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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187202041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-02
- Tag1872-02-04
- Monat1872-02
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1872
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te»««v., U>oN 7W oJ°dische ) PN « « vaiwag» d» tr» «ur> to. HW« l>etz« l» E »«» » bl'/., Iam-ZE Spin» t 21 L« ! t 21 rL gr, Iob-I /uvruz: l. 2^UK> pr «» ^-e^ j ltlgunq - pr. KM-1 SlaLtvn, »likerr l« > Gottei- Der tl» rvattrch», eukamla reut Km Ln chch n°cipi^ MM Mch he-kb r h«Lip erliest dg eile», L. otstaslich ; sein ch> l adznck >r RliAch tta MI irr- W e- Luch! 1 liege, , r, e-MI : Berhuz! u schon »I sei- ül der Äctzl wird »I rhnsoi »I diguuz »I auffordrl der achl iMfit»! t 12Z Ml auf folp. mbetia Ri vieStzq r Dim» nimm, i Pla-w d «a»K. herzest^ eich«! t»/ -ati-eschl rnz»,ü> I ost" müel^ ne schoch I ltonn« Erfcheiut täglich stich 6'/, Uhr. ' TldMio« und Lrpr-iito» JchmmSgass« ZZ. An-«- Rcdacecur Fr Hütlarr. ßpEunde d. Redaction »emMa,e ron n—er Uhr n-tmttiig» ron «—L Uhr. »atme der kür die nächst- schade «»immer bestimmeen Aiimttk in den Vochrntagen 3 Uhr Nachmittags. Tagklilall Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. «uNa,r »4L». Xt>oiencment«prr1» Vierteljährlich > Tdlr. 7'/, Nqe^ mcl. Bringerlohu l Lhlr. >u Npgr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Ärbütiren sür Extrabeilagen ohne Poslbesörderung 9 Thlr. mit Postbcsörteruug 12 Ltstr. Zoseralr di« Spatezeile »'/, Ngr. Reklamen antrr i>. Rrdanioarürtch d»r Spaltzeile 2 Ngr. Filiale! Otto Klemm. Universitütsstr. .'2, Lorat-tLomploir Hainstraßc 21. W 35. Sonntag den 4. Februar. 1872. Oeffentlichc Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch de» 7. Februar ». «. 'Abends V»? Nhr i« Eaale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Wahl eine- SradtrathS auf Lebenszeit. II. Gutachten des SchulauSschusseS über Errichtung einer Fortbildungsschule. IU. Gutachten deS StiftungS- und Finanzausschusses über Errichtung eioeS Denkmals für die hier beerdigten deutschen Krieger IV. Gutachten deS Bauauö'chnsft- über a. Areal-Verkauf an der Gustav - Adolfstraße; d. Verpachtung deS ehemaligen PflanzgartenS auf der Ranstävler Viehweide; c. Ver breiterung des BrandwegeS. in der mittelst Bekanntmachung vom 27. l. M. veröffentlichten Spruch'iste für die 1. diesjährige Sitzungsperiode hnsigen Geschwornengerichis unter I. tl verzeickn--ten Herrn Hauptgeschwornen Coinmunguisaachler Otto Kunze irrchümlich WrauSatg anstatt -teugreußnig atS Wohnort angegeben worden. Leipzig, am 31. Januar 1872. Da» Directoriuu» deS Königlichen Bezirksgericht» daselbst. vr. Rothe. Holz-Auction. Freitag, am k». Februar d. I., sollen Vormittag» von k» Uhr an in Gonnewi-er Revier im s. g. Haken an der Linie und im s g. Muhlhvlze ca. 30 Sinck aSpeie und 12 Stück saulbaumen: Stangen, 1290 (meistens hasilne) 'A'isftäbe, 1-1 Raummeter ktck're Kuy- scheite, 2t8 Raummeter eichene. 86 Raummeter buckene, V0 Raummeter rüsterne, 3 Raumme er Undene, 1t Raummeter erlene und 2 Raummeter aSpene Breu» Holzscheite unter den im Termine an Ort und Stelle öfftmlich angeschlagenen Bedingungen an di« Mciilblelcr.den verkauft werden. Zusammenkunft: rm s. g. Haken. Leipzig, am 3t. Jrnuar 1872 De» Rath» Forst Deputation. Berichtigung. Ja der mittelst Bekanntmachung vom 5. l. M. veröfs ntlichten Jahresliste der Gesckwornen rc. für d^s hi stp.e Geschworr.engerickl auf dus Jahr 1872 ist der unter 1. l8ä verzeichmle H'rr Haupt zeichen» Gutsbesitzer Kretzschmar auS KkllmiLen irrthümUch mit dem Bornamen Gruft an statt mit dem Vornamen Herrn»« nn auf,»führt und bei dem in derselben Liste unter I. tbü sorie Pilot« vmtsti v. Sch« ügn. ist. «d I millchL r cw« pe. st-aste, rjlr. tz«ui tim. tz-t> Mgd.s z. Mot St. t' St. . l, -«teil I Wien. s.de, vr. Lu!hardt's vierter Vortrag. Freitag. den 2 Februar hielt Herr vr. Lulhardt den vierten seiner Vorträge üd:r die ct'rlstliche Mora.', dessen Thema dasrcligiöse unok»rch- liche lieben deö Christen war. Ä?:r find zur Arbeit in der Welt geschaffen. Die s> tliche Bestimmung, welche wir hinein legen, zud! unserm Wirken Werrh und G-balr, aber dlndenoen Gehalt und wahren Werth hat es nur, wenn eS ron den Kräften der Ewigkeit er- > stll: und beseelt rst. WaS unser Leben mit ewigen Siäsien erfüllt, ist daS Gebet und das Wort ÄÄlcü, die Berwalterin des Wortes aber die Lirchr. Mit diesen Sayen bahnte sich der R dner den tlebergang zu seinem Thema. Tie Seele des religiösen LebenS ist daS stebet. DaS Vorbild deö Gebetes aber ist JesuS ttzhchus, ress n Leben 'Arbeit, besten 'Arbeit aber m ununterbrochenen GebetSoerketzr mit feinem iä.n im Hrmwkl getragen war. Von jeher hat nan gebetet. Das Geber ist nicht zu einer be- lrmimrn Zeit erst aufgekommen oder erfunden oorven: es ist dem Menschen natürlich und unter lü-n Völkern ist es zu Hause, wie die Religion, der^n Seele es ist. Unter den heidnischen Völkern äutzeitich geworden, hac ts feine reichsten und Ifchciiften Blülhen ru> Vvl'e der Offenbarung — !vn den Worten der Psalmen erbauen wir unt juvid b.uie nach Jahrtausenden —, Vas höchste Zvrbltd LcS Gebets aber ist das Leben des Herrn. ihm sehen wir auch, welche Stellung das edel im Leben einnehmen soll: es sott der rag'nbe Hintergrund deS ganzen Leber- sein; aus »iesrm ruht dann die einzelne GebetSübung im ILM der Stunden, der Tage und Jahre und verschiedenen Stimmungen unserer Seele. Vas heißt beten- Im Gebete verlassen wir die !liißeiiwell, ron der wir durch die Arbeu dis TageS i> Anspruch genommen sind, und gehen in ur.S M hinein, in die innere Rahe GoUeS, treten nn in die Welt der Ewigkeit und athmen ihre »ewne und belebende Lust. DaS Gebet ist das stiheviholen der Seelen, der GeisteSoerkehr mit Soll, ohne den das geistliche Leben »erklimmen, die naiurgemäße Aeußerung drS Gott liebenden Kerzen». DaS Muster aller Gebete ist das Vater Ins«, dessen einzelne Bitten in schönem Z»n «Mine»bange sich einander anschUeßen, zuerst die raitc Volles selbst Gott vornagen, dann zur Lvly unseres eigenen LebenS, zuerst der leiblichen «och, dann der Roth der Seele herabsteigcnd, l Satuß wir in einem volltönenden Accord auS- ängenv — ebenso einfach und kindlich wie reich i>d alliluifafsend. Wir dürfen und sollen Allr- or Volt bringen, daS kleinste wie daS Größte, aväid'i zwar die Anliegen unserer Seele und hrer LelrM, aber auch die Anliegen drS äußeren eben-, und dürfen der Erhörung gewiß sein, erm wir aut die Weise der Erhörung der WeiS- it KvlltS überlassen müssen. Aber wir wissen, aß Gott nicht ein starres Schicksal, sondern vir „ge Liebe ist, und daß auch der stumme Seufzer, 7 zu ihm anssteigk. nickt vergeblich ist. Reben daS religiöse Leben des Christen tritt er kirchliche Verhalten. Denn wenn auch sedieligwn zunächst eine Angelegenheit des inneren lebeiiS m, so iil sie doch auch erne Sache der ' neivswafl. Denn wir sind zur Gemeinschaft asm, und auf dem Einklang des ErnzeltebenS mit »Aden der Gemeinschaft beruht die Gesund- nl alles geistigen Lebens, auch deö religiösen, d» noiüMnoig daher die Religion ist für daS dek Einzelnen wie für die menschliche Ge schäft, so nolhwendig ist auch die Kacke. Tenn >e AirLe ist daS Gemeinwesen der Religion. Iber es ist ein Unterschied zwischen Kirche und Arche Dir römische Kirche sieht in der Kirche Men grlßen weltumfassenden staatlichen Orga smus. der auch dem natürlichen Leben seine ,setze piekt, dah r die Selbststä''b'gkeit der nalür- ben Leber «ged,«ie verneint NnS ist dir Kirche « Gemeinsckafi deS geistl cken Lebens, ber Seelen, r im Glauben mit Ehr-fio. ihrem Haupte, Ver anden sind. Und wenn auch die Sache eine äußere Gemeinschaft sein muß, weil sie auS Men schen bi steht, die im Leibe und aus Erden leben, so ist doch ihre Seele die innere geistliche Gemein scha't und ihr Ziel der Bau des Reiches Gottes durch Wort und Sakiament. Das Interesse an kirchlichen Fragen ist gegen wärtig sehr lebhaft. Wonach sollen diese entschie den werden- Nach protestantischem Grundsatz nach der Heiligen Schrift. Zu diesem Bebuse giebt unsere Kirche die Heilige Schrift den Einzelnen iu die Hand, damit sie ein selbstständiges Unheil g'winnen. Über dann muß st: vor Allem auch gelesen werden. Und sie verdient eS. Sre ist ein großer wunderbarer Bau, von den Grundlagen ihrer ersten Berichte an bis zu den letzten Weista gungen über die zukünftige Welt der Ew gkett, daS Heilig!hum Gottes, worin wir die Stimme Gottes selbst hören und ihr unsere Seelen er schließen sollen. Niemals war die Schrift so ver breitet wie jetzt, aber stil sie in Aller Händen ist, war sie wohl auch kaum je so wenig gelesen wie jetzt. Sonst war bibelfest zu sein ein Ruhm, jetzi ist eS selten geworden. Und doch ist die Heilige Schrift das Letzten tscheldende in allen kirchlichen Fragen und die Bibelübersetzung Luihe^'S der Stolz unserer Nation und Sprache, und die Bibel das Band, welches die verschiedenen Elasten und Stufen der Bildung vereinigt. Der franzö sische Gelehrie Rosstuw St. H'.laire erklärt in der inieressanten Vorrede zu seiner Uebersttzung der clsässtschen Erzählungen, mit welchen er zeme gelehrten Arbeiten unterbrach, die Bibel für den Schutz und Quell der Ursprünglichkeit unserer nationalen Geistesart und für die Ursache der Volksihümlichkeit unserer Literatur. Die Bibel iin HauS, die Bibel in der Schule, die Bibel in der Kirche — das ist gut deutsch und evangelisch. Die Reformation hat mit der Heiligen Schrift zugleich die Predigt Uber dieselbe in den Mittel punet deS Gottesdienstes gestellt. Daraus sehen wir, waS wir in der Predigt suchen sollen: nickt den Glanz geistreicher Gedanken oder weltlicher