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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187209032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-09
- Tag1872-09-03
- Monat1872-09
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1872
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l W»1chei»t tLgUch früh 6'/, Uhr. JvhamriLgaft« rr. VeraMw Nttx^tcur Fr tz»M«. Sprechstoud« d. Nedactw» «or»tn»z« N—N Uhr Nach»ina,I »»» 4—» Uhr. M«Lh»r der für dtr Nächst folgende Nummer destimmtm Inseratr in den Wochentage» dis 3 Uhr Nachmittags. eipMer Tagrlilakl Anzeiger. Amtsblatt des KSmgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage 1Y1VV. Ld»uar»e»f»»rri» vierteljährlich t Thlr. 7'/, N«^ incl. Bringerlohn 1 Thlr. io Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Rgr, (gebühren für Extrabeilagen ohne PostbesVrderung 9 Thlr. mit Postbefürderuug 12 Thlr. Iiferile «gespalteneBourgoiSzeile l'/,Ngr. Ärbtzere Schriften laut unserem PrciSverzeichnitz. Lrcta«r, miter d. Ledarttousstttch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm, UniverfltLtSstr. 22, Louis Lösche. Hainstr. 21, pari 247. Dienstag den 3. September. 1872. Mehr >» richten, ur gefälligen Beachtung. vorgekommene Differenzen zwingen uuS di» dringend« Bitte an da- geehrte Publicum »Le Holzstöcke oder Clichös, welch, uns zum Abdruck im Tageblatt» übergeben »erden, »ach B<e»-tg«»g der I» sortis» swfsrt bet »»» wieder t» G»pfa»g »eh«e» z» laste», da wir nach gemachtem Gebrauch ckn« Garantie für dieselben nicht übernehmen können. «te« bührt, zu treiben. Ws ist der Ersatz für Herrn Grcß? So werden fort und fckrt die Opern- tvtrreflenten fragen, und für di« Kritik ist «- ge radezu Pflicht, die schleunige Ausfüllung der Haupt- lückr zu verlangen. Unglaublich ist «S, daß man noch für möglich halten feilte, sich mit abenteuer lichen Gästen oder mit Personalanlethrn von den Hoflheatern durchzuhelfrn. Gewiß kann man nun nicht mehr hlff-n, daß Li» Nachsicht dcS Publi- cumS so weit gehen werde, nicht zu prvtestiren, wenn daS groß» und berühmt« Leipziger Theater wochen- oder gar movatelarg ohne Heldentevor gelassen würde. TS ist also die dringendste Aust gäbe der Direction, diese Frage zu lösen. Schon sehr oft haben wir Herrn Groß als Tanvhäuser gehört und gesehen, aber noch nie hat sich unser« Hochachtung so zur begeisterten Bewunderung gesteigert wie gestern. Da- ist der Wagner-bänger pnr ercelienn, tu welchem die hohen Intentionen deS Tomponisten nicht »ur Fleisch und Blut, ändern auch seelervolltS Leben geworden sind. Offenbar hatte di« HerzevS- erregung, die bei vielen weniger heldenhaft orga- nisirleu Naturen mehr schädigt als fördert, seinem Können und Wollen den höchsten Aufschwung ver liehen. TS war ein» Production au» Einem Gusse, die jede Specialefirung übri flüssig «acht. Di» Stimm« bewährt« besonder» im zwetteu und dritten Act«, di» /rrfrrulichst« Reinheit und Lus- gtrbiakett, so daß ^ io lauge, musterhaft nUarcirt« Erzählung »o» Rom nicht» von Anstrengung oder Ermüdung merken ließ. Dt« hohe» Brusttöne stiegen wie funkelnde Raketen empor, während viel« Piarostrllen ein« Biegsamkeit Le» Organe» bekundeten, di« »au in solcher Gelungenheit früher seltener wahrgenommeu hatte. Alle» in Allem, er ist ein vollendeter Tannhäuser und ein Held; wir werden künftig kaum seinesgleichen sehen. Wahrhaft herzerhebevd war di« festlich gehoben, Unterstützung von Seiten der collegialen Sänger und Sängerinnen, die ganz unverkenulich Müh« hatte», ihr« Rührung zu urterlrücken, weil sie Loch zum letzten Mal« mit dem aüdrliebteu Troß zusammensavgeu. Wäre nicht unser« mit Recht gefriert« Primadonna Fräulein Mahlknrcht auch sonst persönlich hochbrliebt, so » ißt« ihr» Liebenswürdigkeit, resp. ihr« Selbstverleugnung und Auf pferung, daß sie trotz ärztlicher War nungen bei der Abschiedsvorstellung de» Herrn «roß um keine» Preis fehle» wollt« und mit Einsetzung all,r Kraft mitwirkt«, di« Herzen d«r Zuhörer mit größter Verehrung erfüllen. Ihr« „Elisabeth" steht bekanntlich so hoch erhaben über Tadel und kleinlicher Ausstellung, entspricht so vollkommen der Ällufiou d«r Kunstverständig«», daß auch b«i d«r bedauerllchstru stimmlich«. Neues Theater. Leipzig, 1. September. Schon mancher treff licher Sauger ist von Leipzig fortgegaugen und «S kam beim Abschied« dt« ganz« Bedeutung seiner künstlerischen Kraft zum vollen Bewußtsein, so daß der Verlust um so schwerer empfunden wurde, aber wohl noch kein Abschied im Neuen Theater war für dt« eigentlichen Opernsreund« io schmerz lich und hatte, mehr »och wegen der Oper selbst alS auS persönlichen Rücksichten, auf nachdrücklichste Weise so bitter« Reflexionen hnvorg,rufen, wie dt« gestrig« Tanuhäuser-Borstelluug zum Abschied« unseres bisherig«» H«ident,norS Groß. Wir sind nicht gestimmt, in wehmüthige oder pathetische Klagen über diesen unvermeidlich ge wordenen Bertust auSzubrechev, und eS könnt« auch dadurch der mächtig« uud sicherlich nachhaltig, Eindruck, den der gestrig» Tannhäuser iu den Herzen aller Operufreusde htvterlaffen haben wird, nur abg,schwächt «erden. DaS PubUrum bemüht» sich auf all« Weise, vem verdienstvollen Sänger di« schwer« Abschiedsstunde zu versüßen und drückt« ihm durch fünfmaligen Hervorruf am Schluß, durch unzählig« Lorbrerkränz», Zurufe und unermüdlichen Beifall sein« lebhaftesten Sympathien auS, so daß der ganze Abend z« einem wirklichen Triumphe kür deu Scheidenden wurde. So haben i-ok denn eineu Helden de« Gesäuge« verloreu, der so recht aus t»»<ifi« Gockstzomwä uud mit »»ärmst« Hingabe »in Priest« s«i»«r Kunst ist und d«r Da», wa« ihm vo» Natur versagt, im reichsten Maße durch künstlerische« Errst, Beaeisterung, musikalisch« Gediegenheit und höchst, Conectheit ersetzt. Freilich hat «S ihm Anstrengung genug gekostet, di« anfänglichen vorurthetle Derer, die »er» auf solide« Küustlenhum verzichten, wenn chneu dafür schmeichlerisch, Reizung der Sinn, geboten wird, zu kberwtndeu uud sich Anerkeu- »uug zu erkSwpfin. Nach sieben Jahren de« kürsuerisebe» Schaffer- gönnen ihm nun endlich auch di« tzewnßtm oder unbkwußten Gegner die glänzend« Genugthunng, di« ihm aewordeu, daß «r als wahrer Held und vortrefflicher Sänger hochgeehrt vnd fein Abschied betrauert wird. Allerdings war ihm daS Publicum großen Dank schuldig und hatte alle Ursache, denselben roch am letzten Abend laut werden zu lassen, denn so viel« vorzüglich, Aufführungen