstätte, ftnr Skakowo-Felft, rin« ha be Meile von Odessa entfernt. Die vermtheil- ten wurden vom Block lo-grbunden und unter den Galgen geführt. Nun wurde durch den StabScapitain Nesterrnko noch einmal daS TodeSurtheil vorgrlesen und Malinka seine» Adel- v»rluslig erklärt. Der Heu ter stand hoch oben auf dem G« rüste. Man führte ihm zu allererst Malinka »u. Dieser verlanate, »u dem Volke sprechen zu dürfen, woraus der neben ihm stabende Obessaer Stattdauptmann, General major Baron Heinz, fragte, ob er nicht mit einem Geistlichen sprechen wolle. Malinka sah den Stadt- Hauptmann vom Kopf bi- zu den Zehen verächtlich an, wandte sich dann zu dem Henker und saote: „Nun c,anscher Henker, thue dein Werk!" Die Exe mtion ging sofort vor sich. Dann führt« «an auf da- Gerüste den Theologen LrobiaLkin. Diesem näherte sich ein rujstscher Geistlicher und wollte ihm das Lrucistx zu« Küssen hinreichrn, worauf der verurtftilte mit matter Stimme er widert«: „Laß, Bruder, die Dumn b-iteu l" Al- end lich der dritte verurtheilte» Leib MaidanSki, unter den Gal,« geführt wurde, begann er furchtbar zu schreien und dem zu ihm hintretenftn Rabbiner rief er zu: „Hinweg, Satana-, daß dich «otn« Augen Mt seftn!" Um halb 1» Uhr waren sämmtlich« Bernr- l heilten aeftnkt. U« II Mr schnitt mg» tzir Wich« ab, warf st« kamntt ihm« Klelftrn «nd ft» Stricker in di« bereit» gegraben« Gruben und stampft« darin diese der Grft gleich p». Run ««mandrrte General- major Krrk di« Truppen, welche im Parademarsch über die Gruft» hinweg mit klingendem Spiel ab- rückten." Znr Mtnisterkristl in Arnnkretch wäre noch Folgende- »achzutragen: I« „Ionrnal ft, D-barS" find« sich dt« erst« zuverlässige» An- gaben üft, die Vorschläge, welch« Herr v. Frey- etnet dem Präsident» derRepnblik machte Die- selb« war» darrach viel bescheidener, al- im ..Rapptt" nnb in ftr „France" verkantete Zwer Mitglieder ftr repndltkanischeu Union sollt» nämlich nicht einmal mit Portesenille- soudern nnr mit höher« Staatsämtern ft. dacht werft». Floqnet. propoairte der Bant«, minister, sollte au Stelle ft- Herrn Herold, d« man in da- Eabtnet ftrnsev würde, zum Seinevräfectm, und Allatu-Targä zum Unter- staat-srcretair (für da- Sauere) ernannt werden. Auch diese Anträge schien» dem Präsident« ftr
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