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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187201281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-01
- Tag1872-01-28
- Monat1872-01
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1872
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>. M, S4'/.,, G., Ma.-Iwn — Spin» Hlr lü Sn, pr 8M Hlr 26 Egr, «lndtgrma: r.1 llhlr 26 e« febr. ri LH pr. MÄ.I Thlr —En. Jan. 46'/. ü schon. itigen Gtve- llbahnacüki- ve-Aufsicht«. , ist da- r» l »ommcn vor-! ein au- tn i schuß zusa»' zu beralhtü >erung so»ie eich mit ft, 6 Millionen diese Offen, enbe-Logch iiußeift M- Bevölktnaz r National. ltrte Nagin agestaod teeren. Ne und dein en. llitilttivM. e Arm« fn lhalten M Ig autji- ore'S Stich t. ßsache gegen New-Aoch :irt. Place 2000 M n fand in ivfall statt, ; verwundet sind z«ei iruerSbrunst 2 biS 30V evideo wird der italie- Paffaateren r auz der evideo ver> «nd 10 Uhr Die Dauer zufolge 4L Regel für fichtiguiiz affe» Inserate, r können. «tage» ngen. Erscheint tilglich früh 6'/, Uhr. U^«ctt«> -rpeditio» Johannlsgasse SZ. , Rcdac,cur Fr. HSttner. Lpnchstunde d. Redactiou «»nnttiag» «on 1l—n Uhr ü«<d»»nag» »VN 4—4 Uhk. »r der für dir nächst- Nummer beftimmtm «te in dm Wochentagen > W 3 Uhr Nachmittags. Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage S400. Abonnemrntspret» Vierteljährlich I Thlr. 7'/, Nar.,' incl. Bringerlohn I Thlr. lO Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühre» ftir Extrabeilagen ohne Postbesvrdrrung Thlr. Mit PoftbesSrdrrung l 2 Thlr. Ziiscrate die Spaltzeile ,'/« Ngr Ueclamen unter d. Nedaction,strich dir Spaltzeile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm, Univcrsitätsstr. 22, Local-Eomptoir Hainstraße 21. M 28. Sonntag den 28. Januar. 1872. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten 1»och, de« !11. Januar ». Abend- V,7 Uhr t» Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Gutachten de- BauauSschufseS über ») den Caiernenbau, d) Arealverkauf an der Humboldt» straße, o) Arealverpachiung in der Pötzscher Mark. II. Gutachten de- Finanzausschusses Über ») die Subvention der englischen Kirchengrmetnde zum Kirchenbau, d) den Antrag wegeu Erhöhung de- Zinsfüße- bei der Sparcasie und e) Be richt Uber den Stand der 1868er Anleihe. Nach dem Anträge der I. Seclion beS Börsenvorstandes haben wir b, schlossen, die Zahl der Wechfelmäkler uu» zwei zu vernerhreu. Bewerber werden daher aufgefordrrk. ihre Gesuche biS zun» O. Februar d. I. Mich auf unserem Bureau niederzuiegen. Leipzig, den 22. Januar 1872. Die HandelS?am«er. Edmund Becker. Bekanntmachung. Nach § 4. deS nachstehenden bereit- wiederholt veröfft »Nichten Regulativ- der FriedenS- ifi«»g sind die Unlerstützuncen au- dieser Stiftung am Tage de- Frieden«schlufs S, s.noch am . Uö'j. zu veriherlen, und wir ford.rn daher diejenigen, welche in diesem Jahre um solche Umer- llßorgkn rachsuchcn wollen, hierdurch auf. ihre Gesuche bis zum 10. Februar d. I. mit den Men Belchrinlgungen bei un- einzureichen. Lzäl.re Annrelrungcn würden für die-mal unberücksichtigt bleiben müssen. Lechz g, am 26. Jc>".ur 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schlrrhner. Regulativ für die FrtedenSstiftung der Stadt Leipzig. 