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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.02.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150213023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915021302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915021302
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-02
- Tag1915-02-13
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Dresdner Nachrichten Rr.44 ALrv sirig» Lsfsv am Freitag abend. Italien wird gegen die deutsche KriegügebietS- erklarung nicht protestieren. Italien wird die britische Regierung ersuchen, nicht die italienische Flagge im Handelsverkehr zu benutzen, -a- mit die italienische Schiffahrt nicht gefährdet werbe. Präsident ÄS i 1 s v n dementiert die Nachricht über einen gemeinsamen Protest der Neutralen gegen den Unterste- krieg Deutschlands. Die englischen Behörden haben die Ladung de- Damp fer- „W ilhelmin a" beschlagnahmt. Prinz I oh a u n G e v r g ist gestern abend vom Etappen gebiet de- östlichen Kriegsschauplätze- nach Dresden zurück- gekehrt. Ein Ausschuß wird Anfang nächster Woche die Preise feststellen, zu denen die Zentraleinkaufsgesrllschaft für die Städte Schweinefleisch etnkauft. Ein dem Bnnbesrat unterbreiteter Gesetzentwurf sieht die Einschränkung der deutschen B i e r c r z e n g u n g ans 40 Prozent de- früheren Durchschnittes vor. Die Türken wiesen russische Angriffe aus Egriklissa und LeSpik durch kraftvolle Offensive zurück,' die Russen ver loren viel Kriegsmaterial. Halbamtlich wird von türkischer Seite darauf hin gewiesen. das; vor Kriegsausbruch in N o r d p c r s i e n mehr als 40 000 Russell gestanden hatten. n o ch F r a n krei ch in der Lage sein werden, ü e n Krie g so lang e a n Sz » halten iv i e D c u t s ch l a n d." Zur Regel»»»!; des MehlverbrauthS chreibt die »Rurdd. Allg. Zta." u. a.: Durch Beschluß der NetchSverteiluligSstelle dürfen die Kvmmunalverbändc alif de», Kopf der versorgung-berechtigten Bevölkerung nicht mehr als laglich 225 Gramm Riehl verteilen, wa» unter Hinzurechnung des Kartoffelzusapcs einer Brolinenge von rund zwei Kilo gramm wöchentlich entspräche. Unter versorgungsbercchtigter Bevölkerung ist die gesamte Zivilbevölkerung zu verstehen nach Abzug des Teiles der ländlichen Bevölkerung, dem durch Bunde», rat-verordnling vom 25. Januar Mk» bereits gestattet ist, be stimmte Mengen Brotgetreide oder Mehl au» den bei ihm beschlagnahmten Beständen zu entnebmen. Größere Ge. f a n g e n e n la g c r oder nicht von der Militärverwaltung ver pflegte Truppenteile können der Bevölkerung hinzu - gerechuet werden. Au» den 225 Gramm Mehl täglich müssen sowohl Koch- als Brvtmehl bestritten werden. iW-T.B.) Höchstpreise für Mehl in Grost-Verlt«. b. Das Oberkommando tu den Marken hat für da» Gebiet de» Zweckverbandes Groß-Berlin die Höchstpreise für den Verkauf von Mehl in gewerblichen Verkaufsstellen erhöht und zwar für l Pfand Roagenmehl von 20 ans 21. für 1 Pfund Weizenmehl von 21 aus Ä Pf. Steigerung der Schweiucpreise. Die BundesratSvervrdnung, die den Städten über 5000 Einwohnern anferlegt, sich einen entsprechenden Borrat an Dauerware zu halten, hat zu einer nicht gerechtfertigten Steigerung Ser Sch iveincp reise geführt. Aus diesem Grunde soll eine Kommission die Preise scststeile», zu denen Sie