02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150822026
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915082202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-22
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Die einspaltig« Zelle <e«wa 8 Silben) sa Pf., »ie -weiivalitge Zeile aus T-riseN« 70 Pf., dt« zweispaltige Sievame. »eil« 1.50 M. — «n- lündigunaen in Slum- mern »ach Sonn<und Feiertagen erhhhi« Anzeigen - Preis«. — tluswörttge Auftriige nur gegen Porau». bezahiung. JedesBrlegblkiilvPI. iilinstimv vscrilisiiekni- Sarsialaeon. /in-, Vsrirsuf unck Svloittung- von Weckpspisrsn. kinsüsunx von Tins-, Ls^innortrskiniasoNvinvn unci susgsiostsn Wsrtpspisrsn. Lröttnunx iaufsnclvr Ksohnungsn u. SoNsokvorkoNr. /in- unct Vscicsuk trsmcksr Lsicksorton. Vre8clner Hanäekbank ^^tl6N^6S6ll80tlStt llStkS-AIIeS 8, im ÜMö ük? ügii!msiiii!kllsft - Linristiune unct Ankauf von WsoNssin. Vsrwsliung von Wselpspisron, sowis ^ufboveskrung geschlossener Weripsksts. Vsrmistung von teuer. unct vinbruchsicksreri Stsiiifsoiisrn unter Vsrsciiiuk ckss ülistvrs unct ^iitvsrschiuk cier Sank. Seekömpfe im Rigaischen Meerbusen. Weitere Fortschritte vor Breft-Litowsk. — Fortsetzung de» russische» Rückzüge». — kin türkischer Erfolg Sber die knglün-er im Jemen. — Die griechische Kabinettskrise. — Englische Relrutenwerbnngen im „neutralen" Amerila. Der amtliche deutsche Krkgrbericht. (Amtlich.) GrobcS Hauptquartier, 21. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenbnrg: Bei den Kämpfe« östlich von Kowno wurden ISO Ge sungene gemacht und fünf Geschütze erbeutet. Südlich von Konmo gab der Gegner auch seine Stellungen an der Jcsia aus und wich nach Osten zurück. Bei Gndcle und Sein« wurden russische Stellun gen erstürmt. Fn den Kämpfe« westlich von Tykociu verloren die Russen 610 Gefangene, darunter süns Offiziere, und vier Maschinengewehre. Die Armee des GcneralS v. Gallwitz nahm Biclsk and warf südlich davon die Russe» über die Biala. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold: Erneuter feindlicher Widerstand wurde gestern abend und während der Nacht gebrochen. Der Gegner ist seit heute srüh in weiterem Rückzüge. Es wurden über 1000 Gefangene gemacht. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls o. Mackensen: Nachdem der linke Flügel über den Koterka-Abschuitt and den Bug an der Pnlwa-Einmünduug vorgedrunge» war. setzte der Feind auch auf dieser Front den Rück zug fort. Bor Breft-Litowsk und östlich von Wlodawa wurden weitere Fortschritte gemacht. (W. T. B.) Oberste Heeresleitung. Seetümvse im Rigaischen Meerbusen. iAmtlich.s Berlin, 21. August ISIS. Unsere See- strcitk raste in der Ostsee sind in den Rigaische« Meerbusen cingedrungen, nachdem sie sich durch zahl reiche geschickt gelegte Minenfelder und Netzsperren unter mehrtägigen schwierigen RäumungSarbciten Fahrstraßen gebahnt hatten. Bei de« sich hier entwickelnden Vorpostcn- gcsechtcn wurde ei« russisches Torpedoboot der ,Emir-Bucharskii"-Klasse vernichtet. Andere Torpedoboote, darunter „Novik", und ein gröberes Schiss wnrdcn schwer beschädigt. Beim Rückzüge der Russen am Abend -es IS. August in den Moon-Sund wnrdcn die russischen Kanonenboote .Lsi wutsch" und »Kvrejetz" nach tapferem Kampfe durch Artillcriefeuer und Torpedobootsaugriffe ver senkt: 40 Mann der Besatzung, darnnter zwei Offiziere, konnten, teilweise schwerverwnndct. durch unsere Torpedo boote gerettet werden. Drei unserer Torpedoboote wurden durch Minen be schädigt. Bon ihnen ist ein Boot gesunken, eins konnte aus Strand gesetzt, eins in den Hafen gebracht werden. Unsere Verluste an Menschenleben find gering. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: (W. T. B.s gez. Bchnckc. Der amtliche tückische Kriegsbericht. Ko n sta n ti n o pc l. Der Bericht des Gcneralstabo lautet: Am Ufer von Anaforta griff der Feind mit ge ringen Kräften an. Aber er erlitt Berluste, lieb einige Ge fangene in unserer Hand und zog sich in seine früheren Stellungen zurück. Bei Ari-Bnrnu nnd Scddnl,Bahr nichts von Bedeutung. — Unsere Truppen im Armen nahmen nach örtlichen Gefechten die Stadt Lahaj nnd ihre Umgebung ein, die bis dahin einige Zeit in der Hand der Engländer war. Während -es heftigen, IS Stunde» «äh renden Kampfes hatten die Engländer hundert Tote und Verwundcte. Wir erbeutete« vier Geschütze, süns Maschinen gewehre »nd eine Menge Kriegsmaterial. Der Feind wurde geschlagen «nd schlob sich in Aden ein. — Bon de« übrige« Fronte« nichts von Bedcutnng. sW. T. B.s Die Kriegslage im Osten »nd ihre Entwicklung. III. I Schluß.) Berlin, den 20. August 1915. Nach de» amtlichen Nachrichten hat am 17. d. Mt-.'. Oie unseren rechten Flügel bildende Heeresgruppe v. Mackensen den Gegner über den Bug und in die Vorstellungen von Brest-Litowsk geworfen, links neben ihm die Heeresgruppe Prinz Leopold von Bayern den Bug erreicht und mit ihrem linken Flügel achtzig Kilometer unterhalb Brcst-Litvivst auf dem rechten Ufer des Stromes festen Fuß gefaßt, wäh rend in der rechten Flanke des Feindes von der Heeres gruppe v. HindcnbnrgS die Armeen v. Gallwitz und von Scholtz, ostwärts vordringend, sich der Bahn Biels—Bialystok näherten, von der Armee v. Eichhorn der General Litz- inanu in der Nacht vom 17./18. d. Mts. die Festung Kowno mit stürmender Hand genominen hatte, die Armee v. Beloiv in der Gegend von Knpischki (IW Kilometer nordöstlich von Ävivnoj erfolgreich kämpfte. Nach soeben cingegangeneu Nachrichten ist auch die Festung Nowv-Gcorgicwsk mit ihrer Besatzung von 83 000 Mann und mehr als 700 Ge schützen unserem, vom General v. Beselcr geleiteten An griff nach hartnäckigem Widerstande erlegen. Es ist hiernach nicht zweifelhaft, daß die russische Heeresleitung, wenn sic die Absicht gehabt haben sollte, Ret tung aus ihrer schwierigen Lage durch eine Entscheidungs schlacht sei cs am Bug, sei cs in der Linie Brest-Litowok- Bialustok zu suchen, diese Absicht nicht mehr ausführcn könnte, ohne das Heer der Gefahr völliger Vernichtung auszusetzen. In der Front durch Mackciiscn und Prinz Leopold von Bayern hart bedrängt, in der rechten Flanke und im Rücken durch Hiiidenbnrg bedroht, in seiner linken Flanke auf eine Länge von mehreren hundert Kilometern durch das Sumpf- und Waldgcbiet des Pripiat am Aus weichen in südlicher Richtung verhindert, ist das russische Heer zu schleunigem Rückzüge gezwungen. Und das trotz schwerer Verluste immer noch zahlreiche Heer wird, zumal in Anbetracht der geringen Zahl und der Mangelhaftigkeit der ihm zur Verfügung stehenden Verkehrswege, auch die sen Rückzug nur dann ohne schwere Verluste ausführcn können, wenn er durch Vorausfcndung alles Ballastes, zweckmäßige Verpflegnugseinrichtungen »sw. auf Las sorg fältigste vorbereitet ist. Nun hat zwar die russische Heeres leitung im bisherigen Verlause des Krieges bemerkens werte Geschicklichkeit für schwierige Nückzngsbewogungen an den Tag gelegt. Um so mehr kann man ans das in naher Zeit zu erwartende Endergebnis des diesjährigen Feld zuges im Osten gespannt sein. Denn um den Abschluß des großzügigen Opcrations- planes der deutschen und österreichisch-ungarischen Heeres leitung gegen die Front und beide Flanken der russischen Streitmacht, dessen Ausführung anfangs Januar d. I. mit dem Aufstieg einer Heeresgruppe der Verbündeten von Ungarn aus in den Karpathen begann, handelt es sich gegenwärtig. Das erste Ziel dieses Planes, Galizien und die Bukowina von den eingcdrungencn Feinden zu be freien, ist fast