02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130629029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913062902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913062902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-29
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Dkl- «a« wird d,» Lesen, von Drerden und Umgebung am Tage vorher bereits als -Ibenü/Iuzgabe zugestellt, während es dl« Post Abonnenten am Morgen in einer Lesamtausgabe erhalten. 87. Jahrgang. X 177. Bezugs-Otebühr »terleljLhrl. sür Dre«. den bet ttlglich zwei- maliger Zulragung <an Sonn- und Moulage» nur einmal) 2,SO M, durchauawltrligettoin. mlsstonitr« dts'.l.so M. Bel einmallger Zu- slellung durch die Post »MlohneBeslellgeld». Au » land: Oester- reich Ungarn s,«k> Kr , Lchwelz s.iis grk»., Ilalien 7, >7 Lire. - Nachdruck nur mit deutlicher Quellen angabe <Zvre»dner Nachr.">zu>shig, - Un- »erlangt« Manuslrlpie werd.nlchtaulbewahrt. «I Sonntag. 29. Juni 1913. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. 1850 Druck und Dcrlag von Licpsch 6c Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Maricnstraste 58 40. Fernsprecher: I I » 2VW « 3U0I. »» 5/7 Vlktorlastrssss 5/7 Nsumkunst 4L - - 5/7 VlNtorissIrssss 5 7 ONIigs vrsLitsusstsItungsn. Anzrigen-Tartt. Einnahme von Ankün. iugungcii bi- »achm. L Uhr. Sonntags nur Marirnslrahe ^8 von II bis'/„ Uhr. Dir einspaltige Zeile (etwa k Silben» ltO Pf.. die zweispaltige Zeile auf Teufel,e 70 Pf., die zwelspalt. Netlaineteile 1.5'st M. Familien- Äiachrichten aus Dres den die einlpalt. Zeile -'ü Pf- - Zn Nun.- mcrn nach Sonn und Feiertagen erhöhter Tarif. Auswärtige Auftrilge nur gegen Vorausbezahlung Ieoe-DelegblattlOPf. Mir? oittgo ^Lefe^. Die Dresdner ll n i v e r s i t ä t s s r a g c wird, wie im Verein znr Förderung Dresdens nnd des Frcmden- Verkehrs mitgetcitt wnrdc, dauernd iv c i t c r v e r s o l g I. Der ?l l l g e in eine M i c t l> e in o h n e r - V crei n zn Dresden bittet Vundesrat und Oieichstag in einer Kund gebung dringend. an der R e i ch s w c r t z u w a ch s st c n e r scstznhalte». l Der Reichstag erledigte hente Petitionen, den An trag ans V e r t a g n n g bis z n m :! t». 4! v v ember. so wie das Wechselrechtsabkommen nnd begann dann die dritte Lesung der Wehrvorlagc. ^ Zinn bevorstehenden A b s ch l u ß der parlam eli tär i scheu Saison sand gestern abend beim Neichs- tangier ein parlamentarischer Abend statt. Das „G iornalc d'I t a l i a" widmet der bevorstehen den Begegnung des K aisers mit dem K ö >r i g -von Italien einen in den herzlichsten Worten gchalte- awn Artikel. i Zwischen bulgarischen und serbischen Trup pen l,at am Zlatvivafliisse Freitag srüh ein ncncs Ge fecht stattgcsllnöen. In N u m ä n i c n werden die Bvrbcrcitilngcn znr Mobilisierung mit der fieberhaftesten Eile betrieben. Me dritte Lesung der Wehrvorlage im Reichstag. Die Arbeiten des Reichstages vor der grosien Sommer pause gehen mit Geschivindschritten ihrem Ende entgegen. Ohne jede Debatte wurden heute mehrere Petitionen und kleinere Gesetzentwürfe erledigt, dann trat man in die drille Lesung der Wehrvorlage ein, wobei sich auch der Reichs kanzler veranlasit sah, das Wort zu ergreisen, »m einer Reihe sozialdemokratischer Anssülle entgcgenzutrcten. Tie Verhandlungen nahmen bisher folgenden Verlaus: Berlin. iPriv.-Tci.i Rach Erledigung einiger Peti tionen wird einem Antrag ans V ertagn n gdes N e i ch ü- tages bis zu m 2 0. R o v c m bcr d. I. die Ziistimmiing erteilt. Das Abkommen znr V cre ^ nheitli ch u n g des W e ch s e l r e ch t es und die R o v c'l lc znm S ch >r tz - gcbietsgcsetz werden in dritter Lesung vergbschicdct. Dgnn findet die Gencralaussprache zur dritte» Lesung der Wehrvorlagc statt. — Abg. Lcheidcman» lSoz.i: Wir protestieren, wie unsere Gesinnungsgenossen in allen Landern, gegen dieses Gesetz. Wir hassen das militärische Shstcm, das unsere Brüder und Löhne zu willenlosen Maschinen macht, die -schlief,lich ans ihre Blutsverwandten schieben sollen. Ein solches Snstem mnsi unseren Haß verdiene». lVcisall bei den Sozialdemokraten, Unruhe rechts,l Gerade seht er leben wir das furchtbare V l n t » r t e i l, das gestern in Erfurt gesprochen wurde. Es ist unerhört, das, so etwas in Deutschland vorkommt. Sieben Reservisten und Land- wehrmünnei, verheiratete Leute, die sich am Tage der Kon- trvkkvcrsammlnng im Rausche in einer Knsipe geprügelt Kunst und Wissenschaft. i» Wochcnspiclplan der Königl. Hofthcatcr. Opern haus: Lonniag: „Lohengrin": Elsa: Mnrcella Rüscler, Lvhengrin: Johannes Lembach als Gast. tt.'7.) Montag: „.Hossmanns Erzählungen", t'l-8.» Dienstag: „Znr nnd Zimmcrmann". l!'-'8.) Mittwoch: „Die Stumme von Por- tici". i'Z-8.t Donnerstag: „Elektra": Klntemnästra: Frida Langentorss als Gast, t8.) Freitag: „Der Roscnknvalier". l7,i Sonnabend: Schülcruorstellnng zn ermästigien Prei sen: „Der Freischütz". 17.) Sonntag tli. InlU: Letzte Vor- stcllnilg vor den Ferien: „Die Meistersinger von Rürn- berg". lti.s Vom 7. Juli bis mit IG August geschlossen, — S ch a n s p j c l h a n s. Sonntag: -Hebbel-Ziiklns, «>. Abend: „«Zinnes und sein Ring". l'28.» Montag: „Ter Jongleur". .<!48.) Dienstag: „Hamlet". <!st7.) Mittwoch: „Der Kammersänger",' ,,-Hockenios". Ü28.) Donnerstag: -Hebbei- Znklus, 7. Abend: „Tie Nibelungen". l'/-'8tt Freitag: „Der Tor »nd dcrTod": „Wetterleuchten", Sonnabend:„Der Jongleur", l's-8.» Sonntag It>, Inlis: Letzte Vorstellung vor den Serien: Hebbel-Znklns. 8. Abend: „Kriemhilds Rache". <!L8.» Vom 7. Juli ab geschlossen. s-* Ans dem Gcracr Mnsikleben. Der bekannte Musik- dirigent Geheimer Hosrat Kleemann ist mit Rücksicht aus sein hohes Alter von der Leitung der Hoskapclle, des Gcracr Musikalischen Vereins und der städtischen Sinsonickonzcrte zurttckgetretc». ->* Profcffor Dr. Walther Krnsc in Bonn hat de» an ihn ergangenen Ruf als O rdinariuS für H y g i c » c an der Universität Leipzig an Stelle des in den Ruhe stand tretende» Geheimen Oosrats Professors .Oosmann an- gcnvmme». Er wird seine Lehrtätigkeit im nächsten Winter semester beginne». -s* Pros. v. Roordcns Weggang von Wien. Oosrat Prof. v. Roordcu hielt vor grosser Znhörerschast seine Ab Ichicdsvorlcsiing, worin er sei» Scheiden von Wien auf Hallen und dabei mit den Gendarmen in Konflikt geraten waren, sind wegen milit ä r i s ch e n A n s r n l> r s zu zu sammen Iti Jahren Zuchthaus vernrteilt worden. «Großer Lärm nnd Psnirufe bei den Sozialdemvlraten.j Der mili tärische Anklagevertreter hatte gegen die Unglücklichen sogar 73 Jahre Zuchthaus beantragt. tErnenier Lärm bei den Sozialdemokraten.t Man mns, doch fragen, ob es sich hier um Menschen oder Bestien handelt, die ein solches Urteil erlassen. lTer Präsident criucht den Redner, sich z» mäßi- gen.j Das mns, uns mit -Oas, erfüllen aus Vaterlandsliebe. Diese Vorlage ist den Parteien wiecin Ta ch Ziegel aus den Kopf gefallen. 2loch am 3». Januar tuest cs in der Tagespreise, die Reichsregicrnng würde alles Vertrauen verliere», wenn sie nun schon wieder mit einer Militär- vvrlage täine. Das mar Mathias Erzberger. Wie Lcnicho Pausa sind die anderen Parteien hinter den Ton Quijotes, Rativnallibcralen und Konservativen, hcrgcritlcn. Es ist eine verlogene, schimpfliche Unclirlichtcit, wenn man im Parlament sagt . . . lTer Prüsioent Dr. Kampf erteilt einen L r d n n n g S r n f.> Ich dachte gerade an das spanische Parlament. iOcitcrteil.t Wenn Sie diese Vorlage ablehncn, leine 2-l Stunden dauert cs, nnd Frankreich verzichtet ans den dreijährigen Dienst. lTer Reichskanzler erscheint im Saale.> Scharnhorst — gerade heute vor hundert Jahren, wo Sie diese Mililärvorlage annchmcn, ist er ge storben —- im Grade würde er sich nmdrehn. Hier sitzen die wahren Urheber der Soldat e n r e noit e n i n I raut r e i ch. Jene revoltieren, weil deutsche Abgeord nete stramm stehen vor dem Geneialsiabe, Der Krupp verliehene Qrden bedeutet einen Eingriff in ein schweben des Verfahren. Wir konnten die Wehrvorlagc nicht zn Inll bringen, aber wir verhinderten neue Lasten für die ar beitenden Klasse». Bleibt Deutschland weiter der pravo^aicaii- der Rüstungen, dann wird cs noch besser kommen. Das Volk will Vcriöhnnng mit Frankreich. Es lebe der Sozialismus! tDcr Redner erhalt nochmals einen Qrdnnngsrus, well der Vorwurf der Verlogenheit doch nicht auf das manische, sondern ans das deutsche Parlament gemünzt war.j — Abg. Schulz lRcichsp.l: Das Ersnrter Urteil ist bisher nur im „Vorwärts" in einer Depesche veröffent licht. Auch wir würden menschliches Mitleid suhlen, wenn das Urteil wirklich zn hart wäre. Wenn sieben Leute über eine» Gendarm hcrfallcn, dann können allerdings die Ver letzungen ansterordentlich schwer ansfallen. Ein Urteil darüber können wir setzt noch nicht adgcben. Ich bestätige Oerrn Scheidemann gern, das, seine Partei keinen Junger gerührt hat für das nationale Wert. lZnruf von den Sozialdemokraten: Darauf sind wir stolz!» -Oerr Schcide- mann hat aufs neue bewiese», das, er. wie seine Partei- aenvfsen, in auswärtige» Angelegenheiten von völliger Almnngslosigkeit befallen ist. Ich will nur daran erinnern, das, bisher noch kein französischer Minister ans Elsas,- Lothringen resigniert hat. Ein Minister, der eine unbe dingte Anerkennung des Irantsurter Friedens ans'prechcn wollte, würde von seinem Platze sortgefcgt werden. Wenn Iranlrcich in ernste Differenzen mit nnS geraten sollie, dann würden auch die Sozialdemokraten einen Krieg nicht hindern können, Tie würden von dem französischen Volke mit ihrer Iricdenslicbc hinivcggcscgt werden. Das, das richtig ist, hat uns die tausendjährige Geschichte des Verhältnisses von Deutschland zn I ranlrcich gelehrt. (Widerspruch bei den Sozialdemokraten.s Es Hai nicht ein Jahrhundert gegeben, in dem Frankreich nicht wiederholt über Deutschland hcrgcsallen wäre. In dem Momente, wo Frankreich mit Sicherheit die ihm entrissenen samiliärc Gründe und ans den Wunsch nach einer Ein schränkung seiner Tätigkeit znrüclsülirt. Dem Scheidenden wurden grvste -Onldignngen dargebracht. Rach dem „Tag ölali" verhandelte die österreichische Regierung mit Pro fess o r -O i s , dein Vorstand der zweiten medizinischen Klinil in Berlin, wegen Uebcrnahmc der Rovrdenichen Klinik. Die Mutter des Berliner Maliers Mar Slcvogt, Karolina v. Llevvg! geh. Lucas, ist i» München, 71 Jahre alt, am Herzschlag gestorben. Ihr Maun, Friedrich Ritter v. Slcvogt, war ei» intimer freund des verstorbenen Prinz-Regenten Luitpold. Scharnhorst. Iu seinem hundertjährigen Todestage <28. Innil. Gerhard Johann David Scharnhorst stammte aus einer begüterten Banernfamilic in -Hannover und wurde am 12. Rov. 1755 in Bordenau, Amt Ealcnberg, geboren. Lein Vater war früher Wachtmeister in einem Dragoner-Regi ment gewesen. Der geweckte Knabe musste in seiner Jugend viel Rot und Entbehrungen diirchmachen, da sein Vater erst einen langen Prozes, zu führen hatte, bis er im ,4nhrc l771 das reiche Erbe der Mutter aittrctcn konnte. Die infolge dessen sehr mgngelhaftc Schulbildung verbesserte der streb same Sohn durch eisernen Privatsleist, so das, es 'ihm gelang, am 2!). April 1772 in die Kadettenschulc ans der Ieste Wil- hclmstcin ausgenommen z» werden. -Hier erhielt er in vierjährigem Studium durch den berühmte» Grgfcn Wil Helm v. Schanmburg die festen Grundlagen für seine mili tärische und wissenschaftliche Tüchttglett wie für seine hohe Eharaktcrbildung. 1778 trat er als Iähnrich in das 8, han noversche Dragoner-Regiment ein, in dem sein Vater einst gedient hatte. Nachdem er schon hier wegen seiner Kennt nisse als Lehrer an der Qffizierschulc des Regiments Ver wendung gefunden hatte, trat er nach vier Jahren in die nciigegründctc Artillericschulc zu -Hannover über. Rach Provinzen iviederznbckommen glaub!, würde es in der Tal über uns hcrsallen. Tie Sozialdemokratie verkennt voll ständig die politischen Tinge im Auslände, sie verkennt die Geographie. lLachen bei den Sozialdemokraten.< Unsere gefährliche Lage rührt daher, das, wir eingekeilt sind zwischen zwei grosten Mi^türmächte» der Well, zwischen dem immer kriegslustigen Frankreich nnd zwischen Rnsstand. Weshalb ich mich zum Worte gemeldet habe, ist aber, um in letzter Stunde noch einmal die Angriffe znrückznwciscn, die von sozialdemokratischer Seite hier gegen unser Qfsizier- korps gerichtet morden sind. Es ist nicht gelungen, im Volke den Glauben zn erwecken, das, unsere Armee nicht mehr das sei, was sie sein soll. Der Zusammenhang zwischen Qffizierlorps und Mannschaften ist nicht erschütterst Mögen Sie lz» den Sozialdemokraten) reden, was Sic wollen, Sic begehen eine Todsünde am d e u i s ch e n Volke, wenn Sie unser Qsfizierkorps und unsere Offiziere in de» Staub ziehen: denn wenn die ernste Stunde der Gefahr kommt, sind Sie a»f den Schutz der Armee ebenso angewiesen wie wir. Ich will hoffen, das, unsere Armee uns ist und bleibt, was sic war: das schärfste Kriegsinstrument, das darum auch die beste Garantie für den Frieden der ganzen Welt ist. -Reichskanzler v, Vethmann-Hollwcg: Ich kann einige Worte des Abgeordneten Tcheide- m a n n nicht unerwidert in dns Land hinansgchen lassen. Er hält die W c hrvorlag e n i ch t für notwendig und meinte, ich Hütte meine Pflicht nicht erfüllt, indem ich vernichte, Sie von dieser Rotwendiglcit zn überzeugen. Wollen Sie sich denn überzeugen lassen'? Sic geben Staat und Armee doch keine Verstärkung. Tie Tatsachen, die vor aller Augen liegen, haben die Verbündeten Regierungen gemeinschaftlich mit der großen Mehrheit dieses -Hauses- überzeugt, das; mir diese Vorlage machen lediglich zum Schutze und zur Sicherheit unseres Vaterlandes. Ich finde keinen Ausdruck für eine solche Aeußcrnng eines deutschen Rciclistagsnbgevrdnetcn. lStürmischcr Beifall rechts.» Wir suchen keine Feinde in der Welt, wir sind bereit, mit allen unseren Nachbarn in Frieden nnd Freundschaft zu leben. Deutschland bat den Beweis geführt, daß cs nicht eine Politik des Angriffes treibt. Die Sozialdemokraten sollten, ebensowenig daran Vorbeigehen und an der noch nicht.ab-' geschassten geschichtliche» Wahrheit, daß ^ k Stärke der b e st c Schutz vor Angriffen äst. Der Abg. Scheidemann hat sich mit großer Emphase heute wieder als einen Feind des Mi litarismus hingcsteltt. Was ist Militarismus? Meinen Sic mit Militarismus unsere Armee'? In einem großen Organismus, wie unser Heer ihn darstellt, ist dauernd zn arbeiten und dauernd zu bessern. Das sicht die Armee selber als ihre Aufgabe an. Sie arbeitet daran, und wir alle werden auch mit daran arbeiten. lVcisall rechts.) Wen» Unvollkommenheiten zur Sprache gebracht werden — darauf bezieht sich ja ein großer Teil der Rcsv littioncn, die der Reichstag angenommen hat, die Armee hat es nicht zn scheuen — wenn daS geschieht —, die Armee wird es pflichtgemäß prüfen, ob Unvollkommenheiten vor liege», und wenn cs nvl tut, wird sic pflichtgemäß Abhilfe schassen. Aber Sie, meine Herren Sozialdemokraten, stellen sich ja bei Ihrer Kritik aar nicht ans diesen Siandpuntl. Ihnen ist cs ja gar nicht darum zn tun, zn bessern, «Leb hafte Zustimmung rechts und ungeheurer Lärm bei den So zialdemokraten. Znrus: Flegel!) Sie haben uns ja täg lich im Lause der letzten Wochen gesagt, das; Ihnen n n s c r stehende s -Heer ei n G r c u e l ist. Wir kennen i» unserer stellenden Armee nnd in unse rem Heere eine Macht, die ihren Zwecken nicht srcund- cincr Instriittivnsreise durch Vaner». Oesterreich und Preuße» ward er 178Z Leutnant und verheiratete sich am 2Z, April 1785 mit Klara Schmalz, die zwar nein an Rütteln, aber von hoher geistiger Begabung und ihm eine verständ nisvolle Lebensgefährtin war. Als Kapitän nahm er am Koalitionslrieg in den Niederlanden teil. Infolge seiner hervorragenden Tüchttglett. die er hierbei, vor allem beim Tnrchbrnch der Besatzung von Mcnin am 29./M. April, be wiesen hatte, wurde er bald in das hannoversche -Haupt- guartier des Generals v. Wallnivden beritten. -Hier trat er i» Bcrbindnng mit prens,ischcn Generalen und. nachdem er schon im Jahre l797 eine ihm nngebotcnc Stellung als preußischer Major und Kommandcnr eines Artillerie Bataillons ansgeschlagcn hatte, erklärte er sich im -Herbst .1890 bereit, in prenßtschc Dienste zn treten, da seine rcsor- niatoriichen Pläne in -Hannover kein Verständnis fanden. Als Oberstleutnant trat er im Jahre 18l1l in das 3. preu ßische Artillerie-Regiment ein, ivo er zugleich Vorträge an der Artillerie-Akademie zn halten hatte. Außerdem wurde er znm Tircktor sowohl der von ihm gestifteten „Mili tärischen Gesellschaft", wie der von ihm im Jahre 1804 be gründeten Kriegsakademie ernannt. Im Jahre l804 wurde er in den Gcncralstab versetzt, und als Gcncralstabschcf hat er an den späteren Kämpfen bei Anerstüdt ll8NM, sowie bei Eula» tI8«7l und seiner bei Görschen l>8I3l tcilgcnommcii. In der Schlacht bei Anerstüdt hat er sich nicht nur durch persönliche Tapferkeit anSgczcichnct, sondern vor allem hat er sich durch die Umsicht, mit der er den Rückzug der prens,ischcn Truppen geleitet, nnd durch die tätige -Hilfe, mit der er an dem ruhmvollen Zuge des Vlüchcrschcn Korps bis Lül'cck tcilgciiommen hat, die aller höchste Anerkennung erworben. Rach dem Tilsiter Frieden ivnrdc Scharnhorst zum Generalmajor befördert »nd znm Präsidenten der Militürrcorganisativ» ernannt. Durch seine Berufung als Ehcf des im Frühjahr 1800 eingerich tete» allgemeinen Kricgsdcpartcmcitts erhielt er die Leitung des Gcncralstabes, des Militürbildungs- und In- gciiieni'ivescns. Im Juni l8lll aber mußte er bereits ans Rücksicht aus Frankreich wenigstens äußerlich von dieser,
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