Beredsamkeit, sondern das Wort der seligmachen den Wabrheit von Jesu Christo. Wenn wir dieö unS stets gegenwärtig halten, werden wir auch gerechter und billiger in unseren Anforderungen an die Predigt und treuer im Besuch des Gottes dienstes sein. Fllr den gemeinschaftlichen Gottesdienst ist der Sonntag von der Kirche verordnet. Er hat einen natürlichen und einen religiösen Grund. Einen nalürlichen Grund; denn die Kräfte des leiblichen und geistigen LebenS, deS Einzelnen wie der Ge sellschaft, werden vor der Zeit verbiaucht und aufgerieben, wenn die Tage der Arbeit, zumal der modernen, anspannenven und hastigen Arbeit, nicht durch Tage der Ruhe unterbrochen werden. Es bedarf der Leib, daS Gemüth, der Geist, das Familienleben solche Tage der Ruhe und der Gemeinschaft. England und Amerika wissen wohl, warum sie so streng aus den Sonnlag halten, nicht bloS die Frommen dort, sondern alle Ver ständigen. Ihr Wohlstand beruht zum größten Theil auf dem Sonntag. Jene Völker wären längst verbraucht, wenn nickt dir sausend: Maschine der modernen Industrie immer wieder um Gewalt still gestellt würde. Mit dem gesetzlichen Wesen jener SonntagSseiir werden wir unS nie befreunden können. Aber Etwas lernen können wir von ihnen: die Sonntagsfroge ist eine Lebensfrage unseres Volksleben-. Aber ein wahrer Segen ist der Sonntag nur dann, wenn er nicht bloS ein Tag der Ruhe, sondern auch der Feier, der religiösen Feier ist; denn wir leben in der Z'it dock von der Ewigkeit und sür dieselbe. Der Sonntag ist die Sonne der Tage, von wo ein erquickendes Lickt auf olle anderen, auch auf die Röche uns Sorgen dieses Lebens fällt. Jede Gemeinschaft fordert eine Ordnung; so bar auck die Snche ihre Verfassung. Die Rlsormaiion hat in uns rer lu'hev.ichen Kirche d e Verfassung weniger ousgebildet Sic war di-- Zeit der großen neuen schöpft!,kchen Jveen und hat weniger Sorgfalt aus die äußere Ordnung verwandt. Unsere Zeit ist viel ärmer an großen reUgwjen Gedanken; so dar ste sich vorzugsweise auf die Ausbildung der Verfassui g geworfen, rn.o ste mag wohl den Beruf Kaden, hierin Versäumtes nachzudolen. Aber die Ve>fasiuog hat nur den Zweck, ber Kirche zu dienen, ihren Beruf zu erfüllen, nämlich S elen für JesuS Christus zu gewinnen — daS »st immer die Haup-.sache Man fordert die Mittbätigkett der G-memde in kirck lichen Dingen Und wie zedes Gemeinwesen, so hat auch die Kircke in ihrer '.Nitre «ine Fülle oon Gaben und K ästen, welche zur Verwendung kommen sollen. Dies soll also nicht als eine Frage der Herrschaft angtsehen werten, wer etwa in der Kircke herrschen soll, ob die Geistlichen oder die Laien, da sie doch alle Zusammenwirken sollen für lenen einen Zweck, welcher drr ob-rste 'Aufgabe der Kirche bildet; noch sollen von anvern Gebieten, etwa des staatttwea LebenS, Schablonen auf das Gebret der Kirche übertragen, noch endlich die Kirche etwa zu einem Tummelp atz aller freien Geiller werden. M.n begründet jene Forderung mit dem all gemeinen Piieftrrthum. Das allgemeine Prie st erlhum der Gläubigen ist eine große Wahr heit, welche die Reformation wieder entdeckt und geltend gemacht hat ES soll der Einzelne nicht in unmündiger Abhängigkeit von der Kftche bleiben, sondern einen unmittelbaren freien Zugang zu Gott habrn, ihm sein Opfer deS GeveteS dar- zubringen, dann aber auch seinen Glauben be werfen rm Leben, als einzelner Christ am andern dandeln, ermahnend, tröstend, oder auch in der Form ron freien Vereinen oder geordneter Ge meindevertretung. Dics alles ist Bethäiigung deS allgemeinen Priesterthums. Aber man soll rickr die Voraussetzung vergessen, auf der eS ruht, näm lich daß man im Glauben der Kirche steht und seine kirchlichen Pflichten erfüllt. Wer mit dein Glauben ber Kirche zerfallen oder ihm feindlich ist, hat ktin sittliches Reckt, Ansprüche der Herr schaft in der Kircke zu erheben. Ueder dem all gemeinen Piiesterthuin stellt das kirchliche Amt — nicht im Sinne der römischen Kirche, welche durch die Weihe den Geistlichen über die Gemeinte hinouSbebt, sondern im Sinne des besonder» Be rufs, wie dieser Unterschied auch auf weltlichem Gebiete stattfindet. Die Träger deS AmteS und die Gemeinden zusammen bilden die Kircke — weder jene noch diese für sich allein im Umer- sckied von den andern —; waS jene vorauShaien, daS ist der Beruf, im Namen Gottes daS Wort von Jesu Christo zu verkündigen. Ob wir nun aber einfache Christen oder Träger deS Amtes sind, immer gehören wir einer be stimmten Kirche an. Die Trennung der christ lichen Kircke in verschiedene Kircken mag uns schmerzlich sein; ab-r sie ist eine Thatsacke und nicht ohne Gotte? Fügung. Der M'aßstab ihrer Beurrheilung ist die Heilige Sckrifl, daS M'aß der ickrrftmäßigen Wahrheit, welches st: besitzen. Ihr Verstänbniß der Schriflwabrheit haben die einzelnen Kirchen niedergelegt in ihren Bekennt nissen, in welchen sich ihre unrersckeidende E gen thümlichkeit auSspricht, wenach sick daher auch die einzelnen LebersLußerungen innerhalb der ein zelnen Kircken zu bernesien und zu bestimmen haben. Wie es urS als Deutschen Pflicht und dankbare Freude ist, in unserem Reden und Han deln unS alS Deutsche zu erweisen, denn wir wissen, welch ein edleS Gottesgut wir daran ballen, so wird es uns auch als lutherischen Christen Pflicht und dankbare Freude sein müssen, in unserm kirchlichen Reden und Handeln unS alS solche zu erweisen, denn wir wissen, welch eine Gortesgabe wir daran habm. Und wie man eS nicht alS Geistessreiheit und Fortschritt ansehen würde, wenn wir unse-'e deutsche An verleuaren und mit emem Allenvkl'Smenschenthuin vi-rkau'chen wollten, so werden wir eS auck nicht alS Geistrsfreikeit und Forisckritt ansehen können, wenn wir unS von hem Bekennrniß, in welchem sich die geistige Eigenihümlichkeit un'erer Kircke ouSiprickt, ewancipiren wollten. Und 'st nicht das Zeugn ß LutherS die Blüihe des deutlchen Geistes und seiner Vermischung mit d-m Ge'üe deS Evan geliums- ES wäre daher ern Unrecht ge-en unter Volk, wenn wir die lutherische Kucke ver achten wollten oder ve: stören lasten wollten Wir sind sie unserm Volke schuldig. Aber wir sind allen Kirchen Anerkennung schuldig Denn ste haben alle Tbeil an der chnstlicken Wahrheit, dre einen mehr, die andern weniger; und so Lebt uns auck die eine näher, d e ankere ferner. So lange aur Erken der Gegen'atz von Wahrheit und Jrr'biim herrscht, so lange wird auch der Kampf drS Ge'steS nicht aaihören können Aber er ist nur Mittel, nicht Zweck, und er muß im rechte» ^rinn und Gc'ü gerührt werden Sern Ziel aber 'k das Reick GmieS und dieS ist daS Reich d.S Friedend, nach dem sich alle Cbriitenherzen sehnen. Dies ist kas höchste Ziel alli-ö kuckttcken Verbal«ens. Der nächste Vorirag soll v.m Leben deS Christea in drr Ehe handeln. Steucr-Miscellen. m. Dir ehemalige Quatember st euer war ihrem Ursprünge nach eine Kopfsteuer und wurde liilv infolge der damalige,, schwedischen Kriegs- unruhen wegen Truppenverpflegung. Unterhaltung des KrtegSe a>s, sowie außerordentlicher Lieferungen an Geld, Getreide u. s w eingtfübrt. In der Hauptsache besteuerte man erst jeden M'enschen- kops von über I', bis 70 Jahren mit mo natlich Einem Groschen und genossen Be freiungen (wie gewöhnlickl d,e Glasen, H,rrvn von der Ritterschaft, Geistliche, Kucken- und Schul- kiener, außerdem Professoren und Rotoren der Univeisilät, Weiber und Kinder, die stuvirende Jugend, HauSarme und sonst Verdienstlose. Neben dieser Kopfsteuer wurden alle Handwerker wie sonstige Geweibttreibende u. s. w ausgezeichnet und mit monatlichem Beiträge bedacht, ebenso später diese Abgabe auf Güter, Häuser, Überhaupt alle Grundstücke ausgedehnt und hierdurch eine gemischte Steuer geschaffen. AuS welchem Grunde solcke den Namen Quatember erhielt, ist nicht nackweiSbar; vielleicht weil die monat liche Consignirung aller Contribuenren zu be schwerlich wurde und sick in eine quartaliter anzufertigende verwandelte, demgemäß auch di« Einttkferung der Gelder sick regulirte. Ueber diese Besckwerltchkeit in Aufstellung der Steuerlisten bezüglich der beitragspflichtigen Köpfe, Gewerbtreibenden :c. wurde Seiien der OnSobitg- keiten und Untereinnehmer unaufhörlich Klage er hoben, so daß man von der bestehenden Einrich tung abging und jedem Qrte ein tirurn oder oortum «iiiLulm» auferlegte, welches ,u einem Qua tember zu entrichten war. Den belrefs'nden Obrig keiten blieb eS nachdem überlasten, solches Fixum unter die Angesessenen und Unangesrstenen zu ver- theilen. Für eine Regierung bildet daS Fixum (wie heu tigen TageS die Quoten) dre bequimste Abgabe, sie enthebt der Mühe der Einschätzung, erleichtert daö Rechnungswert und schafft statt einer un gewissen bald steigenden, bald fallenden Einnahme ein beständiges sicheres Einkommen, über welches jederzeit zu verfügen iss. Nach der Annahme des neuen Resarmges tzeS werken solche mittelalterliche Einrichtungen w eder ausführbar, insosern für jede Gemeinde ein ge wisses Leuerquantum nach Einheiten) ftst- gestelll wird. Man kann alSdann, dcfern nach den ersten Einschätzungen die Unbakibarteit deS G.setzeS, daS Zeitraubende, die Unückerbeit in Ermittelung kcr Sleueipsl chiigen und Feststtllung der,r Steuersätze sich zeigte, nach dem AuSkunfls- mittel wie früher greifen, die Einschätzung irgend welchen JahreS alS Normaljabr zu betrachten und kie Ausbringung den Gemeinden zu überlasten. Je nach dem Wachs'» der Cinwobrerzahl läßt sich proporlionirt «wie bei den Fleischern und Bäckern) ein Soll-Mehrbetrag mit Leichtigkeit heraus; ff ern. Zu Unie suckung der Quatember-Quant, wur den übtigen» für irden KreiS Comintsstarien er nannt, nämlich 2 v.n der Rtttrrtchast, t Bez'rkS-
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