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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187202208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-02
- Tag1872-02-20
- Monat1872-02
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1872
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Erste öeilage zum Leipziger Tageblan und Anzeiger k. 51. Dienstag den 2V, Februar, 1872. n. 'über llakt l Tvirül Ttoze, I. «ikiilk» ichtl! ,ÄM imb- t. p;ig M ich» 6. S gerhrl» -kr 4, »yertsch« !Ilckn imer, M rnenv, ßr nbüCcnr. »u», ,r M. U. »ke este Eon- kpiätz >7. Vom Landtage. Dresden, 18. Februar. Die zweite Drpu- >i,Äii ver Zweiten Kammer hat Bericht Uber >j)!nilurg I). des AuSgadebudgetS, das k-farlement de- Innern betreffend, er» IMI. Referent ist der Abg. Haberkorn. ! Eingarge beS Berichts ,st Folgende- be> r«rkt: Bei verschiedenen Landtagen und aucb bei d:: letzten Beralhung der Kammern Uber diese ^iheilnllfl des AuSgadebudgetS verbreitete man si2 un Allgemeinen inSbefonvere Uber Aufhebung r<r KreiSdirectionen und beantragte andere Or- znlijalion der Verwaltungsbehörden. Demgemäß I zri die StaatSregierung den zetzigen Kammern e»lwltrfr Uber die Organisation der Behörden fir die inner« Verwaltung und Uber die Bildung roe Lezir»Vertretungen vorgrlrgt. Die Ent- iLerdurg der Kammer: ob und welche veränderte LtMiialion eintrelen soll, ist zu erwarten. Vom iiiarziellen Slandpuncte au- hat die Deputation ,n zu crnstauren, daß, wenn diese veränderte Ligantfation inS Leben treten sollte, von einer -«Minderung der Beamten nicht, vielmehr nur rov einer Vermehrung derselben, ebensowenig reu einer Verminderung der Ausgaben, vielmehr «ur von einer bedeutenden Erhöhung derselben die Siede sein kann, demnach hieraus k«in Grund chMru ist, auf irgend welche Verminderung > ter ptzigen Postulate zuzukommen Die meisten Positionen werden von der Depu- j,alm den Wünschen der StaatSregierung gemäß gwehLizr. Bei Pos. 19, Ministerium de- zZnnttn und Kanzlei, hat di« Deputation an- ob Erwägung wegen Wegfälle- de- be- «»dereii BauinspectorS fUr die LandrS-Heil-, knsnji- und Strafanstalten fiattgefunden habe, M r-ist darauf die Antwort erfolgt, daß das MbivgS geschehen sei und man sich von der Unentbehrlichkeit eine- solchen BauinspectorS aufS Me überzeugt habe. Pos. 20, KreiSdirec- lionev nebst deren Kanzleiru, wird ebenfalls rietcr etatmäßig bewilligt. Zu Position 22 e, Seueral-Commtssion für Ablösungen ,»d SemeinheitStheilungen, hat sich die Deputation eine Ueber sicht über die Geschäfte dieser Behörde erbeten. Nackdem diese Ueberficht uf die Jahre 1870 und 1871 eiugegangen, hat die Deputation die Ueberzeugung daraus ge il,nen, daß der Geschäfte für diese Behörde min uvch viele existiren und dieselbe zur Zeit «och «entbehrlich ist. Bei Pos. 22 ä, für di« »chnischt Beaufsichtigung der Dampfkessel- Aularen, genehmigt die Deputation, daß vier Tallpsteflel Revisoren mit dem Sitze in Dresden, Leipzig, Zwickau und Bautzen angestellt werden. Ml oder nur theilwetse Rechnung getragen ist den Forderungen der Regierung bei Pos 23d, GeuSdarmerie-Anstalt, und bei Pos. 23ck, Polizeidirectron in Dresden. In Bezug aas die erstgenannte Position schlägt die Deputation ror, die Anstellung von 50 neuen GenSdarmen chalthten, und zwar hrupesächlich auS dem tzunide, weil es letzt und künftig Pflicht jeder Hmiivbe ist, innerhalb ihre- FlurbenrkS durch illß-Üung tüchtiger Organe für Wohlfahrt und kit-rheit selbst Sorge zu tragen. In B'zug auf die kolizeidircction in DreSden war ein« Einigung a der Deputation nicht zu erzielen. Die Mino rität (Abz. Fahnruer) beantragt einfache Ab lehnung der Anstellung von 50 neuen Stadt- zerttarmen, während die Majorität da- Bedürfniß M vermehrunZ der StadtgenSdarmen anerkennt und deu Staat, so lange der Vertrag mit der LM DreSden einmal existirt, für verpflichtet M. dies» Bedürfniß zu befriedigen. Nur mit dn üastellaug von 50 neuen GenSdarmen erklärt sie sich »itt einverstanden, sie hält vielmehr eine Hrmhnmg um 25 neue GenSdarmen dem jetzigen Bedürfnisse entsprechend und beantragt eine solche Vermehrung zu genehmigen. Im llebrigen be antragt die Deputation, unter Hinweis auf die »enndingS im Dresdner Stadtverordneten - Eol- leguo» grpstogcven Verhandlungen, die StaatS- rrgirrnng möge mit der Stadt DreSden «egen Äistrsnig bez. Modifikation veS über die Ab- tretnig »er Sicherheitspolizei abgefchloffeneu ver traget tu Verhandlung treten und daS Resultat der »Wen S'ändeversammlung verlegen. Bei Pos. 24e, für Bezirks-, Medicinal- aid Betrrinär-Aerzte, wird die für dir bezirktärue vorgeschlagen« Gehaltserhöhung be- M:gt. In Bezug auf die BezirkSrhierärzte iülägi die Deputation im Etnverständniß mit der ktaritregierung vor, den Gehalt der 22 ersten bezirktlhierärzte von 200 auf 300 Thlr., den der ittrn Thierärzte von 70 aus 100 Thlr. und den der litzien beiden ThierLrzre von 30 auf 50 Thlr. zi nhöhrn, die übrigen, mittelst Petitionen auS- »Mcklen Wünsche der BezirkSt hier ärzte, die ver- tchMgder StaalSdiener-Eigenschaft »c. betreffend, v die Reg,erring zur Kenntnißvahme zu über neisei. Bei Pos 26a, zu außerordentlichen AuS aal» and inSgemein, ist beantragt, den ringe bellte» Betrag von 10,000 Thlr. zur Unterstützung "» im Dienste verunglückten Mitgliedern der 'jamwehren, zu genehmigen, sowie ferner den vom LandeSauSschuß der sächsischen Feuerwehren eagrreichten Antrag: dir Kammern möchten dahin wirken, daß die in Sachsen concrssionirten FeuerverstcherungS- anstalten, anstatt jetzt jährlich eine-, in Zu kunft zwei Proceoe ihrer Prämieneinnahmen Beste, deS Feuerlöschwesens abzugeben HM», »d zwar entweder an die Ortßfeuer- löschcaffe oder, wo ordentlich organisirte Feuerwehren bestehen, wenn thunlich, an oaS betreffende Commando, an die StaatSregierung zur Kenntnißnahme zu überweisen. (Schluß jolgt.) Dresden, 17 Februar. In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer kam dieselbe mit der Beralhung über das Ausgabe-Budget des Cultus - Ministerium- zu Ende. ES wurden nach längeren Debatten die Budgets der LandeSschule Grimma, der Gymnasien Bautzen, Chemnitz, Fretberg, Zwickau, der Gymnasien und Realschulen zu Plauen und Zrttau, dir Real schulen zu Annabrrg und Döbeln nach den Vor schlägen der Deputation, in denen eine nicht ge ringe Anzahl von Gehaltrausbefferungen ent halten war. genehmigt. Die StaalSzuschüsse sür die Realschule in Chemnitz wurden nach dem Anträge deS Abg. Ludwig auf 5000 Thlr., die jenigen für die Realschulen in Reichenbach uvd Glauchau nach den Anträgen der Abgg. v. Zahn und Genossin auf je 2500 Thlr. und diejenigen für d e Realschule in Zwickau nach dem Anträge deS Viceprästdenien Streit auf 4060 Thlr. erhöhet. An der Debatte über die Pssitionen der Ge lehrten- und Realschulen betheiligten sich die Abgg von Zahn, Ouerner, von Könneritz, vr. Schubert, Pornitz, Haberkorn, Or. Panitz, welcher die Mängel und Nachtheile der Realschul- Regulative in eingebender Weise beleuchtete und sich zu der Ansicht bekannte, daß die sächsischen Realschulen erster Ordnung allerdings nicht auf derselben Stufe wie die preußischen fländen, auf welche Ausführungen Reg-Commiffar vr. Gil bert im entgegengesetzten Sinne antwortete, sich dabei auf die demnächst erscheinende Denkschrift beziehend. Abg. Rentzsch richtete die Frage an lie StaatSregierung, warum die LandeSschule zu Meißen nicht ,m Budget erscheine, worauf StaatS- mimster von Gerber erklärte, daß die Anstalt sich bisher selbst erhalten habe, sobald Zuschüße sich nölhig machten, würde sie inS Budget auf- gtnommen werden. Bei den Positionen der Lehrerseminare ergriffen die Abgg. Iuvgnickel, Eule, Petri, Rentzsch, welcher die Seminarbildung im Allge meinen nicht für genügend erachtete, und Reg. Commiffar Gilbert, welcher erklärte, daß die Regierung eine neue Seminarordnung auSarbeiten lasse, daS Wort. Die Positionen wurden allent halben den Vorschlägen der Deputationen gemäß brwilligt und außerdem folgende, von den Abgg Iungnickel und Streit eingebrachten An träge angenommen: „Die Regierung möge in Erwägung ziehen, ob es nicht behuss der Beseitigung beS Lehrer mangels wünschenSwerth erscheine, daß die Unter stUtzungSgelder für die Seminarien noch wesentlich erhöht werden, ober aber daS Internal für Un bemittelte unentgeltlich zu gewähren und den er forderlichen Aufwand auf die SlaalScafse zu über tragen." „Die Kammer wolle die Petitionen der Frauen- vrreine der Regierung insoweit, alS dieselben auf Errichtung eines zweiten Seminar- für BolkS- schullehrennnen gerichtet sind, zur Berücksichtigung im llebrigen aber zur Erwägung zu empfehlen. Endlich wurden neck für die deutsch katholische Gemeinde ur Chemnitz eine StaalSunlcrstützung von 2oo Thlr. jährlich, sowie die Positionen für den rsraelirrschen CulluS, die Taudstummen-An- stalten rc. genehmigt. Auch dre Erste Kammer hielt heute eine S.tzung. Die Gegenstände d.r Tagesordnung waren der Bericht d«r 2. Deputation über die vom LandtagSauSschufse zur Verwaltung der Staatsschulden auf die Jahre 1867 und 1808 abgelegten Rechnungen, der Bericht derselben De putaüon über den Bau einer nru«n polytechnischen Schule in DreSden uvd die Berichte der 3. De putation über eine Anzahl Petitionen. Uagesgeschichtliche Ueberficht» Ueber den Kampf wegen der staatlichen Aufsicht der Schule im preußischen Abgeord netenhause bringt Bluntschli in der „Gegen- wart" «inen interessanten Artikel, in welchem er folgende lehrreiche Parallele mit Baben zieht: Auch i» Baden wurde 1864 ein Gesetz, betreffend die Aufsicht über die Volksschule, erlaffen. ES war «in Verläufer deS spateren allgen einen VolkS- schulgesetzrS, aber kein Hinderniß dkff-lben, DaS badische Gesetz führte einige neue Institutionen ein: in den Gemeinden einen OrtSschulrath, in welchem der Pfarrer, ver Bürgermeister, der Lehrer und gewählte Vertrauensmänner der Hau- väter zusamen wirken sollten; dann in wetteren Bezirken (hier Kreise genannt) staatliche Schul- infpectoren, sogenannte KreiSschulräche, zuoberst wieder ein Collegium de- staatlichen Oberschul» ratheS Damals erhob sich in Baden ein heftiger Sturm gegen dieses SchulaufstchiSgesetz Die erzbischöfliche Curie bekämpfte dasselbe mit Eifer und der katholische K>eruS stand ihr zur Sette Der Erzbischof forderte di« katholischen Eltern auf, „ihre Kinder vor den Gefahren ihre- Seelen heil- zu schützen, wie za selbst die wilden Thierr ihre Jungen gegen feindliche Angriffe verlheidtgen" Der Papst selbst forderte zum Widerstande auf Ein Petit onSsturm durchbrauste daS Land Ganze Berge von Petitionen wurden anfgefchtchtet, fast alle gegen daS gottlose Schulgesetz Den katho lischen Pfarrern von Freiburg wurde die Weisung gegeben, nicht in die OnSschulräthe einzutrelen. Den Bürgern wurde empfohlen, nicht zu wählen. Man erwäge dabei, daß zwei Dritttheile der bavtschen Becölkerung katholisch, nur ein Dritttheil Protestanten sind. Einzelne, allertingS nur wenige, zelotische Pfarrer der protestantischen Kirche allmlcn ich mit dem katholischen KleruS wider daS Sckul- aussichlSgesetz. Was ist auS allem dem Stürmen und Drängen geworden? Heute ist alle Welt mir der neuen Einrichtung zufrieden. Die katho lische Kirche selber hat ihre Anfeindung auf gegeben. Anfangs freilich gab eS eine Anzahl Gemeinden, in denen nicht gewählt wurde. Schon eit Jahren giebl e- keine mehr. Die Leute merkten doch selbst in den armen Dörfern, daß die Ellern noch näher al- der selbst ehrlose Geistliche betheiligt seien bei der Schulbildung ihrer Kinder. Gerade die besseren katholischen Geistlichen waren von Anfang an nur ungern, der bischöflichen Weisung folgend, auS dem OrtSschul.alhe weg geblieben und sehnten sich rach einer freundlichen Mitwirkung. Aber auch Andere wurden endlich gewahr, daß der Einfluß der Kirche durch daS zrollende Fernbleiben und durch den Streit mit dem Staat« nicht gehoben worden, sondern ge sunken sei. Selbst die Bauern, die gewohnt waren, dem Pfarrer zu folgen, leinten nun auf eigenen Füßen gehen und eine eigene Meinung haben In einzelnen Zeitungsartikeln der ultra- montanen Presse klingen die alten Weheruse noch nack, aber im Großen sind sie verstummt. Die Religion hat nicht gelitten, aber die Sckule ist freier und bester geworden, seitdem der Staat entschiedener alS zuvor sich derselben annahm. In Prerßen, wo die StaalSautorilLlen obnehrn mäch tiger und die Bedingungen günstiger sind, wnd der reisuchte Schulsturm noch ungefährlicher vor überrauschen." Bertram Stüve, früher lang,ädriger Bürger meister in Osnabrück, ist daselbst am 16. Fe bruar verstorben In Osnabrück 1798 geboren, widmete er sich, wie Viele seiner Familie, dem städtischen Dienste, wurde Bürgermeister, trat noch jung in die Zweite Kammer und Führte nach Ernst August's Thronbesteigung den Kampf gegen dessen Gewaltakt zur Bewunderung, man kann wohl sagen: Europa-. 1848 wurde er Mi nister desselben Königs und sogar sein Liebling, mußte dennoch, wiewvhl später als die meisten seiner demokratischen Minister-Collegrn, der ein brechenden Reaction weichen, wurde wieder Bür germeister seiner Vaterstadt, legte, schon bei Jahren, daS Amt nieder, um Miquel zum Nach folger zu erhalten, übernahm dann noch einmal daS bescheidene Amt eineö Bürgeroorfiehers. dem er erst vor wenig Wochen seiner Gesundheit halber entsagte. Da wird er den Keim deS TodeS schon empfunden haben. Literarisch und wissenschaftlich war er beständig thätig und vollkommen frisch geblieben und hatte noch jüngst einen neuen Theil seiner als mustergültig anerkannten Geschichte beS HochstiftS OSnabiück vollendet. Osnabrück hat in ihm seinen ersten Bürger verloren; so pflegte die Gemeinde rhn zu nennen. König Ludwig von Bayern hat, wie schon kurz berichtet, eine neue Formation und E>n- the.lung ver bayerischen Armee genehmigt, durch welche volle Ueberetnstimmung mit den anderen Theilen deS ReichSheereS erzielt wird AIS EinsührungStermin für die neue Emlhetlung ist der 1. April festgefttzt, Nach der umfang reichen Verordnung werden daS Ärtilleriecorps- Commando und daS GeniecorpS-Commando auf gelöst und die Artillerie-Regimenter und die Genie-Regimenter den beiden ArmeecorpS zuge- theilt. Hingegen werden neugebiidet: die In spektionen der Artillerie und deS TrainS, deS Ingenteur-CorpS und der Festungen, eine Pionnter- unv eine Remoaten-Infpecton. Ferner werden geschaffen: zwei Piounier-Bataillone und zwei Train-Bataillone. AlS Lehranstalt wird eine Milttair-Schießschult errichtet. Bezüglich der Stellung der Militatrbramtru ist eine Ausscheidung der Beamten mit OfficierSrang und Civtlbeamtrn deS Krieg-Ministeriums vorgenommen, alS CHargen- benennung die in der preußischen Armee übliche lingeführt worden. Mehrere Bestimmungen, wie z. B. über die Angehörigen der Reserve und Landwehr, sind noch ausständig, jedoch in nächster Zeit zu erwarten. DaS „Salzb. Kirchenbl." enthält folgende Statistik deS Iefuiten-OrdenS. Nach Angabe de- OkttaloguZ provin>.iLe aostriaco kunzaricLe 8. >1. (pro 1872)" zählte dtt Gesell schaft Jesu eingangs 1871 in 22 Provinzen: der engUschcn, aragonischen, österreichisch-ungarischen, belgischen, castilischrv, galtzischen, deutschen, irlän dischen, Lvoner, mexicanischen, neapolitanischen, niederländischen, römischen, sicilischen und vene- tianischen, dann der von Champagne, Francien, Maryland, Missouri, Newyork, Turin und Tou louse benannten, oder in den fünf Assistenzen: Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien und England, 8809 Mitglieder. Die Assistenz Eng land ist zusammengesetzt aus den Provinzen Eng land, Irland, Maryland und Missouri; die Assistenz Deutschland auS der deutschen, öster reichisch - ungarischen» galiziichen. belgischen und holländischen Provinz; die Assistenz Frankreich au- den Provinzen Champagne, France, Lyon, Toulouse und Newyork (abgezweigt von Lyon ,; zur Assistenz Spanren gehört auch di« Proo-n; Meplco — vaS llebrrge ist von selbst klar. Dir größte Zab'. derl«!ben rnt'öllt auf kr« Pr-.-v-.in-r Cast lien (7411 und Deutschland (738), die geringste auf die Provinz Mexico (17); die österreichisch- ungarische nimmt die neunte Stelle ein, mit 451 Mtgliedern, respective 456 mit Anfang deS JühreS 1872. Interessant wäre e-, zu erfahren, wie viele von den 738 auf Sachsen kommen. lieber ein schon kurz erwähntes interessantes Vork.'mmniß schreibt man dem „Franks. Jourral" auS Rom, 11. Februar: DaS Ereigr.iß deS TageS sind die gestern und vorgestern in Scene gegangenen Disputationen. ES war dü rrste Mal, daß der römische KleruS ein- willigte, mit Gründen und Gegengründen zu opniren: die öffentliche Meinung zwang die Je- surtrn, den Handschuh aufzunehmcn, aber gewiß hat eS die Herren eine schwere Ueberwinbung gekostet, diesem Zwang Folge zu leisten In den schönen Tagen der päpstlrchrn Gewaltherrschaft warf man den Zweifler wie einen Verbrecher inS Cachot; man wußte, daß der Ka'.holiciSmuS ver- loren war, sobald er sich auss Dcbattirrn einlteß. ES ist der Triumph der freien Forschung, daß sie den Unfehlbaren genöthiat hat, ihr Rede zu stehen'. Gehört eS doch zum wesemlichen Begriff der Un fehlbarkeit, sich jeder DiScussiorr Uberhoben zu glauben! Der Hergang der gestrigen und vor gestrigen Verhandlungen war in Kürze der fol gende. Dir Evangelischen saßen link-, di« Pfäf- fischen rechiS Zunächst erhält Sciarelli daS Wort. „Die römischen Theologen", sagt er, „behaupten, der h. PetruS sei im Jahre 42 (im zweiten Jahre der Regierung des Kaiser« Claudius) nach Rom ge kommen, habe daselbst 25Iahre lang alö(Papst fungrrt und sei im Jahre 66 unter Nero gestorben. Ich werde beweisen, daß der heilige PetruS während dieser ganzen Zeit sich andrrSwo auf^zehalten hat. Mit der Erbringung dieses Beweises fällt brr ganze Bau deS KatholiciSmuS über den Haufen." Sciarelli geht nun die 25 Jahre deS angeblichen PontificatS ein- nach dem anderen durch und eruirt unter Bezugnahme auf die heilig« Schrift, daß PetruS bald da bald dort, nie aber in Rom auftrilt. Im Jahre 42 finden wir den heiligen PetruS in Jerusalem. Im Jahre 43 ist er in Joppe, in Sidda, in der Nähe von Jerusalem, woselbst er unter Anderm den lahmen EleaS heilt u. f. w. Auch nach feiner Befreiung au- dem Gefängniß war er nicht in Rom. Der heilige LucaS berichtet, PetruS habe sich nach einem Be suche bei der Mutter Christi und bei dem heiligen Johanne- anderSwohin begeben. Diese« „anders wohin" erklärt die papistische Sophlstik mit „nach Rom". Sciarelli wird bei oieser Gelegenheit ironisch. War Rom damals vielleicht ein Bauern dorf, ein Hirtennrst, eine Spelunke? Lohnte eS sich nickt der Mühe, die Hauptstadt der damals bekannten Welt mit Namen zu nennen? Wie? Pr-ruS geht nach Rom, um nicht- Geringere- alS die katholische Kirche zu gründen, und der Epangelist sagt: „Er ging nun anderswohin"..!? Dcch weiter: Im Jahre 56 findet daS Concil von Jerusalem statt. PetruS nimmt daran Theil. Von dem fünfundzwanzigjährigen Ponti- ficat gehen also schon fünfzehn in die Brüche! 'Nach dem Concil gehl Petrus nach Anliochia. Im Jahre 58 schreibt St. PauluS an die Römer und grüßt alle möglichen Freunde und Bekannte; er füllt ein ganze- Capiiel mit Namen, erwähnt aber PetruS m.l keiner Silbe. Kurz und gut. m.l der Bibel in der einen und seinem M'anuscripc der andern Hand, führt Sciarelli dir Gegner deigistalt rni ab8urtiuw, daß eS wohl einige Zeit währen wird, bis sie sich von diesem Schlage erholen. Die Papisten machten einen ohnmächtigen Versuch deS Widerstandes. Fabiani ließ die chronologische Frage sofort fallen. Er sagte wörtlich: „EL handelt sich gar nicht darum zu erfahren, wann und wir lange der heilige PetruS in Rom war." Hiermit ,st die Mederlage eingesianden. Wenn Sciarelli nach weist, PetruS l»avr sich biS zu feinem Tode ander wärts aufgrhaltrn. so muß die andere Seite zu eruiren suchen, dies« Behauptung sei irrig. Aber einfach zu sagen. „Wir lassen die chronologische Frage fallen", daS Hecht zu Kreuze kriechen. Nach seinem Tod« kann PetruS doch nicht Papst ge wesen sein. Lntin, der PapiSmuS hat eine Schlappe erlitten, dir von größerer Wichtigkeit ist, als man beim ersten Anschein vermuthen möchte. Er ist in Rom, auf eigenem Grund und Boden, und zwar in den Fundamenten feine- lügnerischkn Baues, kräftig zurechigestoßen worden! Nach der am >6. erfolgten Unterzeichnung der Tisrnbahnconvention wurde >er fiührre Ministerpräsident E. Kostaki zum Commissar für Rumänien ernannt, um in Berlin der An- nullirung der früheren SlrouSberg'schen Eisen bahn Obligationen beizuwobnen Handel und Industrie. Die „Berliner Borsenzeitung' sLrrldt, daß sickere», Bernebmen nack aus der »um 20 d M. rinbrrufrnen Generalversammlung der Köln Min Lener Eisen» bahn ein «»trag aus Uebernahme der Lberbrs- si scheu Bahn gestalt« werden wird Die Preußische Bodencredit Anstalt (Jach, mann) gebt damit um, ibrr Bank in »w« gesonderte Institute zu theilen. von denen daS eine die Hypotheken-, das andere die Bankgeschästr betreiben soll, welche letztere bedeutend zugenommen haben. Gerücht-weise verlaut«, daß die DrreNicn »«Schwei» zertschen Westdahn dir Dividend« aus 2"/, an- grsryt bat Dies« Beschluß bedürfte noch der Sanction des »u'stcktSrathes
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