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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-22
- Monat1872-07
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1872
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Ersitze i»t tiiglich früh 6'/, Uhr. Lrtz«1t»» «epebtlt», JvhamnSgaff« 33. verankw Ncdactrur Fr. HSM«. Lprrchstund« d Nrdactioa t'vmnna«« von ll—II Utr «-»«in,«« von i, Uhr. »muchmr der für die nächst- tot-rndr Nummer bestimmten Inserate Ui de» Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags. WpMer Tagtblatt Anzeiger. AmMM des Königs. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage 10100. ^d»«r»e,t»prrt» ricttrlMriich 1 Thlr. Ngr., rnct Bnngcwtm l Tdlr. 10 Ngr. Jede eiazeUx Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für tLxlrabrrlaaeu ohne Postdefvrdrrung o Thlr mit Postbcsörtcrung 12 Thlr Zajrratr agrtpalleneBourgoiSzeile l '/,Ngr. Größere Schriften laut unserem PrciSverzrichniß. Ltttamra aattr d. vrdmtiooaftrtch die Lpaltzrile 2 Ngr. Ftliatr: Lrio Klrmm, UnwersitütSstr 22, Local-Comptoir Hamstrah« 21. M 201. Montag den 22. Juli. 1872. Z»m Behuf der jährlichen Revision l», Sa Stadtbibliothek. stad die au- der Stadtbiblioebek inUehuten Bücher -Ritt»»eh de» LA., Go»»ade»d de» L7. »»d de» Ltt. J»lt zurvckzugeben. Alls.rihnng« staden während der Revtstouszeit nicht statt. Gt««»a»». TagrsgrschichMche Uedersichr. Die „Nortzd. Lüg. Ztg." bringt folgende» be- werleuswentzeu Leitartikel: Ein. «t» mau au- tnmmt, aus den leitenden -reifen Rom- infptrtrter Artikel der „Optnione" glaubt besonders b«. tonen zu müff«, daß Äialte», wie dastelb« di» SouveraiartSr des Papste» achte, auch di» de» Covclavr refpectireu werbe, au« w lchem d»r neue oberste Pontifex und Bischof von Rom hervorgeh«; daß Italien dem Couclav» gegenüber kan» Rechte, ja nicht einmal die Möglichkeit eine- ungebührlichen Einflüsse» habe. Ja dieser LuSriuavders^un^ wird der Schwerpunkt offen» dar auf de» Papste» gelegt und ver- nchnr, daß mau italienisch »rsetls nicht gesonnen s i, auf diese Wahlhandlung einen besondere» Cinstnß geltend zu machen. Im Verhäilntß zu l-en weltlichen Regierungen ist die Erwählung de» Papste» die »me Sette der Angelegenheit; e» darf aber nicht außer Acht gelassen werden, daß diese Angelegenheit auch ein, andere Seit» hat Indem die deutsche Regierung auf di» Be» Keulung der Papstwahl unter deu durch die Beschlüsse de» vattcanischeu Eoocil» veränderten Umständen aufmerksam gemacht hat, dürfte st« .ornehwlich dies« ander« Seit« der neuen Papst- wahl im >»g« gehabt haben. Jeder neue Sou veratu hat da» Bedürfuiß, von den übrigen Re gln ungen die Anerkennung seiner Sonverainetät zu erlangen, und di« Geschichte weiß bi» ans die neuist» Zeit von Fälle» zu berichten, in welchen diele Anerkennung verzögert und selbst ganz ver- sag: worden ist. Auch Päpste haben diese Er» sehrnog zu machen geheckt. Wenn G sich nun m näherer »der fernen« Hekunft »»«ine» Rach folger de» gegenwärtige» ^tpste» Handel» wird, so werde» die Regierungen Grund haben, ihre Annkenuung de» Neugewahltrn vo» sorgfältigeren Erwägxeg« abhäuaig zu machen, al» vor dem vatikanischer» Concil» erforderlich waren, weil durch dasselbe die päpstliche Machtstellung er weitert