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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-23
- Monat1872-07
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1872
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3432 «<M,I Iwilchn, Wid Resiguation ganz rührend uud kuupgnecht dar. Jedeusall« hat st« sich, wie schon durch dt« voran- grgangeueu größer« Partien, durch diese voll, endet« Leistung die Gunst de- Publicum« im vollsten Maß» errungen. Herrn Trotz konnte man al« Henri de Flavi- gieul zwar noch nicht all ebenbürtig gelten lasten. l«doch ersreute der strebsam« Kuufiiüvg» durL manche gelungene Nuaucrn und war auch die-mal vollkommen sicher. Da- stumme Spiel hat er noch ruchl recht in der Gewalt und hätte z B. alö stummer Zeuge beim Gestäudutß Leonie« den Zwiespalt mr Herzen lebendiger illustriren müssen Der naiven Liebhaberinrollen, die Frau Hase, mann so vortrefflich au-füllte, bemächtigt sich run nach dem saug» uud klanglosen Abschied der Lehrern Fräulein Ztpser mit Berechtigung und »mmn größer« Erfolg«. Ihr« Leoni« hatte so viel uatvrliche Grazie uud heregewiunrnde- Wesen, daß mau nur an einigen Stellen de- ersten LctrS. wo die Entrüstung Uber da- pöbelhafte Talent de« Diener« TharleS prouoncirter zu zeichnen war, )rn Abstand gegen Frau Hasemau« merkte, sonst aber nicht« auSzusrtzeu hatte. Line wahre Lustsptelperle ist Herr Mittel!, der jetzt mit säst »schreckend» Beharrlichkeit b«> nutzt wird, aber augenscheinlich nicht abgenutzt »erden kann, sondern immer neue Lorbeeren pflückt. Sein Grignou war «tu Cabiuetstück, und mit Recht wurde dem unverwüstlichen feinen Komiker rauschend» verfall gespendet. Auch Herr Hän- seler verdient« als Baron von Montrrchard durchweg Anerkennung. —cd. Das Kinderfest des Schrebervereius. V—8 Leipzig, 22. Juli. Da« Kinderfest des Schrebervireia«, welche« alljährlich wieder kehrt und schon Wochen vorher di« kleinen Seelen in freudige Spannung versetzt, war auch dleSmal vom Himmel begünstigt und überhaupt eia durch aus gelungene« zu nennen. Nach 3 Uhr mar. schtrt« dt« muntere Schaar (gegen 800 Kinder) von Cajeri« Garten au« um die Promenade, durch di« Dorotheeustraßr, ErdmannSstraßr, West straße, Promeuadeustraße, Wtrsrnstraß», Sebre berstraß« nach dem Festplatze. Di« Knaben trugen Fahnen und di« Mädchen waren mit Blumen und Kränzen geschmückt. Al« der Zug, welcher überall großer Theilnahme sich erfreute, auf dem Festplatz augekommen war, erfolgt« dort «in Auf. marsch uud ein« Aufstellung vor dem mit Blumen geschmückten Orchcher. Nach dem Gesäuge: „Steig auf mein Lied, steig auf zum Herrn; er hört der Jugend Lieder gern!'' hielt GertchtSrath Hagen, der Vorsitzende de« Festausschuss»«, eine Ansprache 'äraL-, MrNw°K^! spielt, wie gespielt würde und wer am schönsten spiele Dt« spielten flcherltch am artigsten, die beim Spiel am besten aufmerken, folgen und sich am besten vertragen. Zuletzt forderte er dt« kleinen Festgeuoffen auf, sich die Gärtchen, die wie ein lieblicher Kranz den Schreberp'.atz um geben, anzusehen; sie würden sich dort wie im Spiegel sehen und zwar al« frische lachende Blumen (in der Freud«) oder al« Nutzpflanzen (veim Lerneu uud nützlichem Thun) und möchten dann die nöthigen Mahnungen darau« ziehen. Mit einem Worte der Begrüßung au die 8er- einSgenoffen uud Gäste, die dafür sorgen würden, daß auch dieser Tag zu einem Ehrentag bei Verein« werde, uud out einem Hoch auf den Gchreberverein schloß die Ansprache. E« folgte «in« Pause, nach »elcher die Spiele begannen, oi, trotz der afrikanischen Hitze doch recht lustig und heiter durchgeführt wurden. SS waren die alten Lustwecker: Kätzchen und Mau« — Jacob wo bist du? — Böttcher — Böckchen schiele nicht! — Merseburger Brück, — Topfschlagen — Reifenwerfea — Sackhüpfen — Setlztehen re. Außer diesen Spielen waren diesmal auch Schau- kelu, Scheiben, und etu Caroustel vorhanden, um «ine Abwechselung in die Festgeuüffe zu bringen. Ein« heitere Unterbrechung der Spiel« fand statt, al« Lehrer Gesell, »elcher sich auch die-mal Verdienst« erwarb durch sein« allseitig« Wirksam keit auf dem Festplatz«, die Jugend herbeirief zu einem höchst ergötzlichen Festspiel. E« erschien e,n Zahnkranker, »elcher vor Schmerzen sich so ge- derdete, daß, »i« »tr gewahrten, manche Kinder «tutg« Augenblicke an dt« Wirklichkeit glaubten. Der Doctor Eisenbart erschien mit Helfer-Helfern und zog mittelst emer großen Zange und einer langen Leine den böseu Zahn Hera»«. Diese Scene erweckt« dt« allgemeine Heiterkeit so. baß e« hier und da zu einem «ähren „AuSsch litten vor Lachen" kam. Die später wieder aufgrnom- menen Spiele wurden noch ein« Zeit lrng fort gesetzt, und am Schluß erhielten die Sieger durch Frau Di- Emitt grüne Zweig» und von Herrn Gesell Medaillon«. von andern Geschenken hatte man dteSmal au« pädagogischen Gründen abge sehen. W»e wir höreu konnten, wurde die« vom Publikum thrii« de,fällig, rhetl« mißfällig ausge nommen Wir möchten unter Unheil darüber roch zurück halten, obgleich w r die Gründe, welche den Schrevervcrein zu dieser Veränderung veran laßt haben, hocbacht«. Die griechischen Jüng linge waren freilich mit ihrem grünen Sieger kranz glückl'cher al« ein König; aber Kinder st d aoch keine Philosophen und sehen «S ntcbl ungern, weun an dem r,rungen-n Kranze auch aoch irgend ein Kinderkleirod hängt. Aber — di« Frage bleibt osten. Bald noch 8 Uhr erfolgte mit kur zen Ansprachen der Schluß de- Feste«, welche« in den Herzen der Kleinen noch lange al« «,n «r- f.tuender Lichtpunk: forileben wird Die L'iter v'ß Feste« (Zugführer, Airsseher uud ander» Fest braune», die Gruppenführer und Führern««^ uud uameutlich vr. Hagen, de» di« Oberleituug de« Sauze» «vertraut war, Hab« sich Das! verdient. De» best« »Lg« sie tu de« schSa« Selmg« de« wahrhaft «rhedeude» Feste« stad«! Aus Teplitz. * Ja der erst« Beilage zu Nr. 189 Jhre« geehrt« Blatte« wird von hier gemeldet: „Keine Wohuung-uoth — billige Woh. rungeu!" — Im allgemeinen Interest» der Gäste uud de« Curorte« staden wir un« vrrau- aßt, die PretSverhältutff« i» Beziehung auf Woh nung«, Bäder uud Kofi «iaer gewissenhaft« Beleuchtung zu «uterzieheu. Wer, wie