Zeniraleinkaussgesellschast für die Städte einkautt. Diese Tätigkeit beginnt Anfang der nächsten Woche. Die Inter essenten werden gut tun. so lauge mit Einkäufen zurückzuhalten, -a sonst eine weitere Steigerung der bereits übermäßig hohen Preise unvermeidlich ist. iW. T. B f Einschränkung der Bicrproduktio». kt. Die „M. N. N." schreiben: „Die Reichsregierung hat mir anerkennenswerter Ent- schlossenheit die Beschlagnahme der Vorräte an Brotgetreide und Mehl verfügt, um die Versorgung der gesamten Be- völkerung mit Brot bis zur neuen Ernte unter allen Um» stünden sicherznstellen und die systematisch betriebene AuS- yunaernngspolitik unseres Todfeindes England zuschanden zu machen. Nachdem von den großen deutschen Industrien vor allem die Mühleniudustric den durch den Krieg ge schaffenen außerordettililhen Verhältnissen hat unmittelbar Rechnung tragen müssen, verlautet nunmehr, daß auch die Brantndustrie im Verbrauch ihres Nohstokses Malz einer Einschränkung unterworfen werbe» soll. Nach unseren Informationen hat das Reichsamt de- Innern dem Bnndesrat einen Gesetzentwurf unterbreitet, wonach ab 1. März IBS die Produktion der de ui» scheu Bierbrauereien nur mehr 40 Prozent der D u r ch s ch n i t t s c r z e u g u n g des betreffen de n M v n a k s in den letzten drei Ia h r e n be tragen darf. Außerdem soll die Produktion vom 1ö. Februar bi» l. Mürz ans die Hälfte derjenigen in der gleichen Zeit des letzten Jahres eingeschränkt werden. Soviel wir wissen, wird sich der Vnndesrat noch in dieser Woche mit dein Antrag beschäftigen,' zu welchen Entschlüssen er gelangen wird, bleibt »bzuwane». Diele vorgeschlageuc Maßnahme würde sicherlich eine iese Umwälzung in der gesamten deutschen Brauindustric üervvrruseu und auch noch andere Erwerbszwcigc in Mit leidenschaft ziehen. Tie meisten Brauereien würden wohl bei der stark eingeichränkleu Produktion kaum mehr aus ihre Kosten kommen und zum Teil sich wohl, um wci- !ere Verluste zu vermeiden, zu einer völlige» Einstel lung de- Betriebe» xntschUeßen, wodurch auch die Arbeiterschaft schwer betroffett würde. Die Kvntingentie- rung der Vierprvduktton würde anderseits »ur natürlichen Folge haben, daß auch die Ablieferungen an die Wirte ent- sprechend reduziert würden, wodurch wieder deren Ber- dtrnst geschmälert und ihre Leistungsfähigkeit zur Er- üllung der ihnen obliegenden Verpflichtungen und damit hre Existenz in Frage gestellt würde. AlS eine wettere Folge der geplanten Maßnahme würde eine starke Min- derung des Malsaufschlage», der gerade in Bayern daü Rückgrat der Gtaat»ftnanzen ist, in Betracht komme». So sehr man die hier in gedrängter Kürz« skizzierten Folgeerscheinungen einer solchen Kontingentierung der Dierproüuktion auf dt« weilen in Mitleidenschaft gezoge nen Erwerbskretse bedauern kann, so muß doch jetzt da» Wohl des großen Ganzen gegenüber den einzelnen Privat interesse» unbedingt in den Vordergrund gestellt werden. Man darf wohl annehmcn, daß das ReichSamt de» Innern einen solchen einschneidenden Antrag nicht gestellt hat, ohne gleichzeitig in einer umfassenden Begründung alle die Motive daraelegt zu haben, die ihm eine solche Maßnahme als unumgänglich notwendig erscheine» ließen. Wenn auch diese Begründung »och nicht bekannt ist, so liegt doch der Zweck der Regierung zutage, nämlich belangreiche G e l st e » v v r r ä r e für die Nahrungsmittel- versvrgung der Bevölkert« ng frei zu bekom me ii. Der Bundeörat wird, bevor er sich zu der Annahme des Gesetzentwurfes entschließt, nunmehr sicherlich sorg fältig die Frage prüfe», einmal, ob dieser Zweck durch die Kontingentierung der Bicrproduktion erreicht werden kann, und weiter, ob diese Gcrstenvorräte zur Versorgung der Bevölkerung notwendig sind, oder ob da» Ergebnis der statistischen Erhebungen der letzten Tage die Möglichkeit bietet, von einem so tiefgehenden Eingriff avzusehen." Budgctkomiuission de» preußische» Abgeordnetenhauses. Die verstärkte Budgetkvmmissivn des Abgeordneten- hanse» trat gestern in die Beratung des Etats des Staats- Ministeriums ei». Ter Vizepräsident des Staatsmini- steriums führt« u. a. aus: Bei ausreichender Flriichvroduk- tiou sei die Landwirtschaft in steigendem Maße abhängig geworden von der Einfuhr ausländischer Futtermittel, wäli re»d die Getreiüeproduktiou hinter dem Konsum zurück geblieben sei. Er stellte darauf im einzelnen dar, wie die Regicrungsmaßnahmen fortlaufend daraus gerichtet gewesen seien, einerseits eine allzu große Teuerung der Lebens- mittel im Interesse der Konsumenten zu verhindern, ander seits die NahrungSmitielvcrsorgiing der Nativn zu sichern. Nach Beendigung der Darlegungen de» Vizepräsidenten des LtaatomiutsteriuwS erstattete der Aba. Hoc sch de» Bericht über den wirtschaftlichen Teil der Fragen. Er »ob hervor, die Bemtchungen zur Sicherstellung der Vieh- Haltung und der bevorstehenden Feldbestellung dürften nichi erlahmen. Zu einem Abschluß seien sie naturgemäß noch nicht gekommen. Eine Mäßigung im Verbrauch des Brote- müsse mit größter Gewissenhaftigkeit weiter geübt werden. Auch solle mau nicht unsere Kartoffelvorräte als unbegrenzt ansehen, schon au» dem Gruudc. weil sie ebenso wie in zurückliegender Zeit da» Brotgetreide zur Verfüttern»» gn unsere auf knappe Kost augewicscuen Viehbestände heran- gezogen würden. Die Futternvt sei wohl heute die ernsteste Sorge. Ei» stärkeres Abschlachten von Schweinen sei un vermeidbar. wenn auch ein Berkommenlassen der io ge schaffenen Fleischvorräte ausgeschlossen sein müsse. Der L a n d w i r t sch a s l s m i n t st e r rechtfertigte in längeren Ausführungen die von der Regierung getroffenen Maßregel». Er wies darguf hin. daß daü statistische Ma- terial, auf da» die Negierung angewiesen war. als sic mit ihren Maßnahmen vorging, in mancher Beziehung ein an deres Bild gegeben habe, als das, das sich nach Eidrusch heran-gestellt habe. Ans diesem Grunde habe sich in einigen Punkten die Notwendigkeit einer Aendcrung dieser Maß nahmen ergeben. Insbesondere treffe das zu aus die vor handenen Safervorrätk. Eine Verminderung des Vieh bestandes, insbesondere an Schweinen, iei nötig: es dürfe jedoch im Abschlachtcn der Schweine nicht zn radikal vor- gegangen werden. Au» der Kommission regte ein Redner zunächst an. daß man künftig daran denken müsse, neben der finanziellen Vorbereitung durch den IuliiiStunn auch einen ähnlichen Iuliusturm in einer Reserve an Getreide zu schaffen. sW. T. B.» Ler bayrische MtnifterprSsideut. der sich nach Garmisch begeben hat, ist ernstlich erkrankt. lW-TB.) vorbildliche Organisation der deutschen Gefangenenlager. Nach der „N. Zür. Zig." kehrte der Nationalrat Engster von seiner Reise durch deutsche Gefangenenlager zurück und arbeitet augenblicklich an seinem offiziellen Berichte. Nach den bisherigen Mitteilungen fei die Ausnahme der Ge fangenen den internationalen Abmachungen entsprechend. D i e Organisation sei vorbildlich. lW. T. B i Türkische Erfolge siegei« die Russen. Ein halbamtliche» Telegramm meldet, daß vorgestern und gestern mehrere Angriffe der Russen auf Egri- klissa und LeSpik unter großen Verlusten des Feindes durch die kraftvolle Offensive der türkischen Truppen zurück, gewiesen wurden. Die Russen zogen sich in Unordnung zurück und ließen eine große Menge Kriegsmaterial zurück. lM. T.B) In die o » mant?ch « m e e haben sich SW Mann de, Bevölkerung zweier russischerOrtschaften aufnehmev lassen. <W. 27 BF Die Verletzung der persische« Neutralität durch Rußland »ar de« Kriege. Gewisse, der Türkei sonst nicht günstige Blätter behaupten letzt einmütig, daß Rußland bereit» vor dem Kriege die Neutralität Persien» verletzt habe durch die rechtswidrige Behandlung der Rußland feindlichen Ausländer ln Persien. Da» halbamtliche Blatt „Raa?' rechtfertigt das Eindringen der türkischen Truppen in Persien. Man sei über zeugt. daß dt« o»r»-Wischen Nachbarn keine Hintergedanken hegten. Die entstandenen beträchtlichen Verluste werde Ruß land bezahle» müffe». iW. T. VF lMeldung de» Wiener K. K. Korrespondenz-Bureau»). I» maßgebenden oSmantschen Kreise» wtrd halbamtlich darauf hingewiZen. daß entgegen den Behauptmigrn der „Nowoje Wremja tatsächlich vor Kriegsausbruch in Nord« persten im ganzen mehr als 40000 Mann Russen gestanden hätten. Nach Ausbruch de» europäischen Krieges wurde die Hälfte der Lrupven mit den im Kaukasus stehenden Regimentern vereinigt und gegen Deutschland gesandt, also nicht aus Achtung vor der Neutralität Persiens. Nach Beginn des türkisch-russischen Kriege» bedrohte die russische Truppen- macht in Ascrbetdschan die türkische Flanke. Die russischen Truppen überschritten sogar noch vor Eröffnung der Feind seligkeiten die Grenze und zwangen schwache türkische Gar nisonen -um Rückzuge. iW. T. B l Em neuer russischer Völkerrech'tbruch b. Die Donau ist zufolge der Abmachung vom Jahre 1876, an -er sämtllche Großmächte Europas Teilnahmen, für neutral erklärt worben. Trotz dieser Abmachung, an der auch Rußland teilnabm, legten die Russen in der ' D o n a u Mine n und zwar nicht in den Donauarm, der nur serbisches Gebiet be ührt, sondern oberhalb Turnseverin, wo der Strom rechts serbische» und link» rumänisches Gebiet durchschneidet. Die Russen legten dle Minen, um da» Passieren österreichischer Schiffe zu verhindern. Außerdem versenkten sie drei Tonauschlepper und einen bi» auf den Schiffskörper al'mvnticrten Seedampfer. Die versenkten Minen und Dampfer befinden sich etwa 15 Kilometer von der österreichisch-ungarischen Grenze entfernt. Getreidemangel in Italien. Die „Basel. Nachr." melden: In Italien fehlen zurzeit zur Bestreitung der Bedürfnisse drei Millionen Zentner Getreide. Da der Brotprei» bereils stellenweise 4V Sentestmt per Kilo übersteigt, soll der Anbau von Kartoffeln und Gemüse nnter- stützt werden. (W. T. BF Explosion in einem schwedischen Mtlttärlaboratortuw Da» militärische LabvratvrtumtnDjurSgarbeninStock- hvlm, wo große Mengen Geschützmunitio» lagerten,ist Donner»tag nachmittag infolge einer Explosion in die Luft geflogen. Im Augenblick der Katastrophe schlug eine mächtige Feuersaule zum Himmel empor. Bon den il Personen, die sich in dem zerstörten Gebäude befunden hatten, wurden 7 getötet und 2 schwerverletzt: L kamen mit unbedeutenden Verletzungen davon. (W. T. «F Chinesische Goldauskäufe. Tie „Franks. Zig." meldet aus Petersburg: Chinesische Händler kaufen im russische» Küstengebiet am Stillen Ozean alles Gold auf, indem sie bi» zu fünf Rubel per Solotnil l4,20 Gramm) zahlen, statt vier Rubel, wie dle» russische In dustrielle tun. In Tientsin werden siebenRnbel bezahlt. lW.TB ) Die neuesten Meldungen lauten: Amerikas angebliche Antwort an Deutschland. b. Berlin. iPriv.-Det.) 'Nach einer Neutcr-Mel- üung aus Washington ist die amerikanische Note an Deutschland ipegcn der KriegSgcbielserklärung nunmehr nach Berlin abgegangen. Sic enthält keinen Protest gegenüber den Maßnahmen der deutschen Admiralität, sou- der» nur die Bitte um Aufklärung. Wie Reuter behauptet, enthalte sie aber auch die deutliche Andeutung, Sab jeder Angriff ans ein unter amerikanischer Flagge segelnde» Schiss als eine Tatsache angesehen werden solle, die zu Ver wicklungen ernster Art führe» könne, wenn nicht eine Untersuchung darüber vvrauSgcgangen sei, ob da» be treffende Schiss das Recht hatte, die amerikanische Flagge zn führen. Neue englische Unverschämtheiten. London. Fm Unterhaus«: teilte der Premierminister Asguith mit, die Regierung erwäge den Plan, angesichts der flagranten Verletzung der KrtcgSgebräuche durch den Feind strengere Maßregeln gegen den deutschen Hän de l zu ergreife». Er hoffe, bald Mitteilen zu können, worin icnc Maßregel» bestehen würden. iW. T- Bi Englands Verzögerungstaktik gegenüber Amerika. b. Amsterdam. iPriv.-TclF Reuter meldet aus Lvu. dvn: Die ausführliche Antwort auf die amerikanische Protestnote vom 28. Dezember über die Kvntcrbandesrage ist jetzt »ach Washington abgegangen. Heftige Artilleriekämpsc in Klaubern. l>. Amsterdam. iPrtv.-TelF „Tyd" meldet an» D ü n. kirchen: Zurzeit wird hier wenig gekämpft, aber in der Gegend von Nieuport herrscht heftiges Artilleriefeuer, das nur hin und wieder durch Insanterieangrisfe abgelöst wird. Das große Hauptquartier der Verbündeten «Fran zosen, Engländer »sw,s ist ans Farnes verzogen. Kunst und Wissenschaft. ** Wochenspielplan der Künigl. Hostheater. Opern- bans. Sonntag lll.): „Mlgnvn" l'^i. Montag ge schloffen. Dienstag: Generalprvbe zum Aschermittwochs- Konzert j8). Mittwoch: Fünfte« Stnfonic-iAschermitt- wochs-sKonzert Reihe I! i'z8s. Donnerstag: „Carmen" i"-8>. Freitag geschloffen. Sonnabend: „Violetta" s8j. Sonntag i-'l.i: „Die Walküre" itzs. Montag geschlossen. — Schauspielhaus. Sonntag NIF: „Faust" l. Teil 16). Montag: „Florian Geyer" i^B- Dienstag: „Wenn der iuiigc Wein blüht" i'uR- Mittwoch: „Die Erziehung zur Ehe", „Die sittliche Forderung" l>-8i. Donnerstag inen einstudierti: „Weh dem, der lügt" iL>8). Freitag: „Florian Geyer" «'„R. Sonnabend: „Die Rabensleincrin" i>»8). Sonntag i2l.s: „Wilhelm Dell" 14 Uhr nachm.>. Montag: „Die Erziehung zur Che", „Tic sittliche Forderung" i'i.8). Mitteilung der Königlichen Hostheater. Das fünfte S i n s o n i e k o n z e r t Reihe U iAschermitt- wochskonzerti findet nächsten Mittwoch, den 17. d. LN., abends ^„8 Uhr und die öffentliche Generalprobe hierzu -nn Dienstag, den 16., abends 8 Uhr im Königlichen Opernhaus«: statt, Zur Aufführung gelangt, wie bereit - öcsanntgegeben, Fenn LouiS Nicodcs .. G l o r i a - S t n- ionic" — Ein Sturm- und Sonnenlied. Musikalische Leitung: Der Komponist. Mitwirkung: Die neugegrün dete Dresdner Singakademie iLeitung: Kapellmeister Lindner). Für die Generalprobe gelten ermäßigte Preise. -s* Spielplan des Residenztheater« vom 11. btS 22. Februar. Zountaq -II.>, »achnnOaq«: „Kriegers Wctlwnchl": abenü«: „Acnu der Friihliiig kommt". Montan n»ü Tienstag! „Wenn der Fröst ling kommt". Mittwoch, nachmittags-. „Uriegers Weltmacht"; Chemnitz sah eine festliche Versammlung Chemnitzer Bürger, die einem seltenen Theaterereignis, der Urcms- sührung des Dramas „Gotentreue" von Edmund Vasseng«, beiwohnten. ES kam bald infolge der Leistungen der Darsteller und der Besonderheit dcS dar gestellten dramatischen Stoffes zu jener angeregten Stim mung, die sich bereitwilligst in dankbarem Beifall auslösi. Wie schon drahtlich gcnieidei, wurde die ttraussührung sehr beifällig ausgenommen, so daß sich der Verfasser nach dem dritten Akte und am Schluss« des Stuckes wiederholt dankend verneigen und sogar ehrende Biumelispeildcn ein- heimsen konnte. Ein wohl auch von Edmund Bassenge ge dichteter Prolog hatte die Stimmung auf den völkischen Charakter des Dramas hingelenkt und war durch die ein- drucksstarkc, kräftig gefühlsbetonte Bortragskunst F r i e d- rich Erhards aus Dresden zu wirksamer Geltung ge kommen. Dann entrollte sich da« Drama der Gotentreue, geschöpft aus dem gewaltige» Kampf des Lstgotenreiches um seinen nationalen Bestand gegen den drohenden An sturm der byzantinischen Kultur. Um dieses weltgeschicht liche Ringen des Charakters einer bloßen Staatsaktion zn entkleiden und menschlich sühlbar und anschaulich zu machen, trägt Basscnge den Konflikt in den engeren Kreis einer Familie und läßt einen Gotcnführcr Dictivin mit seinem abtrünnigen Sohne Walamund lder merkwürdiger weise schon in seinem doch wohl vom Pater erhaltenen Namen als Anwalt des Fremden gekcnnzeichuct ist) um Treue zum Volke und um die letzten Geschicke des zum Untergang reifen Gotenvolkeo ringen. Dieser Konflikt zieht sich durch das sonst episodisch stark beunruhigte Dramcngebäude und endigt mit dem Zweikampf von Vater und Sohn, in dein einer von des andere» Hand fällt. Ver böte cs nicht die persönliche Anwesenheit dcS alten Hilde- aL. „Wenn stcc .Zrnsti.ng ^ rvnner«.^ ^-nn der brand. so müsste man an den gleichen Ausgang des Hilde- Vrand-Ltedes denken. Der volkStreuc Dietwin stirbt auf vsfener Szene und Teja hält ihm die Leichenrede, die aus den letzten Kamps »in Rom hinwcist, dessen trübes Ende freilich der pessimistische Lc>a nnr zu sicher Voraussicht. Gleichwohl weissagt er nach Wildeiibrnchs Vorbild von der künftigen Größe de» Ger- »»...,»« mancnvolkrs. Fm Hintergründe der jambische» Tragödie Freitag: „Tie erste Geige". Svnnabcnb:! erscheint der Schatten Felix Dahns und verdunkelt die Sonntag 121.,: „Tic erste Geige". Mo». Idramatischen Bemühungen seines Nachdichtrrsi Der kommt Fröstling kommt". Freitag: „Des Kaiser« Rock". Sonnabend, nachmittag-': „Kriegers Weistnacht": abenbS: „Wenn der Fröst ling kämmt". Sonntag i2I.,. nachmittags: „Kriegers Weistnacht": abends: „Tcs Kaiiera Rock". Montag: „Teo Kaffer« 'Rock'. Zp-elplan de« Alst«rt-!stea««rs vom 11. bi» 22. Februar. Sann-ag -«1«. nachmittags: „Tie erste Geige": abends: „Ter verlorene Sol,»". Montag: „.Kainteste Gnckeri". Dienstag: „Ter verlorene S-'stn". Mimvoil,: „Te>^ Störenfried". Tounersiag: „Der verloren« Sohn" „Ter verlorene Sostn. tag: „Der verlorene Lost»". ' j ihm vor allem in dem Einen nicht nahe: die großen Ge- i* Maussührung im Neuen Ltadtthcater Chemnitz, sialien deutscher Vorzeit tn ihrer Art glaubhaft zu »mcheii. Da» schöne, vom Banrat Möbius errichtete, in vornehmer Lein Drama Hot keinen Sprachstil. Es mußte nicht die moderner Eleganz gnsgestattetc Nene Stadttbeatcr i» AllitcrattonSvrvsa Dahns sein, wvhl aber ein psycholögisch erfühlte« Gebilde vvn Eigenart der Ausdrucküform, Bild- wahl und Satzsügulig, wie man es ideell aus dem Studium der ZeitstiulMtliig gewinnen kann. Statt einer solchen fiktiven, aber wahr wirkenden Sprechweise bedienen sich Bassenges Goten eines allzu heutigen Buchdcutsch, in dem alle Erinnerungen an Klassikerlcktttrc und AlltagSsprache widerklitige». Die Goten haben darin die „höhere Bil dung", von der Walaiuund spricht. Dieser besonders ergeht sich in einer seine Zeit überflügelnden Wcltbürgerlichkeit mit dem Wortschatz Schillers, soweit er nicht andererseits linier Verzicht ans menschlich begreifbare Motivation seinen armen flehenden Vater höchst lakonisch abscrtigi. So sind auch sonst in der Cvarntterisiik überall nur Ansätze und Ansängc gegeben und das Interesse an den Gestalten wird beständig gewechselt. Der Aufbau des Dramas folgt den erprobten Regeln der Frentagschcn Drnmentcchnik, Szenen und Handlungen sind Nnchtlätige berühmter klassischer Vor bilder, zn denen auch Richard Wagner zählt. Der große Stofs ist nicht selbständig bewältigt, der Geist der Zeit kaum in diese süns Akte gebannt, die gegen Schluß hi» immer wortreicher werden. Nationale Gesinnung und ehrliches Wollen muß für die Tat gelten. — Ueberraschend tüchtig .war die Aiisführnng. Der ungenannt gebliebene Regisseur 'halte nicht nur den gesamten Fundus (auch der Oper) mobil gemacht und sehr annehmbare gotische und byzantinische Zim mer gestellt, sondern auch für die dramatische Belebung der Szenen und einen gehobenen Sprechstii Sorge getragen. Fm ganzen berührte auch die Aussprachetechnil der Künst ler, bis ans die dämonischen Gurgeltöne Lejas, sehr an genehm. Was Mar Kühne aus dce allerdings auch .menschlich am glaubhaftesten und crgteifenüsten Gestalt -Dletwinö zn machen wußte, hätte an jedem guten Theater >vvilc Anerkennung zu erwarten. Die .Jung-«icgsried- > Erscheinung Karl Weinigs. der Walamund von ! Rndolf Schürer, der Hildebrand von E r n st W n r m - ser traten günstig hervor, und die klug und charakterist ich j angelegte i'lmalasvintha von Tina Iühnert war sehr , bemertenswert. ^ . . ,, . ^ i r* Tic Ressource der Dresdner Uausmannschast s. e in diesem Kriegswinter an die Stelle der sonst üblichen ge- sellschasllichen Vergnügungen elncn Vaterländisch n K n n st a b e n d , der gestern tn dem vornehm-schmuck u neuen Saale der Kaufmannschast lOstra-Allcc i)> unter reg ster Beteiligung stattsanb. Nnr zwei Künstler bemüinen sich nm das Programm, aber zwei der besten unter t v heimischen Kuustkräste»: Paul Wtecke und Hell- Petri. Diese ließ mit ihrer süßen anSdrnckswarmer
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