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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-24
- Monat1872-07
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1872
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um «/,. : offerirt, aderte vher gr> al« da» I. 1VZ. loo'/. . lt, «4'/^ »0 94 64 89'/,. K N9'/.. lS0'/.. 4 N7'/.. ll« 187. »8. Illk —. 129. L'/.. ur 122 1 ml 118'/.. L1H28. ». k.-. k —. ckj.->cü«s! unschweif. — Lhtt,. ir. —. — Leipziger nbaak —. schaft tonSb. —. Actirn —. eizen loco 73'/. », pr. d. M erbst so"/. Tendenz: . pr. v. M lr. 2 Sgr.. pr. Herbst nz: Matt. ,r. d. M. c. — Sgr.. —. Ten- 7 G., pr. t, t» 1« ». 8 da n L tt; 8. » d- 1- - l» a. k. «ä7t»a.8. d» e d» a. U ,41t» » v, 8 U. 4 » , 8. 1'/4 s tlf) '/., r. «I s. da u. E d« k da «. 8 «rscheint täglich früh 6' r Uhr. -ctzacetoa o»d Lrprtzilto» Johamu-gasir 33. Veravlw Rcdacrrur /r. HSttarr. ßprechstunte d. Redaction Ä»r«illa^« »ra N—l2 Uhr Nichmiu^« von 4—L Uhr. «mratzme der für dir nächst folgende Nummer bestimmt« gnirratr in dm Wochrntagrn bis 3 Uhr Nachmittags. Anzeiger. Amtsblatt dck König!. Bezirstzerichts und des Raths dcr SM Leipzig. Auflage Iftlüv. ^doaariar>i»»prrt» oierteliährtich I Thlr. 7'/, Rar., inel. Bringerlohn I Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 9 Tblr Mil Postbesvrdernng 12 Thlr. Zufrratc »gefpalteneBourgoiSzeile 1 '/»Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichmß Reklamen unter b. kcbactionrstrtch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm. UniversilätSstr. 22, Local-Comptoir Hainstratzr 21. W 2V6. Mittwoch den 24. Juli. 1872. Zu der i« Nr. 203 diese- Blatt,- bekannt gegebenen Tage-ordnuvg der heutigen öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten koomtt noch hinzu: ») Gutachter» der gemischten Deputation wegen Aufstellung der Dampfmaschturn für dir erwecterre Wasserkunst; d) RarhSoorlaqe wegen Ankauf der Bodeuhausen'schen Felder. Stabtbibliotbck. Zum Behuf der jährlichen Revision sind die auS der Stadtbibliotbek entlehnten Bücher llKittwoch de« 24., Lo««abe«d den 27. »»d Montag de» 2». Inlt zurückzugeb«. >ui eihungen staden wahrend der RevcsioaSzeit nicht statt. GT«n»a»n. Bon den Erden der »m Apr». d. I yter verstorbeuen Frau Jvhanne Friederike Augufte ver« Hofralh Professor vr. Siittertch grd. Eggert ist nach dem Wellen der Letzteren dem hie- fizen Orchester. Pmstonsfond die Summe von Zwei Hundert T-aler« Eonrt. alS ein Geschenk übermittelt worden. Wir fühlen un- verpsicchttt, für dies» freundlich« Gabe unfern aufrichtige« Dank hiermit öffentlich au-zusprecheu. Leipzig, den 23. Snll 1872. Der BerwaltnnG-anSschn- deS Orchefter-PenAon-fond». Fünfundzwanzig Thaler Belohnung. In der Nacht vom 1 zrnn 2 df». Miß. find auf der Lindenauer E -auflee von den daselbst angepflrnztrn Kirschdäumey 13 Stück angeschuttten, 3 Stück aber ganz ad-edi-ochen, auch die za letzteren gehöttgeü Baumpsähle »Llwmse: worden. Ein gleicher Frevel hat in der Nacht vom 16. zum 17. d. M. e»f wersehbe» Chauffe« stal^efvnden, indem ruchloie Hände zwei K^rsckbäuwe di- aus drn Lern »«gescheut»«», «u»d emore solch«» Baum umgebrochen haben. Wir bitten wlederhchtL n»k,dringend um Milcheclurg aller Umstände, welche zur Ermittelung de- oder dcr Töchter pchre» tS-ne» nndFicha» erneut Demjenigen «tue Belohnung von G»«<»ndt»nn^g r-«U-rn zu, welche^uns zuerst solche Thatsach« etajetgt. in Folg« deren die Entdeckung und Bestra'uug d«S Leipzig. ÄÜ 4»^. Das PoHzeiawet der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Bauiw, Aff. Bckauntmachiing. Die bei dem Unlerzetchneta rim/^gmr Gcb'ihrentsx: für ärztl che, wundar.tlich: und ge- burtßhüifl^che Pcioatprapcl können die hrffi,*» avprosirten Kerz e ,Wa»dt:zt<. Augenärzte, Zahn ärzte, (ArburtLhrlker) U« z«, Li. Juli in der Rath-wache au-^edändigt erhalten. Leipzig, r». ZM 1872. Der Stadt Bezirk-arzt vr H. Sonnen kalb. Ueder uatioualr Feste. Man darf sich nicht allzu sehr wundern, wenn »S bet Gelegenheit der F««r deutscher Schützen fest« zu allerhand Unllebsamkritru kommt, eS da', da- vielmehr seinen natürlichen Grund. Oleßarlig angelegte national« Feste könne» nur daun würdig gefeiert werden, wenn die Theil» nehmer und Träger derselben ein grwifft- Ver dienst um die nationale Sach« haben. So find uastre deutschen Turnerfest« jederzeit in erhebender W-tf« begangen woidrn, weil di« Turnkuvst «in« wahrhaft national« Sache ist, und wir deren Ver breitung im Volke da- Heranwachsen gesunder und kräftiger Geuerationrn verdanken. So find die deutschen Sängerfcstr stet- sinnig und anspre chend gefeiert worden, »eil dt« Pfleg« de- deut- scheu Liede- den Dank der Nation verdient, die z-ft«eis« nur auf dtef« Gemeinjamke.t befchräukt erschien. Turner sowohl als Säuger verstanden und verstehen ihre Kunst -und übten st» irderzeit um Liebe zur Sache. Ziele und Zwecke liegen klar vor Augen, und an den Ergebnissen dr- StrebenS erfreut sich Jedermann. Nicht so bei unseren deutschen Schützen. Sie rik-mireu vielfach auS Kreisen, LebenksteUungen und Leben-aiteru, welche d«« Wahlspruch»: „üb' «ug und Hand fürs Vaterland" überhaupt nicht gerecht zu werden vermögt«, und bilden somit rrcht eine vom riaüonalrn Bedürfnisse getragene Grulssevschaft, soadern ein« mehr zusäillgr Ver einigung von Leuten, die Zeit und Geld für Liebhaber«ien übrig habe». So waren und find zahlreich« Mitglieder d«r deuische» Schützenfest« mit der Büchs« ausg«rü«kt, ohne da- Prävlcat „Schütze" irgend einer angestelltev Prüfung zu o«rd»»ke»; da- Lbfeueru eine- SwirßgewehrS macht W aber allein nicht aus; nicht zedrr m conrn» üntor, »te der Dichter sagt, ist auch «in renator. Wenn man weiß, daß Deutschland zur vrr- rhridigung seiner Grenze» «ehr al- zwanzig JLgerbaiätklon« neben «iuer vortrefflich schießenden Ärtillnie und einer halte» MiÜto» i« fichere» Ziele»'Zeübter Grenadte«, «uSketier, und Fü- Mne auWlt, ü» nschewet der eoentoWe RAck- griff auf dt, gr^nlthcki» au» Ledemäuuer» und alleren Herr« bchdchmd« d«tfch« Schütz« tm BnegSf«« nicht fe »ald «Utzezemt. Gott «oll« verA»«, daß Dies je erforderuch »üry«. Liegt aber der Zweck MW deutschen Schützenbunve- sonach mehr i« BeWe«, als i» Bedürfnisse, dann erfüllt di« Leb«»- der Kunst di« Gemüther »icht »it jener Deitz«, welch« bei Festhegehunge» über Anstöße hivwegträgt. Da» Schieß« wird m Mer Art Nebensache und di« rednerisch« Sxerciti« urh«« d« Bordergrnnd M. Nun ist es aber gerade der fchützemnäßtge Dilettan« llSmn», weleher di« Tribüne für sich in Anspruch vtnnnt und, weil er über dt« Ersprießlichkeit des vchütznwesm- »icht» Erhebliche» zu sag« wüß, ans di« schief« Eben« der politische» Fragen gr- räth. Di« in der Brust der Thetlehmer schlwn- merud« Gegensätze, welch« durch M« bloße »«lbrnschießltche Liebhaberei nicht hinlänglich ge- dämpft »erde» könne», brechm dann beim erste» «eigneten Anlass« hervor, und di« Rergerniff« stutz UN versehen- da. So erregte vor zehn Jahren die Theorie von den österreichischen Schmrrzen-Hn-er» auf dem Krauffurter Schützenfest« unliebsame Widerrede, obwohl der Redner, dt« bisherig« Sutwickeluvg der Dtng« in» Auge gefaßt, nicht so ganz unrecht behalt« har, womit übrigen» nicht gesagt sein soll, daß »ir sonst keine Schmerze» hätte». Von Bremen aus ertönt« ein gewisser Schmerzensschrei itbrr kühl« Aufvabm«: de« Wiener Fest warf man vor, es sei lediglich von de» Bi siegt« von »8tz- besucht Word«. In Hannover sagt« man sich erst großartige Sorte bei Ueberretchung de» Ban ners: „wir Hab« es treu bewahrt", al- ob die- Oeschäft mit erheblich« Schwierigkeiten- verknüpft und Wt:u inzwischen etwa von des Türkm belagert gewesen sei, um sodann beim Ba>.ket der unifor- wirten Schützen in den injuriösen Ton zu ver fallen, der mit Geschrei und Verdruß au-aiug Da- sind üble Wahrnehmungen, »elch« den wahren Interessenten de- deutschen Schützenlhum- zu denken geben und sie veranlaff,» sollten, gegen all« jweckwisrigen Auswüchse desselben sich uu- wandelbar ablehnend zu verhalten, damit man nicht avg'sichtS solcher Lergernifle sage: Kisch« fangen und Vögel stellen verdirbt manchen jungen Gesellen. Der Rath ist wohlgemeint. (Franks. Presse.) Aussiüze nach vorskirchen. Mitgetheftt von Ott« Kleser. m. VoaBaalsdorf fuhr»:, wir nach Engelßd >rf und fanden dort S» der Familie deS Herrn Pastor vr. Orrtel «beufall» eine höchst licöenswürvtge Aufnahme, so daß dt« bei der ausgedehnten Ex kursion genau berechnete Zeit hier wiederum ern wrnig beeinträchtigt wurde. Von der Kirche läßt sich nur sagen, daß sie im Jahre 1832 neu erbaut und schon 1848 uud dann 1863 wieder restaurirt wurde, und mit ihrem weißen Thurme gie.ch dem der Kirche zu Panitzsch eine m-ilenweite Gegend überschaut. Mau findet darin einen Marmor altar und zwei Portrait-, Luther und Melanch- thon, Li« o« Dua»bäudler u«d Buchdruckeret- bestyrr Frdch. Lhrtsttan Dürr in Lctpzig 1817 gestiftet hat. S« find jedoch in einer soichen Verfassung, daß de» Stifter» Enkelkinder sich mir deren Restauration, oder noch besser mit neuen Gemälden bei Gott »ud den Lagelsvorferv rin Verdienst erwerben würde». Fra» vr. Kahlea- bergeri» schenkt« 1640 Me Bekleidung für Altar und Betpult, und 1694 kaufte La-par Spindel den alten Altar für 5v Thlr. Di« Lhurnnchr I wurde 1701 von Niegedich tu Leipzig geferzigt. I Pfarrbaue fanden 1687 »nd 17S4/ Schulbau« 1867 und 1857 statt. S« Satzle 1791 wurd, di« Kirche durch Einbruch bemußh/ Die Glock« stad von 1706, 1734 UN» 17tzs. ES ist bemerken-werth, daß hl all« Dörfern, welche nicht Sdelleutr», Snder» gerstvchrn üor- poralioneu zustaabeu, «G große schöne Bauer- aüter girbt. Wir fand« die» auch bei fävttnt- üchen de« ThomaSklost« »ständige» Ortschaft«, »ährend man sogleich erkannte, wo der Nttter den Löwenavtheil der Ländereien in Vesta ge- »o««« hatte. Nlihe», wohiü wir von Engeu- darf fuhren, kennzeichnet sich ,b«fall» al» vor« malige- Herrenbefitzthanch durch ei» große» Gut, da» einst ein Perkinenzststm z« PtStzru »nd dem Thonberge bildet«. Kutflrst Friedrich belehnte 1443 Cuvz Prnßeru mit Drvharn und Gerichten tu Althen, wir fie früher Äha» Ira»k«h?rgrr zu Lehn und besten Hau-sra» Iff« al» Letbgching« gchabt und an Prußer verkaust batt«. von den Preußerv kam Althen an de» Rathsherru Sripto auf Zweinaundorf, der 1717 starb, e» jedoch schon früher dem Leipziger Bürgermeister Platz auf Mockau überließ, welcher 1714 die Kirche rrbaole. Dies« ist Kilial von Panitzsch und in ihrem Innern verdient nur a» der Predella ein hübsch gcschnttzlt- Abeudmahl näher« Betrachtung. Der Thurm ist uralt und hat Tuffquadern in seine« Gemäuer, die unverwüstlich find, vou den Glocken sind zwei ohne Schrift, die dritte wurde 1462 gegossen. Die Thurmfahae trägt dt, Jahreszahl 1597 und die Goite-acketpforte 1619. Wie uns«» freund- lich« Begleiter, Herr Lehrer Iefch, bemerkte, be ginnt da- hiestg« Kirchenbuch, welche» nicht nach den Jahn», sondern »ach dev Familien geordnet ist, mir 1634. Das »ah« gelegene, schon 1213 an da- Thomas- lloster gekommene Dorf Htrschfeld zeichnet sich durch »Uten uralt« Ktrchlhurm und rin« ebenso alt» »ohlerhalten« Apfi- aus Stoch sind in der selben zwei Tabernakel «ti E'sengi.ttera vorhan den, auch »»dient M Kelch von 1659 Beacht,ag. Die Glocken Pud von 1707 «nd 1791; die dritte hat keiu« Zuschrift. So war der Mittag heranzekommen, al- wir da» schöne einstmalig» vou Ruoolf v Bünau 1389 erlangt, Klostcrkorf Wolf-hat» passtrt hatten and vor vem Gasthof« zu Beucha au» b»m Lindwurm klettert«, uv, hier zu speisen. Damit sah »S jedoch anfänglich jchlimu auS, scheinbar au- Mangel an Frauenziwmzru, wie wir denn schon in Althea den Wtrlh al- SlrohoiUwrr und völlig abgeschlossen von seiner Speisekammer halt« unser Mitleid« au-drück« und den Rück« wenden müssen. Unsere Befürchtung wurde jedoch glänzend widerleg, denn nach einer allcrvinu- ziemlich auSgedrhLieu E.wartuvgSpause ltesrrte die Küche der Dtttdln, Frau Gebhardt, unS ein überaus wohlschmeckendes, reichliches Ma(l, und Val-ei war^Au»» so sau' ^r «kbö appttlllich vr an- ftirt, daß »icht nur -er Mag.», sondern auch dir Augen ihr« Freude daran hatten. Und wie billig war da- vortreffliche Mahl! Allen Respect vor diesem Gajrhause! — Nachdem wir gespeist hatten, ging eS hinauf nach der vva Ad,nünd« umge benen K>rchr, S'tlnbrüchrn, auf welche hiuad und hmaus in nie lxvttchr Lau-schaft mai reizende Aussich: en genutzt, yerr Canror Nebe hatte die Güle u»S zu degl.lkin. Wtr fand« auch hrer wieder ei-e neue K-rche, 1847 erbaut, mit Relief von Daschtrl über der Pfone. Thucm und Apfiä uralt, »ine Glocke von 1646, an zweien die In schnflrn unlestrll^i. Da- war AlltS! Noch im 15. Jahrhundeit gehörte Beucha der Famtti« von Bünau. Da- Dorf Klein-Pößna, im Mittelalter „Wenig« Pezene" geschrieben, wurde 1391 vou den Brüdern Heinrich, Hrvtzr, Günther und Ru- volf von Bünau zu einer Hälfte, mit dem Galgen auf dem Felde und Ober- und Nieder- gertcht« an da» ThomaSllofier verkauft. Die andrre Hälfte erwarb di.se» 1406 für 300 Schock Groschen vou Nikel vou DLaschwitz zu LlbrechtS- Hain zugleich mit Stock und Galgen. Schon die OdergcrichtSbarkett bezeugt, daß Kieiu-Pößna im Mittelalter eia bedeutender Ort war. Ader auch ander« Zeichen sprechen dafür, wir den» unter Anverew sich mehrere anaesitze», Männer »ach diesem Ort« nannten. So findtt mau 1370 Henning von der Pezve, der gleichzeitig mit Ihiuemasn von Sehffrrt-hau>, Johann vou i Wochow und Nhcoi von Hderttzsch Leipziger j Rath-herr war. Eyriaku- voa Pqae bekleidete 137.) sogar in Leipzig das Bürgermeisteramt. Lm weiteres Zeuzeiß dafür, daß oft Dorfkinder in Leipzig zu Amt »ud Würden kam«, giebt eine Ulkavde von 1396, dt« Hans von Hdlzhuf«, Diethrig von Prßim. Mkel Rudenitz und Frevzrl Lhochir nevnt. Ohne Zweifel gab bet dev geist- ltchen Dörfern zu diesen Beförderungen von Dorf kindern die Klostrrrrsiehuvg Veranlaffurg. Der Richter zu Klein Pößra tm Ishre 1496 hieß Urban Mühlberg — Di« hiesige Kirche ist i» hübschem Stil 1852 von Grund auS neu erbaut worden. Wlr fanden darin einen «ethischen Tavfstriv von 1604 und ein 1774 von Matthäus Neb tu Leaß bn Strehla gestrsrtte- Tausb.ck«. Eine Glocke rst 1619 gegoffrn, dr« beiden and«« find vou 1852 Nach kurzer Fahrt erreich».« wlr Holz Hausen, woben von Propsthaida Herr Pastor vr Gurlitt, mehreren von un» «in lieber alter Bekannter, gekommen war. Zu der Mutterkirch» Propst- Haida gehören die Filialen Holzhaus«, Zvüel- Hausen und Connewitz Holzhaus« und Zuckel hausen waren immer mtt einander verbunden und haben ihre Sch ck'alr grkhrilt. Im Jahr« 1377 wurde Zuckelhausru nebst dem wüsten Dorfe Colmrn mir 13 Hufen von den Gebrüdern von Wi- derau. von welchen Conrad Domherr zu Zeitz und Gerhard Pfarrer in Köhra, Otto aber ein weltlicher Herr war, dem ThvmaSkloster verkauft. )n der U-.kuuve ist Zuckelhauseu „Czuclusru" gefchritbeu. Da» Dorf Holzhaus« erwarb ta» Kloster 1383 von Luca» von N.ustadl in Wrida und dtffev Bruder Han- in Letpz'g. I« Jahre 15':4 wurden dt» Bauern ir^ Holzhausen gegen da- Kloster auflässig und wollten nickt mehr Zinsen. Fcohn«, Dre»st« und lkappgeld leisten uad ganz frei sein, in d,.fs« Folge rS zu einem Vertrag« kam. der von d-n Doktoren ur.v Rärhrre Wulf Reiße<busch «:.d HierovyiruS Sckorff au» Wttlevberg und den Rtttern Han» v»n Minck» «itz und HanS von Tau'oenheim aufgerichret wucvr. Der Klosterpropst HanS Pfister yart, 1526 den Holzhaus«»« erlaubt, Bier zu brauen und auS- zu'chtnkea, worüber sic mir dem Le psiger Nach« tn Streiligkriten grrirthen, indem d.esn sein Vierzwang-rech'. geltend machte. Luch hier de» eudigte den Streithaudel »in Vcrplttck. Die Rr- formach« wachte der Ksorerherrickaft ein Ende und i: «ir.cm am 24 April 1541 ,u Wr ßeuse« arcSgest.llren Schenkun/Sbrirft üb:rl:egkN dir fürst lichen Brüder Moutz und Au/ust di« Dc'rfer Holzhaus«, Zuckelhausen, LLolf^ha-n, Klein- Pößna und Zwr-nsurt nelst 325 Ackern odrr nach neuer Meffun;» 4>6 Ack r Land der Uatvrr« st äc. damit di» Besoidun/.en der Pcvsesioreu g.w.si:r und biständiger dl-cbeu uiöchren. Diese fünf Dörfer werden die neuen Toifschasten ge. nanrt, zum Untersäieoe von dru all.n Dorf- schaflen Hohenhaivc, Got'scktinr und Merkw'tz, welch« die Universum gleich rach ihrer Gründung im Jahre 1409 von den Markg afer'. Friedrich und Wilhelm erholten hatte. BiS zu diesen Zeiten halten Holzhaus« und Zucktthausen eine cigene Pau'chie gebildet, jetzt kam« sie rn Ver bindung mit Provsthriba. Dir Pfacrherren waren b:»her Klosterbrüder gewesen, die zwar ihr Amt vou Leipzig auS verwalteten, jedoch in Holzhaus« riüt gnfllicke Wohnung Falken, weehald der Pfarrer zu Propsthalda als glrichzeitig.r Pfarrer zu Holzyausen auS dem R«lamkr Borna ein« Besoldung von 10 Gü den erhob. Einig« noch vorhanden« Stücken Kirchfeld mögen früher zur Pfarre gelM haben. Von den Klosterbrüdern, welche da- Pfarramt in Holzhaus« verwalteten, wird l496 Marcus Döbler, 1505 Mathias Calow und 1537 Georg LhffenrS genannt, welcher Letzter» auch Prediger bei dem Gcorgenkloster der from men Schwester» vor dem Peter-thor« war. Holzhaus« und Zuckelhausen haben auch iu der ReformationSgeschichte einen Namen erlangt. ES balle der Pfarrer an der IohanniSktrcke iu Leipzig Magister Stephan Schöäbach Kanzelvor- trägr nach lutbertschen Anschauungen gehatteu urd wrr deshalb auS der Stadt verwiesen worden. Er fand al-bald auf kurfürstlichem Gebier« in Holzhaus« und Zuckelhausen «ine Stellung al- Pfarrherr mit einem Gehalt« von io Güls«. In dem nahegrlrgenen säcularistrten Antonrer- klofier Eicha predigt« Pfrffiuger, und der Zulauf der heimlich« Anhänger der neuen Lehr», welche hier und tn Holzhausen und Zuckelhausen Er bauung suchten, wurde immer größer. Die D o- hurgru de- Herzog- Georg und de- Rach- fruch teten nicht. Letzterer uad die Universität mußt« die Verdächtigen mit Fleiß trquiriren. Uutei diesen lutherisch Gesinnten werden genannt „die Grünwalvin mit ihrer Tochter, Wolf Fuck», Matthe- Moritz, ein Schuster iu der Burgstraße, HanS Moßkopf, «in Goldschmied, Andrea» Kuttle:, nn Beutler im varfußgäßlein, LaearuS Heug.l, ein Handlung-diener mit seivem Wnb», <8«rg Lembrrger, «in Maler, Georg Treutler, eia Gold schmied, Georg Lommitzscher. Thowa- Hermann, Simon Lu-Helm uad sein We'.b. ES ist bekannt, daß viel« Anhänger der lutherischen Lehr« au» Leipzig verbannt und einige sogar enthauptet wurden. Um da» Jahr i540 mögen Holzhaus« untz Zuckelhausen zu Propstbaida geschlagen wor- d n sein, dtnn von da an firdrt sich kein beson derer Pfarrer mehr. Im I.hre 1547 wurde an beiden Dörfern »in merkwürdiger Rackeact au-geübl, welcher viel-
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