Dresdner Nachrichten : 10.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191302104
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130210
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-02
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- Dresdner Nachrichten : 10.02.1913
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«O»1«ß, 10. Aedr«Or 1-18 18SS Dmck unö Verlag von tiepsch L Reichardt in Dresden. Telegramin-Adresie: X«chrt<te« Dresden. Fernsprecher: 11 » 20V6.2601. l'kürmer'HH!,' »Ins »on N»e»orr»i»net»e yu»N«N uns p5»t,»«N. «»reinen-r«rif. Nnnohme »«> «nkiUi- dlgungen di» nach,». :i Uhr, Sonntoz» nur M-rienstratz« »8 »on I I di» >/,1 Udr. Dir emlpoiiige Zeile (etwa 8 Cilden» »« Ps., dir zwellpaltjae Z«U« auf T»>I«it- 70 Ps.. die zweispatt. SkeklameeeUe >.c,n M., Familien Nachrichten aus Dre». de» di« einipol«. Zeile 2d Pf. - In Äum- mern nach Sonn- und kleterlagen erhöhter Hanf. — Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. -- JcdrsBelegblamoPs. Hauptgeschäftsstelle: Marirnstraße 38 4«. rrmt kadeberZer?Ü8ner aus cker kradedsrASr LxportdlSrdrauSi'el. Scliloss-Slrasss 34. k. Orellie k. vrelier. Iseumarltt 8. ikllM D-W-'» Wn^öni§l. Nofspollieke oikigs <Fef<sv. voraussichtliche Witterung: Würmer, trocken. Der Kaiser hielt in der Friedrich-Wilhelm. Uni versität anläßlich einer Feier zur Erinnerung an die Er- vehuna -er deutschen Nation vor hundert Jahren eine be merkenswerte Ansprache. i Der Köllig wird der im Juni stattfindenden Ein- «eihung der Zeppelinhalle und des Luftschiff- basen- Leipzig beiroohnen. » Der vnnd deutscher Bodenreformer tagte gestern in Lhemnitz. i Der Landesverein der Deutschen Reform parte t beschloß tn seiner gestrigen Sitzung eine Aenöe- rnng deS Parteiprogramms. > - ' Ser Krieg auf dem Miau. Ueber die Tschataldschakämpse Wird aus Sofia vom 8. Februar gemeldet: Die türkischen Drnppen rückten gestern aus -er Tschataldsch a- rin i e in drei Richtungen vor. Eine aus sechs Ba taillonen bestehende Kolonne marschierte, unterstützt von der Artillerie deS Forts Giaur-Bajir und den Kanonen zweier Kreuzer und. zwei«, Torpedoboote, welche vor Buiuk- Tschetmrdsch« verankert lagen, um S Uhr früh gegen die bul- Varischen Truppen, welche die Positionen bei Arnaut. küj besetzt hielten. Diese warfen den Feind durch einen energischen Angriff gegen die Brücke von Bujek-Tschek- vrebsche zurück. Eine zweite, aus zwei Bataillonen be stehende Kolonne rückte vorgestern von Baktfcheichköj vor, zog sich aber vor dem Infanterie- und Artilleriefeuer der Bulgaren über den Karasn zurück, ohne den Gegen stoß abzuwarten, zu dem die Bulgaren sich anschickten. End lich setzte sich ein türkisches Regiment mit einer Mttratlleusenabtetlnng und einer GebtrgSbattcrle von dem Dorfe Guktscheli her in Bewegung, wurde aber von den Vulgarischrn Truppen mit dem Bajonett angegriffen und jzu einem Rückzuge in größter Unordnung ge zwungen, wobei es seine Toten und Verwundeten auf dem Schlachtfelde zurückließ. Außerdem sind alle Versuche der Türken, auf der Linie Jenidzeköj-Lazarköj in der Gegend von Derkos zur Offensive llberzugclien, gescheitert: der ,Feind ging überall in seine ursprünglichen Stellungen zu rück. Während des ganzen Tages machten bulgarische Flug zeuge Erkundungsflüge über der Tschataldschalinie. Das Handschreibe« Kaiser Franz Josephs. Die „Köln. Ztg." läßt sich aus Wien folgendes melden: »Der Wiener Berichterstatter -er „Frkf. Ztg." hat es für nötig befunden, dem Gerede, das er der häufig gut unter richteten, nie ganz deutschfreundlichen klerikalen Gesellschaft zuschreibt, Raum zu geben, als ob Oesterreich- Ungarns Nachgiebigkeit gegenüber Ruß land, als deren letztes Ergebnis das kaiserliche Handschreiben a» den Zaren erscheine, auf die Ab neigung der maßgebendest deutschen Stellen gegen jeden Kamps und insbesondere gegen einen Kampf mit Rußland zurückzusühren sei, ohne diesem Gerede entschieden entgegenzutretcn. Es sei deshalb hier ausdrücklich festgcstellt, daß von deutscher Seite auf die Ab sendung des kaiserlichen Handschreibens an den Zaren so wenig Einfluß genommen worden ist, daß die hiesige amt liche deutsche Stelle davon erst erfahren hat, als die Ab sendung -cs Handschreibens bereits beschlossen und sein Wortlaut schon festgestrllt war. Was weiter das Gerede be trifft, als hätten deutsche maßgebende Stellen Oesterreich- Tlngaru zu irgendwelcher Nachgiebigkeit veranlaßt, so fehlt ihm ebenfalls jede Grundlage. Deutschland hat Oesterreich-Ungarn nie im Zweifel darüber gelassen, daß es ihm betstehcn würde, nicht nur im Bündntsfalle, sondern auch darüber hinaus bei Ge fährdung seiner Lebensinteressen. Des Reichskanzlers Er klärung im Reichstage hat darüber vor aller Welt klares Zeugnis gegeben. Die Leute, die Deutschland siir Oester reich-Ungarns Politik irgendwelche Berantmortung zu- schirbcn wollen, scheinen aber zu glauben, daß Deutsch land für Oesterreich-Ungarn hätte handeln sollen. Dazu allerdings hat Deutschland keinen Grund gehabt, weil es der Meinung ist, -aß jeder seine Politik selbst machen muß. Uebrigens sind es gerade diese Leute gewesen, die sonst immer darüber geklagt haben, daß sich Oesterreich-Ungarn im Schlepptau Deutschlands befinde. Sicherlich würben sie auch jetzt wieder die ersten fein, die ähnliche Beschwerden er höben, wenn Deutschland in einer Lage, wo cs nur an zweiter Stelle interessiert ist, stärker hervortreten wollte. Es braucht kaum gesagt zu werden, daß alle verant wortlichen Persönlichkeiten Oesterreich- Ungarns dem Gedankengange dieser Leute völlig f e r n st e h e n." Das »Neue Wiener Tagblatt" stellt fest, daß in den KvliOnentaren der Presse des Auslandes über die Mis sion des Prinzen Hohenlohe nach Petersburg im allgemeinen die Tendenz übcrwiegt, der Mission hohe poli tische Bedeutung tm Sinne der Förderung friedlicher Be strebungen zuzuschreiben. Das Blatt wendet sich in erster Hintß gp diejenigen Ausländer, die aus den Blätter- stt»Me»» Oisterreich-UngarnS und sonstigen Aenßernngen der öffentlichen Meinung in der Monarchie nm jeden Preis die Auffassung heraushören bezw. herauSlcsen, daß die ganze Bevölkerung Oestttreich-Ungarns von der Mission des Prinzen in erster Linie und ausschließlich die Besei tigung jener finanziellen und wirtschaftlichen Schwierig- keten erwarte, die insolg'e des Balkankricges entstanden sind, also insbesondere angeblich mit Bestimmtheit hoffen, daß die militärische Maßregel, die die Monarchie zu ihrem Schutz getroffen hat, jetzt rückgängig gemacht wird. Insbesondere die Ententepressc macht mit Borliebe jene Erscheinungen des öffentlichen Lebens der Monarchie zum Gegenstand von Erörterungen, aus denen auf die tat sächlich nicht vorhandene Schwäche der Monarchie geschlossen werden könnte. Jene Ausländer vergessen aber das eine, daß bei aller Erkenntnis der Schwierigkeiten der Wunsch und das gebieterische Bedürfnis, aus dieser Krise mit Ehren hcrvorzugehen und -ine solche Lösung zu finden, die einen dauernden Ruhestand verbürgt, noch viel starker sind, als die sofortige Beseitigung der. wenn auch drückenden wirt schaftlichen Schwierigkeiten, deren Nachteile in einem Lande, das über so reiche Hilssguellen wie Oesterreich-Ungarn verfügt, nach Beendig»»« der Krise gewiß ohne allzu schwere dauernde Benachteiligung beseitigt werden können. Jene Meldungen, die das Gegenteil dieser Auffassung ans sprechen und die Legende verbreiten, daß die Monarchie sich mit allem zufrieden geben wird, falls nur die militärischen Vorbereitungen und die damit verbundenen Kosten Weg fällen, können nur den einen Erfolg haben, im Anslqudc ein falsches Rild von unseren Verhältnissen zu schassen, und verraten allzu deutlich den Wunsch, der leider in einem großen Teile -er Ententeprcsse immer wieder lebendig wirst, den Wunsch, und als sd schwach htnzustellen, als ob wir allen unfreundlichen Absichten unserer Gegner schutz los preisgegeben wären. Auf diese Art werden im Aus lände Hoffnungen auf Kosten unseres Ansehens erweckt. Das sind aber Hoffnungen, die nicht erfüllt werden können, weil eben die wirkliche Stimmung in der Bevölkerung und in der Oessentlichkeit Oesterreichs tatsächlich eine viel bessere ist, als man glauben machen möchte. Das Blatt hält es für nützlich, mit voller Deutlichkeit ans das Ver fehlte solcher Versuche hinzuweisen. Denn die Aktionen unseres Staates, die von dev besten Absichten und edelsten Motiven eingegeben sind, müssen ihre Wirkung verfehlen, wenn wstn ihnen willkürliche Ziele unterschiebt, die mit der Würde und der Machtstellung der Monarchie unverein bar sind. Die »Petersburger Tcl.-Agentnr" erklärt die Nachricht von der Äildung eines Aktionskomitees durch den Verband echt russischer Leute zum Zwecke eines Attentats aus den Prinzen zu Hohenlohe als eine törichte Er findung. Die neuesten Meldungen lauten: Ei« türkisches offizielles Communiqua über die Kriegslage. Ko«stantinopcl. Nach einem offiziellen Cvmmuniqus dauern die Scharmützel fort. Bei der türkischen Armee in der T sch a t a l d s ch a - L i n i e ist keine Aendcrung cin- getretcn. Die türkische Infanterie und Kavallerie gingen auf dem linken Flügel gestern gegen den Feind vor. Ans der Halbinsel Gallipvli haben zwischen den bei Bulair befindlichen ottomanischen Truppen und dem bei Eamnlo stehenden Feinde Zusammenstöße stattgcfundcn, die die Lage aber nicht geändert habest. Die Beschießung Adria- nvpcls dauert seit vier Tagen an. Die Festung setzt heftigen Widerstand entgegen. Die Gerüchte über eine Schließung der Dardanellen werden amtlich als falsch bezeichnet. Die Türken ergreifen die Offensive. Sofia. Die Türken,crgriffen gestern die Offen sive gegen die vor Bulair stehenden bulgarischen Truppen. Es kam zu einem erbitterten Kampfe, der bis st Uhr nachmittags dauerte. Die bulgarischen Truppe» schlugen die türkischen Truppen zurück, gingen zn energi schem Gegenangriff über und verfolgten die Türken bis unter die Forts von Bulair. Eine große Zahl von Toten und Verwundeten bedeckte den Boden. Gefangen genom mene Türken erzählen, daß auf seiten der Türken sechs Divisionen an dem Vormärsche tcilgenommen hätten. Die bulgarischen Truppen wichen nicht von der Stelle. Mit Ein bruch der Dunkelheit versuchte der Feind in der Nähe von Scharköj Truppen z» landen, wo 20 Kriegsschiffe erschienen waren. Die Ausschiffung hatte kaum begonnen, als die ans Land gesetzten türkischen Jnfanterietrnppcn von den Vulgaren angegriffen wurden, die ihnen beträchtliche Ver luste bctbrachten. Hieraus stachen die türkischen Kriegs schiffe in Sec. Das Bombardement von Adria nopel wird erfolgreich fortgesetzt. Nach Erzählun gen von Deserteuren flüchten die Truppen der Garnison und die Einwohner der Stadt von einem Stadtteil in den anderen, nm Schutz gegen die Geschosse der Bulgaren zu suchen. An der Tschataldscha-Linic endeten alle Versuche der Türken, zur Offensive überzugchc», mit einer voll ständigen Schlappe. Unter den verwundeten und gefalle nen Türken befinden sich auch 'chwarze Soldaten. Ein von den Türken bei Podima, nordöstlich von Stranüscha, an der Küste des Schwarzen McereS, unternommener Lan- dnngSversuch wurde verhindert. Die türkischen Truppen ließen gegen SO Lote am Platze. Der Kampf um Skntari. Podgoritza. Die vereinigten serbischen und monte negrinischen Armeen vor Skntari haben einige Höhen außerhalb der Stadt genommen und einen Ausfall der Türken z u r ü ck g c s ch l a g e n. Die Ergebnisse des Artillcriefcuers waren sehr befriedigend: die türkischen Batterien wurden znm Schweigen gebracht. Die Großmächte bewahren Neutralität. Berlin. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt in ihrer Wochenrundschau: „Der von allen Mächten gehegte Wunsch, die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten in Thrazien ver mieden zu sehe», hat sich nicht verwirklichen lassen. Un erschüttert aber ist das Verhältnis der Mächte untereinander geblieben. Nach wie vor geht ihr Be streben auf möglichste Beschränkung und Abkürzung der kriegerischen Ereignisse, auf zweckdienliche Mitarbeit an einem baldigen Friedensschluss und auf gemeinsame Lösung der sie dabei interessierenden Fragen, die von der Ver sammlung der Botschafter in London vorbereitet wird. Zur Erreichung dieser Ziele bleiben die Mächte solidarisch in der Bewahrung ihrer Neutralität und des europäischen Einvernehmens. Französische Anerkennung der Friedensliebe Deutschlands Paris. Der „Tcmps" tadelt lebhaft die Nervosität jener Blätter, darunter namentlich des „Echo de Paris", die in den Erklärungen des Admirals v. Tirvih ein „Manöver" erblicken, das England über die deutschen Flottenrüstungen beruhigen und Deutschland in den Stand setzen solle, seine Kraft hauptsächlich für die Offensive aus dem F-cstlande zu konzentrieren. Wir sehen, bemerkt -er „Temps", in den W Jahren der Regierung Kaiser Wilhelms il. keine Anzeichen sür jene Ari tt r i ff s s u ch t, welche ihm das „Echo de Paris" zuschreibt. Der „Figaro" schreibt: Es ist gewiß kein Zufall, daß Deutsch land währen- der Balkankrise einen solchen Entschluß faßt. Man muß hierin einen Beweis für Sie friedliche Ge sinnung der deutschen Diplomatie erblicken. Schon seit Beginn der Krise hat Deutschland seinen Wunsch bekundet, den Frieden Europas aufrecht zu erhalten. Die deutsche Initiative zeigt denselben versöhnlichen Geist wie die durch das Handschreiben Kaiser Franz Josephs an den Zaren bekundete österreichische Initiative. Das ist «ine Fest stellung, über welche sich alle Friedensfreunde nur freuen können. Es ist unter solchen Umständen geradezu unmög lich, daß die Balkanangclcgenhcit noch ernste Verwicklungen herbeisivhren könnte. Neueste Zrahtmelduugen vom 9. Februar. > Eine neue Kaiserrede. Berlin. Heute mittag hielt die F r i c d r i ch - Wil helm-Universität eine Feier zur Erinnerung an die Erhebung der deutschen Nation im Jahre 1813 ab. Unter den geladenen Gästen bemerkte man den Reichskanzler, den Kriegsminister, die Minister Dr. Sols und Dr. Lcntze, die Präsidenten des Herrenhauses und des Abgeordneten hauses. Der Kaiser, in der Uniform der Leib-Garde- husaren, »nd die Kaiserin wurden nm Portal vom Rektor der Universität Professor Dr. Graf von Vaudissin und dem Kultusminister Trott zu Solz empfangen und in den Saal geleitet. Die Feier begann mit dem Vorträge einiger Lie der durch den Akademischen Gesangverein unter Leitung des Geheimrats Prof. Friedländer. Grhemerat Pros. Dr. Dietrich Schäfer hielt die Festrede. Er untersuchte die Ur sachen, aus denen Preußen, der von der Natur am wenigsten begünstigte Staat Deutschlands, der Grundstein des neuen Reiches werden mußte und seine Fürsten die Bauherren. Das Geleistete enthält für uns die Aufforderung zu neuen Taten, zur Erneuerung aller Kräfte, um den Platz zu be haupten inmitten der Völker, mit denen wir Schritt halten wollen »nd müssen, »m deutick und frei »nd stark zu blei ben. Der Vorsitzende deS studentischen Ausschusses bekräs tigtc darauf die Verehrung und Begeisterung der akademi schen Jugend für die große Zeit »nd ihre berühmten llni vcrsitütslehrer. Wenn jetzt wieder der Ruf des Vater landes an die Studenten ergehen sollte, würde eö einmütig heißen: Burschen heraus! Der Ehor sang nunmehr das Vatcrkandslied von Friedrich Eggers. Dann erhob sich die ganze Versammlung und sang Ernst Moritz Arndts: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ". Sinn betrat der Kaiser selbst das Katheder und hielt folgende Ansprache: „Kommilitonen! Ich mochte am Schlüsse dieser er hebenden Feier Euch noch ein kurzes Veglcitwort mit- gcbcn. Ich habe in der alten Prcußenstadt Königsberg die Ostpreußen darauf hingewiesen, daß der Kern der großen, erhebenden Zeit darin zn suchen gewesen sei, daß das preußische Volk seine sittliche Lebcnsanschanung, gegründet ans die Religion, miedergefnndcn hat, gegrün det aus der Religion, die, wie wir missen, das Verhältnis des Menschen zn Gott bedeutet, mit anderen W.orten, den Glauben an seinen Gott wicdergesiinden hat. Das heutig: Geschlecht, das in diesem Jahrhundert lebt, das leicht dahin führt, hauptsächlich, was man sieht, oder beweisen, oder mit Händen greifen kann, z» glauben, das dagegen für Transeendcntales geringere Fähigkeiten zeigt und dem das Wort Schwierigkeit bereitet. Dieses Geschlecht bedarf wohl eines Hinweises, wie es zu dem alten Glauben sei ner Väter kommen kann. Der heutige Tag, der Tag von Königsberg und alle die Feste, die wir im Laufe des Jah res noch feiern werden in Erinnerung an die große Zeit der Erhebung des Vaterlandes, geben »nS dazu die Mög- lichkeit. Denken wir doch daran, daß kurz »ach dem -Hin tritt des großen Königs das Preußenvvlk diesen Glaube^
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