worden ist. Erachtet die Lnrir threr seit» r» für opportun, ,n Ausprücheu «rück- zukehreu, welche sie in einer Zeit zu verfechten iiebe», die mau bisher für überwunden gehalteu haue, so werden auch auf Seiten der Staaten dl» Vorgänge jener Zeiten sich wiederhole». Ls vollzieht sich dann lediglich da- Gesetz, daß gleiche Ursachen gleiche Wirkungen erzeugen, verantwort lich für die letzteren ist aber Derjenige, welcher die erzeugende Ursache gegeben hat. Di« Auswanderung hat in Deutschland bisher ein» Art ofstctelle vegüustignag gefunden; eine Anzahl Staatsbahnen, z. v. die badisch«, pflegte« die Auswanderer ^ herabgesetzten Preise« zu de gewsuu«, dt« «us nöthigeu, zu überlegen, wie ihm Einhalt getha» werdeu könnt», von diesem Gesichtspunkte aus erscheint jede Uuterflützuug der Beweguug wider finnig. Die badische» Staats- bahne» habe» deuu auch beschlossen, di« bestehendeu Erleichterungen der Auswanderung mit dem l. August aufhöre» zu lassen. Uedrigen» zeigt diese Maßregel, daß die Auswanderung keineswegs aus den Norvostrn Deutschlands beschränkt ist, wie, aller grgentheiligen Berichte uugoachtrt, vielfach anarnommeu wird. Schwerlich würde die badische Eiseudahuverwaltuna sooft di» Initiativ« zu etuem Schritt« ergriffe» haben, »elcher höchst wahrscheia- lich sehr bald überall Nachfolge finden wird, wo ähnlich« Bergünftiguvgen bestehen. lieber di« Tonferenze» über die social« Frage, deren Zusammentritt im Herbst von Berliner Korrespondenten »och Immer sestgebalten wird, schreibt «an der „Elbs. Ztg.": Wir können .versichern, daß es fich auf der Conferenz in erster ^,'uir um Erörtern»« von Maßregel» zur Ler- söh?«»g der Gegensätze ,wische» Arbeitgeber uod Lrbn?er, zu» Schutz« der Arbeiter gegen die eachihe.^tgn» Folge» der Coucurrenz, zur posi- live» H»>>ni« der arbelteuven Claffen durch Unter- licht und friedlichen Erledigung von rch Streitig- .mr friedlichen kcitru z»is<en Arbeitgebern üi»v Arbeitnehmern h»delo und daß nur nebenher auch dir Frag« rentillrt werdet wird, ob es nothweudtq uud zorckmäßig sk, dTspresstvmaßregelu gegeu Auweu- d„,g vo» Gewalt bei Ausübung des Eoalitions- rcchles, gegen „b,.*uitG vertäfle» der Arbeit und gegen socklistisch* Agitationen zu ergreifen. Wie sehr «an an maßgebender Stelle das nega- rrv« verbisst der soctaiMscheu Doctrineu an- »rkeont, d«wn beigrtragru ,et haben, daß manch« sowohl politisch« als socftu's and ökonomffch« Lehre, und «Lrichtonaen, w^'che bisher al« nu tz,tastbare Glanbssartlkel betra tztet wurden, fich bei näherer Beleuchtung als nichtig und iu hohem Grade reform- und revifionsbevürstig heraus- stellte», ebenso unterschätzt mau aber auch die Schwierigkeit nicht, di« Grandirrthümrr der verschiedenen socialistischen Systeme zu bekämpfen, welche iu der Verkennung sowohl der menschlichen Natur und des individuellen FreiheitSbezriffs al» auch der Bedingungen des wtrthschastlichen Zu sammenleben» der Menschen, sowie tu dem Streben »ach Auflösung' de» Staatsbegriff» zu einem rriu das wirihschafiltch« Lebeu und di« materielle Arbeit umfassenden gesellschaftlichen Verein, in der «inseitigen Hervorhebung der Interessen eine- blrßrn Theils der dürgerltchen Gesellschaft, uud zwar sprcirll der industriell« Arbeiter, und end lich in dem Bestreben bestehen, eine despotische Staat» - oder Gesellschaft»-Gewalt über di« Ein zelnen herrustelleo. Daß dir deutsche ReichSre- gtrruug eurer Gesellschaft, die nicht nur eine Hauptrolle bet deu Schaudthatrn der Commune iu Pari- gespielt, sondern auch ihr« Hand bei der seit einiger Zeit herrschenden Strtkc-Epidemt« im Spiel« hat, nämlich der International«, eine ganz besonder« Aufmerksamkeit zuweudet, ist selbstver ständlich. Mau bar aber durchaus keiuru Grund, auzuvehmeu, daß alle die verschiedrueu socialisti- schru Systeme auf der projectirten Eonserenz üvcr eiueu Kamm geschoren werden " Die „Luxemburger Zeitung" schreibt: Di« von unser» Lorrespondevkeu aus Esch voraus gesagte Gefahr einer Ueberschwnuwung de» Lande rn« aas Deutschland vrrtrrebeuru Jesuiten hat fich auffallend rasch verwirklicht. In Diekirch haben di« Jünger Loyala'S «inen regelrechten Grüuduugsversuch LMtcht, der indeß, Dauk der liberalen Majorität des Dkkkcher Stadtrarhe», siegreich zurückgewfts« wurde. Möchten nur sämmmche Temrindeoertretungeu deS Landes da» von der Stadt Diekirch gegebene mannhafte Bei spiel befolgen! Di» ausländischen Jesuit ea werden fich zwar trotzdem im Lande rinvistrn, allein sie thun es dann doch nicht mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung, was immerhin schon bet den jetzigen Zeitläuften uud deu in Neutralien gangbaren Ä-een, ein großer Fortschrtt ist. — Sollen wir es wagen, der Rrgierurg bei dieser Brr- anlaffllna euren wohlgemeinten Wrnk zu geben ? Die Regierung de« Deutschen Reiche» lat deu Jesuiten deu Krieg erklärt, weil diese dem pro- testantischrn Kaiserthu» Haß und Untergaug ge- schworen haben Iu Deuischlaud selber, uamrut- Uch i» de» Lheile» des Reichs, wo di« Eonfesstouen gemischt find, wird »au deu Orden nicht sonder- Uch fürchten. Aber tu Elsaß Lothringen liegen dr« Sache» ganz anders. Hier kan» er der deutschen Herrschaft, der Rah« des nenervberteu Retchslaudes gefährlich werden. Das Iesuiteu- gefetz ist darum hauplsächUch ans Elsaß Lothringen berechnet. Gestattet dir luxrmburgrr Reaieruug nun den Jesuiten, fich bet uns ntedrrzulaffrn, so werden sie dicht an de» Grenze» Deutsch. Lothringens «tuen Agitation-Herd schaff.n, dessen Wirksamkeit hauptsächlich aus das vou Frankreich verloren« Gebt« berechn« sein »Kd. Was daun geschieht, ist leicht vorherzusebe«. Man wird »nsere Regierung für alle jesmlffchr», geae» Deutschland gerichtete» Umtriebe verantworMch macheu und »rr gehe» Eouflicten m»d Verwicke lungen aller Art rntg^eu. Im I-tereff« ber Ruh« uud Sicherheit unseres ägenen Landes liegt «g daher, daß mau die aus Deutschland vertrieveurn Äefnilru durch jede« gesetzlich zulässig» Mittel verhindere, sich dahier, sei «» als Corporation, sei es einzeln, »tederznlnffe» und anzusiedol». Retcht bi« bcstehend« Gesetzgebung z, diese» Zweck nicht aus, so muß die Regierung bei der Kammer neu«, auskömmltch« Gesetze beantragen. Thur si« es nicht — nun, daun setzt si« die Rah«, deu Frieder» uud die politisch« Sicherheit de» Laude» tu einer uuverautworiliche» Weise aus» Spiel. Wie Lteuer Blättern aus Rom irlegraphtn wird, stade» im italienischen Ministerium an- dauerud Berathuuae» über di« Ausdehnung des di« religiöse» Geuvffemschafteu betreffend« Gesetzes ans die Hauptstadt statt und wird versichert, di« Vorlage werde das Parlament sofort »ach seinem Zusammentritt beschäftigen. In entsprechender Weis« bereitet fich, wie „Frnfulla" mittheilt, auch der Klerus auf das Gesetz vor. In all« Klöstern vo» Rom und der Comarca »erd« genau« In ventar« aller heilig« Gesäß«, Bilder, Meubles, Bücher u. s. ». angesertigt, di« kostbarsten Sachen werden sicher» Händen auvertraut oder ins Ausland geflüchtet. „Fansulla" macht aus dies« eigenkhümltcheu Export aufmerksam, indem rr vm, zahlreich»» Kifft» svricht, welch, täglich unter dem Schutz« de» päpstliche» Postprtvtlegs und mit dem päpstlichen Wappen verstegrlt nach Marseille abgehen und theils nach Spanien weiter befördert, theils tu Frankreich unierg,bracht »erden. Hier liegt vielle cht der Schlüssel zu dem curiosrn Einfälle ver „Locr della Berita", dem Papste „wenigstens eine freie Verbindung mit dem Meere" zu wünschen. Dir englisch« Preff« hat ihre ultramontauru Landsleute auf »tue Kritik der von der „kalbo ltscheu Union" zur J»s»i»eusrag« gefaßlen Br- schlüffe nicht laug» warten taffen. Dir „Times" sagt deu rugltscheu Iesuiseu freu »deu uuvrr- hohleu, es werde schwer halleu, in England Sympathie für die Väter Jesu zu erregen. Ob wohl England seine Gesetze graru die Irsutien, die doch immer »och zu Recht beständen, ignorire, könne es einem doch nicht so leid thun, von der Vertreibung der Jesuiten aus ihren sckönen neuen Häusern auf dem Lonituenie zu hören, als es einer früheren Generation thal, vou der Ver bannung der Protestanten au» Frankrrub zu hören. Der Feldzug-plan der Jesuiten könne sich nirgendwo auf die Dauer bewähren, aber rr bleib« d-ch trotz alledem ein sociales und poli tische» Verbrechen. Man brauche gar nicht zu dem Schluffe zu gelangen, daß Fürl BiSmarck sich im Geringstes vor den Jesuiten fürchte, und noch viel weniger, daß rr Gelegenheit gehabt habe, den Münchener Hof und seine LiibllvgS- profefforeu in sein vertrauen zu ziehen. Alle», waS wir schließen dürfen, ist, daß er einen sehr großen Uedelstand zu desrttigeu wünscht, den llebelstand einer gewissenlosen Verschwö rung, welch» die Gesellschaft anflösen w.ll, um ihre eigenen unerreichbaren Ziel« zu erreichen. W»uu das Meeting überhaupt «iuen Beweis ge liefert hat, so war «S der Beweis, daß es un möglich ist, nur» englischen Katholiken zu finden, der ausständr und erklärte, die I.suttr» seien eine aut« Repräsentation seiner Kirche uud seines Glauben». Etu Madrider Telegramm berichtet über di« nächste» Vorgänge nach dem Vortzanfnll auf das jung« Königspaar. Dasselbe wohnte am Freitag Morgen einem in der königlichen Eavrlle abgehaUenen Tedeum bet, und als der König sich hierauf in den Straßen der Stadt zeigte, wurde er durch enthusiastische Zurufe begrüßt Dabei herrscht aber r och immer Dunkel über die Persönlichkeiten und dir Parteistellung der Mörder. ES liegt unter den gegenwärtigen llmftärden nahe, sie unter deu Carltsteu zu suchen. Um so auffallender erscheint es, daß von Setten der Regierung bisher Nicht» der Art brhanptet wor den ist Uedrigen» hat auch die „Internat ora'e" neuerdings tu Spanten wieder vou fich reden gemacht. Möglich, daß einige Fanatiker der „Bereiuiglen Staaten vou Europa" die Säube rung de» künftigen Bundesgebiets von dem stören den Element der herrschenden Dynastien mit dem jüngsten uud bedrängtest« Vertreter derselben haben eröffnen wollen. Aus Madrid, 19. Juli, wird gemeldet: Als sich im weiteren Verlaufe des vormittag» der König auf der öffentliche»» Promenade zeigt», fanden neu« Ovationen der Madrider Bevkl keruua statt ; mehrere Tausende von Personen umdravg'e» den König mit enthusiastischen Zu rufen und sammelten stck», dieselben immer wteder- bolrnd, in großen Messen vor dem königlich« Palaste, nachdem fich der König tahiu zurvckbe- gib« hatte. Das aesammt« diplomatische Corps hat durch Vermittelung de» deutschen Gesandt« v. Kanttz dem Köuig» seine Glückwünsche darge bracht. Lus allen Theil« des KLutgreichs lau fe« Adressen rin. tu drnru der König uud dt« Königin der »ärmsten Sympathien der Bevöl kerung für die Dynastie versichert werdeu. Laut eiuem Bericht des kaiserl. deutsch« GraeralconsulS zu Tunis vom 4. d. M. hat dt» Regierung von Tunis augro»do«t, daß vo« 5. d. a» vou de» nach Tunis etngrführk« Vaar« «i» Ein gang »zoll von 8 Proc. ml vulorvw, statt des zeitherige» Zollsatzes vou 3 Proc. »<! valorem, zu erhebe» sei. Em Eorrrspoudrnt schreibt dem Türkisch« MtsfionSvrretv« iu London aus Teheran, daß bis zum 30. Mat i» dieser Stadt allein 106,000 Mensch« durch Hunger umgrkomm« find. Die Anzahl aller tu Persien inFola« derHunaers- uoth omgekowmrur» Mensch« beträgt 3 Mil lion«. Dt« Beiträge aus den christlichen Län dern haben auf di« Muselmänner Perfieus eiueu großeu Eindruck gemacht. Der Bewohner jüdi schen Glaubens hat sich Sir Moses Montrfior« großherzig angenomm«. Nach den per Dampfer „Patagonia" eirge- gangenen Bericht« aus Rio de Janeiro vom 3 d. Mts verlautet, daseldft aus gm unterrich tet« Kreis«, daß zur Ausgleichung der Differenz mit der argrntinischeu Repubük bal dige Ausficht vorhanden sei. da di« argrminisch, Republik die vou ihr nach Ri» geiandt» anstößig« Depesche zurückvrhm« werde. 2t»» Stadt mit Eml-. » Lch^, II. SuU. Da» „Dr. 2." »>ld«t au» DreSv«, 20. Juli: Dte zur Begutachtung de» SckulgrsrtzentwurfS zusammengetrrt«, außerordeutlichr Deputation der I. Kammer hat fich gestern vorläufig vertag!, nachdem sie fich Uber di« bet der Berichterstattung über diesen Gesetzentwurf zu verfolgend« Hauptprincipi« geeintgt hat. Der Wievnzusammeutritt ist vor läufig für Mitte September in Aussicht genom men uud der Referent braüflragt worben, w der ihm paffenden Zeit hier tu Dresden di« Vor arbeiten für den ausjurrbeitendrn Bericht zu beginnen. * Leipzig, 21. Juli. Im „Dr. Journal" finden wir rin« au» Trplitz datirie Brrichtiguug, der zufolge die Nachricht, daß die österreichisch« Staatsbahn den Uebrrgang der Kohle au» dem Duxer Becken nicht gestatte, al» rin« Üebrr- trridung bezeichnet wird , die Sach« beschränke sich einfach daraus, daß dir österreichische Sraalsbahn Lohlrnsrnvungeu, weicht von der D ux-Bodru- bacher Eisenbahn übergehen sollten, beanstandet hat. Auf der Aussig-Trpliyec Eisrnbahu werdeu aus dem Duxer Becken nach wie vor Kohle», und zwar iu bedeutenden Mengen nach Deutsch land anstandslos v:rfrachtrt. — Damit ist freilich noch immer nicht erklärt, warum und zu welch« Zwecken nieKohlevstllduvgrn der Dux-Bodenbachrr Bahn beanstandet worben sind. * Leipzig, 21. Juli. Auf Antrag des Mini sters für dir landwirthschaftlichrn Augrlrgeuheii« hat da» königl. preußische Staatsmimsterium a» 4. d. MlS. einstimmig beschlossen, den Kriegs- Minister zu bitten, daß er dir Commaudeur« der verschiedenen Trupventheil» ermächtigen wöge, dem in diesem Jahre tu einigen Lanbestheilru aarz besonders hervorlrrtenden Mangel an ländliche» Arbeiter», welche «Lbrrnd der Erntezeit zu eiuem empfindlichen Nsthstaade sich zu steigern droh«, durch Beurlaubung von Mannschaft« de- Dieustflande» soweit entgegen zu wirken, wie da- milttatrische Interesse tu» ge- strurt. Auf diese« Gesuch ist der Kriegs-Minister mit Bereitwilligkeit eiugeganzen und hat dt« kö niglichen Generalkommandos m.t der eutspuchru» drn Anweisung versehen. H Leipzig, 2 l. Juli. Im C.ftrrfluffe bei der heiligen Brücke wurd» heule früh brr Leichnam eines seit längerer Zeit vrrd.enst- und obdachlos«, von seiner Ehefrau getrennt lebenden, 40 Jahre alten Agenten aufgrfundeu und amtlich aus- gehob.u. — Der heute früh um 8 Uhr vo» Drzsd« hier eingelroffene Exlrazug war mit 340 Perso nen besitzt. — Andererseits wurden zu den bei den über Riesa und Döbeln heute früh um L und um »/«K Uhr von hier nach Dresden abgr» laff:nru Sxlrazüg« 370 uud rrsp. 240 Blllus auSgegebrn. — Während bisher im Bereiche de» XII. Ar meecorps noch nach der von früher her übliche« Sitte daS Retrail« für die einzelnen Garni sonen erst 9'/, Uhr geblasen wurde, wird dir« vom I. August, analog der in jeder preußisch« Garntsonstadl gebräuchlich« Weis», bereits um 8 Uhr stattfind«. Zugleich wird damit auch das beim preußisch« Müitair übliche Helmaburhmeu zum Abendgebet brr aas Wache befindlich« Abrheilungen eiugesührt. Nachdem »Lmlich der Signalist oder Tambour deu Zapfenstreich hat ertöuen lassen, rowMaudkt der Wacht com maudant „Helm ab zu« Gebet" ; di« »ähreud des Retrattr« auf dem Waffrnplatz uuter Gewehr stehend« Mannschaften nehmen di« Kopfbedeckung ab und beten für sich, uud erst dann läßt der Wachtcom- Mandant wieder abtret«. — Das „Meißner Tageblatt" berichtet au« Meißen, 20. Juli: Geste« ist au einem Wrin- geläude ln der Rosengaffr der erfle lauternd, Wein ausgrfundrn worden. Die Weinberg«» besiyer glaube» sich übrigens bis jetzt größten» thrilS zu b« schönst« Hoffnungen berechtigt. — Der „Frrid. Auz." meldetau» Freiberg: Am Epätabrud« de» Jahrmarkt-Montag- ist in unmittelbarer Näh« Freibergs ein Raudaufall verübt worden. Der Mühl« - Brrtschueider N. aus Loßnitz wurde beim Nachhausegrh« i« Hohl wege unweit Loßnitz von einem Kerl räuberisch augrsallen, uiedergrworfeo, gemißhandelt uud da bet seiner Uhr beraubt. Nach vollbrachter That begab sich der Mensch zurück in di« Stadt uud iu das auf der Burgstraße befindliche, zufällig noch offene Fleischgewölb« des Fleischrrmstr. CU und bot dvn dem Besitzer die soeben geraubte Uhr zum Kauf an. Das Benehmen des Uude- kanvleu, dessen blutigr Hände »ud Gesicht, und »eil er ohu« Kopfbedeckung, veranlaßt« gen. El. »ach der Polizei zu schicken, worauf auch sofort die B«rhaf«ug des Mauues erfolgt». Der Thäler ist iu der Persou eines kürzvch aus ver Cor-
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