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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-25
- Monat1872-07
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1872
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Erscheint täglich früh 6 >/2 Uhr. iUtarlton na» Erpe-ilioa IohanniSgasse 33. Vrrsiilw. Rcdactcur Fr stbltnrr. Sprechstunde d. Redaktion Lcrmiilag« von it—>2 Udr von 4—L Uhr. «nnahmr der für dir nächst- solgendr Nummer bestimmten Zuicrate in den Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittags. 2V7. MpugerTaaMM Anzeiger. Amtsblatt dcs Kvnigl. BczirkSzcrichtS und dcs Rat HS der Stadt Leipzig. Donnerstag den 25. Juli. Auflage 10100. Adonaementrprel« vierteliLhrlich I Tblr. 7'/, Na*-, incl. Vringerlobn l Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne dtummer 2'/, Ngr. Äedildren sür Extrabeilagen ohne Postbesördcrung 9 Thlr. mit Postbeförderung l2 Thlr. Zaseratc 4grspa!trneBourgoiszeile l V,Ngr. Ärbhere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß. Leclamkn unter » vcdaclionrftrich die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm. UilivcrsitLtsstr. 22, Loral-Comptoir Hainstraße 21. 1872. Bekanntmachung. Die bei dem Unterzeichneten einzegangeue Gebührrntaxe für ärztliche, wuudärztlichr und ge- bnrtShülflich» Prtvakpraxi« können die hiisizeu avprodirlea Arrzte Wundärzte. Augenärzte, Zahn ärzte. Geburt-Helfer) bi« zum 3l. Juli in der RathSwach« auSaehändigt erhalten. l.'»tpzlg, 23. Juli 1872. De, Stadt-««»irks-rzt vr H. Sonnrukalb. Feldverpachtung. Folgende dem JohanniShoSpitalr gehörig» Felder, nämlich ^ ia der Stadtflar 4 Hett. SO Ar --- 8 Ack. 9t»,', mR. Parz-llen Nr. 24 88. 2492/3. an der Bayerischen Eisenbahn, t» Steadaitzer Flur 2 Hekt. 42 Ar --- 4 Ack. 112 mR. von Parzelle Nr. 365. s. g. bchrerangrr am Hohlwege neben dem WachStnchplatze. 3 . 64 - — 6 - 174 mR. Parzellen Nr. 376. 377. s. g. Wafferlauf hinter dem Wach«- luchplatze. 2 - 71 » 4 - 269 mR. Parzelle Nr. 384 am Crottendorf-Stötteritz« Weg», welch, bereit« nach abgrbrachter dte-iShriger Ernte übergeben werden können, beabsichtigen wir anderweit auf di« S Jahre 1873 bis mit 188t einzeln an di« Meistbietenden zu ver- paehte» und beraumen hierzu BrrsteigerungStermt» an Raihlstelle auf DoanerStag de» 1. August d. I BurmittagS It Uhr au. indem wir Pachtlustige aufforder», ia demselben stch riazufindra und ihre Prchtgrbote zu »röffaeu. Die BersteigerungS- und BrrpachtungSbedinaungen, sowie die betreffenden Situa tontplänr liege» tu der Marstallexpediion im alten JohanuiShoSpttal» zur Einsichtnahme auS Leipzig, den 22. Juli 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Crrutti. Holz-Auction. Freilag, den 26. ds«. Mt«, sollen von Nachmittag« 3 Uhr an im Connew itzer Revier auf dem Kahlschlage Abth. 6d und 7 b und auf dem Mittrlwalvschlage im Mühlholz« Ädth. 13 a, 14b, lös und 20 ä ca. 700 Stoekholzhaufe» unter den an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft auf dem Kahlschlag« an der hohen Brück» bei Connewitz. Leipzig. am 17. Juü 1872. De« Rath« Furftdeputatio«. Ausflüge nach vorfkirchen. MstgetbeiU von Sti« W»ler. m. (Schloß) 8a« Zuckrlhauseu anbetriffl, so lheiltr diese«, wie schon crwährtt, fast immer die Schick sale vrS RachbardorseS Holzhausen. Im 30jäh- rigev Kriege Ult eS i»boch weil mehr alS diese« durch Brand, Plünderung und Seuchen. Am v. April 1706 wurde Sabine Schumann, dir ihr in Unehren erzeugte« Kind ge'öetet, mit dem Schwerte gerichtet. Den 16. Juni 1791 brach bier eine große FeuerSbrunst au«, wobei viel Lieh verloren gina. Ein gleiche« Unglück wie- verholt« sich am 29. September 1803, wo viel« Leute nicht« weiter retten konnten, ai« wa« ste am Leibe trugen. Wahrend der Leipziger Schlacht wurde das Dorf und mit ihm die zwar alte aber erst 179l gründlich reparirt« Kirch« arg ruiutrt. In letzterer mußte Alle« neu angrschefft werdrn, uno bemerkenswertb ist die Gewiffensrührung unk« französischen Offizier«, welcher, nachdem er die hölzernen Pfeifen der Orgel hatte verbrennen lassen, au« Reue al« Schadenersatz zwei Thaler einsch cktr. vom Leipziger Unterstützung-vereint erhielt Zuckelhauseu 1097 Thlr. und für 306 Thlr. Getreide. ES vergingen Jahre, bevor di« Kirche wieder eine würdige Ausstattung erlangt«, wozu die Gemeinde bedeutend« Opfer bringen mußte. Der Gutsbesitzer und Kirchvater Tetchert und der Gutsbesitzer Otto schenkten dem GolleShause ein« silberne Wetnkanne und der Besitzer der Engel» apvihek« in Leipzig, Heinrich Adolf Täschner, wid» mit« ihm einen Hostienteller und einen Kelch, beide von Silber, eine Bibel nebst Agende und «in« vollständige Altarbrkleidung, auch gab er di« Mittel zu völligem Ausbau einer Orgel her. Die Glocken find mit Bethülf, der Frau Johann« Christiane Dorothea Ktitz 1880 gegossen worden. Lm 1. Pfivgstfetertag« 1801 wurde hier und tu Holzhaus» da» Dresdner Gesangbuch «ingesührt. Dt« letzt« Station unsere« heutigeu ungewöhn lich wett auSgrdehuteu AuSfiug« war Propst» Haida, wo wir zu ziemlich vorgnückier Abendzeit »»kamen und unter Führung de« Herr» Pastor Hur litt bei schon ei»tret«ude« Dämmerlichte noch der Kirche riueu Besuch abstattrlru. Propsthaida ist rin sehr alte« Dorf, den» scho» 1218 wurde «S vom Markgraf«» Dietrich dem neugearündete, ThowaSkloster geschenkt und empfiug.daher, zu» Unterschied, von Hohenheida de« Name» Propst» Haida. ES liegt auf dem höchste» Pnnclr der ganzen Gegend, weshalb der Mangel an stießen- d«m Wasser durch eine Menge Leiche und Tümpel ersitzt «erden sollte, die jedoch oft auStrockneu. Lo wußte mau in dem heiße» Jahre 1842 da« Laster stundeuweit herbeihole». Nach der GLcu- lansaisim de« ThowaSkloster« gehörte Propsthaida 1» de» geistlichen Güter», w«lch« der Rath zu Leipzig für 83 842 Gülden erkaufte, und die »och letzt d»u größte» Thetl de« Stadlverwögev« aus- waten. Der nste protestantische Geistliche i» ßiopsthaida hieß Johann Wtttich und halte bi« ie»t 15 Amtseachfolger. Dt« Gattin de« Magister Äffler. der 1748 fmrd, war eine Schwiegertochter der Schwester de« berüdnuen Lckka-, Snsanna Margarethe Prrnßer, Pastor« in Propsthaida Tochter, deren Gatt«, ei» Sohn de« Archidtakoun« Etwou Löffler au der LhomaSkirch« zu Leipzig, sein « Schwiegervater« Auttsuachfulger in Propst» ha da wurde Di« Pfarrfra» beerbte anch ihren »rühmte» verwandten, und e« »Kd erzählt, daß sie vor Freuden über dt« anfehnlich« Erbschaft »«fterbe» fei. Dir« geschah jedoch erst sechzehn Lochen später Di« aanze Erbschaft betrug wenig »ehr al« 8000 Thaler. Lckbni, kostbare Bibliothek, welch« au« S250 Werke» bestand, »ard« »tt der kurfürstliche» Bibliothek in Han- »over vereintgt und Sk Jahr« nach de« Eigen- khümn« Lode dessen Erben unter der Bezeichnung al« königlich großbr tta» ui sch»« Gua de na,» schenk die Somme von 100 Pistolen zur ver- lheiluug übergeben. Elngepsarrl nach Propfthmda ist Dösen; bl« 1771 war r« auch Connewitz Die Hauptereignisse, welch« da« Dorf während seiner vielbundettjähriges Existenz betrafen, gipfeln tu den Oclodertagrn de« Jahre« 1813. Im dr«ißigjähngen Kriege hat auch Propsthaiva schrecklich gelitten und Me Einwohnerschaft flüchtet« mehrmals vor der Wuth der Schweden und Kroaten nach Leipzig und Seuchen und Hunger«- uoth blieben auch nicht au«. Dt« Schlachttagr^ von 1813 boten aber de« Entsetzlichen tu wenigen Stunden ungleich mehr. Um da« Dorf, welche« Napoleon al« den Schlüssel seiner Stellung ansah, waren Feldschanzen aufgeworfen, d e L«hm- mauern der Gärten hatte man mit Schießscharte» versehe« und auch viele Häuser zur Berlherdlgung eingerichtet. Drei Stürm« wirsen die Franzosen tapfer zurück und ringsum lagen Letchenhaufen. Am Morgen 7 » 18. Oktober räumten die Frau- zose» du« Dorf, nachdem ste darin noch über fünfzig MuuittonSwagen verbrannt hatten. An diesem Tage war e«, wo durch Klugfrner, welche« in da« Geröhrig der Taubennester am Kirchthuw« getrieben worden war, da« GotteShauS in Flammen aufgtng. Im Ort« waren während der Schreckrn«- tagr nur drei EGwohner, zwei Männer und eine Frau zurückgeblieben. Al« dt» Bewohner zurück- kehrte», fanden st« ihre Wohnung» fast sämmt- lieh zerstört. Dreimal halten die Preußen da« Dorf vergeblich gestürmt, und al« sie e« am 19 Oct. besetzten, fürchteten st« Hinterhalt in allen Ecken. Mau sah hier Batterie» von 40 bt« 50 Kanonen, zu Bergen waren dt» abgeschosseueu Glieder auf- gethürmi und Tausend« bedeckten den Wahlplatz. Bon de» 5000 Wann, welch« da« Kleist'sche Lorp« verlor, kommen mehr al« die Hälfte auf dt« Erstürmung Propsthatda«. Da bet der Ber- thriluug englischer und anderer HülfSgeldrr Propsthaid« vorzüglich bedacht wurde, so waren di« Häuser bald »tebrr hergestellt, doch hatte der Wohlstand de« Dorfe« auf lanae Zeit eine» Stoß erlitten. Durch den Leipziger Üntrrstützuug«- verein erhielt Propsthaida 2443 Lhlr. daar und für 883 Thlr. Getreide. Dt« 1872 beginnende» Kirchenbücher hatte der »achmalig« Schwiegersohn de« Pastor Ldermau», der Eouuewttzer Katechet Rohn«, welchn erst vor zwei Jahre» al« achtzig» jähriger Srei« tu wallhauseu hei Saugerhausrn, wo er da« Pfarramt »ersah, gestorbe» ist, nach Leipzig geflüchtet, von der Kirche sah mau nur »och einen traurigen Schutthaufen, und der Pfarrer, dessen Wohuuug »beujall« i» Asche lag. mnßte riueu Zvflnchtüort in Zuckelhaus«» suchen, wo auch, so»u iu einer Oberftub« de« Flick'sche» Gut,« iu Propsthaida, der Gotte«dirust adgehallru wurde. Am 19. October fand hier auf freie« Feld« ein von dem russischen Oberst von Preudel ange- orduel«« Dankfeft statt, welchem dieser persönlich beiwohnt« und wobei der russisch« Pope rin« Mtsse la«. Ans dem Platze, wo der Tod am fürchterlichste» gewülhet, hatte «an ei» mit Etcheugnirlandrn geschmückte« Kreuz aufgerichtrt und neben demselben eine von de« Hufschmied Brumme wohlverwahrte Sawwelbüchse ausgestellt, worin im Laufe von vier Jahre» gegen LOO Thlr. eingelegt wurden. Da« Eichrnkrenz wurde ia einer der nächsten Nächte geraubt Am Tage de« Dankfeft»« hatte der Kanfinanu Mangelsdorf an« der Elchengutrlaude zwei Eicheln mitgenommen, von welchru der Buchhalter im Arbeit-Hause sür Freiwillig«, Bölow, «üt« in seinem Garten am Zwivger pflanzte. Al« die dafigw Gärten ver schwanden, bat er de» Rath um Erlaubniß, da« au« jener Eichel lustig ewporgewachsene Bäum- che» in den niederen Park verpflanzen zu dürfen, und dort steht e« noch jetzt, unfern de« Müllrr- drnkwal«, al« stattlicher Stamm und Erinnerungs zeichen an di« Schrecke» der Völkerschlacht und die Segnungen de- ihr folgenden langen Frieven«. Scho» kurz nach der völkerfchlacht waren «ine Anzahl Leipziger Bürger, ivSbesoudere Apoihtker Tä'chn-r, Buchhändler LebsSkind, BuLbärdler Leo, Zlmmermelster Lüder« und Privalgelehrter Claudius zusammengelreten, um ver schwc.ge- prüfirn Gemeinde beim Kirchenbaur beizustrhen Der Neubau konnte jedoch erst 1818 beendigt werden, wo die Einweihung am 8. November durch den Superintendenten Tzscherner stattfand. Der König hatte zum Baue 900 Thlr. gegeben, auch empfing die Gemeind« UntcrslützungSgrlber au« England, davon der schwer betroffene Pfarrer 60 Thlr. Der ganze Bau kostete 10.000 Thlr Die Glocken goß 182t fite 600 Thlr. Carl Bürger in Leipzig und die Orgel wurde l825 von Mende daselbst für 600 Thlr. hergestellt. Apotheker Täschner beschenkte da« neue GotteShauS mit einem lebensgroßen Portrait Lu,her « und ein Ungenannter ließ durch den Zivngteßer Schilbach Leuchter. Crucifix, Kelch. Kanne und HosttenteUer überreichen. Frau Redner au« Stötteritz »echte zum Andenken ihrer 1813 verstorbenen Toller, der Gattin de« Gutsbesitzer« Gärtner, eine Ültar- beklrivung. Die Krauen schmückten auf ihre Kosten den Taufstein, Gnlödrfitzer Fsick schenkte eine Bibel und zwei Ungenannte opserien einen neu- silbernen Kelch uno eine Wetnkanne. Und so nahm denn bald da« GoitlLhauS unter den nach barlichen Dorfkirchcn wieder «ine seiner würdige Stelle ein. Nach Besichtigung der Kirche verweilten wir, der gastfreundlichen Errladung de« Herrn Pastor Gurlitt folgtnd, noch rin angenehm verlebte« Stündchen in dessen Häuslichkeit und bestiegen dann den harrcnden Lindwurm, um nach Leipzig zutückzukehrru — War auch da« ResuAat der Forschungsexpedttion in Folge der durch den Krieg von 1813 fast sämmtlich geplünderten oder ein- geäschrrten und nruerbaulcn Ancheu weniger er giebig, so boten doch einig« Pfarrarchtve und Oertlichkiitr» manche« BemerkeuSwerlhe. — Be sonderer Dank sei aber noch den Herren Geist lichen ausgesprochen, welche mit so liebenswürdiger Bereitwilligkeit uuseren Bestrebungen entgegen kamen und dieselben durch persönltcke Leitung und Erlaubniß zum Einblick in die Pfarrarchtve so wesentlich unterstützten. A»Z At«dt «u- ikflu-. * Letzytg. 24. Juli. Da« „Dresd. Journ." meldet au« DreSdeu, 23. Juli: Sc. Majestät der König werdeu Sich morgen Nachmittag 4 Uhr mit der Eisenbahn von Niedersedlitz an« Über Fretberg, Chemnitz, Borna »ach Leipzig begeben und daselbst im köotgl. Palais für dir Dauer von etwa 8 Tagen Aufenthalt nehmen. In der Begleitung Sr. Majestät werden der Ob rstallmeister Generalmajor v. d L. v. Thielau- Rülfing, der Hofwarschall Graf Vitzthum v. Eck städt, der Grneraladjutant Generalmajor Krug v Nidda und der Geh Hofrar h Bär stch befin den. Während de« Aufenthalt« re« König« in Leipzig «trd auch der Minister deS Cullu« und öfseutliche» Unterricht«, SiaalSminister vr. von Gerber, daselbst anwesend sein. — Wie da« „DE I." mit theilt, ist die Er- tichtuug von Abmtnistraltonsschulen, iu welchen geeignete Persönlichkeiten de« Uatrrosst cterstaude« in den Adminifirationsfächer» auSge- b,ld«t werden, im kvntgl. sächfischen Armrrcorp« beabsichtigt. In Anbetracht de« großen Nutz'»«, welchru so anSgtbildtte Ueterosficure der Trappe biete», sollen dergleichen Schulen nicktt nur de, der Artillerie, wt, dtr« in Preußen üblich, son dern auch bet de» übrigen Waffen und zwar zu nächst bei jeder Infanterie- und ver Artillerie- brigad« eine, iu« L>beu gerufen werden. Jeder Cursu« »trd dev Z-,träum vom 1. October bt« lllt April umfass a, und haben die Eommandir- len der Jägerbalatllon, und Cavallerirrrgimeuter au den Eursru der Jusauteriedr^a?«» sich zu be- thetlig'N. — Außer rem Major Vnworuer, wel cher al« Lehrer der Mathematik zur vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule zu Berlin brfeh six, wsid. ist auch noch dcr Havp'wanv Frrlhnr v ManLberg di« FeldarttUcriereglMeut« in gleicher Llgenfchast für di« Artilleriewifsevschaflen auf ge nannter Schule in Aussicht genommen. Nächst- dem wird Hauptmann Fciednch de« Pionnierba- taillon« au den diesjährigen, den 29. Juli be ginnenden größer» Pontonierüdnngen, welche von 6 preußischen Ponloniercvmpagaien bei Neu wied auf dem Rheine abgchallen werden, Theil nehmen. Bei der königl. preußischen Artillerie- prüfutigScorrmttsston dtfindek stch da« diesseitig« Ärmeecorp« durch 2 Arüllerleofficierr, Major Hammer al« Mitglied, Premierlteutenant Pwr- kowSki al« Assistent, vertrete«. — Stchenn Ver nehmen nach wird nächsten 15. August eine Schießübung auf der Festung Köntgstein au« 9-, 12- und 15 Cm.-Kanonea stattfinden und sich an dieselbe rin Vergleichsschsißen an- dem DepresstcnsgeschUtz und der Zündnadelwallbüchs« anschlicßen. Mit letzterer Waffe wird nämlich bi, Besatzung eine« festen Platze« ausgerüstet und in Zeilen geübt. * Oipsiq, 24 Juli. Der grschäsiSleiteude Ausschuß dr« Deutschen Lehrrr-VerrinS hat neuerding« einen Aufruf an di« druk scheu BolkSschullehrer gerichtet, worin oretelüen aufgeforvert werden, sich dem genannten Berrtu anzufchließen. Nach dem d.igefügt.n Skaiut de- steh, brr Zweck de-Verein« iu Folgendem: Der Deutsch« Lehrervere n bezweckt ble Förderung der Volksbildung durch Hebung oer Volksschule und erstreit im Ernzelnen: 1) rin« der Wichtigkeit der Schul« enlsvrechcnde Stellung derselben rm Staat«; 2) die Hebung der Bildung deö LehrerstandeS; 3) eine dem letzigra Standpunkte der Pädagogik entsprechende Organffatton d«S Unterrichts; 4> eine zweckmäßige Ausstattung der Schulen; 5) ein« Besoldung de« Lehrer«, welche mit der Bedeutung seine- Berufs tm Einklänge steht; 6) di« Leitung vnd Beaufsichtigung der Scbule durch Fachmänner. Diesen Zw-ck sucht der Bern» zu erreichen: 1) durch eine stetige BildungSarbett der Lehrer an stch selbst im kleineren und größten Kreise, namentlich auch in Specialvereinen; 2) durch Be- thriliguug au der Thäligkeit der bestehenden und an der Gründung neuer BolkSdildungS > Verein», sowie durcb Verbreitung richtiger Anschauungen vor. dem Wesen und der Aufgabe der deutscheu Volksschule vermittelst der Presse; 3) durch Ein wirkung auf dt« Verwaltung« - Behörden und die gesetzgebenden Faktoren. * Leipzig, 24. Juli. Da« „Sächs. Wochenbl." schreibt: In htestgir Gegend hat man an den Kornfeldern wiederum auffallend viel „Mutter korn" bemerkt. Da die Ernte beginnt, scheint «S angemlfsen, wenn wir die sorgfältigste Reinigung de« neuen Roggen« dringend auempfehlen und an die bestehend« Vorschrift erinnern, daß vom Mutterkorn nicht gereinigte« Getreide, sowie au« solchem bereitete« Mehl oder Brod bei Strafe weder in Handel gebracht, noch überhaupt nur dergleichen Getreide ia den Mühlen zu irgend einem Behuf», also auch nicht zum Branntwein» brennen, verschroten oder v rmahlen werden bars. Gleichz«tttg sei noch darauf aufmerksam gemackit, daß da« Mutterkorn zu medtcinifchen und techni schen Zwecken verwendbar »st, deshalb von Apo thekern und Drogniften gern gekauft wird, und da« Auslesen und Sammeln desselben somit für Jung und Alt «inen leichten und lohnende» Er werb darbirtet. * Leipzig, 24. Juli. Der hier bestehend« Unterstützung«-Verein fÜrHandlung«- gehülfen hat seinen Reid»nscbaftSberichr auf d e Jahre 1870 und 187 l erstattet Die AuSgak, für Unterstützungen belief stch danach 18?0 auf 1293 Tblr, 1871 ans 1005 Tslr. Da« ver mögen de« Verein« hat sich in dem erster«, Jahr« um 109 Thlr , in dem letzteren Jahre aber, bauptsächl ch in Folg« von zwei reichen Schen kungen, um 8517 Thlr. erhöht. Der Mitglieder bestand hat sich leider verringert; während der B:rrin 1869 noch 2(6 Mttlttder zählte, war
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