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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.06.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150624028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915062402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915062402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-24
- Monat1915-06
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Resrner Nachrichten -7H1K Nr. 17? ILtzv oittge Lsfsv n« Mitt»«h aßen». Gener«I«»jutant General d. ». Fret-err v. Müller sprach im Namen des Königs -em österreichisch-ungari schen Gesandten Freiherrn v. Brau» die Glückwünsche zur Graberung von Lemberg aus. Der außerordentliche sächsische Landtag wurde beute vormittag mit einer bedeutsamen Siede des Kultus- minister» Dr. Beck feierlich eröffnet. Auf den Maashöhen setzten die Franzosen ihren DurchdrnchSversuch ohne den geringsten Erfolg fort, bisher machten wir 280 Gefangene und erbeirteten 7 Maschinen, gewehre. In den Bvgesen erstürmte» wir die seit Monaten beiß umstritten« Höhe 831 bei Ban-de-Sevt. wobei wir lvS Gefangene machten und 3 Maschinengewehre erbeuteten Di« amtliche französische Meldung von einem belgischen Sieg wird von der deutschen Obersten Heeresleitung al» »glatt erfunden" bezeichnet. Dt« Nachriä-t von der Wiedereroberung Lemberg» rief in ganz Oesterreich-Ungarn jubelnde Begeisterung hervor,- überall fanden Kundgebungen statt. Läinttichc russischen Geschützparke sind nach einer Meldung aus dem K, ». K. KriegSpresseguartter in größter Eile ins Hinterland geschafft worden. Warschau muß auf Befehl de» Großfürsten Nikolai binnen 2t Stunden von über 100l«00 Zivilisten geräumt werden. Die russischen Verlustlisten bi» zum 1. Juni weisen die Name» von über 21000 Offizieren auf. Der norwegische Dampfer „Bergensjord" mit Dcrn- bürg an Bord ist von den Engländern nach dem schotti schen Hafen Kirkwall ringebracht worden. Der Krieg in Südwestafrika. Das Reuter-sche Bureau berichtet au» Pretoria: Am rechten Flügel von General Bothas verrückender Armee samcn Kundschafter Manie Bothaü am 8. d. M. bei Otjtkat- jongo. 1 > Meilen nordöstlich von Wilhclmtal, in Fühlung mit dem Feind Die Kundschafter verloren einen Toten und fünf Berwundete. Die dritte berittene Brigade lieferte in den Bergen von Otj'hangwe. SO Meilen östlich von Okalmndja. ein Scharmützel gegen feindliche Pa trouillcn. Die Uniontruppen hatten einen Toten und vier Berwundete,- zwei verwnndete Feinde wurden ge sangcngenominen. Wie groß die feindlichen Verluste sonst sind, ist unbekannt. Die Uniontruppen setzen den Bor marsch fort. iW. T. B.i Hindensiurg an die Ltadt Karlsruhe. d. Wie aus Karlsruhe gemeldet wird, hat Generalseld- marschall v. Hi.idcnbnrg au den Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe folgendes Telegramm gerichtet: »Der Haupt- und Ncsidenzstadt Karlsruhe sende ich alS deren Ehrenbürger zwar verspätete, aber deshalb nicht min der herzliche Glückwünsche gelegentlich ihres 20Vjährigen Bestehens, gleichzeitig dem treuen Empfinden über die schmerzlichen Verluste bei dem nculichen Fliegerangriff Ausdruck gebend. Möge der schönen Stadt, worin ich so gern geweilt, nach ehrenvollem Frieden unter der segensreichen Negierung ihres erhabenen Herrschers weite res Blühen und Gedeihen beschiedcn sein! gez. Gencral- feldmarschall v. Hindenburg." Deutsch« Urkunden in Belgien. Ter Gencralgvilverncnr in Brüssel erläßt folgende Verordnung: Urkunde», die von einer deutschen öffentlichen Behörde oder von einer mit öffentlichem «glauben versehenen Person des Deutschen Reiches ausge nommen oder ausgestellt sind, sind zum Gebrauch in Bel gien zuzulasie», wenn sie durch den VerumltnngSchef bei dem Geiieralaonvenieni legalisiert sind. Ein dankoarcr Franzose. Der i» München infolge von Kriegsvcrwundung vcr storbcnc französische Oberleutnant Ar mag na vcr- fiigte znm Danl für die iorgsamc Pflege Ictztwillig. da» 'ein Nachlas! in Deutschland für bäuerische Familie», deren Lohne im Krieg gefallen sind, verwendet wird. Amtsentlassung eines Landrichter». Nach der ..Strastb. Pvsl" ist das gegen den Land richter G » «, r s vvr einiger Zeit wegen seines, eines deuttche» Beamten unwürdigen Bcrhaltens gefällte Urteil der A in t s e n t l a , s n ii g in zweiter Instanz von der Disziplinarkainmer für Beamte in Eolmar bestätigt worden. Göhrs machte schon lange vvr dem Kriege aus seiner S n in v a l h i c für französische» Wesen kein Hehl und liat^sich selbst in dienstlichen Besprechungen der sranzöiischen Lvrache bediciil und offen mit französisch ge sinnten Leuten verkehrt, während er altdeutsche Kreise mied. Dies und allerhand Einzelheiten sind damit zusamnienzu- Iialten, daß Göhrs, übrigens der Sohn deutichcr Eltern, beim Einzuge der Franzosen in Mülhausen sich auf der Straße anfhicll und sich freudig erregt zeigte, die Trikolore durch Hulabiiekmeii grüßle und Zigarren und Zigaretten austeillc. In alledem ist eine Bekundung einer Gesinnung zu erblicken, die jedenfalls mit der Stellung eines deutschen Beamten sich nickt vereinbaren läßt. Die nach Frankreich zurückgekehrten Ziveliuternvcrte«. Die vierte Liste der über Genf nach Frankreich zurück- gelehrten französische» Z i v i I i n t e r n i c r t e n wurde veröffentlicht. Sie umfaßt 12000 Namen. Mit den drei früheren Listen beträgt die Zahl -er Namen im ganzen 0-000. lW. T. B.i Dt« »»ertrmettch«» HAaß*«lteferr»>N«»,. Da« Rr»te»sch« vnreau «ctdet au» Rcniyork: Hier ist eine n e u e S «b r a p u«l l i n d u st r t e entstanden. Die er- hialt von den Regier»»»»«« Europa» Aufträge im Gesamt- betrage von 25 «Mionen Geschossen, i«. T. B.i Rumänien »«» di« Darbancllentämpse. In einem der La»« an den Dardanellen gewidmeten Leitartikel wetft »ie .HndepenLance Rvuwatne" aus die B e- deutung der Meerengen für di« rumänische Au» fuhr hin, die sich angesichts der künftigen Ernte recht deutlich demerkdar mache. Wichtiger al» mit möglichen Ueberraschunaen zu rechnen, sei es. di« Angrlffskraft der Gegner der Türkei zu kennen. Bei Beginn der Kämpfe hätten sogenannte zuständige Persönlichkeiten mit der Be zwingung der Meerengen in zwei Wochen gerechnet. Seit dem seien vier Monate vergangen. tW. T. B.» Das schwedische Durchgangsverbot. Dem Helsingfvrser Blatte „Dagens Preß" vom 17. Juni zufolge erregt da» Berdot der schwedischen Re gierung. baß Waren durchLchweben befördert werden, deren Ausfuhr Schweden verboten hat. in Rußland großes Aufsehen. Da» Petersburger Börscnkomitec wandte sich au den HandelSminister mit einer Eingabe. Maßregeln zu ergreifen, um die schwedische Regierung zur Aufhebung des Durchgangsverbotes zu ver anlassen. weil durch diele» die Beförderung von über 50 Prozent der Waren von England nach Rußland ver hindert und wahrscheinlich der ganze Berkehr über Schwe den in beiden Richtungen zum Aufhöre» gebracht würde. Dazu sagt „Stockholm» Didningen" vom 22. Juni, welches die Meldung wiedergibt: Wir sind überzeugt, daß die schwedische Regierung das Verbot nicht aufhebe n oder mildern wird, wenn nicht schnell eine greifbare Veränderung in Englands unerhört rücksickts- losem Auftreten gegen Schweben und seine Handelsinteressen stattsinüet. Werden die übermütigen englischen Uebergriffe gegen das loyale Schweben fort gesetzt. so müssen alle englisch russischen Verbindungen über Schweden entsprechend schärfer behandelt werden. Nach, dem festgestellt ist. daß auch die nach Amerika ausgehende Post von den Engländern zensuriert wird, wird nun. wie „Svenska Dagbladet" erfährt, von schwedischer Seite er wogen. ob man die Postsendungen auf die allerdings wenigen direkten skandinavischen Amerikalinien be schränken soll. Das Blatt vergleicht die vollkommene Nichtachtung der schivedischen Proteste seitens Englands mit der sofortigen Rückgabe der Post auf dem Dampfer „Thorsten" durch die deutschen Behörden. lW. T. B.j Demission »e» spanischen Kabinetts. Meldung -der Agence Havas.j Das spanische Kabi nett Dato hat wegen des Mißlingens der An leihe demissioniert. Politische Kreise glauben, daß der König Dato mit der Neubildung de» Kabinett» beauftragen werde. lW. T. B.j Die neuesten Meldungen lauten: Kaiser Franz Joseph in »er Stephanskirche. b. Wie». jPriv-Tel.j Der Kaiser hat heut« vor mittag einem Dankgottesdienst in der S t e p h a n S k i r ch e betgewohnt. Er wird noch eine Huldigungsdeputativn de» hier weilenden galizischen Adels in Schünbrunn in Audienz empfangen. Freude über Lembergs Fall in Wien. stk. Wien. lPriv.-Tel.j Der Bürgermeister Dr. WeiS- kirchncr hat verfügt, daß am Donnerstag in den städtischen Volks- und Bürgerschulen Wiens die Kinder versammelt und ihnen die Waffentatcn der Verbündeten und die Be deutung des Falles von Lemberg von den Lehrpersonen dargelegt werde. Ter Tag gilt als schulfrei. Lemberg selbst unversehrt. stk. Wien. sPriv.-Tel.j Im Laufe de» gestrigen Abends sind an verschiedenen Wiener Stellen Privatnachrichten ein- getroffeii, daß der als sehr hart charakterisierte Kampf um Lemberg die Stadt selbst unversehrt gelassen hat. Die Artilleriekämpfe haben sich von Höhe zu Höhe — Lemberg liegt im Tale — abgespielt, und es war daher möglich, die galizische Hauptstadt außerhalb des Bvmbarde- ments zu lassen. Wenn die Nachrichten sich bewahrheite» tollten, wäre die Siegesfreude mit Recht doppelt groß. Angst vor Unruhen in Petersburg. b. Rotterdam. lPriv.-Tel.j „Daily Mail" meldet aus Petersburg, daß an allen Straßenecken der Stadt Be kanntmachungen des Gencralstabe» angeschlagen seien, worin die Bevölkerung aufgcfordert wird, die Ruhe zu be wahren. Tie amtlichen Kriegsberichte entsprächen voll kommen der Wahrheit. Die Gerüchte von einer nahenden Katastrophe seien nur von böswilligen oder furchtsamen Gemütern in Umlauf gebracht worden. Die Munition bessere fick von Tag zn Tag. Noch stünden zahlreiche Re serven zur Verfügung. Ter Generalstab mache aber vor- sichtsl)alber aufmerksam, daß es noch eine Zeitlang dauern werde, ehe Rußland imstande sein werde, eine neue Offen sive zu beginnen. Rußland sei unter den Verbündeten das Land, das sicher die meisten Verluste gehabt und am schwersten gelitten habe. Französische Enttäuschungen. Paris. Hcrvö erklärt in der „Guerre sociale": Frank reich durchlebe augenblicklich schwere Stunden. Ter Rückzug der Russen, der MunitionSmangel der Eng länder. bas Versagen der erhofften groben FrühjahrS- ofseniive an der französischen Front, vvr allem aber das Mißlingen der Aushungerung Deutschlands bedeuteten schwere Enttäuschungen für die öffentliche Mein ung Frankreichs. Die unerwartet große Widerstandskraft der Zentralnrächte mache alle Berechnungen zu. nicht«. Mau müsse deshalb alle Mittel anwenden, nm das Ende des Krieges zu beschleunigen. Hierzu lei rü vvr allem notwendig, baß Rußland weniger starrsinnig wäre und nicht zögerte, die Intervention Rumäniens -durch GebtetScinräumung herbeizusühren. Denn der Besitz von Kvnstantinvvel würde sür Rußland eine genügende Entschädigung sein. Ferner müsse man ein Eingreifen Japans um jede» Preis herbetsühren. E« sei traurig, denken zu müssen, daß England die Bestimmungen dev Bündnisse» mit Java» längst zur Wirksamkeit gebracht hätte, wenn der Feind in England stünde und die englische Armee unfähig wäre, den Eindringling allein zn verjagen. Mau schetne sich in den verbündeten Staaten keine Rechen- schalt darüber zu geben, wie sehr Frankreich wünsche, den deutschen Militarismus zu brechen, ohne einen neuen Winterselbzug f ü v'r en zu m üsieu. (W. T. v.j Preußische» Abgeordnetenhaus. Berlin. «Priv.-Tel.j Das Abgeordnetenhaus beriet Iden Antrag Brtttt über die Volkscrnährung und idie wirtschaftlichen Kriegs Maßnahmen. der die Budgetkommissio» bereits 14 Tage lang beschäftigt hat. Zunächst wurde bas Kapitel V v l k S e r n ä h r u n g erörtert. Wieder et« englischer Dampfer torpediert, b. A«fterdam. tPrtv.-rel.j Nach einer Lloydmelduna aus Fraserburgh iScholtlandj wurde der britische Damvser „Ea r i Sk> r o v l". von Montreal nach Leith mit Weizen ladung unterwegs, von einem deutschen Unterseeboot in der Nähe von Kinnaird Head tHcbrtdrnj torpediert. Tic Mannschaft kam in Fraserburgh an. Die neue englische Kriegsanleihe. Amsterdam. Die hier etngeganaenen „Times" vom 2l. Juni enthalten eine offizielle Mitteilung über die Kriegsanleihe. Danach wird die Regierung zufrieden sein, wenn sie 800 Millionen Pfnnd Sterling neues Geld bekommt. Jedenfalls will sie so viel wie möglich haben. -Nach amtlicher Schätzung erwartet man. daß 250 Millionen KonsvlS und 200 Millionen alter Kriegsanleihe konver tiert werben. Die Konsuls würden im Oktober vermut lich auf 58 oder 57 fallen. Der Gewinn des Staates auö der Konversion werde gewaltig sein. Ein Drittel der Staatsschuld werde verschwinde». :10<> Millionen Konsols würden durch 200 Millionen neuer Kriegsanleihe ersetzt werden. Die Gewerkschaften und andere Arbeiterorgani sationen, die von dein Schatzamtc befragt wurden, hatten sich sehr begeistert geäußert. tW. T. B.j Der englische Wechselkurs. London. Der „Morningpsst" zufolge schreibt der New- norker „Sun" über de» englischen Wechselkurs: DaS englische Finanzamt sollte ein Mittel finden, durch daS weniger der Sterling als der Dollar benützt wird. Dieser wird die künftige Währung des Geldmarktes sein. Der Ausweg aus der Schwierigkeit ist einfach. Ei» Hindernis bildet allein die Halsstarrigkeit brS britischen Finanzamtes. Der richtige Weg ist, einen Markt in Amerika unter befriedigenden Bedingungen für solche Staatspapicre Englands und der verbündeten Staaten zu schassen, die Amerika in Zahlung für amerikanische Waren nehmen würde. Der amerikanische Markt wartet auf kurzfristige Schatzscheinc. die natürlich frei von jeder Einkommensteuer sein müßten. England müßte seinen Kredit in Amerika verstärken, aber Amerika sei nicht ge neigt. englische Wertpapiere zu kaufen. <W. T. B.j Rene englische SchissStypeu. kk. Bukarest. sPriv. Tcl.j Aus Ehristiania wird ge meldet: Nach Meldungen der Morgenblätter berichtete rin Dampfer, der in Stavangcr ankam. daß in der Nordsee einer Flotte von 40 englischen Schiffen von noch nie gesehenem Typ begegnet sei. Schwere italienische Verluste, b. Köln. lPriv.-Tel.j Der „Köln. Ztg." zufolge sind in der italienischen Bevölkerung außerordentlich hohe Za h l c n a n g a b c n über die italienischen Verluste bei P lava verbreitet, die schon der amtliche Bericht als sehr schwer bezeichnet,:. 'Man erzählt sich, das, beim Sturm aus die Höhen von Plava drei italienische Regimen ter,» ö I l i g vernichtet worden seien. Die amerikanischen KricgSlieferunaen. 5. Rotterdam. sPriv.-Tol.j Eine geheimnisvolle La bnng. über -deren Inhalt sorgfältig Stillschweigen bewahrt wird, hatte der englische White-Star-Dampser „Adria t i c" an Bord, der 'Newyvrk am 28. Mai mit Liverpool als Bestimmungsort verließ. Auf dem Vorderdeck des Schisses war eine Anzahl riesiger Kisten ausgestellt, die das Aussehen kleiner Häuser hatten. Trotz aller Bemühungen war cs nicht möglich, zn ermitteln, ob sic Flugapparate, Kanonen - teile oder Bestandteile von Unterseebooten enthielten. Unter -der Ladung des Schisses befanden sich außer 180 Militärautomobils zahlreiche Pivuierwcrkzcuge. :!557 Kisten Hohlgeschvssc. 5500 Kisten Patronen. 5874 Kisten Kupfer. ü-NO Stollen Stackcldralit. 700 Rollen Kupserdraht. ein Flugzeug und zahlreiches anderes Kriegsmaterial. Die Passagier liste wies nur vier Bürger der Vereinigten Staaten ans. Die Friedensbewegung iu Amerika, d. Amsterdam. lPriv.-Tel.j Reuter meldet a»S Newyvrk: Br »an wird der Hauptredner auf der Fric dcnsvcrs a m in I » ng lein, die am 24. Juni in Newyorl abgehalten werden soll. Auf dieser wird eine Reivlution unterbreitet werde», die ein Verbot der Munitiv » s aus fuhr verlangt. Deutsche und irische Redner werden ebenfalls zu Worte kommen. Kunst und Wissenschaft. st* Mitteilungen der Königlichen Hosthenter. Tie Spielzeit des Königs. Over n Hauses wird Sonntag, den 27. Juni, mit einer Ausführung von Wagners „Meister singer von Nürnberg" beendet. Tie Spielzeit de» Königs. Schauspielhauses wird gleichfalls Sonntag, den 27. Juni, geschlossen. Als letzte Vorstellung werden unter dem Geiamtlitel „Große Zeiten" die drei Ein akter „I m deutschen Bürgerhaus 1818", „Wörth ll 8 7 0 / 7 l>" und „Ter Wächter auf den Bergen HO II»" anfgefülirt. Vor jedem der drei Stücke wird von der Königs. Kapelle eine musikalische Einleitung gespielt. Den bisherigen Abonnenten des König!. Schauspiel hauses werden ihre Plätze bis zu einem später noch bekannt zu gebenden Tage zurückgclegt werden. Schriftliche Bestellungen auf neue Abonnements werden schon letzt durch die Generaldircktion und die Lchanspielhauskassc ent- gegengenonnncn. > - Volksbühne i» Dresden. Die (Yesch-üISilcll« der Dresdner Volksbühne im Albertthcater «Eingang Bautzenrr Ltraßci cr- ön'net ihre Lotigkeit am I. Juli. Geschajtsstunden sind von 0 t>i» I Uhr außer Lonntag». Ansirahmen können mündlich, schriftlich oder telephonisch hier oder bei den durch Plakate demnächst oer- öikcullichcn Äniurhniesielleii bewirkt werden. st* KSuigl. Opernhaus. In der gestrigen Wieder holungs-Ausführung des „Z i g e u n e r b a r o n s" be anspruchten ein paar 'Neubesetzungen Interesse. Sandor 'Barinkay war diesmal N i chm r d Zauber, der seinen Vorgänger an Beweglichkeit des Spieles wohl tibertraf, aber ihm weder in adliger Erscheinung noch auch !m Ge lang gleichkam. Eine 'Veredlung des Tones und Befreiung von der Neigung zum Flackern, auch sorgfältigere Aus spräche erschien sehr wünschenswert. Magdalena Serbe sang die Lasst mit voller Entfaltung ihrer setzt völlig reifen Stimmittel, spielte mit viel Leidenschaftlich keit und suchte ihrem Naturell so viel Zigeunerhaftes und Rassiges abzunötigen als irgend möglich. Als Arsena stellte n,h ^Iv Nenlsvo Elisabeth Rctbbcra. vvr. die bei fleißiger Weiterbildung ihres schönen Material» eine Hoff nung werde» kann. Durch die Mitwirkung Emil Endcrlcins als Ottokar gewann das Quintett i»> ersten Akt. das in der Erstausführung versagte, an klang licher Schönheit. Im ganzen erscheint die erste Besetzung mit Lußmann. Minnie Nast und Liesel v. Schuch edler und rassiger. Vom zweiten Akt ab stand die Ausführung fühl bar unter dem freudig erregenden Einfluß der Siegesbot schaft von Lemberg, die Pauli als Zsupün verkündet hatte. Das ivirktc wie ein Symbol der deutsch-österreichisch ungarischen Verbrüderung, der diese Tat gelungen ist. und begeistert sang das volle Haus unter Begleitung des Orchesters das siegesstolze „Deutschland über alles". P. 2. st* Geheimrat Pros. Dr. Ma; Lehr», der verdienstvolle Leiter des Dresdner Kupfer st ichkabinetrs. begeht am 24. Juni das Fest des sechzig st cnGeburtS- tages. Lchrs ist in Berlin geboren, aber sein Schassen, abgesehen von der kurzen Tätigkeit als Direktor des Ber liner Kupferslichkabinetts, gehört Trcoden, dessen Knpser- stichkabinett er zu einer der bedeutendsten und bestgeleiteren Sammlungen dieser Art machte. 'Noch als Direktorial assistrnt, unter der damaligen Oberleitung Karl Wörmanns. schuf er die Grundlagen zu dem internationalen Ruhm, den heute das Dresdner Kabinett genießt. Für die Ge schichte des Kupferstichs im 16. Jahrhundert z. B. ist das Dresdner Kabinett eine der wichtigsten Studienstätten ge worden. Aber auch die moderne Graphik pflegte Lehr», und aus den Dresdner Kunstausstellungen, die znerst Gott hard Kuchl im Jahre 1807 veranstaltete, stellte er die graphische Abteilung zusammen. Von seinen Werken ist grundlegend seine „Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im 15. Jahrhundert", von der erst zwei Bände erschienen sind. Es ist zu hoffen, daß der dritte Band, der Lchluß- band. nach Beendigung des Krieges heranskommcn wird. Ferner veröffentlichte LchrS ein Werk über „Die ältesten deutschen Spielkarten des Äönigl. Kupfcrstichkabtnetts zu Dresden", die „Handzeichnunaen neuerer Meister im Königs. Knpfcrstichkabinett zu Dresden", den Katalog der im Germanischen Nativnalmttseum befindlichen deutschen Kv"ferstiche des 15. Jahrhunderts und ein Werk über die „Holzschnitte der erste» Hülste des 15. Jahrhunderts im Königl. Kupferstichkabinett Berlin". Eine noll-'-'-digi Uebersicht über Max Lehrs' reiche wissenschaftliche Leist»» gen wird eine Bibliographie seiner Arbeiten geben, die zu seinem Geburtstage vorbereitet wird. st* Theodor Leschctisiki, der berühmte Wiener Klavier Meister, beging seine» 85. G e b u r t ö t a g. Ter am 22. Juni 1880 in Lancnt bei Lemberg geborene Künstler war in Wien Schüler von Czernu und Sechter, beteiligte sich lllli, an den Kämpfen der akademische» Jugend, begründete dann mit anderen die Russische Musikgesellschast i» Peters burg und lebte dort in enger Freundschaft mit Rubinstein. Seit 1878 lebt er in Wien als Lehrer seines Instrumentes, nachdem er seine Birtuvscntätigkeit eingestellt hatte. Er komponierte gefällige, elegante Musikstücke und eine Oper, „Di« erste Falte". Zu seinen Schülern zählen Pnderewsti, Friedman, Eiscnbcrgcr. Die „Stadt der Grazien" zur Kriegszeit. Graz, im Juni. Hoch klingt das Lied von den braven Steirern in der KarpathcnschliMit. Die Söhne des grüinvctßen Berglandes, das sich voni Semmering bis zur Save hin erstreckt, haben im fernen Osten unsterblichen Ruhm sich erworben. Und so stehen die „Bayern Oesterreichs" abermals im Bordcr- grnnde des Interesses. Es ist noch nicht allzu lange her, daß sie im eigenen Lande Kampsrnhm ernteten, damals, als sic mit zäher Energie die deutschen Sprachgrenzen im Süden Oesterreichs gegen slawische und welsche Uebergriffe ver teidigten, damals, als die „Wacht am Rhein" als deutsch- nationales Kampflied galt, als die schwarz-rot-goldene Fahne wie in der Zeit von 1848 entrollt wuBe und wir alle in Deutschland »m das Schicksal der deutschen SUdmark Oesterreichs uns bangten. Alles da» ist nun vorbei seit den, Augenblicke, wo der Weltkrieg allen Völkern Oesterreichs
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