Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-31
- Monat1872-07
- Jahr1872
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1872
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l. 10,. .r . 4, 84'/^ tv »r. »4 89'/^ w 128'/. ISO'/,. z 183'/.. »4. l« I8L'/.; 8'/,. uk —. 120. N-,-. 7^ Ü118'/^ >ülr8'/^ a —. — «ck —, ! Lvi.ro. '/* 71.30 zm loco 1L'/. r. d. M. »st bi Erschriut täglich früh 6>/r Uhr. »rbactioa oa» -rpköilü», Johannisgage 33. kerantw. Stedacleur Fr. HSltnn. Sprechstunde d. Redaction «rrmittag« von N—ir Uhr Nachmittag« ron 4—L Uhr. Annahme der für die nächst folgende Nummer bestimmten Inserate in den Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags. Wpziger La-ckav Anzeiger. Amtsblatt dcs König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage Ittlv« Adonnkmenlrpret» vierteljährlich 1 Thlr. 7'/, Ngr., incl. Lringerlobn l Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Pofibesörderung 0 Tdlr. mit Postbelbrderung 12 Thlr Znscrale 4gespalteneBourgoiszeile l '/,Ngr. Größere Schriften laut unserem Prcisverzeichniß, Ueclamro unter -. Lcdacttonrstrtch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm. Universttätsstr. 22, Loeal-ffomptoir Hainslraße 21. W 213. Mittwoch dm 31. Juli. 1872. Bekanntmachung, -ie »ied«rholt vvrgekom«e«e» B«fchädtg»»Oe« »o« Ehnnfferbännee« bett. Fünfzig Thaler Belohnung. Wir waren bereits wiederholt grnöthigt, die Einwohnerschaft zur Unterstützung bei Entdeckung derjenigen Frevler aufzufordern, durch welche zu verschiedenen Malen die Obstbäume auf der Lin- devauer Chaussee in ruchloser Weise brschädtgt worden sind. Noch ist e- nicht gelmmen, di« Thäter zu entdecken, und schon wieder ist in voriger Nacht — diesmal auf der Eutritz eher Chaussee — eine gleich: Frevelthrt verübt worden, indem dort böswillige Hände nicht weniger alS fünf und zwanzig stück der daselbst angepfiauzteu jungen Ulmevbäumr angeschnitten haben. Wir erneuern daher unser Ersuchen, uuS bei Entdeckung der Verbrecher thunlrchst zu unterstützen und sitze» nunmehr ein» erhöh,re Belohnung von Fr»«fzig Thaler« für Denjenigen auS, durch dessen Mmheiluug d>e Ermittelung und Bestrafung deS ThäterS oder der Thäter herbeigeführt wird. Leipzig, den 30. Juli 1872. Da- Polizetanet der Stadt Leipzig. 0r. Rüder. Bausch, Äff. Bekanntmachung. Im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege fordern wir die Grundstücksbesitzer hierdurch aus, dt, AdtrittSgrube» ihrer Grundstücke, »nsowrit dieselben nicht neuerdings bereit- geräumt worden sind, schleunigst rännee«, auch vor, wahreud und nach der Ränenung deStu- fictre» zu lassen. Leipzig, den 29. Juli 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Für daS hiesig« btadtbauamt soll ein Ingenieur angrstellt werden, welcher di« Staatsprüfung für daS Jngeatemfach im engeren Sinne nach Maßgabe der Verordnung vom 24. Decembrr 1851 bestanden hat und dir erforderlich, praktisch« Befähigung besitzt. Der jährlich« Gehalt ist auf 1VV0 Thlr. festgrstellt und »erden Bewerber um dies« Stelle aufgefordrrt, di» auf der BauamtS- «xprditton auSliegende Instruction eiuzuseheu und ihre Gesuche schriftlich und versiegelt biS 15. August tu der genannten Expedition abzugebev. Leipzig, den 30. Juli 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. An die Bewohner Leipzigs. Unsere Bitte neu gastfreie Anfnahnee von Tbetlnehueer» an der von, 12 bt- 18 August ds. IS hier stattfi»de»de» 4S. Vvotwel,«« /dvwLt« »»«1 Zl«t«wLaw»oZ»vr' hat zwar daureuSwerthe» Auklaug gesunde», allein es stud u«S noch immer «icht so viele Wohnuuge« zur Verfügung ge stellt worden alS wir in» Jutereffe der Sache gewünscht hatten. Wir erlauhe« n«S daher, diese unsere Bitte hiermit zu wiederhole», und vertraue« hierbei de« gastfreie« Sinne «nserer Mitbürger, daß sie nee- bet nuferen Bestrebun gen, de» zu erwarteude» Festgäste» eine wohultche Statte zu bereite«, durch recht zahlreiche Anmeldungen unterstützen werden. Wir bitte«, dieselbe auch ferner »uter Adresse de- Stadtrath 8«I»Ieluui>vw auf dem Rathhause oder auch in unsere« Büreau im Paultnum erste Etage, Eingang UntversitatSstrahe, abgeben zu lasten. Der WohuungSanSschuß. pr. d.! I I Sgr., r. Herbst z: flau. d. M. 20 Pt. w a. k. k. r. k. a. r r. l» t» » U b» ». ch l» K. st l« ». st. b, l» t» ». L b» » st r. st 'ch st 1 ver Ertrazug nach Kassel. * Leipzig, 29. Juli. Der am gestrigen Sonntag seiten- der Magdebirg-Leipziger Elsendahn-Gesell- schaft in der Richtung von hier auS nach Kassel über Hall», Roßla, Nordhausen veranstaltete Extra zug wurde von dem Leipziger Publicum unarmein stark benutzt. Von allen Seiten strömten in der Stunde zwischen drei und vier Uhr früh die Reiselustigen zum Magdeburger Bahnhof«, und wever die augenblicklich herrschende tropisch« Tem peratur. noch die in Aussicht flehende lange Eisen- trahnfahrt vermochten der bti Allen vorhandenen flohen Empfindung, einige Stunden in ganz ovßerordrntlich von der Ncnur begünstigt,» Gegenden verbringen zu können, irgend welche» Er» trag zu thun. ES ist dadurch auf- Neue der BewriS geliefert worden, daß daS Publicum, fall- ihm die Eisenbahn > Verwaltungen durch günstige und vortheiihrfle BtiriebS- Einrichtungen entgegen ^ k)Mwen, sich oankbar erweist. Und wir wollen ^ nicht anstrhen, der Verwaltung der Magdeburg- Leipziger Eisenbahn besondere Anerkennung dafür auSzu'prrchrn, daß sie den Extrazug nach Kassel unter so günstigen Bedingungen für daS Publicum rinzerichttt hak, wie sie seither wohl noch von keiner Seite grwährt wurden. DaS soll unS freilich nicht «»Hallen, auch der Ucbelstände zu gedenken, unter welchen di« Theilnehmer deS gestrigen TxtrazugrS zu leiden hatten und die hoffentlich bei der Wiederholung der Fahrt so viel alS möglich Abstellung finden werden. The wir auf dieses Capitel «irrgehe«, wollen wir in gedrängter Weise schildern, «aS dir Fahrt nach Kassel an Schönem dar bietet. Die land- schastlichen Reiz« der Gegend, welch« die Halle- Kosselrr Bahn berührt, beginnen von der Stadt EiSlebea ab. Vorder flffrln nur di« beiden Röb- linarr Seen di« Aufmerksamkeit der Touristen. Prächtig ist, wie wohl schon allgemein bekannt sein dürft», die Umgebung von Roßla, die zu beiden Seiten der Bahn sich lang auSdehueud» golden«"Lue und der sauft ansteigende Höhenzug, au» «ilchen» der Kyffhäuser und di« Rothenburg hereortrrte». Dieser -chgnet« Theil Thüringen« ist allein schon «ine- vollen TageSauSflugrS »erth. Dir rächst« Station hinter Rüßler rst di« sehr hübsch gelegen» Stadt Nordhausen, und bald ge wahrt man nun nördlich die blauen Borberg, de« Harze«. Bon Leines,lve auS, wo dt« Bahnen nach Gotha »nd Göttingen abzweigen, betritt mau bat so- kevavn r Eich!selb. Dir Gegend wird nun immer interessanter und schöner. In den tiefer Thälern und auf den Bergen erblickt man lauter grüne Liubwälder; man fliegt an Heiligenstadt und AhrenSbause« vorüber und gelangt bei Witzen- hiusrn in daS Flußgebiet der Werra. Die Bahn lezt sehr hoch und auS der Tiefe gewähren di« freundlichen Städte und Dörfer »inen lieblichen "tubl ck. Die allerschönste Lag« hat unbedingt di« Stadl Münden aufzuwetseu, in deren Nähe durch rie Bereinigung der Werra und Fulda der W-ser- fl iß entsteht. Der wundersam« Anblick dteser Stadt wird noch durch mehrere gut erhalten« Ruinen mit hoch emporragrndrn altersgrauen Thürmrn gehoben. Von Münden auS windet sich die Bahn in förmlichen Schlangenbogen durch vaS Thal der Fulda nach Kassel. Di« Stadt Kassel macht in jeder Veziehuna den bcsten Eindruck. Sauber« Straßen, »in« Menge architektonisch schön« öffentlich« und Prtvatgebäud« wechseln mit imposanten Plätzen, gm gepflegten Promenaden und Gärten ab. Die Karl«-Au« mit dem berühmten Marworbad dürfen alS di« größten Zierden von Kassel bezeichnet werden. Durch eine lang« Linden-Allee gelaugt man nach der weltberühmten Wilhelm-Höhe, dem retzeuden Wohnsitze der verflossenen hesfischen Kurfürsten, dem unfreiwilligen Aufenthaltsort« von Napoleon tm vorigen Jahre. Der Ruf von Wilhelm-Höhe, seinen Parkanlagen, seinen Schlöfferv, seinen herr lichen CaScaden und sonstigen Wasserkünsten ist wohl so allgemein bekannt, daß rin Weiteres darüber zu sagen überflüssig erscheint. Wir beschränken unS auf die Bemerkung, daß die Leipziger Touristen am gestrigen Tage von allem Dem, waS sie in WtlhrlmShöhe sahen, in höchstem Grad« entzückt waren. Für di« materiell« Erfrischung war in Kassel selbst gut gesorgt. Wenigsten- können davon Diejenigen sagen, die in der Schaub'schen Gartenrestauration thr Absteigequartier nahmen. Etwa-, gepfeffert waren hie Preis« in dem großen Schombardt'scheu Hotel tu Wilhelms höh«. Di« bevorzugt« Lag« und der große Andrang von Fremden erzeugen hier, wenigsten- an Sonu- und Festtagen, eine Praxis, bei welcher man sich nothgedrungen den Fordrrungeu der Kellner fügen muß, wenn mau nicht Gefahr laufen will, gar nicht bedient zu werde». Dt« Mietpreis« für die Wagen, welche zwischen Kassel und Wil- helmShöhe verkehren, fanden wir in Berückstch tigung der großen Nachfrage am gestrigen Sonn tag nicht zu hoch. Der Zweispänner kostete für di« Hin- und Rückfahrt, bei einer Ladung von 4 Personen, 3'/g Thlr. W.r müssen abrathrn mit den Lohnkmscher» sie der Stadt zu verhan deln, welch« wirklich unverschämte Preise ver langen, sondern können nur empfehlen, vor da« Wilhelm-höher Thor zu gehen und hier einen der vielen Wagen zu mtelheu, welche sich in der Regel daselbst vorstndeu. Man kann nach Wil- helmShöh« zwar auch mit der Eisenbahn fahren, doch hat man daun von der Starton diS zum Schloß und dem Hotel Schombardt immer noch ein« gut« halb« Stund« Wege« zu laufen und dabei den Staub einzuschlucken, der von den Wagen aufgewtrbelt wird. Wenn wir nun noch Einige- über di« Art und W«is«, wir di« Magdeburg-Leipziger Eisenbahn- Gesellschaft ihren gestrige» Extrazug befördert hat, bemerke« wollen, so haben «ir vor All«« zwei erheblich« Beschwerden auSzusprecheu. Die ein» dieser Beschwerden richtet ttch gegen ds« große verspätigung bet der Rückfahrt. Während bn der Hinfahrt nach Kassel der von der Bahnverwaltung selbst ausgestellte Fahrplan so ziemlich «iugehalten wurde, so daß für die Besichtigung von Kassel und WtlhelShöhe völlig g«nüge»de Zeit übrig war, versäumt« der Zug auf der Rückfahrt 2'/« Stund«», weShaib dir Änkunkt in Leipzig anstatt »/.2 Uhr erst gegen 4 Uhr früh erfolgte. Wir brauchen wohl nicht weiter auseinander zu setzen, waS «S heißt, von Abend« 7»/i Uhr bi- zum andern Morgen 4 Uhr in einem dichtgesülltin, von de- Tage« Hitze nur wenig abgrkühlten Eisenbahn-Coupö zu- dringen zu müffrn. Der Grund der Verfpättguvg lag zum größten Tbeil in dem laugen, röllig fahrplrnwidrigea Aufenthalt auf mehreren Sta tionen. Wir wenig rücksichtsvoll war rS zum Beispiel, zu gutnletzt den ermüdeten Reisenden noch ein mehr als halbstündiges Stilllager in Hall« zuzumuthin? Die zweit« Beschwerde aber, welche wir erheben, ist gegen die wahrhaft gren zenlos« Vernachlässigung gerichtet, welche die In sassen de- ExtrazugeS Seiten- der BahnhofS-Rr staurationen auf der ganzen Rout» zu erdulden hatten. Da war nicht di« geringste Bor kehrung getroffen, um dem maffenhaften Be gehr nach leiblicher Erquickung genüge» zu können, im Gegentheil, di« Restaurationen befan den fick in dem gewöhnliche» Zustand», wie wenn fie bei Ankunft eine- gewöhnlichen PrrsorenzngeS von zwanzig over dreißig Reisenden ausgesucht werden. CS entstanden deshalb in den Restaura tionen die äraerlicbstrn Scene» ; e« wurden förmlich» Sturmangriffe auf di« Buffet« gemacht. In die ser Beziehung trifft unbedingt die hiesige Verwal tung der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn «ine große Schuld. Bet der starken Betheiligung deS PublicumS am Extrazuge, bei der langen Fahrt — hin und zurück 86 Meilen — und bti der herrschenden heißen Witterung mußte der Ge danke für die Bühnvnwalturig sehr nahe liegen, gewisse Stalionen zur allgemeinen Erfrischung zu bestimmen und die Restaurationen dieser Stationen mit bestimmten Weisungen, genügende Vorkehrung zu treffen zu versehen. Man wird uuS bei der -rlrgraph. Heu Verbindung sämuultcher Stationen unter einander wohl nicht einhaltrn wollen, daß DaS nicht möglich gewesen sei. Indem wir unö zum Dolmetscher der beiden vorst-he:dm Beschwerden gemacht haben, wollen wir unseren Bericht schließen. Hoffentlich wird sich die Verwaltung der Magdeburg - Leipziger Bahn, welche, wie w.r hören, dir Extrasahn nach Roßla und Kassel zu wiederholen gedenkt, be mühen, diesr Uedelstände, w lche den Genuß deS hochinteressanten AukflugeS allerdings wrsrntlich beeinträchtigen, zu beseitigen. ALL StaLt und LarrL. * Leipzig, 30. Juli. Wir forderten in diesen Tagen dazu aus, für die bevorstehende Natur forscher-Versammlung (vom 11. biS 18. August) Wohnungen zur freien Aufnahme fremder Gäste anzumelde«. Wie wir zu unserer Freude vernehmen, find auch von verschiedenen Seiten derartige Anmelbuugeu bet Herrn Stadt- rath Schleißner ringrlaufeu, wenn auch noch keineswegs in einer dem Bedürfnisse genügenden Anzahl. Wir möchten daher unsere Aufforderung erneuern. Die Stadt Leipzig hat tm deutschen Vaterland« einen so guten Ruf, daß au« allen Gauen di« Forscher herbeiströweu «erde». Schon jetzt ist die Zahl der Augemeldeten erheblich und läßt auf zahlreich» Thetluahm» einen gerechtfer tigten Schluß ziehen. Wer «S irgend kann, möge daher zur Ehr« unserer Stadt ein Zim mer mit Bett für einen der Fremden gastfrei den Leitern zur Verfügung stellen, und «essen Wohnung-raum die Aufnahme Mehrerer gestattet, der möge nicht zaudern sein« Anmeldung eiuzu- sende». Der Gemeinsinn unserer Einwohnerschaft hat sich zu allen Zeiten bewährt und wird auch diese« Mal sich in gewohntem Glanze zeigen. * Leipzig, 30. Juli. Da di« Frage d»r DeS- infectton gegevwärtig wieder tu den Vordergrund getreten ist, so wollen wir auf ein DeSivfectionS- mittel aufmerksam machen, daS nach den un- vorliegenden, von berufener Seit« ausgestellten Zrugmffen überall sich gut bewährt hat. ES ist diese- Mittel daS DeSinfectionS - Pulver von Lüoer L Leidloff in Dresden, welche- alS wesentliche Bestandtheile Effenvttriol mit schwefelsaurem Eisenoxyd und etwa« freier Schwefel säure enthält. Der Geh Ober-M«dicinalra>h und Professor von Pettrvkofer in München sagt Uber da- Pulver unter anderem Folgende«: „DaS DeSinsrctionSpulver von Lüder L Leidloff in Dresden ist dem Unterzeichneten bekannt und ent spricht dasselbe, in hinreichender Menge, d. h. bi« zur saueren Rraction de« Inhalt- der Abtritte und AbtrittSgruben angewandt, den Anforde rungen, welche man vom gegenwärtigen Stand- puvcte unsere« WisserS auS an ein DeSinfec- tionSmittel stellen kann, soweit dasselbe gegen Weiterverbreitung von Cholera und TyphuS durch menjchlche Excremente gerichtet werden soll. «Schwefelwasserstoff wird durch da- vorhandene Etsenrxydul und Oxydsalz und durch Eisenoxyd» Hydrat unschädlich gemacht, daS Ammoniak nimmt d e Säure in Beschlag und alS kohlensaureö Am- mouiak wird <S sehr gut vom Gypsr zerlegt zu kohlensaurem Kalke und schwefelsaurem Ammoniak. Von einer Ammoniak-Entwickelung beim Ver mischen mit Schwefelammonium ist keine Rede." Tie Firma Lüder L Leidivff in Dresden verkauft da- Pulver entweder in einzelnen Oliginalfäffern von 5 — 8 Centnern zu 1», Thlr. den Brullo- Centner mcl. Faß oder in Packeie.i z.r 2 Pfund mit Gebrauchsanweisung pro 50 Pack le zu 2 Th'.r. excl Kiste frei ab Dresden. * — DaS „Wurzenrr Wochenblatt" berichtet auS Wurzen, 28. Juli: Gestern Nachmittag in der 3 Stunde wurden an dem von hier nach Nemt führenden W.ge, ungefähr 1200 Schritt von der Stadt entfernt, über 1 Schock noch ungebunden dag-legene Weizen garben und vielleicht 60 Ar (--- übrr 1 Acker) noch auf dem Halm gestan dener und b-.reilS zum Abhauen bestimmier yafer binnen kaum 10 Minuten mit cigenthümlichem Knattern und Prasseln vom Feuer vernchtec. In der Näbe beschäftigten Leuten gelang eS, eas nach der Stadt zu sich verbreitende Feuer zu dämpfen und so die G fahr für die übrigen Ge- treidrfeldrr abzuwenden. Dem Vernehmen nach haben zwei Schuikuabeu auS Nemt zum Zeitver treib mit Streichhölzchen daS dürre GraS im Straßengraben au gezündet, da-Feuer nicht wieder löschen können und dadurch einen Schaden von gegsu 80 Thlr. verursacht. Heute Nachmittag um dieselbe Zeit ist mit gleicher Schnelligkeit zwischen Grubnitz und der Mulde da- dürre GraS von ungefähr 200 Ar Wiese und dir darauf m Feimen gesetzten 9 Schock Stroh auf dieselbe Weise verbräunt. Wie biS jetzt nicht anders an- »unehmen, hat ein Vorübergehender dir zu Tabak feuer verwendeten Streichhölzchen mi> gewohnter Unbedachtsamkeit noch brennend von ,tch geworfen und so daS Feuer verursacht, dessen rapider Lauf bi« au« Dorf und an die Nepper w'tzer Flur ge gangen wäre, wenn nicht dir durchschneidendca Wege daran hinderten. — Vom 12. ArmrecorpS find 2 Ossi cier« zum Eisenbahnbau-Bataillon nach Berlin commandirt, um nach dort genommenen gemein samen Instructionen bi« vöthige weitere AuSbil- düng der Mannschaften hier vornehmen zu können. — Der Eisenbahnsta ion bei Annabcrg, welche in der Bekanntmachung vom 18. Januar 1866 die Bezeichnung „Annaberg Buchholz" erhalten hat, wird laut Ministerialbekanntmachung vom 3. August diese- JahreS an, als dem Tage, mir welchem dir sächsisch - böhm sche Verbindungsbahn Annaberg - Leipert und dir an dieser gelegene Station Buchhelz dem allgemeinen Verkehr über geben wird, dt» Bezeichnung Eisenbahnsta tion Annaberg bergelegt. Verschieüenes — AuS Hamburg wird berichtet: Von einer furchtbaren Feuersbrunst wurden am 24. Juli Abend- di« Bewohner der Insel Altenwärder hrimgesucht. Kurz nach 7 Uhr brach daselbst in ver eben unterhalb der LandungSbrücke belegenen Käthe Feuer auS, daS «ege» der daselbst gedrängt stehenden, durch den Sonnenbrand vollkommen auSgrtrockaeten vielen Strohdacbgebäude in Zeit von höchsten« 2 Stunden 32 Häuser und Kathen nebst 4 Scheunen in Asche legte und 70 bik 80 Familien ihrer Hab« beraubte und obdachlos macht».
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