Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.06.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130607020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913060702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913060702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-07
- Monat1913-06
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dlss«, «41 »ir» d«" Les-M - und UmsrbUN- a« Tsg« »mit, ck. MMMrsabe »ähr««d r» dl« Posi-Abonnente» am gen i» ein« vejamwlHgad« erhalten. 57. Jahrgang. 155. Brz«,S.»e»iHr ^«rtelllhN. für ree» »« »»««a^ich ,»«t- mell«» Zutreeen, <«. Eien- und Meniee«, nur ,t»«aN »,»0 I» , durch »UtsLNige««,. n>M,nLr,bl»«.-Lm. Bel etnmallaer Z«> slelun, durch dl« Peft e«.lohne Be««« »UL». *u»>«nh: Oeftel- r«Ich-lln,orn 1,1« «r, Schwei, »,« Fr«»,. 2>«Ii«n 7.,7 «Ire. - jiachdru« nur «tt D««tNch«r vu«N««- .«>«»« t„Dr«»dn»r «-chr.">P>I«II>,.-Un- «rlangi« Manuskript« werd.nichtausdewahrt. Sonnabend, 7. Innl ISIS. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Hegr?ürr-sL 1888 Dmck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden. Sauxtgeschäftrstelle: rNarienstraste 38 40. Fernsprecher: 11 » 3«S« * S601. Anzeigen-Tarif. Annahme von Anklln« diaungen bi» nachm. 8 Uhr, Sonntag» nur Martenstrabe 88 von II bt» >/,, Uhr, Die einspaltige Zeile <e,ma 8 Silben» so Ps, ble zweispaltige Zeile auf Tertsetl« 70 Ps,. bi« zwelspalt, Rcllameieile I,t>N M,. Familie». Nachrichten au» Dre». den die einspalt, Zeile 2S Pf, - In Sium. mern nach Sonn und Feiertagen erhöhter Tarif. — Auiwöritge AusirSge nur gegen Vorausbezahlung, - 2-dl« Belegt, ialUOPs. S/7 VUstorisstvr»»»^ s 7 ksumkunst" S/7 Viklorisslrssss viNigs Vraulsusslsltungsn. S7 Ilüi? ortrgo Lssev. Die B u dgetk om m i ss i o n des Reichstage- beschloß heute die Heranziehung der Einkommen von 5000 Mark und mehr zum Wchrbeitrage. In Berlin wurde ein Arbeitsausschuss zur Grün dung eines deutsch-französischen Klubs ge wühlt. Gröbere Ausschreitungen aus ständiger Arbeiter ereigneten sich am Donnerstag in Frauen dorf bei Stettin. Durch die Spionage Redls wurde, nach einer russischen ZeitungSmcldung, die österreichische Ne gierung verhindert, ihre Ziele gegenüber Rußland zu erreichen. In der französischen Kammer kam eK am Don nerstag bei der fortgesetzten Beratung der dreijähri gen Dienstzeit zu stürmischen Kundgebungen. Die Botschastcrvereinigung in London er zielte in -er Frage der Aegirischen Inseln beträcht liche Fortschritte, MlansriedenundneueSchwierigleiteu Der bevorstehende Friede«. Die türkische Regierung hat angeordnet, -atz die wäh rend des Krieges ausgelöschten Leuchttürme wieder i n Betricbge setzt und die Untersee Minen ent kernt werden. > Bo« der Botschafterkonsererrz. In der gestrigen Sitzung der Botschaftervereinigung wurden beträchtliche Fortschritte erzielt. Es erscheint alS wahrscheinlich, daß die Lösung der Fragen der Aegäischcn Inseln und der Süügrenze Albaniens uoneinander Abhängen. Die Entscheidung der Mächte hinsichtlich der Aegäischcn Inseln ist von der Haltung Griechenlands zu Len Beschlüssen der Mächte bezüglich der Südgrenzc be einflußt. Die meisten der Aegäischcn Inseln würden an Griechenland übergehen, außer den Inseln, die den Dardanellen am nächsten liegen. Bulgarien würde Thasos erhalten. Man wird von Griechenland Garantien ver langen. daß die kleinen, Asien benachbarten Inseln nicht als militärische oder Flottenstützpunkte