der größten und schwierigsten Opern sind zum großen Theri aufRech- u»«g des vielseitigen Künstler« und unverwüstlichen HeldenterorS zu sitzen. Tannhäuser, Lohengria, Walther von Srolzing, Raoul uud viele ander« gläu- »ende Rollen müsse» allen Denen uuverg. ßltch uud »ii. schöne« Angedenken bleiben, di« überhaupt ver möge», Kmeftletstnuaeu »ach ihre» geistigen Ge- halt« zu schätze». Nicht weniger Dank aber ist ihm dt« Dneetto» schuldtg, resp. arch schuldig ge blieben, di« besonder« durch dt« Anstrengungen de« Herr» Groß zumal tu Zette», wo «aichmal drei Oper» in sinn Woche ausgestchet »»de», dt« Aimzendstea Wch»>ch »ürd« »in Heldemmoe »he Herr Groß W»u, Gckoggutzett gehabt habe», i» Unserer teuorarmr» Zett mit ander» teuorsnchrnde» Direciioue» tu Bnßtuduug ,» treten, lucrattv« «uträg, aueu- " » »tcht Auhillmüchkeit a»-«ns»r« flde dul hteflge Pnblicum hier -^«1, W duu» unerträglich« per- v ffereuze» dm EmschlnH pem Weiter- .'DWWM. Ob «< »och möglich gewesen wäre, iß» ,» Halle», wissen wir nicht, jedenfalls aber muß stchuuu nach verschiedenen gäezltch «ißlunge»»« Ersatzvnsuche», dt« im Gegensatz di« Tüchtigkeit de» Herr» Groß in da« hellst» Acht stellten, der Direktion di« vorwurfsvolle Wahrheit aufm Lagen, daß dieser Helbeuteuor all Hauptstütze de- seit laugen Jahren tu gutem Staad« erhall«»«» Opern-Ensemble zur Zttt al- uuersetzlich erscheint. Ob «uu nach seinem Ausscheiden da« Chaos der großen Oper noch rechtzeitia abzuwehren ist, wird di« Zukunft lehren, aber sicher ist es, daß di, gewissenhaften veurtheller unserer derzeitigen Operuverhältniss« ei», Misire befürchte», «, st« feit Bestehe» de nen«» Theater- »och »icht dagewefe» M« dt« Ding« jetzt stehe», «uß bei «iutreteuder Saiso» für et», gut« Vertretung der Heldeutmorpartie» gesorgt sei», wem» sich dt« Dtreeiio» »icht der Anklage aaSsetze» will, de» Ernst der Sach« »er kannt zu Hab» oder ei» leichtfertige- Spick »tt der Achtung, die de» kunstllebende, PudVem» ge» Disposition solch« poetisch empfundene Darstellung wirksam bletrt. Daß im letzt» Act, da- Gebet au-Gelasse» wurde, war »tu Gebot der Roth- weuotgkrtt «etz kouut« nicht »esentllch störe». Deä llnaUck hutt. g.wollt, da» Lnr Reh iliusulls iüi-poutrt war, uud ck war d«-halb u» so »chr a»i«rkm»eu, daß er die Parti« de- Landgrafe» dennoch Kberuomme» hatte und unter solche» Umstände» sehr wacker durchführte. Auf de» Zeuith der Kuustvolleuduug -and die Leistung de« Herrn Gura al- „Wolfram vo» Eschmmch", dem dt« Mus« de- Gesänge« selbst dt« Weih« verliehe». Ebenso im SLugerkampf« wie iu der sttmmuug-reichm Scene de- letzte» ActtS, wort» da- Abendstnulied seinen milde» Zauber au-breitet, ließ der SLuger die Fülle feine- Kunftreichthum- auSströmeu und da- vo« Ccmponisieu gegeben« Gold in feinster Prägung strahlen. Di« venu- ist freilich ein« für dt« eigentlich« Virtuosität der FrauPeschka-Leuruer weniger geelnuet« Partie, aber dt« ausgezeichnet« Sängerta versteht so gut dt« mufikaiischen Schwierigkeit«» zu überwinden uud da- Ganz« ,x»ct durchgu- führen, daß Jeder davon befriedigt wird. Luch dt« übrige« MUwtrkenden, Herr«« Ehrk«, Rebling (der recht gut bet Stimme war), Trust, Glestnger, halt« jeder nach Kräftn, recht hin- gebend uud erfolgreich da- Ganz« unterstützt, so daß besonder- di« Evsemblesätz« vortrefflich ge langen. Warm« Anerkenvnna verdient anßerdem da- Orchester, da- vor Alle« di« Ouvertüre »nsterhaft »ud auch sonst sehr gut spielte. S. S. Aus Stadt uud Land. * Leipzig, 1. September. Di« Erwartung, daß dem hentigen glorreichen Gedenktage de« deutsch,» BolkeS auch hier, obwohl kein« etgeut- ltch» allgemsiu« Feier vorbereitet worden, fein Recht geschehen werde, ist nicht unerfüllt geblieben. Die Plysioguvmt« uoferer Stadt deutet auf die festlich« Bedeutung de- Tage- hin. Bei einem Rllndgang«, den wir im Lauf« dt« vormittag- unternahmen, ^and", ^ durchgängig au den Häusern den Fahnen- uud Flaggrnfchmuck vor. Und, wa- wir unseren Mitbürgern noch höher aurechntn möchten, dtr groß« Mehrzahl der Geschäft« ist bereit« srit früh Morgen« a«schlossen, so daß auch bereu Personal deu Tag in festlicher Erinnerung begehen kann. Ja sämmlUchrn Schulen wurden vormittag- feier liche Act« abgehaltrn, über di« wir SpeciellereS noch Nachträgen werden. Der FrstgotteSdienst iu den Kirchen war von Andächtigen lehr stark be sucht. Auf dem Balcou d«S reich geschmückten Nachhause« fand um 11 Uhr rin« feierlich« Musik-Avfführung statt. In besonderer Weis, ragt wieder unter deu festlich g,schmückten Häu sern daS Eafö Sedan hervor, Listen rühriger Wirch Nicht« verabsäumt hat, durch den Tape zierer Herrn Hanick« ein« in der That ebenso prachtvolle, als sinuiL« und p.achtooll, Dccoration Herstellen zu lasten. Nachmittags wurde der fest lich« Charakter d^S Tage« durch 101 Böllerschüsse Seiten- der hiesigen Schützengesellschaft bekundet. Genau, wie vor zwei Jahren, wo die StegrSkundr von Stdan «intraf, begünstigt da« schönsteWetter denFest- tag. Sorben geht un« noch folgende Mitthrilung zu: „Hlute Vormittag, etwa in derselben Stund«, in welcher vor zwei Jahren di» Kund, vom ge- walttgru S.ege bei Sedan unsere Stadt in so arrßeu Jubel versetzt«, haben Männer auS den Kreisen deS RatheS, der Stadtverordneten und der Bürgerschaft sich zu dem Zwicke vereinigt, in Zukunft ein« wahrhaft volkSthImlich« Feier *<S durchschlagendsten Eretgrifse- de« großen Kriege« auzubahnev. AlS leitenden GestchtSpunce hat man dabei in erster Linie den Gedanken gefaßt, dir Feier .stet« auf deu ersten Sonntag i« Monat September zu verlegen, damit eiarStheUS da« Fest «in ganz allgemeines werden könne, und an- derntheils ter volkSwirthschaftl che Nachtheil einer Vermehrung der Feiertage vermieden wird." * Leipzig, 2. September. Der hier erschei nenden „Evangelisch - lutherischen Kircheuzettung"-. entnehmen wir folgende interessant, Mitthrilung: Vor rinigrn Wochen war tu den TageSblLttern zu lesen, dcß iu England in deu letzte» Jahren nicht »tviger alS gegen 200, deu höchsten Kreisen avg,hörend» Personen zum Katholi- ciSmuS übergetreten feien. Leider steht eS bet nnS in Deutschland, zwar nicht ganz so schlimm, aber doch nicht viel biffer. Folgend« kleine statistisch» Berechnung mag zum Beweis« dienen. Da« gräflich« Taschenbuch vom Jahr« 1870 zählt alletu 14 Grafen uud 13 Gräfinnen, welch« au« der evangelischen zur katholischen Kirche übergmetru. dagegen nur 3 Grafe», welch« an der katholischen Kirche ausgetreten stad. Mit Ausnahme von dreien (2 Ungarn und 1 Deutfch- russe») gehör«» jeu« 27 Per somit sämuulich deut schen Grafengrschlechtm» au. vou dm 14 Trafen letzte» 4 uud vou de« 18 Gräfiunm 7 tu ge mischter «e »i, zur Zeit ihre« Heber tritt-; ö Grnfm «ud 4 Gräfin»«« »arm unvertzeirathet, doch ginge» S »»ter ihn,» (2 Graf« «rd 1 Geäst«) vald »ach der Couversi»» «tu« katholisch« Ehe ck»; die übrig,u 5 stad eben fall- i» katho- vscher Eh« verheirathet, Loch ist au- dem Tage buch »tcht zu ersehm, ob st« vor oder während der Ehe au- der «vaugelrscheu Kirche auS- geschi.deu fiud. 20 vou de» 27 Gras« bez. Gräfin»« fiud »ach dem Jahr« 1848 »ud 2 vor dem I. 1848 übirgrtrrteu; bei dm übrig« ö ist da- Jahr de- Au-schetvenS nicht angegib«. De» LebeuSaller nach standen di« metstm der Graf« zur Zeit de- Glaubm-wechsel- iu deu Dreißiger», 1 war 18, 1 war 43 uud 1 war 56 I. alt. Di« Gröfinum stad sämmtltch nahe an oder tu tz« Zwanzigern, oder doch »ur wenig darüber, »brr- aetrrteu; «tu« nur erst iu ihrem 58. Lebensjahr«. Dt« drei zur evangelischen Lovfesfion übergetreteue« Gras« gehören der österreichisch-ungarischen Mo«- archt« au. Unter deu gräfliche» Ehen find al gemischt, angegebm 140, und zwar 84, »0 der Mauu, und 56, wo di« Frau evangelisch tfi. Ilö dieser Ehen fiud mtt Kindern gesegnet. Ä» 37 der letzteren folgen dt« Knabe» der Confessio» des Vater« uud die Mädchen der der Mutter. Bei 45 der Eheu ist tu v«1r,ff der Confessio» der Kinder nicht« augegebeu, oder find nur Knaben, bez nur Mädchen vorhanden. Di« Zahl der Ehe», wo dt« tnuder beiderlei Geschlecht« katholisch erzogen »erd«, belräzt 30, »ud »ur » finden sich, wo all« daran« mispreff neu Nach komme, evaig,lisch find! — Ist Vas nicht «iu Er gebuiß, da« jedeu aufrichtigen Evangelisch« aus- Tteffi« betrüben muß ? L« kegreist sich »icht schwer, daß bet der Zerfahrenheit der kirchlichen und poli tischen Zustände, wie sie da« Jahr 1848 bracht«, vou Dem und Jeuem der einzig fest, Ankergrund in der römischen Kirche gesucht wurde. Und in der That haben von den obigen Cou^ertitrn fast alle Uuveryeiratheten iu deu ersten Jahren nach 1848 deu evangelischen Glauben aufgrgrbea uud drei unter ihnen find in geistlich, Orden getreten. Daß aber «ine so groß« Zahl kurz vor oder bald nach der Eingehung einer zunächst gemischten Ehe au« der evangelischen Kirche auSgrschirdea ist, vnd daß eine noch größte Zahl dt« Kinder beiderlei Geschlecht- der katholischen Kirche zugeführt bat, DaS läßt ebenso wohl auf einen gewiffeu Jn- differertiSmuS auf der einen Seit«, wie auf einen starken geistigen Druck, um nicht zu sagen Pro- selytenwacherei, auf der anderen Seit« schlüßen. Da aber rtu Nachforschen in Betriff der berührten Verhältnisse bei den höheren Claffen überhaupt wahrscheinlich auf ähnliche Ergebnisse kommen würde wir bei den Grofevgeschlechtrra, so wird man nicht mtt Unrecht behaupten können, daß die katholische Propaganda in den distinguirtm Kreisen Deutschland- in deu letzten Jahrzehnten kaum minder stark gewesen ist alS in denen England-. * Leipzig, 2. September. Zu den Hofcon certen, welche bei der bivorstebenden Dreikaiser- Zusammenkunft in Berlin einen wesentlichen Thetl de« Feste« bilden, hat Frau vr. Peschka - Leutner durch den Grafen von Rödern, den Vorstand der qrsammten kaiserlichen Hos mufik, «in« höchst schmeichelhafte und rhren^ollr Einladung erhalten, um in denselben in hervor ragender Weis, milzuwtrken. * Leipzig, 2. Skptember. Ja der am gestrig«» vormittag abgehaltenen zweiten Versammluvz der hirfiaen Tischlermeister und sebststän-- digrn Tischler wurde dem Beschluss« «egen Entsendung eine« Delrgirten nach Berlin zu der >ür dm 16. September anbrraumteu Louferenj veigetretm uud Herr Tischler Obermeister Werner mit großer Mehrheit al- Delegirter gewählt. Die Beschlußfassung über vi« Begründung einer Geroffenschaft beschloß man bi- zur Rückkehr deS Delcgirten au« Berlin zu vertagen. * Leipzig. 2. September. Am gestrtgen Nach - mittag entwickelt« sich auf dem Pleißrr stütz vou der Insel Buen Retiro b.S nach Connewitz ent lang ein recht belebte« uud glanzvoll^ Treiber. Die „Allgemeine Leipziger Marin," be- ging, von dem prächtigsten Letter begünstigt, unter zahlreicher Betheiligung der hiesigen nauti schen Kreise ihr erste« Flott «»fest. Mit dem Schlag 3 Uhr s-tzte sich di« stattliche buutbe- «imptltr Flottille unter Kanonendonner vou der grnanvten Insel an« in Brwegurg. Di» Fahrt stromaufwärts durch den schönen grünen Wald ging mtt Sang und Klang glücklich von Staitm uud der commandtrend« Admiral konnte nach dir Flottenrevue sein, größte Befriedigung erklären. An der Brück« in Connewitz harrten unüberseh bare Menscheumaffm auf die Ankunft der Flott«. Uugtheur« Heiterkeit erregt« di« bet der Landung in Scene gesetzt« Jagd auf Ei-bäreu. Nachdem dieselben glücklich erlegt waren, ging r« im Trtumphzug nach dem „Waldschlkßchen" in Tonne- »itz, «0 Concert uud Ball dt« Fefttheiluihmrr bis tief in di« Nacht hinein vereinigten. ) Leipzig, 2. September. Im Monat August find auf der Magdeburger Bahn 562 Aus wanderer vo» hier «ach Hamburg und Bremen expedtrt word«. — Dt« gestern früh um 5 und »/.« Uhr über Riesa uud über Döbeln »ach Dresden abge- lafseue» Extrazvg, «arm von hier au« mit 270 und bez. 2S5 Personen besetzt — Der von DreSdea vormittag« hier armelaugt« Extrazug bracht, 170 Personen mit. — Gestern Nachmittag «acht« der Ka»f«änuische verck», vertreten durch 800 Personen, mittelst Extrazug«- er», Ver gnügungsfahrt »ach Grimma. Zu dem um 2 Uhr gestern Nachmittag- von hier »ach Macher» uud Wurzen abgelassmen Extrazug« waren hier >50 Billets ausgegebrn worden. — Im Pleißenfluffe an der au- dem Rosen- thal« »ach dem Sxerctrplatz« führmden Brück« ist gestern der Leichnam eine- unbekannte», etwa 40 Jahr« alten uud dem Arbeitnsta»d« angehör,ndea Mannes aufgrsunden und amtlich aufgehoben worden. ff Reudnitz, 1. September. Nach der vom BerwaUungSrath« de- Gasbeleuchtung--Actien- veritu« zu Sellerhausen erlassenen Bekannt machung steht iu der für nächsten Donnerstag deu 5. September anberaumten Generalversamm lung der verkauf der Anstalt zur Beraihuug. Dies« Nachricht hatte unter den Actionaireu des verein», welcher Reudnitz, Angn, Crottmdorf. voikwar-dorf, Alt- und Neusellerhaustn »ud Nenschönrfeld mit Gaß versorgt, sowie unter d«> vewohnera dieser Orte Befremd,» erregt. Lns
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