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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.10.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151001028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915100102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915100102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-01
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Rrrdnrr Nachrichten ,N.'"L Nr. L7L erNgs ^lssov ' am Donnerstag abend. UurerstaatSfekretär Zimm « rma » n erklärte. Deutsch land denke nicht daran. Hollands Neutralität oder seine Freiheit zu verletze». Llonö George bestätigte im Unterliaus« de« AuS- sland von l70v SchifsSbaueru in Souchawpton, gegen die das Munitivnsgesetz angewendet werden soll. Im Hafen von Brindisi wir- eifrig au der Bergung der schweren Geschütze und der Panzerplatten vom Linsen schiff ..Beiicdettv Brin" gearbeitet. Der bulgarische Ministerpräsident RadoSlawow de- absichtigt. nach Berlin zn reisen; diese Nachricht wirb halb amtlich bestätigt. Der rumänische Ministerpräsident Bratianu er klärte der parlamentarischen Liga, er teile nicht die Ansicht, das, die Stunde für den Eintritt Rumäniens in den Welt krieg gekommen sei. In Spanien ist die Agitation für die Anfrollung der Gibrattarsragc in starkem Zunchmcn vcgrifscn. In Indien wurde ein Traiisportschisf mit einem Bataillon englischer Soldaten vom eigenen Maschinisten, einem Inder, znm Sinken gebrachi. Ais Kandidat für den 8. Dresdner LanütagswahlkrciS wurde von der nationalliberalen Partei Reichsgcrichtsrat Dr. Hei.nzc (Leipzig) ausgestellt. eben nur Barbaren, und unsere Gegner rühmen sich ihrer uvilisierten Kriegführung! Ob die Wörter nicht bald ihren Sinn umkehren werden? Bemerkenswerte Erklärungen im englische» Uuterhausc. Lloyd tzleorge bestätigte auf Anfrage den bereits ge meldeten Ans stand von 1 700 Schiffs bauern in Southampton, gegen die das MunitionSgesctz angcwendet werden solle. Auf Anfrage von BcllaireS sUnionist), ob die Admiralität Mitteilungen über die britischen Unterseeboote in Ser O st se c und den erfolgreichen Unterseeboot Angriff aus das deutsche Schiff „Moltke" machen lonne. erwiderte Mac Namara, die britischen Unter seeboote in de, Ostsee ständen unter russischem Oberbefehl. Die russische Regierung hätte die Berantwortung für das. was veröffentlicht werden dürfe. Lord Cccil sagte auf Anfrage, er könne über die Lage in Persien nur mit größter Zurückhaltung sprechen. Sic sei Gegenstand be sorgter Beratungen. Er erwähnte Angriffe aus britische Offiziere und Konsuln, die osscnvar auf deutsche und öster reichische Ränke zurückzuführen wären. Die Lage würde sich hoffentlich bessern. England habe verspräche!», die Finanzlage Persiens zu bessern und groste Zugeständnisse zn machen. HickS fragt Asgutth. ob er eine volle Er klärung über die D a r d a n e l l c n f r a g e geben könne. Asauitb antwortete, er könne KitcheucrS und seinen eigenen letzten Erklärungen nichts hinzusügen. sW.T. B.) Die Gärung in Indien. Zur lyarung i» Indien teilen verschiedene Blätter ans Bomban mit: Ein Transportschiff mit einen, Baraillvn englischer Soldaten, das zur Unter drückung des Aufruhrs der Eingeborenen in Linkaje be nimmt war, ist aus der Fahrt von dem eigenen PlasMinisten, einem muselmanischen Inder, zum Sinken gebracht worden. Der Inder ging mit unter. (W. T.B.) Ein Minifterrat beim Zaren. «Meldung der Petersburger Tclegr. Agentur.) Im .leiie des Kaisers hat unter dein Vorsitze des Kaisers ein M > nisterrat üattgcsundcn. kW. T. B) Rußlands Gc'dnot. Da eine weitere innere Anleihe in Rußland wenig erfolgversprechend erscheint, plant die russische Negierung, wie von der russischen Grenze gemeldet wird, eine intensive A u s n u 0 u u g d e r o I d s ch g tz c Sibiriens unter Anteilnahme der sinanziellen Kräfte der Verbündeten und der Vereinigten Staaten. Auch die Melallschatze des Urals tollen interessierten Iinanzkreiscu des Auslandes ver pfändet werden. Selbstmord eines russischen Obersten. Berliner Morgenblätter teilen den Selbstmord des in deutsche Gefangenschaft geratenen russischen Oberste» Wollkow mit, der gestanden hatte, der Ur heber der Ermordung zweier feindlicher Ein- w v h n c r des Ortes Schillgallcn im Kreise Tilsit zu kein. Auf seinen Befehl hatten russische Truppen im Sep tember 1914 siinf Einwohner dieses Ortes ausgegriffcn, zwei mit dem Bajonett erstochen und zwei andere ver wundet. Dem snnttcn gelang cs, zu entkommen. sW. T. B.) Russische Schmähungen Bulgariens. Tic ganze russische Presse äußert sich sehr erregt über Bn > garicn und ergeht sich in Schmäh ungen gegen den König Ferdinand. „Nowoje Wrcinia" meint in einem Leitartikel über die Lage am Balkan, das Bulgariens Beteiligung am Kriege nichts an der Lage ändere, fügt aber sofort hinzu, daß die. Aufgabe wr Franzosen und Engländer auf Gallipoli dadurch sehr viel .'cvwickelter werde. Die Politik König Ferdinands S gebe Bulgarien t» bi« Harrb bcr Zentralmächte, denen et nur «ine Statt»» auf brr Linie Berlin—Bagdad sei. Bon der Opposition in Bulgarien aber sei nichts zu erwarten, da sie sich bereit» 1V18 im Kriege gegen Serbien schwächlich gezeigt habe. Die e,uzig« Hoffnung beruhe aus Rumänien unh Griechenland, die jetzt zur Aulehnung an den Bterver- band gezwungen sein würben. In dem Augenblicke, wo bulgarische Heere di« serbische Grenz« überschritten, müsse Rußland Bulgarien den Krieg erklären. tW. T. B.) Russische «ühlereien in Bulgarien. Nach einer Meldung der „Nowote Wremja* hat der Panslavisten- und Oktovrtfteuführer Gut sch kow die bul garische Opposition telegraphisch aufgeforbert. dem Ruse ihre» BaterlandeS nicht zu folgen und sich gegen die aben teuerliche Politik de» König» Ferdinand und den verbreche rischen Verrat Bulgarien», der in der Weltgeschichte einzig dasiehe, auszulehnen. tW. T. B.) Z«r Vernichtung des „Veuedetto Brill". Nach der Mailänder „Sera" wird im Hasen von Brindisi eifrig an der Bergung der schweren Gc- s ch ü tz c und ber Panzerplatten vom Linienschiff „Bencdctto Briii" gearbeitet. tW. T. B.) Giolitti über die Friedens»»«sichten. b. Tic ..Augsburger Bolkszeitung" veröffentlicht eine Aeußerung Giolitti». die au den Leiter einer großen Schissahrtsgcsellschast gerichtet wurde. Es heißt darin: „Ob dieser Krieg überhaupt auf dem Schlachtfeld ent schieden werden wird, ist fraglich. Weder Sieger noch Besiegte werden cö bis zu den letzten Konscaucnzcn kommen lassen. Bei der gegenwärtigen politischen Lage ist cs ganz ausgeschlossen, daß die Mächtegruppen nach dem Krieg dieselben bleiben. Aus Feinden werden Freunde werden und aus Freunden Feinde. Diese poli tischen Neugruppicrungen, die sich vielleicht schon während des Krieges vollziehen könne», werden den Krieg eventuell zu einem frühzeitigen Ende führen. Sehr viel wird der AuSgaug üeö Krieges auch davon abhängcn, wie sich schließ lich tue Gruppierung der Balkanstaaten gestalten wird. Es ist wie beim Schachspiel: Bei aufmerksamem Spiel kann die Partie sehr lange dauern — doch ei» falscher Zug kann die Partie rasch und rettungslos zugrunde richte». .Ich habe die Empfindung, als ob eine Mächtegruppe einen falschen Zug getan Hütte." Der Irrt«« der BierverbaudsiDiplpmN?». lieber Bern wird aus Rom gemeldet: In einem Leit artikel des „Messaggero" führt der Abg. Colajanni aus, daß die Ententediplomaten für den großen Irrtum, die Kraft Deutschlands zu gering eingcschätzt zu haben, verant- wvltlich gemacht werden mußten. Deutschland besitze dank seiner Organisation, seiner geographischen Lage und seiner Eisenbahnen anstatt die Kraft einer Nation von 65 Millionen, die Kraft eine» 130-Million en- Volkcs. tW. T. B.) Die BerziveiflungSkämpfe der Vntentediploumte»«. b. In äußerst anschaulicher Weise schildert der sichtlich gut unterrichtete Korrespondent des „Nieuwe Rotterd. Courant" die letzten krampfhaften Zuckungen der vicr- vcrbändlichcn Diplomaten auf dem Balkan, die anscheinend immer noch auf ein Wunder hoffen, und trotz aller schweren Nackenschlägc immer noch nicht die Hoffnung aufgcgebcn haben, Bulgarien zu schimpflichen und selbst mörderischen Sölünerüicn stcn für die Entente zu pressen, um es dann nach dem bewährten Rezept von 1913 um die Früchte seiner blutigen An strengungen zu prellen. Daß die bulgarische Regierung cs auch weiterhin für ihre Pflicht erachtet, die immer höher gehenden Offerten der Balkanschacherer cntgcgenzunchnren, ist begreiflich, sicher ist aber auch, daß die verantwortlichen Männer Bulgariens sich keinen Illusionen darüber bin- gebcn, was ihrer wartet, wenn der Biervcrband den „teiomphe tina!" davonträgt. Auch über den Wert der Ver sprechungen eines Verbandes, in dem sich zwei Verratet- staaten befinden, durfte Herr Radoslawow nicht im Zweifel sein. „Man hatte hier allgemein erwartet," so schreibt der holländische Korrespondent aus Sofia, „daß die Entente ihre Versuche, Konstantinopel mit Hilfe der Bulgaren zu er obern. endlich aufgcgebcn hätte. Um so größer war die Uebcrraschung, als am 14. September die Diplomaten des Bierverbanöes wieder, einer nach dem anderen, bei Rados lawow erschienen, um ihm neue Vorschläge zu unterbreiten. Und doch hatte der russische Gesandte an allen Ecken und Enden erklärt, daß die Entente keine weiteren Versuche machen würde. In den neuen Vorschlägen wurde die Be reitwilligkeit ausgesprochen, die nichtstrittigcn mazedoni schen Gebiete sofort abzutreten, unabhängig von etwaigen anderweitigen Gebietserweiterungen der übrigen Balkan staaten. Diese Zusicherung haben die Gesandten noch durch allerhand mündliche und schriftliche Zusätze erweitert und schmackhafter gemacht. So hat der britische Vertreter sogar schriftlich bestätigt, daß das abzutretendc Gebiet vorläufig von italienischen Truppen besetzt werden sollte. Ter russische Gesandte hat dem hinzugefügt, daß die Abtretung in Raten erfolgen sollte, um den Serben die bittere Pille zu versüßen. Die Gesandten bedeuteten dem Minister präsidenten. daß sie so rasch wie möglich eine unzweideutige Antwort erwarteten, und daß die Entente alle bisherigen Borschläge als null und nichtig ansehen würbe, fall« ein« ablehnende Antwort erfolgt. Das Kabinett Radoslawow scheint aber noch nicht alle Möglichkeiten, die Antwort zu verzögern, erschöpft zu haben, den» die neue» Vorschläge geben wieder Anlaß zu weiteren Fragen und Aufklärungen, Bvr allem ist in dem neuen Anerbieten nur von de» im serbischen Besitz befindlichen Teilen von Ntazcdonten die Rede. Hierbei ist der Regierung, wie au» guter OueLe versichert wird, die folgende beruhigende Erklärung ab» gegeben worben: Die Truppen, die Mazedonien vor- läufig in Besitz nehmen sollen, werde» zu diesem Zwecke in Saloniki gelandet werden und daun gleichzeitig da» Hinterland besetze», um «» nicht wieder a» Griechenland zurückzugeben. Ferner soll den Rumänen die Verfügung über die ihnen zugedachten Gebiete Ungarn» so lange vorenthalten werde«, bis sie nicht die Dobrudscha an Bulgarien abgetreten haben sl). Neberdte» enthält die neue Note nur unbestimmte An gaben über dt« Verpflichtungen, die Bulgarien gegenüber der Entente aus sich zu nehmen hätte. Fest steht nur, daß Bulgarien seine gesamte Armee zur Verfügung stelle-, müßte, um Konstantinopel von der Landsette zu erobern. Nach der Einnahme bcr türkische» Hauptstadt hätten die Bulgaren sich Sann zurück-u-tehen, wobei sie auch sofort de» zweiten, westlichen Teil von Maze- donteii erhalten würden. Außerdem würde Bulgarien auch finanzielle Unterstützung erhalten. Nickt nur in Regierungs-, sondern auch in cntente« freundlichen Kreisen wird betont, daß diese Vorschläge wichtige Punkte enthalten, die sie für Bulgarien nahezu unannchm bar machen. Bor allem ist cs die Wa h I d e r I ta l ie n e r sür die Besetzung von Saloniki und Mazedonien. Alle Bul garen. welcher Richtung sic auch angchörcn mögen, erklären rund hclauS, daß eine solche tteberschwemmung der Balkan kalbinsel durch Italien unbedingt verhindert werden müßte. Zweitens will man Sicherheit darüber haben, wer in Kon- stantinopel und an der Meerenge nach dem Abzüge der Bulgaren Herr werden soll. Diese Frage ist für den bul garischen Handel und die Schiffahrt von größter Bedeutung. Man erachtet es nicht im Interesse von Bulgarien liegend, diese Herrschaft an Rußland zu übertragen, ebensowenig möchte man England im Besitze der Meerenge wissen. Die Neberzeugilng ist allgemein, daß es im Interesse von Bul garien läge, wenn die Türken am Bosporus und den Dar danellen blieben. Diese Lösung scheint auch den Rumänen die vorteilhafteste. Drittens ist man auch über dte Haltung im unklaren, die Rumänien entnehmen würde, falls Bul- garten sich auf die Sette der Entente stellt. Mehr als alles andere ist aber dem bulgarischen Volke der Gedanke unsympathisch, daß eS gegen die Turkcn ziehe» müßte. Man fragt sich allgemein, wie Bulgarien dazu käme, fremde Gebiete für andere zu er- ober», statt zur Eroberung derjenigen Provinzen ins Feld zu ziehen, die man für sich selbst verlangt." Die Haltung der rumänischen Regierung. Bei Ucberrcichnng des Beschlusses der rumänischen parlamentarischen Liga, die Regierung zu einem entschiede nen Auftreten gegen die Freunde der Mittelmächte und zu einem bewaffneten Anschluß an den Biervcrband aufzu fordern, antwortete der Ministerpräsident Bra- tianu der Abordnung u. a., öle Regierung teile nicht die Ansicht der Liga, daß die Stunde für den Eintritt Rumä niens in den Weltkrieg gekommen sei. Er wisse, daß er sich auf die parlamentarische Mehrheit stützen könne. Das nationale Wohl aber verlange eine Unterstützung von allen Seiten. Im Namen dieser Interessen bitte er, alles zu ver meiden. was die Stellung der Regierung erschwere. lWTB.) Die Wahlen in Neu-Griecheula»d. 6. Aus Athen wird gemeldet: Ein königliches Dekret, das die Vornahme von Wahlen auf den Inseln JmbroS, Tcnedos und Castclloriza anordnct, erregt größtes Aufsehen, weil man der Ansicht ist. daß die Regierung hier mit den ersten Schritt zur Annexion der genannten Inseln unternimmt, dem auch in kurzer Zeit die Annexion des Nordcpir « s folgen werde. Spanien und die Gibraltarfrage. >>. Verschiedene schweizerische Blätter bringen Auszüge a»S spanischen Zeitungen, woraus hervorgeht, daß die Agi- ialion in Spanien sür die Ausrollung der Gibraltar srage in starkem Zunchmcn begriffen ist. In den letzten Woche» fanden wieder in Barcelona und Sübspanicn zahl reiche Versammlungen statt, die Kundgebungen zur Gibraltarfragc veranstalteten. Englands und Frankreichs erschütterter Kredit. Die Londoner „Morning Post" meldet aus Ncmnork: Die Anleihe stellt ein Kompromiß dar. Die Kom mission erhielt nicht alles, was sie wünschte, namentlich was die Größe der Anleihe betrifft. In Amerika war der Ein druck weitverbreitet, daß das Sinken der Wechselkurse eine finanzielle Schwächung oder die wirtschaftliche Erschöpfung Englands bedeute. Die Bankiers verlangten daher kolla - terale Sicherheit an Wertpapieren. Die Kom- miisivn ging darauf nicht ein. sondern betonte, daß der Kredit der Rcgierunaen Englands und Frankreichs unan fechtbar als Sicherheit ausreichend iei. Tie Folge war. daß der Anleihebctrag um die Hälfte herabgesetzt und der Ausgabeprcis unter Pari festgesetzt wurde. sWTB.) Krmst und Wissenschaft. V* Mitteilung der Königlichen Hoftheater. König- l i ch cs Op e > n >> a u s : Sonnabend, den 2- Oktober, findet zum erstenmal in dieser Spielzeit eine Aufsnhrnng der ..Walküre" statt. Besetzung: Sicgmnnd: Adols Luß- mann iznm ersieiimalGHuvding: Georg Zottmapr, Wotan: Werner Engel lzuni erstenmal», Sicglinde: Eharlvtlc Uhr! iznm erstenmal!. Brünnl,ilde: Eva Plaschkc-v. d. Ostens izunr erstenmal). Fricka: Anka Horvat. Gerhilde: Elisa Sttinzner, Ortlinde: Grete Merrcm Nikisch, Waltrantc: Magdalena Scebc, Schwertleite: Anka Horvat, Hclmwigc: löerta Barbn, Sicgruiic: Licsel v. Schuch, Grimgerdc: Frieda Gollmcr, Rvßwcißc: Minna Wolf. Anfang 6 tthr. 7* Mitteilung des Residenzcheatcrs. Z v o n 11N t l Ltrmac. Wcr ! n , der erste Opcrcttentenor des NesidciiztlicaterS, ist am TienSkag abend im hiesigen Fohaiinsiadtcr Krankenhaus im Alter non erst '.'8 Jahren nach kurzer, aber schwerer Krankheit ge. starben. Ter Künstler, der vorher ani .Kiniigl. ü'andesilieaier in Agram wirkte, wurde nach einem crsolgrcichcn Gastspiel als ...stigciinerbaroii" verpslichiei und trat mit Beginn der Winter- spielzeit in den Verband des Residenziheatcrs rin. Ter mit selten schönen Liimmiiteln begnbie Künstler baue sein hsestacs Engage ment angenommen, »m sich ganz der deutschen Operette zn widmen. s* Eiierarhistorische Vorträge. Für die litcrarüisiorisch- tnnsilcrischcn Vorträge über moderne Bteralur vom Königs. Hos- ichainvicler Tr. Mols :lio en ne le werden auch Etnzelkartcn ansgcgcben. Der erste Vortrag sindct Mnntag. den 1. Oktober, »i Laote des Palast-Oolcls Weber nachmittags sjä Uhr statt. Themen Emaniic! Gcibcl, zu seinem 100. Geburtstag «„Meister Andrea" — „Echtes Gold wird klar im Feuer"). — Karten bet L. Bock, Prager Lirahe 0. * Die Volksknnstabende zum Beste» notleidender Musiker, mit deren Ertragnissen im vorigen Winter so viel Gute« gestiftet werden tonnte, sollen auch in der kommenden Konzertzeit, wenn auch in geringerer Zahl, wieder ftattsindcn. c* Der Geheime Kirchenrat Professor Dr. theol. et phil. Georg Heinrici in Leipzig ist am Mittwoch abend einem Herzleiden erlegen. Er war Ordinarius für ncutestament- lichc Theologie und Direktor des neutestamentltch-exegeti- scheu Seminars an der Universität Leipzig. 1844 war er in Karkcln in Ostpreußen geboren. Seit 1892 wirkte er in Leipzig. Am weitesten bekannt wurde seine Untersuchung über „Hellenismus und Christentum"; seine sonstigen wissen- schaftlichen Werke beschästigen sich hauptsächlich mit Geschichte und Erklärung des Neuen Testamentes. r* Der Hosburgschouspieler Bernhard Baumeister' feierte am 28. September seinen 8 7. Geburtstag. 7* Der Bildhauer Kaspar v. Zumbusch, dessen Tod wir! gemeldet haben, war besonders als Dcnkmalschöpscr und' Porträtist von hervorragender Bedeutung. In München, wo er seine Ausbildung erkalten hatte, schuf er die Porträt büsteir von Ludwig 1. und Richard Wagner, und vor allem das große Denkmal des Königs Maximilians ll. st87öi mit feinen großen Idealgestalten am Sockel. Ludwig II. über trug Zumbusch viele Aufträge, so zu den in Marmor aus geführten Gestalten aus Wagners Musikdramcn. Ferner schuf der unermüdliche Plastiker Porträtbüsten von Kaiser Franz Joseph, Liszt. Sophie Schröder und vielen anderen, das Llcgesdcnkmal in Augsburg und die Aolosialstatuc des Grasen Rumsord in München. Seit 187N wirkte Zumbusch in Wien, wo er vor allem das Bccthoncn-Dcnkmal am Lchwcrrzenbergplatz geschaffen hat, ferner das Denkmal der Maria Theresia, das Rcitcrdenkrnal Radctzkns, das Denk mal des Erzherzogs Albrecht, des Arztes Billroth. ein Kolossalbild Wilhelms I. für Westfalen, ein Denkmal des Herzogs Leonhard von Meiningen >1908). Zumbusch fußte aus Rauch, hat sich aber zu starker eigener Gcstaltungsart durchgerungen und der Porträtplastik der Gegenwart einen großen monumentalen Zug zu wahren gewußt. Ter Künst- ler war 1880 in Herzebrock «Westfalen) geboren, hat also ein Alter von 85 Jahren erreicht. -c* Ein Thüringer Heimatmuseum. Im Ltadtgartcn in Rudolstadt wurden zwei altertümliche Bauernhäuser ans dem Thüringer Walde ausgestellt und als Heimat museum eingerichtet. Adolf Adam Lberlilrrder. Ju seinem 70. Geburtstag am 1. Oktober. Ein gruudgütigcr Mensch, mit klaren, tiefen, fast trau rigen Augen, so blickt uns Adolf Adam Oberländer aus dem Gemälde seines treuesten Freundes und Verehrers Len- bach entgegen. Eine alles umfassende Güte ist auch der wesentliche Eharakterzug in der Seele des großen Humo risten. der seinen Ruhm dadurch gewann, daß er sich mit nie fehlender Sicherheit die kleinen Schwächen seiner lieben Mit menschen aufs Korn nahm. Aber sein Spott verwundet nicht tief; er will nur aufmerksam machen aus die Lächerlich- 's^ikön kwL ??k>i>ns »nd der menschlichen Gewohnheiten. Einer seiner Krittler hat einmal aus ihn das Wort geprägt: er lächelt die Menschen aus. Diese trcsscndc Charakteristik des ernsten Humoristen könnte man noch dahin ergänzen, daß man sagte, selbst die von seinem Stift gezeichnete» Men schen lächeln mit dem Meister, der sic so liebevoll karikicri. Allerdings isi Karikatur in dem Sinne, wie wir sie heute verstehe», nicht die richtige Bezeichnung sür Oberländcrs Kunst. Die Karikatur von heute läßt dnö Scharfrichterbcil mit unerbittlicher Grausamkeit hcrniedcrsausen: sie ist giftia, gallig, hart, »ud sie ist vor allein vollkommen aus Aktualität gestellt. Die Blätter OberländerS waren nie in diesem Sinne attuell. Ihre Wirkung ist infolgedessen nicht an den Augenblick geknüpft, was besonders erfreulich zutage tritt, wenn man die stattliche Zahl der gesammelten Zeichnungen aus den „Fliegenden Blättern" üvrchsieht, die eine Auslese des Besten enthalten, das er geschaffen hat. Allein schon die Art der Anlage der einzelnen Zeichnungen verschafft ihr eine weit über den Tag hinausgeheiidc Gültigkeit. Oberländer Hot nicht die leichte Hand seines großen Kollegen Wilhelm Busch, mit dem er die im Grunde ernste Anschauung des Lebens teilt und mit dem er auch sonst viele Eharakteranlagen gemein hat; ihm ist eine be dächtige Gründlichkeit eigen, die aus der doch nur sür den Tag bestimmten Zeichnung ein Bild macht. Diese Zeich nungen sind von einer erstaunlichen Reife, beinahe ab geklärt. Busch konnte seine köstlichen Szenen nur durch geniales Hinwcrfcn zustande bringen; Oberländer, der an jedem Blatt mit ausgesprochener Liebe hängt, braucht für seine lomische Welt viel Einzclwcrk, das sichtbar ans einem eindringlichen Studium beruht. Aber der Regensburger Meister beobachtet nicht nur, er sieht. Liebevoll sieht er die Menschen, die Tiere, die Dinge, und er vergoldet sie. mit einem feinen Humor. Nur selten erheben sich seine Zeich nungen zur Groteske. Dazu ist Oberländer viel zu sehr Lyriker. Man sehe sich nur einmal den landschaftlichen Hintergrund seiner Federzeichnungen an, etwa die Silhouette einer Stadt, oder den phantastischen Hintergrund vieler der Zeichnungen deö «Biehmarktcü in Timbuktn". Wer sich in die Zeichnungen deö Künstlers vertieft hat, der erstaunt nicht, daß sich Oberländer in den letzten zwei Jahrzehnten der Malerei zugewandt hat. Das erste große Oelbild, das erschien, bieß „Resignation" und zeigte einen heiligen Einsiedler in der Oedc mit einem Löwen. Später griff er dann bet seinen Gemälden aus alte Illustrationen aus den „Fliegenden Blättern" zurück, die ja, wie gesagt,
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