vollständig, das zweite, die russische Streit macht über die Weichsel znrückzumcrfen, vollständig, das dritte Ziel, sie von beiden Flanken her zusammenzn- drückcn, soweit erreicht, daß es sich nur noch darum han delt, ob der von ihr in das Innere Rußlands znrück- kehrende Bruchteil nach Zahl und Beschaffenheit noch ge nügt, um daraus im Verlaufe längerer Zeit einigermaßen leistungsfähige Streitkräfte von nennenswerter Stärke wicücrherznstcllen. Das wir- freilich des weiteren auch von den inneren Zuständen des Landes und von den Hilfs mitteln, über die die Regierung für den Zweck noch ver fügt, abhängen. Die Hoffnungen, die unsere anderen Feinde auf die Macht Rußlands gebaut hatten, sind jeden falls bitter getäuscht. Aber was haben sie. so wird man in Rußland nicht minder bitter klagen, getan, um dem Freunde in seiner Not Hilfe zu gcivährc»'? Doch, das mögen sie unter sich ausmachen. Wir aber wollen uns des bisherigen und des zu er hoffenden weiteren Erfolges ohne Ruhmredigkeit und ohne uns in Sicherheit wiegen zu lassen freue». Des Rühmens bedarf cö nicht, wenn Tatsachen so vernehmlich wie im vorliegenden Falle sprechen. Und trotz des Erreichten wer den wir noch viele Opfer bringen müssen, bevor wir an das Endziel des Krieges gelangen. v. B l n m c, General d. Ins. z. D. » Heftige Artillerickämpse am Dnjestr und Pruth. Auf den Fronten am Dnjestr nnd Pruth finden fast ununterbrochen Artillerickämpse statt. Als Vergeltung für die Belegung von Ezcrnowitz mit Flieger bombe» warfen unsere Flieger am Donnerstag Bomben auf die gegnerische Front, die beträchtlichen Schaden anrichteten. (W. T. B.) Die deutschen Kolonisten in Rußland. „Morning Post" meldet aus Petersburg: Die Partei der Rechten fordert äußerst kräftige Maßregeln gegen alle, die in Rußland deutsche Minen tragen. Die Kadetten da gegen warnen vor einer Beschlagnahme des Landbesitzes deutscher Kolonisten, da dies gefährliche Instinkte bei den Bauern wecken und sie auf die schiefe Ebene allgemeiner Plünderungen locken könnte, die vor einem Jahrzehnt die Grundbesitzer so schwer schädigten. lW. T. B.) - Kimdgebml.qctt vor dem Neichskmizlerplilms. Der Dank sttr die Rede des Reichskanzlers und vor allem die Freude über die grostcu und herrlichen Siege waren cs, die Freitag adend, wie wir einem Teile der Leser bereits mitgctcilt haben, Tansende von Menschen zu einer Dankes- und F- r c u d c n k u n d g c b » n g zu dem Palais des Reichskanzler-,' getrieben hatten. Schon um 8 Uhr sammelten sich Mengen an, so daß die Polizei die eisernen Gittertore zum Vorgarten abspcrrtc. Dunkel lag die Wilhclmstratzc, dunkel auch der alte, vornehme, so cr- inncrungsrciche Bau. Allmählich wuchs die Ansammlung: man sah RcichStagSabgeordnctc, Pastoren, selbst Kranken pflegerinnen und Diakonissen fehlten nicht in der bunt- gewürfelten, immer mehr anschwcllenden Menge. Tie Kraftwagen, die vvrbeiwvllcu, tuten nnd kreischen ver zweifelt. Ta öffnet die Polizei nach Verständigung mit der Hausverwaltung die Gittertore, und mit einem gewalti gen Ruck drückt die Menge in den Vorgarten. Diese Frei heit wird allgemein dankbar alc- die Bestätigung dafür be grüßt, daß der Reichskanzler erscheinen will. Diese Er wartung sieht sich belohnt. Im großen Saale über dem Haupteingangc wird cs bell. Die Fenster tun sich ans, und in Feldgran erscheint Reichskanzler v. B c t h m a n n - H o l l w c g. Würdig und still steht die Menge. Um den Reichskanzler scharen sich inzwischen einige Herren der Reichskanzlei, so Untcr- stäatssekrctär Wahnschasse, sowie einige Glieder des Familienkreises. Tic Menge sang entblößten Hauptes: „Deutschland, Deutschland über alles!" und die Bcrsc des Liedes „Ein' feste Burg ist unser Gott". Ala der letzte Vers verklungen war, wandte sich der Reichskanzler an die in tiefster Stille verharrende Volksmenge, die den Hof füllte. Seine Worte klangen fo dröhnend und markig über den Hof, daß man auch draußen jede Silbe vernahm: „Was Sic gesungen," sagte der Kanzler, „ist der brau sende Widerhall des Schlachtendvnncrs aus dem Osten, ist der Jubel nnscrcs Volkes über die Heldentaten unserer Heere. Die russischen Festungen sind zerschmissen wie irdene Töpfe! Aus heißem Herzen danken wir Gott, der uns bis hierher geholfen hat. Machtvoll hat der Reichstag den Sicgcswillen des deutschen Volkes bekundet. Fn einer Sitzung hat er heute 10 Milliarde» Mark bewilligt. (Stür mischer Beifall.» Noch ist der Kampf nicht zu Ende, aber so Gott will, wird der Tag einst kommen, wo cs heißt: was nicht biegen will, muß brechen! (Stürmischer, anhaltender Beifall.) Was Sie gesungen, sei bekräftigt mit dem Rufe: Hoch unser Heer und Volk, hoch Kaiser und Reich!" In dem Gcbäudcdreiecke erbrauste ein gewaltiges drei saches Hoch. Man sang: „Heil dir im Licgerkranz". Daraus erschollen begeisterte Hochrufe ans den Kanzler. Eine Stimme rief zu dem Fenster hinauf: „Dank für die schönen Worte im Rci ch stag e !", nnd wieder ließ die Menge den Kgnzler hochleben. Hierauf stimmte man den Choral „Nun danket alle Gott" an. Aber die Kund gebung wollte noch kein Ende nehmen. „Dank. Liebe n nd Bcrtra u en des d e u t s ch en Volkes !" wurde gerufen, und Hurras erschollen. Ncichstagsabgcordnetcr Liz. Mumm bat nun die Menge, nach Hauic zu gehen, da der Kanzler noch arbeiten müsse. Sv machte man Senn kehrt, während das Flottenlicd erklang. Bald herrschte wieder Ruhe. („Nordd. Allg. Ztg."> Folgende weitere Einzelheiten sind noch zu erwähnen: Alle Klassen der Bevölkerung hatten sich zu- sammcngcflttldcn. Man sah mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse geschmückte Offiziere, alte, ergraute Krieger von 1870, zahlreiche im politischen und religiösen Loben stehende Persönlichkeiten, wie den Gencrglsupcrintcndentcn Lahuscn. den Rcichstagsabgeordneten Liz. Mumm u. a. Tie Frauen welt war ebenfalls zahlreich vertreten, unter ihr viele Kr-ankenpflegeriinien in ihrer kleidsamen Tracht. Auch die Heranwachsende Fügend fehlte nicht: Radfahrer der Jugend- wehr-Kompaguien waren erschienen und trugen dazu bei, das Bild zu belebe» und mannigfaltiger z» geholten. Im Reichskanzler - Palais war man von dieser Kundgebung vollständig überrascht. Dem Reichskanzler wurde erst um 8)7 -Uhr davon Meldung gemacht, das; sich Hunderte vor dem Palais angesammelk hätten nnd ihm eine Huldigung darznbringen beabsichtigte». Der historische Kongrcßfaal wurde erhellt, das Mittelsenster geöffnet und der Reichs kanzler trat heran. Ein Herr aus der Menge nahm das Wort und gedachte der Einkreisiingspolitik König Eduards dcr Rede unseres Reichskanzlers um Donnerstag, des ein mütigen Rcichsiagsbcschlnsses ans Bewilligung der zch» Milliarden, und feierte dann die Großtaten linkeres Heeres. Uebcr eine zweite Kundgebung meldet der „Berl. Lok.-Anz.": Das Kanzlerpalais lag bereits im tiefsten Frieden, als sich um die elfte Stunde wiederum der Vorgarten lang sam mit Menschen zu füllen begann. Eine Schar jüngerer und älterer Herren, jeder mit einem Blatt Papier in der Hand, sondert sich geheimnisvoll von der Menge ab; sie bildet einen Halbkreis, und in dessen Mitte wird ein Stuhl gestellt. Ta tritt ein junger Kriegsfreiwilliger von den Elisgbcthcrn hervor, sicht sich die Zivilisten an und steigt ans den einsamen Stuhl. Es ist Hans Ailbut. der stellvertretende Dirigent der Berliner Liedertafel, und schon schwingt er den plötzlich aus dem Aermel her- vorgezaiibcrten Taktstock. Seine Getreuen singen eine
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