02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130625029
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913062502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-25
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Lies« «alt »Kd d«» Lesern von Dresden «ud Umgebung a« Lag« vorher ^«retl» alv Ubena-Hurgabe »ugestew, wilhrend e» dl« Post-Abonnenten am Morgen in einer Vesamtauogab« erhallen. 67. Jahrgang. AL 17S. Bezug«.«ebühr für De»»« ,Iich ,»»«. onLr» dI»j.L0 M. ilnm«II,«r Zu- stelluna durch die Post » M.(ohn« Beftell-eld». «uulind: Oester- r«lch.Ungarn str., Schwel, i.LL Frl»., Ilallen 7.17 Lire. — Nachdruck nur mit deutlich«» Ouallau- .»,.»« <,Dr«»dner N-chr.'-Mlsllg.-Un. »erlanit« Manustrlp«, »erd. nlchtausd,wahrt. Mittwoch, LS. Juni 1V13. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. E>sgi?ünöeL 18SS Druck und Verlag von kiepsch Lc Reichardt in Dresden, ^auxtgeschäftrstelle: Marlenftrcche 58M. Fernsprecher: II » 2V»6 * 3«<>1. Aujeigen-Tarif. Annahme von Ankü». diaungen bi» nachm :i Uhr, Lonnlaa» nur Marienstrahe »8 von II die >/,l Uhr. Die »inipallige Z«i>e (etwa « Silben» »U P!.. die »weiivailige Zeile aus Iriiseile 7» Pf., die zweilpail. 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Griechenland erklärt sich bereit, alle strittigen Fragen einem allgemeinen Schiedsgerichte zu unterbreiten. Ter Sultan hat zwölf über die Mörder Mahmud Schcfket Paschas gefällte Todesurteile bestätigt: die Hinrichtung fand heute früh statt. Mallung der Frieden»? Ein erfreuliches Moment ist das voraussichtliche Zu standekommen der Petersburger Ministcrpräst- dentenkonferenz. Ter russische Minister des Aeußrren Ssasonow hat eine Depesche folgenden Inhaltes von dem Ministerpräsidenten Dr. D a n c w'erhalten: „Ich bin er mächtigt, an der Petersburger Konferenz teilzunehmcn, falls auch nur eine der beiden von Bulgarien gestellten Bedingungen unverzüglich ihre Erfüllung findet." In dem Text der bulgarischen Note heißt cS über diese Bedingungen: 1. Serbien erkennt unumwunden an. daß der serbisch-bulgarische Gebictstcilnngsvertrag von 1912 noch heute vollkommen zu Recht besteht. 2. Vor Be ginn der Petersburger Besprechungen muß die Demobili sierung der serbischen Armee im Einklang mit dem zur Heimscndung eines großen Teils seiner Truppen sich bcrcit- findcnden Bulgarien durchgcsührt und die Besetzung der umstrittenen Gebiete für serbische und bulgarische Truppen im gleichen Verhältnis bewerkstelligt sein." Tie in Paris vorliegenden Petersburger Meldungen betonen, daß man das Zugeständnis Bulgariens, aus eine der beiden Be dingungen zu verzichten, für den Beginn der Wen dung z u m Besseren hält. Man erwartet tm Peters burger Ministerium des Acußcren eine jede Mißdeutung ausschließende Antwort der Belgrader Regierung. Der Pariser „Tcmps" erfahrt überdies, daß die zur Konferenz geladenen Ministerpräsidenten von Ssasonow ersncht wor den sind, die Absendung ihres Schrift st ückmaterials so zu beschleunigen, daß dessen Eintreffen in Peters burg bis Freitag dieser Woche mit Sicherheit erwartet werden könnte. Rußland rät bringend zur Mäßigung. Der russische Gesandte in Sofia wurde am Montag vom König in Audienz empfangen. Der Gesandte hat dringend geraten, die bulgarische Regierung möge noch einige Tage warten, weil Aussicht vorhanden sei, daß Serbien inzwischen zur Anerkennung des Ver trages und zur Annahme des Schiedsgerichtes ans Grund des Beitrages zu bewegen sei. Zur Demission des serbischen Kabünetts. Nach übereinstimmenden Berichten der serbischen Presse überreichte der russische Gesandte v. Hartwig bereits am letzten Freitag der serbischen Negierung die kategorische Forderung der russischen Regierung, dem von Kaiser Niko laus angekündigtcn Schiedsspruch ohne Vorbehalt und bedingungslos zuzustimmen. Im Lause der Beratungen des Mtnisterrats am Sonnabend trat Mi- nisterpräsidcntPasitsch für dicAnnahme dieser