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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187206142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-06
- Tag1872-06-14
- Monat1872-06
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1872
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»«ur rri.i WriM l co l rdst 16«. .». »< bl'/,I rg « I »- 8«fi - I L'i. r3 «rl zt p«, Jvli.1 Lhl . 8S^.. .. Lvltk.,: pr-».U! slr N Sf.. >S r«alm: Hnösi tt >e« Sitziuij ldrlimtnißn Htrsteüll«. I l Lzerkrivskj fhrbuug d«i j li dem U, Vorlage,ü- hn Tarv«,-I e oh« D„ tikel 37 K» iir dir scrire! lv«, dar«! loriaI-Am»c I sts'tzk, «m. teu ! cworfev m n heutizei >e auf em run, Hai, fcr Sjiedt- en, »eilbii sie auch dü getreten sch, dere Redm Zeise au. Z, gkäußrna >» Reztniaz der direcia > »gertchle ei», direct»» I,. fvude» HLtle.. ähnliche k Ageute» u> buualtvnda mit den b«> u. LM c nzehen fij l ieruuz. Lni zedehntrHr. ichtt aui. - -Luferu sch der gestcha cnt iä Lircli Ver», Zeile l h,fsl' hcha arbech. itevietdn.Lj ii teri««KI 1.1 de druff! Hamburg, h«ll st Aürvsat- I MS,ch,erPi> . St. L-idti. >uchh»lz. uü eoaig, üsael au» vilktl j. z. Pelnt« . «tzsch«.^ , N«rdd.PI an» »»er, Häs lreseld «it . H- e., o»d o - ll, Hm». Idors, ikitff t f V»ickx«>pSj Lebe« v-l a. 8«ß>. . !NI , HaSck ,b«s akuMs Spn°-t. Erscheint täglich früh 6'., Uhr. Llknj», »>e «kpedttt»» JohanniSgasse 33. taant« Aedacteur Fr. chüt»«r. Sprechstunde d. Viedattron Von»»»,« »v» N—12 Uhr ,»n 1—» Udr. VchMkr, TagMall K«,lime der für die nächst- hl,ende Nummer bestimmte« I,fer»tr in den Wochentage« dt» 8 Uhr Nachmittag». Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Sechzig. Auslage Atwi>nrmk«it»prki» merteliL'drlict' I Tdlr. 7'/, Nqr., incl. Brmgerlodn I Tdlr. loNgr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. d^edütiren für lLxnadeilaqcn atme Posibesörtcrung ü Tdlr. mit Posldesörterunq' l2 Tdlr. Inserate 4gesp«lteneBourgoiSzcile 1'/,Ngr. Größere Schriilen laut unferem Preisvcrzcickmiß. Ueclainrn »nter >. UedactionsÜrilti die' Spaltjtile 2 stigr. Filiale: ktt« Klemm, UniversitatSstr. 22, Lacal-isomploir Hainstraße 21. 168. Freitag den 14. Juni. 1872. Bekanntmachung. Dia »»««tcheltlichse J«pf««M der Echntzpocke« wird allen unbemittelten i, hiestger Stadt wohnhaften Personen jeden Alter», »a««»tlich auch schou fräher ge- tupfte« Estewachfeue« »ur Nevaeetuatto», hiermit angeboten und soll dieselbe »u« Njtt»och -e« LS. ä«»t laufeude» Jahre» -rachuattla»» 2 Uhr a« hi» auf Wettere» jede» SLittwoch »o» 2 Uhr Nachmittag» a« im Vrd« geschah de» alte» Ntrolaischulgehaude» am Nicolaikirchhofe stattfiude». Drr fordern da» bet heiligte Publicum hierdurch auf, von vorstehendem Anerbieten recht steißig Heirauch zu machen. Leipzig, am ». Juni 1872. Der Math der Stadt Leipzig. vr.Soch Schmicdt. Bekanntmachung^ An der Schule zu Rrnduitz siad die 7 und 10. ständige Lehrerstelle zu brsetze»; di« erster« ist «it 280 Thlr., die andere mit 240 Thlr. jährlichem Gehalt, Heide mit freier Wohnung dolirt. Wir fordern dieieuigeo, welche sich um eine dieser Stellen bewerben wollen, hierdurch auf, ihre -«suche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse baldigst bet un» einzuretcheu. Leipzig, am 11. Juni 1872. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. «och. G. Mechler. Bekanntmachung. Zum Bau drr HI. Beztrksschule sind guhetferue Feufterträ'ger erforderlich, und «< sollen dieselben iu Submission veig«ben werden. Diejenigen, welche sich hieran betheiligen wollen, werden aufg«fordert, die in der vauexpedition d»s de« Floßplatze aiEegenden Modelle, Zrichnungen und Bedingungen einzusehm und ihre Preis« i» di« daselbst gegen Cop.algebühren auSzugrbendrn Anschlagsformulare etnzusetzeu, welch« letzter« uifirgrlt mit der Bezeichnung „Arugerträ'ger zur HI. Bezirks-Schule" bi» L7. Jnut d. I». Abaud» « Uhr «mf dem SrathSbau-Amte abzugeben sind. Leipzig, am 8. Juni 1872. De« Nath» Vaudeputatiou. ^ladt und Lanü. - Leipzig, 13. Juni. Da» „Dresdner Journal" «uldet amtlich: S«. König!. Majestät haben zu »nuhwigen geruht, daß folgende Herren: der prof. vr. msel. Earu», der Uuivrrfi;St»richter Hofrath Hehler und der AfsisttM der chlrurgi« scheu Klimk an der Universität vr. mvcl Warnatz, allerseits iu Leipzig, dir ihnen vou Sr. Maj dem Deutschen Kaiser und König vou Preußen ver liehen« OrdrnSdecorationen, und zwar Erster» da» Ritterkreuz de» König!. Preußischen Kronen- ordev» UI. Clafle und letztere Beide den König!. Preußischen KronrnordtnIV. Clsfle mit d»m rothen Lrruze im weißen Felde am ErinnrrungSbsnde «muehmra und tragen. * Leipzig, IS. Juni. Die Schwierigkeiten, »eich« mehrere der projectirten sächsisch-öster reichischen Verbindungsbahnen auf Seite der österreichischen Regierung und der dortigen rndetvertretung fanden, gehen endlich der gänz. licht» Beseitigung entgegen. Dem österreichischen klbgiordnetenhaus« liegt gegenwärtig der Gesetz' eutnurf «egen Eoucrssiontrung einer Eisenbahn »o» eine« Puncte der Pilsen » Prtesener Bahn über Karlsbad und Johann>G«or- »enstadt zu« Anschlüsse au die sächsische StaatS- vah» zur veschlußfaffurig vor. Der Ssterreichisch« HanSel«mi»ister H«1 ferner erklärt, ein Gesetz zur etchnstrlluug der Fortführung der Prag- Dnxer Bah» »brr OberlentenSdorf Offeg und Klostergrab «u di» böhmisch - sächsische -rrnze bei Mnldau einbriugen zu wollen. Lurch die Loncesstontrnng dieser beiden Bahn- li»te» entledigt sich die österreichische Regierung der ihr nach de« StaatSvertrage «it Sachsen »o« 24. Decewbar 187S obliegenden verpfllch- tnngen, »vd r» bleibt »ach diesem Vertrag« nur »och dir Verpflichtung zum Ban einer Eisenbahn vo, Dnx »ach Pirna. Dt« sächsische Regie» rn»g hat sich wiederholt an die Regierung in Wien gewendet und deren neueste Borstelnng soll de»n auch die gewünschte Wirkung erzielt haben, f» daß di« Toneesstoutrung der Bahn in naher «»«ficht fleht. Der Bericht de» EisenbahnanS- schnsieS i» Ssterreichische» Abgeordnetrnhause über da» Sesrtz »»«§«» Hnstellung einer von der Hanpt- li»teder Bnschtiehrader Eisenbahn abzwei- ««den, an die bdhmisch.sächsische Grenze »»t Reitzenhain führenden Eisenbahnlinie ist nschirne». Der Ausschuß befürwortet dt« An- »ihn« der Vorlage und empfiehlt der Regierung dir Petiiiou der Gemeinden SehastianSberg. Mnzbich rc. «m Errrchtnng de» Grenzbahnhofe» Ai belastiavSderg zur Berücksichtigung. * Leipzig, IS. Juni. Die Herren v. Böckum > DolsfS veranstalten Freitag Lbe»d in de« ih»e» überlassenen Saal de» Kaufmännischen BrreiaS ein« dramatische Vorlesung LS s»>e» Stelle« an» Schiller'», Goethe'» und Shake speare'» Werke» dabei zum Vortrag kommen. * Leimig, 12. Juni Ein iutereffanter Fall der Erpressung lag heute dem töuigl. Bezirks gericht zur Entscheidung vor. Nack» drr Anklage halt« sich «sn»m zur diesjährigen Ost«rm«ff» vor- ddergeheud hier aushältltcheu Oekonoweu au» Schkeuditz eine» Abend» t» der 8. Stunde auf drr Prouenade vom Obstmarkt nach der Pletßen- dir» zu rin Unbekannter genähert und m«t thm «in Vespräch anaeknvpft, später aber in drr Nähr «»» Reichel» Garte», al» der Oekonom, vo» seinem Begleiter gefolgt, in einen Seitenweg der Promenade ringetretrn war, um hier eine Noth- durft zu verrichten, auf wiederholtr» laute» Husten dt» Unbekannten eine zweite MannSperson sich ihnen genähert und dru biireu Erstereu vor- geworfen, daß sie soeben mitrinandlr widernatür liche Unzucht getrieben, ihnen auch gedroht, daß von ihr hierüber sofort bei drr Polizei Anzeige erstattet »erden müßt«. Während der Begleiter de» Oekooomeu alSbalo, angedUch um allen Wei terungen zu begegnen, für den Fall der Nichlanzeigr dem Dritten einen Wechsel über 50 Lhaler auSgthän- dtgt, hatte der Oikonom im Bewußtsein seiner Un- sckmlo mit drr Hin zad« eine» Schweigegeldes gezögert, bi» schließlich im Lause der Verhandlungen, wäh rend welchrr man auf der Promenade in her Richtung nach der Cevtralhalle re. bi» nach der Fleischhalle weiter gegangen, auch der Begleiter de» Oekonomen diesem zuaeredet, den Dritten mit irgend einem Werthgegenftaud« zu befriedigen und al» solchen dt» Oekonomen Taschenuhr nebst Kette, welche einen Gesammitaxwerth von S3 Thlr. hatten, vorgeschlaaeu. Um nun die Dränger lo» zu werden, hnlte der Oekonom Uhr und Kette au den Dritten auSgrhäadigt, und al» sich dieser unter Betstimmung de» Andern damit noch nicht zufrieden erklärt, Ersterem noch 5 Thaler baar »rauf gegeben. Allel« auch dies« Abfindung war dem Dritten noch nicht hinreichend erschienen, worauf der Oekonom von seinem auf der Reich»- straße wohnhaften Schwager, »ährend die Helden Anber» vor de« Hause gewartet, »och 1» Thaler hrrbeigeholt und dem Dritten anSgehändlgt hatte. Nachdem »och zwischen de» Oekonomen und dem Dritte» verabredet worden «ar, daß «an am nächsten Sonntag behuf» AnSUsana von Uhr und Kette Seiten de» Erster» in einer hiesige» Restaura, tiou zusammentrtsseu »olle, hatte ««» sich aetrenut. De» Orkonomeu aber halt« der gauz« Vorgang zu Hause nicht ruhen lasse»; er war am nächsten Tag« »ach Leipzig znrüekgekehrt »nd f» glücklich gewesen, dt« Nerhastnng de« Dritten, de» damals conditionSlose» Kellner» WUHel« Mahn an» Hoheugarder» bet Hetltgenstadt, 2» Jahre alt, z, »eranlaffeu. Derselbe leugnete jedoch di« ihm heigemessen« Erpressung »nd gab vor, er Hab« in vorjähriger MichaeliSmcss« dem ihm damal» unter de« Namen „Bännanu" bekannt gewordene» Oekonomen «nf Ansuchen i« Hippodrom ein Dar- lehu von 10 Thlr. gegeben, »nd da thm solche» bisher nicht zurtickgezahlt worden, er auch ver- «uthet, daß der Oekonom ihm seinen richtige» Namen verschwiegen Hab«, den Oekonomen vei einer zufälligen Begegnung auf hießge« ThomaS- kirchhofe, al» ihm ans Vorhalt Seilen S'» nicht sofort Zahlung geleistet worden, mit Feststellung feiner Perslnlichkeit durch da» Poliznamt ge droht. Auf diese Drohaug hin habe der Oekouo« thm seiue Uhr uebst Kette einstweilen uud bi» zur erfolgte» Zahlung de» Darlehn» al» Faust- vfaud übergebe». Die Herren Richter vermochten sich jidoch vou diesen gegeuthriltgen Vehauvtunge» de» Angeklagten auf Grund drr thm vollständig ungünstige» BewetSaufaahm«, bei welcher u. A auw festgeflelll wurde, duß G früher wegen glei chen verbrechen» sich hier tu Uttersuchung be funden, nicht zu überzeugen, sonder» sprachen gegen ihn »egen Erpressung «ine Siährig« Ge- fängnMrafe uud Shrve.lust von gleicher Dauer au». Der Eingang» gedachte Begleiter de» Oeko- nome» »ar »ach G.'S verhaftuig in der Person eine» gleichfalls conditionSlose« Kellner», welcher 12ZS.» Q Meter ----- 3880 Q Ellen lies,,7 » --- 3648 » 1100.,. p --- 3430 , 1034 », « -- 3228 . 8Ll.„ « 2085 - Versteigerung von Bauplätzen an der Plagwitzer Straße. Die der Stadtgemeinde gehörigen, recht» an der Plagwitzer StraHe iraseitS de» sogen. Kuhstrangwafler» gelegenen S Bauplätze Nr. 1 v - 2 - 3 » 4 » 5 Flächeninhalt, welche am 8. vor. Mon. bereit» einmal zur Versteigerung gekommen, jkdock» für die gerhanen Höchstgebrtr nicht zugeschlagen worden find, sollen anderweit unter den nebst dem betreffinden ParzelirungSpla.'« in unserem Bauaune (Ra.h-au- 2. Trage) zur Einsichtnahme aaSutgenoea Be» dtugungen an RakhSstelle DouuerStag den 27. dies. Mo«, von Vormittag» ÜL Uhr an ,«« Verkaufe versteigert und zwar die beiden Bauplätze Nr. L und 2 zuerst zusammen und dann noq» einmal einzeln auSgcdolen werden. Der BersteigerungStermi» wird pürctlich zur angegebenen Stunde eröffnet urd die Versteigerung jedeSmal geschloffen werden, sobald auf den auSgrbotrnen Platz resp. die zusammen auSzedoteuen Platze ein weitere» Gebot nicht mehr erfolgt. Leipzig, am 12. Juni 1872. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Koch C-rutti. Bekanntmachung. Da» an der HoSpitalstraße stehende Gebäude de» alten JohanniSho-pital-S soll zu einer Schul» umgrbauk und diese Arbeit an «inen Unternehmer vergeben werden. Diejenigen, welch» sich hierbei betheiligen wollen, werden hierdurch aufgrfordert, die Z'icknungen und Bedingungen hierüber im RalhS-Bauamte einzuseken, wosclbst auck Anschla^Sformulare gegen Eopicrlgebühren zu erbalten sind, und ihre Preiösorderungen bi» Donnerstag den 27. d. M. Abend» v Uhr daselbst, mit der Aufschrift „Schule an der HoSpitalstraße" versehen, versiegelt einzureichcu. Leipzig, den 1l. Juni 1872. mit G. zusammengewohnt, ermittelt, und da im vorliegenden Falle zwetfello» zwischen beiden eine Verabredung zur grmeir.schafklichtn Verübung de» Verbrechen» stattgefunden, gleich G. festginommen worden, hatte sich ober al-balv daraus in seiner Zelle erhängt. Vorsitz und Anklage waren bei der Verhandlung durch di« Herren Assessoren Bülitz und v Wolf vertreten. — Die Vaterländische Traasporlver- sichrruagS-Actiengesellfchaft tu Slbrr- feld ist zum Geschäftsbetrieb in Sachsen zuge- laffen und har Leipzig zum Sitz dafür gewählt. — Da» Justizministerium macht bekannt, daß dem «Zwenkau woh haften Avvocatrn, welcher zugleich die Sielle de» Bürgermeister» daselbst br- kleidet, neuerding- di« Ausübung der advocatori- scheu Praxi» auch für und gegen die OrtSeinwoh- »er von Zwenkau bi» auf Widerruf gestattet wor den ist. * Au» dem voigtlandk, 12. Juni. Unser Bad Elfter erfreuet sich dieses Frühjahr schon einer außerordeutUchen Frequenz, und e» steht zu er- warten, daß e» in diesem Sommer die höchste Zahl seiner Kurgäste, den Vorjahren gegenüber, erreichen werde. Bt» 8. d. M. weist die Kurltste S5S Personen nach, von denen 756 gegenwärtig Arr find. Von jener Zahl aber gehen ad dt, Begleiter und Bediensteten drr Kurgäste und die durchreisende» Fremden, indem die Kurltste zu gleich Frrwdrnanzetger ist. E» bestehen a»«r die S5S au» 887 Fraueu und Mädchen, 101 Kmder, 234 Männer und 61 Begleitern, »ährend unter den Männer« höchstwahrscheinlich mtudesten» die Hälfte Nicht-Kurgäste waren. Bl» Lude Mat waren i« Ganzen 843 Personen, t« Vorjahr« nur 4SI, iu Elster eingrtroffr». Die reizende Lag« E'strr», dte herrliche Luft, di« Heilkraft der Quellen ist bekannt geung, fast «Heus» bekannt aber auck da» noch etwa» monoton kleinstädtisch« gesellig« Lebeu und dir ziemlich hohe» Mieth- und Lrbe»««tttelpreise, welche letztere tu den besten «nd meiste» Gasthöse» «nd Restaurationen jetzt noch »m 18—25 Proc erhöht worden sind. Man intschuldtgt diese Theurrung mit der Kürze drr Galson, dt« allerdings nur von Mitte Juni bi» Mitte August, der hohen Lag« de» Orte» »egen, iu ihrer vollen Blüthe und LtntragSfähigkeit steht Jabeffea sind fast di« sämmtliche» Logt»- uud sonstige» Wirthe nur Unternehmer «it kleiue« und ganz kleinen Mitteln; wenn sich da» großt Lapttal erst drr Erbauung größerer Logt»- «nd Gasthäuser dort annehme» wird, »erden sich dte Preis« auf die der Hauptstädte de» Lande» reducire», über di« st« jetzt oft htnauSgehen Rebe» den hübschen Spaziergängen, deren Zirlort« leider in der Natural'Verpflegung viel zu wünsche» übrig lasten. ist dt« Unterhaltung mit Mufik durch di« kleine, aber vorzügliche Badecaprlle unter de» tüchtigen Geiger» Thristoph Hilf Lei tung, welche täglich 2 Mal auf dem Brunne»' platzi spielt, da» einzige allgemeine Unttrhaltuug»- mittel. Da» gesellige Leben' drr Gäste an sich ist sehr exc'vsioer A-r, si- qrvppirru sich, nament lich die Dame», nach Landsmannschaften oder der „schönen, freundlichen Gewohnhrit" de» Zusam- mruwohnen». uichi de- Dasein», und zirkeln sogar die Plätze im Freien und in den Sälen nach mögl'Lst enge» Grenzlinien ab Bei diesem stillen Verkehr» daher viele Langeweile — besonder» für die Männer —, aber auck viel Stttsamkett uud Tugend und äußerst wenig Gele- De» RatbS Baudapvtatio». genheit zu erlaubtem wie verbotenem Belaunt- werdin und Umgänge. — Ja Großenhain hat sick reulich ein» originelle Geschichte abgespielt, deren Ursache der aus dem dvrtig-u Kirchchurme 8rfi..dl!cke Knopf ist. Schon längere Zeit hatte man seine Schadhaftigkeit bemerke, und di« Kirchen- oorstände traten zu eiver ernsten Berathung Uber den Knopf zusammen. Man hatte zwei Zimmer- metster hrnzug-zogen, um die c-waig« Kostenhöht der Verbesserung zu erfahren Geraoe wie einige Kirchenväter m»< den ZimmermUstrrn vor der Kirche stehe« und die Letzteren die etwaige Höhe der Kosten auf 300 Thlr. mit den nach ihren Plänen aufzuschlagenven großen Gerüsten nor» mir:u, tritt ein kleine» Männchen hinzu, guckt sich den vrrhängnißvcllen Knopf auch an und mischt fick mit ins Gespräch, indem er sagt: „Hm, da» ist nickt schl'mm, den Knopf hinauf uno hrrunler zu schaffen, baS wUrpe ich für rkwa 35 Thlr. macken!" Wa» der Tausend! Die Kirchenväter staunen und die Herren Zimmer- meister zuckrn besenkltch die Achsiln! Aber, der kleine Mann war ein Mann der Intelli genz und Tharkraft, wie man gleich sehen wird. Er gilbt sich al» „rin Dachdecker au» Neffen" zu erkennen und wiederholt a^f ge nauere» Fragen, daß er die Sache machen wolle, aber ohne große» Gerüste, ganz nach seiner Art. E» wird ihm »ngedeutrt, <» sollte ,m Kirchen- Vorstand sein Vorschlag zur Sprache gebracht werden, und die Sache ist vor der Hand au». Am rächste» Tag ist S tzung der Ktrch'uväter und man beralhet eben, ob und wie man den Knopf au-brffern lassen will und wie man ,» wohl am sichersten und billigsten machen könne, da gelaugte plötzlich an ihre Ohren die Kund«: „LS fitzt ja schou Liner oben und wackelt am Knopfe herum!" Man eilt auf dte Gaff« und richtig, da fitzt der kleine Mann mit seinem ein fachen Winkelgerüste schon oben auf der äußersten Spitze und beginnt sein Werk. Gegenüber solcher Tharkraft und Schnelligkeit schwanden natürlich alle Bedenke», und drr klein« Schieferdecker blieb in der Arbeit, die man vertrauensvoll in seine Hände legte und die jetzt ihrer Vollendung ent gegen geht. — Au» der Lausitz, 10. Juni, schreibt man der „Const. Ztg.": Unsere Ultramontaneu machen sich ziemliche Hoffnung darauf, daß einer ihrer besten Freund« den deutschen Botschafter- Posten beim römischen Stuhle erhalten werde Sie erzählen, daß Gras v. Seebach, vormaliger sächsischer Gesandter ta Pari», diesen römischen Gesandtschaft-Posten anzunehmen bereit sei und daß er schon im Winter deshalb drei Wochen in Berlin sich aufgrdalteu. Eie versichern, drr Papst würde ihn keinesfalls wie den Cardinal Hohen lohe zurückwetsen. »eil Seebach seine Achtung vor der römischen Kirche al» Protestant damit zur Genüge dargelban habe, daß er nicht nur stimmt- lich, Kinder katholisch erziehen lassen, sondern sogar den einen süuer Söhne drei Jahr« lang der J:su!trnschu'.e zu Frldberg in Tirol anvertraut habe. — Diese Angaben beruhen allerdings in Wahrheit und r» ist richtig, daß drr genannt« k. säcks. SlaatSdienrr in trm Jesuitenverbot» der Verfassung keinen Anstoß gefunden hat, seinen Sohn auf eine auSwäntge Jrsuitenschule zu thun. Hwrrfelhaft nur erscheint, ob hierin in Berlin r>ne Empfehlung zum römischen Gesandtenposten möchte erkannt werden, und darum möchten di«
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