Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187205079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-05
- Tag1872-05-07
- Monat1872-05
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1872
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lkeudnitz. MLdchat Rai l87L ««er, ! MllvlNck md Freu. Mat 187!. Sehnnan. re». eyna». >eiue liebe tcklich at- itzner. rrt eine- l 1872. Leich. «». d Fra« r stwnm u Nerva- .Slbaefier r aroornk Monvn, l Meldung bene». > Schnell. 1 der Tod ite Äetter, >e Wil- 5. LebraS- ffene». att. unsittliche ichnLgnto zur Rach- elbert. iattm sage tchlich ait «n «lfrich- Rolle me. lnahm bei raarethr ua unser» Leber. IM ratar det r< IS». >d '/» Pr«, chlechtn be- Prvc^befler. lsseuverriit« ne Lbgckn tu mLtziga eck-ln- and uiedrign m Vau!-Setten tauer war« duS-Aroßm- 5pro«ottge er I mioer- biLiger. : III, welch« dir Schluß II '/.Prvc. >tz bllltaern m '/» Prvc. Brüno-Vos» Dop Lod«. >e «raj.Us. «rg.-zerno- uße erlitte» je ', Prvc . tenbachrr II. che Süddatm ll-bviuuerr^ -pschlff-ahrt»- )rst«rretchtsche kurze« Ha» t»'/.h-tzrr, vierte Seilage Mi Leipziger Tageblatt md Anzeiger. W 128. Dienötag den 7. Mai. 1872. Zur Unfall-Versicherung der Sächsischen Laugewerkeu. Auf Donnerstag den d. d. M. ist nach Chemnitz t« Twoli-Theater eine Vrrjammluug de- Allge weinen Sächsischen Baugewerken-VereinS ausge schrieben, „behufö Berathuug des Haftpstichl- gesetze- vom 7. Juni vor. I-., dez. Versicherung gegen die den Baugewerkenstand daraus direct over indrrect treffenden Folgen. Entschlteßrna Uber die Bildung einer eigenen Baugrwrrken Unsall- PrrsicherullgSgenvstenschast, event. Uder den An schluß an eine bereu- bestehende Unsall-Verfichr- ruvgs-Hesehschrfl". LS kann nur freudig begrüßt «erden, daß der Personen bei dieser Bank versickert sind und daß mit der immer größeren AuSkehnurg dieses Instituts taö Risiko und die Beiträge für die einzelnen Mitglieder sorlges-tzt unbedeutender werde». Für da- verstoßene zweite Semester 1871 hatte» die bet der Leipziger Bank versickerten vaugewerken den geringen Beitrag von 3 Groschen 2,7 Pf. pro Kopf thr«S Personals zu entrichten, und eS »st mit großer Wahrscheinlichkeit anzu- nehmen, büß in der Folge diese Beiträge sich relativ tmmcr niedriger stcllrn werden, da die Reparation der Schäden und VerwallungSkosten aus die steng wachsende Mitgliedrrzahl staitfindet. Zunäckst versichert d'.e Bank zwar nur gegen die gesetzltchen Cnlschädlguugeverbindlichkeiktn der (sächsische Baugewerken-Lerein der Unfall Verst-! Unternehmer. Wie wir jedoch erfahren, beab- L. d«E°- ist. °ih.r ,» v«« «ch iiUf °°Sji.d-h»-n, «l«. „7 dcabsichügl. Wir glauben jedoch, daß die Bildung I setzlich von den Unternehmern nicht zu tragen!^- w-icher v et xkay.e lang .»-le Geschäfte zu der projectirten selbstständigen Genosienschaft für! ftub. Diese letztere Versicherungöart muß jedoch die Sächsischen Baugewnken krtu glücklicher Ge-1 von der erster«» vollständig getrennt gehalten danke ist, da selbst im günstigsten Falle eine l werden, wenn nicht dre eine over andere Kategorie solche Genossenschaft immer nur eine verhällntß-1 der Bersicherten schwer benachlheiligl werden soll, mäßig unbedeutende AuSdehnuug gewinnen könnte l Es können selbstredend solche Unfälle, welche ge- unv mit Rücksicht hierauf den Mitgliedern der- l setzlich von den Unternehmern nicht zu tragen die also auf eigenes sich daher lue Gelammt,'sfrr bereit- auf 220 höher als im vorigen Semester, also auf etwa * Leipzig, 6. Mai. Am gestrigen Bormittag hielt der hiesige Internationale HülfS- verein rn Nelße's Restauration eine General- versammlung ad. Der Verein hat sich nnirr- diei^o zum Zwecke der Eintragung in das Ge- nostenschaftSregister ein Grundgesetz gegeben, in welchem irSbesondtre die Aufgaben auSgedrückt sind, die dcr Verein während der hoffentlich r-cht l-rn. en Frieder!Speriode zu erfüllen bestrebt setu wird. Der Internationale Verein gedenkt da -ach bei Ep.demien. Ur.glückSsällen in Bergwerken und auf Eisenbahnen, bei Feuertbrünsten, Ucber- schwemmungen und dergleichen Calamitäten mit helfender Hand einzugreifen. Die Generalvcr selben nur sehr problematische Vorteile zu ge währen in der Lage sein dürfte. Eme Asfecuranz- Gesellschast bedarf zu ihrer lebensfähigen Ent wicklung ebersowohi einer größeren räumlichen Au-behnung, wie auch einer stetig wachsenden Mitgliedrrzahl. BeieeS könnte von der projectirten Baugewerken- Unfall Versicherungs-Gesellschaft, die sick nur auf das Königreich Sachsen erstrecken soll, nicht erreicht werden, daher würde vieselbe event. nur eine jener kleinen Affecuranz-Gesellschaflen werden können, die so lange prosperiren, bis sie von größeren UnglückSfällen heimgesucht werden, alsdann aber in der Regel unter erheblichen Opfern der Mit glteder aufgelöst zu werden pflegen. * LS ist ferner zu berücksichtigen, daß die unvrr- meislichen VerwaltungSjpesen bet einem localen Uffecuranz-Jnstttute unverhältnißmäßig hoch zu stehen kommen, daß ferner die VerwaltungS-Organe derarlizer Vereine nicht unabhängig genug den einzelnen Vereins-Mitgliedern gegenüber dastehen und daß dies ein au- der Natur der Sache sich ergebender Uebelstand ist, der nicht zu beseitigen, aber um so nachthriliger erscheint, alS nur die vollste Unabhängigkeit oer VrrwaltungS-Organr eine sichere Bürgschaft für eine objective Geschäfts Handhabung bteien kann. Ganz ähnliche Projecte stad von verschiedenen indusirirllen Btauchen seit dem Erscheinen dr- Hafipst chlgesetzeS aufgeraucht, aber überall fallen gelaffen worden und zwar aus den oben an gegebenen Erwägungen. Diverse industrielle Cor- poralioneu zogen eS vor, sich der Leipziger Unfall-Vers ich rrungS-Gesellschast an- zuschlreßen, welche sich über ganz Deutfch- lanv erstreckt und alle industriellen Brarcheu umfaßt. Die zweckmäßigen Einrichtungen der Leipziger Unfaübank iTrrm ung dcr verschtedenen Gewerbe je nach dem Grad« ihrer Gefährlichkeit in be stimmte Gefahren-Elasten) bre en alle diejenigen Voriheile, welche ein localer Verein selbst unter den denkbar günstigsten Verhältnissen anstreben und je erreichen könnte. Dt« VerwaUuugSkostrn, welche den Mitglieder! 1-cr einzelnen Gefahren-Llafsen auferlegt werden, si rd bct der Leipziger Bank unter allen Umständen wcirauS mäßiger, alS solche bei einer selbstständigen kleineren Unfall-VnsicherungS-Gtnoffenschaft, selbst bet dcr größten Sparsamkeit, sich stellen können; denn bei ersterer werden die VerwaltungSkosten von sämmtlichen Gefahren - Elasten ant heilig getragen, mithin participtrt jede einzelne der- sclbta mit einem Minimum an den Regie- Kosten. Die Schäden dagegen werden bekanntlich nur von den Mitgliedern der einzelnen Gefahren Eiaffeu unter sich ausgebracht. Sine billigere und zweckmäßigere Versicherung- Art wie diese ist wohl kaum denkbar. Unsere- Wissen- hat die Leipziger Unfall-Ver sicherungS'Bank für die Baugrwrrken eine selbst stänvtgr Gtfrhren-Clafse etabitri und eö gehören dnscldeil bereit- eine größere Anzahl Bauumrr- nehmungeo in allen Gegenden D-mschiand- an. Selbstredend wächst die Mttgliederzahl dieser Elaste, da sie au- ganz Demschlauo alimernirt wird, er- hebucker, aiS btcS bei einer Sächsischen Bau- g'werkm-Uafall-Versicherung--Gesellschaft je der Fall sein könnte. sino, die also auf eigenes Verschulden her Arbeiter zurückzuführen sind, nicht in dem Umfange rnlschäoigt w«rden, wie die- nach den Bestim mungen deS HaslpstlchtgesetzcS geschehen muß, sobaro kein eigene- Verschulden dcS Verunglückten vorliegt. Dies« beiden Versicherung- Gesellschaften können zwar eine gemeinschaftliche Verwaltung haben, und wird die- auch seiten- der Leipziger Unfall-Bank projiclirt, im Uebrigeu müssen sie zedoch aus den angegebenen Gründen streng von einander geschieden werden. In der Hauptsache wüsten die Baugewerke ebenso sehr, wie alle Übrigen Industrirllen, sich zunächst g»gen die schweren gesetzlichen Ver bindlichkeiten sicher zu stellen suchen, und dies er reichen sie sofort durch den Anschluß an du Leip ziger Bank. Die Versichrrung gegen die übrigen Unfälle kann rccht wohl noch um eine kurze Zeit verschoben wrrden, bi- die Leipziger Bank die dazu nöthigen umfangreichen Vorarbeiten bewäl ilgl haben wird. E« empfiehlt sich daher der Anschluß der säch fischen Baugewerken an die Leipziger Unfall Ver stcherungSbank entschieden mehr, alS die Grün düng einer eigenen Unfallversicherungs-Gesellschaft und wollen wir schließlich noch betonen, daß dte Leipziger Bank nicht nur für die Unfälle de« Ar bei«- unlp BetriedSpersovalS auskommt, sondern auch für solche Unfälle, welche dritte fremd« Personen durch den Geschäftsbetrieb ihrer Mit glieder erleiden. DtcS ist namentlich für di« Baugew:rk<n von größter Wichtigkeit, weil diese sehr oft in die Lage kommen dürften, dr.tte fremde Personen entschädigen zu müssen. Denke man nur an den Zusammensturz von Gerüsten oder Neubauten, wöbet sehr häufig vorübergehende dritte Personen besckäd gt oder gar getobt« wcr den unv daß darunter Leute sich befinden, können, o e vermöge ihrer socialen Stellung ganz erheb liche Entschädigungs-Ansprüche zu erheben im Stande sind, dl» den einzelnen Unternehmer total rutmren können! Auch im Hrnbltck hierauf cmpfiehlt sich die Gründung «ner eigenen Unfall VersicherungL- Gknossenschafl für dl« sächsischen Baugewerken entschieden «tcht, weil derartige Enlschädtguogen, die sich jeder Vorausberechnung und Schätzung entziehen, schon bei einmaligem Vorkommen, das Bestehen eine- derartig«» kleinen Vereins voll ständig in Frage strllen können, jedenfalls abrr die Mitglieder desselben ganz außerordentlich be lasten würden. ES muß daher möglichst auf eine As sociation sämmtlicher Industriellen Deutschlands, wiest« von derLeipztger Bank bereit- mit gutem Erfolge ange strebt wird, hingewirkt werden. Nachtrag« * Leipzig« 6. Mai. Von DreLden kamen heute Vormittag die Herren Cull uömrr.tster vr. v Gerber und Zustizmtntster Abrken hier an. Nachmittags traf auck brr Herr Minister drSjInnern v. Nosti tz- Wallwttz edenfaUS von Dresden hier ein. — Dieser Tage verlautete hier gerüchtweise, di« 24. (jächsiscke) Armerdivision sii, wenn auch nur in Fritveukstärke, dazu au-ersehln, wiederum vack führen hat. LS wurden zu Vorstandsmitgliedern gewählt dte Herren Lampe-Bender, Horath Hißler, Klemm, Mcchler, Strubr, Thieme, t)r. Zenker und R. Grüner. Leipzig, 0. Mai. Vor Kurzem fand in Magdeburg eine Delegirten-Versammlung der deutschen Apotheker-Vereine statt. Aus dem Königreich Sachsen batten sich dazu die Herren Lößner-Leipzig, Canzler Ltmbach und Hof- mann-DreSdea als Vertreter de- Leipziger, Erz- gebirgiscken und DrrSdener KretseS eingefunvtn. Die Versammlung war Lurck die Gefahr veran laßt worden, welche dem Apothekergewerke aus der in Aussicht genommenen pharmaceutischen Gesetzgebung im Deulschrn Reiche droht. Der Vorsitzende Dank-vortt gab der Versammlung eit.e Reihe von Mittheilungen, welche ihm in Betreff jener Gesetzgebung in vertraulicher Weise von hervorragenden ReichstagSmitgliedern gemacht worden waren. Nach den Ansichten derselben würde daS C"ncessionS!ysiem auf lange hinaus nicht mehr zu consirvnen sein und an besten Stelle die Giwerbrfreiheit treten, da nun einmal die volkSwirthscbastlichen Principien zur Aufhebung deS Systems der Eoncessionen drängen und auch beim Widerstreben der Regierungen zur Geltung kommen will den. Jedoch dürfte der Apotheker- stand nach den Anschauungen dieser den liberalen 'starteten angehörenven Abgeordneten darauf rech nen, daß der Staat und oaS Parlament in diesem Falle di« Hand zu einer Ablösung bieten werden. Nach den Mitlhtiiungen deS Apotheker- Or. Sckncht in Berlin liegt der vom Slaarsmintster Delbrück verfaßte Geseye.Awurf über die zukünftige Rege lung des Apolhckergewerbcs. welcher das Princip der Gewerbcsreihcit in dasselbe einführt, dem Vundekrath bereits vor, und rS solle die bayerische SraatSregierung sich brreitS zustimmenv geäußert haben. Die Versammlung sprach sich nach län gerer Debatte gegen den Deldrück'schen Ges tzent wurs aus und wählte eine Commission, welche eine ausführlich begründete Resolution auSzuarbeilcn und dieselbe dem ReichSkanzleramte zuzustellen hat. Mitglied dieser Commission ist unter ande ren Herr Lößner-Leipzig. Dre Versammlung ge nehmigte ferner folgenden Antrag: „Sollen die gesetzgebenden Factorcn entgegen den Anschauun gen der Versammlung dennoch gänzliche ober be dingte Grwerbefreiheit einführen wollen, so ist der Staat unbedingt und in erster 'rnie verpflichtet, ei>re Schaoloöhalrung Derjenigen eintreieu zu losten, welche, gestützt auf die seitherige Gesetz.!« bung und unter Billigung der maßgebenden staatlichen Behörden, ihr etwaiges Vermögen an gelegt und Pflichten contrahirr haben." ) Leipzig, 6 Mai. Die mit so vielem Vasall während der Ostermestr hier aufgetretene Kunst reitergesellschaft von Renz ist heute Morgen drei Uhr mittelst EptrazugeS der Dresdner Bahn (62 Achsen) von hier nach BreSlau abgereisi. — Im Laufe deS Sonntags haben die Prvme- nadenwärtrr und sonstige AufsicktLbeamte wiei-r- holt gegen Leute und zwar nicht blos Knab-n, sondern auch Erwachsene, etnsckreiten müssen, die unsere jetzt so sckön blühenven Holl und er sträucher ihrer Biüthenzirrde beraubten und in rücksichtslosester Weise Zweige davon, abgerissen hatten. Dtezentg.n, welche man auf der Thal erwischte, sind wegen dieser Beschädigung dcr An lagen zur Brraulworlung gezogen und in Strafe genommen worden. — Im Grundstück Nr. 39 dir Gttberstroße gab cs am Sonntag Abend in der zehnten Stunde Feuerlarm. Ein unbeaufsichtigt gelassenes Kind ES liegt daher der Gedanke sich der Leipziger j OccupaÜonSttupR^ I bakr^mi?^ündÄ!cken^ «n B«t7n «rändle Unsallöank, beziehentlich d.r b« dieser für dte' ' ' - > bakr.-n mit 4ündböl,cken «n B«t in Brand ae- vaugewerkeu drrertS bestehenden Gcfabren-Claste vm anzuschlteße», entschieden näher, al« da- Pro- >ect, rin« eigene Gesellschaft für dte sächsischen Baugewnken zu grüvRn Diese Zersplitterung wäre t» Interesse der sächsischen Baugewerkcn »>cht wtndn, wie rm Interesse aller Übrigen Bau- ae»erktn DeuischlandS» zu beklagen, zumal die Leipziger Unsallbank kein SpeculattonS-Instilul ist. sondern lediglich eine genossenschaftliche Asto- ciaiiou aller Industriellen Deutschland- behus- gemetnschastlicher Tragung der ihnen durch da- Haftpflichlgesetz und durch all« sonstigen gesetz lich,« Bestimmungen auferlegten Gefahren unv Verbindlichkeiten bezweckt. Da- Leipziger Institut hat bereit- eine ganz außerordentliche Au-dehnuvg gewonnen und steht versichern, daß an maßgebender Stelle hiervon Nicht- bekannt ist. F Leipzig, 6. Mai. Bei der heutigen Lici- itatton von stävtisckem Baugrund rechts an der Plagwitzer Straße zu beidcn Seiten d,S KuhstrangwafserS waren 24 Bieter anwesend. Die gethaaen Höchstgebote waren folgende: 1) 1238,,7 LMetrr-.3860 lUTII. 6400 Thlr. 2) 1169,,7 - --384!; - 6200 3) 11V0.z<> . —3430 , 6000 4) 1034 b» - ---3221; . 3950 b) 951,», - —2965 - 5600 5) 1192.o« - —3716 - 7850 * Leipzig, 6. «ai. Die Jmmatriculation an unserer Hochschule nimmt noch immer einen . . ^ . erfreulichen Fortgang. Bt« heute sind seit 15.. dte Lebeu-sähtgkeit desselben außer allem Zweifel. April 637 immatriculirt, abgegangen sind seit ltch den betrunkenen Schuhmacher «S ch bekcmut, daß schon «eü über LVO,0«V s Schluß de- letzten Wintersemester- 417, e« stellt Poltzeiamt tran-portirte. bahrcu mit Zündhölzchen ein Bett in Brand ge steckt. Doch wurde da- Feuer bald gelöscht und die Grfahr beseitigt. — Am Sonnabend Abend gerieth ein ange trunkener Schuhmacher mtt mehreren am Fleisckerplatze mit Grünwaaren feilhaltenden Marktweibern in Conflict. Ein Wort gab vc-S andere und alSbalv ging man zu Thäilichkrtten über, wobei der Schuhmacher seine Wuih an den Marktständrn auSließ und Tisch« und Bänke wie Marktkörbe umwarf und manchen Schaden da durch anrichtet«. Die beschädigten Weiber hielten sick aber auck nicht passiv, sondern fielen über den Bandalen her und »rrbläueten ihn nach Möglich keit. Dieses Schauspiel hotte nach und nach einen starken ZuschauerkretS hinzugezogeo. Zahlreich war di« Begleitung Neugieriger, alS man schließ nach dem Wegen gröbl-chcn ExcesseS und Körper- nerlltzung mußten in vorgestriger Nacht ein Ster ndruckerge hülfe am Königöplatz, ferner «in Handarbeiter am Roßplatze nnd ein Tiscklergeselle auf dem Brühl arrettrt nnd polizeilich cinge, ckt wcrden. Den Sleindrucker» gehülfen hatte um- im Excefsr m>t einem Maurer gesellen, dem er eine »lutigr Kopfwunde bei- gebracht, angrtrofs'n, den Handarbeiter vor einer Schänkbude, wo sich derselbe durch Fenster-Z-r- scklaaen für dir ihm dort gewordene Exmiiston zu revanchiren suchte, arretirt, endlich den Tischler gesellen rm Hanögcmenge mit einem Böttcher- gesellen, den er zu Boden geworfen und rin Auge beschädigt hatte, festgenvmmen. An dems«lben Abend brachte ein junger Mann in einer hiesigen Restauration di« Gäste in nicht geringe Aufregung dadurch, daß er plötzlich ein daselbst anwesendes Mädchen mit einem Revolver bedrohte u: d di« Waste sodann auch gegen andere Gäste richtete. Er entging seiner Festnahme durch rechtzeitigen Rückzug, doch blieb der Revolver in den Händen eines Gastes zurück. Seil einigen Tagen ist da« erst« Bock bier au- der großen Bierbrauerei von Rieb eck L Comp, in Neureudnitz hervorgeaangrn. Das selbe wird bereit- in mchreren Restaurationen verabreicht und findet so großen Beifall, daß der Absatz ein sehr bedeutender ist. Dieses Bier besitzt aber auch alle Vorzüge, welche man von einem guten Bockbier verlangt, hat den Angenehmen Geschmack d>ö Riebeck'schen Lagerbiers, wetchcö sich in kurzer Zcit bereits tu lehr vielen Restaura tionen eingebürgert hat, ist aber noch kräftiger und malzreicher, ohne dabei den so vielen Bock, dieren eigenen unangenehm süßlichen Beigeschmack zu haben. Wie daS Lagerbier, kann man auch dieses Bockbier in Flaschen beziehen. Daß übrigen« die thätige und umsichtige Dirrction der Brauerei erst jetzt mit dem Biere heroortritt, geschah des halb, weil nicht dec März, sondern der Mat der eigentlich« Morat deS Bockbiers ist und so Man ch S dafür spricht, daß dceseS eigenthümliche, von Vielen geschätzte Bier erst in diesem Monate zu der Güte gerangen kann, die mau von ihm verlangt. * Leipzig, 6. Mai. Der 18 jährige Handarbeiter Carl Herrmann E. auS Schwemsal bei Düben, welcher grftändigcrmaßrn zu zwei verschtedenen Malen ,m Monat Februar d. I. zwei einfache Diebstähle in Beträ en von gegen 1 und über 9 T Haler und im darauf folgenden Monate auS dem vollständig umschlossenen Gartenraum eine« diesigen HandelsgärtnerS einen Handwagen im Werlhe von 8 Thalcrn entwendet hatte, ist heute von dem köniql. Bezirksgericht, welchem Herr GerichtSraty MannSfeld prästdirte, wegen ein fachen und schweren Diebstahls — unter Annahme milverndrr Umstände — zu einer 8monailichen Gefängnißstrafe verurlhtilt worden. Anklage und Veriheidtgung waren bei der Verhandlung durch die Herren Assessor von Wolf und Advocat Krug oertreten. — Es war im Jahre 185*, alS in dem Hotel ** unter den Linden in Berlin ein Club ele ganter junger Leute, vorzugsweise den Kroyphäen der Börse augehörig. sich allabendlich zu versam meln pflegte. Der Club hatte einen vielverspre chenden Namen, seine Mitglieder zählten zu den reichsten Leuten. Man pflegte zu hohen Sätzen Whist, Boston und Tarock zu spielen, eS kam aber auch vor, das; ein Tempel errichtet wurde, urd daß man sich damit hohe Summen abnahm. An «Mein solchcn Abend war lS, wo der Cafscn- kcamle eines großen Bankhauses, ein Mann, der in dem Dienste desselben ergraut war, nnd der als Gehalt eben so viel hatte, wie die ersten StaaiSdeamten, zum großen Entsetzen der ganzen Börse, Hand an sich legte, wi>'. er am Abend 8( 00 T-.lr. verloren hatte. E.n früher sehr be kanntes Milgcitd der seunc88o ckorLo, daS mit Eleganz und Geschmack Geld auSzugrben ver« stac d, hatte ein damals sehr b-liebter Schau spieler, der später geachtete Director erner großen BUHnr geworden ist, in diesen Club eingeführt. DaS Spiel gehörte zu den Leiden schaften jenes Herrn, wie auch stin Freund, der Schauspieler, nach den Karten zitterte. Sein Portefeuille war indeß nicht angefüllt genug, um in diesem Kreise »u spielen, und so begnügte er sich damit, den Zuschauer zu machen. ES be- wegte sich aber unter den Fürsten der Bö.se ein Mann in einem schäbigen Rocke, den dieser fashie- nabler Schauspieler von früher her kannte. Mit zitternder Stimme klagte dieser Mann seine große Noth und bat dte beiden Herren um ein Almosen, nur um lie Miethe für seine elende Mansarden wohnung, die er «it seiner Familie tnne halte, bezahlen zu können. Die- wurde ihm bereit willigst gewährt. Zum Dank dafür bezetchneie der Mann, der dann wohl manche üble Erfah rung gemacht haben mochte, dir beiden Herren, welche dte Bank hielten — alS falsche Spieker. DaS Mitglied der ^ouue38o «ioröe und der Schau spieler machten dte Probe und setzten eine Kleinig keit. Im Nu war da- Geld verloren. Abrr sie gingen klüger von dem Ttsche fort; denn sie hatten oesehen — worauf sie von dem Mann« aufmerksam gemacht worden waren, wie man rS macht, um „con-iger I» fortune". Der Schauspieler ist ein Mann geworden, dessen Name alS Bühnendirector ei^en großen Ruf hat; die beiden Bankhalter von damals sind heute rin
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder