Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187202228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-02
- Tag1872-02-22
- Monat1872-02
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1872
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»Kr pr.Sk. ' -r« >c»»ch.> l- '^'/. ch mt >»«. ! -. » M l-l. Iw/ tah»,»,.' lle -. n - uk U7,. 107. at, IM. »olüm». >r. »03'/. r.'r. ISS nr.'g ri.-. —^»> »L -. !legrai»L I sttML >1'/.. .nah t'/, )olle«i'V. hollerch^j,. :a 9. llen «ckn vou SmkrL scbwinmeü. zierung b«< .cn Dem», er» in Ä«t- ^ ChambnL statifaideii. I. Dal ro» Ernennn»! wurde ver- »erikr seine d weder von ilben Dün ne kltüllnz eroommein neu« Ser- »nehme». Sitzmig det Bemnkrij werde keine ftavzöfistn : Baumwele .Haupt teilt Handelten. Kriegtbalpt s um IM l)aS ReprZ. , deSKL» e Techtam» a. M»pz r» Keuäta. . au» -»ch,. ochea (Llt» z. Palwtar. Baum. «Sin. a. Uftnaza,I telz Dreltie: I iger. >. St DrUta. t. Nümtag goldoe» Pck b de »mt ». PalntaL. gr. ktud«. «de rrl» d« La»tm l. St ßruff « Sopahq,-. l. uod gr. La». , H. d« -affe- Leb«'« -»ul. . Fraukfnn. Hotel. ^eü»t ktid«. vramlsch« »fr». k«be'« -. «. St. H»» rg. St. Frais. Erscheint täglich früh 6» r Uhr. »rUni-i au» LrpediHon Jchamiisgasse 33. s kenn» Redacteur /r. Hüttner. Lrrecbsmnke d. Redaction «km»ug« N—lr Ubr Nichmiliag» roa 1—L Uhr. pnalimk der für die nächi't- »t»tndc Nummer bestimmten lgerate in dm Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittags. >? 53. WpMer.TMlilalt lnzeiger. Amtsklatt des Köchl. Bczir^crichtS und de8 N»th8 der Stadt Lch;iz. Donnerstag den '22. Februar. Auflage S458 A^nnrinrnttprei» Lierteljabrli» I Ldtr Nqr., incl. ^riiigerlvt-ii i Tl-ir. la Ngr. Icke einzelne Nummer 2'/. Ngr. ^edübren für ^rrradeilaqen otinr Pesit'e'ertenin.z '« al lr. mit Postde'örderimg >2 Trlr. Znscriltr die Spatezeil« l',^ Ngr. Ncctiimen iintre d. Uedaelieii-llrlch die Spaltzcile 2 Ngr. /tltale: Dtto Illen»». Unwcrsilätsstr. 22, l!ocal-t5oi»ploir Hamslraße 21. 1872. Oeffentliche Sitzung der Handelskammer Iß,»nabend, den 24. Februar d. I., Abend- 8 Uhr t» ihre« Sitzungssaale Neumarkt 18, I. Tagesordnung: 1) Registrande. 2) Ausschußbericht, die Petition de- Verband- fächs. Borfchußveretne um Aufhebung der Stempelabgabe von Schuldverschreibungen rc. belr z) «uSschußbericht über den Antrag d«S Herrn Lorenz, gleichmäßige Nottrnng der Wechseleourfe betr. 1) AuSschußbericht ü^r daS Gesuch de- Herrn LandtagSabgeordnetrn Stanß um Unterstützung seines in der zweiten Kammer gestellten Antrag-, die Beseitigung de- BogenfahrenS bet Altenburg betr. Bekanntmachung. Ln der zu Ostern d. I. allhier inS Leben tretenden städtischen Fortbildungsschule für ! Semerbireibendr ist die Stelle eines Zeichnen«InspeetorS zu besetzen. Dieselbe »st mit einem OahreSgehalte von 8(0 Thalern dotire, wofür deren Inhaber wöchentlich 12 Unterrichtsstunden zu > ertheilea und die Ueberwachung de- ZrichnensaaleS zu übernehmen hat. Geeignete Bewerber um drese Stelle wollen ihre Gesuche und Zeugnisse recht bald und spätestens 1v. Marz d. I. bei unS etnreichen. Atpzig, am 19. Februar 1872. Der Nath der Stadt Leipzig. " lni. Wiusch, vr. E. Stephat Res. Bekanntmachung. Di« Vergebung der von unserer Bau-Deputation unter dem 29 December v. I. zur Submission I rskgeschriebenen Herstellung der Dampfkocherrt und Dampfleitung im neuen IohanniShoSpitale ist nicht und werden davon die unberücksichtigt gebliebenen Herren Suvmiltenten hierdurch benachrichtigt. Leipzig. den 15. Februar 1872. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Städtischer Verein. r. sripstg, 21. Februar. In der gestrigen Lnsammtuag de- Städtischen BereinS theilte der verfitzende, Herr Stadlrath Rud. Schmidt, zunächst eiu« Zuschrift de- hiesigen Protestanten- Herein- mit. Dieser Verein beabsichtigt be- !sm>llich an den Deutschen Reichstag eine Peti» > ti,» «ü dem I»halt zu richten, daß der Jesuiten- «rp» b» pmzrn Deutschen Reiche verboten werden wöge, und e- war nun seiten- de- Protestanten- Lere,»S da- Ersuchen an den Städtischen Verein erzanfft», sich der Petition anzuschließen. Weil rie Zllschrisl zu spät eingegangen, hatte sie nicht aus die Tagesordnung gesetzt werden können: die Ansammlung entschied sich nach kurzer Devatte auS diesem Grunde, daß der Gegenstand in der nächste» Sitzung zur Erledigung zu bringen sei. Der Vorsitzende bracht« hierauf den Amrag ei», daß der Verein gleichfalls eine zustimmende llunbg'bung zu dem Verhalten deS ReichS- '.aizler- in den gegenwärtigen kirchlichen -impfen beschließen und der von der Gemein- chigen Gesellschaft erlassenen Adresse beitreten »ege. (Bravo!) Herr Tg er wünschte, daß der Lenin die Adresse öffentlich auSlege, damit sie auch die vielen Bürger, welche keinem der beiden Lereive «»gehören, unterschreiben könnten. Herr 1avael bemerkte, eS werde genügen, wenn der ktädtische Verein die Adresse als Corporation unterzeichn». Herr Rosencrantz verwendete sich dastr, daß der Verein eine selbstständige Adresse absrnde. welche vorher öffentlich auSzulegen sei. hm Segattz trat diesem Vorschlag entgegen, »eil dir Gemeinnützige Gesellschaft und der Städ tisch, vmia thalsächlich der Ausdruck der frei- st»»'««» Leipziger Bürgerschaft seien und beide Lereive Hand in Hand »it einander gehen müß te». Der Vorsitzende bekämpfte ebenfalls die cffemliche Auslegung der Abrufe, »veil erstens in der Sache besondere Beschleunigung geboten sei Mid manche bet früheren Geleaenhäteu gemachte Lrfahruoaen überhaupt jene» Weg alß unzweck mäßig erscheinen küßen. Stach weltrren kurze» Lemrrkungen der Herreu Lippert, Süden und Savael wurde der Antrag zu« Beschluß er hob», daß der Städtische Verein all solcher sich mittelst besonderer Eingabe der Adresse der Ge- mrwviitzigrn Gesellschaft «»schließt uud von der cfialliche» Auslegung dieser Eingabe Abstand > nimmt. Leber de» erste» Gegenstand der Tagesordnung, idirueue sächsische Gemeinde-Ordnung, I reserirte Herr Stadtrath Rud. Schmidt. Die kpecialbrrathuug gelangte nur bis zu tz5 der dä Ääsischru Gemetudetage-, welcher im vorigen Arme in Leipzig versammelt war, übereinstim mend. Nur bei tz. S, welcher von dem Gemeinde- Lailrrcht handelt, beschloß man entgegen der AegirrnngSvorlagr uud dem Gemeindeeage, daß die Erlangung der sächflschen Staatsangehörigkeit sicht »öthh sei, um wahlberechtigte- Gemeinde- müalied zu werden. In der nächsten BereiuS- verkumlung wird di« Berarhung Fortsetzung finden. Deutscher Protestanten-Verem. * LrhH». 21. Februar. Die am gestrigen Abendestattgffnndenr Mitglieder-Versamm» lnng »nrde dnrch den Vorsitzenden Herrn Diak. vr. Bin kau mit einigen geschäftlichen Mittheilungen eröffnet. Hiernach wird Herr vr. Krenkel am künftigen DienStag (27. d. M.) „über die religiöse Reform-Bewegung m Indien", nächstdrm, am 5. oder 12. März, Herr ReichS- oberhandrlSgerichtSrath Vr. Puchelt „über die Civilehe", und am 23. März Herr vr. Baum garten auS Rostock einen Bortrag über ein noch nicht endgültig festgesteNteS Thema halten. Diesen angenehmen Mltthe»lungen gegenüber sah sich der Vorsitzende gleichzeitig in die unangenehme Roth. Wendigkeit versetzt, im Interesse de- Vereins und zur gleichzeitigen Widerlegung etwaiger falscher Meinung zu constatiren, daß die in der SonntagS- Rummer der „Leipziger Nachrichten" wört lich abgedruckte Adreffe an den Reichstag (in der Jesuiten - Angelegenheit) gegen den Willen deSVorstandeSin dir Oeffentlichkeit gebracht und ein Vertrauen--Mißbrauch von Seilen der betreffenden Redaction, in deren Druckerei man leider die Adreffe habe setzen und drucken lassen, verübt worden sei, daß man aber, da daS Geschehene nicht mehr rückgängig zu machen ge wesen, sich bestrebt habe, die ölvreffe mit thun- lichster Beschleunigung den betreffenden Körper, schäften, Vereinen und Preßorganen zuzustellen. Ehe man zu dem eigentlichen Gegenstände der Tagesordnung überging, nahm Herr Professor Srydel daß Wort, um den Gefühlen de- Danke- und der Anerkennung Ausdruck zu verleihen, welche der Verein für den züugst dahtngeschiedenen treuen Freund, den Direktor vr. Zille, empfinde. Nunmehr leitete der Herr Borsttzend« mit einem kurzen Bortrage die Devatte über ein Thema «io, daS in allen Kreisen unserer Bewohnerschaft sicherlich alS ein zeitgemäße-, der Erledigung be dürftige- betrachtet werden dürft«; e- betrifft di» Art der Leichenbestattnna und di« hier bei vorkommenden anstößigen Miß bräuche. ES sei, so leitet« Redner den Vortrag rin, hohe Zeit, sich einmal über die Grundsätze zu einigen, di« hinsichtlich der Aeußerlichkeit in der Bestattung der Todten gelten möchten. Man müsse auf zweierlei Dinge Rücksicht nehmen, ein mal auf die persönlichen und gesundheitlichen Interessen, andererseits aber auf daS Gefühl, da- die Handlung von unS fordere; eS handle sich um eine Einheit und Gleichheit in der Bestattung, welche weniger durch Gesetz als viel mehr durch den Brauch, die Sille geregelt werden könne. Die jüdisch« Religion habe in dieser Beziehung den alten Spruch „Arm und Reich im Tode gleich" auf ein« wahrhaft rührende Weise zum Ausdruck gebracht: dort werde der gemein« Mann in derselben einfachen Weise zur Ruhe bestattet wie der reichste. Laste sich nun »war auch der bei unS so leidige Prunk bei Beerdigungen nicht gänzlich au-rotten, so könne doch in dieser Beziehung viel, sehr viel gethan werden. Redner zeigte an einigen Beispielen, wrlede Folgen die Unsitte de- unvrrhältnißmSßigen Prunke- bei der Beerdigung weniger güvstig fituirter Famtlienglieder auf die Verhältnisse der Hiuterlaffeuen auSgeübt Hab«. Andererseits müsse constatirt werden, daß eS Fälle gebe, in denen Leute, die eS oftmal- am wenigsten verdient, mit eine» Prunk zur Erd« bestattet werden, der auf die bürgerlich, Gesellschaft uud gegenüber dem schlichten Begräbnlß ei»e« verdienten Manne- einen, gelinde gesagt, uuangruehmra Eindruck hervorbringe. (Lebhafte Zustimmung.) DaS Be denkliche der Pflege d«S LupuS bei den Brerdi- Bckiittiltmachmiq. Frau Pauline verw. Metzer beabsichtigt auf ihrem unter Nr. 55 der Grrbrrstraße und Nr. 1243 deS Grunv- und HypothekenbuchS hier gelegenen Grundstück eine Ecbläckler« zu errichten. Wir bringen die- Unternehmen mit der Aufforderung zur öffentlichen Kennlniß, etwaige, ntcbt auf privatrechtlichen Titeln beruhende, Einwendungen dagegen bei deren Verlust spätrsten- a« 7. März 1872 bet uuS anzubrinflen, wogegen Einwendungen, welche auf besonderen privatrechllichrn Titeln begründet sind, zur richterllcben Entscheidung mit dem Bemerken verwiesen werden, daß von Erledigung der- silben die Genehmigung der obigen Anlage nicht abhängig gemacht wird. Leipzig, am 20. Februar 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Kock. Jerusalem. Bekanntmachung. Zur Ausführung städtischer Schleuß,»bauten zweiter und dritter Claffe find 1,4"0,000 Stück Formziegel, sowie 125,000 Stück barte Mauerziegel erforderlich. Diejenigen, welche sich an der Lieferung vorgenannten Materials betheiligen wollen, werden hierdurch auf^efordert, Lieferungsbedingungen und Probeziegel im RaihSbauamle einzusehen und die mit Preisen und mit NamenSuntersck'iften versehenen Offerten mit der Aussckri't , Ziegellieferunz für Schlcußenbautcn ' b:ö zun» 2. Marz d. I. Abend- 1» Uhr im Rathöbauamle versiegelt abzuqeben. Leipzig, den 2>. Februar 1872. Die RathS-Baudeputation. Holz-Auction. Freitag am 2!k. d. M. sollen Vormittag- von 8 Uhr an in Burgauer Revier, und zwan an der verschlossenen Brücke in der Nähe de- neuen SckützenhauseS circa >20 La»g- und Abraumhaufe« unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagener Bedingungen au die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 6. Februar 1872. DeS Rath- Forst-Deputatto«. gungen laste sich aber noch an ganz anderen Bei spielen zeigen. Unter daS Anzustrebende gehöre auch diebaldigr Entfernung der Leichen auS der Wobnuag. Zwar erscheine diese Maßregel augenblicklich als drückend auf der Gefühle der Angehörigen, allein sie sei gerecht, wenn man die gesundheitlichen In teressen, namentlich die bei längerem Verbleibet: der Leiche in der Wohnung der Angehörigen auf letztere auSgeübte stete Gemüthserregung in Be tracht ziehe. Die Uederführung der Leiche in die Todtenhalle stelle sich deshalb alö ein Act der Nothwendigkeit dar. Einen weiteren Anstoß errege die Betheiligung der Scküler, meist nock Kinder, welche unter allen Verhältnissen, und ohne daß man auf ihre Gesundheit und die nicht unbe trächtliche Versäunit.iß des Unterricht- Rücksicht nähme, den Grabgesang vollziehen müßten; hier für sei ledcnfaUS mit leichter Mühe ein Ersatz durck fest angestcllle Erwachsene, durch einen Männerchor zu finden. — Endlich aber stehe unter den dringendsten Bedürfnisten in dieser Beziehung die Beschaffung einer entsprechend ge räumigen und würdigen Leichenhalle, wie sie auf den Friedhöfen fast aller anderen größeren Städte anzutresten, in vorderster Reihe; man vergegenwärtige sich nicht genug die Folgen, welche der längere Aufenthalt am Grabe oftmals schon auf die Angehörigen sowohl als die übrige Be gleitung auSgeübt habe. Laste sich auch ein radi- kaleS Mittel zur Beseitigung der mannichfachen Mißbräuche nicht anwenden, so könne doch schon unendlich viel gethan werden. An den mit vielem Beifall aufgenommrven Bortrag schloß sich eine längere Debatte, in wel cher alle Redner mit den AuSsührungen de- Herrn Vorsitzenden übereinstimmtrn. Herr Jul. Müller wie- unter Andern: auf eine Reihe vom Vor redner noch nicht berührter Unsitten hin, z. B. auf die Art und Weise, wir unsere Todtengräber am Grabe erscheinen, die Unsitte deS Hinunter- lastenS deS Sarge- durch Taue, der ganze Auf zug, in welchem jene Leute die Handlung ver richten (ohne daß dieselben in Folge ihrer Stel lung und ihrer in Anspruch genommenen Thätigleil Schuld daran tragen), ferner auf die Forderungen der Kirche unbemittelten Leuten gegenüber und endlich auf den tief zu beklagenden Mangel einer Leichenhalle. Redner zeigte an einem Beispiele an der deutschen ReichShauptstadt, wie würdig man dort eine solche letzte Handlung vollziehe. Der Sarg werde nicht an Tauen oder Stricken wie bei unS, sondern in einem weißen leinenen Tucke durch Männer in einfacher, aber anständiger, würdiger Kleidung in der Gruft gesenkt und die ganze Handlung trage da- Gepräge de- Tiefernsten und Prunklosen. Auch bei uuS seien bestimmte Leute anzustellen, welche lediglich da- Hinunterlasten de- SargeS zu übernehmen und in anständiger Klei dung zu erscheinen hätten, die Beschaffung einer Leichenhalle aber lege er den Vertretern der Stadt dringend an- Herz. Herr vr. Bin kau rechtfertigte die Forderungen der Kirche mit dem Hinweis darauf, daß die den Geistlichen selbst am mrrsten verhaßten Sporteln, von denen der Vorredner sprach, zur Besoldung der letzteren dienen müßten — Herr Pastor vr. Dreydorff bestätigte die Wohlthat einer Fixation der Geistlichen in drrser Beziehung und führte alS lehrreiches Beispiel die rrformirle Kirche an, in welcher derartige Sporteln fremd seien. Derselbe Redner gedachte gleichzeitig auch der Zeit, zu welcher die Beerdigungen stattzuftndrn hätten. In allen größeren Städten, z. B. Frankfurt rc, kenne man nur die Morgenstunden, an welchen die Handlung allerdings auch einen würdigen Cha rakter erhalte, während bei unS. insbesondere zur Zeit der Messen, der Leichenconduct mitten durch die Meßmusik sich bewegen müsse. » 'Nachdem nock die allgemerne Dikcusston sich üb.r diesen Gegenstand verbreitet und die Frage der Möglichkeit einer Reformation nack den ver schiedensten Rlcktungen hin erwogen worden war, kam man zu der Ansicht, dieselbe ölngelegenheir in einem größeren öffentlichen Vortrage zu behandeln und alSdann die weiteren Schritte zu erwägen, welche zur Herstellung eineS anstän digen und würdigen, möglichst prunklvsen Leichen begängnisses führen möchten. Jedenfalls aber hat di« genrige Versammlung gewistermafien den ersten Anstoß zur Beseitigung einer alten unwürdigen, in die Verhältnisse der Familien zuweilen tief r nd nacht heil ig eingreifenden Einrichtung gegeben. Neues Theater. Leipzig, 21. Februar. Dem geehrten Vorlia de de- InstuulS für den hiesigen Theater-P.nsionS» Fond- hat man die DwnötagS-Ausführung crr herrlichen Oper „Don Juan" von Mozart zu danken, welche daS äußerst zahlreich erschienene Publicum mit großem Enthusiasmus entgegrn- nahm. Dieselbe legte wiederum Zeugniß von dem tiefen Eindruck ab, den Mozart« geniale Musik hervorbringt, sie bewies aus- Neue, wie die wahre Schönheit m der Kunst niemals vergeht, sondern wir durch sie der sinnliche Mensch zur Form und zum Denken, der geistige Mensch aber zur Materie zurückgeführt und der Sinnenwell wudergegeben wird. Auf solchem Princip erwuchs da» mächtige Werk, welche- den Anfang einer neuen drama tischen Bahn sbezeichnet und in seinen Einzel heiten den begabten Nachfolgern deS verehrungS- würdigenTonschöpferS reichen Stoff zur Belehrung bot. AlS rin unvergängliche« Denkmal deutscher Schöpferkraft und GeifieSiirfe wird eS steiS in mitten aller Zeitströmungen eine der höchsten Stellungen in der Geschickte LcS musikalischen Dramas behaupten und durch die meisterhafte Form immer den Schönheitssinn erfreuen, sowie durch den Reickkhum der Gedanken das Innere de- Hörer» erfüllen. Mehrfach haben wir uns über die bestehenden Streitfragen hinsichtlich der Iascenesetzung aus gesprochen, weöhalb ein weitere- Eingehen auf dieselben hier nickt mehr nölhig erscheint. Wohl aber können wir die freudige Nachricht mtt- theilen, daß sich, ganz sickeien Mittheilungen zu folge, Herr Direktor Haast entschlossen hat, die Beseitigung der streitigen Puncte durch eine neue Jnsceniruna de» Meisterwerke« anzubahnen. Mit Zugrundelegung der ,etzt bet Breit- kopf ck Härtel erschienenen PartiturauSaabe von IultuS Rietz sollen die für künftige Saison in Aussicht genommenen Vorbereitungen beginnen, welche gewiß zu dem erwünschten Ziele sichren und die lobendste Anerkennung, den un eingeschränkten Dank der Theaterbesucher verdie nen werden. Da natürlich zur Vollendung solcher Inscenirung eine gehörige BorbereitungSzeit nöthig ist, so hatte man eS vorgezogen, di« Vorstellung »um Vesten de» Theater - Pension- - Fond- in der bisher üblichen Weise zu veranstalten. In Anbetracht besten darf die Reproduktion der Schöpfung alS rin« recht gelungene bezeichn« werden. Herr Gura te- herrschtr dir schwierig» Rolle de- Ton Juan biS in-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite