Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.04.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150407010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915040701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915040701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-07
- Monat1915-04
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.04.1915
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- RS - .Jetzt bleibe ich bri Dir. Bvb. und tanze nicht mehr!" . . ^ Mit diese» Worten nabm (»ertruh neben ihm Platz und reichte ihm lächelnd die Hand, dir er dankbar küßte. »Willst Du denn mich mit mir nicht mehr tanzen?" fragte er. „Nein." entgegnete sie, »denn da» Lanzen ist Dir nicht gut. Trine Mama hat es mir gesagt . . ." »Mama übertreibt." „Ich glaube nicht. Bob," entgegnete sie ernst. »Ich sehe e» Dir an, daß Du Dich nicht wohl befindest. Ich bitte Tick, nimm Dich recht in acht." »Ich danke Dir von -verze» für Trine Sorge. So will ich denn gen» anf das Vergnügen, mit Dir zu tanzrn. verzichten, wenn Du nur bei mir bleibst." »Ich bleibe bei Dir. lind auch eine Bitte habe ich, Bob. Mein Bruder sagte mir, daß Ihr nach dem Fest noch eine Bowle trinken wolltet." »Ja, cs ist meine letzte Iunggefellen-Bowle," erwidert« er lächelnd, »die ich meinen Iunggesellenfreundcn zum Abschied gebe. Das ist nnn einmal so Sitte." „Nun gut — aber sei vorsichtig. Willy ist so sehr ausgelassen und kan» nie genug kriegen. Versprich mir. nicht so viel zu trinken." „Ich verspreche eS Dir, meine liebe Gert»»»-," entgegnete Bob mit bewegter Stimme, denn die Sorge Gertruds um ihn erfüllte ihn mit inniger Freude, nahm er diese Sorge doch für ein Zeichen ihrer erwachenden Liebe zu ihm. Hegen Ende des Festes stahlen sich verschiedene junge Herren aus dem Saal, »m sich im Zimmer Bobs. das eine Treppe höher lag, ziemlich entfernt von den Wohnräumeu von Bobs Eltern, wieder znsamurenzusinden. Willy drückte sich a» Bvb heran und flüsterte ihm zu: „Ich werde jetzt die Bowle brauen — Du wirst Dein blaues Wunder haben! Eimmpagner und Burgunder — Türkenblut nennen wir ein solches Getränk." »Ich gebe Dir Vollmacht, lieber Willy," erwiderte Bob. »Fangt nur an. Ich komme etwas später, will Gertrud noch zum Automobil bringen." „Treibt es nur nicht zu toll. Willy," sagte Gertrud mahnend. Ter junge Offizier lachte. „Ohne Sorge. Schwesterchen." entgegnete er fröhlich. „Wir leeren die Bowle ans Dein Wohl. Das muh uns ja gut bekommen. Also auf Wiedersehen Bob -- und hülle Dich ordentlich ein. Schwesterchen: cS herrscht drauben ein Hundewetter und Tu bist Heist vom Tanzen . . ." Damit eilte er fort, winkte einigen Herren heimlich zu und verschwand mit ihnen aus dem Saale. Jetzt folgte auch der allgemeine Ausbruch der Gäste. Man verabschiedete sich vom Kommerzienrat und seiner Gattin, vom Major und seiner Krau uyd vom Brautpaar. Zuletzt nahmen auch Voglers Abschied: der Kommerzienrat schüttelte dem Major die Hand, kühtc der Majorin galant die Hand und um armte Gertrud. »Du warst die Schönste." sagte er zärtlich, »und ich bin stolz auf Dich." Auch Krau Hammerstedt kühte Gertrud und umarmte sie liebevoll. Sic hatte sich mit der Wahl ihres Sohnes ausgesöhnt. Die Gcheimrätm hatte das Fest schon früher verlassen. Bob begleitete die Familie seiner Braut zum Automobil. „Tn hattest einen Mantel anziehen sollen, lieber Bob." sagte die Majorin. »Es ist ja ein furchtbares Wetter." In der Tat viisf ein schneidend kalter Wind durch die Strahc und trieb eisige Regenschauer vor fick her. Ein wildes Wolkenmeer jagte an dem Himmel umher: eine tiefschwarzc Kinsternis herrschte, die fast das Licht -er Straßcn- internen verschlang. Wie die feurigen Augen eines urweltlichcn Ungetüms glotzten die Laternen des grvstcn Automobils in die finstere Nacht. Bob hustete. Aber er liest es sich doch nicht nehmen, dem Major in den Wagen zu Helsen und die beiden Damen in warme Decken zu hülle». »Ich danke Dir. lieber Bob." sagte Gertrud, gerührt dnrch seine Sorgfalt, und reichte ihm die Hand, die scinigc herzlich drückend. Bob presste einen innigen 4ust auf ihre Hand — was hatte er darum gegeben, sic noch einmal umarmen i» dürfen. »Geh' ins Haus, Bob. Du erkältest Dich," mahnte die Majorin. »Und trinkt nicht mehr so viel." fügte der Major mit einem behaglichen Lachen hinzu. Er wußte ja. wie cs bei solchen Innggescllen-Boivlcn verzugehcn pflegte. Bob trat zurück. Der Diener schloß die Tür: der Chausseur ließ die H»ve erdröhnen, dann setzte sich der Wagen fauchend in Bewegung, als ob er sich mi: seinen grellen Laternenangcn in die Kinsternis der Nacht hineinbohrte. (Fortsetzung folgt.) vsterseler. »in loses Blatt vvn LotdarBrrnkcndorff. Bor mir liegt ein Brief meines alten Freundes Joachim v. B.. de» Guts herr» v. Slelu-Zcschwttz. Sr bittet mich, das kommende Osterfest bet ihm zu ver leben wie das vrrsloffene. Und während meine Augen auf den festen, marktaen Lchriftzügen des Blattes ruhen, steigt vor meiner Seele -i« Srinn«runa an jenes vorjährig« Osterfest so greifbar lebend»- aus. als wäre es aestrrn gewesen. Und liegen dos, Monate dazwischen, so ehern hart und tnha-ltsschwer. daß sie mir »u anderen Stunden wie Jahrzehnte scheinen wollen. Ich denke an die kleine, schmucklose Dorsktrche von Kletn-Zeschwitz und an die altertümlich geschnitzte Bank zunächst dem Altar, auf der fett vielen Generationen nur Träger desselben ehrwürdigen Namens gesessen. Goldener Krtthling-sonnenfchein fällt in breitem Strom durch die spitzbogtgen Fenster auf weihe, blonde und braune Köpfe, auf zwei alte und fünf junge Gesichter, deren jedes st» wein Gedächtnis eingezeichnet ist wie in ein Skizzenbuch. Da ist neben seiner grauhaarigen, sanft und gütig blickenden Lebensgefährtin mein Freund Joachim, ein soldatischer Ebarakterkovf mit schlohweißem Schnurrbart und eckigem Sinn. Sr ist von den Siebzig nicht mehr weit entfernt, aber sein sonorer Baß dröhnt im Osterchoral noch immer wuchtig aus den hundert anderen Stimmen heraus. Dabet hält er das Gesangbuch in der Linken, weil er die Rechte mit dem dazu gebörigen Unterarm als blutjunger Leutnant in einem Kriegslazarett anf französischer Erde zurückaelassen hat. Dann neben den beiden Alten die stattliche Reibe des junge« Familiennachwuchses. Zu kurzem Urlaub im Baterhaufe etn- getrofsen der älteste Sohn mit Frau uud Kind — Kapitänleutnant — in Haltung. Gesichtsfarbe und Ausdruck ein echter Seemann und echter Soldat. Seine Helle» Augen scheinen immer in irgendeine wette Ferne gerichtet, nnd seine Züge find immer gespannt wie die eines Menschen, der in jedem Moment bereit sein muß, etwas Unvorhergesehenem mit allen fest zusammcngefaßten Kräften seines Geistes zu Leoegneu. Zwischen ihm uud der seiugltedrigen, zarten Gattin sein einziges Söhnchen. in dem runden, rosige» Knabenantlitz schon alle die Besonderheiten aus weisend. die ihn einst zum Ebenbild des Baters machen werden. Die Liebste» aber sind mir doch die beiden Letzten in der Reihe: die neunzehnjährige blonde Liselotte und ihr um zwei Jahre jüngerer Bruder Ego». Mir ist, als ob ich mich nicht satt sehen könnte an der strahlenden Iugendschönheit und LebenSfülle der beiden — als ob sie den draußen sprossende» Frühling mit hereingebracht hätte» in die kahlen, weißgeritnchten vier Wände des kleinen Gotteshauses. Ich muß mir's zu meiner Beschämung eingestehen, dab ich ein zerstreuter Zuhörer bin bei der Osterpredigt des alten Dorfpastors droben auf der Kanzel. Die dicken blonden Mädchenzöpse da vor mir. auf denen so wundersam goldige Lichter spielen, lin der braunlockige, edel geschnittene IttnglingSkopf halten mich gefangen. Einmal aber must ich doch aushorchen. weil ein Wort an mein Ohr dringt, das mich in mitten dieser sonnigen KciertagSstimmnn« gar eigen berührt. Ein Wort, das mir allein im Gedächtnis geblieben ist von dem ganzen Inhalt der Predigt: „Wird eS denn nicht ewig neu, das herrliche Osterwunder der Auferstehung? Ist nicht bis auf diese» Tag noch jeder glorreich auserstandcn, der sein Leben da- hingab für eine heilige Sache oder für eine erlösende Idee? Wirkt nicht jeder große und edle Tote jenseits seines Grabes stärker und mächtiger als er im leib lichen Gewände des fehlbaren Menschen je zu wirken vermochte? Das ist nnscr Heil, daß nichts wahrhaft Großes und Erhabenes spurlos vergehen kann — daß nur menschliche Schwachheit und menschljcher Irrtum in den Grüfte» modern, während alles, was göttlich war i» eines sterblichen Menschen Handeln und Schaffen, immerdar lebendig bleibt zum Segen derer, die »ach ihm kommen." Währen- -er Greis mit -ein milden Psarrergesicht diese Worte spricht, gleiten Liselottes schlanke Fingerspitzen wie in zärtlicher Liebkosung über eine getrocknete Blume, die in ihrem offene» Gesangbuch liegt, und die klare» Angen ihres braunloctigcn Bruders suchen mit schwärmerischem, verträumtem Ausdruck Sen blauen Krühlingshimincl. der in die spitzbogige» Fenster lacht. Noch sind ihre Ohren taub für nachdenkliche Betrachtungen über Tod und Auferstehung. Kür sic gibt es nichts als das Leben — das volle, warme, köstliche, unermeßlich reiche und unermeßlich lange Leben! — Am Abend dieses Ostersonntags feierten wir iij» Klein-Zcschmitzcr Herren« hauie Liselottes Bcrlobung mit einem schmucken jungen Offizier, der als freudig begrüßter Gast um die Mittagsstunde eingetrossen mar, »nd ich leerte mein ÄlaS ans das Glück des Brautpaares, wie ans das Blühen und Gedeihen des alten Geschlechts, das ich in so herrlicher, verheißungsvoller Entfaltung vor Augen hatte. Purpurn sank der leuchtende Lonncnball hinter den dunklen Wipfeln des Zcscliwitzer Kiefernwaldes, als ich mit meinem Freunde Joachim und seinem ältesten Sohne an die Brüstung der Schloßterrassc trat, nm mich des lieblichen Die durchschlagende Wirkung des in allen Mineralwafserhandlungen vorrätigen altbewShrten . EalzWirser Bonisacms «W. Mum«. su». wechselleiden geht aus den zahlreichen zur Einsicht für unsere Kurgäste in »ad Salzschlirf aufliegenden ärztlichen Original. Zeugnissen hervor. Kreisarzt Tr. med. R. in L. Heilerfolg- und Hauskurbroschüre frei durch die Unaufgefordert gebe ich Ihnen die Erklärung ab. daß.meine Erfahrungen am eigenen Körper, wie bei ^ meinen Patienten mir seil 12 Jahren gezeigt haben, bäh der Bonifaciusbrunnen bei Gicht alle anderen Heilwässer weit an Wirksamkeit iibertrifft. Ich wende als Brunnen nur Bonifacius an. fliucksrmaßso Islapp- *sag«i» als Eriatz für Kinderwagen Stnbenwag., gr. Auswahl, billige Preise. Fttiinm , >''» 1 Treppe. /rr'cül Hacker /ekchoootoouckanF — rr/nso/rst — »No» klli'eliobsl. MrlbiliM -n allen Formen, und alle anderen ßmmWnliktl empfiehlt n PaulHauber.KW DreSden-Tolkewitz. Tel. 208äs. Kataloge kostenfrei: MLLvlL 150-200 Liter zum 1. Mai oder irüher von zahlundssäh.Abi.ehmer gejucht. Ost. »i. L. 8. v 17 an i oie Erp. d. Bl. Leipziger Lebensversicherungs- Gesellschaft auf Gegenseitigkeit (Alte Leipziger) DersicherungsbkftanH Ende 1914: Line und Hundert Millionen Mark Versicherung mit Einschluß -er Kriegsgefahr, besonder- günstig stk LanSsturmpfiichttge. p > Ein grohcr Posten guter , rAllsltsMtt ,Mi MIKPfsi »MMIlIWlU. Kgl. Hofl., Dippoid. Platz. (x>^.L>'üdev. n. n. Fabrik und Haupt geschäft: Falken strafte 8. IllsiMlW IliiWt« Ll lapp Filiale: Köuig-brückrr Strafte ». MfM IliMM fkaukliaMe! Leib-, Monats-, Vorsallbmden, Irrigatoren, Spülappart« jed. Art v. and. Artikel. Rat in allen Fällen. Profp.gratis. Damenbedien.u.s«par. 8aMl8lisu8 krLUvLdstl, Ki-unss«- 8lr. 8. A» Pirnaische»» Platz. Kein Laden. Eingang Hausflur. Zn« Um,u»e preiswerte Beste Fabrikate. »-ßilsli'alrsn in Jndiäsäscr, Wolle, Kapock, Roßhaar, in eigener Wcrkstellc angefertigt. »« niedrigste« Preise«. mif- lienkels Blrich-Eoda, wris!l.LdorLtorrii fürchem.-mürostUntersuchungvonI auf Zucker, «weih und sonstige abnorme Bestandteil«. Sr»Io»oiil8-1»o1I»«»»^ Trc-dcn-A, ReumarN S. ^ «such in den hartnäckigsten Fällen von IViEvrSte bediene man sich ausschllehiich des idealen Mittels »lau««. Daranticrtunjchädlich. Zahlreiche Anerkennungen. Sebr. Schu mann, Prager Straße 46, und W'L Lk-' IM! IM»! 800« L^aI»rra«»!kILalEl »u«I Lattse-LIM»«!»«, NSotal ».äo,s.M.z.76.4§o. LckUlvI, b.so. SKO bls 12 .-*. 8.80. 12.50. IS.-. 16.- u. 18,-^, 8ckizlldie.'LWrK Süll. Miitkilt.iü. UM»-««. prachtvolle Sorten aller Farben, psrhl« billigst. Versand nach emp au» ^ ersah . ^ rts. P. R»«t1»», Rosen. gärtnere«, Prohlii-Reick-Dresden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite