Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191404278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19140427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19140427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-27
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1914
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sir 11« -Dresdner Nachrichten' A-ite »L» Montag. 27. April LUt t «>ene O gegrütldet >«d 1879 unter ihrem jetzigen Namen militärisch organisiert. Livotl» selbst ernannte sich zum General mit etnem Gcneralsiab „nd Offizieren männlichen und weib lichen Geschlechts il803 bereit» ilver 15 00» nebst 8000» srci» willigen Beamten, sagen. Lokalossizierenj. Da» internatio nale Hanptgiiartier besinöet sich in London. da» deutsche in Berlin, und die Lette zählt heute bet etnem durch Kollekten und Unternehmungen erworbenen Vermögen von etwa l Million Pfund Lterliug iiber Millionen Seele» in 7380 über 10 Länder verbreiteten Stationen. Die Heilsarmee bekämpft die bestellenden Kirchen al» ungeeignet, da» geistige und leibliche B.tohl besonder» der-Inner zu fördern, »nd sucht ihre Ziele einerseits durch öffentliche gottesdienstliche Bcr- sainmlnnge» »lii Predigt, Gesang und Mnsikvorträgc». ander seits durch Gründung von Wokltätigkeitsanstaltcn, Arbeits stätten, Reltnngslieimcn »sw. zu erreichen. Sie gibt l^Zeit- daruntcr in Deutschland den „Kriegsrns", vri«srast»n«cke. Nicht« Malvlllmrl ISO PIg.l br^lunt den Neigen mit der Erklärung, dah der Anblick eines ..Kleinstadt,vintel" deu.iuiüeu Gemälde- tu ihr die Sehnsucht »ach einem solch stlUen iriedllche» Heim wachgernscn, die sie nun nicht mehr lostäßl Da soll nun Schnürte ketse» und eS in alle Welt hinau-vvsaune» damit sich einer seiner Neffen meldet, um Maiblilmet- Wunsch zu crtüllen. SS miihte ein recht lieber, guter Mensch aus dem Lande oder in einer Kleinstadt lein, der im Atter von 80 bis 10 Jahren stehen und auch Witwer mit 1 oder 3 Kinderchen sein künnte. Sie selbst hat ebenfalls bereit- 30 Lenze auf dem Kerbholz«, sieht ,rber — man» wäre da» in dieser Ecke einmal nicht versichert worden — viel jünger aus. ist gesund und gerade gewachsen, mittelgroß dunkelblond, wirtschaftlich und häuslich, allzeit fidel, aber leider — wie sie bedauernd bemerkt — mlt etnem kleinen, von einer Kinder krankheit zurückgebliebenen Gehörfehler bchastet. der sich zwar nur zeitweilig bemerklich macht, aber von ihr ddch nicht verschwiegen werden soll. De» weiteren teilt sie mit, daß sic ans besserer Famtltc stammt, nicht bloft Geld vertun, sondern auch verdienen gelernt hat, sich ihre Garderobe selbst anferttgen kann und anher einer !m!/'seüen'bereit "o.Ö3mSchenN.chErkä'7 Million äbaeietzt «^aenen Ausstattung auch etliche Moneten Mit der Anwartsch.sl »VN oeinn beleitö 100.1 womentnai ältka I .vit lion avgeieht übliche spätere „Mehr" in die Shewagschale zu lege» ver- wurden. Zhr ofsentllches Auftreten wird vielfach als heraus-jihre» Zukünftige» betrifft, so bemerkt sic nur noch, fordernd und aufdringlich empfunden und erreg», namentlich'».^ er am liebsten tn der Gegend von Pirna—Lchanda» ' ' ans dem Festland, nicht selten Aergernis, so dasi liier und da bereits die Behörden einschritten. Bei unS find die Mit glieder der Sekte zwar geduldet, aber natürlich nicht von jedermann gern gesehen, besonders von manchen Geschäfts leuten nicht, weil sie, die selbst geistige Getränke verschmähen und Vergnügungen meiden, auch anderen in Wort und Schrift größte Enthaltsamkeit predigen. General Booth ist voriges Zahr im Alter von 81 Zähren gestorben. *** Ernst. s20 Pfg.l „Geliebter Avnnculns! Habe, bitte, die Güte, nachstehende zwei fragen zn beantworten. 1. Es wird behauptet, das; beim preußischen Train sman bat dabei das Magdeburger Bataillon im Angel eine kurze Zeit- Rittmeister den Hanptnianusiiiel geführt hätte»: cS daham sein möchte, ohne damit aber sagen z» wollen, daß sie sich mit einem braven, treuen Lebensgefährten nicht auch in einem anderen Glücksivinkcl dcS sächsischen Vaterlandes wohlsühlen würde. — Nichte Glückauf 158 Pfg.t hat mit ihrer Vorredners» zweierlei gemein, »ümltch das Alter von 30 Jahre» und den Vorzug viel jüngeren Aussehen-. Ta der Nichtige sich bisher nicht hat ein stelle» wollen, so ist sic endlich zu dem Entschluß gekommen, selbst die Initiative zu ergreifen und es einmal mit einem Debüt >» dieser Ecke zu versuchen, denn allein zn bleiben, fühlt sic auch nicht die Sour von Lust, tm Gegenteil sehnt sie sich schon lange nach dem PfUchtcnkrciS einer Han-sra», zumal sic im Elternhause gründlich gelernt habe, einen Haushalt z» führen. Sic versichert, ans guter Familie zu stammen und eine gute Allgemeinbildung z» besitzen und reslektiert ans einen Mann von besserer Bildung, auf den sic sich verlasse» kann, der gleich ihr aus eine makelivsc Ver gangruhei! znrückblickt, guten, vssencn Charakter besitzt, und dem lang die , soll diese Beringung nach 1005 oder auch später bestanden baden. Ranglisten ans jener Zeit sieben nicht zur Ver-l vor allem auch der Sinn für eine traute Häuslichkeit nicht abaeht. sügnug, deshalb an Dich die Bille um gründliche 'Nach-! üä>,aui d^Wunsch, dah er forschnng. 2. Wie alt ist jetzt dieselbe sich zurzeit ans?" — l. Rittmeister an Stelle der Hanptleute gab es nicht nur beim Magdeburger Train- baiaillon Nr. I. iondorii bei sämtlichen preußischen und banrischei, Traliibataillonen. Lachsen nahm in dieser Htii- stcht eine Sonderstellung ein. Lchnörke verrät allenfalls einmal, wie iniig eine Dame ist. aber niemals, wie alt. Wo sich Dein Schwarm äuge zn ermitteln, aber es hat wo bäti ! i'ch >« geachteter Stellung mit sicherem Einkommen befinden möchte. , Ltsüs ' Nesse Georg U Mk.l stellt sich >>IS Kaufmann und Fabrik- ' bescher vor und läßt meine Nichte» wisse», daß er in der Mitte der Dreißiger steht, in einer industrielle» Mittelstadt Sachsen- wohnt und wohl schon unter Dach und Jach sein würde, wenn ihm nicht durch mehrmonatige Geschäftsreisen gerade im Winterhalbjahr die Möglichkeit, an gesellschaftlichen Vergnügungen teilzunehmen und Damenbekanntschasten zn machen, allzu sehr beschnitten wäre. i-bHe/nMbUiüdet'irmre' wohl l.-Mi, schreibt sich eine» soliden, gediegenen Charakter »nd angenehmes i,r ^ m te en - umck stntema e "äußere- zn. erfreut sich einer mittlere» Lta.ur „nd schwärmt für . INI -ich trUten Zneck, sinicmate» Kunst, besonders Musik und für die Schönheiten der die Dglne. so viel ich ivoiß, taugst verheiratet ist. R. K. GO Pfg.t ..Mein Sohn besucht seit drei Znoreu das Gnmnasinm. ist aber int einem Jahre so abgc- magert, daß ich ihn kürzlich nach Hause genommen habe, weil ich fürchte, daß ihn die Schularbeiten zu sehr angreifen. Er lernt nicht etwa schwer, aber er sitzt fortwährend über den Büchern, und ist auch an 5. Stelle aufgerückt. Zch habe ilin non vier Acrztcn untersuchen »nd auch durchleuchten lassen: cs fehlt ihm nichts, nur ißt er sehr wenig und er iprtcht, es bekommt ihm nicht. Wenn ich Strenge anivende, bekommt er den Weinkrmnps. io daß cs einem ganz Angst wird. Der letzte Arzt, der ihn durchleuchtete, wollte nun, wenn er zu Hause nicht daS vorgeichricbene esse, so sollte er einige Zeit in die Klinik und es sollte ilim «.ungefüllt werden. Halle» Sic cs für richtig, dem Zungen auf diese Weise Ge walt auzntun?" — Zhr Sobn ist möglicherweise durch den Gymnasialbcnich — wahrscheinlich durch zu große An strengung, die ein vielleicht vvrhgiidcncr Ehrgeiz kiervvr- gcrufeii hat —. körperlich »nd damit geistig überanstrengt q, nid hierdurch cin ncrccim reit. ncinainicnitchcr .juilana kommen soll ein etwa» ideal veranlagter und über 1,70 Meter henwrgernten worden, -ras gewalttantc n-uttern muß, großer Mann von angcnehmem Aeußeren, der im Alter zu ihr Natur. eine Zukünftige stellt er sich als ei» verträgliches und etwas heiter veranlagtes Menschenkind im Atter bis zu 2» Jahren vor, das i» allen häusliche» Dingen eine sorgfältige Ausbildung genossen bat, gemütvoll und naturliebend ist und über gute Allgemeinbildung rc agt. Schlußakkvrd: Etwas Vermögen, für dessen Sicherstellung geborgt werden würde, ist erwünscht. — Neffe E. M. ll.38 Mk.t präsentiert sich meinen Nichten als ei» 30 Jahre alter Baumeister und Mitinhaber eine» BaugeschäftS und hat im übrigen nichts weiter zn bemerken, als daß er der cvangeltschen Konfession an- gehört, 1,»8 Meter groß und dunkelblond ist und angenehmes Aeußercs zn besitzen glaubt. Daß er eine Krau sucht, kann man sich allenfalls denken, ohne daß er es verrät, aber nicht, wie sie be schaffen sei» soll. — Richte Erika t08 Pfg.t nimmt mit dem Bemerke» Play, daß sie »o» Amor bis jetzt sehr „stiefmütterlich" behandelt worden sei und sie in ihren Nöte» nun wohl oder übel ihre Zusiucht zu Onkel SchnörkeS Ecke nehmen müsse. Sic sehnt sich eben doch zu sehr nach einem trauten, lieben Heim, waS man ihr sa auch nicht verargen kann, da ihr Kerbholz bcrcilS 37 Lenze ausweist. So sollen den» meine Neffen heute erfahren, daß sic ei» gebitdrtrS, wirtschaftliches, sparsame», brünettes Menschenkind von hübschem Acußcrcn und gutem Herzen ist, Freude an der Natur bann ganz entschieden ncrworsen werden. Am besten Inn Sie wohl, den Zungen ein ganzes Zalir ans der Schule zu nehmen nnd nur durch Privatunterricht guf dem erreichten Niveau zu erhalten. Biel Bewegung im Freien wird den Appetit schon von selbst wicderbringen. P. L. sl Mk.s Antwort: Waschmittel im Briefkasten zu beurteilen bzw. zu empfehlen, ist nicht angängig. B a h n v o st k a r! e Tresdcn — Kohlsurt — Breslau. „Zch bitte die Nachrichten im Briefkasten an- zusrage», was; zahlt die Znsauterie und Eafalcric Zährlig den Staht." . Du willst vermutlich nicht wissen, was sic dem Staat zahlt, sondern was sie den Staat kostet, und da kann ich Dir verraten, daß es nicht ganz so viel ist, wie für Dich Schulgeld bezahlt werde» müßte, wenn man sich darauf kaprizierte, Dich in die Geheimnisse der deutschen Sprache cinznweihcn. -is st v ii n c n t i n A n n a K. „Zch hin bisher immer der Meinung gewesen, daß Zucker sehr nahrhaft sei, und illiu wird mir ans einmal von befreundeter Leite ge tagt. daß „anienttich für nervöse Kinder es gar nichts schäd licheres gäbe, ais Süßigkeiten, sogar in Gestalt von Schoko lade. Kakao. Honig, Kuchen »iw. Zst das wahr?" — Die Tatsache, das; Zucker in seinen verschiedenen Mvüifika- iioncn ein sehr wertvolles, leicht in Spannkraft und Wärme nwiiiietzeiides Nahrungsmittel ist, kann nicht in Abrede gestellt werden. Den »reisten Zucker, wie er vom Darm aus ,n die Blutaesäße anfgesaugt wird, genießen wir aber nicht als solchen, iondcrn in Form von Stärkemehl lim 'nettesten Sinne ats Sammelname gewählt für die in Pilaiizeniamen und Knollen anfgeipcichcrlcn. noch nicht in Zucker ttmgcietzten ersten Nährstoffe für den Pslanzen- keiml. Dimes «Stärke s Mehl wird bekanntlich zum ivich- ligsten Nahrungsmittel, dem Brote, ncrbacken oder in den Körnerfrüchten, z. B. Reis, Gerste. Graupen, Hafergrütze, Hirn, und Hüssensrüchien, Erbsen, Linsen oder den Knollen, B- Karloisein. genossen und ist nun zunächst durch Kan- merkzenge »nd Berdanungssaste. den Mund- und Bauch- 'peichel, zu verarbeiten, mvbci der annailgbare Zucker sich oildct. Alls diesem Wege soll aisv. als dem naturgemäße ren. den BerdamiiigSapparat zu einer gewissen Tätigkeit nötigende», der Organismus einen Teil seiner Nahrung aus den -Nahrungsmitteln selbst bereiten. Zn gewissem Maße, sozusagen als Gewürz, kann Zucker auch gestattet werden. Zn der genannten Pslanzcnnahrung genießen wir aber znaleich auch eine gewisse Menge unverdaulicher Nahruiigsbestandtcile in Gestalt der Zellulose. Diese sogenannten Schlacken der Nahruuc, bilden aber ein sehr notwendiges, mechanisches Anregungsmittel für die T armbcwegiing. Zc grober — bei gutem Magenvcc- danungsvermögcn -- oder schlackenreicher die Kost isi. desto reger die Tarmtatigkeit, desto rascher die Ausscheidung äcr schließlich in Fäulnis gcralcndcn. unverbrauchten Nahrungsmittclrcstc. Eine in mechanischem Sinne reizlose Kost, wie reiner .Zucker, kann das Nahciingsbcdürfnis ab- sättigen und dadurch indirekt Darmträgheit mit ihren Folgen bewirken. Für »crnö'c Menschen ist diese aber ein schädigendes Moment. Außerdem bringt eine reichliche Zuckcrausnahme, bei der gleichzeitigen Anwesenheit anderer Nahriingsmittcl, die Gefahr einer raschen Gärung in der Wärme des Magens herbei, waS zu allerlei Beschwerden und melieren Störungen, auch in der Darmverdauung, führt. Bei der allmählichen Verzuckerung der Stärkemehle im Berdanungsprozcß ist dicic Erscheinung weniger zu bc- sürchlen. Einige Leser. „Wir kamen jetzt bei der Unter haltung ans das sogenannte Habcrseldtrcibc» in Bauern zn sprechen. Kann »nS der Bricskastcnonkel sagen, woher der Name stammt, wie alt die Litte schon ist und ob sie setzt noch besteht." - Daä Haberfeldtreiben, eine Art Bolksi'istiz, wurde unk, wird auch wohl heute noch an solchen Perionen ansgeübt, deren Vergehen »nd Laster, namentlich in sittlicher Beziehung, für den Arm des Ge setzes nicht erreichbar sind. Ter Name soll daher rühren, daß Fcldmarksrcvlcr und Wucherer ehemals mit Ver heerung ihrer Felder bestraft wurden. Nach anderer Les art soll der Name darauf znrnckznführen sein, daß ge- sallene Mädchen früher von den Burschen dcS Dorfes nn,er Rntenhicben durch ein Hafcrfcld getrieben wurden. Z» Aufnahme gekommen ist das Haberseidtreiben seit dem dreißigjährigen Kriege, und zwar soll es zuerst in der alten Gra'schast Hohen Waldegg auSgeübt worden sein. paßt und sich in der bekannte» „sicheren Position" befindet. NichteE infam 110 Psg.i tut in derselben Handschrift wie Erika kund »nd zu wissen, baß sie sich auf der Suche nach eine,» Lcbens- gekäbrtcn befindet, nnd sich der Hoffnung hingibt, baß unter »iciiien Nesse» einer steckt, der bereit ist, sein Lebensschicksal mit dem einer üthährigen, gebildeten und ivirtschaitttchcn Nichte von angenehmem Aeuticrcn. gutem Charakter nnd heiterem Temperamciit zu ver knüpfen, ein Neffe, der sich vereinsamt suhlt und dem das Sprich wort: „Geteilte Freude — doppelte Freude, geteilte- Leid — hatbe» Leid" nicht fremd ist. Er soll »in liebevoller Mann von «hrluhem Charakter und angenehniem Aeußeren, 1,70 bt- 1,80 Meter groß und bl» 3» Jahre alt sein, während sie bezüglich leine- Beruses keine Beding»»« stellen will Sle schließt unt dem Bemerten, daß ste zwar nicht über große Nelchtümer versllgt, aber doch auch nicht, wie man sonst wob! zu sagen pflegt, mit leeren Händen kommt. — Neffe Walter tl M.j möchte sich gar so gern einen Hausstand gründe», aber der leidige Mangel an Gelegenhelt zur Anknüpfung von Damcnbckaiintschalte» ist th», bisher hinderlich gewesen. Nun soll Onkel Schnörk« th», zu Stlse kommen und e» an dir groß« Glvck« hängen, daß Walter 30 Jahr« alt, evangelisch, gesund, mittel groß. nicht häßlich, aber auch kein AdonlS und seiner Zeichen- mittlerer Beamter ist und auf «in wirtschaftliches, bescheidene- und gesundes, bis 38 Jahre alte« Mädchen reflektiert, da» heitere- Gemüt besitzt. Ob es vom Lande oder aus der Stadt stammt, ist Ihm gleich, doch soll es miiidesteiiS eine vollständige, solide Aus stattung mitbringe» könne». — Neffe Rudolf söO Pfg.t bittet mich „ebenso böslich als dringend" twora» man den Kaufmann erkenntj »ui Aufnahme ln dies« Ecke, damit mein« Nichten endlich einmal crsahrcn, daß er noch zn haben ist und da- ewige Gefragt von seine» Freunde», Bekannten und getreuen Nachbarn, warum er nicht heiratet, ein Ende nimmt. Denn e- ist ihm zuwider, immer wieder die Antwort zu geben: „Weil ich keinen bunten Rock trage, nicht zu den veiisionöbercchtigtcn Beamten gehöre, nicht in Lackschuhe» einherstolziere, nicht Tango und Furlana tanze, kurz, nicht da» bi», was man eine» Kavalier nennt, sondern Kaufmann. Ich bin aber Inhaber eines selbstgegründelen Engro-geschäftcS, da» mir cin Einkommen von zurzeit 3000 M. sichert." Im übrigen teilt Rudolf «och mit, daß er 32 Jahre alt und von großer Figur ist. Die i» Frage kommende Nichte soll vor allem wirtschaftlich und nicht zu sehr von der modernen Richtung angekränkelt sein. Ob sie vom Lande oder ans der Stadt kommt, ist ihm gleich, und ob sie Geld initbrlngt oder nicht, will er ganz in das Ermessen de» Schicksals stellen. — Nichte Frühling 15» Psg.j macht ihrem Herze» ivie folgt Luft: „Nachdem lieb- Mensche» für mich schon zweimal an Deine Pforte geklopft, aber nur die Bekanntschast Deines Papicrkorbcs gcmacht haben, komme ich selbst. Ich habe den Mut, zu glaube», daß cs noch ein Glück gibt, welches ich durch dies« Zeile» zu finden hoffe. Im Nennen und Jagen de- Fortschrittes, wo cS kein AuSruhen und keinen Frieden gibt, fand ich die Ver körperung meines Ideals nicht. Ich verlange so wenig und doch wieder für mich alles. Der Frühling muß suchen helfen, suchen nach Seelengröße und innerem Sonnenschein, nach einem Wesen, dem ich in reinster, geistiger Interessengemeinschaft treue Käme- radi» sei» kann. Ein stilles Heim, wo ich der Inbegriff seiner Gedanken sein müßte, mit großer, leuchtender Llebe zu verschönen, das isi mein Wunsch. 21 Jahre alt, groß, dunkel, au- angesehener Familie stammend, habe ich auf dem Gebiete der Kunst und in allen häuslichen Arbeiten Ernstes und Wahre» gelernt. Leiber bin ich ohne Vermögen, würde aber eine schöne Anssteuer erhalten. Auf einen offenen, edle» Charakter glaube ich Anspruch erhebe» zu dürfen, waren doch tausend hehr« Dinge in Gottes freier Natur inejne Bildner. Fröhlichkeit paart sich mit Interesse an allem Reinen und Schönen. Die Verwirklichung meiner langgehegten Wunsches, denke ich mir in einem Manne von 27 bis 88 Jahren» von grobem, stattlichem, einnehmendem Aeußeren, gesund, in ge sicherter Position und geistig vornehm in feinem Denken, geistig über mir stehend. Ich glaube so geschaffen zu sein, um «inen Mann wirklich glücklich machen zu können." — Nichte Maria E l r s a b e t h H e d w i g >10 Pfg.i. Das sind nicht etwa «in ganze- Biertetdutzend Süchte», sondern, dem Himmel sei Dank, e- ist nur ein Epcmplar mit dem Rufname» Hedwig. Die beiden andere», ihr ebenfalls angetansten Namen führt Hedwig nur zur Auswahl an, weil sie meint, der Name Hedwig, unter dem sie nun schon zweimal vergeblich um Aufnahme gebeten habe, gefall« mir nicht. Das ist aber wirklich nicht der Fall, obwohl Hedwig die .Tkrieaerl- iche" bedeutet und ich von kriegerischen und kampflustigen Ver- ircterinnen b-S schönen Geschlechts i» der Tat kein Freund bin. Aber „Name ist Schall und Rauch," sagt Faust, und eS gibt sicher manches sanfte Täubchen mit Namen Hedwig. Also lassen wir sie deute pafsireren, damit meine Neffen endlich erfahren, baß sie trotz ihrer 3l Lenze das Zeug zu einer vortrefflichen Hausfrau zn haben glaubt, die eine schmackhafte Kost zu bereiten, mit der Nadel nmzugehcn und sparsam zu wirtschaften versteht. Was ihre» auf diesem Wege gefuchten Zukünftigen betrifft, -er bi» IS Jahr« alt »nd auch «in Witwer mit ein oder zwei Kindern sein könnte, so will sie bezüglich seine» Berufes keine Vorschriften machen, nur gesund soll er sein. Gemüt und Liebe besitzen, eine auskömmlich« Erisicnz haben und ein treue», strebsames und hau-hälterischc- Mädchen mit solider Aussteuer zu schätzen wissen. Die Verlobung llirer ilterten Tochter LK5IF mit ckem canck. inx. ickerrn OOQFK TOldM beehren ricii ccxebenst anrureixen Kommerrlenrst 0. unck Tr-ni geb. NFUVL. käckeberg, im Fpril 1S11. Scheine Verlobung mit TrLuIeia kklKF öKÜbik, Tockter ckes Herrn Kommerrienrster O. Krüne unck »einer ÖemnkIIa Luxeme §eb. Usucke, beebre ick mick erxedenst »nrurelxen. LVOäk l-Ml). csnck. inx. vrescken, Fpril 1914. Ksutrner Strssse 2. Am Freitag, den 24. April 1914, abends verschied an den Folgen einer Schlaganfallcs mein innigstgelirbter Mann, unser herzensgnter Vater, Scchn, Schwiegersohn, Bruder und Schwager kritts'-LUlsbssitDSf Lsfl Oamillo l-inKks vlroelootonnt «I. a. v. im vierzigsten Lebensjahre. Rittergut Obergurig, Bahnstation Singmih bei Bautzen, Dresden, Hamburg» am 2S. April 1214. In tiefster Trauer LLtkv Lilnxkv geb 1'ropks, und Os«»vIi!a> I-Inxxlrv, zugleich im Namen der anderen Hinterbliebenen. Die Trauerfcier findet Dienstag, den 29. April 1914, mittags '/«12 Uhr im Trauerhause, daran anschließend di« Beerdigung aus dem Friedhof Obergurig statt. Eisenbahn ab Bautzen 10 Uhr 47 Min., an SIngwih 10 Uhr 55 Min. Die Beerdigung unserer teuren entschlafenen Mutter, fiAii ^xuv8 ILMKüusvii ged. keil. findet Dienstag den 28. April d. I. nachmittags 1 Uhr von der Parentationshalle des Toikewitzer Friedhofes aus statt. Dresden, den 26. April 1914. Jnsprktor Sparkcisscndirektor Ok. Ourt AIttk»R»nva.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder