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Dresdner Nachrichten : 27.09.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191509277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19150927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-09
- Tag1915-09-27
- Monat1915-09
- Jahr1915
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.09.1915
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Henry K«rd gegen die englisch-sranzösische Anlethe. Aus Newyork wird berichtet: Henry Kord, der Direktor der groben Automobilwerke in Detroit, erklärt. d„b er seine Fonds den Banken entziehen werde, die die englisch französische Anleihe unterstützen. iW. T. B.s Gras Zeppelin an die Deutsch-Amerikaner. Dem Eannstatter Volksfest Verein in Philadelphia, melcher den Grafe» Zeppelin anläßiich seines Geburtstages „in 8. Juli zum Ehienmitgliedc ernannte und ihm ein iiiiisttcrisch ausgesnlntes Album mit prächtiger Widmung übersandte, ist nilnmelir ein Dankschreiben des Grafe» zu »egangen, worin tK,a, .'.eppelin sagt: „ein wiederholten Malen durste ich »nn die Freude liaben, Ehrenmitglied aeutscher Pereine in Anierila zn werden. Der Antrag eines so geelnien Pereins, wie der Eannstatter Volksfest Verein in Pliiladelpliia, gereicht mir wiederum zur groben Aus zmchunng. ans die ich »m so mehr stolz bin, als die wah ren D e n t s ch - A »i e r l l a n e r gerade jetzt in dem schweren Kampfe, den Denticbiand zu bestehen hat, bei den nerschledensien Gelegenheiten durch die Tat bewiesen liaben. wie sie sich »>>t der alten Heimat eng verbunden fühlen und obne Unterlast bestrebt sind, de» deutschen Brüdern zn helfen, >vo nnd wie immer das mit den bestehenden Völker rechtlichen Grundsätzen siir ein neutrales Land verein bar ist." Mangel an deutschen Karbstossen in Amerika. Der Londoner „Ecoiioniist" schreibt: Der Mangel an K a r b st o s f e » wird in Amerika noch starker als in Eng land empfunden Der Präsident des Kärberverciiis in Philadelphia erklärte dem ..Journal os Evmmeree". das; die »orhandenen Farbstoffe nicht sur je ein dkleidnugssliick der Hälfte der Pevölkerung der Qststaaten ausreichten. Plan werde l>ald meiste Anzüge, Hüte und Strümpse tragen müst'en. >W. T. ütz! Zum Kall Dumba. Der ..Aieuwe Rotterdamsüie Evnrant" meldet ans New »ork: Wie „Newvvrl Enening Post" aus Washington berichtet, liaben die weiteren Priese, die bei Archibald gefunden wnrden, in amtlichen Preisen nicht den geringsten Eindruck gemachi. Ria» beabsichtigt nicht, weitere Schritte ,n unternehmen. lW. T B.» Ei» neiirs hntlandisches Aussukroerbot. 'Pom b'l. Tevtemtzer a>i ist die Ausfuhr von jungen Hengiten und Hüsten ans Holland wieder ver beneu. l W. .s.Pi Pon Dttober an wird in Holland die Anssnbr von H a w >u e l s l e i i ct> wieder gestattei. Für einen Teil der Leser aus dem gestrigen Morgenblatt wiederholte Nacht- Telegramme. Der türkisch-bulgarische Pertrag. «Agcnee Pulgare.l Die halbamtliche „Narodiii Prawa" meldet: Das Protokoll, betreffend die U e b c r g a b e der i> o n der Türkei abgetretenen Gebiete , st '-M gestern von den türkischen und bnlggrischcn Delegierten, die. sich in Dtmotika eing-st'nndcn batten, nntcrzcschnct o worden. sW. T. Bl ^2 Rnmänic» bleibt neutral. ^ b. Kn Vicrverbandslreisen Ivird erklärt, dgst N tt m ä M i, i c n girch fernerhin neutral bleiben werde. Der llnterscckricg. H iReutcr-Mcldung.s 22 Mann der Besatzung des Damv- , Sr fers ..H e s i o n e", die a» der .Enste landeten, berichten, dast Z ^ das Schiff g c s ii n k e n ist. Ein zweites Boot mit 19 Mann Z L ivird nermistt. tW. T. 2tzl ? d . Hesione" ist torpediert worden. >S 5 Errichtnng von Prcisprüfungsstellcu. «L Eine vom Bn n des rat erlassene Verordnung be ^-« ziveckt. den Gemeinden, Kvmmuiialverbänden nnd Handcs- . zcntralbeliorde» e r in c i t e r t c Befugnisse zur Re ^ g» gc! nng d e r P r c i s h ö h e d e r G c g e n st a n d c des Z n o t w c I! d j g e II H e b c n s b e d a r f s Mid zur Ber- « s o r g n n g ihrer Bevölkerung mit Hebens- « m i t t c l n in die Hand zn geben. Pur Schaffung von -«Unterlagen für die Picisregelung und zur Unterstützung ^ der zuständigen Stellen bei der Ueberwachung des Hebens- mittelvcrkehrs sind Gemeinden mit mehr als IttOOtz Ein wolincrn verpflichtet, andere Gemeinden und Kommunal verbände berechtigt, P r c i s p r ü s u n g s st e l l c n zn er V richten. Die Mitglieder dieser Stellen sind zur einen Hälfte TE aus .Kreisen der Warcnerzengcr. der Großhändler und der » Kleinhändler, zur anderen Hälfte aus unbeteiligten Sach ^ verständigen und Verbrauchern vom Gcmciiidcvvrstand zu ^ berufen. Bestellende Einrichtungen derart können bei enl prechender Umgestaltung die Aufgabe der Preisprüsnngs stellen übernehmen. Um aus der Grundlage der Erzcug- »i>gs-, Perarbeitungs- und sonstigen Gcsieliungskosieil die den örtlichen Verhältnissen angemessenen Prciie zu er mitteln. ist eine weitgehende Auskunftspfticht und ins beivndere auch die Mögliclikcit der eidlichen Vernehmung von Zeugen und Sachverständigen zu schassen. Die Erricli niüg von Preisprüsuiigsstellcn siir größere Bezirke bleibt den Handcszeniratbehördeii liberlassen. Kür das Reichs- -ebict wird eine Preisprüsuugsstcllc in Berlin errichtet, der insbelondere die Ausgabe obliegt, den' Reichskanzler in allen die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln betreffenden Kragen zu beraten. Die PreioprüsungSstellc für Lebensmittel besteht aus einem Borstand und einem Beirat. Es ist beabsichtigt, in den Beirat Sachverständige, BundeSratöbcvollmächtigtc nnd Reichstagsabgeordnete. so wie Vertreter aus de» Kreisen der Landwtrte, Grob- und Kleinhändler und der Verbraucher zn berufen. Pur Durchführung der Versorgung ihrer Bevölkerung mit be stimmten Gegenständen des notwendigen LebcnSbedarfS zn angemessenen Preisen könne» die Gemeinde» mit Zustim- niniig der Landeszentralbeiiorde» für die Handel- und Ge werbetreibende» ihres Bezirks Vorschriften Iiinsichtlich des Betriebes, insbesondere -cs Erwerbs, des Absatzes, der Preise und der Buchsiibrung erlasse», die Versorgung unter Ausschluss des Handels und Gewerbes selbst übernehme» und die ausschliestliche Versorgung gemeinnützigen Ein riclitiinge» oder bestimmte» Handels- und Gewerbe treibenden übertrage». Die Handeszentralbchörde» können .Kvmmunalverbäiide, Gemeinde» und Gutsbesitzer siir die Zwecke der Versorgniigsregelnng veeeinige» und ihnen ent sprechende Befugnisse übertragen. Sie können aber auch die Versorgung der Venölkerung selbst regeln. tAm! lick. W. T. B.s Der Stand der Rcichsbank. Kn der Sonnabend Sitzung des Zentralailsfchusfes der Rciciisbank führte der Präsident Dr. H a » r n st e t » unter anderem folgendes anS: Der Sta » d d e r R eichSba n k bat seil der letzten Aiisicbilßsitzung sein befriedigendes Ausselien beibcstalten. Er bewegt sich in durchaus uor malen Bahnen und zeigt nur nerhältnismästig geringe Schwankungen, dank der seit vielen Monaten anhaltenden groben Klüisigfeit des Geldmarktes, die letzteren befähigt hat, nicht nur das neu entstehende Wechselmatcrial des Verkehrs selbst an den Monatsschlüssen säst vollständig, sondern auch de» größte» Teil des Geldbedarfs des Reiches im Wege der Rückdiskontierung von Lchatzanweisungcv auszunehmcn und damit der ReichSbank selbst eine außer ordentliche Ina»ft'rnch»al,»ie zu ersparen. Der gegen ivürlige Stand der Reichsbank wird wahrscheinlich für längere .steil den Höchststand stirer Inanspruchnahme dar stellen. Diese war in den letzten Monaten durch die natur gemäst wachsenden Ansprüche des Reiches bestimmt. Diese Ansprüche aber werden niinmcbr durch das wundervolle Ergebnis der dritten .Kriegsanlcilie für längere Veit ihre anderweilige Deckung finden Diese neue Anlcibe bat dem Reiche nach den bisber sestgestelltrn Zeichnungen l-ülltz Mtl iivncn Mari, davon 21."> Millionen Mark Scbnldbuchzcicb nnngen. erbracht. Es neben noch rin Teil der Auslands zeichnnnge» und die gesamten Keldzeichnnnge» ans. Dieie dritte.Kriegsanteibe ist eine nene Grobtat des deutschen Volles und zum zweiten Male, nach der Mürzanlcilie, die grösste, die w ein Volk aus finanziellem Gebiete vollbracht hat. Die dentjche wirtscbastliche Arbeit bat sich im Kriegs verlaufe den veränderten Vcrliältnisscn immer vollkommc »er angepabl. Sie geht nunmehr nach 11 Kriegsmvnaten beinahe überall ihren ruliigcn und sicheren Gang säst wie in Kricdcnszcitcn. Das ganze Hand ist erfüllt von regster Arbeit und freudigem Willen zur Arbeit. Das ganze Volk ist erfüllt von dem ebenso srcudigcu wie entschlossenen Willen in diesem Daseinskämpfe, den .Kaiser nnd Reich führe», jeder Einzelne an seinem Platze, wie -rauben mit Wehr und Herb, w drinnen mit Gut und Arbeit sich in den Dienst des Gröberen, des Vaterlandes, zu stellen. Aus diesem Boden ist der Erfolg auch der dritten Kriegsanleihe erwachse». Was der Krieg an Ausgaben und Aufivcnduu gen erfordert, ist fast ganz im Hände geblieben und hat hier die alte Arbeit wcitergeführt, neue Arbeit geschaffen und dadurch immer neue Ersparnisse und Kapitalsbildungcn be wirkt, die für die Anleihe verfügbar werden. So ist diese aritte Kriegsanleihe mehr noch als die beiden ersten eine Vvitsanleilic im wahrsten Sinne des Wortes geworden und zu einem neuen Zeichen ruhiger, selbstbewusster Kraft, aber auch des Vertrauens auf unsere Waffen und auf den AuS- gang des Krieges und des Durchhattens, solange cS un seren Gegnern gefällt. Das Ergebnis dieser dritten Kriegs anleihe ist wahr und echt, wie das der ersten beiden, bei denen im freien Börsenverkehr der Preis auch nicht au einem einzigen Tage unter den Ausgabcprcis gesunken ist, sondern sich durchweg darüber gehalten hat. Es ist erreicht durch ein Zusammenwirken eines ganzen Volkes, wie es die Welt noch nicht gesehen hat, und auf das wir mit freudigem Stotze, aber auch mit tiefer Dankbarkeit blicken dürfen. Dieser Tank gebührt, wie den Millionen von Zeichnern, so auch der Iiingebendcn Tätigkeit aller an der Durchführung der Anleihe Beteilig ten, wie der deutschen Presse, allen Vermittlungsstellen, Banken und Bankhäusern, Sparkassen und Gcuosscnschasten, Pvstanstattcn, Hebeusversicherungsgesellschaftcu »sw. sWTB.1 Die neuesten Meldungen lauten: Niederlage der Russe« südlich des grobe» Sumpsgebietes. Wien. tPriv. Tel.) Die Hage aus dem Kriegsschauplätze ftidlicb des groben Sumpsgebietes darf als günstig an gesehen werden. Nirgends gelang es den Russen, trotz der beträchtlichen ausgewendeten Massen und des Einsetzens von sehr zahlreicher Artillerie, irgendwo durchzudringev. Rur ihre Verluste steigern sich in bedeutendem Masse. Ganze Verbände sollen vernichtet sein. Die russischen An griffe zerbrachen an der eisernen Mauer unserer Truppen, i. Franks. Ztg."> Bedrohliche Sage t« Moskau. Kopenhagen. tPriv.-Tel.s Aus Petersburg wird ge. ureldet, daß anläßlich der umfassenden AusstandSbe. wegung und der bedrohliche» Lage die Moskauer Stadt- duma und sämtliche Semstwos des Gouvernements Mos kau zusammengetrcten sind. i„Köln. Ztg."j Die englisch-franzvsische Anleihe in Amerika. Remyork. lKunkspruch vom Vertreter von W. T. B.s Viele Zeitungen warne» vor der Gefahr, welche in der vorgeschlagencn englisch-französische» Anleihe ohne gehörige Sicherheiten lauere und sprechen sich gegen jede Anleihe aus, welche der Verlängerung des Kriege-' dienen kann. Sir erörtern auch die Krage, ob Amerika recht tue, wenn eS Geld zu Munitionsankäusen vergebe. Bundesscnator Hitchock spricht sich gegen dir Anleihe wegen der Höhe ihres Betrages und ihrer Vasicrung auf den zweifelhaften Kredit der Kriegführenden aus. Weiter wird gemeldet, dass Banken im Westen, besonders i» Ehicago. angesichts der Konfiskation amrrikanisctier Kleischsendun ge» durch England wenig Neigung zeigen, sich an der An leihe zu beteilige». sW. T. B.s Abreise der Viervcrbandödiplomatcn in Sofia? Rewnork. Die „Associated Preß" meldet ans Sofia von gestern: Die Gesandten der Ententemächte haben gestern nachmittag dem Ministerpräsidenten Radvölawow ein zeln Besuche abgestattcl. ES wird behauptet, das; der russi sche uns» der italienische Gesandte Sofia verlassen wollen, während der englische und der französische Gesandte zn blei ben gedenken. iW. T. B.s Der Oberbefehlshaber über das bulgarische Heer. London. iPriv.-Tel.s Der Korrespondent des ..Dailn Telegraph" in Saloniki meldet, dab der bulgarische Kronprinz zum Oberbefehlshaber der Heere ernannt wurde, die jetzt mobilisiert sind. s„Kranks. Ztg."> Die bulgarische Gesandtschast in Paris. Lyon. „Progrc-S" meldet aus Paris: Aus der bulga. rischen Gesandtschaft weht die Klagge nicht mehr, doch weilt der Gesandte noch in Paris. Einige Journalisten erhielten auf die Krage, ob die Abreise, vorbereitet werde, die Antwort, es sei noch nicht beschlossen, doch könnten sich die Ereignisse überstürzen und die Hage sich plötzlich ver ändern. iW. T. B.s Zur Lage in Griechenland. Athen. lBerspätet ringetroffen.s GunariS ist tele graphisch zum König berufen worden. «M. D. B.s Znm Wechsel im italienischen Marineministerium. Lugano. Salandra übernimmt an Stelle des krankheitshalber zurückgetretenen italienische» Marine Ministers Admirals Leone Bialc interimistisch das Marine Portefeuille. >„Krkf. Ztg/st Seir Hardie gestorben London. Der Sozialist KrirHardie ist in Glasgow gestorben. tW. T. B.s Krönung des Kaisers von Japan. Zürich. lPriv.-Tcl.l Aus Tokio wird der Petersburger Telegraphcn-Agentur berichtet, bah die Krönung des Mikado am November in Kioto stattsindet. Der Prinz von Wales wird zur Keier erscheinen. t. Köln. Ztg "> Seitliches und SSchsischer. - Se. Majestät der König besuchte gestern vormittag den Gottesdienst in der Kapelle der Billa zu Machwitz. — Kriegsauszeichnungen. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielt Unteroffizier Kurt Hcnscl, Tele- graphcn-Abtcilung 3. — Pastoren - Einweisung. Im gestrigen Vormtttogs- gottesdienste in der A u f c r st c h u n g s k i r ch c in Borstadt Plauen fand die feierliche Einweisung des bisherigen Pfarrers von Gorbitz, Herrn Alfred Schnautz, in das Amt des zweiten Tiakonus statt. Die Kirche war dicht ge- füllt. Unter dem Geläute aller Glocken wurde der neue Pastor vom Gcmeindeyausc nach der Kirche geleitet. Ihm zur Seite schritt der Superintendent Konsistorialrat Dr. Költzsch. Ihnen folgten der Pfarrer Stciubach mit den Vertretern des KirchenpatronS, den Stadträten Dr. Krum- biegel, Braun und Gandil, sowie der gesamte Kirchen- Vorstand. Nach Gemcindegesang und Liturgie erfolgte die Vorstellung des neuen Pastors. Dann verlas Pfarrer Steinbach den Lebenslauf seines Amtsbruders. Danach wurde Pastor Schnaub 1884 zu Düsseldorf geboren: besuchte seit 1892 die Krcuzschule zu Dresden, studierte später in Jena, Stratzburg und Leipzig, wo er 1908 sein erstes theolo gisches Examen ablegtc, das zweite 1919 in Dresden. Da zwischen war er als Vikar in einer lothringischen Diaspora gemeinde, später als HilfSgcistlicher in Leipzig, Vikar in Barmen und Rcligtonslehrer am Gymnasium zu Pierscn tätig. Nach Ableistung seines Militärbienstjahres wurde er UUl in Gorbitz bei Dresden als Vikar und 1912 nac» Selbständigwcrdung der Gemeinde zum Pfarrer gewähll. Nach Verlesung des Lebenslaufs überreichte Stadtrai Dr. Krumb icgel unter Segenswünschen und Hinweis auf die Pflichten des Amtes im Aufträge des Kirchcnpatrons die Bcrufungsurkundc. Hierauf hielt der Superintendent Konsistorialrat Dr. Költzsch die Einwcisungsrcde aus Grund des Schriftwortes Römer 8, 35 „Wer will uns schei den von der Liebe Gottes?" Dieses Gottcswort habe er Einige vorsichtige Striche, zum Teil nach des Dichterkompo nisten eigenen Angaben, kamen der dramatischen Wirkung nur zuguie. Man Hütte da im zweiten und dritten Akt iiigai nnbeiorgt noch mehr lun dürfen, zumal bei rein musikalischen Episoden, wie dem Preis ausgesponnenen Sctilunchor oder bei dichterischen Schädlingen, wie der red 'ligcu Erzäblung des Teufels von der Bärenhaut und der nicht recht klaren Bersühruiigsszene der Nixen. Kür die Besetzung waren in gröberen wie kleineren Partien die öesten Kräfte anfgeboien worden. Ten Titelhelden sang Vogel ström mit prächtiger stimmlicher Krischc und glücklichem Empfinden für das ungezwungene Gehaben des kräftigen Naturburschen. In Charlotte ll h r s Luttcl uaud ihm eine gesanglich ebenbürtige Partnerin zur Seite, deren Änfsannng freilich das Naive. Kindliche der Gestalt Uivas gar zu vordringlich betont zeigte: weniger wäre da mehr gewesen. Als grotesker, bald boshafter, bald ge mütlicher Teufel tänzelte E r mold über die Bühne, durch mnskeryaste Prägnanz sprechgesangliche» Ausdrucks das Profil der drolligen Mürchensigiir schürfend. Sein ivürdi aes Gegenstück bildete P l a s cl, l e s St. Peter, eine Meister- »aste Mischung erhabener Würde nudZchalfhaftcil Humors, untermalt mit Tönen von edelster Schönheit. Wie der ttiiusttcr in der letzten Szene die zum hohen tm ansteigende Phrase in den Abschicdswoiten au Hans nahm, das war eine kleine gesangliche Delikolesie ftir sich. In kleineren r open laten sich noch oltmai, r als Bürgermeister. G rete M errcm N ikisäi und E lisa St ü n zncr als seine Töchter. P n t t l i tz als würdevoller Pfarrer, st, üdia e r als spitzbübischer Gastwirt, M i n n i e st,' a st als vorlaute Kellnerin. B ii s, e l und H a n g c als Bauern und Schmal »an er als Wachtmeister Wild hervor. Letzterer hätte freilich seine Erzählung »vn der Plasscnbiirgasfäre sprachlich deutlicher bringen sotten. Sehr gut waren die Ehöre studiert, nnd für lebendige Bewegung der dankbaren Massenszenen, batte TolIers Spielleitung gesorgt. Tie Dekorationen zeigte» einige mit bekanntem Material ge staltete hübsche Kreiliclitbilder: die Szenerie der Hölle da gegen war ziemlich veraltetes Theater: hier tonnte wohl freilich überhaupt »nr ans dem Wege weitestgehender Stili sierung Erträgliches zustande gebracht werden. Tie eben falls auberordentticl, schwierige Situation des „Höllen- malzcrs" am Scblnb des erste» Altes hatte Ballettmeister Trujanowsti zn einem ganz originellen choreographi- wien Schaustück gestaltet, doch trat der eigentliche drama tische Kein, die Bcrwandlnna Hansens cn den Bärenhäuter, zu wenig hervor, so dah der non den Geschehnissen nicht durch das Textbuch Unterrichtete schwerlich aus den Bühnenvorgängen klug werden konnte. — Datz der äußere Verkauf des Abends ein sehr glänzender und erfolgreicher war, und dast Siegfried Wa,rner persönlich für die Huldi gungen des Dresdner Publikums Lanken konnte, wissen unsere Leser bereits. vr. Eugen Schmitz. t Mitteilnng ans dem Bureau der Königlichen Hos- ihcater. In der morgen, Dienstag, den 28. September, stattsindenden Wiederholung von Smctanas komischer Oper „Tic verkaufte Braut" wird Charlotte Uhr die Titelrolle singen. t Viktoria-Theaier. ,.K r i c d c n im Krieg", Gastspiel Ncn< Ins mit N0. September iäglicb. Kartenverkauf im Theater uon ö Uhr vormittags bis » Uhr abends. Kartenbestellung auch telephonisch Ar. 27 278. Dvnnerstag, den Nv. September beendet das Künsttcrvaar Aenö sein erfolgreiches Gastspiel mit der 22. AussUbrung von „Kricden im Krieg". '! Königliches Schauspielhaus. „W a l l c n st c i n s T o d" in der neuen Einstudierung und Ausstattung hatte am Sonntag ein spannungsvolles Publikum im Schauspiel haus versammelt, das an Schillers gewaltigster Tragödie, am Spiegelbild des Kampfes um Herrschaft und um Krei- heit. dichterische Erbauung suchte und fand. Ein Geist edle» Mastes und ernster Vornehmheit trägt die ganze Wallenstei» Aufführung sin Innern wie im Aeusterlichc». In den Räume» und der Gewandung wird der so unge mein malerische »nd aristokratische Stil der deutschen Re naissance lebendig, und eine schöne Echtheit, eine reich- gesättigte Killturstimmung ist dadurch erzielt. In dieser Umweli steht Lothar M c h n e r t s Wallcnstein als eine Gestaltung voll gemessener Würde und Größe, ein deutscher Wallensteiii, ei» Willcnsmensch mit mancherlei Wider sprüchen »nd Weichheiten, in vielen Zügen dem nach besten Quellen gezeichneten Bilde entsprechend, das Ricarda Huch uns in einer seinen historischen Seclenstudic erst jüngst entworfen hat. Besonders die Unentschlossenheit als Eigentümlichkeit seiner Zeit hat sic betont: darüber hinaus freilich mnst Schillers Wallenstei» auch in die Größe der Tat wachse». Und auch diese Leite tritt bei Mehnert ge bührend hervor, mystisch verschmölze» mit dem inbrünsti ge» Lternenglauben. Lein Wallenstei» ist jetzt eine hohe und reife Knnstleistung. Wundervoll klingt damit die Grä- siv Terzln der H e r m i ir r Körner zusammen, eine kost bare Porirätzeichnnng einer seltenen, mannhaft stolzen und doch weiblich bleibenden großen Frau. Daneben stehen noch ausgezeichnete Einzclschöpfnngcn, wie WahtbergS ernst gehaltener Octavio, die ergreifend leidvolle Thekla von Gertrud Treßnitz und die vornehme Herzogin der Salb ach, Wieck es feinfühlender schwedischer Hauptmann. Neu eingereiht hat sich der diplomatisch zurück haltende Oberst Wränget von Friedrich Lindner und der Max von Willy Klkiuoschcgg, -er die gute An läge des ersten Teils feurig wciterführt, ohne freilich die unglückseligste Gestalt Schillers zu einem wahren Menschen erheben zu können, der mit dem erhöhten Realismus der übrigen Gestalten stilistisch zusammenstimmtc. 1'. 2. 7 Residenz-Theater. ..Das G l ü ck s m ä d e l", das am Sonntag abend zum ersten Male in Dresden über die Bretter schritt, sang und tanzte und als dessen geistige Ur heber auf dem Zettel Max Rcimann und Otto Schwartz zeichnen, wird auch beim hiesigen Publikum sein Glück machen. Es bringt alles mit, was dazu nötig ist: Eine bunte, lebendige Handlung, männliche Rührung und handfesten Ulk, Tanz nnd Gesang und eine Mnsik von ein dringlicher, leicht haftender Melodik, für die der Mitver fasser Schwartz mit glücklicher Hand sorgte. Mit der Be zeichnung Bolksstück aber haben sich die Verfasser eine zn große Schmeichelei gesagt. ES ist ein Publikumstück und zwar im guten Sinne. Daß manche Fäden darin angr- knüpft werden, die weiter zn spinnen die Verfasser dann vergesse», beweist schließlich ebensoviel Erfindungsgabe, wie die geschickte Verschleierung des glücklichen Ausgangs, daß nämlich der junge Baron Lerchcnfcld sich die Schlossers- tochter nachträglich als Leiter der kunstgewerblichen Ab teilung und Teilhaber der Firma Evllmanns Nachfolger „in ehrlicher Arbeit" verdienen will. Die Darstellung, die in- ersten Akte etivas zn derb und schleppend war, geriet weiterhin nnter Earl Witt und K r i c d r. K v r o l a n y i immer besser nnd riß die Zuschauer zu stürmischen Bci- fallsbezeugnilgen hi». Ganz prächtig waren Franz K elix, Wini Grabitz »nd E in i l G ü Ii d in ihren Rolle», denen sich ein Gast, R v b. Kuchs-Liska, Ida Kattner, Rvb. Bond» und alle anderen verdienstlich anreihten. Das Gliicksmädel selbst hat eigentlich nur die Auf gabe, ein liebes, herziges Ding zu sein, und das tat Gr e te Brill nach beste» Kräfte». Getanzt wurde nach bewährten Rezepten von Ballettmeister Gasserl. —ch— , 1' Reidhardts „viebeöinsel" fand gestern im Stadt- Theater zn Leipzig ihre bcifallreichc Uraufführung.
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