01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.10.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151022019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915102201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915102201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-22
- Monat1915-10
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.10.1915
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60. Jahrgang, äis 2V3 Freitag, LL. Oktober 1616. L8SG Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Sammelnummer für sLmtl. Telephonanschlüsse: 2S241. Bezug»-Gebühr vierteitithriich In Dreeden bei zweimaliger Zuttagung (»»Tonn- unb Montagen nur ein mal) 2,«b M., in de» Vororten 3.30 M. Bei einmaliger Zustellung durch di« Post 3 M, (ohne Bestellgeld). Anzeigen > Preise. Die einlpallige Zeile (etwa S Silben) 3U Ps>, BorzugspIShe und Anzeigen In Nummer» nach Sonn- und Feiertagen lautTarif. —Auswärtig«AusirSge nur gegen Vorausbezahlung. — Belegblatt l»Ps. Hauptgeschäftsstelle: Marienstratze Z8/40. Truck und Verlag von Llepsch LReichardt in Tresden» Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe („Dresdner Nachr.") zrüäjstg. — Unoerlangie Schriftstücke werden nicht aulbewahrt. Lvrnpklssler inseitiet unck s-sornllLUl 50 ?k. Versanck nach auswärts. LSulLl. Solspotdskv, Vrosüvll ä., Veorssvtor. Ti Bk E' Kleine Kioe 81.2'/r kk. ^bll-Maekt.. 5 .. W.MW-UM'i'-.WMW.Kulo-Klud „ 6 .. vnterkaltungs- uncl Vesekättlgungs-Splels LroNe Lusn,siil in Xelse- Nsutioitnn. Lsliulctrpiv!» iiie l,srse,tte. s. k. IMIN. "KLN Milk SlkM W. I/tlkNtM» I ->«.«-! iMi-Ss kMtsr TW« Deutsche Fortschritte an der Düna. Heftige Kömpse am Styr bei kzartorysl. — Vordringen der deutschen Truppen bei Ripani und im Morawatale. — Fortdauer des bulgarischen Vormarsches. — Griechisch-bulgarische Verhandlungen. — Kämpfe großen Stils an der italienischen Front. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. MmtNch.f Grobes Hauptquartier, 2t. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz. Seine besoudcreu Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v» Hindenburg: Nordöstlich von Mita« gewannen wir das Düna- Ufer von Borkowift bis Berscmttnde. Die bisherige Beute der dortigen Kämpse beträgt im ganzen 17LS Ge fangene, 8 Maschinengewehre. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold: Oestlich von Baranowitschi wurde ein russischer Angriff durch Gegenangriffe znrückgemicsen. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Am Styr in Gegend von Czartorysk nahmen die örtlichen Kämpfe einen gröberen Umfang an. Bor erheb licher Uebcrlegeuhcit mutzte ein Teil einer dort kämpfen de« dentfchen Division in eine rückwärtige Stellung zurück gehen, wobei einige bis zum letzten Augenblick in ihrer Stellung ausharrcnbe Geschütze verloren gingen. Ein Gegenangriff ist im Gange. Balkan-Kriegsschauplatz. Die verbündeten Truppe» folgen ans der ganzen Front de« langsam weichenden Feinde. Aus der stark befestigten Stellung nördlich und östlich von Ripauj sind die Serben in südlicher Richtung ge worfen. Unsere Bortruppcn erreichten Stepojcvac- Leskovac —Baba. Westlich der Morawa dringen deutsche Truppe» über Scleoac und Saraorci, öst lich des Flusses über Blaskido, Nasanac nnd aus Nanovac vor. Bulgarische Truppen kämpfen bei Ncgotin. Weiter südlich erreichten sie Strabe Zajecar — Kjuazcvac. lW. T. BI ObersteHeeresleitnug. Sefterreichisch-imsarischer Krieirdericht. Wie«. Amtlich wird verlantbart. LI. Oktober ISIS: Russischer Kriegsschattplatz. Westlich und südwestlich von Czartorysk wurde auch gestern den ganzen Tag über heftig gekämpft. Süd östlich von Knlikowice wehrten österreichisch-ungarische und deutsche Truppe« starke russische Angriffe ab. I« den gestrige« Kämpfe« am Styr wurden 180« Gefangene und drei Maschinengewehre eingebracht. Bei Nowo - Alcksiniek «mrde heute früh ein Borstoh des Gegners vereitelt. Sonst nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Au der ganzen Giidwcstsront sind Kämpse groben Stils im Gange. In Tirol brachen gestern zahlreiche starke Angrisse der Italiener an «»seren feste» Stellungen zusammen. So schlugen unsere Truppen auf der Hochfläche von Vielgereuth in der vorvergangcncn Nacht sechs Angriffe zurück und wiese« gestern tagsüber den anstür mende« Feind dreimal ab. Das gleiche Schicksal hatte dort ei« hente nacht mit sehr starken Kräften geführter Auarifs des Feindes. Auch in den Dolomiten find neue italie nische Angriffe im Col dt Sana, am Monte Sief und bei der Grenzbrücke südlich Schlnderbach abgcwiese« worbe«. Der Feind, der sich in diese« Gebiete schon tagelang abmüht, konnte nirgends auch »nr de» geringsten Erfolg erziele«. A« Sarnischc« Kamm «nrde westlich -es Wolayer See« ei» Angriff italienischer Alpentrnppen znrückgcschlage». I« Küstenland« hat sich bas feindliche Artilleriesener z» grdtzter Heftigkeit gesteigert und hielt tagsüber gegen die ganze Fsonzofront an. AnnähcrungÄvcrsnche feindlicher Infanterie und technischer Truppen scheiterten in unserem Infanterie» «nd Maschinenrewehrsencr. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere Truppen rückten in Sabac ein. Die Ebene der Macva ist vom Feinde gesäubert. Die Armee öeS Generals der Infanterie v. Kocvcß «nd die beiderseits der Morawa vorgchende» deutschen SireUkrästc drinnen in engem Zusammen schlich immer tiefer in das serbische Gebiet vor. No» den österroichisch-unnarisckzen Truppe» des Gene rals v. Kocvcß rückte die westliche Krastgruppc ans den Holzen der Kolubara bis in das Müudnngsgeläude der Tnrija vor, indessen die östliche südlich von Grocka unter Kamps die NalIa-Niedernng überschritt. Die Bulgaren gewannen zwischen Zajccar—Knja- zcvac das Timok-Tal und näherten sich östlich von Pirot den Hauptwerke» auf Geschützcrtrag. Eine ihrer Armee» erkämpfte sich vorgestern mit den Bortrnppen den Anstritt in das Recken von ttumanomo und in das Wardar-Tal. Der Stellvertreter des Chefs deö Gcncralstabö: sW. T. BI v. Höser. Fcldmarschall-Lcutnant. IMederger. Gallipoli — Saloniki: das gleiche Bild! Tort wird Rusiland, hier Serbien von England. Frankreich und Ita lien im Stich gelassen. Rußland will wohl, mit Bezug aus die Dardanellen sogar sehr heftig und leidenschaftlich: cs möchte wohl auch Serbien gründlich helfen, aber eS kann nicht. Die anderen Vierverbandsstaatc» dagegen konnten wohl noch, aber sie wollen nicht, weil ihnen die Sache zu eklig und opservoll wird: sie sind eben Drückeberger im großen Stile. Der Verlauf der Ereignisse an den Darda nellen bestätigt die Nichtigkeit dieses Urteils in besonders überzeugender Weise und gibt eine klare Borstcllung davon, wie zögernd, unentschlossen und schwankend die Haltung der Negierungen in London, Paris und Nom in dieser Frage von Anfang an gewesen ist. Den Ausgangspunkt hatte die ganze durch und durch verfehlte und verfahrene Aktion in dem gärenden russischen Drange nach endlicher Erfüllung des Testaments Peters des Großen, das dem Zarenreiche die Morgenröte einer glanzvollen Zukunft in dem Besitze der Dardanellen und Konstantinopels zeigt. Bald nach dem Beginne des Krieges wurde von russischer amtlicher Seite vor versammelter NcichSduma laut nnd nachdrücklich die Eroberung der Meerengen und Stambuls als das eigent liche russische Kriegsziel verkündet. England und Frank reich wollten aber von vornherein nicht recht an die gefähr liche und anssichtslosc Sache heran und erst, als von Peters burg aus immer deutlicher gehaltene Mahnungen er gingen, begann man in Paris die bittere Pille zu schlucken, und präsentierte auch in London ein gleiches Exemplar mit dem so nachdrücklichen Ersuchen, nunmehr keine Un- bckömmlichkeit weiter vorzuschützen, sondern dem französi schen Beispiel zu folgen. DaS half denn auch wirklich, und so bekam die Welt im Anfang dieses Jahres das Schauspiel des französisch-englischen Flvttenangriffs auf die Darda nellen zu sehen. Dabei spielten wiederum die Engländer die Nolle der Drückeberger in erster Linie, indem sic von dem Augenblick an, wo ihre Flotte von dem türkischen Feuer schwer mitgenommen wurde, prompt de» Franzosen den Bortritt überließen und ihre eigenen Kräfte dermaßen schonten, daß den Franzosen darob die Galle übcrlief und diese nun ihrerseits »Leine zogen", nicht ohne ihrer Ansicht über das englische Verfahren scharfen Ausdruck zu verleihen: zwischen Delcasss und Grey soll es aus diesem Anlaß zu recht deutlichen Auseinandersetzungen gekommen sein. Als die Unmöglichkeit, die Dardanellen von Ser Sec auS zu bezwingen, sich mit genügender Klarheit den leitenden Größen des Bierverbandes eingeprägt hatte, ver suchte man die Sache von der Landseite, von der Halb insel Gallipoli aus. Dort aber wurden noch schltm. mere Erfahrungen gemacht, als bei den Kümpfen zur See. Immer geringer wurde aus englischer Seite an gesichts der unsagbaren Leiden des Landfeldzugcs gegen Äe Dardanellen die Neigung -ur Fortsetzung des Unter nehmens, und im Oberhailse gab sogar einer der Lords der Negierung den unverblümten Nat, die ganze Aktion »»verweilt an den Nagel zu hängen. Gleichzeitig nahm auch auf französischer Seite die Abneigung gegen die Fort führung des hoffnungslosen Angriffs zu, und der Rück tritt Deleasß's, der zuerst der Hanpttreiber bei der Sache gewesen und erst abgejlant war, als England sich in io ausfälliger Weise nur eine führende Anteilnahin-: hcrilindrücktc, ließ erkennen, wie wenig Stimmung im französischen Volke für das Unternehmen vorhanden mar. Italien tollte schließlich als Lückenbüßer aus den Plan trete», aber cs drückt sich nach allen Ziegeln der Kunst mit der geradezu klassischen Ausrede, daß es weiter keine Verpflichtungen gegenüber dem Vicrvcrband außer einer kräftigen Offensive gegen Oesterreich übernommen habe, wofür cS in der russischen Presse allerlei wenig schmeichel hafte Vcmerkuilgen zu hören bekam. In dieser Not kam der Hilfcrus von Serbien nnd die Ablenkung der allgemeinen Aufmerksamkeit nach dem dortigeil neuen Kriegsschauplatz. Nun hatte man einen Grund gesunden, um von Gallipoli die Truppen allmäh lich mit guter Manier wcgzuziehcn nnd sic sür die serbische Hilfsaktion zu verwenden. Diesmal sollte die Sache „mit Volldampf" in Angriff genommen werden: denn Serbien lvnnte nicht lange warten. Es wurden alsv englische und französische Truppen in Saloniki unter Verletzung der griechischen Neutralität ausgeschisft, aber in welchem Tempo! Ter „Volldampf" verwandelte sich in ichneckcn- artige Langsamkeit, und als glücklich einige Truppenteile festen Boden in Saloniki unter den Füßen hatten, zer brach mau sich den Kops darüber, vb man die Beförderung aus der Eisenbahn Saloniki—Nisch tropfenweise vvrnehinen oder so lange warten sollte, bis das ganze Korps aus- geschifft worden wäre: das hätte dann mindestens einen Monat Verzögerung bedeutet. Während so die englischen und französische» Drückeberger in Saloniki beratschlagten — die italienischen hatten sich wieder, ebenso wie ans Galli- poli, gar nicht erst sehen lassen —. nickten die Vulgaren gegen die Eisenbahn Saloniki—Nisch Hera», zerstörten sie bei Branjc und bedrohten sie an verschiedenen andere» wichtigen Punkten. Das war Pech, ausgesprochenes, un» angenehmes Pech sür die „tatenlusligcn" Freunde des be drängten Serbien! Sv etwas tonnten sie doch unmöglich voraussehen, und wenn nun die Hilfscxpedition wieder, wie so vieles im Vierverband, nicht llappen will, kann dann Serbien mit Recht deswegen einen Vvrwurs gegen seine „uneigennützigen" Freunde erheben, die ja doch mit dem größten Eifer darauf und daran sind, den serbischen Staat vor -er ihn bedrohenden Vernichtung zu bewahren? Nein. Serbien darf sich nicht beklagen, daß es von seinen Freun den im Stiche gelassen werde! So versichern die Viervcr- bändler ringsumher, aber vb sie damit bei den Serben Glauben finden, das steht aus einem anderen Blatte. Der serbische Kronprinz soll kürzlich i» einer Unterredung mit den Gesandten der Vierverbandsstaaten die Meinung des serbischen Volkes ganz ungeschminkt dahin zum Ausdruck! gebracht habe», daß dieses wohl wisse, cs könne dem Ver derben nicht mehr entrinnen: es habe aber in seinem Kampfe bis zum äußersten wenigstens den Trost, daß anchi die Großmächte, die Serbien in de» Uniergang hineiw- gehctzt hätten, von dem gleichen Schicksal bedroht würden. Diese Worte können sich die hochmögendcn Drückeberger^ die hier in Frage kommen, ins Stammbuch schreiben. ./ Auf dem Wege zur Bereinigung der deutsche« und bulgarischen Truppe«. I:k. Turch das siegreiche Vordringen des rechten Flügel« des öulgarisaien Heeres im Norden an der Donau rückt die Aussicht der Vereinigung des rechten bulga rischen Flügels mit dem linken Flügel der Heeresgruppe deö Generalfeldmarschall« v. Mackensen in immer größere Nähe. Die Bulgare» haken nach einer Zcitungsmeldung Raduscivac eingenom men. Es läßt sich nun »ach diesem neuesten Erfolge de« bulgarischen Heeres genauer die Lage auf dem nördlichste» Teile der bulgarischen Schlachtfronk fcststellen. Ro-ujenWk
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