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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-26
- Monat1872-07
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1872
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Erscheint täglich früh 6'r Uhr. LtkLil»» »»> Tr»r»Itt»» Jr-dannisgasse 33. Vrranttv. Ncdaclcur /e hblluer. Lprcchstunde d. Redactwu »Vormittag« »en N—>2 Udr «achmttlog» »ra 4—ü Udr. Annahme der für die nächft- islgenbr Nummer deftimmim Inserate in dm Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittags. X« 2V8. Tageblalt Anzeiger. Amil'HIüll dcs kduizl. BczirkSgcrichtS und dcs Nalhs dcr SM Leipzig. Freitag den 20 Juli. Auflage 1V1V0. Abonncmknieprcl» vieneliLt-rtick l Tblr. 7'/, Nqr., uicl. Vringcrlvln 1 Tdlr. io Ngr. Jede einzclnc Hummer 2'/, 'Ngr. chebübrcn sür Exuadeiiaaen ohne Pvstdefördcrung 0 Tdlr. mik Posldcsörkerung 12 Tdlr Zustralr 4gespaltcncBourgoiszeile 1 '/,Ngr. Größere Schriften laut unserem Preisverzendniß. Ucclamcn uulrr d. vkractiourkrich die Lpalezcile 2 Ngr. /iliale: L ttv »ttcmni. UnwersitätSstr. 22, Local-Comptoir Hamstraße 21. 1872. Bekanntmachung, die Einführung tri«Linös,r Fleischwaare» n«S Amerika betreffend. ES find neuerdrngS amerikanische «Apeckseiten über Bremen in den Handel gekommen, deren fleischig« B-standlheil« sich bei der Untersuchung als trichtnenhaltia erwiesen baden. Wenn nun »ach d«a hiesigen Steurrlisten vor Kurzem auch in rin« größere Anzahl sächsischer Städte amerikanischer Speck von Bremen «ingeführt worden ist, so wird ror dem Ankauf und Genuß virser Flrischwaarrn ohn« vo.Herme mikroskopische Untersuchung dringend gtvarut, den Verkäufern ader die Btstimmung in §. 3K7, Abs. 7 drS ReichSftrafgesetzbuchS in Erinnerung gebracht, wonach Diejenige», welche trichtnenhaingrS Attisch feil halten oder verkaufen, mit Geld b.S zu 50 Thlr. oder mit Haft bestraft werden. Leipzig, am 24. Juli »872. Königliche Kreis-Dtreelto». v. BurgSdorff. Neues von der Sonne. Ter „Offervalore Romans", welcher über Da?, »a- auf unserem kleinen Planeten vorgeht, selten rin Hille- Unheil har, empfängt zuweilen recht interessante Nachrichten über solar,scke Neuig keiten, welche ihm Pater Secchi voa dem Os srrvarorium deS römischen CollrgtumS auS zu- seadel. Dem neuesten Bericht, dieses gelehrten Evrrespondeuten entnehmen wir folgende Notizen Die großen Sonnrnflickco, meldet Pater Secchi unterm 8. Juli, waren seit «n'ger Zeit ver schwunden. Bor drei Taxen aber zttpl» sich rin neuer, schöner von solch'r Größe, daß manche Leut« ihn mit unbewaffneten Auj-ea wahrzu- nehmen vermochten. Derselbe war von höchstem Interesse durch die Veränderungen, welche in rhm rv'gingen. Zurrst war er klein, gewissermaßen «in Agglomerak von Pünctchen. La.n aber rahm er plötzlich zu bis »u einem Durchmesser non 2« 24'. In dieser Größe, so ausfallend die selbe auch war, bestand iudefien nicht einmal sein« merkwürdigste Eigenschaft. Diese bezog sich viel- mrhr auf die Aufschlüsse für di« Sp-cualaralysr diele« feurigen Herd«-, da im Innern d.eseS Fleckens heftige Eruptionen von Wasserstoff- goS sichtbar waren, welch« man direct u» Ernrrum einiger Kern« erkennen konnte, indem die Streifen dieses Gases in der Umk.hrung sicht bar waren, f» wie auch 1» pur an seinem Rande auflvdervdeu und über sein Feld hin «rd her schießenden Klammer. D chte Dämpf« von Na trium, Magnesium, Calcium und Eises verbrei tete» sich über das ganz» unermeßl'che Feld in einer Wafsenhafltgknr und D.ch'r, dt« in un s«r«r Lrfahrsug ihrch Glejchey »och nie gehabt hat. Di«se Erscheinung dertti, offenbar darauf hin, daß die Thäligketl m dieser Gegend, welch« seil einiger Zeit eiugeschlafeu schien, mit neuer Gewalt erwacht ist. Die »in« Seit« des Fleckens zeigte spiralförmig gewundene Lichtfädcheu, waS aus eine heftige Bewegung nach Art eines furcht- baren Wirbelwinde- schließen läßt, während der Anblick der avdnea Seite auf ein chaotisches Durcheinander und einen furchtbar wüchrndeu Stur« in der Sonoevmarnt« hivdemele. Ohn« Zeichnung ist es ganz unmöglich, auch nur ei» annäherndes Bild dieser Erscheinungen zu geben. Der MtLr« befindet sich tu der Crutral-Hemi sphäre «uv nähert sich dem westliche» Rande. Ei» zweites gleichzeitige- Zeichen der Sovueu- chätigkett war eia gewaltiger Ausbruch, de» ich aefter» am Rand« der Sonne beobachtete, wenig« Grad« vom östlichsten Puvcl« ab (8° von Ost «us Norden zu). Am Morgen war der Himmel nnt Volker» bedeckt gewesen und wir konnten erst n» 2 Uhr 4s Mi»««» Mittags »ns anschicke», die «bliche Zeichnung des Sovuenrandes zu »ach«». Aufnngs nun fanden wir an der g». nannte« Stelle weiter nichts als «ine» kleine», sder fahr iutenfioe» Klammrnbüschrl neben einer «roßen expandirten Maste von Waflnstostzas. LS wir aber de» Kreislauf beendet hatten und « dt« obig« Stell« zurückgekehrt waren, da über- rascht« uns «in« sehr lebhafte, wenn auch nicht fonderllch hohe Eruption. Gegen 3 Uhr 30 Mi- «tev betrug dieselbe etwa 50", aber ihre Leb haftigkeit »ar über all, Maßen stark. Sie be täub »uumehr au- einer dichten, glänzenden Wolke, deren Kern «in lichter Strahlrvvüschel bildet», »elcher auS dem Raade der Sonne her- »orschoß. Di« Wolke war gebildet erstens von DasterfiofszaS, dann ader von einer anderen un bekannt«» Substanz, welch« einen lebhaft«» Strei ft». fast i» der Mitte der beiden v und 0 bildet. Die Streifen de» Natrium, d«S Magnesium und das Eisans erschienen in der Umkehrung, was also bewies, daß diese Dämpfe dort in Urverfluß vorhanden warru, vom Wafferstostgaö ganz zu schweif»«» Die innere Bewegung war so lebhaft, daß di« Veränderungen der äußeren Gestalt mit de« bloße« Auge erkannt werden konnten. Um »io Viertel nach 4 Uhr stand die leuchtend« Mast« 184 424 Kilometer hock, was so viel beträgt, wie brr Erddurchmester zehnmal genommen, und in dieser Höh« verharrte daS Phänomen. Aber die leuchtende» Fäden mehrten sich, neue Büschel ssrssrn mit furchtbarer Gewalt hervor, glänzten hell auf und erloschen wieder, während über ihnen f-nrigr Rauchmcifftn wirbelt?»', gebildet au? er- zahUgrn fick sedneckenarttg windenden Lichtsäden. Ern« Halde Stunde nach 4 Uhr nahm die Dichtig keit der Messe ad, und eS war mir möglich, den inneren Organismus zu erkennen Die ganze Er scheinung erinnerte an die zurückgebsgenenAkanthuS- biäller ervrS korinüschtU- CaptlLlS, und eS machte «inen magischen Eindruck, die elegant geschwungenen Linien der Feuerfäden und die AuSbiegunq?» der leicht und gttäMg fallen-en Enden zu sehen. So währt« eS biS 5 Uhr 10 Minuten, um welche Zeit der Brand wieder mit grauenhafter Schnellig keit wuchS und 10 Grad der Souuevprrtpherte einnahm, eine sür menschl che Raumkegrist» fast schwindelhafte Ausdehnung, dir mrhr arS daS Doppelte der oben angeführten Höhe beträgt Um 5'/, Uhr fing die Intensität der Strahlen an sichtbar adzunebmen, und gegen 7 Uhr war der Schein so schwach, daß er bereits innler der Wirkung de» aukströmenden Waffergafts zurück blrrb, »e'cheS nock immer sichtbar war, allerdings mit einer kleinen Veränderung der u sprünglichen Gestalt. Während der Beobachtungen war unsere Auf merksamkeit darauf gerichtet, ob sich etwa besonder» magnetische Erscheinungen zeigten. So lange daS Phänomen kauerte, merktea wir nicht», aber später, gegen halb 8 Ihr,, zeigten sich unzweifelhafte magnetiste Sttlruvgrr,, wr'che sich darauf heute Morgen mit größerer Heftigkeit »»»wickelten. Be steht ein Zusammenhang derselben mit den ent sernten Stürmen auf der Erde, ron d:nrn uns der Telegraph meldet, oder mit riesen Ausbrüchen auf der Sonne? J.tzt find wir noch nicht ge lehrt genug, um hier ein bestimmtes Resultat augrben zu können. Aber Lins ist gewiß, md daS ist, daß, wie wir. durch lange Erfahrung ge lehrt, vorantsahen, hrut« Morgen sich ans dem Sonnenrarive eben da ein großer Flicken zeigte, wo gestern dir furchtbare Truvtion stattgefunren hatte, klebrigen- batten wir hrute Morgen noch Gelegenheir, rmeO wetteren Äuvbruch nahe an der Stelle der »estrigen Katastrophe zu be obachten. Ben dieser waren nur noch leichte Reste übrig, welch« sich bi- zur doppelten Hohr der gestrigen Wolke erhoben hatten. Da di« italienisch»» Astronomen, schließt Secchi seinen Bericht, sich gerade sehr fleißig m,i diesem Gegenstand« beschäftigte», so wollt« ich mit weinen Beobachtungen nicht »nrsckhaltrv, damit sie mit verdoppelter Aufmnksawkett dies« kritisch« Periode de- Gestirn- überwachen. Ans iedn» Fall scheint da- häufige Erscheine» voa Flecken im Gefolge der am Sonnenrar.de aufbrechendeu Protuberanze» di« vermnthung zu bestärken, daß di« Flecken eben ein Ergebniß dieser An-brllch« find, indem st« eben nur durch di« anSgeworfenen und wieder zurückgrsunkere« Dämpf« gebildet »erder. (Köln. Ztg.) Anus Theatrr. * Leipzig, 25. Juli. HuudstagßmLßige uud mangelhafte Aufführungen vou ab-edrolchrneu italienischen Opern konnte» »ege» der Bedeu tungslosigkeit de- Object- vielleicht »och verliehen werben, ader eine frivole Mißhandlung Richard Lagver'S, eine solche Versündigung au Lohr ngr in, der Llebliug-oper unzähliger Mu- fikverständiger, wie »in der gestrigen Aufführung geboten wurde, darf nicht so leicht htugenommen werden und muß gerechte» Unwillen bet Allen Hervorrufen, dt« iu ihre» Kunstbedürfviffen noch nicht so tief gesunken sind, daß sie stümperhaften Leistungen a tewpo um der pflichtgetrenea Elaque Beifall spenden, wenn nur anaeuehme- Aeußrre und wohlklingende Stimm« vorhanden find. Ob nun Leichtsinn oder Krevelmnth. Nachlässigkeit oder grundsätzlich« Rftbtachtuvg vou Seite» der Directiou, resp. der Regt« dir Schuld trug, ist gleichviel, e- durfte jedenfalls nicht gewagt wrr- dcu, mit einer so lotterigen Vorstellung de- Loheu- griu, die doch in de» Proben schon voran-znseheu sein mußt«, herauSzugehen: mit einem Schwan- ritter au- Ungarn, der noch nicht richtig deutsch sprechen, große Partien nicht ohn« sicher eintre- tevd« Heiserkeit fingen und überhaupt ria» in so erhabenem Stile gehaltene Rolle nicht durchfüh re» kan», mit einem König Herurich zum Erbar- meo. mn einem Trlrarrund, der durch fast post«»' hafte- Spie! dre groß, Over prrodirt, mit eiucm Hrerrufev, der weder Ruf noch Kraft der S innne hat, und endlich mit einer Ortrud, die, im Ver trauen auf glänzende Ersweinung, ohne gewifi-n- haflr Vorbereitung auftritt, aber weder im Ge sang noch im Spiel ihre Aufgabe zu decken ver mag. Muß nichr ta- Publicum nach so grwalt- famen Vers uwe Vorstellungen nun endlich der Kritik beistimmen wenn dieselbe den immer zu nehmenden Verfall unserer Oper be klagt, auf würdigere Wah'.ung der Kunstiniereflen dringt und rrctz der Scheinerfolge fraglicher Gäste U'u'ermüolich fordert, daß man Stümprr fallen last; und nur eckrr Sänger von künstlerischer Durchbildung evgagirr. Wir haben gewiß in unfern Referaten über Herrn H,jöS nie darre oder ungerechte Urlhrilr gefällt, stelö sein« schöne und rei,volle Stimme belobt, seinen E fer aberkannt u:d für dir Zukunft Bessere» von ihm gehofft; letzt ader können w,r nicht umpin, sein« Vermessenheit, die vielleicht durch g.fl-stertt'.jtzt Schmeicheleien befördert wurde, ganz ernst und entschieden zurückzuweisen. Um «ine Waqncr'jche He'denpcmi», zumal Lohrngrin, durch zuführen, genügt «S bei W-item nicht, lyrische Stellen mit schmelrendem Ausdruck singen zu können. Eolck, Ausgaben verlangen einen wirk lichen Kunstsänger, der ebenso musikalisch gebildet wie sp elgtwar.dr mit absoluter Srchlrhttt, mit Würde UN) schwungvoller Hohen zu tmponiren versteht urd jene tdrale Begeisterung kundgiedt, die zauberisch wirken soll. Herr Hajo? kann, wie iS sich nun herauSzestclll hat, Wagner noch nicht fiagtn und wnv «2 schwerlich noch erreichen. ES ist da- keine Schande, denn sehr viele andere Sänger, r-sp Tenoristen, sind in demselben Falle. Dir ganze Sang«-- und Darstellun?.tweise st.ht noch auf dcm Niveau der italienischen Singsang- oper. Vielleicht kann Herr Ha;äS noch in vielen andern Optra, aber nur tu lyrischen Partien, besten- zur Geltung kommen, muß aber unbedingt den Wagnrr'jcheu Oper», die sei»- höchste,ngr- »ehmr Stimm« in kurzer Zeit ruinireu «kvin. um seiner Zukunft willen fern bleiben Noch ist eS Zeit, ron solchen unabweisbaren Nahrh.ften sich bestimmen zu lasten und dr« richtige Bahn einzuschlagen. Es wäre auch höchst bedaneri.ö- «erlh, wenn Li« m der Ittzigen Zeit de- Teror« viangclö sehr schätzbare Kraft nach kurzen Schein erfolgen für immer iallirle. und ich glaub» »tcht, daß rhn sein, Eitelkeit, denn ander» kau» man svlcde Unternehmungslust nicht nenne», verlocken sollte, noch ferner daö Unmögliche erzwingen ,u wollen. WaS seine Leistung im Einzelne» betrifft, so klang, wie zu erwarten war, das SchwanUed recht süß und ansprechend, und auch sorst »»hm er zuweilen guten Anlauf und bestach öfter- durch glückliche Momente, aber im Ganze» «uß es als «ta Mißerfolg registrtrr werden, und nebenbei «ar «S di« exquisitest» unfreiwillig« Reclam« für den Vorgänger, Herr» Trotz. Suherlich dachten Viele mit «ns während der ganze» Vorstellung an die musterhafte Art uud Weife, wie dieser echte Künstler al- Lohrngrin einen bedeutenden Tvtaleivdiuck machte. Bon allen Mitwirkeuden «ar F.Lul. Mahl- knecht al« „Elsa", di« iu herzlicher Weise «l- Zurückgekehrt« empfangen wurde, einzig uud allein «ne sichere und comperrnl« Vertreterin ihrer Rolle, aber da- Fatum,- da- über der ganze» Vorstellung schwebte, Uetz auch ihr« Leistung, die sonst so hinreißend und gediegen war, insofern parlicipireu, al- sie gerade au Judisposttio» zu leide» hatte Manche früher mit üppiger Ton- fülle au-gestatteie Stelle kam matt und farblos heraus, und da-Unbehagen, bei so fragwürdiger, ja sogar störender Mitwirkung ungewohnter Gäste zu agiren, veranlaßt« mancherlei Lücken. Hoffen wir, daß unsere um Recht gefeiert, Primadonna, um welche un- verschieben» Hoftheater beneiden könnten, bald Gelegenheit finden wird, ihre ge wohnte Bravour an den Tag zu legen und für rin wohl erzwüngevcS Auftreten, da- nur al- Achtungserfolg geilen kann, entschädigt zu »erde». Von ter „Ortrud", die Fräul. Keller bot, find wir in hohem Grade enttäuscht. Weder »« Gesang noch im Spiel« war die »ökhtqe Hingabe und Vertiefung wahrzunrhmen, und ihre Summ- rntfaltuna genügt« nur au einigen Kraftstelleu, die zum Theil lran-ponirl waren. Ob nun über eilte Probe oder di« durch auswärtige und hiesige LobrSposaunen entstandene Ueberhrbung daran schuld war, möckttt ich unentschieden lasten, jedru- fallS «ar r- keine fertige Kanstleistung, mit wel cher dir sonst sehr imposante und auch talrmirte Sängerin hier schwerlich reussiren kann, da Fräul. Boree sie in jeder innerlichen Beziehnug überragt. Ueber den verunglückten „Telramuad" de- Herrn v. Bonga.dk viel zu sagen, grenzte an Grausamkeit. Lrr Sänger, der so wenig zu markircn ve.steht, mit trivialen Gaumemönrn den Manatt an Ausdauer der Trimme ,u ver decken versucht und die Leidenschaft zum Zerrbild wach', tollte sich nickt an so schwierigen Aufgaben vergreis»'-, vir fthr ge^»n»n»n Vertre'ern zu schaffen wachen. Ein so unedler Edler von Brabant ist hier nicht courfähig. Der „König Heirnich" de- Herrn Speith war ein Kartenkönig tm SLlafrcck- Mit solchem deutschen Köntg möchten wir verschont bleiben; selbst die wuchtige Stelle, wo da- deutsche Schwert geschwungen wird, sana er so gelassen und ur« gemüthlich, daß der Chor keiur Veranlassung hatte in Begeisterung zu gerarhen. Ebenso mußte der,,Hrerrufer" de-Herrn Ernst abfällig wirken, und man konnte an dieser Baritourclle nicht merken, ob fern Tenor den Bariton oder der Bariton dev Tenor abgethan hatte. Die übermäßige Tempoverschleppung im Ganzen war keineswegs nach unserem Geschmack, uno durch dieselbe wurde der Schluß der Vorstellung trotz der ganz eminenten Partttursiriche dis gegen 10' , Uhr hinau-geschobeu. ü. 8. Aur Aiadi nnö LmH. *»* Leipzig, 25. Juli. LS gereicht ur- zur besonderen F-rude, constütircn >u können, daß di« in die Spalien unftiiö Bia-uS über gegangene Mitlh.iluug auS T» plitz, woi aär die na sächsi schen M'litairho'pital daselbst vnpsit.ne.r Sachsen auS der Heimath, insbesondere van dem sächsischen Land S Miluair-Hüisöcecein k«ne Extra- Unter stützung erhallen sollten, unbegründet ist. Drr genannte V-rein har im Jahre td71 die Summc von 1500 Thlr. »u Badecurcn für m «Sachsen wohnhafte deutsche Invaliden verwendet und auch sür dleseS Jahr war «ine gleiche Summe zu dem selben Zwecke auSgeworfen. Liner kinveu Anzahl von Invaliden, dir sehr frühzcilig rack Tepl-y ab» gingen, sil.d drmgemäß pro Person 25 Thlr. ge währt w.rdrn. Kurz nachher erließ daö kömgl. KttegSMinisterium Verordnung, „es s'llten aüe I. validen, welchen nach ärztlichem Z'Ugmß der Gebrauch rineS Bade- nöthtg se«, auf Staate- kosten dahin gesendet werden". Tie darum nacb- suchcnden Jnvalid.n haben sich an die betreffen den Herren LandwehrdezirkS^mmandeure zu wen den, ron denen dir Gesuche zur Kenniniß de- Krie S.msisteriuwS prbrachl werden Diese auf Staatskosten in sächsischen oder au-.ändischen Bädern verpfl'gten Invaliden erhallen anö der Erste d»s LanvtS - Mtlttair - HülsSverci-S »in Tasltecgeld von ;e 8 Thir; Soldaten, welch« auS dem Militairvrrbande noch nicht entlasten sind, kc. nen selbstverständlich hrerbrr nrchr berücksichtigt werden, da die dem Verem zur Verfügung stehenden Mittel lediglich sür di» Invalider- und dir Hinterbliebenen der Gefallrnen g.sam melt worden sind. Btt diesem Lniaß möge nickt uncrwähvt bleiben, daß der sächsische LandeS-Mi- litair-Hü fSverein als Lande Sv« rein der Kaiser-Wilhelm--Stiftung für deutsche Invaliden anerkannt und in vt« Stiftung aus genommen worden ist. Derselbe erblickt seine haui l'Lchlichstr Aufgabe darin, dir ron Seiten deS Staat- gewährte Hülfe zu ergänzen und ihre Härten au-zugleichen, überhaupt da einzugreifeu, wo die an bestimmte Normen gebunden« Staat-- hülfe nicht au-reichtnd erscheint. Es gelangen auS seiner Caste, abgesehen von den häufig be willigten außerordentlichen Gaben gegenwärtig w Lttpzig allein au etwa 120 Parteien (Invaliden, W.ttwea, Waisen und Eltern gefallener Solda ten circa 2400 Thlr. jährlich zur Auszahlung. Möae de-halb dem Verein auch fernerhin die werkthärigst» Thrilnahm, nicht versage werden. * Leipzig, 25. Juli. Zur Frier der Anwesen heit Sr. Majestät de- König- haben die Schau fenster der Fleisch er'fchen Sortiments-Buch handlung in der Grimma'schen Straße einer außergewöhnlichen Sckwuck angethaa. Die reuen Besitzer diese- alten Geschäfte» haben die Fenster sehr geschmackvoll und finnig decorirt. Sie zeigen einen reichen Gutrlanden'chmuck und unter diesem dir Büsten des Kaisers und untere- König-; am Fuße der letzteren lehnt sehr sinnig die deutsch? Uebersrtzung deS Dant, von PhilaletheS. bekannt lich ein Werk Sr. Maiestät veS König« Johann. Außerdem erblickt man roch daS bekränzte Bild Sr. Majestät und ern hübsch,« photographisches Blatt, dir sächsische KönigSfamilir darstellend. * Leipzig, 25 Juli. Erläuternd und er gänzend zu einer in voriger Nummer mttgerhnltrn Notiz bemerkt va« ,.Dr. I.": B«kannl'.,ch daben gemäß einer allerhöchsten Anordnung tämmilich, während d»S verflostenrn Feldzug« infolge Aus zeichnung vor dem Feind» ohn» Examen ernannter- SecondtlieutenautS zum Zwecke ihrer militairwistenschaftliLea Ausbildung erneu Krieg«- schulcursu« zu abiolviren, und zwar soll vir Turckführung dieser Maßr-g«l tu zwei hinter riaonvrr folgenden Cursen auf sämonlichen Kriege, schulen statt finden und Ende laufenden Jahrtt nock ihren Abschluß finden Die Hälfte der hier von betrofs'nen köaigl. sacht. Officiei» haben nun bereits an den Krierkschulen zu Berlin und Pots dam dieser Anordnung ?/'- üg' u d sind Ende Juni
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