8 l. Der Zinrsuß de- SciftungScopila s an zwanzig tausend Thalern wero auf 5 Proc. jähr- sestgesitzt Dre Zinsen laufen vom 1. Januar d. I. an. 8 2 Die Zinsen werden verwendet zur Umeistützung solcher in Leipzig wohnhaften Invaliden >d Angehörigen von Gefallenen au- dem jetzigen Kriege, die neben der Unterstützung aus SiaalS- »d andern Mitteln noch einer weiteren Hülfe am Dringendsten bedürfen. Zm Falle de- Wegzug- der Unterstützten bleibt der Beschluß über Fortgewährung der Unter- Itzu"g für den einzelnen Fall Vorbehalten. 8- 3. Ueber die Gewährung der Unterstützungen beschließt eine au- je 3 Mitgliedern dt- Rath- »d kr Stadtverordneten rach 8 213 ff der Allgemeinen Städteorknung zu bildende Deputation. tz. 4. Die Berihellung der Unterstützungen findet regelmäßig alljährlich am Tage de- FriedenS- tlupr- statt; ausnahmsweise können Unterstützungen auch außer dieser Zeit nach Ermessen der mratton ««ährt werden. 8 5. lieber Einnahmen und Ausgaben wird der Rath alljährlich Rechnung ablegen. tz. 6 Abänderungen diese- Regulativ- bleiben dem übereinstimmenden Beschlüsse de- Rath- od tcr Stadtverordneten Vorbehalten. Leipzig, am 6. März 1871. Der Rat- der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schluß" er. Realschule. Anmeldungen neuer Scküler für Ostern d. I. werden Donnerstag der 15.. Freitag den 16, ornadenv den 17. Februar Nachmil lag- 3—5 Uhr und Sonntag den 18. Februar Vormittag? -12'/, Uhr gegen Vorzeigung de- Tauf- oder Geburtsschein-, beziehentlich diS Confirmattonb- ,Rü»ch».h Val mbeu» m i« «, de Polo-«. Hauff,. Hotel. .. VE um M-P<- zotel. St. r»a»». » dr Barm, el Haoffi. de Pologur. Lovdo» >i->vdule», . Hamburg, cauksun Mtu, H,tü >turg, galt- ck ». N,ld- Hotü zu» vie Frauen-Hilssvernlie ü ihre Thütigkeit im Frieden. 23., 24. und 25. October v. I. tagten in stivbng die Abgeordneten der dewsche» inter- »licna>n Männer- und Frauenverrine, um die htknd de- Kriege- gesammelten Erfahrungen «zinauschen und Verbesterungen im Bereiche ^it O ganisation und Thät,gkeit anzubahaev. Tebalten und Anträge gruppirten sich haupt- M um die beiden Vorträge der Herren Hof- P: ose stör vr. von Heid aus Würzburg und meä. Brivckmann aus Berlin, von denen der re ron dem Austausche der Erfahrungen über tkistungen der dewschcn Vereine zur Pflege im dein während des letzten Kriege-, der lktztne die Miittl zur Sicherung einer forldauern- uud gedeihlichen FriederSihätigkeit der deut- > Vereine und ihre Bereitschaft für einen künf- Krieg handelte. Beide Vorträge waren von «stiedener Bedeutung: wir möchten aber zu- die Aufmerksamkeit auf den de- Herrn Brinckmann lenken im Interesse der unter ' »nkenden beiden Albert-Bereine, welche AWuß ihrer KriegSthätigkeit die Frtedens- 1'isktt meder ergriffen haben und für diese bl minder wie sie sie für zene gebraucht haben, Uninftbtzung der Bürgerschaft bedürfen. l)ie Erfahrung hat gelehrt, daß die Begeifle- »g und mit dieser die Opferfreudigen nach re-enden Zeiten nur zu bald ei lahmen, »uiblich weil da- Verstävdniß für die tligkeit einer energischen FriedenSlhätigkeit HllfSoereinr nur ganz vereinzelt gefunden und doch bildet diese die BosiS, au- hauptsächlich für die Thätigkeit im Kriege »ießliLe Resultate heivorgehen. Wir gestatten > deshalb, im Hinblick hierauf die Havpl- iiitte de- Brinckmann'schen Vortrage- in Fol em auszufvhren und wünschen damit da- licum h^nzvweisen auf die Wichtigkeit de- gr- lichen Fortbestehens der Thätigkeit zunächst Frauen-HülfSvereine auch während dr üben». können wir die Verbesserung der Kranlen- ge hnbeiführen, Pflegerinnen und Pfleger, die irrer, die alle L,betten und Hülfbleifiungen rrehme», die erforderlich find, um die ver- tdele, und Kranken aus dem schweren Wege dem Echlachtsrlde bis zur Ruhe in de» Hei mchen Lazarettzeu sicher zu g,letten; wie können ü» allgemeine- Berständutß für die Vn wun deren- und Krankenpflege in dcr wrilesten Au« dehnung und nach allen Richtungen hm herbei- sühren, und alle unsere Bestrebungen in Eir klang bringen mit den Anforderungen der Gegenwart- DaS.ist die Frage, in deren Beantwortung die Aufgabe der HüMvereine besteht, und eS giebt kein geeigneteres Feld, dieselbe, schon während bis Frieden-, zur Lösung zu führen, a!S die Armen - Krankenpflege. Was auf diesem Felde geiäet wird, trägt Früchte für Gegenwart und Zukunft; hier wird die Kraft und daö Selbst vertrauen gewonnen, das ohne Arbeit verloren geht; hier werden dir Pflegekräfte geübt und er probt und die Erfahrungen gesammelt, ohne die im Kriege da- Ziel so oft verfehlt wird. Und hier sind eS vor Allem die Frauen-Vereine, welche den Männern vorangehen in Leistungen, zu denen diese weniger geeignet und befähigt sird. War doch die Ausübung der Krankenpflege von jeher rin Vorrecht der Frauen Schon 1817 bildete sich in Weimar ein patrio tischer Frauen-Verein, der sich nach dem großen Kampfe für Deutschland- Unabhängigkeit die Fürsorge für die Streitenden, die Pflege der Verwundeten, die Unterstützung der Hivterlöflenen der im Felde Gebliebenen zur Aufgabe gestellt hatte, „um in dem Gefühle der Dankbar keit gegen dieVorsehung und gegen die aufopfernde Thätigkeit der Kämpfer mit brizutragen zum allgemeinen Besten und die hohen Gefühle der Vaterlandsliebe durch Sorge für da- Wohl des Vater landes iu der Fürsorge für Einzelne zu erhaltru und zu fördern." Die kriegerischen Jahre unserer Zeit riefen die Frauen-Vereine in größerer Anzahl hervor. 1859 entstand dervadische Frauen-Bereiu, 1866 der Vaterländische Frauen-Berein und der Fraueu-Lazarrth-Verein in Berlin, »on denen jener der Mittelpunkt für alle gleich artigen vrfirtburgen in dem größten Theile unsere« Vaterland«- geworden ist. „Im Krüge dem Volke unter deu Waste», im Frieden der Linderung dir Noth zu dienen, wo un- eine solche unerwartct bervorlritt", daS ist die Bestimmung, die den Vereinen vorgezeichnel ist. Zu gleicher Zeit entstand der Alice-Verein in Darmstadt, der Albert »Verein in Drc Sren, der über ganz Sachsen seine Verzweigung gefunden hat, und so auch bei unß in Leipzig. Später wurden der Bayerische und während de-letzten Krieges der Württewbergtsche Frauen. Verein gegründet, denrn am 12. August 1871 schein-, sowie eines Schulzeugnisse- oder der letzten Schulcensuren in meinem Amtszimmer (1. Bürger schule rechter Hand 1. Stock- von mir angenommen. Zu der Aofnahmeprüfaog haben sich darnach die angemeldeien, in Leipzig oder dessen nächster Umgebung wohnhaften Schüler Mittwoch den 21. Februar, früh 8 Uhr, mit Schreib-Papur und Federn versehen, emzufinden. In die 5. Ctaste oder in eine der über dieser stehenden Elasten können nur Diejenigen Me lassen werden, welche außer anderen Erfordernissen auch die Elemente der lateinischen Sprache sich angeeignet haben. Pr»f. IZi». HV»zxi»vi», Director. Bekanntmachung. Die bei dem hiesigen Leihhause in den Monaten Januar. Februar, Marz und April 1871 versetz en oder erneuerten Pfänder, die weder zur Versallzeit noch b s jetzt «»gelöst wurden, sollen den 4. März d. I. im Parterre »Locale de- Leihhauses öffeatlt«- versteigert werde«. ES können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder spatesten- den 8. Februar d. I. und nur unter Mftentrickiung der AuctionSkosten an 12 Pfennigen von ftbein Thaler de- DarlebnS eingelöst oder nach Befinden erneuert weiden. Dvm 0. Februar ds I». an, an welebem Tage der Auktion-- Katalog f>eschlvffen wird, kann die tKintösung ders»lb»n nur unter Mitentricktung der Aorttor-kostc n au 12 Pfennign von j dem Thaler der ganzen Forderung de- Leihhauses statt sind« n uv d zwar nur b S 21. F bruar ». o , von Ive ltpeU» Tage ab AucttvnSpfander unwiderrusi ch weder eingetöst noch proiongirt werden können. ES bat also vom 20. Februar ds. IS. an Nüniand mehr daS Recht, d e E nlösung solcher Pfänder zu verlangen unv können sie Lahcr von den Eigenthümern nur auf dem gewv nltcbeir Wege deS Erstehen- wieder erlangt werden. Dagegen nimmt da- G-sää t de- Einlösen- und Versetzen- anderer Pfänder während der Auction in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipztg, Len 17. Januar t872 Die Deputation sür Leihhaus und Sparkasse. Bekanntmachung. Diejenigen Reservisten und Landwehrleute, welch- sich noch um dir laut unserer Bekanntmachung vom 20. Juli v. I von der Stadl Lerpzia auSgesetzte Ehrengabe von 12 Tylr. bewerben wollen, werden hierdurch aufgrsordert, sich dekhrlb längstens bi- zum !11. dieses MonatS bei unS zu melden. Spätere Anmeldungen können nrchl mehr berücksichtigt werden. Leipzig, am 23. Januar 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schletßner. Holz-Nuction. Montag am 20. d. M. sollen Vormittag- von O Uhr an auf dem Mittelwald» schlage, Ab.heil. 13». 19e und 26l1, im sogen. Mühldokze deS boanewitzer Revier- 4 Raum meter eichene Rutzschette, 78 Raummeter eichene, 4l Rau,n»>eter buchene, 35 Raummeter -lüsterne, t5 Raummeter «>ene unv 2 Raummeter lindere Drcni»Holzscheite, sowie 29<0 Vase lue Reis» und Rutzstäbe (für Biaucrnen paffend) und endlich ca. 100 Stück Abraumhaufe« unter den im Termine an Ort und Slellr öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meist bietenden verkauft werden. Leipzig, am 15. Januar 1872. DeS RatbS Forstdeputation. der Verband verdeutschen Krauen-Ver eine folg'e, der die g--g-nftitige Unterstützung, Anregung und Belehrung sichert, aber auch, wo e- Noch thut, ein gemeinsame-, rasche- Handeln ermöglicht. Der Wirkungskreis der Frauen-Vereine ist ein sehr ausgedehnter, in ihnen liegt der Schwer punct für die FrirdenSaufgabe der HülfSvererne. Vor Allem ist es die Krankenpflege unv zwar dre Armenkrankeapslege der HUlfSoereine, die von deu Frauen-Vereinen angegrist n wird. Sir besteht nicht nur darin, Kranke zu ernähren, zu erqaicken; sie verlangt Kenntmfse, Ueburg, Er fahrungen, die ohne Vorbereitung nicht gewonnen werden können, und damit tritt die Aufgabe an tue Frauen-Vereine heran: die Notbwenvigkeit, Krankenpflegerinnen planmäßig auS- zubrlden. Seit lange hat die Krankenpflege ihre voll kommenste AuSdrldung erfahren der den geist lichen Genossenschaften. Die barmherzigen Schwestern, die Diacomsftn haben die Kranken pflege auf eine Höhe gebracht, die kaum Uber- lroffrn werden kann, die die allgeneine Dankbar keit herautfordert und eö al- Pflicht erscheinen läßt, diesen Genossenschaften alle Förderungen angcdeihen zu lassen. Thatsächlich reichen dieselben aber nicht au», um dem Bedürfnisse auch nur im geringsten Maße nachzukommen, denn in den Städten wie auf dem Lande herrschte in dieser Bezrehung, namentlich in der Privat- und lner wteker vorzugsweise in der Armerkrankenpfftge ein wahrer Nothstand. Um dem abzuhelf n. ist vorgeschlagen worden, alle vorhandenen Mittel den geistlichen Genossenschaften zuzuwenden, dem ist aber entgegenzuhalten, daß die- nicht zum Ziele führen und viele schätzbare Elemente von ersprieß licher Thä igkeit auSschlüßen würde, denn viele Krauen und Jungfrauen werden, wenn sie sich auch, ihrer ganzen GemülhSart nach, vollkommen zu Krankenpflegerinnen eignen, doch nicht im Stande sein, der Verbindung mit der Familie, mit der Welt völlig zu entsagen, sie werden, bei aller Frömmigkeit, doch dem Zwange eine- reli giösen Dogma- auSweicheu. Wenn also Institutionen geschaffen werden, ohne religiösen Zwang, gestützt auf tiefe sittliche Ent- w.ck.lung de- FrauengemülhS, die denjenigen Frauen und Jungfrauen, welche ihre Menschenliebe be- thätigen wollen, die Möglichkeit gewähren, Kranken pflege auSzuüben,' so erfüllen hiermit die Frauen vereine e»»e Ausgabe, welche nach zwei Richtungen hin von großer Bedeutung ist: sie bieten vielen Frauen einen Beruf, der sie auS einem un- lhätigen, freudlosen Dasein befreit zu einer Herz und Gemülh erhebenden Arbeit, und gewinnen für die Krankenpflege Kräfte, die nicht nur deS Lohne- w.gen, oder cruS andern, oft un- lautern Motiven, sondern au« innerem Drange sied diesem edlen Berufe widmen. ES ist die- ge wiß eine Aufgabe von hoher sittlicher Be deutung, und die Frauen-Hilfs Vereine ver folgen zugleich in dieser Beziehung verwandte Be strebungen mit den zahlreichen Vereinen, welche sich rn neuerer Zeit gebildet haben zur Erhöhung der Erwerbsfähigen deö weiblichen Geschlecht«: den FrauenbildungS- und Erwerbsvereinen rc. — Auf dem idealen B öden der Begeisterung und der Hingabe für den Beruf, der Be friedigung, die derselbe edlen Gemülhern gewähren muß, gedeiht die Krankenpflege nur dann, wenn unter außerordentlichen Verhältnissen jede Rück sicht schwindet, wie im Kriege, und eS M für ge wöhnliche Zeilen nicht zu erwarten, daß sich häufig Frauen und Jungfraum der Krankenpflege nur auS Nächstenliebe dauernd widmen, wohl aber ist darauf zu rechnen, selbst in den höhern Gesell schaftskreisen, Frauen und Jurgfrauen zu finden, die den innern Beruf und die Fähigkeiten zur Kranftnpsl'ge besitzen, wenn ihnen in derselben und durch dieselbe ihre Lebensstellung gesichert wird. Nicht allein ist eS die Begeisterung für den Beruf, die eine Gewähr für die tüchtige Ausübung desselben bietet, sittlicheGediegrn- heit und Pflichttreue sind eS vor Allem, ohne die eine so mühevolle und schwierige Aufgabe nicht zu erfüllen ist. Die Krankenpfl'ge erfordert indeß außer diesen noch ganz bk stimmte Charakter- unv GemÜlhS-Eigenschasten: eine gewisse Fähigkeit, sich in den mannigfachsten Verhältnissen zurecht zufinden; richtiger Tact in allen Handlungen und Reden; Festigkeit und Ernst, Milde und Freundlichkeit; nicht minder ein gewisse- Maß körperlicher Ge sundheit und Widerstandsfähigkeit gegen äußere widrige Einflüsse und eigentlich auch «ne hohe Bildung de- Geiste- und Herzen-, welche durch «ne Verbesserung der socialen und materiellen Stellung der Pflegerinnen angestrebt werden muß. Freilich ist man bisher in dieser Beziehung noch weil vom Ideale entfernt ge blieben. Nach diesen allgemeinen Erörterungen wendet sich Herr vr. Brinckmann der Frage zu, wo diese Pflegerinnen gebildet werden sollen. Einzelne Vereine lassen fie in Diaconiflen- oder Orden«»
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