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Dresdner Nachrichten : 21.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191407215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19140721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19140721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-21
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1914
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«2 VSS Mister Johnson sah daraus, da« das Bild Rockeseller sogar mit 80üM> Dollar- angcstellt worden war und das; dessen Bevollmächtigter darauf brannte, es zu besichtige». Das war nun freilich ein grober Bluff von William Rose, Er batte mit ziemliche»! Rassincmeut für seine verschiedenen Korrespondenzen verschiedene Ehifsern gewählt, das Bild war jedem für denselben Preis angesteüt worden. Aber die Ehisser war so ausgesucht, das« jeder, der nur die seine kannte, aus den '«deren Telegrammen höhere Preise herauslesen muhte. WilUam Rose war nicht nutzlos durch die Schule amerikanischen Erwerb-, lebens gegangen. Sv iagie er jetzt mit der Miene eines vollkommenen Ehren- manue§: „Sie sehe», Mister Johnson, wenn ich beim Poker eine» groben Schlag balle, dann Iiabe ich auch immer gute »karte»." lind dann trat er vor das Bild und betrachtete eS interessiert von allen Leite», wahrend Mister Johnson sich in seinem Sessel hi» und her wand. „M >», Mister Rose," begann er von neuem. »Sie weiden doch cinseben. das; . . Aber >li> bitte Sie, Miner Johnson, beunruhigen Sie sich in keiner Weise, .ich sein- alles vollkommen klar und deutlich ein. Sie haben das Bild 24 Stunden mr 75tN»»> Dollars an der Hand und dann hat eL eben ein anderer." Mister Johnson war a»sge>pr»ngen und lies wie ein Raubtier in seinem ekasig ii» Ztmincr bin und bei Sie soillen doch in Rücksicht aus unsere früheren Berbindungen . . ." „Tue ich bereits, Muter Johnson! (Geschieht bereits i» ausgiebigstem Matze. Sic sehen ja. das, ich mich .ihre Ireinidschast bare 5tiütX> Dollars kosten lasse. Aber nur aus 21 Stunden. Dann tritt Miller Rvelcsellcr und das höhere Gebot in Kraft." Miner Johnson lies unschliissig hin und ber. Es wollte ihm nicht in den tkovs. dab William Rose auch nur einen einzigen Dollar irgendwelchen Gemüts- inpsiiidlingen opferte. Er balle den dunklen Eindruck, liier irgendwie genarrt .u werden. Aber er hatte keine Ahnung, aus welche Weise, und das verstärkte noch sein Unbehagen. In dielet» Augenblick klopfte es und ein Telegramm wurde hereingereich:. William Rose öffnete es und überflog es und warf cs dann mit einer lässigen Bewegung aus de» Tisch. „ll>>^ .llio.n <>nr Wie sleht s mit ltiuerem Angebot? Darunter der Ramc eines Bevollmächnglen von Earnegie. Miner Johnson suhlte, datz es ernst wurde. ..Aber inetn letztes Wort, Mister Rote. Siebenbundertftins,zigtausend für das Bild und den Schmuck " 'William Rene lachte vergnügt. ..Aber ich denke ja gar nicht daran, den Schmuck zu verschenken. Der kostet 251»,! extra Miller Johnson stand entschlossen auf „Gut. dann nehme ich das Bild und die staffelte mit den Dokumenten für Wöslüu. Hier ist meine Bollmachi. Sie sehen, ich bin befugt, bis 75Nü«V> ab.zu uchlletzen. s'ier ist ein Blanko Scheck, von Mister Morgan selber gezeichnet. Ent weder 7>uuou für Bild. Schmuck und Papiere, oder 725 üütz ohne den Schmuck." William Rose schritt durch da:- Zimmer und schielt zu überlegen. Warum machen Sie solche nberslülsigen Angebote, Mister Johnson, Sie kennen doch meine Offerte und haben cs aus 24 Stunden an der Hand. Die Papiere sollen Sie natürlich zu dein 'Bilde bekommen und die Kassette ebenfalls. Der Schmuck geht extra. Es ist »och niemals >n den Berhandlungen die Rede von ihm gewesen." Mister Iobnson schwieg eine Weile und William Rose sah, wie es in ihm kochte und iviilille. Er suhlte, dast er au einem kritischen Punkte augekvmmc» war Wenn sein Partner gar leine Boneile für leinen Auftraggeber heraus holte, io konnte der mit Ing und Recht nngehakten sein. Ilnd dann begann William Ro»e zu rechnen Er Halle llch als Preis für das Biid drei Millionen Mark und snr den Schmuck innnnn Mart geletzt. Aber er hatte seine Offerten in Dollars augegebe» und den Dollar roh mit vier Mark gerechnet. Jetzt überlegte er. dast der Dollar ja tallachlich 4 Marl und 2n Pfennige inert war, dast die Summe von 72'<nun Dollars in deutschem «'leide Mark entsprach. Er bekam also dann noch tatsächlich seine Ivrderung und noch inst 5»»'ü Mark darüber. „Hören Sie. Johnson," begann er von neuem. „Den Schmuck werde ick >rberbauvi nicht verkaufen. Im übrigen kennen Sie ja mein Gebot." Mister Johnson gina jetzt daran, die Taktik Roses anzumenden. Er nahm den Scheck und füllte ihn ans 727> llllv Dollars ans. Das war ein untrügliches Zeichen, datz er nicht mehr bewilligen würde. Er zog dann einen schon vor- bereiteten Kaufvertrag heraus und füllte auch in diesem die Summen au-. Daun legte er dte Dokumente vor William Rose auf den Tisch und hielt «hm den Erder- Halter zur Unterschrift bin. ^ ^ . „Mein letztes Wort, Gtr. Unterschreiben «sie und nehmen Sic den Scheck. Dann sind wir klar." ^ ^ „Sie haben ja nvch 22 Stunden Zeit." erwiderte William Rose kühl. „'Wen» Sie nicht unterschreiben, nehme ich meine Papiere und fahre wll dem nächsten Zug fort." ^ « „Sie überschätzen unsere Klingelbahn, Mister Johnson. Der nächste Zug geht erst um Uhr nachmittags, da haben Sie immer nvch vier Stunden Zeit zur Ueberlegung." erwiderte William Rose, während er die von Johnson au-gc- fertigten Verträge sorgfältig Uberslog. ^ Mister Johnson lief unruhig im Zimmer hin und her und machte nur bis weilen vor dem alten Bilde -Halt. Mister Philipps bildete den stillen Zuschauer bei dieser Szene. Er halte ja nur sein Gutachten abzngeben. mährend alle- kauf männische in den -Hände» von Mister Johnson lag. Und Mister Johnson war jetzt im Begriff, die Verhandlungen abzubrechen. „Ich habe weder Lust 22 Stunden, noch auch nur 4 Stunden zu warten. Entweder oder, Mister Rose „Gott, schlietzlich haben Sic jo unrecht nickst. Mister Johnson," meinte der mit vollkommener Trockenheit. „Warum sollen wir die Sache lange hinaus schieben. Wen» ich jetzt gleich an dte Rockcfelier-Gruppe telegraphiere, so habe ich schon morgen Bescheid. Aber unser Lunch würde darüber vielleicht kalt werde»." Mister Johnson hatte diese Worte mit wachserrder Spannung vernommen. Er iah. datz William Rose dabei den Federhalter fertig machte und wutzte zunächst noch nicht recht, ob der zähe Gegner jetzt wirklich das Telegramm niederschreibe» wollte. Aber gerade als William Rose vom Lunch sprach, zog er die 'Verträge zu sich heran und unterschrieb sic mit fester Hand. „So! Mister Johnson." sagte er, während er den Halter wieder einsteckte tlnd den Scheck sorgfältig zusammcnlegte, „nun haben Sie es wirklich geschafft und haben mir 25 iW Dollars abgesagt. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Tüchtig, keit. Ich bin leider immer ein schlechter Unterhändler gewesen." Mister Johnson versuchte, geschmeichelt zu lächeln. Auch er nahm seinen 'Vertrag zu den Akten und verabredete noch alle Bestimmungen über den Trans port der Schätze. Dann folgte er gern der Einladung zum Lunch. Als Mister Brown sich wieder in sein Auto setzte, schüttelte ihm William Rose besonders kräftig die Hand. „Ich danke Ihnen tausendmal für Ihren freundlichen Besuch. Mister Brown. Ich werde mich revanchieren und Ihnen ein paar besondere Stücke für Ihr« Sammlung verschaffen." Mister Brown drohte lächelnd mit dem Einger. „Mister William, ich habe den Braten gleich gerochen. Umsonst haben Di» die Tlir vorhin nicht so lange osse» gehalten. Me»! Die Hauptsache ist, dab Sie Ihr Geschäft gemacht haben. Unsinc-Äi, m businos«! — Run leben Sie wohl. Ich denke, zu Ihrer Hochzeit sehen wir uns wieder." Ei» letztes Winken, und leichte blaue Wolken anSstotzend. rollte der Wage» deS Amerikaners von dannen. William Rose aber war heute mit dem Abschiednchmen noch nicht fertig. Auch die beiden Bevollmächtigten Morgans mutzte er noch zur Bahn bringen. Und erst als diese aus der Reise waren, konnte er ruhig mit seinen Verwandten reden. Vorher hatte sich seine ganze Mitteilung darauf beschränkt, datz die matter züngln sei und datz er die Sache gesr-itleck habe. Jetzt lieb er sich behaglich ans eine» Sessel nieder und schenkte sich ein GlaL alten Rheinweines ein. „Lasst uns anstossen. Kinder!" rief er ansatmend. „Die Geschichte ist vorüber und man kann wieder Mensch sein." Eva Roien war die erste, die ihm mit vollem Glase Bescheid tat. ,2lber nun erzähle endlich. William. Was hast Du ausgerichtet," rief sie. ..Wollen die beiden das Bild wirklich kaufen? Bist Du mit ihnen handelseinig geworden?" William Rose zog seine Brieftasche hervor und entnahm ihr den Scheck. „Du kann» doch leie», Eva. Dann sieh Dir einmal das Papier hier an." < ' ' ' " — > SU enorm reciuSierlen.SU kInkauk-uriä Verlu8tpreisen, ciatier cier Zroke Artois unserer ^usverkauktaZe. V^ir sollen unsere Zaison-V^aren total räumen.
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