Forderung ein, weil die Ablehnung des Schiedsspruchs einen Krieg mit Bulgarien unvermeidlich machen würde. Einige Minister wiesen indessen darauf hin, daß die Annahme der Forderung mit der Ausgabe des serbischen Standpunktes gleichbedeutend sei. Kricgsministcr General Bogdanowitsch verwies aus die Stimmung sn der Armee, welche unter keinen Umständen die blutig eroberten Gebiete preisgebcn werde. Er lehnte jede Verantwortung für die Folgen ab. welche eine Nichtbeachtung dieser Stimmung nach sich ziehen könnte, und reichte seine Demission ein. der sich Instizminister Politschewitsch und Bolkswirtschastsministcr Kost» Stojanowttsch anschlossen. Ter auf diese Weise her- bcigeführte prinzipielle Gegensatz innerhalb des Kabinetts veranlaßte den Ministerpräsidenten Pasitsch, dem Könige die Demission der Gesamtregicrung zu unter breiten. Der König berief am Sonntaa nachmittag den Präsidenten der Skupschtina Nikolitsch. sowie den jungradi kalen Parteiführer Ljuba Tawidowitsch. Nikolitsch habe beantragt, daß angesichts der ernsten Lage die Skup schtina, die gegenwärtig vertagt ist. konsulti crt wer den solle. Tawidowitsch habe der Ansicht Ausdruck ge geben, daß das neue Kabinett aus der altradi kalen Partei gebildet werden müsse, da sämtliche oppo sitionellen Parteien die Regierung bet der Vertretung der vitalen Interessen dcS Staates werktätig unterstützen würden. Griechenland für ei« Mgiemslues Schiedsgericht. Der griechische Minister des Acußcren betonte in einer längeren Erklärung: Um ein deutliches Unterpfand seiner friedlichen Wünsche zu geben, ist Griechenland bereit, alle Fragen, di« es angcht, einem allgemeinen Schiedsgericht zn unterbreiten. Alles, was es verlangt, ist. daß dieses Schiedsgericht allgemein und gleichzeitig von denselben Schiedsrichtern ausgcübt wird. Di«e Richtlinien des ne««» türkische« Kabinetts. Eine halbamtliche Mitteilung erklärt, das Kabinett, daS entschlossen sei, die innere und äußere Politik Mahmud Schcfket Paschas fortzusetzen, werde sich bemühen, die zwischen der Türkei und verschiedenen Mächten schweben den Fragen so- schnell wie möglich und endgültig zum besten aller Beteiligten zu regeln. Es zähle dabei auf die zugesagtc moralische und materielle Hilfe der Mächte. Bestätigte Todesurteile. Der Sultan hat zwölf über die Mörder Mahmud Schcfket Paschas gefällte Todesurteile bestätigt. Auch Damad-Salhi Pascha wird hingerichtet. Telegraphisch wird weiter gemeldet: -. Die Masse«hi«richtung i« Konstantinopcl. Konstautinopel. Heute vormittag wurden die zwöls wegen Ermordung Mähmud Schcfket Paschas zum Tode Verurteilten durch den Strang hingerichtet. Die Hinrichtung fand früh um 4 Uhr auf dem Bajomid-Platze vor dem Kriegsministcrium, unweit des Ortes des Atten tates. statt. Ein starkes Truppcnspalicr umgab die Galgen. , Alle Verurteilten benahmen sich sehr kaltblütig. Die Leichen blieben einige Stunden hängen. Die Masscn- hinrichtung machte großes Aufsehen. Ein zahlreiches Publikum bewegte sich aus dem Platze. Polizei, Gendarmen und Truppen hielten die Ordnung ausrecht. Außerdem sind noch elf weitere Personen in eontumkic-ium zum Tode verurteilt worden, darunter Labah-Eddin, Schcrif - Pascha, Ncschid-Bci, Kemal, Miühat. Oberstleutnant Zcki, Pcrtcw- Tcwsik und der ehemalige Deputierte Ismacl. Neueste Lrahtmeldungen vom 24. Juni. Deutscher Reichstag. Berlin. iPriv.-Tcl.» Zm Reichstage fragte Abg. Graf Praschma iZenir.i an, welche Schritte die Regierung zur Verhinderung einer Auslegung einer Bestimmung des amerikanischen Zolltajriss ? durch das amerikanische Schatzamt getan habe, wonach von deutschen Fabriken und Geschäftsbetrieben die Vorlegung von Geschäftsbüchern, Fakturen und sonstigen Unterlagen verlangt wird, wodurch eingehende Ermittlungen über die Entstchuugskvsten, Preise, Frachten, Regiekosten. Absatz gebiete usw. angcstcllt werden. Tie Verweigerung der Auskünfte habe Zvllzuschlägc, sogar die Ablehnung der Verzollung »ud damit überhaupt Verhinderung der Einfuhr, nnch Amerika zur Folge. Machten die Fabriken notge drungen die von ihnen verlangten Mitteilungen, so gäben sie damit wichtige Geschäftsgeheimnisse preis, die zur Kennt nis der amerikanischen Konkurrenz kämen. — Geheimer LcgatiouSrat Lehmann antwortete: Die bisherigen Bestim mungen des amerikanischen Zolltarifs haben zu einer Ver hinderung der Einfuhr deutscher Waren nicht geführt uni» die Regierung hatte bisher keine Veranlassung, einzuschrei ten. Nachdem aber in dem neuen Entwurf ausdrücklich eine: Vorschrift ausgenommen ist, daß amerikanische Importeure auf Verlangen zur Vorlage der Geschäftsbücher verpflichtet sind, ist die Kaiserliche Regierung bei der Regierung iw Washington im Sinne der Beseitigung dieser Vorschriften vorstellig geworden. Auch andere Staaten haben im gleichen Sinne Vorstellungen erhoben. Welchen Erfolg dieser Schritt haben wird, ist zurzeit noch nicht zu über- sehen, nur so viel ist bekannt, daß der Senat in Washing ton. dem der Entwurf zurzeit vorliegt, diese Bestim mung gestrichen hat. >! Darauf wurde'die zweite Lesung der Wehr-, Vorlage fortgesetzt, und zwar bei den Resolutionen be treffend die körperliche Jugendpflege, insbesondere das« Turnen. . " lFortsctzung ln Morgenblatt.j Die B»d.qctkmn»iission und die laufenden Ausgaben. Berlin. Tie B u dg ettom Mission des Reichs tages begann heute die zweite Bcratuu g der Gesetz entwürfe zur Deckung der laufenden Ausgaben und nahm zunächst die 88 4 bis li aus dem Gesetzentwürfe betr. Acnüerungcn im Finanzwesen, die die Schaffung einer Gold- und L i l b c r r e s c r v c bezwecken, unverändert an. Sodann ging die Kommission zur Beratung des Be st tz st c u c r g c s e tz c s über iReichSvcrmvgcnszuwachs- stcucrj und nahm die 88 1 bis 11 iBegrifs des Bcrmögcnsj wie in erster Lesung an. Auch die Vorschriften über die untere Zuwachsgrenze jiovM Mk.j und die untere Vcr- mögcnsgrcnze t-'OlM Mk.j für die Zuwachsbcstcuernng, so wie die Porschristen wegen Besteuerung der Erbschaft minderjähriger Deszendenten blieben unter Ablehnung eines konservativen Antrages auf Freilassung des KindeS- crbcs nach den Beschlüssen der ersten Lesung unverändert. lFortsktzuag im Morgcnblatt.j Kunst «ud Wissenschaft. ck* Mitteilung aus dem Bureau der Königliche« Hos- thcater. Im Königlichen Schauspielhaus wird Donnerstag, den 26. Juni, der Hebbel-ZykluS mit der Aufführung des Trauerspiels „Agnes B c r n a u e r" fort gesetzt. Die Hauptrollen werden von Fräulein Trebnitz und den Herren Müller und Wierth gespielt. f* Königl. Opernhaus. Curt Taucher vom Chem nitzer Stadttheatcr setzte sür den noch immer wegen Krank heit beurlaubten Kammersänger Soot sein Gastspiel als Max tm „Freischütz" fort. Man enipfing dieses Mal wieder den vorwiegend günstigen Eindruck einer sorglich studierten und durchgcarbeftcten Partie. Die natürliche Schönheit der echten Tenorftimme. die auch in der ticseren Lage mit metallischen Tönen bestand, zeigte sich hier durch sorgliche Schule gefördert. Die erste Szene, die grobe Arie und die Beteiligung am Terzett ergaben ein sehr günstige» Bild von der gesanglichen Befähigung des Herrn Taucher. Auch Erscheinung, Darstellung. Beherrschung des Dialogs verstärkten den vorteilhaften Eindruck. Da durch den Ab gang des Herrn Scmbach und die Erkrankung Soots eine entschiedene Lücke im Ensemble vorhanden ist. entschließt man sich vielleicht zur Anglicderung des Chemnitzer Gastes. — Das Acnnchcn sang zum erstenmal Fräulein Gertrud Sachse. Spielbesähignng und bi« Vorzüge eines hübschen, wenn auch etwas schmächtigen Soprans, der in der hohen Mtttellagc einige schöne HÜthcnde Töne besitzt, bringt sie mit. Ihr Vortrag hatte einen gewissen kecken Soubrettenzug, der für das -fröhliche Aennchen nicht übel paßt. Die Stimme würde an Umfang gewiß ge winnen, wenn die Sängerin ihren Tönen bessere Reso» nanz zu geben »ermöchte, auch an dem Uebcrgang zur Höhe wäre noch zu arbeiten. Der Eindruck der Leistung, die ganze Anlage der Partie schlossen e» nicht au», daß Fräulein Sachse auch in größeren Soubrcttenparticn Be schäftigung findet. Auch Fräulein S t tt n z n c r, die das sinnige, ernste Wese» der Agathe in Erscheinung und Spiel so gut trifft, hat gesanglich, namentlich in der Bemeiste- rung der Höhe und des Ucbcrganges, noch mehr Sicherheit zu gewinnen. Die Töne sind hier nicht leicht und frei, wie die in den unteren Klangzoncn. sondern habe» zuweilen einen leicht „halsigcn" Charakter. Die künstlerische Arbeit, die Fräulein Ltünzncr auf die große, schwierige Arie ver wandte, wurde durch aufmnnternden Szencnbcifall an erkannt. Herrn Zador fehlt für den Kaspar nicht Auf- sassung nnd Persönlichkeit, wohl aber der heroische Baß charakter der Stimme. Ii. s* An der Universität Ieua soll ein Lehramt sür Statistik errichtet werden. Dr. Rusch-Dresden. Assessor am Königlichen Statistischen Landcsamt, hat hierzu bereits einen Ruf erhalten. Dem Inhaber dieser Professur soll zugleich die Leitung dcS noch zu errichtenden statistischen Bureau» der Jenaer Gemeindeverwaltung übertragen werden. Berliner Leben. L. Berlin, 28. Juni. Berlin beginnt seht sein Alltagsgesicht wieder auf- znsetzcn. Die Iubiläumsausschmückung verschwindet ans den Straßen und der Verkehr ebbt allmählich bis zu nor malem Umfang ab. .Es war aber auch hohe Zeit, abgesehen von der Verunstaltung, die der vorwiegend wenig ge lungene Straßenschmuck dem Stadtbtldc zugefügt hatte. Di« Berliner sind trotz Nachtleben und zahlloser Vcr- gnügungSlokale in ihrer weitaus überwiegenden Mehr zahl ArbeitSmcnschen, und als solche fühlten sie sich durch den Iubiläumstrubel vielfach abgelen-U, durch die mannig fachen Verkehrsstörungen beeinträchtigt. St« können nun wieder ihrer Arbeit unbehindert «achgchen. In der Zr : , ,' ° , Tat sind die Festtage glücklich und glanzvoll verlause», was natürlich die Berliner, die ja geborene Nörgler sind, nicht hindert, allerhand zn tadeln. Eine un gemein anziehende Episode in der langen Reihe der Kniserhuldigungcn bildete das Massenständchen, das 7«M Schultnaben und Schulmädchen ans Groß-Berlin am frühen Morgen dem kaiserlichen Jubilar brachten. Wer sein ungewöhnliches Interesse für Chvrgesang und seine liebevolle, bei jeder Gelegenheit betätigte Fürsorge sür die Berliner Schuljugend kennt, wird seine besondere Freude gerade an dieser Veranstaltung lcichr ermessen können. Er gab ihr auch deutlichen Ausdruck in der kurzen Ansprache, in der er schlicht und herzlich sagte: „Ich danke euch, liebe Kinder. Ihr habt eure Lache sehr brav und mir eine große Freude gemacht!" Den Kindern und ihren Lehrern, die den Gesang cinstudicrt und geleitet haben, dürften diese warmen Tanlcsivortc wohl genügt haben. Sic sind außerdem noch durch ein Schreiben des Berliner Magi strats ergänzt worden. Wie daS Königl. Opernhaus mit den von ihm ver anstalteten Festspielen in der Iiibilänmswochc abgcschnit- tcn hat, darüber gehe» die Ansichten ansciiiandcr. Tic Preise waren nach Banrenther und Münchner Muster in die Höhe geschraubt, 2» Mark sür den Parkettplatz, ohne daß in den ersten sechs oder sieben Aufführungen irgend etwas Besonderes geboten wurde. „Die Hugenotten" bei spielsweise sür 2ii Mark bet sommerlicher Hitze zu ge nießen, ging selbst den Berliner Snobs. , die sonst immer dabei sein müssen, 'wider den Strich, so daß sie streikten. Erst der Wagncrschc Ntbelungcnring, der in der neuen Hülscnschen Ausstattung und Inszenierung nicht nur eine Sehenswürdigkeit ist, sondern auch zum Teil überraschende Eiiizellcistnngcn bietet, übte die gewohnte Anziehungs kraft trotz der erhöhten Preise aus. Tie Weisen freilich bezähmten die Neugier und warten bis zum Herbst, wo sic dieselben Vorstellungen zur Hälfte der Preis« werde« g«. nicßcn können.
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