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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187203055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-03
- Tag1872-03-05
- Monat1872-03
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1872
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l-lLgziiaoij ist soed« Erste Seilage mm Leipziger Tageblatt und Anzeiger te. ;edalttei. j «r- z ist <ler^ !ll 8«t! a Onwck dttzlünä solcde Xralllcei»! Le llsüs elesseobeitl tte «I«vl xle 1ms von vr.I . K-Gre. Zeit. 8.1 it Le ge- mLs-igien ik. chm'Ilm. tcn ge- taNN. ekeo. ötylistik, >en (auch erstr.20. ns. und junger Damen d außer radorfer tth. nach p.v.Bl. als auch schmerz. mfNr.7.' stnill vr. 4. e 6, III. ,e r keauf- chlirß- itungm ilieln. pz»g' en Ge lt beult Bär, eile«: l Tr. n" an nlligst rstadt, paf. -erfer- L, I: zeftickt »lhisch Ppeal W KL. Dienstag den !> März. 1872. Vom Livl-tt-e. » Sre»Lm, 3 März. Der vv» der zweite» Ihpuialion ter Ersten Kammer Uber da» Ml. Decret, den van einer Eisenbahn von zhcmaitz über Aue nach Adorf betreffend, kstruele Bericht schließt sich allenthalben den «rL8er von der Zweiten Kammer gefaßten Be- ßlüffen an. Di« vierte Deputation der Zweiten Kammer hl Bericht «rstattet über folgende Petition des Herrn Adv. Bleyl und Genoffen in Lhemnitz: Die h»he Ständeversammlung wafte die Initiative dahin ergre fcn, daß die Miphrngr» der Bnordnung vom 12. Octobev-1841 in Bezng auf die Steuerbrlastung protrstankscher Uemännrr katholischer Frauen für die katho lische Kircheuanlage entweder >u Wegfall komme, oder dagegen die Steuerbelasturg der -«nannten für die protestanlifche Kirchen» anlage entsprechend verringert werde. Vir Deputation beantragt: die Petition, soweit dieselbe auf die Steuerbelastnnq protestanüfcher LhmiiWtr katholischer Krauen für die katholische Ache sich bezieht, der StaatSregierung zur Be- richichUgung zu empfehlen. In Bezug auf «ine Petition de» Inhalt», die Stindevrrjauunluug wrlle bei der königlichen kiaalSregierung beantragen, daß dem Fabrikhause -Irlberg und Rockstroh in Jöhstadt wegen seiner uneigennützigen Aufopferung, wodurch das selbe nach zwölfjährigem Studium und Experi ments«» mit einem Geldaufwand von 7000 Thlr. dir wichtige Erfindung von ganz unschädlichen Streichzündhölzchen gemacht habe, zur b lligeu Herstellurg in größeren Massen ein Vorschuß von 8000 Thlr. unverzinslich vom 1. März 1872 an geliehen «erde, beantragt die zweite Deputation der Zweiten Kammer in Folge gemachter trauriger Erfahrungen in dieser Beziehung, die Petition auf sich beruhen zu lassen. LagesgejchichUiche LLeberjichL. Au» Berlin wird gemeldet : Sobald die Bau sais»« naht, naht auch die in Form von StrtkeS sich documenürende „sociale Frage", und e» ist ein offene» Grheimniß in Berlin, daß sich die Maurer- und Ztmmergesellen zu einem neuen Strikt rüsten. Bekanntlich war die äußere Veranlassung de» letzten Sinke» der Berliner Maurer die Weigerung der Meister, auf die von de» Gesellen gestellte Forderung eine» zehnstündigen NormalarbeitStageS, für welchen da» bisher für elffündtge Arbeit bezahlt« Lohn in Geltung bleiben sollte, inmitten der Brusaison einzugehen. Die Meister wollten diese Lohnerhöhung erst vom 1. Januar 1872, jedoch nur unter der Bedingung bewilligen, daß fortan daS in Maschinenfabriken bereits eingebürgerte Princip der Stundenlöhnung angenommen werde. Der schließliche Sieg der Meister hatte bekanntlich auch nur eine formelle Bedeutung, da zwar die Festhaltung der alten Lohn Wägungen als eine bei Wiederanstellung der Ge scheu obttgatori che Form angesehen wurde, un mittelbar darau aber zum größeren Theile nam hafte höhere Lohnsätze bewilligt wurden. Wenn trotzdem die Gesellen jetzt wieder eine ArbeitS- kiustlllung iu Scene setzen wollen, so bietet die» die Aussicht auf einen permanenten Krieg und aüdj- Thatsache, daß da» Ende der jedeS- motznr Kämpfe nur eine Waffenruhe, kein Fried», bezeichnen solle. Boa Seite der Meister trifft «a» uuu bereit- «mfaffeudr Maßregeln, um jeder Kalamität au-zuwetcheu. Worin diese Maß regel» bestehe,. ist noch nicht bekannt, doch ist als wirksamstes Mittel, um dem Zwange der ver einigt-» Arbeiter begegnen zu könne», eiu« Eini gung den Meister schon lange erkannt worden, und ei»r solche dürfte anch die-mal den ersten Schritt zu« Kampfe bilden. Wie weit die An»- führu«g früher gemachter Vorschläge gediehen seiv wag, ist »och nicht zu sage»; so viel ist sicher, daß die Berliner Baugewerksmeister bereit- eifrig bestrebt find, Maßregeln zum Schutze gegen die drohenden Ereignisse vorzubereiten. ES ist nur zu wünschen, daß sie damit reüssiren mögen denn einmal muß Berlin in Bezug auf derartige Verhältnisse in erster Linie in Betracht kommen , da r» da» maßgebende Versuchsfeld für ganj Deutschland bildet; zum andern ist e» ein ge» weinfa««» öffentliche» Interesse, daß der erfreu lich« Inffchwung der Bauthäiigkeit nicht durch fortwährende» unberechenbare» Versagen der Arbeitskräfte gelähmt werde und daß nicht Zu stände chronisch werden, unter deren ungesundem Xlwstufi« schließlich da» Ganze Schaden leiden muß. Die „Süddeutsche Presse" bringt al» Nachlra zu zwei früher erfcbienrnen einen neuen Arttke über dir „deutsche ReichSpost und bayerisch, Postvrrwaltung." Die Nrchtheile, welche Bayern au» dem Reservatvostrecht hat, werden durch ein aenaue» Detail eingehend erörtert und mir dem Au-druck der Ueberzeugung geschloffen, „daß die gegenwärtigen Zustände unhaltbar sind, und daß m« Zukunft de» Postwesen» in Bay:rn auf der lledernahme der bayerischen Postoer, waltung dUrch da» Reich bafirt." Di« „N. Kr. Presse" schreibt: Der Feldzug der preußischen Regierung argen die Ultramon- taueu wird wir einer Energie geführt, welche in un» Oesterreicheru augesicht» der vom Eultu» minister den Klerikalen erwiesenen zarten Scho nun» dev bittersten Neid «echt» köunt«. Der Erlast de» preußische» EulluSlpchifteM, welcher IüchMsationen vom Religion»»,te,richte auf Heu Gymnasien zuläßt, ist >zwar nur eine Nothmaß- regel, durchbricht aber ein bisher für unerschüt terlich gehaltene» Princip und bereitet ki« reli- aionSlofe Schule vor. Weiter melden Posener Blätter, daß energische Maßnahmen bevorflehen, um dem Treiben nicht staatSangMsiger Jesuiten, Mönche und Nonnev, mit denen dlearme Provinz .eider allzu zahlreich gesegnet ist, ein Ziel zu etzen.' Wa» unter solchen Maßnahmen zu ver letzen ist, zeigt da» dem katholischen Pfarrer zu Alt-Barun (Schlesien) zugegangene An schreiben de» dortigen Bürgermeister», wonach ausländischen d. h. nicht im Deutschen Reiche heimat-berechtigten Jesuiten und sonstige» apSländtschzn OrdenSgetst- licheu der Aufenthalt igi dte-seUigen Re, ' iegirle überhaupt nicht mehr gestattet « Ausweisung aller fremden Mönche, namentlich d«r Jesuiten! Da kann Oesterreich sich «ms eine starke Einwanderung gefaßt machen. Ist doch unser Reich sllr vertriebene Fürsten und Jesuiten stets gewesen, wa» Preußen für verfolgte Protestanten war. Den Unterschied der beiderseitigen Ein wanderung erweist die Geschichte der kleinen, blut armen Mark Brandenburg, die jetzt zu Deutsch land angewachsen ist, und beweisen Oesterreich- Kämpfe und Krämpfe. In einer Erklärung Uber die militairischen Reformplane gesteht der französische Krieg-minister ein, daß der militatrische Geist in allen Graden abgeschwächt ist und eine verdcrb- diesem Tage ein Festmahl im Hotel Demuth statt» finden; Mlatch fall die Frag» ein« alljähr» ltchrn Feier solcher Nationalfeste erörtert werde«. Die Aufforderung hierzu ist von hier weilenden Deutschen, welche dcm Ofsicixrstande der Reserve und Landwehr angehören, auSgegangen. Wie telegraphisch au» Washington gemeldet von vr. Friedberg vorgetragen, deutsche- Privatrecht und Lehnrecht zeigt auch vr. Hoeck an. Ueber Aechsrlrecht lesen die Professoren Kuntzr, Stob de und Götz; Handelsrecht ver binden damit die beiden Letztgenannten, Seerecht vr. Stobbe. Germanistische Collegien Uber Quellen deS deutschen Recht- und LehurechtS wird, hat der Senat nach lebhaften Verhandlungen (Erklärung deS Sachsenspiegels) und der deutschen den Antrag Sumner'S iu Bezug auf die Waffen-' ^ , . > — Verkäufe an diekrtegführendefranzösische Regierung mit ungeheurer Mehrheit, 65 gegen 5 Summen, angenommen. Dieser für Deutsch» land daS höchste Interesse bietende Antrag geht kurz auf Folgendes hinauS: Da eine Vergleichung der Rechnungen, welche die französische Regierung für da- von ihren Agenten zum Ankauf von Waffen von den Bereinsgten Staaten verausgabte alt lgt dteäfeiüä« RegievivaS-! Geld ablegte, mit den von der Regierung der nicht »ehr geMüet wnb. Äso l Bereinigte, Staaten abgelegten Rechunngrn über dasselbe Geschäft eine große Differenz' ersehen läßt, die, wie es scheint, im Au«lande zu dem I Verdachte Veranlassung gegeben hat, daß die Be- amten der Bereinigten Staaten einen ungehörige» Antheil daran genommen haben, und da der gute Name der amerikanischen Regierung durch diese Dinge sehr ernstlich compromulirt zu sein scheint, und eine gerechte Rücksicht auf die Nationalchre sowohl al» auch auf die Interessen de- BurdeS- schatze» erfordert, daß man diese Dinge nicht ohne die gründlichste Untersuchung hingehen laste: des halb sei beschlossen, baß ein Änder - Ausschuß Sieben ernannt werde, um alle Verkäufe von Töte den ernannt werde, um von AuSrÜstunasgeßenständen, welche von der Re liche Tendenz um sich greift, sich tn die politischen I gierung der Verewigten Staaten während de» Kämpfe zu mische» und sich zu Handlungen hin- Krieges Frankreich» gegen Deutschland gemacht reißen zu lasten, welche daS militairiscbe Regle > wurden, zu untersuchen, und ferner dir Personen, ment als diSciplinwidrig verdammt. Um diese Tendenz wirksam zu bekämpfen, fei vor Allem nöthig, die Armee zum Pflichtgefühle zurückzu führen. Außer dem Reglement feien noch andere Mittel erforderlich. Die ThefS möchte» da- Bei spiel de» Gehorsam» dem SvL-te» geben und die Armee durch Gründung von Mlnairschulen moralisch gehoben werden. In Bezust auf daS angebliche Attentat gegen die Königin von England wird der,Köln. Ztg." au» London geschrieben: Bei genauerem Zusehen haben wir e» diesmal wieder blo» mit einem entweder verrückten oder dummen steben- zehnjährigen Jungen, Namen» Arthur O'Connor, zu thun, der wahrscheinlich den gefangenen Fe niern eine Liebe anrhun, oder sich selber berühmt machen, der Königin aber offenbar nicht an- Leben wollte. Sein Pistol war ungeladen, al» Schieß waffe schlechterdings unbrauchbar, und daß er e» deunoch der Köntzin zugleich mit seinem Bitt gesuche für die Fenier präsentirte, beweist eben nur, daß der Bursche von Dem, was er dam't zu erreichen hoffte, keine klare Vorstellung hatte. Bei halbwegs gesundem Verstände hätte er stch seinen Casus zurechtlegen und voran- wissen können, daß Bittgesuche, selbst wenn sie mit ver Pistole vorgetragen werden, nimmer im Wagen unterzeichnet werden, und daß er selber im Hand umdrehen dcrPolizei überliefert sein werde Bleibt noch da- Messer, daS in seiner Tasche gefunden wurde. Aber derlei Instrumente finden stch in den Taschen fast eines jeden Londoner Jungen, und hätte er eS als Waffe gebrauchen wollen, wäre er nicht zuerst mit der harmlosen Pistole in- Feld gerückt. Der Junge ist überdies Protestant, Sohu eine» protestantrschen Vater», der sich redlich ernährt und mit de« irischen Mißvergnügten keine ver binduuge» pflegt, während er selber bisher in seinem Quartier al» ei» ordentliche», dabei scheue« und träumerische» Subjest bekannt gewesen war. Möglich immerhin, ja wahrschemlich, daß er in der letzten Zeit mit Fenteru in Berührung ge- riech, oder sich durch datziLes-r ihrer Ujvschris«, sür da» Schicksal ihrer gefangenen BunveSbrüder begeisterte, aber daß er von ihnen al» Mordwerk zeug erkoren worden, ist geradezu lächerlich. In London ist ein demerkcuSwerthe» Tele gramm au» Toronto angelangt, wonach der ehren» werthe Joseph Howe, Provinzial-Secretair de» canadischen Bunde», einen Vortrag gehalten hat, worin er seinen Zuhörern zu wissen that, daß sie sich auf die Trennung Canada» vom britischen Reiche gefaßt zu machen hätten; auf den Wunsch der Regierung aber würde dieser Vortrag nicht dem Druck übergeben. Durch diese Nachricht erhält da» btSher von den ministeriellen Blättern in Canada bekämpfte Gerücht von dem Abschluffe eine» geheimen Bertrage» unleugbar einige Bedeutung. Nach dem Chronicle wäre die Urbereiustimmung, welche Canada unabhängig stellt, nach der Unterzeichnung de» Washingtoner vertrage» mit der Union zwisLen Lord de Grey für die britische Regierung und Sir J»bn A. Mac donalo al» Premier-Minister von Canada für den General-Gouoerreur abgeschlossen worden, wahrend die wesentlichen Puncte schon vor meh reren Jahren zwischen den beiden Regierungen vereinbart worden seien. Einen formellen Pact wollte man erst errichten, wenn die befriedigende Erledigung des Alabamastreite» Evgland, wie man glaubte, von aller Gefahr fernerer Verwick lungen a^f dem amerikanischen Continente befreit haben würde- Sind diese Angaben richtig, so hätte England auch hier wieder einmal auf Sand gebaut. Di« in Petersburg verweilenden Angehörigen de» Deutschen Reich» werd.n cen 22. d., als ven Geburtstag de» Kaiser» Wilhelm, durch eine besondere Feier begehen, und e» wird an an welche solche Verkäufe gemacht, und die Umstände, unter denen sie vollzogt« wurden, sowie die eigentlichen, beim Geschäfte interessirten Parteien, die von diesen bezahlten Summen und dt« Empfänger zu ermitteln; und daß dieser Aus schuß befugt sein soll, die Vorlage von Acten zu fordern unv Personen vorzuladen, und daß die Untersuchung öffentlich geführt werden soll. Die gewichtigste Anklage ist «ffenbar die, daß die StaatS-Arsenale und Fabriken für die Herstellung von Waffen für die kriegführende französische Armee benutzt worden sind; eine Anklage, gegen deren Richtigkeit kaum mehr ein Zweifel auf- kommcn kann. Wie die Newyorker Tribüne sagt, sind in Washington einige der namhaftesten Kenner des Völkerrechts damit beschäftigt, einen Präcedenzfaü für diese neutralitätS-widrig- Hand lung aufzusuchen. Sie sagen, die amerikanische Union habe stch eine gröbere Verletzung der Neu- tralitätSgesetze zu Schulven kommen taffen, als die« England während deS amerikanischen Kri-geS aethau. AuS Allem geht hervor, daß man in den Vereinigten Staaten die rrnstlichsten Besorgnisse hegt wegen der Schritte, welche Deutschland in dieser Beziehung thun wird, eS sei denn, daß die Angelegenhett sich auf befriedigende Weise erklären laste. Und freilich scheint die Regierung der Vereinigten Staaten in demselben Verhältnisse schuldiger zu sein als England, wie eine vorsätz liche Neutralitäts-Verletzung schlimmer ist als eine fahrlässige. Universität. Die B»rlrs««ge» deS E»o««er- s-mester» L87L. Leipzig, 4. März. DaS Berzeichniß der Vorlesungen de- Gommerhalbjahre» 1872 ist er schienen Da» Docentrncorp» hat eiu» Totalziffer von nahezu 140 erreicht; dieselben verlheilen stch auf die Facultäten wie folgt: Theologie 14, Jurispru denz 17, Meeicin 36, Philosophie 72. Zum ersten Male überhaupt im LectionSver »eichniffe aufgeführt sind folgende 8 Docenten: I)r. Delitzsch („Lehrsystem der römischen Kirche") ; vr. Stodve, v. Gerber» Nachfolger, („Deutsche Geschichte im 9, 10. und 11. Jahrhundert; Ge schichte der Germanen in der Merovingerzeit; Erklärung Walther» von der Bogelweide lesen die Professoren vr. Hoeck, vr. Wuttke, vr. Brandes, vr. Hildebrand. Deutsches Strafrecht trägt der Ordinarius der Juriflenfacultät, vr. v Wächter, Astern und ausgewählte Capitel deS deutschen ReichSstraf- g setzbuch« vr. Heinze, deutsche» Verwaltung»- recht vr. Schl et ter vor. Ei» nur zu zeitgemäßes Colleg liest Professor vr. mo<1. Sonnenkald über Pocken mit Uebungen im Eiuimpfen der Schutzpocken. D-m ersten Anscheine nach, nicht thatsächlich, in andere Facultäten hinübergreifend sind ein medicinische» Colleg, welches eine Kunst behandelt (Prof. vr. Merkel über Physiologie und Akustik deS Gesanges, ein theologisches, das einen aesthe- tischen Stoff zum Vorwurf nimmt (Prof. vr. ttreol. BrockhauS über geistliche Schauspiele), ein philosophisches, das wie juristische, von Gesetzen handelt (Prof. vr. Fechner über aesthetische Gesetze), ein anderes derselben Facultät, welches von Krankhelten spricht (Prof. vr. AhrenS: Psychologie und Lehre von den Seelenkrankheiten). Ein Astronom liest über Philosophie (Professor Vr. Zöllner: über die Princ pien der Erkenntniß- lheorie in ihrer Anwendung auf die Naturwissen schaft), ein Orientalist über Historiker (vr. Loth über arabische Geschichtschreiber), endlich ein Theolog über die gegenwärtige Naturwissenschaft (Prof vr Fr icke: über die UnsterblichkeitSkrage nack ihrem Verhältnisse zur Naturwiffenscha t). Daran, daß Sachsen ursprünglich slawisches Land war, erinnert ein von Prof. vr. Leskien angekündigtes linguistische» Colleg: Grammatik der obrrlaufitz wendischen (obersorbischen) Sprache. Verein zur Unterstützung unbemittelter talent voller Knaben. V—8. Leipzig, 4. März. Wenn ein Werk zur Ehre Gottes und zu der Menschen Heil unter nommen wird, so ist eS eine rechte Freude, wenn ihm vrele Herzen zufallen. Unv so ist e» auch für den obigen Verein eine erhebenve Erfahrung, daß sich ihm immer mehr Theilnahme zuwend:!. Seit 6 Jahren wirkt er sür die geistige Ausbil dung unbemittelter Knaben, die sich durch hervor ragende Anlagen auSzeichnen, und seine Wirksam keit ist von reichem Segen begleitet gewesen. Im ersten Jahre seines Bestehen- (1866—1867) unter stützte er 2, im zweiten Jahre (1867 — 1868) 4, im dritten Jahre (1868—1869) 19, im vierten Jahre (1869 — 1870) 21, im fünften Jahre 1870 —1871) 21, und im letzten Jahre (1871—1872) 14 Knaben. Im Ganzen hat er 87 Unter stützungen verliehen. Die letzte Generalversamm lung wurde am vergangenen Sonnabend im Hotel zur Stadt Dresden abgehalten. Der Cassirer Kaufmann Bernhardt gab zuerst einen kurzen Jahresbericht, nach welchem die Einnahme di enen Jahre» in 397 Thlr. 4 Ngr. 5 Pf. und die Ausgabe in 302 Thlr. 29 Ngr. 5 Pf. bestand. Neben der Jahre»-Einnahme besitzt der Verein durch die Güte edler Menschenfreunde einen Fond», welcher bi» zu 300 Thlr. angewachsen ist, und den wir den wohlhabenden Bürgen unserer lieben Stadt nicht genug au» Herz legen können. Stach diesem Berichte erfolgte eine kurze Debatte über die bisherigen Unterstützungen, und e» wurde beschlossen, daß dieselbe, fortdauern sollten. Da die Mtttel zu neuen Unterstützungen au-reichen, so wurden 8 neue Knaben angenommen, die in Staat», und KechtSgeschichte". ^nde'l,-" Wechsel» vrrschiedenen Fächern hervorragende Talente zeigen ; und Seerecht", „Deutsche» StaatSrecht mit Ein: schluß de» Reich-recht»); vr. Zürn („innere und äußere Krankheiten der Haussäugethtere," „die Entozoön der HauSsäugethiere und die Krankheiten, welche sie Hervorrufen", „thierärztliche GeburtS- hülfe", „Hufbeschlaglehre"); vr. Ritsche („über die Naturgeschichte der wirbellosen Thiere," „über die der Lanvwiribschrft schädlichen und nützlichen Jnsecten); Vr. Rühl („Länder- und Völkerkunde von Altitalien nebst Topographie von Rom;" „Geschickte der Scavt Rom im Uedergang vom Heidenthume zum Christenthum"); vr. Philipp (..Die Rede de» Demosthene» gegen Midis» nebst Einleitung in da» Studium de» Demo^henr»"; „Erklärung der GypSabgvsse un Archäologischen Museum"; „griechlsch antiquansche Gesellschaft"); vr. Hirzel (ist augenblicklich nach Italien ver reist), vr. Sachße („allgemeine Chemie für Landwirihe"). Al» eine Art EinleitungSrorlesung überhaupt eröffnet ein nur in den ersten Wochen deS Se mester» zu ballende» zweistündiges Colleg deS Prof. vr. pkil Ziller das neueste LectionSeer zeickniß; eS handelt Uber die zweckmäßige Ein richtung de» akademischen Studium». Da» Reich-recht wird außer von vr. Stobbe noch von vr. Heinze al» Theil deS Deutschen SiaarSrechtS vorgetragru; deutsche Staat»- und RechtSgrsch chte außer vom Erstgenannten noch von Vr. Hoeck. Deutsche» Pnralrecht mit AuS schluß d:7 Handels-, Wechsel- und SeerecklS wird 6 davon werden Zeichenunterricht erhallen, einer wird Mllsikstundrn erhalten und einer wird in Gymnastalstudten gesörhert werde». Mögen auch diese neuen Schützlinge dem Vereine Tyre und Freude bringen! Am Schluß der Sitzung wurde der bisherige Vorstand (alS Vorsitzender vr. Koll- mann) aufs Neue gewählt. dotrux Nie 1» ki^ck dem t-«ri»er YVellerdulielin 1emper»tur um 8 17kr Ickarxeu» e ft.N 4- »» -e- w.r 8rö»,e> . . . 6reeuH»ieii . (lr- . . . . . . 8re»t . . . . ?»ri» .... l,^ou .... IZorcteiu» . . IU»r»eiIlL . . loulon . . . k-redon» . -s- 8ilb»o . . . . kiespel . . . klorvor . . ksra . . . . 6on»t»utmo- pel . . . . !üo»ti»a . . ?o>er»durA, . Udiinxtor, . 11»p»r»n<1» . Atoekkolm . klad> tdek^I'tuseken lispftsedsn »u, lt^rlin uucl snilorn ki»di> icttten »m 8 llkr I» »m 2. ULrr. 6 " am 2. Llüir «r Utsmd . . . t — 24 8«r>i, . . . l.k» — 8r-»I»u . . . d- t» « . . . 02 Hölii .... -t- 4 2 ... 4L ^rier .... 8 t> ?ntka» . . . 4- ,L .1.7 -s- 3.6
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