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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187203019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-03
- Tag1872-03-01
- Monat1872-03
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1872
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LL' °» »e> tzer ran Lr«. »mp^iha, wnde» »dn >»mb, Rah. neldci: lii »ege» lletn.! h die dalfch eeigrnr St arr. Lixka.j dea'sih^a „NKr.^l »baut Ered«. zeiazien «-> jvlinie Osrr, j er Gras reel dem Daw-j.s ekommn in» »t sich -exi- I Ganfieu dnl e« w Fral. >ge». nd a.> Präfideit dal zu tnartigaf ,estrige Jllummal«,! je hrrv»rrqtcl mscheua«»»^ ch verschüdae n eine W, beschädig! u) Hönigln L»p g Aseu s« er. Der ». zum Kirn,. cector man j rdeu atamS it Er»ttzag^ archeu »nd, uullirt. r. Dndv! eia» Gtsa». »heit de< -L- Stig. Pgat»! nselbe» trüv. I la»hischar»p :oßnp»Mh«r Grscheckt täglich früh 6'/, Uhr. Rrdecti» «ck -rprditioa Johamnsgasse 33. Serillw Aedactmr Fr. Hültirrr. Srmhftuntc d. Ncdaction ,»»il-rr ucr a»ch«m-z« »e» 4—» Udr. v«ch«r dn sstr die nüchjt- Pzrudk Aummcr bcstiuuutcn -smrte in dm Wochcntagcn »iS 3 Ul>r Nachmittags. MMtrIaMall Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig. Auflage S45V. Äbonnemknlaprrl» Vierteljährlich 1 Thlr. 7'/, Nqr., incl. Bnngerloh» l Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrdcrung i» Thlr. mit Postbeförderung 12 Thlr. Inserate die Spaltzeile l'/. Ngr. Utliamel» unter d. Ukdarlionsfllich die Spaltzcile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm, Uiiivcrsitätsstr. 22, Local-Comptoir Hainstraße 21. w Kl. Freitag den 1. März. 1872. Bekanntmachung. Dem bet dem Unterzeichneten Bezirksgericht »«gestellten seitherigen Referendar Herrn Moritz Alexander Bartsch ß w» dem Königlichen Ministerium der Justiz nach der Bestimmung der Verordnung vom «.Februar 1887 unter V. daS Dienstprädicat Assessor erthcilt worden. Derselbe hat hierdurch zufolge Verordnung vom 10. December 1888 (Just.-Min.-Bl. S. 128) hie kgenschaft eine- Mitgliedes de- Gericht- dergestalt erlangt, daß er zu Sitzungen, Beratungen ! ad «ischtidungru in Tlvil. »ud Strafsachen al- Richter zugezogen wnden kann. Leich-, am 27. Februar 1872. Da- Dtreetartn« de» KSnialtche« VeztrVSgericht» daselbst. De. Rothe. Bekanntmachung. 1) Die diesjährige Leipziger Dflerneesse beginnt am IS. April > ad endet mit dem L. Mat. Bahrend dieser drei Wochen können alle in» und ausländische Handelsleute, Fabrikanten snd Aewerbtreibende öffentlich hier feil halten, j 8) Außer voraedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt der Händel allen auswärtigen Ber- sstnfmt bei einer Geldstrafe bis zu 50 Thalern verboten. 1) Jedoch ist das AuSpackrn der Waaren den Inhabern der Meßlocalien in den Häusern »den in Buben auSstehenden Fabrikanten und Grossisten in der Woche vor der Böttcher»»' «tri, während zum Gtnpaeke« die Eröffnung der Meßlocale in den Häusern auch in der L j dn Zahlwoche nachgesehen wird. b) I«« frühere Eröffnung sowie spätere Schließung eines solchen Verkaufslocale- wird, außer svfortiaen Schließung deffelben, jedesmal, selbst bet der ersten Zuwiderhandlung, unnachsichtlich l «bin Geldstrafe bis zu 25 Thalern geahndet werden. t) Den Detailhändlern, welche auf Straßen und Plätzen feilhalten, ist das AuSpacken daselbst dm Donnerstage in der Vorwoche, also vor dem 11. April, bei einer Geldstrafe bis zu Qcäern verboten. 7) Da< Hausiren jeder Art bleibt auf die Meßwoche beschränkt. 8) Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung de- WaarenverschluffeS an bi- mit Ende der Woche nach der Zahlwoche das Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, am 13. Februar 1872. Der Roth der Stadt Leipzig. ^ ' Schleif vr Koch. lrißner. Bekanntmachung. Eine größere Anzahl der Herren Studireudrn befindet sich mit dem Umtausche der Legitimation-- karteu, welcher zufolge unserer Bekanntmachung vom 23. Januar 1872 bi- zum 15. Februar ü u. zu bewirken war, im Rückstände. Indem wir wiederbolt darauf Hinweisen, daß mit dem 15. duz. m. die iur vergangenen Jahre au-gegtbeuen Legitimatwu-karten ihre Gültigkeit verloren haben und daß die Unterlassung de« Umtausche- in Gemäßheit der in tz 45 der akademischen Gesetze ausgesprochenen Strafandrohung mit einer Geldstrafe bi- zu 2 Thlr. geahndet «erden wird, veraniaffrn wir die mit dem Umtausche der Karren im Rückstand« befindlichen Herren Studirenden, denselben spätesten- biS zum t>. Marz d. 2- zu bewirken. Nach Ablauf jener Frist wird grzen die Säumigen mit dem Strafverfahren vorgegangen werden. Leipzig, am 28. Februar 1872. DaS Hat»,rsltätS. Gericht. Hehler. Bekanntmachung. Im Hofe der hiesigen Gasanstalt sollen Donnerstag de» L. April d. I. Nachmittag» 4 Uhr 1) ungefähr 19,250 Ktlogr. ---- 385 Ctr. Eisenbleche von ca. 4»/« kk pr. lDFilß, 2) , 9400 » ---- 188 - dergl. von ca. 3'/, Ki pr. lllFuß, 3) - 12,050 » ---- 241 - Flach« und Winkrltisen, Schrauben rc., 4) - 825 - --- 16'/, - Gußeisentheile in den vorstehend angegebenen vier Abheilungen an den Meistbietenden, zedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licilantrn, öffentlich versteigert werden. Die Licitation-bediugurgev find sowohl bet hiesiger RathSstube, al« auch im Vureau der G»S« anstalt einzuseheu, bez. gegen Erlegung der Eopialien in Abschrift zu erhalten. Leipzig, den 24. Februar 1872. DeS Rath» Deputation znr GaSanftalt. «Ne rhhdlr., mü »a, St-LunLs Ledt'I -Ml. MW «.MlwiiK.1 e, nd 0 , VW ötNwitz t^kiw s St. ?mb« Teint,lf, w Hotel-ch St. Hmwiz »ldLk« Stck Sr, St. -ch a. ued irüier -o» teu. «tiip... kt»brr, H »»», H H,tU Ite, H.NIO . i. St. Vbcktz aaitz, Stcke id mg. kMIch ^ tchch st»! re, bramU s. an, MH xißer Schm H.dtRch H. dt Ach Dre»»«,.dt>ckl d,h>. «l. vü >. D rrtca. .. H.». Vckw , H .dt-Wm M«,rt.SthchI -tflui, tzMl M s ». d.«ch Sa.»» tvet». a Ick XllVII. öffentliche Sitzung zer h«l-elskammer M Leipzig s» 24. Februar 1872. für den vom 1^. bis 17. Mat d. I. in ihaltendtn HaudelStag. — «imd- des hantelStaaS-Ausschusses wegen Rrae- ling des-arnhaspetmaßes an einen Ausschuß mcha. — Mittheilung der Handels- und Ge- »erS,k-mmer Zittau über ihre Neu-Eonstituirung. - Z-Hlimgleivfiellung der F.rma I. Ärünberg L Mischer in Jasspt — Beschwerde über hiefiz, HandelSusätler vom Börsenvorstande ntedigt — Eingaben über die Bauart der Eisen- dadowagen und über dir kaisrrliche Tabaksmanufactur a Ltttßbmg an die betreffenden Ausschüsse vrr- viesen -Üuslrittserkläruug deS j^rrnGustav Plast — Mittheilung des lönigl. Ministeriums tesZwer» üdrr eine peruanische Ausstellung. - Ink»« wegen Aushebung des PlowbirzwanaeS 'Lr uch Außland gebende Rauckwaaren und Aussatz ita Zollsrecheit an den betreffenden Ausschuß. - INgleicheo Eingabe deS Börsrnvorstandeö über k» Vorsitz bei dm Eonrsuoterungen. — Subscrip- aovsewladung und eingegavgene Drucksachen. — Be- Ichdchsaknvg über das Gesuch deS BerdaudS sächsischer ^ Vnschnrcine«egen Aufhebung der Stempel- adeate »»» Schuldverschreebungrn rc. — retzleeche» über den Antrag d«S Herrn Loren,, ,,letch»Ljiar Notirung der Wechselconrse i« de» deckst« Börsen betreffend. — Desgleichen sicher de, ««rag deS Herrn Stauß, Besrittgung ddet v,,e,s der sächsischr« StaatSbahu der 1»lte»»>rz betreffend. — Wahl von zwei Han- sdeltckikler». S» der 87. öffentlichen Sitzung der Handel-- r, » »rlcher 15 Mitglieder theilvahmru, Hm Ldckuud Vecker wieder den Vorsitz. >»< dem Rrgistrande«'vortrage ist Folgen- lp rr»ihuru: ll. Da deutsch« HaudelStag sollte nach » Beschlisie de- bleibenden Au-schuffe- vom ti« 77. April in Leipzig abgehallen werden. > var dabei übersehen worden, vaß dir- mit der " ' se einigermaßen colltdiren würde , a»dm»«iter Vernehmung find de-halb die »»« lb. bi- 17. Mat gewählt worden, de» erforderliche» Vorbereitungen wird ein > de» Herren vr. Ger icke, Götz, Stadt ältester lrtrl, Lorenz und Schnoor bestehender Ischiß bmaut. — 2) Ein Rundschreiben de- iSschnffe-, die Regelung deS irdhaspelmaßr- betreffend, wird an den i»n «tt dieser Frage betraut gewesenen . verwiese». — 3) Die Handel-- und jcherbekammer zu Zittau macht Mit- Iber ihre Reuconstttuiruna. — 4) Die ^ de-kaiserlichen Biceconsul- in Jassy Zahlnug-rinftelluua der dortigen Firma Ort,birg L Reischer ist bereit- ver- 5) Tire Beschwerde de- Herrn Ealenger über einige hiesige Han- fl»iller» welche bedingungslos geschloffene Vst« de-halb, «eil der vereinbart« EomS dn Notnmia nicht zum Au-druck gekom- «U »Mig b«bandelt haben, war zu- a» »e» Bö senvorstand zur Beschlußsaffnug vrrichtrr-aitmg abgegeben worden. Der- hal dir AeschWerde begründet gefunden, sie vtche s-mht «f Mangel au «echlhesühl, sonst an der vörs« verbreUere al- ob jede- GeschLfl M- Aufnahme finde, zurückführeu zu müssen geglaubt und demgemäß die Mäkler bedeutet, zugleich aber eine allgemeine Bekanntmachung zur Berichtigung dieser Auffassung erlassen. Die Kammer beschließt, «- hierbei bewenden zu lassen. — 6) Eine Ein- gäbe de- Herrn Bertling in Großschönau, die Bauart der Eisenbahnwagen betreffend, gelangt au den Eisenbahnau-schnß. — De-gleichen 7) ein Lirrularschreiben der Handelskammer zu wänden, eine Vorstellung an den Reichskanzler wegenAufhebung der kaiserlichen Tabaks manufactur zu Straßburg betreffend, an den Zoll- und Steuer-Ausschuß. 8) Herr Gustav Plaut erklärt seinen Au-trilt au- der Kammer, zu welchem er sich zu seinem Be dauern durck» Geschäft-Überhäufung genöthigt sehe ; nachdem der Vorsitzende dem Bedauern der Kammer über den Verlust dieses geschätzten Mitgliedes Ausdruck gegeben, wird die Ergäuznugswahl auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung gebracht. — 9) In Betreff einer Mittheilung de- königl. Ministerium- de- Innern über eine am 27. Juli d. I. zu eröffnende peruanische Ausstellung soll da- Erforderliche bekannt gemacht werden. — 10) Lin Antrag de- Herrn Dodel wegen Auf hebung de- Plombirzwangr- für nach Rußland gehende Rauchwaaren wird an 12) Die I. Sectio» de- Börsenvorstande- bittet «m Ermächtigung, für -en Vorsitz bei den Eour-notiruugen Stellvertreter zu ernenne»; wegen Zusammenhanges mit der Börsen» »nd der Haudeutmäklerordnung wird da- Gesuch auf An trag de- Herrn stellt». Vorsitzenden Wach-muth an den Ausschuß für Börsen- und Mäkler, wesen zur Berichterstattung verwiesen. — 13) SubscriptivnSrinladung liegt au- auf „I. Lud- wig. die Telegraphie in staats- und privat- rechtlicher Beziehung rc." Leipzig, Wilh. varnsch, Preis 2 Thaler. — 14) An Drucksachen find ein gegangen: Jahresbericht der Handels» und Gewrrbekammer zu Plauen für 1870 (verrbeilt); Denkschrift de- DirectoriumS der Magdeburger Feuerversicherungs-Gesellschaft über die au- dem Dresdner Hoftheaterbrande entstandenen Prozefse (dr-gl.); Beritbt de- GewerbrvereinS zu Freiberg für 1889 70; Verzeichntß der kaiserlich deutschen Consulate; BierteljahrS-Heft IV de- „Deutschen ReichSauzeigerS" 1871; Nr. 4 der MittheUunaen de- laudwkttzschäftlichen KreiSvereinS» im Erz gebirge; Bericht über die Verhandlungen de- 12. CongresseS deutscher Bolk-wirthe, ^ Auftr. der stänv. Dtp. erstattet durch W.Wacker« »agel. Berlin, F. A. Heibig, 1872. ll. Namen- de- Ausschusses für Zoll» und Steuer-Angelegenheiten berichtet hierauf Herr Stadtrath Bassenge über die zur Befürwortung eingereichte Petition de- Verbände- sächsi scher Borslbußvereine de- Inhalt«: ..daß so bald al- möglich im Wege der Ge- setzgebung alle Stempelabgaben von Schuldverschreibungen, Bürgschaften. Eesfio r.en und Quittungen, soweit diese Urkunden st» im Privatverkrhr bewegen und nicht zur gerichtlichen ober notariellen Legalifirung ge rben." deihe», gLnzlich aufgehoben Wirt Der Ausschuß verkennt nicht, daß die Stempel pflicht der fraglichen Urkunden eine Erschwerung de- Geldverkehr-, namentlich des kleineren, mit sich bringe, hält jedoch bet dem vnworrenrn Zu stand« unserer Stempelgesetzgebung da- Heraus- greife» einer eiuzelneu abänderndcn Bestimmung, wtlche eine neue Anomalie schaffen würbe, für unzweckmäßig, und empfiehlt statt dessen: die Kammer wolle sich für eine durchgreifende Revision der sächsischen Strmpelgesitze ver wenden. Herr stellvertretender Vorsitzender WachSmuth schildert den unerträglichen Zustand der Stempel- aesetzgrbung, in welcher die Behörden selbst sich häufig schlechterdings nicht zurechtzufinden ver mögen ; er begrüße daher Len Ausschußantrag mit Freuden, während da- Gesuch der Borschußvereine, so begründet deren Wunsch an sich sei, al- tn- correct bezeichnet werden müsse. Der Ausschuß, antrag wird hierauf einstimmig genehmigt. III. Auf den Antrag deS Herrn Lorenz, Herstellung gleichmäßiger Normen für die Notirung der Weckselcourse an den deutschen Börsen betreffend, empfiehlt der Börsenausschuß — Referent Herr Stablrath Wagner — die angeregte Frage behuf- Ergreifung der weiter erforderliche» Schritte an den bleiben den Au-schuß de- Deutschen Handel-tag« ger langen zu lasse», wa- einstimmig beschlossen wird. IV. Der Abgeordnete Herr Stauß hat den von ihm in Gemeinschaft «it mehreren andern Abgeordneten in der II. Kammer eingebrachteu Antrag, Beseitigung de- Bogen- der sächstscheu Staat-bahn bei Alteuburg betr., zur Befürwortung mitgrt hellt. Der Au-schuß für Verkehr-anstalten» NamenS dcfsen Herr Götz referiit, erkennt zwar die Bor theile der Beseitigung jene- Bogen- an, hat jedoch theil- in Mangel eine- dringenden Interesse-, sowie der Unterlagen zu einer genügenden tech nischen und finanziellen BrurtHeilung der Sach», theil- im Hinblick auf die berei S in Au-sicht be nommene Abhülfe durch eine Sehnenbahn für den durchgehenden Güterverkehr, zu einer förm lichen Befürwortung de- Antrag- nicht zu ge langen vermocht, beantragt vielmehr, da- Gesuch nach Lage der Sache auf sich beruhen zu lasten, waS ohne Debatte einftimm.g genehmigt wird. V. In nichtöffentlicher Sitzung wurde hierauf die Wahl von zwei neuen HandelSmäk. lern vorgenommen. Auf Grund de- Protokoll- mitgetheilt von dem Secretatr vr. Gensrl. Äm Vorabend der Schwurgerichts- Verhandlungen gegen dt» Leipziger Soetaldeneokraten. ^AuS den „Grenzboten") „Sog Drin Sprückrl und sürcht Dich nit." Waüeustetu » Lager. Gegen die Mitte diese- Monat- sind vor dem Schwuraer'ckt-Hof zu Leipzig die Berhanvlungen geg«n die Socialdemokraten Bebel, Liebknrcht und Hrpuer zu erwarten. Soviel bekannt ist, stützt sich die Anklage im Wesentlichen auf daffelb« Material, wie seiner Zeit diejenige gmen d/e Braunschweigrr Socialisten Bracke, v. Bonhorst und Genossen. Diese- Material liegt unS in einer flrena objektiven actenmäßigen Darstellung de- braunschweigtschrn Staat-anwalte- E. Kock» vor.*) Diejenigen, welche Neugier oder poli tisches Interesse etwa in die Verhandlungen gegen die Herren Liebknecht, Bebel und Hepner fuhren sollte, können sich dieser Broschüre mit Nutzen als Libretto bedienen. Ja, wem nicht allzuviel an den Solovorlrägen und Eoloraturen der Ange klagten liegt, kann sich, im Besitze dieser Broschüre, sogar da- Vergnügen einer Anhörung der Verhand lungen schenken. Dasselbe wehmüthrge Pathos der angeklagten Weltbeglücker und der Bertheidigung, dieselbe— in Leipzig vielleicht noch höhere — Ruhe, Feinheit und Kraft der Anklage, dieselbe Würde, BorurthrilSlosigkeit und Gerechtigkeit auf Seite der Richter und Geschworenen, dieselbe Wahrung der Ordnung de- Saal- gegen etwaigen, dura» Gebrüll mit den Angeklagten fraternistrenden Janhagel ist auch hier zu erwarten Vtrllrtcht werden sogar die biedern Erzieher nicht fehlen, die für die Angeklagten, wie s. Z. für Herrn Bracke in Braunschweig, aus der Correctheit der einstigen Schreibhefte ihrer Schüler für die Fehler- freiheit ihre- Charakter- Zeuantß ablegrn. Herr Bebel würde sich hierbei auf da- Zengniß des Leiter- der Dorfschule zu Brauweiler und der Bürger- und Sonntag-schule zu Wetzlar be schränken müssen Dagegen ist sein und Herrn Liebknecht'- Vorleben ein so notorische-, daß die Herren vielleicht auf den Apparat der erzieherischen EtdeShelfer verzichten; Hepner dagegen kann mit Don Carlo- getrost von sich behaupten, daß er noch Nicht- für di« Unsterblichkeit gethan har. Wenn also im Sanzen der Leipziger Socialisten- procrß sich wie ein jüngerer ZwMtngSbruder de- Braunschweigischen auSnehmen wird — über den muthmaßlichen AuSgang deffelben enthalten wir un- natürlich jede- Urtheil- —, so wird er dagegen aller psychologischen Berechnung nach in einem Hauptpunkte zu Gunsten der beiden Haupl- angeklagten sich von dem früheren unterscheiden. Die Herren Bracke und Genossen nämlich zögerten keinen Augenblick, vor Gericht — und, aus Par« teikluaheit, auch in ihrer durch die Untersuchung an- Licht gezogenen Correspondenz mit Herrn Liebknecht und Consorten — di« antinationalr Haltung der Herren Bebel und Liebknecht wäh rend de- letzten Krieges auf daS Entschiedenste zu mißbilligen und den „Volk-staat" lediglich als Ablagerunzöstätte der Privatmeinungen Lks Herrn Liebknrcht zu bezeichnen, keineswegs al- da- von Allen, oder auch nur vom Partriau-schuß zu ver tretende Organ der Partei. Vornehmlich aber gestarteten sich die Braunschweigrr, vor Gericht dre heilizen Glagben-sätze der rothen Republik und Revolution, und jene kräftigen Gchlagworie. welche sich unter die roth« Faha« und in die Spalten deS .Bolk-staateS" geflüchtet haben, so arg zu verwäfferu, daß r- unbegreiflich ist, wie die Herren Bebel und Liebknecht so konservative *) „Der Proccß gegen den Ausschuß der social-dem krattfchrn Arbeiterpartei: Brack«, v. Bonhorst, Spii Kühn, verhandelt zu Braunschweig am 23, 24.. 2 November t87l, actenmähig dargestrllt von S. Ko beriogl braunschweig StaätSanwalt Braunschwei JulmS Krampe. 1871."
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