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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187202106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-02
- Tag1872-02-10
- Monat1872-02
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1872
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Erscheint -ieS«al früh 6'/, Uhr. DNltl» »ui Lrvcttttoa: Stadt Wien. ^Menntwortlich« Mdacticn: Vir. Lpnckstunden: kinmiiL«« vor lr ubr. Ualmaiag« nach l2 Uhr. lAnasme drr für die nächst- itztzku-r Nummrr bestimmten iMate in drn Wochentagen dt- 3 Uhr Vormittags. Karnevalistisches und Tagclilatt Auflage 94000. TiboiinkMtilrprkl«: Ein Viertel Mart incl Bringer- Lohn. Anzeiger. Amtsblatt der Zwanglosen. Zastrale: unbezahlbar. Ncciamca uulrr d. Ucdaclioasstrtch: erst reckt. /iiialra: Louis Norm. Eirnnm. Straße, B. Dreher. Annoncenbureau, Neumarkt, und Literarisches Museum. PeterSstrj V 3. Sonnabend den 10. Februar. 1872. Bekanntmachung. S> Gemäßheit »ine- BeschlnffeS unserer Commission für Narrenstatistik ordnen wir hiermit eine ptagkose Narrenzählnng iudrr Nacht vom 10. bi- 11. Februar an und bestimmen darüber Folgende-: Da eS durchaus nicht in da- Belieben de- Einzelnen gestellt werden kann, ob er ein Narr sein will oder nicht, da vielmehr der Eine e- freiwillig, drr Andere ex olücüo ist, so ist ltberhaupt Jeder zählbar. Zu zahlen ist jeder Narr dort, wo er in der Nacht vom 10. bi- 11. Februar eintritt, sei e- nun Vor- oder Nachmitlernacht. Der geistige Zustand eine- Narren ist zufolge de- neuen MaaßsystemS nach „Litern" abzuschätzen und zwar so, daß in die erste Rubrik: „Wie viel er Liter hat" ; in die zweite: „Wie viel überhaupt neingehen" gesetzt wird. Der Eintritt in dir eigene Wohnung ist nur dann zu zählen, wenn derselbe »or Nacht- 12 Uhr oder nach 12 Uhr Stacht- erfolgt. In der dritten Rubrik ist anzugeben, ob der Narre noch lesen und schreiben, überhaupt noch „Lerckelchen" sagen kann. ES ist nicht nothwendig, daß die Rothen und Schwarzen noch besonders als Narren rrbricirt werden. Leipzig, im Narrenmonat. DaS statistische Dürea« der Zwanglose«. Bekanntmachung, die Verpachtung der zwanglose« Leipziger Musterbühne an de« Mindest- leistenden betreffend. Nachdem sich in dem verflossenen Quadriennium seit Erbauung unseres PrachttempelS erst zum brüten Male daS ebenso dringende wie durch die Localkunstgeschtchle geboten» Bedürfniß herausgestellt hat, in der Leitung desselben eine so beliebte Aenderung eintreleu zu lasten, haben wir unS ent schlossen, derselben um jeden Preis anderweit zu verpachten, und zwar, wenn wir nicht früher zu ersehen im Stande sind, wie Hase läuft, spätestens vom nächsten Carneval ab. Geehrte Bewerber, «lche unter Hintenansetzung eines jährlichen Reingewinn- von 70000 Thalern gesonnen sind, bat Dritteldutzend gewesener Tempelherren voll zu machen, werden ersucht, ihre Offerten recht bald Zwanglose Musterbühne. Sestern gingen zum I.Male „DieBlumen- geißer" oder „Da- Räthsel de- GlückS", dramatisch« Dichtung in 5 Acten, mit glanzender slutstaüung in Scene. DaS dramaturgische Genie bei Herrn Director Lampe strahlte diesmal im blendendsten Schimmer, und die Kritik, die solchen Wunderleistungen gegenüber schon längst bieGafsen gestreckt hat, steht angesichts der neuesten That drr Regie nicht an, ihr den Marschallstab der InscenirungSkunst zu reichen. Diesem unge- hachelren Ausdruck unserer Bewunderung hätten gwiß selbst die verflossenen Tamtam-Propheten mer uun glücklich beseitigten „Musterepoche" zu» stimmen muffen, wenn sie dieser Vorstellung an der sellsterträumten Vogelperspektive ihres mit Widrigem Cliquenrauch erfüllten Pseudo-RealiSmuS hätten beiwohnen können. Schon im Titel der Novität: „DaS Räthsel bei Glück-" fanden wir eine sinnige Anspielung auf drch Glück der gegenwärtigen Theaterleitung, daS vo» verschiedenen „letzten Mohikanern" irriger weise all ein Räthsel aufaefaßt worden ist. DaS Stück selbst unterscheidet sich sehr vortheilbaft von den trivialen Darbringungen jener früheren Lpvche, von einem „Corrolan", „Cäsar", „Deme trius", „Tell" u. a. verstümmelten Alterthümerv, durch «men tiefsinnigen, darum für daS gewöhn liche kluge nicht leicht erkennbaren Grundgedanken, durch lieblich durcheinander gewürfelte, zart ver- schtrommene und sauft in einander fließende Cha raktere, durch eine- fast schwindelnden, carouffel- artig in sich selbst zuriickkehrenden Kreislauf der Mdlullg, durch erne lyrisch luftig und duftig »»gehauchte, in elfenhasiem Elairobscur gaukelnde »ud schaukändr, von mondartigem Maisonnen gold burchwebte Diction, deren melodisch perlen der, in ca-cadenhaftem Fluß und Guß dahin- rauschender Faltenwurf wie eine glanzlose Seelen- harwouie auS der inuarn Grotte hervorbricht und fit prächtig schattirt, aber darum nicht minder feurig pulsirrnd in satten Tinten um drn Fletsch gewordenen Seufzer windet. Nur müssen der artige Meisterwerke, EiSbonbonS gleich, die auf der Zunge zerfließen, rasch hinumergrschlürft vertea, wie die-, Dank der Regirführung unsere- Hern» von Stantz, gestern der Fall war. Tie Darstellung war, getragen von den Säu le» «usere- Personal-, deSStückeS in allen Punkten »ärd'q und wohl geeignet, unser Dogma in- Licht »»scheu, daß eS auf der Bühne nicht so sehr auf Rrrschendarstellung, natürliche Haltung, richtige Aussprache, lebendige- Zusammenspiel und ähn lichen realistischen Firlefanz an kommt, sondern vor alle» auf dekorative, mimtsch-vlastisch-akrobatische Schaustellungen, dir bunt schillernd, halb ver schleiert und durch pikant aufgesetzte Lichter ae- hobe», an unser« inuern Auge vorübergefüyrt werden müffe». lluS wruigsteuS schlug di» Brust höher bei dem stattlich abgrru»deteA, gigantisch auf- und nieder vogendeu Vortrag des Fräulein Haverland, die den König Mai mit imponirender Fülle dar- stellte. Dagegen brachten die andern Hauptstützen unsere- Personal-, die Damen Preveaux und Trsaulmann (al- Kornblume und Lilie) da- ewig Weibliche mit knoSpenhafter Zartheit und reizvoller Durchsichtigkeit zur Anschauung. Auch die andern Darstellerinnen glänzten in ihrer hoch geschürzten Toilette von der brennenden Liebe bi- zur Passionsblume durch xocstevoll wispernde, rrickelnde Accente. ES ging von diesen Blumen ein einschläfernder Duft auS, der vou wunder barer Wirkung auf da- Publicum war. Unser Hrldenspieler Herr Julius Neumanv (IuliuS) feierte besonder- durch den einschmeicheln den Schmelz seiner Stimme in der höhern Lage und am AuSgang der Verse, sowie durch die vir tuose schnarraSpelnbe Behandlung de- Pralltrillers auf dem „R" neue verdiente Triumphe und be ruhigte unS über den einer Sensationsnachricht zufolge nahe bevorstehenden Abgang unsere- Hel- rentenorS, der durch die gesanglichen Fortschritte seS Herrn Neumann 'ganz überflüssig geworden ist. Wir empfehlen den begabten Künstler zur abwechselnden ersten Verwendung in Oper und Drama mit derselben Wärme, mit der wir jetzt di« Beseitigung de- RollenmonopolS wünschen. Denn durch eigene Erfahrung sind wir der An sicht geworden, daß ein wahre- Genie im Stunde sein muß, den Charakter im Spiele zu wechseln, und daß eS ebenso gut möglich ist, heute in der Rolle deS Walther Stolzing die grfinnunaSvolle Opposition, als morgen die gesinnungslose Va sallentreue eine- Alba lebenswahr darzustellen. RudolfGallschloth. Knnftbericht. au un- gelangen zu lasten, und ihrtlen «ir da- für die Bewerbung maaßgrbend« Regulativ »ad D mit. Leipzig, am Tag« de- Carneval- 1872. Der Zwanglos« Depntntloa für Theaternnwese«. Theater-Regulativ für die zwanglose Leipziger Mufterbührre. 8- 1. Für die Direktion der Leipziger Musterbühne können nur solch« Persönlichkeiten angestellt werden, die im Stande find, in künstlerischer, literarischer und namentlich finanzieller Hinsicht Biel eiuzusteckrn. Auch wird eine quellenmäßige Kenntniß der Leipziger Theaterscandale erfordert, und kann dem Pachter «ine bezügliche Vorprüfung nicht erspart werden. 8- 2. ES wird dem Pachter ein jährlicher Reingewinn vou mindestens 70000 Thalern garantirt, wogegen er die Heizung deS Theater- unter allen Umständen selbst zu leisten und nur da- Recht hat, hierfür die nölhige Reclame zu machen. 8 3. Der Pachter hat besonder- sein Augenmerk darauf zu richten, daß der Musterbühne im Vaudeville-, Albert- und Thaliatheater neuerdings beachtenSwerth« Concurrenzinstitute erwachsen find. 8- 1. Recensevt unsere- ofßctellen Amtsblattes ist Herr Doctor Gallschloth, wonach sich drr Pachter jeder Zeit zu nchten hat, widrigenfalls er seinem Laube nicht entgeh« kann. Gegen Recensenlen anderer Blätter steht ihm daS Recht beliebiger Maßregelung zu. 8 5. ES ist dem Pachter gestattet, sich zu seinem eigenen Pech »inen Vicedirector anznschaffen. Auch ist ein zarte- Berhältniß, wenn es nur die Grenzen der PcterSstraße nicht überschreitet, gern gesehen. 8 8. Einem Pachter, welcher gleichzeitig ausübender Künstler ist. soll eS unbenommen sein, im Interesse der künstlerischen Förderung deS Instituts und sc neS Geldbeutel- von Zeit zu Zeit sclbst auf der Musterbühne aufzutretrn; jedoch ist eS wünsckmSwerth, daß er zum Zwecke einer intensiveren Wirkung sich allemal 8 Tage vorher selber um diese- Auftreten in unserem officiellen Organe ersucht. 8 7. ES ist im Repertoir und bet Engagements der Künstlerinnen dem Geschmack« deS Publikums in allen seinen Theilen Rechnung zu tragen, und der Pächter darf nie außer Augen lasten, daß der Tugenbund auch Publicum und Offenbach sein Prophet ist. 8- 8. Zu den Annehmlichkeiten des DirectorS gehört der Besitz einer reizenden Loge, welche thin von unseren Behörden und deren Töchtern nie streitig gemacht werden soll. Wenn der Pachter zum Schutze gegen die letzteren die Loge zeitweilig an Mitglieder des im 8- 7 erwähnten Thrils deS Publicums ablrrtt, so hat er dieö sich selbst zuzuschretben. in 9. Na, meine Herren, über Haupt' <? „Die Kunst ist der Zenith der absoluten Idee." Dieser tiefsinnige Ausspruch de- Pytha- goraS verkörperte sich in der Perspective unseres inneren AuaeS zur sichtbaren Vollendung, als vir Gelegenheit nahmen, da- seit Kurzem im „Zwanglosen Museum" ausgestellte präch tige Genrebild „Leipziger Thiergarten" vor unS entroll: zu sehen. Diese- Werk, alS besten Autor die Palette unseres altbewährten Meister- Schundblatt unschwer zu erkennen ist, stellt sich den bisherigen Moasierschöpfungen unsere- Künstlers ebenbürtig zur Seite, lieber die Ten denz deS Gemälde- hatte sich bald nach seinem Erscheinen die Kunstwelt in zwei feindliche Lager gespalten; die eine Partei wähnt« eS mit einer Prophetie auf den zukünftigen zoologischen Garten Leipzig- zu thun ru haben, während die andere die Phantasie de- Künstler- in die Vergangenheit Leipzig- vertieft glaubte. Letztere Ansicht lst ent, schieden die richtige (vergl. Krause, Künstlrrlexikon Bd. lV, 14 Zeilen). ES ist di« uralte, auS Leipzig- Steinzeit stammend« Sage vom „ver zauberten Gemüse", welche den Pinsel de- MalerS beschäftigt. — lieber diese rälhselhafte Episode unserer Vorgeschichte girbt eine vom Verein für Geschichte Leipzigs noch zu entdeckende vergilbte Chronrk einigen, wenn auch dürftigen Aufschluß. Nach dieser Chronik strafte vor ca. 3000 Jahren der alte heidnische Onkel Thor ob ihrer todt- sündltch carnevalistischen Gesinnung unsere Vor fahren damit, daß er die sammtliche Stadt, mit wenigen zwanglosen Ausnahmen, in wahlver wandte Geschöpfe veranimalisirte. In freier Phan tasie hat unser Künstler einige charakteristische Scenen auS jener Urzeit nach damaligen photo graphischen Aufnahmen mit ausgelassenem Pinsel erfaßt. Unser wortkarger Chronist begleitet sie mit wenigen lakonischen, unartikulirtrn Stich Worten.— Wir lasten sie folgen: Prachtbau... L empe... LuchS ... Oper.... Schwan ... zer reißen ... Kritik?... O weh!. . . alte classische Götzen: Schiller? Goethe? ? Lesfing'??'?— Die Schwarzen ... schöne Couleur . .. Gabriel . .. Pio... CultuS!— Die Rothen ... noch schönere Couleur ... Petroleum... Vorsicht! — Tugend bund. — Harlwitz ... ernster Ansprachler ... wer lacht da? — Narr x. .. polnische Iüden... DeSinfection ... Au waih! — Hie Blech!... Qualcomitö!... Hie Friedland!— AllerleiLustges... Seeler.... Runckelstoaner... vr. Grünewald u A. — Choleradüppel ... Pleißenbürger . Stadtlöwe? ? — Narrenschiff... Wolkenschicht... Gründerhai — Wafferparthie... Connewitz... etc. pp. u. s. w. So der Chronist. DaS Uebrige bleibt dem Beschauer zum Privatstudium über lassen. Doch wollen wir auch an dieser Stelle noch rühmend hervorheben, daß unser Künstler, um etwaigen Holbrinltchkeiten künftiger Zeiten zu entgehen und seine Autorschaft schon jetzt authen tisch zu constatiren — sein Werk in einigen 100,000 Originalexemplaren vervielfältigt hat.*) *) Das oben besprochene Bild mit vorliegendem Blatte ist in jeder Buchbandlung und bei allen bessern Colporteuren für ',4 Mark ^ 2'» Neugroschen zu haben. » I schauketn, noch immer gefährliche Torpedo- de- I Ultimo und Klippen der Monat-«Liquidationen, s so würde der lustig dahersausendr GiückSdampfer allen Zonen und SpeculationSgebieten der Welt zusteuern, um ste dem Weltimperator: „Vortheil" zu erobern. Nur in Paris zeigen sich bedenklich« Schwan kungen, die ihre Causalität thrilS in der Ent» werthung schon ventilirter russisch-österreichischer Spekulationen, theilS in der natürlichen und per manenten Diarrhoe de- dortigen Geldmärkte- haben. Dagegen wächst die Abundanz der Mani pulationen in Berlin zu einer colofsalen Eruption des BörsenkrarerS an. Seit nun gar auS dem kaiserlich-ministeriellen Consortium die nothwendige Ausscheidung de- niemals productiven Bankhauses Mühler und Consorten erfolgte, steigen die CultuS- actiev falkenmäßig, wodurch auch der StaarScredit glänzender geworden. Viele Realisationen, die bis jetzt an der Schwelle der Effectuirung stehen bleiben mußten, kommen nun auf die TageSordnng. In Leipzig blühen die CarnevalSactien biS zur Bewußtlosigkeit und werden bereit- mit 199»/« nottrt, ebenso wurden die Leipziger Beraactien drr Zwanglosen in Blechwährung mit 199^/,, no» tirt; hingegen wurde die Gründung eine- Actien- findrlhauseS, sowie einer Altenburger Ammenbank merkwürdigerweise mit faulen Witzen beworfen. Humanität ist kein Titel, der en dem Lexikon der Finanzleute Aufnahme finden kann, dagegen schwärmen die Frösche de- Capital- für Alle-, was nur irgend den Anschein gewinnt, als könnte eS vielleicht, wenn sonst keine Revanchekrieg, Hereinplatzen und kein politische- Petroleum den socialen Kladderatatsch herbeizusühren rxplosionS» bedrohlich wird, Procente abwerfen und den Coupon-Heißhunger der kleinen und großen Kämpfer um da- Dasein stillen. — DaS Dasein ist der Güter höchstes nicht, deS Uebel aber größte- ist der Gründungsschwindel! Finanzieller Wochenbericht. Eine neue Aera, rin neueS goldneS Zeitalter ist mit drn neuen RrichSgoldmünzen gekommen, und dir Anbeter de- goldenen Kalbe- begrüßten da- neue Jahr mit einem Tarantellataumel der Speculation, wie er seit Leonen nicht vorgrkommen ist. Papiere, die sonst, mit den Bleigewichten der politischen Constellation belastet, an fast ru mänischer Hoff.rungSlostzkeit krankten, schnellen jetzt mit rapider Hausse empor, und die wahrhaft vehementen SalwmortaleS der Course beflügetn die Sanguiniker de- Glücksspieles immer mehr, sodaß eine bacchantische Raserei die Folge, ein ChaoS der Emissionen dir Steigerung und ein jäher Sturz da- Ende sein muß. Hätte nicht diese- trügerische, nach brausenden Stürmen der Weltgeschichte kaum beruhigt« Meer, auf dem jetzt Mast an Mast mit üppig geblähten Segeln d,e Steamer und Dampfer der Gründer dahin- Vom Langtage. *.* Dräsnik, 8. Februar. Kaum 10 Wochen bei einander, hatte unsere mit Dampf und Schweiß tropfen arbeitende II. Kammer beinahe gestern schon wieder eine ihrer so beliebten Sitzungen ab gehalten. Wenigsten- war da- Btereau vorgestern (die Plenarsitzung für diesen Tag siel bekanntlich auS) zu einer wichtigen und eingehenden Berathung vereinigt, um eine Tagesordnung für gestern zu sammen zu bringen, wobei Jeder zu fick und auch zum Nächsten seufzte: Schaff' Rath! Wohingegen Letzterer mit bekümmerter Präsidrntenmieve die Entdeckung machte, daß daS grsammte vorliegend« Material schon seit 8 Tagen aufgebraucht war, und man beschloß drßhalb, den sich überstürzenden Eifer zu mäßigen. Dagegen wurde ohne Debatte beschlossen, daß spätestens in den nächsten 14 Tagen noch eine Sitzung anberaumt werden müffe, damit noch rückständige Wahlprükungen, drr PreiScourant von Heinrich Dirtze auS Leipzig rc. erledigt werden
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