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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187204179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-04
- Tag1872-04-17
- Monat1872-04
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1872
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Erschein tffgtt» früh 6'/, Uhr. gohaaniSgast« U Onint». Rcdoctrur Fr. kprechstuiid« d. Redaktion »„»in»,« »». ll—n Uh» >»ch»m«,« »»» 4—d U»r. -matz«« der für die »ächft- «ipedr Nummer bestimmte» Zierate tu den Wochentagen KiMtr TagMM Anzeiger. Vtetz-A,si«ze io,E«o. NNommm»»»«» w-enellährltck , Thlr. ?'/, «§^ «ar». wrtuqert»km l LLlr. l» Nqe. Jede myetm »tmmnrr 2'/, Ng». ckedsdren 'ür Enrabeltaqer, «ünr PvfidefSrdernng 0 Thlr. »tt Poftbelördrrung 12 Ldlr. «gespaltevr vourgoiSzetl« , «/»«gr. Vidßrie Schnsten laut unserem PiriSverzetchniß. ckektoar* ouln ». Nrdaett»»»ß«w dt« SpaUzetle 2 Ngr. Ftltal« »t< s Uhr Nachmittags. Amtsblatt des Kimgl. Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig. 011» Klemm. UnwersttärSpr. r», üaeal-Lomvtale Hatnftratz« »« W 1V8. Mittwoch den 17. April. 1872. Stean-Zuschlag zur Deckung d,S AuslvandeS btt Handelskammer. Auf Grund von tz 17, Punct 2» und 8 de- Gcs-tzeS vom 23. Juni 1888, die Abänderung «hrerer Bestimmungen de- Gewerbegesetze- vom 15. October 1861 den . haben wir beschloflrn, »,r Deckung unsere- verwallnng-auswandr-, und zwar in Gemäßheit von tz. 7 der Börsenordnung str Leipzig vom 23. März 1870 einschließlich des Aufwandes der Börse, sür da- laufende Jahr von den für die Handelskammer Wahlberechtigten (d. h von den als Kaufleut« oder Fabrikanten mit mindesten- 10 Thalrr ordentlicher Gewnbsteurr Besteuerten tu Leipzig und den Gericht-Smterv Lrtz^g I und II) et«-« Zuschlag vo» L Star. S Pf. a»f de» Lhaler T-»«rb-ste«er gm ersten Heberrrmme nhrben zu lassen und wird derselbe, nachdem da- Königliche Finanz ministerium au den Srei-stenerrath da- Erforderlich« verfürt har, hierdurch ausgeschrieben. Leipzig, Anfang April 1872. Die Ha»del-lka«i«er. E Becker. vr. Gensrl. vie Einweihung des neuen Airolaigymnaslums. Liemohl da- Zustandekcmmrn einer wahrhaft »ikdigrn Linwerhung de- neuen N.cvlatschul- zedäuvrs für Jeden, der die Stimmung kennt, mlchr in gewissen Kreisen unserer Stadt gegen olle „Telehrtevschulen" herrscht, von vornherein etmas zweifelhaft sein mußte, so dürfen wir eS doch mit Freuden au-sprrcheo, daß bi« Ehr« Leipzig- durch de» Verlauf der Einweihung-» seierlichkeiten vollständig gewahrt worden ist. Freilich nicht durch ein Zusammenwirken der» I«»igt» Facioren, dre vor allen anderen dazu be rufen gewesen wären, diese- F«st zu veranstalten, souderu durch die aufopfernde Hingebung Solcher, den«» erst in dritter und vierter Lmie diese schöne Aufgabe hätte zufalleu dürfen. Denn dir da hätten laden sollen, d'.e ließen sich laden, und denen da- Fest hätte bereitet werden sollen, die eben bereiteten da- Fest. Me au- den im Tageblatt erlassenen Auf forderungen bekannt ist. hatte sich schon vor wehrerea Wochen ein Comitö ehemaliger Nicokatta,er gebildet zu dem Zweck«, einen Stipendienfoar- zu sammeln und am Lage der Linwethang der Schule zu übergeben. Diesem tkomttt ist e- zu danken, daß vor allen Dingen vom alten Hause noch in würdiger Weise Abschied genommen worden ist. «m «ontag früh S Uhr versammel e sich ein» große Anzahl alter Nicolai, tarn im Saale der bisherigen Nicolaischule. DaS «ckte Katheder war zum letzten Male bekränzt, »ad auch über der Thür eine- jeden Elasten- zimwerS hing ein schlichter Kranz. Unter Trom» peteu- und Posauuenschall stimmte die Bersamm. lug da- von vr. Naumann gedichtete Er- isftang-ltrd an. da- mit der Strophe begann: Stätte, dt« wir oft betreten. Wir «echer> dir mit Dankgebete» Den letzten ernsten Scheldegruß! Uv- durchhascht et» Lrv^Swrben. DaS alle Leben «ill erstehen In der Errinnerurig »ruuß. >uS grauer Zeiten La»f Stehn lieb« tvilder auf. Farbenreiche. Wie dringt herein Der Jugeudschetu Und leuchtet tief tos Herz htuetu! Hierauf ergriff vr. Naumann da- Wort zum Ibjchtede, er, der, wie er gleich im Eingänge feiner Sied« erwähnt«, 5 Jahre lang der Nicolaischul« al- Schüler und nun schon 40 Jahre al- Lehrer »gehört Hab«. In einem Rückblicke auf di« Schick sale de- alte» Hau'e- eutrollle er eia kräftig ge zeichnete- Bild aller der großen geschichtlichen lkrignisse, deren stummer Z-uge e- gewese» sei. Ja stiner Jugend Hobe rS dre Reformation erlebt, späirr die Donner de- So jährigen Kriege- gehört, daru tu den Kämpfen der Völkerschlacht gezittert, erblich in feinen alten Tagen noch d e Einigung Deuischlaud- gesehen. Zur Kennzeichnung der »rrße» vnäaderungrn, d,e im inneren Lebe» der Schule vorgegaugeu, hob Redner namentlich das tziie hervor, wie Lernend« und Lehrend« sich bi» int vorige Jahrhundert berrin oft auf den ent legensten Gebiete» brr W sscnschaft tummelten, «1«!»« Lehrer mediciuische und juristische Werke msaßten. au der Universitär zugleich Professoren der Mrdicia oder Jnri-prudeuz waren, kurz, all« »bereit Ziele verfolgte», nur nicht die der Schule, »ährend Heu« die Lehrer einen Stand bildeten, dir seine ganze Kraft der Schule widme. Und nrlcher Wechsel in den Anschauungen, wenn «an »u elte» Schulordnungen mit unsere» heutigen Lectou-pläuen vergleiche! Dawal- die grkgte Eir^achheit, jetzt et» viel, fach verzweigter Plan, dessen weiterer Gliedern», wa, »si ein Haft ««rufen möchte. Endlich führt« -er Redner eine staiüiche Reih« grrßrr Name» vor. dt« an brr NicolaUnna gelehrt »nd Gelernt, and di« gar Manch - geschaffen, »a- hent« »och in Geltnng siebe. Hier schrieb Rector Halt«»- hi» für damalige Zeit epochemachend»- Oloaaa A»m »eck j »ari. hie, maliete während de- siebe». Mit-n. Krie-.- I I. «ei-ke mü feiner h^h- giftkd»«,. duck philologische Geieh^amtrit her. üorrngendeu Gattin. HUr vgle» et, Leidatz. ei» D>dnn»I, «in G««oe, rin Winer dm erste» Grundlagen ihrer Bildung. Nicht al- ob dir Schule sich rühme, sie zu Dem gemacht ,u haben, waS sie waren; aber freuen bü fe sie sich am heu tige» Tage ihrer großen Nicolaitanrr. Nach der Rede erklang, gleichfalls von vr. Nau mann gedichtet, noch folgende Strophe: So lebe wohl, wir ztrhn hinaus Und segnen dich, du greisrS HauS, DaS liebend unS geborgen I Dir, guie Mutter, altbewährt, Die un« an treuer Brust genährt, Erglänzt rin neuer Morgen. Heit D»r! Flehn wir; Segnend schalle, rufen alle, die da krmeu: „Vale, aima wLt<>r!" Amen. Die Feier schien geendet, al- unerwartet der Senior der anwesenorn Nicolartaner, ein Greis von 81 Jahren, Herr Advocat Werner, noch da- Katheder bestieg und in der rührendsten Weise vom alten Hause Abschied nahm. Da» Alter, sagte er, habe seine großen Mängel, aber doch auch seine großen Freuden. Hätte er nicht diese hoh: Zahl von Jahren erreicht, so wäre l- ihm nicht vergönnt gewesen, sein diamantne- Nieolaitanerjnbiläu« zu fein». Er habe von 1807—1812 der Schule «gehört, zuletzt al- krimus owvium, sei also heut« in der Thal »in sechzigjährtger Ntrolailauer. Ueberau- ergreifend war eS nun, wie der hochbetagte würdige Manu mit tiifbewegter Stirrme de- Gebete- gedachte, da- er so oft vor seine» Mitschülern gesprochen und welche- heut« zum letzten Male an dieser Stätte zu sprechen da- Herz ihn treibe, und so erhob sich denn die Versammlung zum Schluß zu einem gemeinschaftlichen „Vater noster". Hiermit war di« Abschted-feirr gerndrt. In der elften Stunde versammelten sich Lehrer und Schüler in der städtischen Turnhalle, um von dort au», ungestört durch da- Getreide der Messe, den Zug nach der Schule anzmrrte». Um 1 l Uhr langten sie im neuen Hause au, wo bereit- die Behörden der Stadt, die Mitglieder der Gym nafialcommisston, die Vertreter der Regierung und ein« grcße Anzahl von Gönnern und Freunden der Anstalt ihrer harrten. Unter den Klängen de- neuen, der Schule geschenkte» und Lei dieser festlichen Gelegenheit zuerst benutzten Harmonium betrat der Zug die Aula, deren noch etwa- interi mistische- Autsehen durch Kran»- und Guirlaude» schmuck nach Möglichkeit gehoben war. Ein an der Mitte der Schüler gebildeter Chor stimmt, da- Hallrlujah au- Händel'- Messia- an, und hierauf betrat zuerst Herr Bürgermeister vr. Koch die Rednrrtribüre und richtete an die Brr- sammelten eine Ansprache, welche laut steno graphischer Niederschrift also lautete: „Hochzuverehreude Anwesende, lieb« Schüler! Da- Alt, ist vergangen, da- Nene tritt au sein« Stelle! Diese- ewige Naturgesetz hat sich auch heute wieder au der altehrwürdigen Nico- laitaua vollzoaea Die Stätte, welche der Bel- düng ihrer Zöglinge Jahrhunderte gedient, haben wir heut« verlassen, um die neue» Räume eia» ruwriheu, welche ihr fortan »l- Werkstatt in der Arbeit de- Geiste- dienen sollen. Und wenn wir mit dankbarster Erinnerung an all da- Guie, da- in de« nnnmHr verlassenen alten Schul Hause geschvfsm »ordeu ist, au alle die vorlreff ltchen Männer, di« io ihm mit Segen gewiikt haben, auf die Vergangenheit zurückbUck,», so ist dieser Rückblick doch nicht etwa darnm getrübt, »eil da- Neu« hinter de« Alten znrückstände. Der» wir groß anch dt« Treu« sei» mag, mit der wir «iner un- llebaewordene» Gewotznheir anhangen, in diesem Kall« konnte sich doch Nie- «and die Augen vor der Wahrnehmung ver» daß dw- bisher der Schule dienftda, « Han» ««der i» Allgemeine» den In- , wckche die tzmetiG« Zeit mit nnbezweifel» tem Rechte an Schnitz,bind« »acht, »och auch im Besondere» der »e«n SchwlortzNwiswtbo» nnd der fort »nd fort im Wnckft» begriffenen Schüler,ahl ferner ßenü-e. Die Rmtzwendr^ril eine- Re» bane- konnte nicht ht»weM«ie»g»«t werden, »nd sie »nrd« am wenigsten von de» Vertrete,» der Giadtgrmnnde ht»»gtz>lentz»«t, »Ich« z,,ä»st für da» Wchl der Einwohner Le'pcho« »nd so» mit anch d«0 oern» wachsend,, Grsitztew»- z» so g«n mrpDchM sind. Allein bei der z, faffevve» Ent» schlteßuea über die zu schaffend« Abhülfc durfte die Vorfrage nicht uuerwogrn bleiben: ob dir Fürsorge für die höheren Bildung-ai,stallen der Gemeinde oder dem Staat oblieg«? und ob im letzteren Fall« nicht auch bei un- der Staat zu deren Erfüllung hnanzuziehen sei? Wir haben, hochverehrte Anwrsenve, un- nicht einen Augen blick darüber im Zweifel btfur.Len, daß wir durch die Erhaltung unsrrer beiden Gymnasien biShrr von dea brette» und tragfähigen Schultern dt- Slaate- «tue ihm obliegende Verpflichtung auf die Gemeinde übernommen haben, und der Staat selbst wird e- nicht unternehmen, düse seine Ver pflichtung in Abrete zu stellen, Venn Regierung und Kammern haben dteseibr durck, Errichtung von Gymnasien und Realschulen in den Städten de- Lande- und in neuester Zeit erst noch Lurch den beschlossenen Neubau «ine» Gymnasium- in der königlichen Haupt- und Residenzstadt auf Staatskosten unweigerlich anerkannt. Hiernach möchte e- leicht den Anschein gewinnen, al- ob wir, die Bertieter der Stadl, mit deren Ver mögen leichtsinnig uwgesprungen fiten, indem wir ohne jegliche Berhütsr des Staat- dir Ausweichung eine- hohen Capital- nicht schkuien, um der Ntcolatschul« eine neue, und wenn auch äußerlich nicht glänzend auSgeftattete, so doch, wie es Bor gern geziemt, eine behagliche und bei aller Ein fachheit ihrem Zwecke völlig entsprechende Heim stätte zu bere ten. Und dennoch ir ffc uv- d eler Vorwurf nicht! Leipzig- Bürgerschaft würde sich selbst untreu geworden sein, wenn sie eine von ihren Vorfahren überkommene Bildung-anflalt nicht forterhalteu, solche vielmehr in die Hand de- Staate- übertragen, damit aber auch tineu guten Theil ihrer Selbstverwaltung ausgegeben hätte. Sir hat jederzeit ihren «ohlherechltgtrn Stolz darein ges tzt, in allen Dingen, welche die Wohlfahrt ihrer Angehörigen angrhen, »ach Mög lichkeit uuv Kräften ans eigenen Füße« zu stehen und dadurch sich, soweit zulässig, unabhängig zu mache» v«n der Gnnft oder Ungunst Dritter, so wie von fremder Etnmischnng in ihre gemeind- licheu Avgel-gevhtitlN. Weit gewichtiger mag dagegen Vielen eine andere, nicht minder zu erwägend« Frage, die Br- dürfnißfrage, erscheinen. Denn r- läßt sich ja nickt verschweigen, daß Leipzig seine beiden Gym nasien mit den erheblichsten Opfer» nicht nur iür seine Söhne, soudirn zum großen Theile auch für die Söhne des Lande- erhält. Im Jahre 1871 erheffchte die Nicolatsckule 11 889 Thlr. IS Ngr., die Thoma-schule 10,469 Thlr. 28 Ngr. 2 Pf. Zuschuß au- der Ctndlcaffr, «nd unter der zu Ostern d. I. mit 730 adsckließ'udcn Gesammt- schülerzahl beider Anstalten befinden sich nicht weniger al- 230 Nicht-Leipziger. Im Hinbl ck auf diese bei der Aufstellung jede- neuen HauS- haltplane- sich in den Vordergrund drängende Thatsache findet leichtbegreiflich auch dre Ansicht ihre lebhaften Vertreter, daß unsirc Gymnasien nur für die Glieder unserer Gemeinde offen zu halten, für all« Anderen aber zu schließen seien. Habe ich somit diese Frage sür bi« Zukunft al- eru« offene anzurrkennen. so bitte ich meine Auf fassung derselben nur al- eine persönliche zu be trachten. Sie geht dahin, daß wir auch hierin hinter der Vergangenheit nicht zurückbletkea dürfen. Und e- würde ein Rückschritt sein, wenn wir die von unseren Voreltern bereiteten und bi- hieher von unS fort erhaltenen höhere« Bildungsstätten, so weit dir- ohne Beeinträchtigung unserer nächst- berechtigten Gemrindegltrdrr geschehen kann, ihr« Segnungen nicht auch nach Außen verbreiten lassen wollten. Wir würden, wollten wir diese Grenzen enger ziehen al- bisher, den Ruf unserer Gymnafieu beeinträcktigen, der nicht nur von der Trefflichkeit ihrer Lehrer, sondern auch vou den Leistungen ihrer Zöglinge bedingt wird, und hier haben wir zu bekennen, daß unter den Zöglinge» derselben, welche in ihrem Brrus-leben eine her vorragendere Stellung eingenommen haben, gar viele da- Licht der W-lt in unseren Mauern nicht erblickt haben. W.r würden unsere Stadt aber auch «ine- bisher bewahrten Merkzeicker- echrer Humanität berauben, w-nu wir aufhöreu wollten, voa den edlere» Gütern, üb:r die sie verfügen kann, auch Anderen, dte ihr ferner stehe», gern und willig mitzutheilen. Wohl woß ich. daß diese Anschaunrge» voa gar Manchem al- die eine- Idealisten werden bezeichnet werden. Allein da- kann »ich nicht abhalteu, mit vollster Ueberzeagnng «- aulzasprechen, Laß wir solcher Ideale nicht entbehre» können, »eua wir tu de« ohnehin zur Zeit Alle- übrrflathenden Materia- ll-muS»»cht »ntrrgehrn wollen. So hoffe ich zu Gott, Laß Leipzig wie bi-her so anch ferner Liesen Aufgaben der Humaailät dienstbar sem »nd in diesem Grifte seine Gnm- »all » sich mit immer beff r»d»r Hand zu erbaue» w ff,» wird. Da»» wnd unser» Statt auch t» Zukunft de» Beweis U-f-'N. daß st zur Eriülla», de, ihr »bl egn den Psttchirn nickt nur sl,md« vethüls« nicht beanspruche, sonder» datz ße anch über die Grenzen dieser Pflichten hinan- Anderen, ja selbst dem Staat«, gern ihre sreiwtllige Mit- HUlf« widmet. Und wn n wir dafür nn- der wohlwollenden Beachtung der Staat-regierung erfreue», wenn wir insbesondere auch hoffen dürfen, Laß wir von Derselben sür unsere Gymnasien keiner hemmenden Concurreuz «r- za gewärtigen haben, so werten wir darin wenigsten- einige- Aequtvalent für die Opfer, die wir dem allgemeinen Staat-wohl« bringen, dankbar erkennen. A!.- eine Bürgschaft solch wohlwollender Beachtung glaude ich r- de- zeichnen zu dürfen, Laß dte Vertreter der Staats- regterung br- in ihre höchste B,Hörde hinauf «» nicht adgelrhut haben, unsere heutige Feler mit chrer Gegenwart zu beehren Im Namen der Stadt, im Namen der Schule bringe ick Ihnen, höchstzuverehrende Herren, dafür den aufrichtigsten Dank dar. Mit welcher Liebe, mit welcher Donkbarkeit aber ehemalige Zöglinge, sowie Väter jetziger Schüler veS Nicolar-Gymnasium- ver Wvhltkaten rin- gedenk sind, welche in demselben auSgetdeilt werden, dafür geben beredte-Zeugriß dte Stiftungen, di« noch in den letzt!n Tag » al- ein pietätvoUr- Zeicken der Erinnerung an dt« Hk urige Lethe in unsere Hand gelegt worden sind Mit hoher Freude habe ich al« solche zu verieiebnen: La- Gtschenk de- Harmoniums, besten Töne dea Fest- gesang begleitet haben, sowie die rührrrde Stiftung von Ern Tausend Thaleru, von welcher unser« heutige amtliche Bekanntmachung Kurde stiebt. Ferner ist vnS noch von Vätern jktzlger Schüler, sowie von alten Nicola,tanern eine namhaft« Slistunq zu Prämie» für ausgezeichnete Schüler tu Auk sicht gestellt worden. Dank, h-rziuniger Dank sei Allen hiermit dargrbracht, w,lche in so sinntarr Weise ihrer Liebe zu oer alma matvi- Aicolaitav» Ausdruck gegeben haben! Zum Schluß komme ich nun zu d«m eigentlich«» Zwecke meiner einleitenden Worte. DaS neu« Schnlhau-, welche« wir heute weihen, darf ich al- ein »ohlgelungeneS Werk bezeichnen und Alle, dte daran sorgsam und grwiflerhaft mit gearbeitet, Meister und Gehülfen, haben sich mit ihrer Arbeit um die Stadt verdient gemacht. Drese dankbare Anerkennung spreche ich Denselb,» gern im Namen der Stadt gern rinde hiermit öffrnt- Uck auS. Und so übergebe ich denn da- mu« Hau- seiner Bestimmung. Möge dasselbe eine Glätte ernster aber zugleich auch freudiger Arbeit sei» für Lehr-r und Schüler l Möge die strenge W ssenschaft hier in ihren ersten Anfängen mit Elfer gepflegt «erden, und möge diese Pflege reiche Frücht« trage» sür dte Schüler, die hier in den Vorhof classticher Bildung eintreten, um einen f»fl«u Gtvnd für- Leben zu lege», ans dem si« sorl- bauen können, damit sie dereinst Zicrden und Stützen dc- Staat- und der G«me>nvr werden. Da- walte Gott!" (Schluß folgt.) Aus Stadt und Land. * Leipzig, 16. April. Der Debit der Lechfel- stempelmarken und der gestempelte» Blnn- ket- ist durch die Bekanntmachung vo« IS. Le- cernder 1869 dea Pofianstallen Ndrrtrageu worb«». E- werden danach Marken md Blanker- znm Werthe voa 1, 1»/, und 3 Groseben bei ale» Postanstalten, auch den Posteppeditioueu zweiter Elaste, seitdem Agenturen. verkauft, di« Debil-» stellen für Marken »nv Blanke,- von höheren Beträgen aber den Bedürfnissen gemäß besonder best mmt. Gegenwärtig baden auch vre Poftver- Wallungen von Bayern, Württemberg und Baden den Debit der Marke» uuv Blauket- übrrnommer. Die der Postverwaltung sür di« Mühewaltung z« gewährende LntschäLiguug hat der Vunde-raih in der Sitzung vom 9 März' d. I. für das Jahr 1871 ans zusammen 44,815 Thlr. feftgestellt. Für da- Jahr 1872 eud d-e spätere Zukunft hat »er Bundesrath unter Berücksichtigung der von brr Reich-'Pestv rwaltung auf Grund der bisherige» Erfahrungen ausgestellte» Grundsätze über dir Berechnung der Kosten sür di« Besorgnng de« Debit- der Wechsilftempelmarkeu und Blaukeis, sowie über dte Bewilligung vo» Rewuuerat on'n an di« Postbeamten für Besorgung der Debil-- geschäfte in der Sitzung vom 3 d. M. »ach An hörung der An-schüffe für Eisenbahnen, Post vr d Telegraphen, sowie für Rechru»g-««se» beschlossev daß für de» Debit der Deckselstempelmarkea nnd vtanket- der Reich--Postoerwalt»vg und den »er Reich--Postverwaltuug nicht angrschlvst'nen Staa ten «ine Entschäd-gung von 2'/, Pro« der Vrn-eo» Einnahme an W«ckftlstnnp«lstr,er bi- naf Wei tere- »a arwähren set^ * Leipzig, 16 Apftl. Nrch einer neuerliche» Verfügung va- G.a»,a>p^stiwt» ,st es u»id»,, 4g, daß t« Falle der Frankt'ung einer Packer» srndnng der Jeimerk „frei", im Kalle der
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