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Dresdner Nachrichten : 04.11.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191311047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19131104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19131104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-11
- Tag1913-11-04
- Monat1913-11
- Jahr1913
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- Dresdner Nachrichten : 04.11.1913
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sr KL r» S> praetztvollen Bluinenstrauß. «.ich Begrüßung der »um Emp fange auf dem Badnhvse Erschienene» begaben sich die Herrschaften nach dem Bahnhofsvorplätze. wo eine Ehren« kvmpagnie des Infanterie - lltegimentS Nr. »2 Aufstellung genommen Ritte. Der Herzog schritt die Front derselben ab. Hierauf bestiegen die Herrschaften den sechsspännigen Galaivagen. worauf unter Geläut sämtlicher Glocken und unter dem Jubel der Bevölkerung der feierliche Einzug erfolgte. Der Wagen des hoben PaareS wurde dabei von je einer halben Schwadron deS braunschweigischen Husaren-Regtments eskortiert. Der Empfang durch die städtischen Körperschaften. An der Ehrenpforte auf dein Friedrich-Wilhelms Platze äattcn die städtischen Körperschaften mit dem Ober bürgermeister Nett» ein euer an der Spitze, sowie die Stadt g e i st l i ch kcit und die Ehreniungfrauen Auf stellung genommen. Der Oberbürgermeister hielt eine Ansprache an das Herzvgspaar, in der er der Freude darüber Ausdruck gab. das, Brauiischweig sein angestamm tes Herrscherhaus wieder in seinen Mauern begrüben könne. Die Herzen aller Braunschweiger schlüge» dem HerzogSpaare entgegen. Weiter gedachte der Oberbürger meister dankbar Ser Negierungssührung der beiden Regenten. Er hoffe, daß die Regierung des Herzogs Ernst August dem Lande zum Lege» gereichen möge. Der Ober bürgermeister entbot sodann der Herzogin einen Gruß, als der Vermittlerin zwischen den Wel sen und H o h e n z o l l e r n , und schlaf, mit einem stür misch aufgenvmmenen Hoch auf das Herzogspaar, wofür Herzog Ernst August in bewegten Worten dankte. Fel. Meier, die Tochter des Bürgermeisters Meier, überreichte der Herzogin mit einem Gedicht einen prächtigen Blumenstraus,, wofür die Herzogin mit herzlichen Worten dankte. Bon dem Platze aus bewegte sich der Zug durch ein Spalier von Vereinen. »Innungen, Schulen und Militär nach dem Schlosse. Auf dem smgenmarkt begrünten 2000 S ch u l k i n d e r das HerzogSpaar mit dem Festgruß. Bei der Einfahrt des ZngeS in den Schloßhvf präsentierte die Ebrenkompagnie des Infanterie Regiments Rr. 02. Die RegimentSmusik spielte den Präsentiermarsch und sodann die Rativnallmmne. Unter dem Portal des Schlosses be grüßten Sie dort versammelten Hofstaaten die hoben Herrschaften. Nachdem der Herzog den Vorbeimarsch der Ehrenkompagnie cibgenommen batte, fand im Ballsaal die Vorstellung der Hofstaaten statt. Hieran schloß sich im Thronsaale die Verlesung folgender Thronrede: „Meine Herren 'Abgeordneten! Mil Dank gegen Gott, der aus tiefstem Herzen kommt, begrüße ich, zugleich im Namen der Herzogin, meiner Gemahlin, Sic, meine Herren, heute hier in meinem Residcnzschlvsse. Die mich beseelenden Gefühle habe ich bereits in dem Patente, mittels dessen ich die Regierung angetreten habe, aus gesprochen. Den Jubel der Bevölkerung bei unserem Einzüge in das Land und in die Residenz be trachten wir als ein sicheres Zeichc n der Liebe und des Vertrauens, welche uns die gesamte Einwohner schaft des Landes enkgegenbringt. Es wird mein ständi ges 21 eure den sein, die Regierung so zu führen, daß jeder, o h n e U n t e r s ch i e d de r P crsou , die Uebcrzeugung gewinnen wird, tatsächliche Fürsorge für das Gedeihen des Landes und das Glück der Braunschweiger.sei der Leitstern alles meines Handelns und Tuns. Dazu, meine Herren, bedarf ich insbesondere Ihres vollen Ver trauens und Ihrer treuen Mitarbeit, wie Sie solche auch meinen Vorgängern an der Negierung allezeit erwiesen haben, und um die ich Sie hcrzlichst bitte. Rur dann kann es mir gelingen, meinen ernsten Willen, die Wohlfahrt des Landes auf allen Gebieten z u pfleg e n , in die Tat umzusetzen. Der H erzogin , meiner Gemahlin, wird es eine große Freude und eine ihr zur lebhaften Befriedigung gereichende Aufgabe sein, alleai! f dem Gebiete der Frau und F ü r st i n liegenden B e st r e b u » g e n zu fördern und zu unterstützen. Nachdem ich den Thron meiner Vorfahren bestiegen habe, entbiete ich allen meinen Braunschivcigern, «ich selbst in jeder Beziehung als Braunschweigcr füh lend. meinen landcssürstlichcn Gruß, und spreche die zu versichtliche Hoffnung ans. daß das Baud zwischen F ü r ü und Volk ein immer f e st e r c S und innige res werden wird. Dazu wolle Gvtt der Allmächtige seinen reichen Segen geben." Die Glückwünsche der Landcsversammlung. 'Nach der Verlesung der Thronrede nahm der Präsi dent der LandeSversa m m lung , Hreisdirektor Krüger lWolfenbüttell das Wort zu folgender Ansprache: „Durchlauchtigster Herzog, gnädigste Fra» Herzogin! Der brausende Fabel, der Ew. Köuigl. Hoheiten bei der Einzugsfnlirt empfangen und begleitet hat, hat Ew. König!. Hoheiten bereits den herzlichsten Willkommen grüß der Bevölkerung cutgegengcbracht. Heute liegt nicht trübe, wehmütige Abschicdsstimmung über Stadt und Land, wie vor Tagen, als wir Abschied genommen haben von unserem allverehrtcn hohen Regcntcnpaarc. Heute klingt Heller, sonniger Fabel durch die Lande, daß der erlauchte Sproß unseres angestammten Herrscherhauses endlich einzieht in die Stadt Heinrichs des Löwen, und daß die alte Welsemtadt wieder zum ersten Male seit langer als hundert Fahren eine Herzogin von Vraun- ichweig in ihren Mauern begrüßen darf. Und dieser Fabel ist berechtigt und echt: denn er kommt aus den Herzen einer 'Bevölkerung, in der sich monarchisches Emp finden eint mit dem Gefühle der 'Anhänglichkeit und Treue gegen das Herrschergeschlecht, mit dem mir durch eine tausendjährige Geschichte eng und unlöslich ver bunden sind. Ew. König!. Hoheiten wollen mir gestatten, daß ich namens der Landcsversammlung auch von dieser Stelle aus Ew. Köuigl. Hoheiten den ehrerbietigsten und herzlichsten Willkommengruß aussprcche. Möge dieser Tag, dieser ersehnte, so hochbcdcutungsvollc Tag, der Aus gangspunkt einer langen Reihe gesegneter Fahre sein, ge segnet sür das Herzogtum, gesegnet für Ew. König!. Hoheiten. Sc. König!. Hoheit der Herzog Ernst August und Fhre König!. Hoheit die Herzogin Viktoria Luise Hurra! Hurra! Hurra!" * Eine Stiftung des jungen Herzogs. Um eine bleibende Erinnerung an seinen Re gierungsantritt zu schassen, hat Herzog Ernst August be schlossen, unter dem Namen „ E r n st - A u g u st - S I i s - tung" zu gemeinnützigen Zwecken eine milde Stif tung zu errichten und dieser Stiftung als Grundstock aus seiner Schatulle den Betrag von 50 000 Mk. zu überweisen. Heber Zweck und Verfassung der Stiftung sollen noch die Bestimmungen getroffen werden. Die private Teilnahme der Welse« an den Feierlichkeiten. Zu dem Einzug des jungen Herzogspaares waren vor mittags Tausende von Hannoveranern nach der braunschweigischen Residenz gefahren, die zum Teil weil hergekommen waren. Auch Mitglieder anderer Partei richtungen befanden sich darunter. Güttingen, Lüne burg und Celle, die alten braunschweigischen Stamm- landc, stellten ein großes Kontingent der Besucher: nament lich waren die bäuerlichen Kreise stark vertreten. Die welffschen Vereine als solche waren nicht nach Braun- schwetg gefahren, um jede Demonstration zu vermeiden. Der Glückwunsch der Stadt Gmnnden. Bürgermeister Dr. Srackowttzer hat an da- braun schweigische Hosmarschallamt ein G l ü ck w u n s ch t e l e. gramm namens der Stadt Gmunden für daS junge Herzogspaar abgehen lassen. Drahtmeldungen vom 3. November. Der Kaiser und der Neubau des Berliner Kgl Opernhauses. rkterlin. sPriv.-Tel.i Der Kaiser wird am Mittwoch die Entwürfe des Geheimen Baurats Ludwig Hvfsma n n für den Neubau des Köuigl. Opernhauses in Augen- s ch e t n nehmen. Bvraussichtlich wird in diesen Tagen die Entscheidung über die Frage getrosten werden. Der angebliche Besnch des belgischen Königs in Berlin. Berlin. lPriv.-Tel.i Bvn der Absicht des Königs der Belgier, nach Berlin zu kommen, ist hier zurzeit nichts bekannt. Pariser und belgische Blätter beschäf tigen sich mit Fragen, die angeblich während des Berliner Besuches des Königs behandelt werden sollen. Es wird darauf hiiigewicsen, daß sich der König auf ein älteres deutsch-belgisches Abkommen berufen werde, um die Eisen bahnlinie von Trier nach Arlon in Luxemburg zu rekla mieren. Ferner wolle der König zu den afrikanischen An gelegenheiten eine Erklärung darüber erbitten, wie es komme, daß bei dem Etsenbahnorojekt für die Strecke von Ropiz in Uganda nach Katanga in Velgisch-Kvngo jetzt plötz lich deutsche Fnteressen neben den englischen auftanchcn. ohne daß man in Brüssel von den zwischen London und Berlin getroffenen 'Vereinbarungen Kenntnis erhielt. Aus Brüssel wird hierzu mitgeteilt: Es ist richtig, das, die belgische Regierung Ansprüche auf die Eisenbahnlinie von Trier nach Arlon geltend macht und sie mit der Unklarheit der betreffenden VertragsverliäUnisse begründet. Verhand lungen schweben darüber schon seit längerer Zeit, aber in 'Berlin hat man den belgischen Ausführungen bisher kein williges Olir geliehen. Zu den schwebenden afrikanischen Fragen will auch die „Gazette" wissen, das, König Albert daS Projekt der deutschen Beteiligung an der zu bauenden Eisenbahnlinie Allbinge—Katanga durch portugiesisches und belgisches Gebiet in Berlin besprechen wird. An diesen wichti-icn Bauten sind ebenfalls englische Kapitalisten be teiligt. Die deutsch-englische« Verhandlungen. Berlin. lPriv.-Tel.i Zu den deutsch-englischen Verhandlungen über die portugiesischen K o l o- n i e ii wird von englischer Seite berichtet, daß das neue Abkommen folgende Grundsätze ansstcllcn werde: I. Deutsch land verzichtet auf alle Anwartschaften in Mvzambigiic. 2. England läßt Deutschland freie Hand bet der wirtschaft lichen Ausschließung Angolas. 3. England räumt Deutsch land ein Tcilhabcrrecht am Vau der Lobitoban-Katauga- Eisenbahn ein. 4. Die vorstehenden vertraglichen Ab machungen lassen die Souveränität Portugals unberührt. Von einer Anwartschaft sür den Fall, daß Portugal seine Kolonien zu verkaufen wünscht, iß in der neuen Verein barung nicht mehr die Rede. An Stelle des seinerzeit ins Aiijfe gefaßten Landerwcrbs tritt der Grundsatz der Wirt schaftlichen 'Betätigung. Diese wird allerdings in Angola gegenwärtig durch den außerordentlich hohen Zoll, den die portugiesische Regierung erhebt, sehr erschwert, doch steht eine Umgestaltung des Zollsystems in Angola bevor. Die Lobitobay Katauga-Vahn, von der eine Strecke von 420 Kilometern bereits in Betrieb genommen ist, stellt nach ihrer Vollendung die schnellste Verbindung zwischen Europa, Zcntralafiita, dem Tanganjikasee und Rhodesien dar und bat bei Kamobvwe Anschluß an die Kap-Kairo-Vahn. Von zuständiger Seite erfährt der Berliner Korrespondent der „Köln. Ztg." zu einer Anfrage der „Nationgllibcralcn Korresp", das, bei de» deutsch-englischen Verhandlungen weder über einen Verkauf Dcutsch-Ostafrikas noch wegen allmählicher Umgestaltung dieser Kolonie zu einer briti schen Interessensphäre verhandelt worden ist. Der Papst und die Festlegung des Osterfestes. Berlin^ lPriv.-Tel.i Der Papst hat sich, der „Tügl. Rundschau" zufolge, bereit erklärt. Vorschlägen von be rufener Seite in der Frage der F e st l e g u n g d c s O stcr- f e st e s näherzutrctcu. Die preußische Regierung bringt der Festlegung des Osterfestes großes Interesse entgegen. 'Neuerdings beschäftigt mau sich im Kullusminißerium mit einem Vorschläge des Professors Wilhelm Förster, der au-- regt, die großen Schwankungen des Ostertermins dadurch zu beseitige», daß mau den ersten Sonntag nach dem 4. April sür das Osterfest bestimmt. Kaiser Franz Joseph für den rnthenisch-poluischc,, Ausgleich. Wien. lPriv.-Tel.i Kaiser Franz »Joseph soll sich in der gestrigen 'Audienz mit dem Statthalter von Galizien sehr lebhaft sür die Notwendigkeit ausgesprochen haben, daß endlich der r u t h c n i s ch - p o l n i s ch c Ausgleich zu- staudekomme. Der Statthalter ist noch gestern nach Galizien abgcrcist, um die Verhandlungen wegen eines Kompromisses über die Wahlresorm aufs neue zu beginnen. Sozialdemokratische Obstruktion in Oesterreich? Wien. lPriv.-Tel.i Auf dem Parteitag der deutsch- österreichischen Sozialdemokratie wurden An träge aus Obstruktion gegen die Wehrvvrlage und die neuen Steuern gestellt. Die sozialdemokratischen Abgeordneten sprachen sich entschieden gegen diese An träge aus. Eine Nachwirkung des Brandtprozesscs in Belgien. Brüssel. lPriv.-Tel.i Der Abgeordnete Flech et bringt in der Kammer eine Interpellation ein. in der er vom Kricgsminister Aufklärungen darüber verlangt, welche Be ziehungen zwischen dem einstigen Kruppvcrtretcr in Belgien v. Metze n und der b c l g i s ch c n Regierung bestanden haben. Bestellung französischer Luftschiffe durch England. London. lPriv.-Tel.i Das englische Kriegs- m i u i st e r i u m hat sich, wie die „Franks. Ztg." erführt, jetzt sür den Ankauf von zwei französischen Luft schiffen und eines englischen Luftschiffes ent schlossen. Es handelt sich um eine neue Konstruktion von Vickers, der einen neuen Motorballvn erbauen will, und um zwei Schiffe der französische» Astra-Werkc. Diese Ballone sind bedeutend kleiner in ihren Abmessungen ge halten als das deutsche Luftschiff, erreichen aber, da sie nur fünf bis sechs Personen zu befördern brauchen, eine Ge schwindigkeit bis zu 8ü Kilometern in der Stunde. Die Wahlen zu den Stadtverwaltungen in England. London. sPriv.-TclI Gestern abend fanden in ganz England, mit Ausnahme von London, die Wahlen zu den Stadtverwaltungen statt. Nach den bis jetzt vorliegenden Ergebnissen haben die Unionistcn 52 Sitze gewonnen und 51 verloren. Ein Protest gegen den Kiewer Prozeß in London. London. lPriv.-Tel.i Aus dem Trasalgarsquare fand gestern eine große P r o t c st v c r s a m m l u n g gegen den Kiewer Prozeß statt. Die Kundgebung verlief sehr stürmisch. Als einige lcidcnschastltch erregte Demonstranten das Picdcstal der Nelsonsänle, das als Tribüne diente, er stürmen wollten, kam eS zu einem Kampfe zwischen ihnen und den Konstablern. Die mexikanische Politik »er ««reinigten «taaten. London. lPriv.-Tel.j „Daily Mail" läßt sich an- Newyvrk melde», daß Präsident Wilson sest entschlossen sei, eine Mllttär» und F l v t t« n d e ui v nst r a t i o » gegen Mexiko zu unternehmen, um Huertas Abdankung »u erzwingen. Da Huerta keine Geldmittel mehr besitzt, um seine Beamten und Ossiziere zu bezahlen, hosst man indessen, daß solche außerordentliche Maßregeln nicht notwendig werden. Für den Augenblick ist Huerta die Nationalbank von Mexiko mit einem Darlehen von zwei Millionen Mark zu Hilf« gekommen, «lncr Summe, die aber nur dle nötigsten Ausgaden deckt. Es heißt, das, die katholische Kirche Mexikos die Anleihe verbürgt habe. Der die amerikanische Flotte in den mexikanischen Gewässern kommandierende Admiral soll nach Washington telegraphiert haben, daß er Vcracruz inner- halb sechs Stunden etnnehmen könne. Die Besetzung der Eisenbahnlinie nach Mexiko werbe keine Schwierigkeiten machen. Verzögerung in der Bollendung des Panamakanals. Newyvrk. lPriv.-Tel.j Der Erdrutsch bet Cucha- raca verzögert die Vollendung des Panamakanals um mehrere Woche». Berlin. Der Reichskanzler hat heute den vom Urlaub zuiückgekehrten rumänischen Gesandten Beldi- man empfangen, der im Aufträge des Königs von Rumä nien dem Kanzler das Gros,kreuz des Earol-Ordens über reichte. Berlin. sPitv.-Tel.) In Neukölln versuchte in der vergangenen Nacht der BundeSsekretär des Anarchisten» verbandcs. der Mt Jahre alte Buchhalter Benno Hof fte dt, sich, seine Frau und seine Tochter mit Gas zu ver giften. Er hatte zuvor die Redaktion des Anarchisten» organs „Der freie Arbeiter" brieflich von seiner Absicht in Kenntnis gesetzt. Samariter der Feuerwehr machten Wiederbelebungsversuche, die auch Erfolg hatten. Die Familie wurde nach dem Krankenhause gebracht. Paris. lPriv.-Tel.i Auf dem Manöverfelde von Iss» les Mvulineaux wurde ein neues Fall- s ch i r m s y st c m erprobt. Der Erfinder bestieg die Gondel eines Fesselballons mit einem Schwein, einem Hammel, einigen Hasen und mehreren Hühnern. Nachdem der 'Ballon die Höhe von 200 Metern erreicht hatte, wurden die Tiere mit dem Fallschirm über Bord geworfen. Leider öffnete sich der Fallschirm nicht, und die Tiere langten in kläglichem Zustande auf dem Boden an. Nur die Hühner blieben unversehrt. London. lPriv.-Tel.i Die gestern abend im Prince- of° Wales - Theater aufgcsührtc zwciaktige musikalische Farce „Lind Sie da?". Musil von Lconcavallo, wird von der gesamten Presse als ein Mißerfolg bezeichnet. Berlin, 3. November. lPriv.-Tel.i Die in der letzten Oktober, moche an die Rcichsbank gestellten Anforderungen waren ziem lich erheblich, doch präsentierte sich der Status der Bank, obgleich er eine Verschlechterung um '236 880 000 M. erfuhr, immerhin als befriedigend. Die in der Vorwoche mit 180 278 000 M. ausge- wicsene steuerfreie Notcnreserve wurde völlig absorbiert und an ihre Stelle trat eine Steuerpslicht von 80 578 000 M. Im Vor- jahrc wurde eine Steuerpslicht von 273 432 000 M. uni vor zwei Jahre» von 250 878 000 M. ausgewiesen. Die Reichsbank steht so mit rund 217 Millionen Mark besser als im Borsahrc da. Der Mctallbcstand hat um 31 831 000 M. abgcnomnicn. Der Goldvorrat beträgt immer »och 1108 083 000 M. Die sonstigen Deckungen nahmen um 45 762 000 M. ab, während sich der Notenumlauf um 150 257 000 M. erhöhte. Die Anlagen in Wechseln vermehrten sich um 32 053 000 M. und die in Lombard um 38 833 M. Die Giro- cinlagcn gingen um 130 048 000 M. zurück. Der Effektenbestand iRcichsschatzscheinei weist eine Zunahme um 23 479000 M. auf 200 843 000 M. ans. Berlin, 3. November. lPriv.-Tel.i Der AufsichtSrat der Leipziger Bierbrauerei Reudnitz Ricbeck L Co., A. G-, beschloß, eine Dividende von 10 A iwie lm Vorjahres vorzuschlagen. Berlin, 3. November. IPrlv.-Tel.s Die Porzellan- fabrik Triptis, Aktiengesellschaft tu Triptis, teilt zu der Meldung, daß sie die Porzcllanfabrik Gcbr. Willncr in Probstau gelaust habe, mit, daß dle Firma Willner die eigene Fabrikation von Majolika- und Fayence Waren cinstelic und die Triptis-Gesell schaft von ihr nur die vorhandenen Orders zur Ausführung sowie die Modelle erworben habe. Hamburger Warenbörse, 3. November. iMitgctcilt von Eichen- erg L Co.. Hamburg.s «assee. Schluß 0 Uhr abends: Dezember h März 57Vc, Mai 57'4, Juli 58, stetig. Zucker Schluß 8,30 Uhr bcnds: Dezember 0.02',4, März 0,82'4, Mai 0,07'4, August 0,17-4, mit. Kupfer. 2^38 Uhr: Dezember 146!4>, Mai 14N4, Juli 141, Paris. iProdiiktcnmarkt.s Weizen per November 25,75, per März Juni 26.88, sest. — Rübül per November 77, per Mai August 72,50, ruhig. — Spiritus per November 44,25, per Mai August 47,25, stetig. London. iMüllermarkt.s Ausländischer Weizen lest. Englischer Weizen sest, aber ruhig. Amerikanischer Mais ruhig. Dvnauer Mals kein Angebot. Amerikanisches Niehl fest, 0 ri höher. Eng lisches Mehl scsi, aber ruhig. Gerste träge. Hafer stetig, bei ziem lich gutem Geschäft. Frankfurt a. M. iLchluß, abends.» Credit l08>4- Dresdner Bank 14N>4- Staatsbahn 151>4. Lombarden 22-'/,- Stetig. Paris. i3 Uhr nachmittags.i 3 78 Rente 80,82>4. Italiener 07,07'4. 3 78 Portugiesen 02,70. Spanier 00,00. 4 78 Türken unifiz. 80,50. Türlcnlosc 100. Ottomanbank 032. Schwach. SerMches und Sächsisches. — Le. Masestät der König ist mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen Ernst Heinrich und den Prin zess i n n e n - T ö ch t c r n gestern früh 6 Uhr 38 Min. von Lindau hierher zurückgekchrt. — Gestern vormittag nahm der Monarch die Vorträge der Herren Ltantsmtuistcr und des Kabincltssckrctürs entgegen. Heute nachmittgg 5 Uhr 10 Min. wird sich der König ab Dresden-Neustadt zu einem mehrtägigen Iagdauscnthalt nach Sibyllcnvrt in Schlesien begeben. — Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Friedrich Christian sind vorgestern abend von Alten-Grabow hierher zurückgekchrt. — Bei Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Mathilde fand am Sonntag F a m i l i e n t a s c l statt, an der Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Josephs von Bourbon-Sizilien teilnahmen. — In Dresden weilten seit einigen Tagen inkognito Prinz Eugen von Schweden und Earl Graf Verna- d o t t e v o n W i s b o r g. In ihrer Begleitung bcsanden sich der Köuigl. Schwedische Kammcrhcrr C. I. Os,bahr und Freiherr Ccdcrslröm, sowie Hostntcndaut Lindgrce». Die Herren waren im Hotel Bellevue abgcstiegcn und sind, nach dem sic die Oper und Theater besucht und Ausflüge in die Umgebung gemacht hatten. Sonntag nacht wcitcrgcretst. — Der König hat den Bankier Hugo v. M etzler in Frankfurt a. M. zum Königl. Sächsischen Gencralkonlnl für das Großhcrzogtum Hessen und für die Stadt Frankfurt am Main ernannt. — Direktorwechjcl an der Schule zu Rat und Tat. Am 1. November trat Herr Direktor Stuckart, bisher Leiter der Schule des Vereins zu Rat und Tat, nach mehr als 42>ähriger Tätigkeit in den Ruhestand. Herr Obcrschul- rat Dr. Prietzcl wies, wehmütig und dankerfüllt, hin aus dle Hingabe und Pflichttreue des Scheidenden, die sein ganzes Leben erfüllte. Der Tank der obersten Schulbehörde mit dem Wunsche vieler glücklicher Jahre im Ruhestande folge ihm
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