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Dresdner Nachrichten : 12.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191308128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19130812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-12
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.08.1913
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87. Jahrgang. Hs LSI. veznaS-Gebühr »lerleltUhrl. lür Dr«»- den bet liMch ,wet> mallgekZulroaungcan Sonn- und Mo,nagen nur einmal» 2.1,0 M , turch ou»wan!ge »am- mWonöre bi» ll.d» M. Bei einmaliger Zu- stellung duril, die Post NM lohneBelieUaeldj. Au » la » b: Sesler- retch.Ungarn !,,«>> Kr., Schweiz d.ad grl»., Iiallen 7,17 Lire. — Nachdruck nur mit deuiltcher Quellen angabe <„Drc»dner S!aqr.">zu>ästig. -Un- veriangle Manustripte „tid.ntchlaustewahrl. Tetegranm'-Adresie: Nachrichten Dresden. Sammelnummer für sämtl. Telephonanschlüsse: 25,241. Nachtanschluß: 11. Dienstag» 12. August ISIS. Druck und Verlag von ticpsch öc Reichardt in Dresden. fonöonf-csioeoiacko > k?süm- c/»ocois6s r per Tafel 5Ü H c/>oeoiscks / Lsoso />er ^ <kz. vors 2,40 Iss. Vsssevf per Lsrlon 2. 3 p.- Anzeigen Tarif. 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UN4VV «lirfiriiii >li»oItLI.oo>io sticken, stopfen, nätien ttsuptnis^vf>L8a: NopLestueon Llloe 8>8lvM6 Nlmisiililiieii Niittlisr »»lliiitctiilisiilsdi'»! vor- unä rückwärts. :: ssssrien8trs88e 14. in vlxoier ^seicstLtt. 5»^ K ß l^c luennaus ^ luuxgr kookkviner äsutsckvr unci enxlikdisr /^nrug-, tio8vn-, ^slvlot- unci ilVsstonstoffo in altan mociernsn burbsn uncl ? imu (Luu itü eo IV»invn-IL«8lüi»8toNe, ItiII»r«ItuvI»v, »untv Vttt I»Q. UIl»UT»r»»tnvI»v kür Königlich Lscdkisebö At»at«- uoä K*riv»t1<»r)4tt»v«in4i» »ttinulii» Ift»r8(tiel 8edkgel8trs88k 19/21 la^Lu.). ertrgo Lesov. Mutmaßliche 2tz i t l c r n n g: Wolkig, kühl, zeitweise Niederschlag. Das A r b e i t s p i u g r a m m d e s B u n d c s r a t s sür den kerbst umsaßt eine Slnzahl sehr wichtiger Angelegen heiten, ii. a. auch die Regelung der braunschweigischen T h r o n s o l g e f r a g e und der I c s u i t e n f r a g e. Der Entwurf des neuen Lustrechtgesetzes wird dem Reichstage voraussichtlich bereits gegen Ende des He ebnes vorgelegt werden. Die amerikanischen Ingenieure haben dem Deutschen M u s e n m in München als Gastgeschenk das Modell des Pa » amakanals gespendet. Der französische M a r i n e in t n t st c r wir- der Kammer zwei Vorlagen unterbreiten, die ein neues F l o t t e n b a n p r vg r a m m dnrstellcn. Der Depeschenwechsel zwischen Kaiser Wilhelm und König Earoi wurde vvu den beiderseitigen N c g i e r ii u g e ii vorher festgesetzt, um Deutschlands Einfluß auf d e n F r i e d e n S s ch l u ß vor Europa zu doku mciiticren. Der Kaiser v o n 2! ußland und der König von Rumänien tauschten anläßlich der Unterzeichnung des Friedens Telegramme aus. Tie russische Regierung teilte der französischen mit, daß sie aus Frankreichs Unterstützung in der Kawalla frage unbedingt rechne. Der türkische Mintsterrat erklärte, daß sich die Mächte mit der Besetzung von A d r i a n o p e l absinden müßten falls sie einen dauernden Frieden wünschten. Der bulgarische M i u i st e r r a t beschloß die Demobilisierung des Heeres. Montenegro verlangt von Serbien den Sand- schak Nvwibasar einschließlich Tsalowa und Prizrend. Sie KNisemden in Rostolk und Lübeck. Kaiserliche Reden haben immer etwas Faszinierendes, weil sich in Wilhelm ii. alle Eigenschaften vereinigen, die den geborenen Redner kennzeichnen: eine schlagfertige Jm- provisationögabe, verbunden mit lebhafter Phantasie und impulsiver Auffassiings- und Darstellungskrast. dazu ein reiches, vielseitiges Wissen, eine seltene Beherrschung der Sprache und — zuletzt, nicht am wenigsten — eine feurig leidenschaftliche Begeisterung für die höchsten vaterländi schen und menschheitlichen Ideale. Auch die beiden Reden, die der Kaiser jetzt in Rostock und Lübeck gehalten hat, dürfen wieder den Anspruch auf glänzende oratorischc Leistlingen erheben. Wenn ihre Wirkung unbefangen gekennzeichnet werden soll, so möchte man sagen, sie zwingen den Hörer und Leser förmlich mit unwidersteh licher Gewalt in den Gesichtskreis hochstiegendcr Gedanken hinein, die den Kaiser beseelen. Bei beiden Gelegenheiten wirft der Schirmherr des Reiches einen Rückblick in die Vergangenheit und richtet von dort aus die Augen empor zu der großen leuchtende i Gegenwart, die den schweren Fehler der frühcten vaterländischen Elendstage, die un selige staatliche Zerrissenheit und ocn Mangel einer starken Rcichsgewalt, durch die Schaffung des mächtigen einheit lichen Neichsgcbäudes, in dem nunmehr alle deutschen Stämme im verfassungsmäßig geschützten Genüsse ihrer berechtigten Eigenart einmütig beieinander wohnen, ivctt- gcmacht hat. In Lübeck wirkt insbesondere der geschicht liche Zauber des alten Hansabnndcs, von dem die Stadt umwittert wird, unmittelbar auf den Kaiser ein und treibt ihn, nochmals, wie schon so oft, mit hinreißenden Worten seiner tiefgehenden Snmpathic für die alten und die neuen Hanseaten Ausdruck zu geben. In Wil helm II. ist selbst der rührige, schassende, nach kraftvoller Tat lechzende Hanlageist mit seinem unhemmbaren Drange übers Meer lebendig. Der Kaiser verstand von jeher den tiefe» Sinn des alten Hansawortes zu würdigen, das am Schaffcrhause in Bremen die Scefreudigkcit der Hanseaten verkündet: „Xavigiaro nsossso oat, vivoro non ost novosss", d. h. im übertragenen Sinne: Das Bedürfnis der Schiffahrt besteht weiter und muß befriedigt werden, auch wenn Leben um Leben der einzelnen Seefahrer dahinsinkt, auch wenn der Ungestüm des Meeres Opfer über Opfer fordert. So wuchs in Kaiser Wilhelm II. mit dein feinen Ver ständnis für hanseatische Eigenart auch die Er kenntnis der überragenden Bedeutung heran, die unserer Seegeltung für unsere gesamte nationale Ent wicklung und unsere Machtstellung in aller Welt zukommt, ult- so wuröc -er Kaiser -er Bahnbrecher einer neuen Zeit, der Schöpfer unserer Seemacht, di« uns erst das Hinaustrcten ans dem Nahmen einer rein kontinen talen Nation und die Anteilnahme an dem allgemeinen Ringen um einen Sonnenplatz in der Weltpolitik ermög lichte. Was wunder also, wenn Kaiser Wilhelm II. stets aufs neue seine Vorliebe sür das Hanscatentum bekundet, so oft er den durch die Erinnerungen an die alte Hansa geweihten Roden betritt, sei es in Hamburg, Lübeck oder Bremen. Was Wilhelm II. zu den Hamburgern gesagt hat: „Ich und die Hamburger verstehen uns'.", das gilt im weiteren Sinne für das Hansatum überhaupt, in dem der Kaiser die Verkörperung der deutschen Seetüchtigkeit er blickt. Dieses Milieu muß man sich recht vergegenwärtigen, »m ein wohlabgewogenes Verständnis sür den in Lübeck gefallenen kaiserlichen Ausspruch zu finden: „Ich schütze den Kaufmann. Sein J-cind ist mein Feind." Selbst verständlich hat cS dem Kaiser vollständig fern gelegen, mit diesen Worten irgendwie andeuten zu wollen, als ob ihm etwa die übrigen großen nationalen Erwerbszweigc, Land wirtschaft. Industrie und Gewerbe, weniger am Herzen lügen. Zu oft ist der Kaiser in nachdrücklichster Weise sür die berechtigten Interessen auch der letztgenannten drei Er werbsgruppen cingetrcten, als daß ein Zweifel über seine Auffassung möglich wäre. Sollte also von der freihänd lerischen Presse der Versuch gemacht werden, in die Aus lassung des Kaisers ein „antiagrarisches" und antischutz- zöllncrisches Moment hincinzngcheimnisscn. so läge das Vergebliche eines solchen Unterfangens von vornherein zu klar zutage, als daß man iiber die Absicht verstimmt wer den könnte. Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sind gleichermaßen für die nationale wirtschaftliche Wohlfahrt unerläßlich und dürfen darum auch insgesamt des kaiserlichen Schutzes fortgesetzt ver sichert sein, ohne daß der Kaiser in die Gefahr gerät, von den einsichtigen Beurteilern seiner Worte mißverstanden z» werden, wenn er je nach der Umgebung, in der er spricht, gelegentlich bloß den einen oder anderen Erwerbszweig be sonders hervorbcbt. In Rostock sprach der Kaiser das große Wort: „Wir gebrauchen Männer für unsere Zeit, und dazu muß Gott seinen Segen geben." Ja, aufrechte, kernfeste, an Geist und Charakter gründlich geschulte Männer tun uns wahrhaft not, wenn das Reich im Sinne seiner Schöpfer erhalten, weiter ausgcbant und zn steigender Macht und Größe geführt werden soll. Solche Männer müssen zwie fach den Mut ihrer eigenen Ueberzeugung haben, sowohl nach oben wie nach unten hin. Sie müssen imstande sein, im Falle der Not auch gegenüber der höchsten Stelle im Staate ohne Furcht ihre Ueberzeugung zu vertreten, und lieber auf ihr Amt verzichten, als daß sie etwas zulasten, das nach ihrer pslichtmäßigen Auffassung dem öffentlichen Wohle zuwiderlänft. Sie müssen aber auch die andere schwere Kunst verstehen, die heutzutage noch viel, viel schwieriger ist, als die Unabhängigkeit nach oben hin: die Kunst, sich der allgemeinen Suggestion der Masscnnm- schmeichelung, des Nnzantinismus nach unten hin zn ent ziehen. und auch dem „Dnrann Demos" gegenüber die eigene Würde und die bessere Einsicht energisch zu wahren. Wie steht es gerade in letztgedachtcr Hinsicht heute'? Da müssen wir sehen, wie große Parteien ganz im Banne des Masscngedankcns schmachten und sich in ihrer politischen Haltung statt ausschließlich von der Rücksicht ans daS all gemeine Wohl wesentlich von der Besorgnis um den Bei fall oder daS Mißfallen radikalisicrtcr Wählcrschichten bestimmen und leiten lassen. Diese unliebsame Er scheinung unseres öffentlichen Lebens ist so augenfällig und offenkundig, daß auch liberale Kreise mit dem Finger ans sie weisen. So hat jüngst der bekannte nationallibcralc Partcipolitikcr und Geschäftsführer des Hansabundes Herr Tr. St r c s c m a n n in einer Wiener Versammlung des Bundes österreichischer Industrieller geäustcrt: „Wir sind in unseren ganzen politischen Verhältnissen in Deutschland z» einer U in s ch m e i ch c l ii n g der M a s s e n gekommen, z» einer Schätzung der Wählerschaft nach der Kopfzahl, der Quantität sehr oft über die Qualität" Das ist ein ver derblicher Entwicklungöprozcst, der ans die Dauer unser ganzes parteipolitisches und parlamentarisches Leben zu vergiften und die nationale Gesundheit des Reichskörpers allgemein in Mitleidenschaft zu ziehen droht. Dagegen an- znkämpfen und die Wcitcrvcrbreitnng des Nebels zu ver hindern, gehört auch zu den „Aufgaben der Gegenwart", auf die der Kaiser in seiner Rostocker Rede Hinweis!, und zu deren Lösung ganze Männer von untadeligem Schlage , erforderlich sind. Der junge studentische Nachwuchs, der in Rostock vor Kaiser Wilhelm II. gestanden hat, und mit ihm die gesamte akademische Jugend, möge die patriotischen kaiserlichen Mahnworte recht im Herzen bewegen und sic sich später in Amt und Würden zur Richtschnur dienen lassen! Je gründlicher wir mit der Popularitätshaschcrci um jeden Preis brechen, je mehr wir unser össcntiichcs Leben miede»- aus die Grundlage stellen, die von einem führenden Vertreter des alten vormärzlichcn Liberalismus, Sylvester Ivrdnn, als die „Herrschaft der denkrcisen Mehr heit" im Gegensatz zu der Despotie des großen Hausens be zeichnet worden ist, desto fester und zuverlässiger wird auch das nationale Fundament sein, ans dem wir stehen und von dem aus wir als deutsche Kultnrpioniere bestrebt sind, die kaiserliche Losung zu verwirklichen: „Deutschland in der Welt voran!" Irr falsche Wes. Auf Grund von Iiisvrmativnen aus diplomatischen Kreisen schreibt man uns aus Paris: Der Gegensatz zwischen Petersburg und Wien in der Kawalla-Frage wird vv» Tag zu Tag offensichtlicher und beschäftigt die politischen Kreise außerordentlich. Man Hai hier sogar erleben müssen, daß Oesterreich und Rußland, die beiden um die Ballanvorherrschast ringenden Mächte, sich in einem Punkte der Balkanstreitfragcn geeinigt haben: Oesterreich und Rußland wollen den Bukarestcr Frieden in ihrem Sinne abändern. Wie sieht diese Einigung zwischen Oe ster- reich-Ungarn und Rußland bei näherer Be trachtung aus? Etwas Gutes wird für keinen Teil daraus entspringen! Sie trägt den Kern zu neuen Verwick lungen in sich. Tenn die Ziele, die die österreichische Politik verfolgt, sind ganz andere als jene, die sich die russische Politik gesteckt hat. Rußland denkt nicht daran, sich mit Oesterreich-Ungarn in die Vorherrschaft aus dem Balkan zu teilen. Es wird nach wie vor alles ausbieten, um den öster reichischen Einfluß aus dem Balkan zu schwächen: es unter stützt Bulgarien, um cs dann als ein gefügiges Werkzeug zu benützen. Einmal gegen die übrigen Valkanstaaten, -um anderen aber gegen Oesterreich-Ungarn. Der bulgarische Traum, ein unabhängiger Staat zu werden, unabhängig von Rußland und von Oesterreich-Ungarn, und zugleich als größter Balkanstaat die Führung zu übernehmen und aus zuüben. hat sich nicht verwirklicht. Worüber man in Peters burg gar nicht böse ist. Tort sieht man viel lieber mehrere Staaten, die nur daun, wenn sie in guter Freundschaft leben und nur zusammen einen ausschlaggebenden Faktor dar- stcllen, einzeln aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Rußland will Bulgarien an sich fesseln, und es liegen be merkenswerte Anzeichen vor, daß sich Bulgarien schon heule unrettbar im russischen Banne besindct. Nicht gern, beileibe nicht, nur notgedrungen! König Ferdinand bietet natur gemäß alles auf, um auS den Trümmern zu retten, waS zu retten ist. Und der Knicsall in Petersburg und Wien hat ja gezeigt, daß er selbst seinen stolzen Nacken zu beugen weiß, wenn er glaubt, seinen Interessen damit zu dienen. Indem nun Rußland dem Bulgarenkönig die Hand zum Ncttiingswerke bietet, fördert es angeblich die bulgarischen, in Wirklichkeit aber nur seine eigenen Interessen. König Ferdinand wählt uiin lieber die russische Hilfe. Denn die Bulgarcupolitik neigt ja geographisch, national und religiös mehr zn Rußland hin als zu Oesterreich. Daß König Ferdi nand auch die Hilfe Kaiser Franz Josephs und seiner Re gierung angcrnscn hat, war eine Eingebung, die er von Petersburg empfangen hatte. Dieser Schachzug war dem König Ferdinand von Petersburg dik tiert. TaH er schon aus diesem Grunde im österreichischen Interesse nicht liegen kann, ist wohl über jeden Zweifel er haben. Ihrer verfehlten Politik setzt nun die österreichische Ne gierung die Krone aus. Sic bat nicht klug gebandelt, dast sic sich mit Rußland verbunden hat, um den 'Bulgaren Ka walia zu verschaffen. Sie hat cs natürlich nicht Rußland zuliebe getan! Nein, sondern ausschließlich in der Absicht, den Einfluß Serbiens und Griechenlands z n schwächen, indem es dessen Gegner stärkte. Das ist eine Politik, die von der Hand in den Mund lebt und deren böse Folgen sich scbr bald zeigen werden. Wenn Bulgarien Kawalla und sein Hinterland mit seinen rund 400MO griechi schen Bewohnern in seinen Besitz bctvmmt, dann werden die Tnnamilarden schon für die entsprechenden Volkscrregnngen sorgen, die de» Bulgaren als Herren das Scheinrecht geben werden, ihre bisher geübte Mettwde auch auf diesen Gebiets teil zu übertragen: Entnationalisierung oder unbarmherzige Ausrottung und sortgesetztc Greuel. Also eine nnnntcr- brochcnc Kette non Kleinkriegen. DaS ist daS Ziel der russischen Politik, und Oesterreich ist so blind, sie zu unter stützen. Aber Oesterreich-Ungarn wird den Dank erfahren. Er wird bestehen vor allem in dem glühenden Haß der Griechen und Serben und der absoluten Gleichgültigkeit Bulgariens gegenüber de» österreichischen Interessen. Ter österreichische Kaufmann und Industrielle sie werden die bösen Folgen dieser Politik zunächst oerspüien. Und die Rückwirkung ans die österreichische Volkswirtschaft, die ohnehin nicht gerade glänzend dastehl, wird cbensowenig ausbleihkru Wie die
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