der Ein ender diese«, Teplitz seit lang« Jahren kennt, muß bezeugen, daß bet allen drei Objecten rin« mehr oder weuiger begründete Steigerung der Preis« ftattgefuuden und im lausend« Jahre eine Höh« erreicht hat, daß mau bereit« avfängt. Wiesbaden wohlfeil zu stad«, wo e« keine Musik und Curtax«, uueotgeltlichi Riuuiou, mäßig« Mieth« und Bäder nu Haus« giebt. Viele Mi lt! air« haben deshalb bereit« ia diesem Jahre Wiesbaden vorgezog«. E« ist kein« augruehm« Aufgabe, mit leidend« Gliedern zur Aufsuchung einer geeignet« Woh nung in Teplitz und Schönau di« Runde mach« und di« krtne-weg« vorherrschend in den Grenzen der Billigkeit liegenden Forderung« der Miethgever anhöreu zu müssen. Einseuder besichtigt« bet sei nem Ruadgaug« in der 'Nähe de« angewiesenen Bade« 11 Wohnungen, v. h. einzeln, Stuben, in welchen mau zugleich schlaf« mußie. Einige wurden von den Wtrthru mit dem stolzen Namen „Salon" offerirt. Die niedrigste Forderung war 7 Guld« wöchentlich und zwar für eine Stube zwei Treppen hoch, hinten hinan«, ohne irde Au-ficht und mit bescheidener Ausstattung. Der höchste P:ei« war 20 Gulden für rin« Stube in der erst« Etage vorn heran«. Bei 4 von den betreffend« Forderungen wurde auch beson- der« Service gefordert, welche- tu viel« Hause« ketre-weg« Veu Dirustlrm« sondern den Mieth- g.brrn zu Gut, geht. Dies« Unsitte ist um so verwerfltcher, wenn die Hausmeister und Stuben mädchen keiuen Lohn für dl« Saison bekommen, sondern auf die Extrawohlthätigkrit der Badegäste augewies« stud. ^ , E« giebt allerdiug« Lagen, wo di, Wohnung« preise billiger find, aber im Durchschnitt ist dir Steigerung der Mteth« selbst gegen da« vorig, Jahr «tue notorisch». Man sollt, meinen, daß 15 Gulden für ein« Stube neben 1»/, Gulden Service und 18 Kreuzer für «ine Halbe Kaffe», recht anständige Preise wären. Wer für et«, Saison SO HL Woh. dtese »u-gabeu Licht« «evtger al« billig zu fiudeu Die Bäder werden allgemein al« uuverhältuiß mäßig theuer eracht«, und wenn auch viel au Verschönerung« de« Curort« verwendet worden ist, io sollen dem vernehmen nach die immer höher steigend« Tax« doch auch zu andern städtischen Zwecken vrrweudert werden. Wa« «buch di, Kost anlaugt, so sind die halben Portion« fast all«thalb« verschwand«; die ganzen aber eriuneru durch ihr beschriveue« Volumen noch immer daran, obuvohl der Preis auf «in weit größere« deutet. Wenn mau eine Portion Brat« mit 40, '0 und 60 Kreuzern angesetzt steht, so fällt e« im Anfang« weuiger auf. Da aber Alle« separate Preise hat, da« Brod 2—3, die Supp« 10—12, da« Compot 15—20 Kreuzer, so kann man, da von einer solchen Portion ein erwachsener Mensch nicht satt wird, in den Fall komm«, für da« Opfer rine« Guldev« huvgiüg aufzusteheu. Wenn mau gar wie im Cursalou ein Filet mit 90 Kr bezahlen muß, einen Schoppen Wein oder ein Gla« Pilsner dazu trinkt, so gehört schon »in wohlhabender Manu dazu, solche Schröpfungen übersehen zu könu«, beson- der« wenn mau bei («der Gelegenheit auch noch dem Zählkellner da« übliche vtalicum verabreicht. Manche Mrthschalt« find allerdings etwa« billiger, leiden aber wieder au stereotypen Gerichten, lang samer Bedienung u s. w. Kur, «ü bleibt tu dem schön« Trplitz-Schöoau so Manche« zu wün schen übrig, und der Herr Linsend» in Nr. 199 ve« Tageblatt»« hat wohl mehr al« MiethSherr und nicht al« Badegast gesprochen Ausnahmen mögen staruirt sein, aber daß da- Leben jetzt dort u fast alle, Beziehungen recht austäubrg theu» »ft, beruht auf NstorietLt und kann uur von Denen geläuzuel werden, dir den Nutzen davon haben. zkL Äa-t üud -t-anä. * Leipzig, 22. Juli. Zur Ergänzung unsere« Berichte« üder den Brand der Schmidt's wen Fournter-Dampsschneivemühle in Neu- Neu dniy werden u.r« au« bester Quelle noch olgeud« Einzelheiten erzählt. Nachdem der Päch- er Herr Schmidt (dr« Ltadl'.ffemrnt selbtt gr- >ört Herrn Schnell hi») ungefähr um 3 Uhr rüh geweckt und von dem im Fournierschneive- ruum auS^ebrocheuen Brande brnachrichügt worden war, begab sich dersilbe schleunigst nach den oberen Räumlichkeit«, um da« große Wasserreservoir zu entleeren und dadurch da« Element zu ersticken. Allein »in dtcker schwarzer Oualm eifüllte bereit« all« Räume, so daß «8 absolut unmöglich, da« Vorhaben au-zuiühreu Da« Element hatte mitilrr- w ile bneit« b« Oualm nach den WohaungS- räumen «tsendet, dergestalt, daß an ein Ent kommen auf dem gewöhnlicher Wege nicht mehr zu denken uud da« R»tt«n der Familtenglteder nur du'ch die Fenster möglich war. Da da« Etablissement tsoltrt liegt und schnelle Hülfe unter allen Umständen nicht sogleich am Platz» «io konnte, so lag de« Pächter «it »ur wenig Seat« da« Rettung«werk allein ob, und glücklich» Leise gBang dasselbe R« auf einig« nicht »ach. tbcrlig, Eontustoa« vollständig. Nachdem die Person« allesaonnk au« dem Bereiche de« Fe»««, «cht« mau noch einige« für d« Betrieb der fabrik »erlhvolle« Gerathe zu retten, uud war»» eben drei der Schmidt'sch« Arbeiter im Begriff «tviu Käst« au« dem Hause zu tragen, al« plöy ich et» Gtebelstück herunterfiürzte und all» drei verletzte. Der eine dies» Arbeit», Namen« Pörschmauu, am Täubcheuwege wohnhaft, ist nun Ad» dergestalt beschädigt worden, daß derselbe gestorben ist und ein, fünf Kinder zählead« unversorgte Familie htuterläßt. Pörschmann ge nießt allgemein den Ruf «ine« brav«, fleißigen uud für seine Familie treusorgenden Manne«, mrch deff'n Tod dir Familie in «ine hülflos« Lage versetzt «ordeu ist. Der Schaden, deu der Pächter durch da« verbrenn« d» thruren Four- aierhölz» »litt«, ebeufo aber auch durch di« Verilichtuug kostspielig» Maschinen, werthvoll» Modell« rc, ist riu bedeut«-». * Leipzig, 22. Juli. Ja v» gestrig« ver- sammluvg de« Bteuenzüchter.Verein« für Leipzig uud Umgegeud kam« um» Andern» dt« Beobachtung« zur Sprache, welche mau währrud der bisherigen Periode für da« künftig« Gedeih« der Stöcke hie uud da gemacht hatte. Die Ltudeublüth«, dir allerdiug« im Eutwicke- lungSstadtum zu den besten Hoffnungen für die Bienenzucht (für welch« ff« einen wichtigen Nah- ruugSzweig liefert) Beraulaffung gab, ist nicht in der geahm« Weis« zur Perfection gekommen, vielmehr haben wir nur strichweise wirklich vollendete Blüth« gefuudeu, den übrigen fehlt« dn eigentlich» Nährstoff oder, mit andern Wort«, die recht« Kraft; einzeln« Stöcke haben unter Liesen Verhältnissen güvfiige. ans»« wieder gänz lich unbefriedigende Resultate geliefert; übrigen« hatte di« LiudeablÜthe durch die mitten in dieselbe fallend« starken Nledrrschtäz« ihren Retz nur auf einzelne Tage beschränkt. Ludnersrit« hatte aber auch der im Frühjahr« vorherrsch«» ge- wrseue Nordwind auf die Tracht manuichfach« schädlich« Einfluß auSgrübt, so daß, «enigfteu- burchschuittlich, bi« Leipzig» Bieuevpflege bi« letzt noch nicht di« anfangs gehofften Resultate »z el: hat. Möglicherweise wird durch eine auhalteuo günstig« Witterung de« Spätsommer« viele« nach» geholt. Künftig« Gouutag veranstaltet übrigen« der Verein snn« alljährliche Au>fielluug von Vieueuvölkeru uud Erzeugnis« d» Birueuzuch in Bette,«' Garten am PeterSsteinweg, uud dürft« dies« Ausstellung, da auch dem Lat« durä dt« dargestellt« Gegenstände et» richtig» Sinbli« in die vi«ue»zücht»«i gestattet wird, manche« Interest« biete», umsomehr, al« sich au die Au«. g»>'«-"te <-ozrtt, ' ^ 22. Juli. Am 20. Juli beging iu ^"Räumen de« Felsenkeller« zu Plagwitz da« Geschäft«- und Arbett-prrsoual der hiesig« L Lippert'scheu Fabrik ein äußerst belebte« uud tu all« sriu« Theileu wohlgeluugene« Sommerfest. Die verschiedenen finnigen Auf- merksamkeit«. welche dabei dem mit seiu» Familie anwesend« Besitzer dn Fabrik zu Theil wurden, ließe» auf« Neue da- glückliche verhältuiß ». keuueu, welche« iu dem geuaumeu Etablissement zwischen Arbeitgebrr uud Arbeit» bestiht. * Lthylg. 22. Juli. Da« „Katholische Kirchenblart" de« Herrn Stolle bringt in sein» reuest« Nummer wird» eiue kirchlich - politisch« Rundschau au« dn geistvoll« Feder de« Her« Pott hoff, welch» wir Folg,»de« «tnehm«: „Da- Jesuitingefetz ist am 4. Juli vom Kais» genehmigt uud im ReichSauzeig» veröffeut. l cht worden. ... In Paderborn versteigert« die J.suttru ihre Sach« ; dt, gut« Katholik« bot« hohe Preis«. Dt, Väter ab» schütteln d« Staub von ihre» Füßeu; ander« Länder »erd« deu Segen der uuermüdlich« Arbeit» im Wtiuberge de« Herrn »halt«. Al« „den Jesuit« verwandt" werd« vorläufig di« Redemptoristen und im Elsaß auch die Trapptst« uud di« Schul» brüd» genannt. Dt« Trappist» fanden noch vor wruigen Jahren selbst in der Türket die wohl wollendst« Aufnahme." Damit ist haarklar näch ste wiesen, daß Deutschland heut« weit htuter der Türket zurückstrht, und — weiter hat'« ja keine» Zweck * Wurzen, 21. Juli. Geste« vormittag brannte die RtttergutSfchäferei in Voigt«. Hain nieder. E« find dabei leid» zehn Stück Rindvieh in de» Flamm« umgekomwe». Uebn die Entstehung-Ursache ist di« jetzt etwa« Be stimmte« «ich! bekannt. — Die „Drr-dner Nachricht ru" haben in ihrer sogenannten „gemülhiichen Wochenschau" folgende ungeheuerliche Mißgeburt zur Welt gebrach -. „Lin Hosiannah geht durch dt« deutschen Zei ung,n. Laß mau dem Dicht» KlauS Groth iw Geschenk rou 12,000 Thaleru gemacht habe Ein deutsch» Dichter zwölftausend Ihalerl Jedenfalls haben ob Lies» Nachricht viele sLwrr- iällig« wiffenscbaftlichi Zünftler auf ihrem roß- baa,warmen Sopha «inen Purzelbaum geschlagen. Jene Fachgelehrten und emsigeuSaumthierr de« WissensLaftSquarkcS, die da glaub«, daß nur sie, weil sir tue T'. ädern tragen, auch den Geist m'ugeladeu haben Sonst war »n Deulschlavd irder Dicht» sozusagen «in arm» Teufel Dt»« war eigentlich sein» schönste Periode; deuu jetzt, wo er zu Ansehen gelangt, wo n unendlich mehr gilt al« verknöcherte Pe danten. die mit ihr« Elephauteufüßeu nur lateinische Partikeln getreten, da hölt man ihn oft für »inen wahr« Teufel, der mit seiu« Schriften die Ordnung de« Staate« zerüör« will, nicht wiffrud, daß e« gegen «in solche« Unternehmen eiserne Paragraphen de« Preßgesetz:« giebc." Verschiedenes, X. Eger« 21. Juli. All« best» Quell« wird »« muaettzeilt, daß da« S»ücht vou Napo« eou« Badecur in Karlsbad sogar ht» ge» pukt hat, au-gestattrt mit deu augeblich pikaotesteo Einzelheiten Uud doch ist au Allem kein wahre« Wort. Der Exkaiser ist wH» tu karlSdad augekommeu, wir uoch vorgestern Abend mit Bestimmtheit verlautete, uoch weiß man tu Karlsbad, wo die Neugier auf« Höchste gespannt ist und stug« alle« möglich« Eapitat au« d» Auwesenheit dn gestürzt« Majestär zeschlag« wnden würde, da« Geringste vou dem Aufenthalte, der Wohnung de« weilaud Imperator«, die doch bestellt seiu müßt«. — Bad Elster, unser liebliche« sächsische« GebtrgSmt»«- ralbad, erblüht immer schöner. Di« soeben «»«- gegebeu« Nummer der Turliste (ä. ä 20. d.) weift )ir laufende Nr. 1932, dl« Personeuzahl 2924, deu Präseuzstand vou 1529 Persou« auf. Iu d» gestrig« Nummer steh« alletu IS Parteien Leipzig». — Di« Nachricht vom Cornsir« falscher 20-Markstücke ist nach d» „Ger.-Ztg " durch« au« uurichtig. ES find uoch keine derartigen falsch« Golostücke vorgekommen. Zu dem Ge rücht, daß falsch« Münzen dies» Art i« Umlauf sei«», hat wohl hauptsächlich der Umstand ver- aulaffuug gegeben, daß vom Publicum al« eiu Hauptmerkmal der Echtheit «tu» Sold- odn Silbermünze der Klaug derselben augeseh« und jede« Stück, da« beim Aufwnfen sich al« klanglos »weist, vou vornherein sür falsch gehalten wird. Da nun aber namentlich da« Gold sehr häufig so spröde ist, daß r« fast wir Gla« bricht, uud iu diesem Zustande auch klanglo« ist, so kann e« voikomm«, daß vollkommen echte Stücke ohue jeden Klang sind, ohu, darum irgendwie einen geringer« Werth al« dt« klingende» zu habe». Da« eiuzrgr und nebenbei sicher ste Mittel, sich von dn Echtheit eine« angezwetfelten Goldstücke« zu überzeug«, ist, da« Stück mit einem al« ech: anerkauut« im Gewicht« zu vergleich«, nachdem man sich überzeugt hat, daß beide Stücke iu Bezug auf Größe aud Stärke etuauder gleich find. Da kein audere« Metall die fprcrfische Schwer« de« Golde« erreicht, sowie jede genug»- Goldlegiruug leicht» al« die im echten Stücke ist, so ergiedt da« Mindergewicht unmittelbar om Bewei« für di» Uuechthett Di« im LiSkell» iu Berlin mit Beschlag belegten 3 Goldstück« Hab« sich bei der Prüf»»« auf der königlich« Münz« al- «cht«, klanglose Stück« »wies«; da« 4. mit dem Münz,eiche» 6 war edenfall« echt uud ledig, ltch mit Buem Prägesehl», der dt, Raudschrift verletzt hatte, au« der Prägung hervorgegaug«. — Die jüngste Nummer der „Wespe»" ist i-r von Berlin, Herr» v. «urmd, der al« Reai«. ruug«-Präsident nach Wie«dadeu versetzt ist. Nuu ia, weuu man e« «örtlich nehme» will, so wndeu Herrn v. Wurmd schlimm« Dinge »achgesaat. Er hält Au. Anrede an di- MesLden» ÜU ven sichert thu«, e« sehe iu ihr» Stadt uoch viel zu kleinstädtisch au«. Da« Pflaster sei noch zu aut, e« sttuk, nicht genug, dt« Straße« wären zu sich», die Droschke» führen »och zu rasch u. f. w Ad» er werd« da« Seinige thun, um WteSbadeu zum Rauge Au» Großstadt wie Berlin zu erheben Wenn mau deu Artikel «ruft »immt, so kauu mau iu demselbe» ein Dutzend Beleidigungen gegen Herr» v. Wurmd fiudeu ; aber darf mau die Artikel Aue« Witzblatt«« ernst nehmen- Iw Trust wird Niemand den letzt« Poltzei-Präfidemeu »»antwortlich mach«, z. B. für die Mängel de« Bnliver Droschkevwesrv«, für besten Verbesserung » wie fein« Vorgänger bemüht wareu. Mau »Mt von ihm, » Hab« da« Droschkeuwesm tacogatto kenn« zu lern« gesucht und bet der Gelegenheit eine Droschke «gagtr« wolle» mit d« Wort«: „Ich wünsche nach dem (88. sehr weit entfernt«) Stettin» Bahnhof« zu fahr«»." Worauf der Droschkeukutsch» lakonisch autworlete: „Ick »ich!" uud dem Polizei-Präsident« »or der Nase davon fuhr. — Im Lag» vou Aldershott (England) werde» argeuwLrtig versuch« «it eiu» ueuen Eisen- dahuart aug,stellt. Da« SelAsr hat Aue Spur- »ett« vou 18 Zoll uud ist nach dem Pfahlfysteme errichtet. Liue Locomotiv« ist direct für diese v». such« gezeichnet und augrferltgt Word«. Dt« Her- stellnvgS- wie die Betriebskosten de« neuen System« stud bedeutend gering» al« die d» gegenwärtig iu Gebrauch befindlichen. Ein vom Krieg-minist« rium zur Prüfung de« System« eruaunte« Comite von königlich« Ingenieur« hat einen sehr gün- sii,« Bericht über dasselbe gegeben, und da« zur Aufführung einer eine Meile langen Strecke zu weit»«» versuchen in Aldershott geführt. Die diShnigrn versuche haben «m befriedigende« Re sultat gtliefert, und die Schteuenstrrck« soll daher um rintge Meilen vergrößert »»de». — Schon vor einiger Zeit »»lauter«, daß Grillparzer « .Bruderzwist tu Habiburg" »st durch «trüge kräftige Striche burgtheaterfähig g-mrcht wurde. Da« Neue Fremdeudlatt ist uuu :u Ver Lage, die hervorragend« um» beuge st r: ebenen Stellen mitzutheil«. Im ersten Act« wurden dir Worte de« Matthia«: Oester« reich« Herrsch» führt da« Wort d» Abtrünnigen vom Glauben", gestrich«. I» Oberst Rawn s Rede üb» d« Fried« «schien deu Herr« die Stell«, in der angedeutet wird, daß auch der Kais» sich deu Verhältnissen füg« müsse, ge fährlich. uud darum vertilgt« sie dt» Won«: Hier fragt sich, wa« mau muß. nicht wa- »ao will." Eden so fiel« di« Wort« de« Fahnenträ ger«: „Trotz Papst und Rom", dem Rothstist zum Oof» Im zweit« Acte war e« die Lob« rede Matthia«' aut di« Protestant«, welch« dr' .
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