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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190503184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050318
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050318
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2682 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 65. 18. März 1905. Kurzweil. Die Rezitationen Herrn Riesemanns, die Liedervorträge der Herren Heymann, Meyke, Mautner und Seelig, besonders Herrn Mautners humorgesättigter Vortrag der Udelschen -Stiefel- knechtsballadc«, fanden stürmischen Beifall und trugen wesentlich zum Gelingen des Abends bei. Erst der grauende Morgen gebot der allgemeinen Tanzlust ein Ende, doch vereinigte die Kaffeetafel noch 50—60 Damen und Herren, die durch Herrn Mautners eigne, mit zwerchfellerschütternder Komik vorgetragenen Klapphornverse noch lange zusammengehalten wurden. Noch einige gemeinschaft lich gesungene Lieder, ein Schlußwort des Vorsitzenden, ein donnerndes -Buchheil«, dann war es hohe Zeit zum Aufbruch, hatten wir doch leider keinen Sonntag, sondern einen grauen Alltag vor uns. Rauchenberger. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 17. d. M. feierte Herr Hermann Heyne im Hause F. Volckmar in Leipzig sein vierzigjähriges Dienst jubiläum. Der Jubilar hat die Freude, in aller Frische und Rüstigkeit auf seine langjährige ehrenvolle Tätigkeit zurückblicken zu können, die ihn vermöge seiner Tüchtigkeit einen verant wortungsvollen Posten innerhalb des umfangreichen Beamten apparats der Firma einnehmen ließ. Der Jubilar wurde von der Prinzipalität und dem Personal gebührend geehrt. Seine Majestät der König ließ ihm durch den Rat der Stadt in An erkennung seiner Verdienste die Medaille für Treue in der Arbeit überreichen. (Sprechsaal.) Jugend - Zeitschriften - Kritik. Kürzlich ist eine Schrift, eine Monographie, 87 Seiten stark, erschienen: -Die Jugendzeitschrift in ihrer geschichtlichen Entwicklung, erziehlichen Schädlichkeit und künstlerischen Unmöglichkeit. Mit einer Kritik der gangbarsten gegenwärtigen Jugendzeitschriften von Otto Hild. Herausgegeben vom Gothaer Prüfungsausschuß für Jugendschriften.« Diese Schrift will eine geschichtliche Entwicklung der deutschen Jugendzeitschriften der Gegenwart geben, will also ein historisches Werk sein; sie will Kritik an ihnen üben, und sie ist heraus gegeben von einem Prüfungsausschuß jener großen Lehrer- Vereinigung, die früher in Berlin, jetzt in Hamburg ihren Haupt sitz hat, und die für sich allein das Recht in Anspruch nimmt, Gericht über Jugendschriften zu Hallen, sie zu beurteilen und meist zu verurteilen. Oben bezeichnte Schrift will eine historische Monographie über Jugend-Zeitschriften sein. Die erste Aufgabe eines Historikers muß doch ohne jeden Zweifel die sein, das Material zu sammeln auf dem Gebiete, über das er seine historischen Forschungen an stellen will, die Quellen zu ordnen, zu sichten, zu studieren. Und das Gebiet der Jugend-Zeitschriften ist nicht groß; jeder Buch händler weiß, daß die Zahl solcher Unternehmungen eine be schränkte ist, sich sehr leicht und bequem überschauen läßt, und daß das Material leicht zu beschaffen ist, ja überall offen zutage liegt Sehen wir an einem Beispiele nur, wie jener Historiker Otto Hild seine Aufgabe angefaßt und gelöst hat. »Die charakteristischste und verbreitetste unter diesen Neu erscheinungen mit ihrem großen Reichtum im Wechsel ist die »Jugendlaube«, seit 1863, von einem Oberlehrer redigiert und heute noch unter dem Titel »Jugendgartenlaube« bestehend.- Die Wahrheit ist: Die »Jugendlaube« wurde im Jahre 1863 gegründet und erschien im Verlage von C. C. Meinhold L Söhne in Dresden. Sie ging vor etwa 6—8 Jahren ein. Im Jahre 1886, also 23 Jahre später, wurde die »Kinder- gartenlaube« in Nürnberg gegründet, die im Jahre 1892 den Titel -Jugendgartenlaube« erhielt, ohne sonst eine Veränderung zu er- -Kindergartenlaube- oder -Jugendgartenlaube« haben mit der »Jugendlaube« nie das geringste gemeinsam gehabt. Format, innere Anlage sind stets ganz verschieden gewesen; eine Verwechs lung ist durchaus ausgeschlossen. Der Historiker hat in seiner Monographie also zwei sehr be kannte und durchaus grundverschiedene Unternehmungen in einen er einfach nicht, denn was er in den wenigen Worten sagt, die er anführt, und die nicht oberflächlicher und irriger sein können, kann sich nur auf -Jugendlaube« beziehen. Er führt das Einleitungsgedicht des ersten (Probe-)Heftes an und gibt dann auf 23 Zeilen ganz belanglose, allgemeine Phrasen über Illustra tion, wobei er Ludwig Richter und Oskar Pletsch als Mitarbeiter nennt, von denen ersterer 1886, dem ersten Jahre der Kinder- Gartenlaube, nicht mehr lebte, letzterer bald darauf starb. Ein wahrer Historiker arbeitet doch mit mehr Fleiß und Sorgsamkeit. Auch der Kritiker hat hier gar keine Kritik geübt. Die Kritik ist überhaupt sehr leicht genommen, denn sie beschränkt sich bei -Jugendgartenlaube?« auf eine Zeile. Diese Zeitschrift wivd auf Seite 53 nebst -Kränzchen« und -Gute Kamerad« ein »kleines Familienblatt mit aller rosaroter Familienblattsentimen talität« genannt; das ist alles. Die -Jugend-Gartenlaube- glaubt aber, trotz des Kritikers, sich des genauen Gegenteils rühmen zu dürfen. Der von Anfang an aufgestellte und stets festgehaltene Grundsatz ist ohne Wanken der gewesen, jenen Fehler zu vermeiden, und der verstorbene be kannte Schuldirektor Albert Richter, der lange Zeit die Redaktion geleitet hat, wäre niemals für Süßlichkeiten und »Sentimentali tät« zu haben gewesen. Die Anführung und Beurteilung der übrigen einzelnen Jugend-Zeitschriften ist in dieser Weise ganz oberflächlich und un gleichmäßig. Das sehr dankenswerte Unternehmen des CH. F Weiße, -Wochenblatt für Kinder« und »Der Kinderfreund« findet merkwürdig mehr Platz, scheinbar ohne eigne Kenntnis, wohl auf Grund der »Geschichte der deutschen Jugendliteratur, von Göhring- Die bedeutendsten neuern Jugend-Zeitschriften werden ganz kurz angeführt, oder meist so, daß ein beliebiges Probeheft den Stoff dafür reichlich gibt. Ausführlicher sind nur behandelt »Deutsche Jugendblätter, des sächsischen Pestalozzivereins, »Jugendlust«, »Heimat«, »Deutsche.Jugend« und »Hauslehrer«. Von der Kritik wollen wir schweigen. Was gesagt ist, hat wenig Bedeutung; man kennt ja genügend die einseitige, vorein genommene Art der Prüfungsausschüsse. Dasselbe gilt von den Schlußausführungen, die gar nichts Neues bringen, was ja auch gar nicht möglich ist nach den Proben der getanen Arbeit und der geübten Kritik. Man kennt das alles vollständig aus der -Jugend schriftenwarte«. Wirklichen Wert hat die -historische« und -kritische« Arbeit also gar nicht; aber Schaden, unheilbaren Schaden kann sie an- richten. Diese Prüfungsausschüsse wollen eine Rolle spielen, halten sich überall für unfehlbar, und ein sehr großer Teil der Lehrerschaft schwört blind und ohne eignes Urteil auf die Aus sprüche und Verurteilungen der Lehrer, die sich als Orakel auf- beide Berufe doch so unendlich viel Gutes stiften könnten, wenn sie Hand in Hand gingen. E. Kempe. Klagen in England. <Vgl, Nr. 49, SS, LS, SS, 64 d. Bl.) Erwiderung. London, d. 15. März 1905. Es ist mir leider nicht möglich, an dieser Stelle auf die für die dortige Firma Wilhelm Dietrich geführten Sachen ausführlich einzugehen. Es handelte sich um nicht weniger als 16 Sachen. Über 15 dieser Sachen rechnete ich bereits am 17. Juli 1901 ab. Die 16. Sache, welche zwei Prozesse involvierte und sich über zwei Jahre erstreckte, mußte eingestellt werden, weil der Beklagte Eng land verlassen hatte. Das Gesamtresultat aller 16 Sachen war, daß meine Tätigkeit der Firma Wilhelm Dietrich einen -Netto-- Gewinn von ^ 109.10. 0 brachte. Meine Schlußabrechnung, die ein vorher vereinbartes Honorar liquidierte, ist vom 28. März 1903 datiert; nach derselben verblieb mir ein Guthaben von 5/3, das ich sofort gestrichen habe. Ich brauche kaum hinzuzufügen, daß ich nach Streichung der 5/3 keine weitere Forderung gestellt habe. Hochachtungsvoll vr. C. H. P. In Hülsen.
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