Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-14
- Monat1872-07
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1872
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Erscheint tSglich früh 6'/, Uhr. Nt»Llti«a oa» steokditi«» Jehaonisgafse 33. Ser-mrw «rdacrcur Fr. q»„»n. Sprechstunde d. Nrdattion Lmn»i»8» ,»n n—er Udr «achmlllLH» vrn «—L Uhr. Annahme drr für dir nächst folgende Nummer bestimmten Znstratr in den Wochentagen di» 3 Uhr Nachmittags. W »M. Anzeiger. Amlsblalt dck Kvnigl. Bczirksgnichw und des Raths dkl Stadt Lkipjiq. Sonntag den 14. Juli. AuNagc 1VIV0 zdonurmentrpret» rirrrellüdrueti 1 Thlr. 1'/, Nqr.. rnel. Brmqerlcdn l Thlr. luNgr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gedübren tür lLxlrabrilaqrn ohne Pvstbrsörderung !» Thlr. mit Postbeförderung t2Thlr Zoserale «gespalteneBourgoiszcile t '/»Ngr. Größere Schriften laut unserem Preisverzcichniß. Neclamell nutrr >. krdacttonsftrtch die Spaltzelle 2 Ngr. /iliale: ktto Klemm, Universitätsstr. 22, Local-Lomptoir Hainslraße 2l. 187L. Oeffentliche Sitzung der Stadtverorduetru Mtttwmch, »« L7. J»lt ». «. «»-»»» V.7 Uhr t« G«»lr drr I. B«,«rrsch»lr. Tagesordnung: I. 0»tachte» d»S Vau« und OekonomteauSschuffis über ») den Mehrausmoud für den Vau der Fletschhall« am Hospitalplatze; d) Umgchaltuug der Beleuchtungsanlagen stn alte» Theater; e) Einleauuä riutS WafferleitnngSröhrentractes tu der Elsterstraß«; ä) Erhöhung de- Postulat- für Vau» und Reparaturkostm der ThomaSschul,; e) den «erkauf de- SandgrubevarmlS in Gohlis; k) Aufstellung der ^forderlich«« Dampf maschine» für di« erweiterte Vafferknnst; g) Gewährung eine- vritrags zur Rrgckuvg her Schleußevzfl-e vor dem Taucharr Thor,; d) Touu» 37 des Budgets. U. Gutachten des SchulavSschuffeS über ») Prüfung mehrerer Schulcafseurechuuu-en; d) Umwaudelung der Gymuafiallehrerstellm in Oberlehr,rstelle». Bekanntmachung. Vas 21. und 22. Stück des diesjährigen Reichs-Gesetzblatte- find bei uns eingegangen und »erden tzts MM- SR. dies. Mo», auf dem RathhauSsaale öffentlich auSHLugen. Dieselben enthalten: Nr. 849. Auslieferungs-Vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Großbritannien. Vom 14 «ai 1872. - 850. Addttional-Vertrag zum Postvertrag« mit Rußland, vom 26/14 Mai 1872. - 851. Bekauutmochnug, betreffend di« Prüfung drr Lerzt«, Zahnärzte, Thirrärzte und Apotheker. Bom 28. Juni 1872. - 852. Ernennungen im Kovsularcorps de» Deutschen Reichs. - 853. Gesetz, betreffend die Gebührin und Kosten bei Reichs, vom 1. Juli 1872. - 854. Gesetz, betreffend de» Orden der Gesellschaft Jesu, vsm 4. Juli 1872. - 855. Bekanntmachung, betreffend die Ausführung des Gesetzes über dru Orden der Gesellschaft Jesu, vom 5. Juli 1872. - 856. Handels- und Schlfffahrts-Vertrag zwischen Deutschland und Portugal, vom 2. März 1872. Leipzig, der» 12. Juli 1872. Der M«th »er Stadt Getpzt«. vr. Koch. Cerutti. den Konsulaten des Deutschen Bekanntmachung. Das »Math« Beraer sche Stipendium für eine« ,M«e» Student»» zur Erlaaguna drr Magister»»,de" im Betrag» von 8 Thlr. 16 Ngr. 9 Pf. ist auf den Termt» Michaelis d. I. zu r ergeben. Bewerber hierum werde» «chtzisoudert, ihr« »«such« b«t uns schriftsich »ebst deu erforderlichen B^Achitzungeu bis zu» 15. August h. I. einzurriche». 10. Juli 1S72. Der Math der Gladt L-itz^itz. vr. Koch. Mech'.er. Wegen Reiniguug der Local« bleiben bi» Geschäfte beim Leihhause und bet der Svarcaffr a» M»«t»M de« IS. d. Mts. «ustzHtzt. Leipzig, de» 12. Juli 1872. Des Mathos Depmtatto» fitr Laihtaas «ud Gvareaff*. Bekanntmachung, die Beschrälakung der Be»utz»«g der Stadtwaffrrkaaff betreffe«». Bereits i« Jahre 1870 hatten wir uns an den Gemeiafinn unserer Mitbürger wegen möglichst sparsamer Benutzung der Stadtwafferkunst zu »enden und hatten dabei die Genugthuung, daß wir williges Gehör für uusere Aufforderung fanden, wodurch allein «s möglich wurde, etwaigem Wasser mangel, namentlich für den HauS verbrauch, mit Erfolg vorzubeugen. Seitdem ist die Zahl der Waff«r»ehmer sehr erheblich gewachsen, und da dir Vollendung deS Erweiterungsbaues der Wasserkunst noch nickt hat hrrbrtgrfUhn werden können, so ist dieselbe noch gegenwärtig auf dir LeHuvaSMgkeit ihrer ersten Anlage beschränkt. Die Wahrnehmuugen der letzten Tage haben nun die Gewißheit herbeigeführt, daß ohne Beschränkung des dermaligea Wasser verbrauch- nicht nur die höher gelegenen Hauser unserer Stadt, sondern auch die oberen Etagen in dm niedrigeren Staduheil» nicht »ehr mit Wasser werdm versorgt werden können. Dieser Gefahr «atz um so entschiedener vorgrdeugt »erden, al« durch dir zeitweilige Entleerung drr Wafserleitungsröhr» daS gesammte Röhreunetz mit den größten Nachtheilen bedroht wird. Dies wird aber nur daun möglich, wenn 1) die Waff«r»»hn»er ihre« Wasserverbrauch a«f da- «othweadigste Maah vernein-eru, und der so oft bewährte Gemeinfinn unserer Mitbürger wird auch jetzt, wie früher, unserer Auf- ford-ruvch soweit irgend thunlich, mit dem Wasser auS der Stadtwafferkunst sparsam umzugehen, bereitwillig« Beachtung nicht versagen. Die schärfere Controlirung de- Wasserverbrauchs nach den Bestimmungen deS Tarif- und Regulativ- hat von unS selbstredend angeordnet werden wüsten. Dir unerläßliche Rücksicht aus den Wasserverbrauch zum HauSbebarfe bedingt auch di« Be schränkung d«S B«wäffernS unserer Promenaden-Anlagen auf daS äußerste Bedürfnis Wir haben die deshalb erforderlichen Weisungen erthetlt. Hierüber sind wir noch zu folgenden Arordunngen geröthigt: 2) alle Springbrunnen, öffentliche sowohl «lS privat«, sind sofort anher Betrieb »u setze« und dürfen nicht eher wieder 1« Sang gebracht werde«, al» bis dieses Verdat durch wnetltche BeEanntnrnchnng wieder anfge- hobeu ist; 3) daS Straffenbespreng«« ans der Stadtwafferkunst, sowohl im öffent liche» Dienst al- von Privaten auS den Leitnngen ihrer Grundstücke, bat bis ans Weitem- gänzlich >n unterbleibe»; 4) Zuwiderhandlungen gegen dreie Unordnungen unter 2) unv 3) werden mit Geld bis zu 50 Thlr. oder entsprechender Haft bestraft. Indem wir ur-S brr strengen Beobachtung dieser Vorschriften gewärtigen, bemerken wir noch, daß Vorkehrungen getrosten »erden, um zum Besprengen der Snaßrn im öffentlichen Dienste daS Wasser aus den Flüssen zuzuführen. Leipzig, 12. Jul, 1872. Der Rath der St»dt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler Bekanntmachung. Das Georg Riedel von Löwensterv'sche Stipendium tm Betrage von 26 Thlr. 29 Ngr. 4 Pf. jährlich ist von und mit Michaelis d. I. ab an einen auS BreSlau oder sonst auS Schlesien gebürtigen Studenten, der allhier wirklich studtrt, auf 2 Jahre zu vergebe». Etweckge Bewerber um dieses Stipendium fordern wir hierdurch auf, ihre Gesuche nebst den erforderlichen Z»ugn,sten drS zn« I. tztngnff d. I bet uns einzurercken. , am 6. Juli 1872. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Kock. G Mechler. OchßuMtqr Vrrhsm-irmzev -er Sla-tversr-uetru am 8. Juli 1872. l« «t »rund de« Pmwkwss bearbeitet u. veristmtltcht.) (Schluß) I» dt« Tagesordnung eingttreten, referirt der BaugusschuL durch s»lum Vorsitz«»-«» Herr» Direaor Najer zunächst über »i« Verpachtung eichy am MoÜatzer «ege gelegenen Par^üe a» Herrn Tümmler zur AoleMmg ein« Dünger- fabrik. Lin« hierauf bszü-Uche Vorlage hatte da» (Lol- lrtuun schon einmal wschätziat, »ar ah« abg- lehm Word», weil d« gebotene Pachtzius von jährlich LO Thlr, pry Acker, tu Berücksichtigung des Zwecke«, welche« das Pachtobject dieue» soll, und va bei Arralynpachtunge» zu gWrrblichea Uutrruehmuugeo tu brr R«Gl ein höhemr Ztus (100 TLaler pro Acker) gezahlt wird, als zu ge nug rrschzpz.; nunmehr Herr Tümmler bereit «klärt, 125 Th^ jäMchen Pach-E rü Ackn zg zahlen, so schlägt drr Ausschuß Genehmigung des Pachtvrrtragich'vor. Dieselbe »tzstd auch os« der Versammlung einstimmig ausgesprochen. Ferner berichtet drr BauauSschuß über eine Vorlage »egen Feststellung der Baufluchtlinie am Beudik'scht» Grundstück« tu der Münzgasse uud am Peterssteinweg. Hiernach soll da- vordere Gebäude de« so-zugupteu Petrrsschirßarad«»- ne» und zwar geradlinig mit deu bereits daran stoßende» neuen Häusern der Frau vrudlx gebaut »erden. Dt« Stadtgnpeiude hat tu Folge dessen 75,"" ,t>i Qu.-Elleu Areal zu erwerbe». Eine Liuiguug mit Frau Brndix über dt« vou ihr zu stellenden Lutschädiguugsansprüche ist uicht herbei- zuführeu gewefeu, und hat Krau vendffc in Gr- mäßhest des 8- 19 des städtischen Baureaulativs erklärt, daß Ke lbr, SnlschädtgungSansprüchr durch Lachverständig, fefltzestellt wisse» »olle. Die vom «auausfchuß vorgeschlageue Geneh migung dieser Borlowe wird, nachdem noch Herr üldvoc« Vr. Güuth» erklärt, daß er fich als SachwMr der Fra, Deudix auch hin der Ab- fttmnmug ruthaltr» Müsse, von der Versammlung «wsttmM beschloste». Wetter «hattet der Bauausfchoß Vortrag über eine vou nur» hiesigen Bürger, Herrn I. F. Mntzuer au das Eoüegtum gelangte Zuschrch weg«» evtsprochonderrr Benennung »euer Straße» uud Brücke». Dich» Eingabe, «Ache von Herr» Dkretor Näsor?gu »er seinigeu gemacht uud des halb au den Bauausfchuß verwiesen worden war, spricht fich mißbilligend über di« Wahl der Name» für die neuen Straßen im Norden der Stadt (.«hMals Kcü sches Grundstück) sowie über dt« Bezetchuung Marienbrück« aus, da düse Name» zu« Thril ganz unbekannte» Persoue» uud zu» Theil Personen eutuommeu seien, di« durchaus ketu so hoh«s Verdienst um die Stadt hätte», daß man Straß« re. nach ihn« beueüuen wüst«. Die Bezetchnnng QoaPraßr aber wird deshatb nicht gebilligt, »eil es uicht augemesse» sei, unsere Straße» out fraazößschr, Stamm zu beleg«,. Der BmmNsschuß hat i» seiner Geseuumthüt dt« Ausführung» der vorliegende» Eingabe als zutreffend anerkenn»! uud beantragt, deu Rath zu ersuche», künftig bet Bmeunuug »euer Straß« entsprechenden Name» zu wähle». Herr Director Kummer tau« fich aus diesem Anträge «men praktische» Erfolg uicht versprechen; LWL der Ralh ült deu neuen Stauchen «rlhüUen Dam» nicht für «utsprechend« gebalt» hätte, so Bürde er diesckbe» uicht gewählt haben. Die Pez,ich>ung Quaistraß« last« sich allerdings nicht rechtfertigen. Dieses Fremdwort werde i» de» verschiedensten Variation» anSgesproche« und die Wähl desselben sei um so mehr zu beklagen, als j, viel« andere Worte zur Bezeichnung desselben Gedankens nah« lägen; er beantrag« deshalb drm AuSschußautrag den Antrag hinzuzufügen, daß die Quaistraß« tu Parrheuusrr umge tauft werden möchte. Herr Resereut erklärt, daß auch schon t« Ausschuß dieser Wunsch ausgesprochen worden, man aber Bedenken getragen Hab«, einen der- artigen Antrag an den Rath zu bringen, »eil dies der Rath als eine Einmischung deS Tolle- giumS in die Berwaltung ansrh» möchte. Herr Dir. Kummer fürchtet nicht, baß fich der Rath durch Annahme seines Antrages verletzt find» werde, da »,r ein Wunsch »« erkenne» gegeben »erde» soll«, und bitte er deshalb s«inra Antrag anjnnehmr». Herr Referent macht noch daraus aufmerk sam, daß die Wahl des Namens Partheuufrr deshalb nicht geeignet sein würde uud zu ver- wcchselunaen führ» könne» weil dt« gegenüber liegend« Straße bereits P«lheustraß« heiße. Herr Dir. Kummer ändert nunmehr seinen A»ONG, »wtzi,. an v» Rath de» Wnnsch zu bringen, der jetzt Quaistraße genannt» Straß« de» Nameu Uferstraße zu geben. Sowohl der Ausfchußamrag als der Antrag des Herrn Dir. Kummer finden hierauf ein stimmige Annahme. Die von dem Stadtverordneten Herrn Fleisch hauer angeregte Herstellung »iues Dunstschlotrs im neu« Theater zur Beseitigung der üblen Ausdünstungen aus dm Aborten ru den Pavilous ist vom Bauausschuß begutachtet worden, und hält dirser die Ausführung nicht nur für thunltch, sondern auch als eiu greiguetes Mittel dt« ge dacht» Uebelstände zu beseitigen, weshalb er heut« »»rscklLgt: beim Rathe zu beäutragm, daß er dt« Urlleguug je eine» Dunstschlotrs in de» Pa villons des uruen Theaters in Erwägung zieh» möge. Demgemäß beschließt die Versammlung ein stimmig. Bei Gelegeuhett drr Budgeiberatbuug war vom Stadtverordneten Herrn D»r. Näser beautragt »ud vom Collegium beschloss» word», de« Schulausschuß dir Frag« zur Begutacht»»« vor- »legeu, ob es sich nicht empfehle die hiesig» Gymnasien nur für Leipziger Kluber etnzuricheeu. Der heute hierüber durch Herrn Adv. l)r. Erd» mau» erstattet« Bericht de- ScbulauSschuffes verneint diese Frage. Die Ausschließung fremder Kmdrr köune al- eine drr Stabt Leipzig uicht würdige Engherzigkeit ausgelrgt werden. Die Chronik sagt von den hiesigen Gymnasien: „Zu denen geistliche» Gebäude» gehören auch di« Schul-Gebäude, von welchen Herr Heiden» reich in seiner Chrouick auf dem 9. vlat also schreibet: Es hat auch die Stadt Loipzig zwry schöne uud wohlavgrrichletr Pariicular-Schulen, dt« durch Mildigkeit E. E. Raths steinern auff« gebauet worden, und mir guten, gelehrt» und fleißig» krusooptoridu, und Schulmeister», auch uothweudlg» Ltututi» uud L.vgibu8 »eben «»derer Nothdnrfft wohl versehen Eene ist zu St. Tho mas, danunen die Einheimisch» »nd fremd» armen Kinder in Gottes Wort, uud gut» Sin» uud Sprach», sonderlich aber in der Mufic »nd Si»gekuust mit Fleiß »»terwiefeu »erd«: Denn st, «üffen tu der Kirchen die Mustca« uud Cau- toeetz versorge», auch di, verstorben» Lei»« mit geistliche» Liede» zu Grabe begleit»: Die avdre Sckule aber zu St. Niclas, dariuueu wohl habender Leute Ktvber gleichfalls in der Furckl GotteS, und in gm» Künsten uud Sprach» mit allem Fleiße unterwiesen werden." Daran- gehe hervor, daß unsere Gymnasien seit Jahrhunderten fremde» Kinde» off» gestan den, uud solle man eine Einrichtung, die zu einer Zeit getroffen word», wo man von den Gefühlen der Humanität noch nicht so durchdmng»'gewe sen wie gegenwärtig, heut« uicht wieder aufhebrn. Die meisten der Fremd», welch« die hiesige:, Gymnasien besuch», seien aus der nächst» Um gegend, deren Einwohner alle durch die Bant» des Verkehrs eng mit Leipzig verbunden wären. J»d»fall- wäre auch eine «rtbehaltuug der de- stehend» Einrichtung nicht ohne Bortheil für d e Stadt, denn dt» meisten von an-wärks gebürtigen uud auf unser» Gymnasien gebildeten Lehrer treten später hier in Wirksamkeit. Durch den Ausschluß Fremder würden aber ganz brsonder- dte Söhne armer Geistlicher »ud Lehrer betroffen werdm und wäre deren Zurückweisung eine Härte. Tine ander« Frage wäre freilich dir, ob nicht die Regierung um «inevribülie zum Unterhalt unserer Gymnasien zu bitten sei ? I« Hinblick auf die Unterstützung», dir drr Staat allen anderen Gymnasien zu Theil werden last«, sei Leipzig wohl berechtigt, gleiche Subvention zu erbitten, »mal der Staat überhaupt für die wtffenschasi- liche Bildung zu sorg» Hab«. Leipzig bringe für das ganz« Land Opfer und sei es dah» auch «ne moralische Verpflichtung des Staate- «in, B«- hülf« zu gewähre». Der SckulauSfchUß beantragt den Näser'sche» Antrag abzulrhu», hingegen den Rath zu ersuch» bei dn Regierung um Gewährung einer Subvention für die Gymnasien zu petiren. Hieran knüpft Herr Referent noch di« Er klärung, daß er von dem letzte» Antrag für sein« Person zurücktrrte, nachdem er sich davon über zeugt, daß derselbe überwiegend« Bedenkrn gegen sich habe. Er könne namentlich da- Bedenk» uicht beseitig», daß der Staat für eiu« Unter stützung ein über das Oberaufsicht-recht hinaus- gehendes Recht der Mtrverwaltnug beanspruchen »erd«. Dieser Erklär»»«, schließ» sich dt» audere» an- »«s»d», bei der Berathnng betheiligt gewes»» MitgUeder de» SchulauSsckuffeS, Herr Bruno Schulz«, Herr Stickel uud Herr Gerholtz an Herr Director Näser «otiviri hieraus seluen -»trog Derlelb« gehör» zu denen, welche das
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