verwendet werden. Die von Italien besetzten Inseln werden, sobald die aus dem Friedeusschluß in Lausanne hervorgehenden Verpflich tungen von der Türkei erfüllt sein werden, der Türkei über geben werden, und die Mächte werden sodann dahin wirken, daß diese an Griechenland übergehen. Wie ans Kreisen der Pforte verlautet, soll von einer besonderen Kommission die Ausarbeitung eines Statuts für die Aegäischcn Inseln durchgeführt werden. Dieses Statut soll u. a. den Bewohnern der Inseln vollkommene Befreiung von allen militärischen Lasten und Pflichten gewähren. Die Zölle und Steuern sollen vollkommen den Inseln selbst verbleiben. Schwierigkeiten zwischen Griechenland und der Türkei. Die Griechen lehnen es ab. weiter mit den Türken zu verband eln. welche noch keine Zu sicherungen gegeben haben, daß die Verträge wieder in Kraft gesetzt werden sollen, wie sie vor dem Kriege be standen, und die griechischen Delegierten werden London in ein bis zwei Tagen verlassen. Der serbische Delegierte Pawlowitsch bereitet eine Zusatzschrift zum Protokoll vor, welche, wie man hofft, die Türken und die Griechen zu- friedenstcllcn wird, so daß daS Protokoll von der Konferenz auf der nächsten Vollversammlung wird unterzeichnet wer den können. Durch diese Znsatzschrift sollen ». a. die Be stimmungen des Berliner Vertrages über die Garantien für LaS Privateigentum und die Wohltätigkeits-Einrichtun gen der Muselmanen in den eroberten Ländern ebenso wie alle Sonderabkommcn zwischen der Türkei und den ver schiedenen Staaten aufrechterhalten und respektiert werden. Die Frage der Höhe der Entschädigung, die von der Türkei an Serbien für die von der Türket vor dem Kriege be schlagnahmte» Kanonen zu zahlen ist. wird der Finanz- kommission in Parts unterbreitet werden. Tie serbischen Delegierten werden am Montag abrcisen. Das griechische Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, durch das der Jahrgang 1913 unter die Fahnen ge rufen wird. Reueste Drahtmeldungeu vom 6. Juni. Die Budgetkommission über de« Wehrbeitrag. Berlin. Die B ud g e t ko m m i s s i o n des Reichs tags verhandelte heute nochmals über den gestern an genommenen sozialdemokratischen Antrag, wonach Personen mit Vermögen bis zu 5»09» Mk.. deren Jahreseinkommen 3000 Mk. nicht übersteigt, vom Wchrbeitrage bcsreit sein sollen. Es fliurüe betont, daß bei Heranziehung ganz ge ringer Vermögen Härten entstehen würden. Die Kommission beschloß, sofort.in die Beratung des 8 31 einzutreten, der die Ein komme »besten erung betrifft und hierbei auch die Frag« der Festsetzung einer unteren Grenze regelt. Ein fortschrittlicher Redner begründete Len gestern etngebrachte» Antrag betreffend die Heranziehung der Ein kommen von 5000 Mk. an, erklärte sich aber bereit, einem nationalliberalen Anträge entsprechend die untere Grenze des heranzuziehenden Einkommens auf 7500 M k. herauf zusetzen und statt des zehnfachen Betrages den achtfachen Betrag einzustellen. Von seiten der Regierung wurde der fortschrittliche Antrag für nicht annehmbar erklärt. Auch das Zentrum sprach sich gegen den fortschrittlichen An trag aus. Der Zentrumsrcdner pflichtete dem konservativen Anträge bet, der den sechsfachen Betrag bei den unteren Einkommen, den achtfachen Betrag bei den höheren Ein kommen der Berechnung zugrunde legen will, und bean tragte dann im Interesse der Privatbcamten, daß die neueste Einkommensteueroeranlagung zugrunde zu legen sei, sofern diese «in Weniger von 40 Prozent ergibt. Ein fortschritt licher Abgeordneter sprach sich gegen eine Staffelung des Einkommens aus, weil bei dem Vermögen genügend stark gestaffelt worden sei. Die Budgetkommission beschloß die Heran ziehung -er Einkommen von 5600 Mark und mehr zum Wchrbeitrage unter Zugrundelegung eines sechs- biszwülffachen Betrages in der Steuerver anlagung. Einkommen unter 5000 Mark werden nur dann berücksichtigt, wenn sie einem beitragspflichtigen Vermögen zuzurechnen sind. Vermögen unter 10 000 Mark bleiben ganz frei. Vermögen von 10 000 bis 30 000 Mark werden bei einem gleichzeitigen Einkommen von 5000 Mark. Ver mögen von 30 000 bis 50 000 Mark bei einem gleichzeitigen Einkommen von 3000 Mark besteuert. Des weiteren nahm die Kommission eine Bestimmung an, daß für die Vcr- anlagung des W e h r b c i t r a g e s das Vermögen beider Ehegatten z u s a m m e n g e r c ch n e t wird. Für Familien mit Löhnen, die ihrer Militärpflicht genügt haben oder genügen sollen, tritt eine Ermäßigung von 10 vom Hundert ein. , Prinz Georg von Griechenland in Berlin. Berlin. < Priv.-Tel.) Prinz Georg von Grie chenland. der jüngste Bruder des Königs von Griechen land. ist auf der Durchreise nach Kopenhagen, wohin er sich zur Regelung des Nachlasses des Königs Georg begibt, hier eingctrosfcn. Der Aufenthalt des Prinzen in Berlin dürfte bis morgen nachmittag dauern. Fertigstellung des „L. Z. IS". Kriedrichohase«. Das neuerbaute Luftschiff „L. Z. 19" ist s e r t i g g e st e l l t. Gestern erhielt cs die Gasfüllung. Die militärische Avnahmckommissivn ist be reits cingctrofscn. Probe- nnd Abnahmefahrten beginnen, sobald sich die stürmische Witterung gelegt hat. Die Beschleunigung des englischen Flottenprogramms. London. Tie Zeitungen beschäftigen sich mit der gestrigen Erklärung E h n r ch i l l s. Die „Times" schreiben: Die Beschleunigung des britischen Flotten programms ist nur als provisorische Maßregel aus reichend. Sie ändert nichts an der Tatsache, daß 3 und nicht 5 neue Lchissc im Jahre 1910 für die meltmeitcn Be dürfnisse des Reiches gefordert werden, so daß daher 3 und nicht 5 Lchissc vor dem nächsten Frühjahr auf Stapel ge legt werden sollen. Wir erwarten, daß Churchill dies in seiner nächsten Ankündigung, die er für den Etat des Schiffsöaues zugesagt hat, unmißverständlich klar machen wird. Die „Times" nehmen Bezug auf Sen Wortlaut der Rede Churchills vom 13. März l9l2 und vom 2». März d. I., um zu zeigen, daß Churchill die drei kanadischen Schiffe immer als außerhalb des <>0proz. Standarts be trachtet hat. Das Blatt schließt: Es ist bedauerlich, daß die Notwendigkeit, diese Lücken auszufüllcn. die internationale Debatte erneut hat, die von allen wahren Freunden des Friedens beklagt wird. Aber die Lage läßt uns keine Wahl, und wir müssen auf das bessere Einvernehmen rechnen, das glücklicherweise jetzt zwischen uns und dem deutschen Volke besteht, um einen erneuten Ausbruch des Argwohns in der beiderseitigen Presse zu verhindern. — „Daily Chronic!," sagt: Tie Rede Churchills bedeutet tatsächlich eine ernste Vermehrung unserer Flotte nnd ih^cr Kosten und wird als solche von den Liberalen mit gemisch ten Gefühlen ausgenommen werden. Man kann nicht sagen, daß sie zu den früheren Grundsätzen im Widcrsprnch steht, obwohl ein Widerspruch mit einigen seiner früheren Erklärungen besteht Denn tatsächlich schwankt er zwischen zwei Grundsätzen, die miteinander nicht in Einklang stehen. Einerseits sagt er, daß der Maßstab der britischen See rüstung ein Verhältnis von 10 zu 0 Linienschiffen im Ver gleich zur nächststärkslcn Lccmacht bilden solle. Anderseits gebraucht er eine neue Phrase von weltweitem Schutz des britischen Reiches, zu dem die Dreadnoughts der Domi- ions beisteuern könnten. Das Blatt fordert eine möglichst genaue Definition dieses weltweiten Schutzes, sonst ver liere der britische Grundsatz des Verhältnisses von 10 zu 6 jede Bedeutung. Wenn England 10 Schisse gegen 6 deutsche . Kunst und Wissenschaft. -r* Mitteilungen ans dem Bureau der Königliche« Hof, theater. Im Königlichen Opernhause geht Sonntag, den 8. Juni. Meverbeers „Afrikanertn" nach längerer Pause in Szene. Die Besetzung der Hauptpartten ist die folgende: Don Pedro: Herr Zottmayr. Don Diego: Herr Ermold, Ines: Frl. Siems. Vaseo de Gama: Herr Pültgen lzum 1. Male). Don Alvar: Herr Pauli. Der Groß inquisitor: Herr Puttlitz, Nelusco: Herr Soomer lzum 1. Males, Selika: Frl. Forti lzum 1. Male), Oberpriester: Herr Schmalnauer. ^ Die Generaldirektion hat die Pantomime in vier Bildern „Das lockende Licht" von Felix Salten. Musik von Wladimir Metzl, zur Aufführung für die Königliche Hofover angenommen. Eentral-Theater. Spiel plan von Sonntag, den 3. Juni, bi» Sonntag, den 15. Juni. Täglich abends 8 Uhr Gesamtgastspiel LeS Berliner Residcnztheaters: »Die Frau Präsidentin". f-* DaS Berliner Klein« Theater wird am 16., 17. und 18. d. M. im Central-Theater sein gegenwärtiges Zugstück» di« Komödie „Professor Bernhardt" von Arthur Schnitzler zur Aufführung bringen. In Ber lin hatte das Stück einen groben Erfolg, Beweis dafür ist dt« nahe bevorstehende 200. fortlaufende Vorstellung der interessanten Komödie. In Dresden wird das Stück mit den ersten Kräften des Kleinen Theaters in Szene gehen. Die Regie führt Direktor Victor Barnowsky. s* Professor Kaefters Berns««- «ach Wie». Wie die „Hochschul-Korrespondenz" erfährt, hat Las Wiener Pro- fessoren-Kollegtum an Stelle de» verstorbenen HofratS Minor den Literarhistoriker Professor Dr. Albert Koester i« Leipzig, der eben da» Berliner Lehramt al» Nach folger Schmidt refüsiert hat, vorgeschlagen. -f* V-phe«S l« Heller««. Bei der gelegentlich der HUlera«er «chulfBte stattsinbende» Aufführung von Gluck» «.Or-heuS* singt Fräulein Emmi LtlSner von -er König lichen Hofoper in Berlin Len Orpheus, Fräulein Erna Freund von - der Dresdner Hofoper die Eurydike, Frau Nina IaqueS-Dalcroze den Amor. Die Chöre bilden die Schüler und Schülerinnen der Bildungsanstalt Jaques- Dalcroze. Die Tänze bat Fräulein Annie Beck einstudicrt, eine dex besten Schülerinnen von Dr. Iaques-Dalcrozc, welcher das Orchester selber dirigieren wird. s* WohltStigkeitSkouzert i« „Weißen Adler". Wieder einmal hatten sich berufene Künstlerschaft und edles, hilfs bereites Menschentum dte Hattd gereicht zu einer abwechs lungsreichen Veranstaltung, deren Erträgnis für die Zwecke des im Bau begriffenen sächsischen Iournalisten- un - Schriftsteller-Heims zu Oberwartha bestimmt war. Mit allen Attributen eines im Dienste hehrer Kunst ergrauten Meistersängers interpretierte Carl Perron mehrere Lieder von H. Wolf („Weylas Gesang") und Schu mann l^Die Hütte", „Ins Freie" u. a.): Herr Alfred Pellegrint, dem obendrein daS gesamte künstlerische Arrangement der Veranstaltung oblag, bewährte sich aufs neue als ein Geiger von solidester Bildung und fein- nervigem Empfinden: er spielte diesmal lauter Leicht ein- gängltche musikalische Nippsachen von Svendsen, P. Mar tini. Reger und E. Ienkinson, die aber in der delikaten Ausführung des Violinisten ihre Wirkung nicht verfehlten. Mit der Klavierbegleitung dieser Stücke und der Perron- scheu Lieder, wie auch mit einem pianistischen Solovortrag lD-Moll-Scherzo von Ehopin) debütierte ein bisher in Dresden unbekannter junger Pianist. Herr Joseph Wagner, und zwar mit recht hoffnnngerivcckcndem Ge lingen.' Einige gefällige Kompositionen Pellcgrinis. unter denen besonders das neckische Liedchen „Der Fink" durch humorvolle musikalische Illustration Beachtung verdiente, wurden von Frau Dorothea « rehm. der bekannten Sän gerin zur Laute, recht beifällig vorgetragen. Wenn die sympathische Sängerin das Instrument ihrer Kehle ebenso sicher und klangschön zu meistern verstände wie die Saiten ihrer Lgute, so würden die Borträge noch besser in den vornehmen Rahmen der Veranstaltung gepaßt haben. Aus diesem Rahmen heran» fielen auch ein wenig die vollsaftj. gen, derhsattrischen, an sich aber von treffsicherer Bcobach- tungs- und Schildcrungsgabc zeugenden Berliner Humo- risttka von Johannes Cotta, die der als gewandter Brcttl-Konferenzicr längst geschätzte Schriftsteller mit dem seinen Instinkt für volkstümliche Wirkungen selbst vor- trug. Seine Lobeshnmne aus den „Kicntopp" und seine „Erlkönig-Parodie", die mit ziemlich wohlfeilem Witz einen grauenerregenden Ritt durch die Dcnkmalsreihc der Ber liner Sicgcsallec schildert, weckten große Heiterkeit. Eine Viertelstunde köstlichen Kunstgenusses gewährte zum Schluß der Darbietungen Eva v. Dernbach, die Poesie- und anmutvolle junge Tänzerin, mit ihren mimisch-plastischen Umdichtungen einiger Musikstücke in körperlich-bewegtes Leben. Wenn auch gewiß die Mannigfaltigkeit ihrer Aus- drucksgestaltung noch steigerungsfähig und -bedürftig ist, so wußte die junge Künstlerin doch mit ihren drei Tanz- dichtungcn von Chopin sAs-Dur-Etüdc). Beethoven (Menuett) und Weber („Aufforderung zum Tanz") ein solch reiches Maß von Phantasie, Schönheit und Grazie zu entwickeln, daß man ihr gut und gern unter der großen Zahl von Iüngerimicn des gleiche» Kunstgebicts einen bevorzugten Platz zusprechen kann. — Ter oriaincll ac- schmitckte Saal des Etablissements „Weiher Adler" wies zwar manche LücN ans,- der gute Zweck der Unternehmung ist aber jedenfalls trotzdem nicht unwesentlich gefördert: worden. —ckt. ' s-* Die Volks-Si«g-Akademie veranstaltete gestern abend für ihre Mitglieder eine M a d r i g a l - A u f s tt h r- u n g. Der große Vereinshaussaal war trotz der tropischen, Hitze bis auf den letzten Platz besetzt und die Zuhörer er wiesen sich so ausnahmc- und bcgcistcrungsfähig, daß sic alle aushteltcn. bis der letzte Ton verklungen mar. Aus- führender war der Dresdner Chorgesangvcrcin unter Herrn Otto Winters Leitung. Was man von ihm zu hören bekam, verdient volle Anerkennung. Die zwar kleine, aber vortrefflich geschulte Sängerschar verfügt über ein prächtiges Stimmenmatertal, selbst das Schmer zenskind der gemtschtchörigen Vereinigungen, die Männer stimmen, weisen eine gute Besetzung auf. Das zunächst Auffallende war die verblüffende Sicherheit, mit der auch die rhythmisch schwierigsten Sachen gesungen wurde«;
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite