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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186205129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-05
- Tag1862-05-12
- Monat1862-05
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1862
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ji. l d. z icn 27. P,. 1. S-9. 0. !9. g. !. . 12. 1. l 71. -den. -den. "g- Thü. atioii ibeths ikfur! kpan. 1«/. seud.- rbard. i5 bi- ptbr.» Mai Geld, Z4 bis li 25, k. on Anzeiger. Amtsblatt des Aiimgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Montag den 12. Mai. 1862. Bekanntmachung, die Hauptwahl zur Gewerbekammer betreffend. Die Königliche Kreis - Direktion allhier hat für die vorzunehmende Hauptwahl zur Gewerbekamrner den hiesigen Stadt bezirk als Wahlabtheilung im Sinne der Verordnung vom 14. Oktober 1861 bestimmt und den Unterzeichneten als Wahl- commiffar bestellt. Durch die bereits erwählten Wahlmänner, welche besondere Zufertigung erhalten, find von der Wahlabtheilung zwei Mitglieder der Gewerbrkammer zu wählen. Die Hauptwahl findet Freitag den LH. d. M. Vormittags LL Uhr in der zweiten Etage des Commun- hauseS Katharinenstraße Rr. 29 statt. Die Wahlhandlung erfolgt öffentlich. Leipzig, den 6. Mai 1862. Der Wahl-Commiffar. v. Rüder. — — Meßbertcht. iv. Baumwollwaaren. Die große Wichtigkeit dieser Abtheilung mag es entschuldigen, wenn wir unserem Bericht einige allgemeine Bemerkungen vor ausschicken. In gewöhnlichen Jahren, braucht der Zollverein 900,000 Centner Baumwolle 500,000 - Garn um daraus (die Consumtion zu Strick- und Nähgarnen und Watte nimmt nur einen kleinen Theil in Anspruch) für etwa 120 Millionen Thaler fertige Produkte der Weberei und Wirkerei herzuftellen. < - Während der heßnische Bedarf vor 25 Jahren 1^/, Pfund auf den Kopf der Bevölkerung noch nicht erreichte, hat er 1861 reichlich 3*/r Pfund betragen und wird voraussichtlich noch größere Di mensionen annehmen. In allen cultivirten Ländern ist der Ver brauch baumwollner Fabrikate großartig gestiegen und die billige durch Waschen und Plätten leicht wieder herzustellende Eleganz eines Kattunkleides für 2 Thlr. gestaltet einen gewissen Luxus auch den weniger Bemittelten, welche einen wollenen Anzug für 6—15 Thlr. oder das noch theurere Seidenzeug nicht erschwingen konnten. Wenn Arbeitslöhne auf Exportgegenstände den Nationalreichthum erweitern, so ist Baumwolle, die Königin der Welt, wie der stolze Gouverneur von Süd-Carolina sie ge nannt, auch «ach dieser Richtung hin dem deutschen Gewerbfleiß hülfreich gewesen. Der Zollverein führt jährlich 300,000 Centner baumwollener Waaren aus, zum großen Theil auf dem Strumpf- Stuhl erzeugt, deren Gesammt-ArbeitSlohn wir mit 10 Mill. Thlr. immerhin beziffern mögen. Aber der unselige Bruderkrieg, welcher die Union zerfleischt, hat diesen weitaus bedeutendsten Zweig der Industrie in seinen Lebensnerven angegriffen und wehrt — wie es jetzt scheint für Jahre — der weiteren Entfaltung. Der Ver brauch baumwollener Waaren, auf welche vorzugsweise die ärmeren Elaffen angewiesen sind, muß sich wesentlich vermindern, wenn ihr Preis von der bisherigen Stufe rasch zu ungewohnter Höhe sich verfteigt — ein Fall, den man mit Recht befürchtet. Für die 12 Millionen Centner Baumwolle, welche Europa 1860 verar beitete, müßte es nach dem heutigen Marktwerth gegen 200 Mill. Thaler mehr bezahlen undi jm wirklichen Verbrauch baum wollener Waaren steuert jeder Kopf in Sachsen mindestens zwei Thaler den amerikanischen Wirren. Der Meßverkehr in baumwollenen Waaren mag als ein mittel mäßiger bezeichnet werden. Rohe, zum Druck bestimmte Kattune wurden fast 25o/<> höher verkauft'als in vorigem Jahre, schwere baumwollene Stoffe zu Hemden, wie Nessel, ShirtingS, Cafsas, auch Futterzeuge: KiNai, SarSnet, Köper, Barchent gingen ziemlich ab mit einem Aufschlag von 1V—Itzo/«. Dagegen blieben gedruckte Mouffeline, CaltcoK und blau- grundtge Nessel weit hinter der Eonjunctur zurück, und konnten schwer mit einem Aufschlag von 2 bis 3 Pf. auf die Berliner Elle, ja in manchen Fällen nur wie in vorigem Jahr angebracht werden. Auch Pique, Halbpique, Bazin, Dimity — die ganz baumwollnen und halbleinenen Hosen zeuge der Lausitz, baum- wollne Bieber, Moleskins, endlich Baumwoüsammet, Velvet und Velveteen — Ehellas und Ginghams wurden zu Preisen ver kauft, welche mit dem gegenwärtigen Werth des Rohstoffs und Halbfabrikats in keinem richtigen Verhältniß stehn. Noch schlimmer gestaltete sich der Verkehr in dem großen In dustriezweig des Voigtlandes, in weißen Waaren und Sticke reien. Das Material zu den in aller Welt bekannten sächsischen brochirlen Gardinen, welche in neuester Zeit sogar im englischen bome tracks den schottischen Stoffen erfolgreiche Cvncurrenz machten, kostet für 1 Stück von 40 leipziger Ellen 15 Ngr. bis 1 Thlr. oder 10 —15«/,, mehr als 186 l — für fertige Waare sind kaum die vorjährigen schon gedrückten Preise erzielt worden, und nicht geringe Partien unverkauft zurückgeführt! Und Stickereien, dieser von einer vorgeschrittenen Intelligenz geleitete, in ärmlichen voigtländischen, erzgebirgischen, böhuufchen GebirgSdörfern von tausend fleißigen Händen ausgeführte, wohl feile Zierrath an Kragen, Aermeln, Röcken und Höschen, Hauben, der ötaeckormlcks weite eiserne Lagerhäuser füllt und von der un ermüdlichen Spitzen-Frau in die entlegensten Dörfchen des Vater landes getragen wird, die Pfarrerstöchler und andre Notabilitälen anzuputzen was ist aus ihnen geworden? Nicht ein Drittel von dem, was vor sechs Jahren noch Deutsche und Ausländer den Lägern der großen Stickereiherren entnahmen, oder in den Buden am Brühl zusammen kauften, fand einen schwierigen Absatz in der gegenwärtigen Messe. Seit der großen Handelskrise von 1857 haben feine Plauener weiße Waaren sich nicht wieder erholt; und so lange das Exportgeschäft stockt, werden Fabrikanten, Factore und selbstständige Weber in drückender Con- currenz den innern Markt sich streitig machen. In glatten Stückwaaren wie Gaze, Molle, Mouffelinen, Or- gandi und baumwollnem Batist war der Absatz etwas flotter. Etrumpfwaaren spielen niemals eine bedeutende Rolle auf der Messe. In regulären Sorten wie auch in Handschuhen, in manchen Arten Umerbemkleidern und Jacken hat sich ein kleines Geschäft z« erträglichen Preisen gebildet. Rundstuhlwaaren, geschnittene Strümpfe und Socken, leichte Sorten fLr den Export nach Amerika und Rußland waren weder am Platz noch in Frage. In Tüll, englischen Spitzen, seinen englischen und fran zösischen Artikeln ist das Geschäft noch nicht beendigt; soweit wir uns davon unterrichten konnten, müssen wir e- eben sowohl al- ei« mittelmäßige- bezeichnen. Ueberhaupt läßt m allen baumwollenen Waaren ein recht ge sunder Verkehr für jetzt sich nicht beanspruchen. — Wenn der gewohnte Rohstoff nachgerade fast ganz zu Ende geht, — andererseits aber die vorzüglichen Abzug-Canäle, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Rußland, die Donau- fürstenthümer u.,s. w. seit geraumer Zeit gänzlich oder theilweise verstopft sind, da muß nothwendigenveise die Industrie in eine« krankhaften Zustand gerathen. Und diesem mag man e-
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