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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187206128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-06
- Tag1872-06-12
- Monat1872-06
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1872
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eSs»aK ». 14»'/- 11». nläß'.ich d«« I fialigthab- rnherr voi „ de- Krie- iiudung bei ,denen Zu. isd erachlU« Vrsregieruz asa» sich z, «Int »nr Aufrvthak« c,»prtvjG »Kd himef - Is r die lleter. HUllllg ege» rrs^ elezirlL ^ tz«r fiSin »rt, dagt,n rgrschlageia nomwkn fer,.U:a«- : heule sch t. »ad le.Ht S^K ttm, Sl. HUe lflte., L-b«rs. heiek»biir>,« > Sl. Dtttd» Fraoklnt. 8t koubie. viel i Rezd» H mld -ü d«»G. goldiotzch, B , h üvcharr rn. 8l liii Hetel H-ch. .H.RSMm. ., St. Rliret. rd Ire. St.Hiint. . «HM, pt. > H»trl. ritz. H.deKitlh >«'d. a t«dt Till Holet Hi,ße äfia >. Sejck St. «Slitkj. h. de P»1»§» I». S« Rönü ag. H»tel »» Hetel W . H.de RG Leb«', H»Ä -beistedt. nt . t PUnchM irr ». Lt»pt St. Heck kr, Hotel g» o»ae« «p .Gotha. Hikil ) de Vmßt Münchner Hel . v --»ß-. H. d« «oiq» bl. Ir»»«»», laichau. o» »»er kvn» St. Frnkfrrt tterfeld, hü ll. 4- »«paße « Elsaß, -Ml I, vawt.-oi ^ »ad e.H de«»», eg St. vew». Sedmer, -ml >6.p«L Erscheint täglich früh 6l/, Uhr. AtNllli, »ad Ekprdttto» Jvhannisgasse 33. pr,.".w>. Retacteur Fr. tzüttarr. Sprechstunde d. Redactton »«miiiag» »VN tl—12 Ubr »«chmMLj» »o» t—b Uhe. ^iichme der für die nächst- chlgeude drummn bestimmten Astrale in dm Wochentagen di- 3 Uhr Nachmittags. Anzeiger. de» Kvingl. Bezirksgerichts und des MHS der Stadt Sechzig. Auslage 89.»0. ^üvrmeu>,>>rn, orerteljädrtick I Thtr. 7", Nqr, incl. Bringerlobn > Tblr. lüNgr Jede einzelne Nummer 2>, Nzr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Poübefvrdcnmg r» Tblr. mit Postbr»'Srderung 12 Tblr Inserate 4 gespaltene BournoiszeUet>/,Ngr. Größere Vckristen 'ani rmserem PreiSverzeicknih. kkclamea unter d. Uedacltonrünch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale ttto Klemm. UnioersiiLisür. 27. Local-Comptoir Hamstraß« 2>. W 1«4. Mittwoch den 12. Juni. 1872. Bekanntmachung. Die «»entgeltliche J««f«»g der Sch»tzvocke« wird allen unbemittelten kiesiger Stadt wohnhaften Personen jeden Atter-, »a«e»tlich auch fcho» freiher ge» l«Vste« Erwachse««» zur Revaeet«atio», hiermit anaebotrn und soll dieselbe vo» Mittwoch de« IL J««t laufende« Jahre- Nachuetttag» 8 Uhr a» hiSauf Wettere» jede» WLtttwoch vo» !ß Uhr Nachmittags a« im Grd» gchhnfh deS ulte» Nteol«1fchulgehä»deS am Nicolaikirchhofe stattfinven. Wir fordern daS betheiltgie Publicum hierdurch auf, von vorstehendem Anerbieten recht fleißig Schanch zu machen. Leipzig, am 8. 2«rti 1872. Der Rath ^er Stadt Leipzig. k< vr. Koch bchmiedt Bekanntmachung. Da- an der HoSpitalstraße stehende Gebäude deS alten Johannt-hoSpitale- soll zu einer Schul« Wgebaut und diese Arbeit an «inen Unternehmer vergeben werden. Diejenigen, welch» sich hierbei bethetligen wollen, werden hierdurch aufgefordrrt, die Zeichnungen und vedtnguugeu hierüber im Rath--Vauamte einzusehen, woselbst auch Anschlag-formular» gegen ilopialgrbübren zu erhalten sind, und ihre PreiSforderungrn di- Donnerstag de» L7. d. M. LbeudS tt Uhr daselbst, mit der Aufschrift „Schule a« der HoSpttalftraHe" versehen, versiegelt eiszureichen. Leipzig, den 11. Juni 1872. De» RathS Ba«dep«taito». Loncert im Tivoli. * Leipzig, 11. Juni. So oft in unsere Stadt die kkunbe von einem Unglück drang, da- sich aus irgend einem Puncte der weiten Welt begab, ds regten sich und wetteiferte» auch die Herzen unserer Bevölkerung, dem hrreingebrochenen Etevd rach aller Möglichkeit adzuhelfen. Wir sehen diese Opfer Willigkeit wieder in schönster Eutssl- lkiug zu Gunsten der in Böhmen jüngst so hart vsu der Ueberschwemmuug Betroffenen. Nachdem bereit- di» öffentlichen Sammlungen hmsür eiuen bedeutenden Erfolg auf «eisen, hat auch da- am gestrigen Abend zu gleichem Zwecke vou der Gesellschaft „Zwanglose", unter Mit- Wirkung einer Anzahl hervorragender künstlerischer SrLsle und deS UnivtrsilL'--GesangvereinS PauluS m sämmtlichea Räumen des Tivoli veranstaltete Corcere «inen nevnenSwerthrn Ertrag geliefert. Rach vorläufiger Feststellung beläuft sich die Brutw-Einnahme auf mehr alS 800 Thlr. Da- Concert selbst verlief von Anfang bis Ende auö« gezeichnet und hat auf jeden Fall nur dazu bei- getragen, daß seine Veranstalter sich »och mehr m der öffentlichen Beliebtheit befestigt haben, all die- schon seither der Fall war. Bon sechs Uhr an begann sich ter große Concertsaal mit enum eleganten Publicum zu füllen; in dem Parterre nahm hauptsächlich da- sehr stark vrr> trete« schöne Geschlecht Platz, und'een Blick von den Galerien nach dort hinab auf da- Durch einander der in allen Farben schillernden Som- mertoiletten schien daS Auge in einen Garten voller Blumen und Blüthen zu versetzen. Unter dem Publicum bemerkte man auch die Vertreter der städtischen, der Reich-- und königlichen Behörden. Puuct 7 Uhr begannen di« Concertvorträge «it de« herrlichen Quintett vou Robert Schu mann, vorgetragen von den Herren Kapellmeister Aeinecke, Eoncertmeister Röntgen, Haubold, Herrmann und Hegar. E- folgten darauf dt« Lieder „Ach neige, du Schmerzensreiche" von Roritz Haupimann, gesungen von Fräulein Anna Bosse, „Morgenlied", Gedicht von Eichen- doch, componire von Julius Rietz, und die „Minnesänger", Gedicht von Heinrich Heine, »»pouirt von Robert Schumann, beide gesungen von dem Paulus. Da- Enke de» ersten LhrueS der Vorträge und dt« Ueberleitnug zur der Sammlung der Liebe-gaben bildete der von Herrn Ernst Jerufaleäi, Mitglied der Gesellschaft ,H»V-ks« ^ verfaßt« und «tt hinreißender Be« revsamkeil gesprochen« treffliche Prolog, dessen ganzer Wortlaut am Schluff« de- Berichte- mit- S'-H.ilt ist. Der zweite Theil de» Saal - Eoncert» brachte zunächst zwei Pianofort«-Vorträge >- Hirni Liplllmeister Rrinecke, da- Lieb „Warum?" von Rob. Schumann und dt« Ballade von Earl Arinecke, darauf di« Arirtt« au- der Oper „Romeo »nd Julia" von Gounoo und ein Lied vou Mendels sohn, gesuugen von Frl. Pauli, Hofoperusängerin ans Dessau, zwei Borträg«, „Sarabande" und „Ga votte" für L«llo, von Herrn Hegar, zwei Lteder, Mterolf'S Thüringer Waldlted" vou Scheffel, «upenirt vou Franz vou Holstein, und „Lind- dnfltg hält dt, Maiennacht", Lt«d au- Schrffel- „Trompeter vou SSckiug«»^ coueponirt von vcklckler, gesungen von Herr» Gura, und endlich drei Lteder, „Frühling-uetz", Gedicht vo» Ltchen- doiff, componirt vou Earl Goldaearck, der „Ab schied", stehrische- volk-lied von Kremser, «nd „'s Hnz", schwäbische- voll-lied vo» Silcher, zesungeu vo» dem PauluS. All« diese Vornäge »urdeu vo» de» dankbaren Publicum mit stür mische« Beifall ausgenommen. Rachde» da- Coucert im Saale beendigt war, begann «iu« allgemein« Auswanderung in den großen n»d prächtigen Garte». Der schön«, warm« Sommnabend lud hier unter de» dichtbelauLteu Bämue» zu fröhlichem Beisammensein bi- iu dir späte Nacht rin. Dasselbe wurde ungemein ge« hoben durch da- Spiel der Capelle unsere- Jnfanterie-RrgimenteS, welche sich auf ergangene Anregung sofort zur Mitwirkung an dem Wohl- IhätigkritS - Eoncert bereit erklärt hatte, und dir CommerSlieder der wackeren Pauliner. Auf diese Weise erhielt da- LirbeSwerk der „Zwanglosen" einen schönen, alle seine Thetlnehmer befriedigenden Abschluß. Wir aber glauben den Bericht nicht schließen zu sollen, ohne allen Denen, durch deren Wirken eS möglich geworden, daß den Unglück lichen in Böhmen auS unserer Stadt Leipzig wieder eine so beträchtliche Hü'fSgabr zufließrn kann, auf daS Wärmst« zu danken. Prolog. Dir Frühling kqm; die ersten Lerchen steigen. Den Äalv durch.vnt der Ncrchtigallen Schlag, Der Eaum muß unterm Blülhenschnee sich neigen, Der dusienv und verheißnis auf rbm lag; Und auf des jungen Lebens bunten Reigen Blickr hell die Sonne jeden neuen Tag; Die Aetr-n wogen, und der reichste Segen Blüht einem schönen Lande rings entgegen. Es der kt der Mensch und hofft, denn aus dem Lobten Sprießt ihm des Lebens wunderbare Kraft; Er hofft vergebens. Seine dunklen Boten Das Elend schickt, daS mordet, wenn es schafft; Dir lauten Donner rollen, Blitz« lohten, Der Erde Reickthum wird hinweggerofft, Und in dem wilden Kamps der Ekememe Braucht nur zum Beten noch der Mensch die Hände. Kennt Ihr die Wasser, wenn sie thalwärts wallen, Der Himmel öffnet deS verderben» Tbor? WaS lausend Johr gestanden, c- muß fallen, Die Rrrsrntanncn biegen sich wie Rohr; Rings hört man der Beriweiflung Ruf erschallen, Zum Himmel steigt der Erde Fluch empor, Doch keine Antwort girbt die weite Leere, Und Glück und Segen treiben nach dtm Meere. Run wind es stiller, matt die Wogen schleichen, Gesättigt ist daS Zürnen der Natur, Zurück ms Bett die wilden Ströme nxtchen, Emblvßeu ihre- Tritte- iranse Spur; Und wo die Lehren blühte», starren Leichen, Zum Sarg die Trümmer ihrer Habe nur; Es schläft die Mutter in dem Arm des Sohnes, Und alle harren still deS großen Lohne-. Ter Tod bat unsrer Hülfe sie entzogen, Man bettet sie in «wen groben Schrein — Doch Jenen helft, die auS den Lernen Wogen Das nackte Leben retteten allein. Helft ihnen, dir der Himmel selbst betrogen, Zu diesem Zwecke luden wir Euch rin; Den Kindern helft, deren di« Väter starben, Das Unglück trägt ja keine Landesfarben. Kein bunter Grenzpfahl kann die Menschen scheiden, Dir Bölkereinheit predigt das Geschick; Die wahre Liebe stillt des Feinde- Leiden, Sie spiegelt sich im thräneareichen Blick. Deutschland war groß im Unglück, und bescheiden Blieb es in unsrer Tage stolzem Glück, Denn die bei Gravelotte und Sedan standen, Wust Krabeatrvtz nicht in ter Schwäche Landen. Dem deutschen Volk erscholl ein mächtig: Werde, Wir siegten mit dem Geiste, mit dem Er,; Die deutsche Kunst, sie wobat an jedem Herde, Singt mit der Freude, trauert mit dem Schmerz, Doch Ein- mackt uns zum trsteu Volk der Erde, Ein köstlich Ding — es ist das deutsche Herz! Und mögt Ihr alle Wissenschaften fragen. In einer deutschen Brust nur kann eS schlagen. An dieses Herze will ich jetzt mich wenden, O laßt e« sprechen, weil es menschlich spricht; Das Elend stützt mit ftrudig starken Händen, Trocknet die Thräven chm vom Angesicht! Den Lohn wird jede gare That Euch spenden, Wenn Euer Auge eiüst im Tode bricht Der schönste Play für etneS Reichen Namen Ist in dem Dankgrbrt de- Armen. Amen Bekanntmachung. Mittwoch den 12. Juni n. c, vormittag- 9 Uhr sollen in der Promenade beim neuen Theater und weiter um dir Stadt, die in den Anlagen geschlagenen Hölzer an den Meistbietenden gegen sofortige Zahlung und Abfuhre öffentlich versteigert werden. Leipzig, den 8. Juni 1872. Die Depeetatton de- RathS zu den Anlage«. Bekanntmachung. Der diesjährige Wollnearkt in Leipzig wird am L4. und IS. I««i d. I. gehalten. Die Wollen können schon am 13. desselben MonateS auSgelegt werden Leipzig, am 11. Mai 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. " ni. G. N vr. E. Step Hai Meckler. Bekanntmachung. Nach den Messungen de- Herrn Prof. vr. Kolb« betrug die Leuchtkraft deS städtischen Leucht gase- im Monat Mai tm Durchschnitt das 13'/,fache der Leuchtkraft erner Normal-WachSkerze bn einem mittleren specifischen Gewichte von 0,51. Leipzig, den 11. Juni 1872. Des RathS Deputatio« zur GaSauOalt. Hebel, derselbe sich über seinen nirdrizstm Stand kaum zu erheben vermag. Gegen den CourS der Franzosen g-baltev. er scheint der der Lombarden hoch, da auch im lau fenden Jahre jedenfalls auf keine höhere Divi dende als im vorigen zu rechnen ist. Jndeß die Spekulation arbeitet einmal gern in leichten Pa pieren und hat sich da- Wort gegeben, daffe.be trotz Allem in dt« Höhe zu treiben: Unwahre Auf stellungen in den Börsenblättern, die ja dem Un sinnigsten gern ihre Spalten öffnen, suchen täglich daS Feuer zu schüren und Anhänger zu werden. Die Lombarden-Actie ist überhaupt zum Unter schied von den Franzosen ein reinrS spielpapicr geworden. Dazu hat dir „schönste Eisenbahn der Welt" daS AuSsaugesystem JamrS Rothschild'- gemackx.'. Der in Kurzem fällige Dividendencoupon der österreichischen Crrdlkacltr verfehlt gleichfalls nick>r die Speculation nach den Effeclen-Baifsen lüstern zu machen. Bis jetzt ist sie allerdings blos wie die Katze ,um den heißen Brei brrumgegangen. Ohne Wien vermag Berlin hierin nicht- auSzu- rtchten und in den letzten Tagen schienen in der Thal die schönen Seelen an der Spree und Donau sich zu finden, um da-Mögliche zu versuchen, d'N Sckatz zu heben, ohne dabet Schaden zu leider. Jndeß große Lust herrscht in Wien nickt, gegen wärtig neue Wagnisse zu unternehmen, und nur mühsam ließ eS sich auS seiner Ruhe aufstörrn EineS erhellt auS den Mindereinnahmen der Franzosen und auch der Lombarden, daß nämlich dte Industrie OesterretcbS noch lange nicht vor geschritten genug ist, um für die Ausfälle d«S Cerealienexports «wigermaßrn einen Ersatz zu bieten. Di« Ereignisse der Woche beschränken sich, wie dir- dir Jahreszeit mit sich bringt, auf «in l t- nimum. DaS, waS der Berichterstatter seinen Lesern mttzutheilen hat, nimmt sich gegen die frühere Zeit ungefähr auS, wie da» Arrangement einer großen Sinfonie oder Oper für rin Du«: von Streich- oder BlaSmstrumeuteu. — Di« in teressanteste Nachricht, wenn sie sich bestätigt hätte, wäre jedenfalls der endliche AuSbruch der Feind seligkeiten zwischen der rumänischen Regierung und der Lemberg-Jaffyer Gesellschaft gewesen, «elchr schon seit längerer Zeit al- in der Luft liegend geschildert wurden ; indeß da- angeblich drohende Ungewitter tst bi-her nicht zum AuS bruch gekommen — Die rumänischen Eisen- bahnactien sind seit ihrer Entpuppung au- den StrouSbergscheu Obligationen stark gewichen und dte optimistischen Erwartungen, wrlch» sich an die Neugestaltung knüpften, haben wrnigsten-tm Coursr keine Bestätigung gefunden. Wenn versucht wird die Ursache davon journalistischen Angriffen zu- »nschretben, so erscheint un- die Wirkung davon in keinem richtigen Verhältnisse dazu zu stehen. Jndeß soll StrouSbrrg im neuesten Proceß wegen Bezahlung der Coupon- derart verurthetlt worden sein, daß auch «ine de-aleichen zur Be zahlung de- Capital- der rumänischen Eisenbahn- obligat,onen voraussichtlich. Ein« gute Nachricht, wenn sie sich bestätigt, für diejenigen Wenigen, welche den Ruth hatten, sich nicht an der Co:.- verttrung zu bethetligen. Bekanntlich soll eine Hälfte der neuen Wiener Union-bank-Actirn den ausländischen Börsen mit hohem Agio aufgeschwindelt werden (angeblich toll »in Consortium dieselb« bereit- an der Bank selbst erstanden haben). Daß e- damit vor Allem auf auf Berlin abgesehen war, konnte vom ersten Augenblick an nicht zweifelhaft fein, fließt doch Pier aller Actieu - Unrath zusammen. So wird denn der Speculation dort Gelegenheit gegeben werden, da- Material ihrer Lustbanteu mit einem neuen Bankpapirr zu vermehren, da-, indem e- sei», Direktion ausfchlichlich vo» Wien empfängt, desto mehr geeignet ist, den ausländischen Spielern, welch« sich daran versuchen, Verlust« zuzufkgen. Finanzieller Wochenbericht. Frühling und Sommer, Herbst und Winter vergehen. Der Baum, welcher mit seinen Blät tern unv Brüchen prangt», alS sie noch in den Sonnenstrahlen glitzerten, ist kahl wenn die Schnreslürme in seinen Zweigen wühlen; der grüne Wiesenteppich erstarrt von Frost sobald der Winter ihm seine wnße Decke üderwirft. ver welken. da- ist da- LooS alles Llschaffeuen, und di« ablaufeude Uhr de- menschlichen Leben- mahnt Len Sterblichen fortdauernd an den Wechsel aller Erscheinungen. Keiner hat Gelegenheit diesen Wechsel mehr keinen zu lernen alb der Börsenmann, welcher Sonnenschein und Ungewitter, Gluthitze und eisigen Wmd oft binnen wenigen Stunden über sich ergeben lasten muß. Eben hat er wohlge- muth da- Schifflein siiner Sptculanon h'.uauS- gesandt auf das offene Meer, vaS so spiegelglatt erschien, — da kräuselt sich die Fläche meyr und mehr und spitzt sich zum unruhigen Wogerge- tüminel zu; der Horizont, welcher vorher so rem blinkte, deveckt sich mit Wolken, der Wind zieht seine Register auf und der Schiffer hat von Glück zu sagen, wenn eS ihm gelingt einen sichern Port einstweilen anzulaufrn, der ihm vor dem Un wetter Schutz gewährt. — Hauste und Baisse, ihr Thron erhebt sich nur auf Klugsano, «rd wer ihn am höchsten erklommen, vermag am schwir- rtgsten sich zu retten, wenn die schwankende Un terlage ,n Bewegung geräch. Der allgemeine Hausseversuch, welchen Berlin trotz der Zurückhaltung Wien- in Scene zu setzen versuchte, ist, wie alle dergleichen isolirle Ope rationen, seinem unvermeidlichen Schicksal! nicht entgangen. Wenige Tag« und er wurde zu seinen Vätern versammelt. Alle Hinweisungen auf den flüssigen Geldstand, alle- Zutretben der Börsen- jouruale scheiterte an der Theiluahmlofigkrit de- Publicums. AlS schon die Hinfälligkeit der Hausse- Improvisation allen Blicke» offenbar war, schlug die Börsenpreffr noch immer auf dt» groß» Trom mel, um so lange wie möglich die Täuschung auf recht zu halten, trotzdem die heruntergehrnven Coursr dem widersprachen. Wenn nun auch Pi» Börse trotz ihrer geschminkten Wangen keinen großen Retz an-zuüvrn vermag, so verhindern doch andererseits die Grldfülle wie dte begrenzte Geschäft-thätigkeit selbst stärkere Rückgänge, und so sehen wir die Bewegung herauf und herunter in einem engen Kreis» sich halten. Warum da rin» Papier heute fällt, da- andere steigt, wäh rend am nächsten Tage vielleicht da- Umgekehrte geschieht, wer vermöchte darüber eine Auskunft ^u geben? Dicht neben der Börse steht va- Jrreuhau-, so daß man manchmal glauben könnte, mau sei fehl gegangen. Wir haben bereit- in unserem vorigen Berichte erwähnt, daß der Eour- der Franzosen kein theu- rer erscheint, wenn man von der Ansicht au-geht, daß iw äußerste» Fall« der Reservefonds vor dem Riß stehen kann. Ob diese letztere Eventualität eine- Deficit- überhaupt etutreten wird, wie doch wohl scheinen könnt», darüber erlauben wir un ket»« Conjecturen, und überhaupt will «in ein zige- Jahr in der Geschichte eine- Etsenbahnun- keruehmrn- wenig bedeuten. Die Speculation bat also wohl nicht Unrecht, sich mit den Franzosen zu beschäftigen, da auaenbltcklich nicht- Bessere- da ist. In früheren Zeiten, al- dte Pereire noch rin Interesse hatten, den Cour- de» Papier-, jedenfalls ihrer besten Unternehmung, hoch zu halten, wären di, Mindereinnahmen gewiß ganz unbeachtet geblieben, hätte dir Höh» der Htvi- dendeablösuug dem Courfe gewiß einen mächtigen Schwung nach oben nt heilt, »ährend gegenwärtig, wo di« beiden Brüder ihre Hand nicht blo- von dem Untnnrhmeu abgezogen haben, fondnu durch Verkäufe den Preis drtiaen, trotz aller angewandten
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