Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187203190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-03
- Tag1872-03-19
- Monat1872-03
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1872
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Herrn, 1. Vien-, v», I m. Sn. ^ Sltmit law». - Eü» ml I ». V. Zollstissal » dir«bl »ack. -lauf -» ist iud >,s, >o» «ob, ägeholt« tanck. ßSS. rvvLl tilon. tung in ul er. rinRI D.B. n W'nt V. rinweg tanck. lcher Vortrag (mäßig stand. sanft uns« ieaerwutl Webe, nterlaffeias Laabe. > wartet nchl jeder Sch! l» Rothe s affe»,». ttachmtltrgis M au-stau.1 brüte Kal ihren dnräl Preatz. öcktßt da« einzufinde». s rratur de« sn» ro». Erscheint täglich früh 6', Uhr. «MN» »t Lepetiiioa Johamu-gafsr 3S. Redacteur Fr. -ütturr. kprechstunde d. Redaction »inag« von n—ir Uhr jMllag« rea 4—L Uhr. Tageblatt M« der für die nüchst- zeetr Rümmer bestimmtm I-ckrete in dm Wochentagen Al S Uhr Nachmittags. Anzeiger. Amtsblatt des König!. BqirkkgmchtS md des Raths -er Stadt Leipzig. Auslage 87»VO. ^t>cnnr»kn!r>vrci» Pierlcljährlich l Thtr. 7'/, Ngr.t incl. Bnugcrlohn l Thlr. I» Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für Extrabeilagen odne Postbcfbrderung 9 Thlr. «it Pvslbesürderung 12 Thlr. Znserate die Spaltzcile 1'/, Ngr. vrctamra nalrr ». «cda.tiauslllich die Spaltzcile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm, UniversitätSstr. 22, Loral-Comptoir Hainstraße 21. abaasw. reine in! 'illkommen W 78. DienStag den 19 März. 1872. Bekanntmachung, die gewerbliche Forthtldwag-schale der Stadt Leipzig betreffend. M Ostern d. I. soll eine städtische gewerblich« Fortbildungsschule in- Lebe» lreee« und e« Ntde» hierdurch all« Gewerbneibrnden, welche vteselb, benutzen wollen, zu rechtzeitiger Anmeldung »chksnderl. Di« Fortbildungsschule umfecht folgende Abtheilungen: ein» Abendschule mit 4 aufknauderfolgende» Classe», jede auf ein Jahr berechnet, für solche -naben, welch» jetzt oder vor Kurzem au< der Volksschule abgegangen find ; »irr Tugesschule mit 3 Elasten, jede auf ein halbe- Jahr berechnet, für junge Leute, die auf je ein halbe- Jahr ihre praktisch« Beschäftigung unterbrechen können, und einen ,ffeu«u Z«iche»saal, io welch«« Gewerbtreibrnden Gelegenheit geboten werden soll, sich zeitweilig tm Züchnen z» üben oder sich Rath bei Anfertigung einer ge, werblichen Zeichnung zu holen. Luch soll »S Meistern, Gehttlfe» und älteren Lehrlinge» sowie überhaupt älteren Personen ge- Met sei», sich an einzelnen Lehrcursea zu betheiligen. Da- sofort beim Eintritt in die Schule zu zahlende Schulgeld beträgt für die Abendschule >2THlr. jährlich, für di» Tagesschule 2 Thlr. halbjährlich, für einzelne UnterrichlScurse die Hälfte; I die Veuutzung dt- offenen ZrichrnsaaleS ist unentgeltlich. Mt der Annahme von Schüleranmeldungen haben wir den Director der gewerblichen Fort bildungsschule, Herrn Jultu» Burckhardt, beauftragt und «S werden solche von demselben bis zw» 3V. März d. I. t!M zwischen 11 und 1 Uhr und Abend- zwischen 7 und 8 Uhr im Schullocale — Lessing- Neues Theater. Leipzig, 17. März. Der gefeierte Altmeister Ißrauz Lachuer hat in den letzten Jahren die Stadl Leipzig mit so vielen Schätzen au- dem Aetchthma seiner Gedankenkraft und seine- Wiffen- ^ beschenkt, daß sich die Dankbarkeit und Verehrung der zahlreichen Kunstfreunde fort und fort in immer höherem Maße steigern mußte. Tine solche Gewalt über den gesawmteu technischen Apparat, eine so bewunderu-werthr Meisterschaft in der Behandlung de- vocalen und instrumentale» Ele ment«, eine so wohkhueude Frische und geistige Gesundheit in der Erfindung und Concttttou übten natürlich auf alle für da- Schöne und Bedeutend» ewpfängücheu Gemüther jene unwiderstehlich» Macht an-, »elch« nur der Gediegenheit, den wahrhaft berufenen und au-erwLHUen Geistern eigen ist. Di« herrlichen instrumentalen Sätze der Suiten, di» wundervollen contrapunettschea Formen nid edlen Toubilder tm Requiem zeigen den Muster in seiner höchsten Polen» und auf dem Gipfel ferner Productivirät, sie ließe» erkennen, wie nur ein rastlos arbeitender, immer nach den lehren Zielen strebender Schöpferaeist zu jener alle Schwierigkeiten mit eminenter Virtuosität be- fiegeuden Herrschaft über da- ganze ComposittonS- matnial gelangen konnte. Al« man nun den Altmeister in seiner ganzen Bedeutung erfaßt hatte, lag selbstverständlich auch der Wunsch sehr nahe, «inen Blick tu die Jugend de« verehrten Manne-, in die Entwickelung dieser urwüchsig kräftigen Erscheinung werfen zu dürfen. Die Leipziger Theaterdirection de- Herrn Fried rich Haase kam diesen Wünschen entgegen und sie erwarb sich unleugbar da- Verdienst, der jetzigen Generation die Bekanntschaft mit dem jugendlichen Tousetzer Franz Lachuer vermittelt zu haben. Eine- der vielgenanntesten und her vorragendste» Jugendwerke de- Meister», die vor «ehr als 30 Jahren geschriebene Oper „Eathariua Eornaro", wurde nach den vom Capellmeister Gustav Schmidt getroffenen musikalischen An ordnungen sorgsam vorbereitet, man gewann den Tousetzer zur Leitung der Proben und zur per sönlichen Direktion, der kenutuißreiche Reaiffeur Seidel benutzte die ihm gewährten Ireffleben An-stattung-mittel zum prächtigen scenicheu Arrangement und di» «Uwirkende» Kräfte wid- «rtrn sich mit dem größten Eifer ihren künst lerischen Aufgaben. Die Aufführung dt» Werke» war daher eine t« Ganzen jedenfalls sehr gelungene und schwung volle, welche die uneingeschränkt« Anerkennung der Theaterbesucher verdiente, deren überaus reiche Ovationen dem Lompoaisten bewiesen baden werden, wie man wahre» künstlerische» Verdienst mit Unparteilichkeit in Leipzig zu schätze» weiß. Die stürmischen Hervorrufe, die Bouquet-, di« Lorbenkräuzr und der Orchrflermsch für den ge stierten Autor, die vielen Auszeichnungen, welche de» dramatische» Hauptkräften, sowie d«m virtuosen Orchester gezollt wurde», bestätigten wiederum, daß der Meister iu unserer Stadl sozusagen eine musikalisch« Heimath besitzt. Di« Oper selbst ist, wie schon erwähnt, als eine frühere Arbeit He» hochbedeutenveu Manne- auf- z»fafsru, i» welcher natürlich nicht dt» durch uu- cmsgesetzte Studie», Selbstkritik und Erfahrung gewonnene Läuterung de- künstlerische» Geschmack« «ed Tiefe der Coucepttou gefunden werden kann, wie in de» spätere» Meisterwerken, deren Werth allen mustkaltscheu Nature» zum Bewußtsein ge- komme» ist. Aber mau findet bereit» iu der dramatischen Schöpfung da- gesunde, kräftige, deutsch« Lesen, welch,» den Kampf mit der aus ländischen verführnng-künstelei ausgenommen hat, «, später im glorreichen Stege au- dem Streit mit deu französffch-ttalienifcheu Dämonen bervor- Mthe». Jeder wirklich tllchtige Eomponist de» straß» Nr 14 — augeuommeu. Luch ist der Prospect der Fortbildungsschule daselbst jederzeit un entgeltlich zu haben. Leipzig, den 11. März 1872. Der R«th -er Stadt Leipzig. vr. Koch. »List,. Res. Bekanntmachung. Die Anfertigung von 182 Stück Wandschränken, welche in deu Corridore« de» Jwhamei»- Hospttal-Mendaue» nöthig werden, soll in Submission vergeben werden. Die Anfertigung hat nach den im Bauburrau (äußere Hosprtalstraße) au-liegende« Bedingungen sowie »ach den tm Vau selbst aufgestellten Probefchränken zu geschehen. Die Offerten sind mit Ramen-unterschrift versehen und unter der Aufschrift: „Offert« zur Ueh«r»ah«e vw» Wandschrämken t« JohammiS-Hmspital- -kembam" versiegelt bi- spätesten- Mittwoch de« K«. Marz ew. Abend» tt Uhr im obengenannten Baubureau abiuaeben. a« IS. «Sr, lS,2, T>«s »I«,»« Holzauktion. Auf dem Kahlschlage in Abtheilung 26» de- Connewitzer Revier- unweit der weißen Brück« sollen Mittwoch de» KV. ds». Mt». von Nachmittags I Uhr an ca. 400 harte Stockholzhanfen unter deu an Ort und Stelle au- 19. Jahrhundert- hat einen solchen Kampf be stehen müssen, — die schwächeren Naturen unter lagen, dir charakterfesten, energischen und an sich selbst arbeitenden Geister befreiten sich non den leicht verführenden Einflüsterungen und von der gefährlichen Macht de- ausländische« PrincipS, welches feine Hauptstärke nur im äußeren Effect und frivolen Raffinement suchte. Leider stand dem Tonschövfer zur vollständigen Ausbreitung seiner musikalischen Ideen kein recht günstiger Text zu Gebot», vielmehr ist „Eathariua Eornaro" «i» ganz nach der verbrauchten Schablone damaliger Zeit »»bereitete- Sujet mit tragischem Hintergründe, aber ohne dramatische Logik, mit hin ein Libretto, welche» Beethoven sicherlich ebenso geradelt haben würde, wie dir meisten chm bekannten Opernbücher. Offiubar hatte der Lompoutst einen schwere» Stand tu der Behand lung der Haeqstfigur Earharina, welch« durch die Politik Benedigs gezwungen wird, ihren Bräu tigam Marco Bernde aufzuaeben und den König von Chper« Jacob von Lusignan zu heircuhrn. Den Widerstreit in den Empfindungen au-zu- tzrücken, ia sogar die Unwahrheit musikalisch wiederzugrven ist für dir Tonkunst ein kaum lös bare» Problem. Allerdings ist eö möglich, eine» Teufel in Menschengestalt oder einen leichtsinnigen Verführer musikalisch lügen zu lassen; aber dann liegt in seinem Wesen selbst die Lüge und sie er scheint al» eine charakteristische Eigenschaft der dramatischen Gestalt. Ein unverdorbene- Mädchen jedoch, welche- deu Theureu ganz in ihrem Innern trägt, durch Banditenfiguren dramatisch dahin zu bringen, daß sie auSfdrechen muß, ich liebe Dich nicht: dir- Moment liegt kaum iu der toukünst- lerischen Bewegung, e- schwächt wenigsten» di» gpnze folgende Handluna so ab, daß die Tou- »ellen nicht mehr tm Stande sind, eine starke Sttömumz bis zum Ende zu behaupte». Im Text zu Beethove»'- yidrlio ist eine solche Schwäche wohl vermieden; da- Befrriung-monv wurzelt hier zwar auch tu einem idealen weibliche» Ge- aüth, e- verläuft aber nicht tu abstetgeuder Linie zur Resignation, sondern bewirkt immer vorwärtS- treibeud den Heror-mu- iu mächtigster Gestaltung. Da- Sujet der Oper „Eathariua Eornaro" ist nun so geartet, daß uach dem Finale de- erste» Acte- kaum «och et»e Steigerung möglich ist, und der Eomponist konnte sich daher nur an die ge schickte Ausarbeitung der einzelne» Situationen Hallen. Die» ist ihm auch mchßwetheil- trotz der mangelhaft«» Unterlag« so überraschend gelungen, daß mancher dramatische Eomponist der Jetztzeit »» de« junge» Franz Lachner in die Schul« gehen rann. Nachdem »Lmltch Ovofrto. der Abgesandte der Republik Venedig, seinen Auftrag an Andrea, den Oheim Eatharinen», auSgerichtet, an» «elchem di« Absicht de» Staate- ersichtlich ist, daß der König Lusignan vo« Cyperu mit de« durch innige Liebe a» Marco gchrfselten Mädche» Eathariua Eornaro vermählt werden solle, ohne Rücksicht auf Neigung und die bestehenden Verhältnisse, muß der genannte Oheim gehorchen und Catha riua durch da- schreckliche Mittel zur Hochzeit zwingen, daß Marco von der Republik getödtet wird, wenu sie nicht tu di« vom Staate gewünschte Verbindung einwtlltgt. Gezwungen beugt sie sich dem Gebot und rrfignirt, — ihre weitere Actton ist also auch schon mit Ende de- ersten Acte» vollständig gebrochen und dennoch vermochte e- Lachu«,, noch drei Act» durch Au-führuna der Bnzrlnhciten interessant zu gestalten. Am beste» gelang ibm die Schilderung de- Schmerze» über da- heretngebrochenr Unglück, ferner di« drama tische Scene, wo Marco den Nebenbuhler tödteu will, vom Mord« aber absteht, weil er in dem Gegner seinen Lebensretter erkennt, sodann wurden die beide« vauditeu vom Autor recht wirksam zum Ensemble verwendet und den Vvlk-scenen gab er dadurch eine größere Ab geschlagenen Bedingungen versteigert werden Leipzig, am 13. März 1872 Wechselung, daß er in sinnreicher Weise eine selbst ständige Tarantelle im Sech-achtel-Tact harmo nisch mit einem hinter der Scene gesungenen Choral im Bierviertel-Tact verband. So erreichte er wenigsten» durch absolute Musik mehrere Gegensätze, wenn auch die dramatische Entwicke lung auf sehr schwacher Grundlage erbaut war. Endlich mußte sich der Tousetzer vezu verstehen, im letzte» Act« den kraukeu von Onofrio vergif teten König Lusignan in Actio» trete» zu lassen: auch hier fand sein« musikalische Meisterschaft die Zeichnung der Gegensätze nach dem Auftreten Inoftio », »elche- ihm zugleich ein willkommene» Miltel war, ei» Quartett durch gute Stimmsüh- rungm und reizvolle Färbungen so wirksam au»- zustatten, daß «S die Thetlnahme für da- Ende rege erhielt. Kurz der Musiker Lachuer rettete di» dramatisch sehr undankbare Handlung durch schöne Stimmführung, brillante, außerordentlich effectvolle Instrumentation uud Bildung durch greifender Lnsrmble-; zugleich benutzte er geschickt einzelne Scrnen, um durch dir Tonkunst die Schwächen der Charakteristik der Hauptpersonen zu verdecken, so daß er trotz der entgegenstehenden Schwierigkeiten der gequälten Calbarina, dem armen verzweifelnden Marco, dem unbarmherzigen Onofrio, dem gegen de» Senat Sbefehl schwachen Andrea und dem tm Dahiusterbeu begriffenen König von Eypern noch dankbare Züge abzuge- wtunen vermochte. Fräulein MahUnecht bot wiederum eine ganz vorzügliche Leistung, welch« um so mehr Aner kennung verdient, alS große Anstrengungen voran»- gegangen waren. Gesang und Spiel standen auf gleich bedeutender Stufe und in der Darlegung de- Schmerze» erreichte di« an-gezeichnete Künstlerin solche Höhepuncte, daß mau sich kaum ein« bessere Vermittelung denken konnte. Ebenso trefflich ge- staltet» Herr Groß dir Partie de» Marco, deren Reproduction auf- Neue bewie-, wie da» Leipziger Theater in seinem Hrldentenor ein» so hervor ragend» Bühnrnkraft besitzt, daß man sich rathlo» fragt: Wer wird Herrn Groß ersetzen in allen dramatischen Glanzrollen, für welch» man aus dauernde Kraft uud leidenschaftliche Interpretation verlangt ? Wir glauben, wenn wir uu» tu der Thearrrwelt umschauen, daß e- keinen Ersatz für dir Leipziger Bühne giebt; denn selbst die Tenoristen der Hofbühn«,, welche hier gastirten, sangen weder eben so rein uud warm, rote Herr Groß, noch vermochten sie ein gleich tüchtige» Spiel zu offen baren. Auch bleibt ui bedenken, daß unser Helden- tenor ein stets fester und fertiger Künstler ist, welcher über ein außerordentlich auSgedehnti- Repertoire gebietet, jedenfalls ein Schatz für den Eaprllmetfter, der ja zunächst vom Publicum und von der Kritik für gute Ausführungen und tüch tig« Büh»«ukräft« verantwortlich gemacht wird, weil er die Pflicht Heck, seinen musikalischen Ein fluß vor dir Welt aufrecht »u erhalten. Endlich haben wir noch die in jeder Beziehung musterhafte Reproduction de- Herrn Gura in der Partie de» Andrea Eornaro, dir recht wacker« Wiedergabe de» Herrn Hacker (Lusignan), di« sehr tüchtige Au-führuna de- Herrn R e ß (Ono- frto) und die ganz befriedigend« Mitwirkung der Herren Ehrke und Frauziu» (vandlteu), sowie der übrigen darstellenden Kräfte im Chor und Ballet zu erwähnen. Ohne Zweifel feierte der juwge Lachuer gestern Trinmphe, wenn ihm auch nun der Altmeister die Palme längst au- der Hand gerungen hat. vr. O-car Paul. Aus Stadt uud Laud. * Leipzig, 18. März. Wir erfahren, daß Geh. Hofrath Hein re in Ausführung eine- be reits seit längerer Zeit gehegten Plane- am 15. d. M. eine Erholung-reife nacb Italien «»getreten De- Aorffdepulatiwie. hat. Zu diesem Zweck« hat er, ohne sein Man dat ai« Abgeordneter der Universität niederzu legen, bei der I. Kammer um Urlaub bi» Mitte April nachgesucht. Einen Correspondenzartikel de- officielleu RegieruugSorgan» vom 13. d. M. berichtigt vr. Hetnzr dahin, daß er tu der Kammer sitzung vom 12. d. M. keineswegs da- Princip, wonach die Universität verwaltet werde, angegriffen, sondern lediglich Verwahrung ein gelegt habe gegen die princ, pielle Ausschließung der Universitätslehrer von der allgemeinen Aufbesserung der StaatSdienergehalte. * Leipzig, 18. März. Herr Director Hasse ist am 16. d. M. für den Verein der ,Merlin« Presse" im Victoriatheater einmal ausgetreten und hat sich sodann sofort nach Wien und Pest begeben, um daselbst angekvüpfte uud sehr wichtige Engagement-Unterhandlungen persönlich zum Ab schluß zu bringen. * Leipzig, 18. März. Wie wir vernehmen, wird auf dnngeuden Wunsch verschiedener hiesiger Familien Herr Kraft im Hotel de Pruste zu Ehren de- hohen Geburtsfestes drS deutschen Kaiser- nächsten Freitag Abend ein Festessen für Herren und Damen veranstalten, wie eS be reit- im vorigen Jahre der Fall war, und wird der Abend sich bei zahlreichem Besuch gewiß in jeder Beziehung zu einem genußreichen gestalten. * Leipzig, 18. März. Die Mittheilung auS Halle tm SonntagSblatt, daß Rudolf Goti sch all- „Katharina Howard" da- erste Stück diese- Dichter- sei, da- in dieser Stadt zur Auf führung kam, ist ungenau ES find früher mehrere Stücke Goltichall'S hier gegeben worden; nament lich hat di« Aufführung de- „Ferdinand von Schill" bald nach dem ersten Erscheinen de- Stücke- in Halle Furore gemacht — e» wirkten dabei in den Retterscenen viel« Herren an- dem Publi cum mit. — Der Herzog Georg von Meiningen hat dem Dichter vr. Müller von der Werra iu höchst anerkennender Weise da- Ritterkreuz de- herzoglich Sachsen-Ern-stinischen HauSorden» verliehen. V—8. Leipzig, 17. März. Die hiesige Buch händler-Lehranstalt, welche sich em«S irischen Aufschwung» erfreut, hielt heute früh 11 Uhr eine Feier ab, welche den auS der Schule schei denden Zöglingen gewidmet war. Director vr. Bräutigam bracht« zuerst allen Denen, welche warme- Interest« für die Anstalt bekundet hätten, innigen Dank dar, uud deutet« dabei namentlich auf dt» von Herrn vo erster gegrün deten Freistellen und aus die Erhöhung der Lehrrr- grhalte hin. Sich an die abgehendeu Zöglinge wendend ermahnte er dieselben, da- reiche Feld der deutschen Literatur in rechter Liebe uud Hiu- aebung mit bebauen zu helfen, und zeigte nament lich, wie sich in der deutschen Literatur Gottes furcht, deutsche Treue, ManueSmuth und Vater landsliebe widerspiegle. Habe e- auch Zeiten gegeben, in welchen »in leidiger KokmopolittSmuS sich breit gemacht und die echte Vaterland-liebe erstorben sei, so wären dieselben doch vorüber- gegangen, und da» wieder auferstaudeue Reich sei mit durch di» patriotische Literatur entstanden, die mächtig auf den deutsche» Sinn wirkte Nach der auS warmem Herzen giflosftnen Rede hielt ein Schüler ein« englische Rede über Shakespeare; ein anderer eine französische über Scribe, ein dritter eine deutsche über Frdr. Prrthe- und eia vierter eine deutsche Rede über Schiller » Don Carlo-. Nachdem der letzte Redner den Bleiben- deu ein herzliche» Lebewohl zugerufen hatte, rief einer der Letzteren den Scheidenden einige freund liche »orte nach. Hierauf hielt Stadtältester Härtel (Vorsteher der Anstalt) an die Abgehrnden eine äußerst deherzigen-werth« Ansprache, in wel cher er dieselben auf di« große Aufgabe de» Buch handel», da- Unreine vom Reinen, da- Schlechte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite