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Dresdner Nachrichten : 11.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191405112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19140511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19140511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-05
- Tag1914-05-11
- Monat1914-05
- Jahr1914
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.05.1914
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Nr 13« „Dresdner Nachrlchieu" N vr. L»v M-ntaa, U. Mai LVI4 o Zahlen bedeuten sollen, und für Kinder ist r» ganz unmüg. lich. sich Harri» zu sittvcn. Warum nicht ein weißes Ziffer, blatt mit ichn-irzeu Zeiger»?" — Das Hochbauamt ist ganz nicdergeschmcfter!. das, es mit dein Sch»lucill»a>l Tein.'» Geschmack „ich, geil offen hat. Was »der speziell die lkbr üctriftt. so wirii D» Dich wollt oder übel in die hrutiae Zeit schicken mnlscn. die sich nun einmal in allerhand Ab icinderlichteiten acfailt. Es soll ja sogar schon „Zifferblätter" ebne Ziffern gelusti. «-5» -z>.: ..Gelegentlich eines Ausfluges nach dem Lugiuru, bei Niedersedlitz fliesten wir aus einen Stein, wel cher den Mittelpunkt der Weit angab. Selbiger Stein war non einem Professor gesetzt worden. Ist nun tatsächlich der gekennzeichnete Ort daselbst als Weltmittelpunkt anz» «eben, oder bandelt es sich nur um einen Scherz'?" — Das letztere dürste zutreftc». denn der Professor, der de» . Mittelpunkt der Welt" so scststellt. das, er dort einen Mark nein setzen und euentuell seinen Regenschirm stellen lassen kann, soll erst »och geboren werden. Bis dabin werden wir wollt oder übel an der Lehre sestvalten müssen, daß ein unbegrenzter Raum, wie ihn das Universum darstellt, einen Mittelpunkt gar nicht haben kann. Hat der -Herr „Pro. ,'csi'or" sich aber ein Scbcrzchen geleistet und unter „Welt" nur die Erde gemeint, dann hatte er recht, denn wenn Du dort, wo der Stein steht, ein 850 geographische Meilen tiefes Loch senkrecht in die Erde gräbst, kommst Du totsichcr zum Mittelpunkt unseres Planeten. Das Vergnügen kannst Tn aber von jedem anderen Punkte der Erdoberfläche aus auch haben — aber nur hübsch senkrecht! *§* langjähriger Ab. <l Mk.f „Mein Junge kommt nächste Astern aus der Schule und mochte gern Fein Mechaniker werden. Ich möchte Dich, lieber Onkel, um Aus- tunst bitten, ob mit diesem Handwerk ein junger Mann später ein gutes Fortkommen finden kann oder ist dieser Beruf auch so überfüllt, wie so viele andere? Würde cS besser sein, wenn der Junge erst ein Jahr die Gewerbc- sckiilc besuchte, bevor er in die Lehre tritt'? Er ist etwas kurzsichtig: würde dies ihm in seinem Beruf hinderlich sein ?" — Daraus wird von sachmännischcr Seite erwidert, das, ein junger Mann, der das Mechanikcrhandwerk er lernt hak. sein Fortkommen immer findet, da dasselbe mit vielen Handwerken Hand in Hand geht. Zu raten würde iein, den jungen Mann erst in die Gewerbeschule zu schicken, da viele Meiner nur Lehrlinge anuehmen, welche sort- biidungsirhutsrei sind und ein Fahr die Gewerbeschule be sucht haben. Wenn die Kurzsichtigkeit keine allzu grobe ist. dürfte sic kaum hinderlich sein, lieblich sind 3 bis 4 Fahre Lehrzeit und 300 bis MO Mark Lehrgeld: je länger der Lehr ling blcibk, um so weniger. *** Zun, angeblichen Selbstmord des Skor pions. Den zahlreichen Einsendern von ..Berichtigun gen" einer den Selbstmord der Tiere behandelnden Notiz jm Briefkasten vom 0. April unter „Langjährige Abonnen tin" fei als Erwiderung folgender, mir ebenfalls aus Au la» der betreffenden Noliz zugcgangener Artikel aus dem ..Kosmos" auszugsweise mitgetcilt. Ta heißt cs unter der Ileberschrift: „Der Selbstmord dcS Skorpions" von I. H. Fahre. Autorisierte Uevcrsetzung aus dloeurz ckc5 Insectes sPariS. Cd. Telagravc). „Das Tier, das von dem Tod nichts weiß und infolgedessen nichts gegen ihn tun kann, weiß auch nichts vom Selbstmord, dem letzten verzweifelten Mittel, mit einem Schlag allzu großem Elend ein Ende zu machen. Kein einziges sicher bewiesenes Beispiel gibt cS meines Wissens dafür, daß irgendein Tier sich selbst das Leben genommen hätte. Daß die besonders begabten sich mitunter vom Kummer überwältigen lassen, mag zugegeben werden: aber von da bis zum eigentlichen Selbstmord, zum eigenhändigen HalSabschneiöcn, ist doch noch ein guter Weg. Was ist Wahres an der Geschichte vom Skorpion, der, wenn er sich rings vom Feuer umgeben sicht, seinen Qualen da durch ein Ende macht, daß er sich mit seinem giftigen Stachel sticht'? Sehe» wir uns die Sache einmal näher an. Die Ge legenheit ist für mich besonders günstig. Ich ziehe nämlich gerade in großen Schüsseln auf einer Lage Sand eine schreck liche Horde auf: ein ganzes Dutzend dicke, weiße Skorpione des Südens iÜütiiu» oooitänus ^ru.s. Taü widerwärtige Tier kommt vereinzelt unter platten Steinen an den Hügeln in unserer Gegend vor, immer an sandigen Plätzen mit recht viel warmem Sonnenschein. Dabei erfreut es sich eines schlimmen Nufes. Man sagt: Umgibt mau das Tier mit einem Kreis glühender Kohlen, dann ersticht sich das Tier mit seinem Stachel und findet im freiwilligen Tod das Ende seiner Qualen. DaS wäre ja ganz schön von dem Tier, wenn es wahr wäre. Wir wollen sehen. In den Mittel punkt eines aus glühenden Kohlen gebildeten Kreises lege ich den größten Kerl meiner Menagerie. Mit dem Blas balg fache ich die Glut an. Bei den ersten Hitzewellen geht das Tier rückwärts im KeucrkreiS. Unversehens stößt eS an die brennende Schranke: wohin es sich auch zurückzieht, dahin, dorthin, jede Bewegung bringt eine neue brennende Berührung. Bei jedem Fluchtversuch wird die Glut leb hafter, das Tier ist wie verrückt, cs laust vorwärts und brät sich, cs fährt zurück und brät sich. Verzweifelt, wütend schwingt es leine Waffe, ringelt sie zusammen, schnellt sic wieder auseinander, drückt sie nieder und streckt sie dann wieder hoch in die Luft, und das mit einer solch verwirren den Geschwindigkeit, daß cs mir unmöglich ist, dem Gang der Fechterei genau zu folgen. Fetzt märe der Augenblick ge kommen, wo sich der Skorpion durch einen Dolchstich von der Marter erlösen könnte. Und tatsächlich erstarrt der Ge- auälte in plötzlichem Krampf, seiner ganzen Länge nach aus gestreckt. Keine Bewegung mehr, seine Erstarrung ist voll ständig. Ist der Skorpion tot? Man möchte es beinahe be- baupten. Vielleicht hat er sich mit einem Nadelstich, der mir beim Durcheinander feiner letzten Anstrengungen entgangen ist. erdolcht. Wenn er sich wirklich getötet hat. wenn er zum Selbstmord gegriffen hat, dann ist er unzweifelhaft tot. In meiner Ungewißheit nehme ich den offenbar leblosen Körper beim Ende seiner Zangen und lege ihn auf eine Lage frischen Sand. Eine Stunde später ist der Totgesagte wieder zum Leben erwacht und frisch wie vor dem Versuch. Ich wieder hole es mit einem zweiten, mit einem dritten Skorpion. DaS gleiche Ergebnis. Nach Tollwutsanscillen des Ver zweifelten die gleiche plötzliche Leblosigkeit des Tieres, das sich wie vom Blitz getroffen platt ausstreckt: dasselbe Wiederaufleben auf der frischen Kühle des Sandes. Es ist anzunehmen, daß die, die das Märchen vom Selbstmörder- Skorpion erfunden haben, sich von der plötzlichen Kraftlosig keit. von dem erstarrenden Krampf täuschen ließen. Sie batten sich zu rasch von dem Selbstmord überzeugen und dann de» Skorpion braten lassen. Wären sie weniger leicht gläubig gewesen, hätten sie das Tier rechtzeitig aus seinem Feuerkrcis hcrausgenommen. dann hätten sic es mit an- ,'ehen können, wie der «tote Skorpion" wieder Leben atmet und damit seine völlige Unkenntnis vom Selbstmord be stätigt. Außer dem Menschen kennt kein lebendes Wesen den letzten Ausweg eines freiwilligen Todes, weil keines den Tod seinem Wesen nach kennt." — Hoffentlich geben die verehrten Zweifler, deren Interesse an dem naturwissen schaftlichen Thema mich übrigens sehr sympathisch berührt, nunmehr Nuhe. B W. ,, Mk.t „Mein Lohn hat sich vorigen Herbst mit gestellt Freiwillig!, ist znrückgestcllt worden, und aus seinem Schein steht O 1. Ich bitte mir mitzuteilen, was dieser Buchstabe und diese Ziffer zu bedeuten hat." — t! k bedeutet, daß bei der ärztlichen Untersuchung allgemeine Schwächlichkeit — ohne anderweitige körperliche Fehler - als Folge zurückgebliebener körperlicher Entwicklung fest gestellt morden ist, ein Zustand, der „zeitig untauglich" macht aber beseitigt oder doch in vermindert werden kann, daß vollkommene oder bedingte Tauglichkeit cintriit. v«-» M. S. <50 Psg.i „Meine Tochter will sich einen zeitgemäßen Beruf iäxm'cn »nd hätte besonderes Interesse als Gehilfin bei einem Arzte tätig zu sein, etwa bei der Behandlung mit Röntg.nsirahlen. wobei vielleicht eine Ausbildung von kürzerer Tauer möglich und cs nicht allzu kostspielig ist. Kannst Du «n» Auskunft darüber geben und auch, ob man hier ober kn der Nähe Gelegenheit dazu hätte? Am liebsten behielte ich meine Tochter natürlich während der Ansbtidnna bei mir in Dresden." — Frage einmal km Earokaliause oder direkt beim Oberarzt der Röntgenabteilung. Dr. med. Georg Hartung. Walpurgiö. stratzc 14. nach. Dieser Herr wird Dir gegebenenfalls auch eine anderweitr Ausbttdungsgklegenveit empfehlen können. Emil L. 130 Pfg.s „Du hast sicher schon viel kauf männische Briefe erhalten und wirst dabei heranSgesunden lraben. daß mancher deutsche Kaufmann ein ganz erbärm liches Deutsch zuwege bringt. Vor kurzem war ich tu einem sehr gelehrten t?i Freundeskreise, »nd Dn sollst nun einen Streit schlichten, der dort entstanden ist. Es lmndclt sich um eine viel umstrittene Redewendung, und zwar bitte ich. mir Mitteilen zu wollen, ob cs richtig Inftßt: „Ich versichere S i c sorgfältigster Bedienung im voraus" oder „Ich versichere Ihnen »sw." und ferner: Ist cs richtig, zu sagen: „Lassen Sic m i ch" oder „Lassen Sic m i r. bitte, wissen'?"" Merk würdige „gelehrte Kreise", in denen man noch verschiedener Meinung sein kann, ob es ,/Sic" oder „Ihnen" bezw. „mir" oder „mich" heißen mnß. „Ich versichere Sir" nnd „Lassen Sic m i ch wissen" muß cS heißen, ob Deine gelehrten Gegner wolle» oder nicht. —Waü Deine Iercmiade über den Stand der Sächsischen Rente betrifft, so mußt Du Dein Leid nicht mir sondern Deinem Bankier klagen. Briefkastenecke. Nichte Kathie 1» <30 Psg.) führt sich mit der Erklärung ei», daß Ne eigentlich schon längst einmal um ei» Plätzchen in dieser Ecke habe vorstellig werden wolle», allein eine alle Tante habe ihr stets davon abgeratcn, weil die jungen Herren von heute ia »och alle nichts taugten. Ta hat natürlich die Warne, rin den Mund etwas zu voll genommen, denn in Wirkiichlcit gibt es. trotz der leider arg ins Kraut geschossenen Vergnügungssucht, immer »och junge Leute, die das Wörtchen Solidität auf ihre Fahne geschrieben haben und nach Altväter Sitte danach streben, sobald als möglich einen eigene» Herd zu gründen nnd sich eine Lebensgefährtin zu erwählen. Wen» die Tante gerecht sein will, wird sic sich sage» müsse», das, ein Teil des heutigen weiblichen Sciraismaterials auch recht viel zu wünschen übrig läßt, nnd man es einem iungen, strebsamen Manne nicht verargen tan», wenn er weise Vorsicht walte» läßt, um nicht eine zu erwischen, die alles Mögliche und Unmögliche gelernt hat, nur nicht ivirlschasten, nicht sparen, nicht sich »ach der Decke strecken. So, das wäre der Denk- zettel für die Tante. Was nun die Nichte betrifft, so ist sie nach reiflicher llcberlcgung zu der Ansicht gekommen, daß cs doch wohl nicht so schlimm sei. wie cs die Tante barslellc, nnd da sie auch nicht, eine» Funken Lust verspürt, selbst einmal als altes Tantchen in Gesellschaft eines Mopses oder einer Mieze ihre Leben zu vcr- bringen, so schlägt sic der Tante ein Schnippchen und teilt meinen Nesse» mit, daß sie die 22 Jahre alte Tochter eines Dresdner Bürgers ist, der evangelischen Konfession angehört, sich eines an genehmen Acußcren erfreut, eine durchaus wirtschaftliche Erziehung genossen hat und außer einer guten, soliden Ausstattung auch mit der Anwartschaft auf ein hübsches Vermögen auswartc» kann. Der in Frage kommende Nesse möchte von nicht zu kleiner Figur sei», ein gutes Herz haben und sich, am liebsten als Beamter, in der un- vermeidlichen „gesicherten Stellung" befinden. — Nichte Sehn sucht <2 M.l präsentiert sich als ein dunkelblondes Menschenkind von 25 Lenzen und angenehmem Acußcrcn, und versichert mir, Laß sie bisher den sogcirannten „Richtigen" nicht gefunden hat, aber auch um keinen Preis in ihrer Einsamkeit verkümmern mag. Des- halb sollen meine Neffen heute endlich einmal von ihrer Existenz Kenntnis erhalten und erfahren, daß sie aus achtbarer Familie vom Lande stammt, sehr wirtschaftlich erzogen worden ist und sich auch in materieller Hinsicht als „nicht ganz ohne" bezeichnen darf. Was ihr Zukünftiger von Beruf sein soll, will sie nicht bestimmen, nur zu den solide», ehrenhaften Mitteleuropäern soll er gehören, gute», verträglichen Charakter besitzen und sich in „sicherer Position" be finden. — Neffe Erhard ft M.s gibt zunächst seiner Ucber- zcugung Ausdruck, daß es mir sicher eine große Freude bereiten werde, ihn kennen zu lernen, und ich müßte Loch an Stelle des Herzens einen Stein in der Brust tragen, wenn ich diese Ilcbcr- zcugung irgendwie erschüttern wollte. Aber mehr noch werden sich meine Nichten freuen, Erhards Bckannftchaft zu wachen, denn er will ja eine von ihnen zur Frau haben, sofern sich eine findet, die so recht lieb und scinsinnig ist, wie er sie sich wünscht. Damit sie bezüglich feiner Person auch gleich klar sicht, verrät er, daß er SO Jahre alt ist, sich als Oberlehrer in gesicherter Stellung befindet und mit Fug und Recht behaupten darf, eine vorzügliche Geistes und Herzensbildung zu besitze». Weiter versichert er, daß er ein besonderer Freund von Natur und Kunst ist, zu allem Idealen und Vornehmen neigt, als eine angenehme Erscheinung gelten taun und gewinnendes Wesen besitzt, Eigenschaften, die er bei seiner künftigen Lebensgefährtin auch nicht misten möchte. — Nichte Verborgen iSV Psg.i stellt sich als eine 21 Jahre alte Haus tochter mit der Erklärung vor, baß sie brünett und 1.60 Meter groß Ist, eine einfache, bürgerliche Erziehung genossen hat» «inen Haus halt selbständig zu führen und mit selbst angeferttgtcr Garderobe sich einfach, aber schick zu kleiden versteht und auf einen Neffen im Alter von 23 bis 88 ^ ' lichen Charakter besitzt — nein, diesmal hei', , . . Maiglöckchen M Psg.i beruft sich auf «ine Freundin, die auf ihre Frage, wo sie ihren Mann kennen gelernt habe, geantwortet hätte: „In Onkel Schnörkcs Ecke!" Da habe sie sich nun entschlossen, ihr Glück auf diesem Wege auch einmal zu versuche», denn was ihrer Frcnndi» gelungen sei, bas könne ihr doch möglicherweise auch gelingen, zumal sie sonst zur Anknüpfung von Bekanntschaften so gut wie gar keine Gelegenheit habe, sintemalen ihre geschäftlich sehr angestrengten Elter» keinen gesellschaftlichen Verkehr pflegten und sich am wohlsten zu Hause fühlten. Trotzdem würden sie sich, wie Maiglöckchen bestimmt weiß, sehr freuen, wenn ihre Tochter ihnen einen lieben, braven Schwiegersohn beschert«. So tut Maiglöckchen denn kund und zu wissen. Laß sie aus sehr guter, angesehener Familie stammt, 21 Jahre alt, mittelgroß, schlank, dunkel, gesund und evangelischen Glaubens ist, «ine praktische, wirtschaftliche Er ziehung genosten hat, demzufolge «inen Haushalt ohne fremde Hisse tadellos zu führen versteht »nd sich wohl für befähigt halte» darf, ihrem Zukünftigen ein behagliches und gemütliches Heim zu schaffen. Daß sie Interesse für Theater und Musik hat, mag erfreulich sein, weniger erfreulich vielleicht aber» daß sie auch selbst „etwas" Klavier vielt. Bon ihrem Zukünftigen erwartet Maiglöckchen, daß er eben- alls einer guten Familie angehürt, verträglichen Charakter besitzt, In der Größe zu ihr paßt und das 88. Lebensjahr noch nicht über schritten hat. Ob er seinen Beruf in der Stadt oder in schöner Gegend auf he« Lande hat, ist ihr gleich, nur darf er keinen An stoß daran nehmen, daß sie vorläufig nur «ine standesgemäße Aus stattung In die Ehe bringt. — Nichte „Treue Liebe" M Pfg.s hofft auch auf diesem Wege «inen gemütvollen Mann zu finden, der eine traute, stille Häuslichkeit dem Vergnügungstrubel des Lebens vorzieht. Sie bezeichnet sich als die gutcrzogene Tochter eines Privat beamten, hat SS Lenze hinter sich, schreibt sich «In angenehme» Aeußcre zu und glaubt es sicher fertig zu bringen, «inen Mann glücklich zu machen. Obwohl selbst von heiterem Temperament und immtr guter Laune, wünscht sie sich doch einen recht aesetztrn Mann, mit dem sich auch über ernste Dinge reden läßt. Sie wäre auch nicht abgeneigt, einem Witwer mit einem Kind« die Hand zum Bunde zu reichen und st« würde es in diesem Kalle als eine schöne Lebensaufgabe betrachten, dem Kinde ein« gute, treusorgendc Mutter zu fein. — Nicht« Einsam (30 Pfg.s hat ihrer Behauptung zufolge schon zweimal vergeblich versucht, in diese Ecke Einlaß zu finden, »ho, daß aber t-r kl Ihr «»»»l.rsfohe» §-rüber «eriste« ist. „Was ange währt, wir» aut", ist «edenfall« ein auch ihr bekannte» Sprich- wort, da» sich in solchen Fällen als der beste Tröster erwelst. Dauilt hat sie denn auch erreicht, daß ihr Wuusch doch noch in Srsiillung geht und meine Neffen Kenntnis erhalte», baß sie zwar bereit» 8» Jahre alt ist, aber laut Urteil vo» dritter Seit, noch ganz gut aussteht. Als materielle Werte hat sie eine, wenn auch noch nicht ganz vollständige, Aussteuer und einige tauscnd Mark Bermügcn in die EHewagschale zu legen. Ihr Zukünftiger, gleichviel ob Jung gesell oder Witwer mit ein paar Kinderchen, möchte sein gutes Auskommen habe», ruhigen, verträglichen Charakter besitzen uni einen Ausflug in Gotte» sreie Natur oder ab und zu einmal de» Besuch eines Theaters der „lieben Kneiperei" Vorsicht». An einem gemütlichen Heim, in dem er sich wohlfühlen könnte, soll cs dann nicht fehlen. Lol Lousvkvuvlvll Prospekte über die neueste erfolgreiche Behandlung mit Kalkialzcn ».-> e°°>. I. auch »ach auswärts durch diel / ir-. >«ia zu kreroen vernein uno aus eine» Plenen >is 88 Jahren reflektiert, der liebevollen, verträg- :sitzt und sich — na ja, die alte Leier — in sicherer heißt'» guter — Position befindet. — 'Nichte , - .Äß'-"- 'D? '..-Ar- ^ msM nasse Xellvf.keuiDle VVnknungen gmsntiekl slsublmcken . ,< neulich«» st»>ch»psftni ,» ftklklrtnrkd, -> » . ' KMXkff'E ÜIIEiMMk llüitst ML i.V. I L, ..L? «- s « , » -z -E 2 c « -'S ! «L - S Für unsere Hausfrau««. Was speisen mir morgen? Für höhere Ansprüche: Fleischbrühe mit verlorenen Eiern. Gebackenen Makkaroni. KalbSnicrenbraten mit Salat. Windbeutel mit Schlag sahne. — Für einfachere: Eierkuchen mit Backobst. Stange nspargel auf bürgerliche Art. Die Spargel werden leicht geschält, in frisches Master gelegt, in Bündel gebunden und in gesalzenem, siedendem Wasser weich gekocht, ohne daß die Köpfe Schaden leiden. Inzwischen läßt mau für ein Ki's Spargel 75 Gramm gute Süßbutter zergehen, rührt 2 Kochlöffel Mehl dazu und gleich darauf von Sem Spargelwasscr, bis cine glatte. dickliche Sauce entsteht, die, wenn gut ausgekocht, mit einen, Eigelb legiert, mit etwas Zitronensaft abgeschmeckt und mit 8 bis 10 Tropfen MaggtS Würze verfeinert z» den auf einer Platte aiigcrichtetcn Spargel» gereicht wird. Beilage: Kalbskoteletten, Schinken. Zunge usw. kamlUeanackrledtea. Statt dvsvaelvrvr Alelckaux. Heute morgen '/«I Uhr entschlief sanft nach langem Leiden untere gute, treusorgendc Mutter, Groß- und Schwiegermutter 1k>aa geb. Svliöder im Alter von 77 Jahren. Dresden-N., Markgrafenstr. 11, l., Berlin-Tteglitz. den 10. Mai 1914. In tiefer Trauer stlsta Svdudevt, Rechtsanwalt ^rtlmr 8ot»vdevt und Frau. LtL-teelo geb. vaaeNel» und S Enkelkinder. Die Beerdigung findet Mittwoch den 13. Mai nachm. 4 Uhr auf den, inneren NeustÜdter Friedhof (Frledens- straße) statt. Hierdurch allen Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder und Schwager ll»rl KuZurt kinllsirsn Freilag den 8. d. M. nach langem Leiden im Alter von 57 Jahren sanft verschieden ist. Dresden-Pieschen, Leipziger Straße ISS, II, am 10. Mai 1914. Die tlestrauemden Hinterbliebenen: LintUv I lnelelnell geb. nebst 3 Söhne«. Die Beerdigung findet Dienstag den 12. Mai nachm. >/»4 Uhr von der Halle des St.Markus-Friedhofes aus statt. Am 9. Mai erlöste ein sanfter Tod unsere liebe Schwester und Tante ^rsu -loftsnns Wsllftsr Zel). Slülisi- in Kötzschcnbroda von ihrein langen Leiden. Tics zeigen zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen an DreSden und Kötzschenbroda. Frau i8vpl»1v Frau L»vilr!«rli» Frau LIü»»kvtI> Die Traucrfcier findet Dienstag vormittag >,',11 Uhr im Traue,Hause, Kötzschenbroda, Meißner Straße 59 d, die Beisetzung Mittwoch vormittag 1l Uhr in Zwickau von der Holle aus statt.
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