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Dresdner Nachrichten : 28.12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191512284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19151228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19151228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-12
- Tag1915-12-28
- Monat1915-12
- Jahr1915
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- Dresdner Nachrichten : 28.12.1915
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»» DtenSta» «orgr«. Die Genüssen setzten ihre Angriffe gegen die Eng» ländrr in Aeaypten erfolgreich fort; die Gegend von Sinn wurde vollständig von den Engländern gesäubert. Ein von den Franzosen nordöstlich von Neuville vor niisrrer Stellung gesprengter Trichter ist von uns be setzt worden. In Bjelopolje sMontenegro) «mrde« an Beute bisher 5KM Handfeuerwaffen cingebracht. Südlich Rovercto, auf den östlichen vegleithöhen des Etschtales, verloren die Italiener bei einem Gefechte 2iX> Mann an Toten und Verwundeten. Die Gesandten des BierverbandeS hielten in Athen in gemeinsamer Vorstellung die Forderung nach Zulassung von Truppenlandungen in Kawalla aufrecht. In Durazzo fand eine längere Beratung zwischen dem serbischen Gencralstad und dem italienischen Militär kommando statt. Der rumänische Senat wurde unter Widerspruch der Anhänger Filipcscus bis zum 29. Dezember vertagt. England unterwirft neuerdings säst die ganze neu trale Post von den Niederlanden nach Niedcrländisch- Indien der englischen Kontrolle zur See. An den Dardanellen versenkte die türkische Artil lerie bei Mortoiiman zwei gepanzerte Boote -eS FeindeS. Wetteransage der amtl. sächs. LandeSwetter warte: Zeitweise heiter,- zu warm,- keine wesentlichen Nieder schläge. Nerrscht vorläufig Ruhe. Die Engländer arbeiten fieberhaft an der Befestigung von Saloniki und haben auf den Höhen von Kirkitsch große Truppenmassen mit Artillerie cusammengezogen. AIS Basis für Englands Vorgehen ist Kirkitsch in Aussicht genommen, wo bereits mit dem Bau einer großen Ballvnhalle begonnen wurde. Der Abzng der griechischen Truppen auS Saloniki. !u. Das Bndapester Blatt „A Villag" meldet ans Athen: -Aach Meldungen ans Saloniki rief cs in den Kreisen der dortigen Entente - Heeresleitung ungeheure Erregung Nervor, daß die griechische Regierung verfügt hat, die grie chischen Truppen sollen ans Saloniki avziehen. Der fran zösische Gesandte erschien beim Ministerpräsidenten SkuludiS und teille ihm mit. daß diese Verfügung den Schein eines Uebcreinl'omnienü mit den Zciitraimächten habe. Die Frage einer Landung in Kawalla. Ans Aihcn wird gemeldcl: Die Gesandten deS feind lichen Vicrverbandes hielten in ciner neuen gemeinsamen Vorstellung bei der Negierung ihre Forderung aufrecht nach Zulassung der Truppenlandungen in Kawalla. Aus Athen wird gemeldet: Vor Kawalla liegen zahl reiche Transportschiffe der Entente mit Truppen und Kriegsmaterial. SK Die griechisch«- Regierung gegen die OppositionSpreste. ^ lck. Der neuen griechischen Kammer soll vorgcschlagen werden, den Belagerungszustand über das ganze Land zu verhangen, um auf diese Weise W der Hetze der Oppvsitiviisprcsse ein Ende zu bereiten. Die nationale Einigung Bulgariens. ^ Die Sofioter „Wocnni Jzwestia" schreibt: Dieser , » heilige Krieg wird nicht eher beendet sein, als bis unsere r: n a t i o n a l e Einigung gegen jede mögliche Gefahr -L gesichert ist. Erst dann können wir uns der kulturellen Z ^ Entwicklung der jungfräulichen Kraft unseres nüchternen ^ L Volkes ruhig widmen. Ter Krieg endet erst, wenn wir die ^ » Freunde Serbiens überzeugt haben, daß ihre Sache cnd- x- Ls gültig verloren ist. und daß Serbien, welches den Krieg ^ . angezettelt hat, wirklich tol ist. Wird die Entente dieses L L bald erkennen? Nein. Diejenigen, welche glauben, die Z ^ Ausgabe des Dardaiiellcn-UnternehmcnS sei ein Schritt § «zznm Friedenoschlnnc, irre». Die Entente wird vielmehr L « bei Kavalla und Saloniki versuchen, die Scharte von den tzf «v Dardanellen ansznwetzcn. Der Kampf wird lang und hart - § »ein. Wir und unsere mächtigen Verbündeten werden A siegen. Doch wird das weder schnell noch leicht bcwerk- ^ stclligt werden. Jeder von nnS muß sich klar sein, daß der A- Krieg für uns erst dann endet, wenn er für unsere Ver- ^ stundeten endet. Vis dahin Geduld in dem Bewußtsein, MM daß wir in der größten Zeit leben, seitdem Bulgarien be steht. (W. T. B.j ^ Eine Ansprache des rumänischen Königs. E» Der K v n i g empfing in Bukarest eine Abordnung des Senats, die ihm die Antwort auf die Thronrede über reichte. Der König hielt bei dieser Gelegenheit eine An sprachc. in der er unter anderem sagte: In den Zeiten schwerer Prüsung, die wir durchmachen, ist die Einigkeit aller Herzen und alter Arbeitskräfte die sicherste Bürgschaft, das, die großen Interessen Rumäniens mit Weisheit und Kraft verteidigt werden. Einig in demselben Gedanken mit meinen! Volk, begrüße ich mit Freude und Vertrauen den Entschluß des Senats, der meine Regierung unterstützt, damit wir die uns obliegende große Ausgabe zu gutem Ende führen. Wir können uns mit Vertrauen aus die Armee als aus eine mächtige Grundlage stützen, die immer aul der Höhe ihrer Mission sein wird. jW. T. B.j Der rumänische Senat wurde unter Widerspruch der Anhänger Filipescus bis zum 29. Dezember vertagt. Als in der Adrcßdebatte der Kam mer der OppositionSredncr Vvriccanu iibcr den im vor jährigen Herbst abgchaltencn Krön rat sagte, daß König Karvl der Neutralität nur zngestimmt habe, um die Herr schaft der Dynastie zu erhalten, unterbrach ihn Earp: Ich stabe dein Kronrat beigewohntl 'Nichts, was Sie sagen, hat sich ereignet! Der Redner verlangte zu wissen, ob Stere zu Beginn des Krieges mit Ermächtigung der Negierung nach Siebenbürgen reiste, und behauptet, daß der Minister des Innern damals der Bevölkerung der Moldau die Räu mung anriet. Der Minister ries: Das ist nicht wahr! Der folgende liberale Redner Dan besprach den Mißerfolg der bisherigen Arbeit der Opposition. Die Haltung der Oppo sition sei ein großer Fehler. Sic wolle, dgß Rumänien in Aktion trete, was immer folge» möge, selbst wenn das Land zugrunde gehe. iW. T. B.I Die rumänische Getreidehandelspolitik. Der Arbeitsministcr Angelcsen legte dem Ministerratc einen Beschluß vor, wonach die Straßen taxc. die bis her für das zur Ausfuhr gelangende Getreide erhoben wird, ab 29. Dezember aufgehoben wird. (W. T. B.j Das Bukarester Amtsblatt veröffentlicht eine neue Liste der Mitglieder der Z e n t r a l k o m m i s s t o n für den Verkauf und die Ausfuhr von Getreide, die in ihrer jetzigen Zusammensetzung eine größere Anzahl von Landwirten aufweist als früher. <W. T. B.j Der serbische Gencralstab in Durazzo. ük. Vor einigen Tagen fand nach italienischen Mel dungen in Durazzo eine längere Beratung zwischen dem serbischen Genera Ist ab und dem italienischen Militärkommando statt. Virrocrbandsmaä^uschasten von türkischer Seile zurückgewiesen. iMcldung der Agentur Milli.j Der Vierverbanb machte Anstrengungen, die guten Beziehungen zwischen der TUr- k c i und Grie cl, e » lgnü zu stören, und bediente sich da- bci der BcnizeloS-Partci als Werkzeug. So kam am l>. Dezember eine Truppcimbtcilung, welche gegen eine Räuberbande ausgcsandt war. die sich bei dem Orte Patritza auf der Insel Banda, gegenüber von Atwalhk. bemerkbar gemacht hatte, in ein Gefecht mit Banden und feindlichen Streitkrnstcn. die von einem Motorboot und einem Kano- nenvook in »er Bucht vo« Patrttza gelandet worden waren. Bei diesem Gefecht, welche» mit der Vernichtung der Banden und der feindlichen Streitkräfte endigte, batten wir einen Verlust von acht toten Soldaten, acht Verwundeten und drei Vermieten, sowie von einem Toten au» der Zivilbevölke rung und fünf Beamten, die vermißt werden: unter den Verwundeten befindet sich der AbschnittSkommandcur. Dieser Vorfall zeigt, daß der Vierv«rband durch Bermittlung der Venizelvs-Leute diesmal auch die Griechen an der »«mant schen Küste des Aegäischen Meeres zu Verbrechen und Auf ruhr anstistet. in der Absicht, die guten Beziehungen zwischen Griechenland und der Türket zu gefährden. lW. T. B.j Der euqUsche Lügenfeldzug. Die ..Köln. Ztg." meldet aus Berlin unter der Neber- schrist „Englische Verleumdung": Der englische Mariiieschriftstrller Gerard Fienne» veröffentlicht im «Ob- server" einen Arstikel über Dänemark, der auch von däni schen Zeitungen wiedergegeben wurde. Gerard FienneS behauptet, daß der deutsche Gcneralstav beabsichtige, die Neutralität Dänemarks zu verletzen. Deutschland plane, Dänemark mit Truppen zu überschwem men. um den Sund zu besetzen, die Ostsee zum maro clausum zu machen und sich damit die dänischen Lebens mittel zu sichern. „Nationaltidendc" bemerkt dazu, daß die Betrachtungen deS englischen Verfassers Phantasien seien und bvffentlich auch bleiben würden. Der Artikel deS „Observer" scheint nickt ohne Absicht von englischer Seite in die Welt gesetzt worden zu sein. Jedoch bei uns denkt kein Mensch daran, die dänische Neutralität zu verletzen. England scheint hier die Methode zu befolgen, andere an zuklagen, um so Vorwände sür seine Handlungen zu finden. Sollte in englischen Gehirnen der Traum einer Landung in Jütland bestehen, so läßt uns das kalt. Wir sind gewiß, daß auch die Dänen ihre Neutralität zu wahren wissen werden. iW. T. V>. Englands Kontrolle der neutralen Post. 'Nach Meldungen über Rotterdam wird seit einiger Zeit fast die ganze neutrale P v st von den Nieder landen nach N i c d c r l ü n d i s ch - I n d i c u der eng lische» Kontrolle ans der See unterworfen. Die dentschc» n»d die englische» „silbernen Kugeln". In einer Unterredung mit dem Korrespondenten der „Ncivuvrk Tribüne" erklärte der Finanzsekretär des Schatz amtes. Montag», über die letzte 'Rede deS Stantssekre- tärs des deutsche» Reichsschatzamtes Dr. Helsfcrich u. a.: Deutschland hat mit Papiergeld Mißbrauch getrieben. Nach dem Kriege werde die Mark nicht 19 Cents wert sein. Helfferich wolle glauben machen, cS sei ein Zeichen von Schwäche, daß Frankreich und England in Amerika geborgt haben. Gebe cö jemand, der glaubt, daß Helsserich dort nicht geborgt hätte, wenn cs möglich gewesen wäre'? Be züglich deS Kurses der deutschen Kriegsanleihe bemerkte Montag», er sei zu gut, um echt zu sein, und er sei dem Umstande znzuschreiben, daß d>e Börse in Deutsch land unter der Kontrolle der Regierung stehe und Mindest preise festgesetzt seien. Die Kurse seien nominell und existierten nur für theoretische Zwecke. Wenn man das Land mit künstlichem Papierkredit überflutet, sei cS leicht, einen Ueberschuß an entwerteten Mark zu erzielen, die nominell für Anlagen verfügbar seien. iAnmerkung der Redaktion: Alles Lieden und Prophezeien des Herrn Mo»ta>ru vermag die deutschen finanziellen Erfolge ebensowenig zu ver kleinern, wie den vvn britischen Staatsmännern selbst zu» gegebenen Ernst der finanziellen Lage Englands zu mildern oder das enttäuschende Ergebnis der französischen Steges- anlcibe auszubessern. Im übrigen irrt Herr Montag», wenn er aninmmt, daß in Deutschland Mindcstkurse sür StaatS- papierc vorgeschriebe,! sind. Deutschland überläßt diese Praxis des Korrigterens des Staatskredits den Engländern und Franzosen.> iW. T. V.) In seiner Unterredung mit dem Korrespondenten der „Newliorkcr Tribüne" sagte Finanzsckretär Montag» ferner »och, es sei durch die Anwendung gewöhnlicher ökono mischer Methoden möglich gewesen, die Verschlechterung des britischen Wechselkurses, der in Nemnork Ende August um u bis 7 Prozent hcrabging, zu beheben. iDer Stcrlingkurö sicht auch heute noch trotz der inzwischen abgeschlossenen Anleihe in Ncwyork nahezu 3 Prvz. untcrPari. D. N.j DaS sei außerdem i» einer Zeit erreicht worden, in der England in Amerika riesige Summen sür sich selbst und die Alliierten ausgcgcben habe (und geliehen hat! D. R.j. ohne den im Lande angehaufte» Reichtum in amerikanischen Werten ernstlich anzugretfen i?>. Man beginne erst jetzt damit, diese mit Rücksicht ans die Zukunft sür Negierungs- zwccke zu mobilisieren. Die Sanierung des Stcrlingkurscs seit Ende August stehe im umgekehrten Verhältnisse zu dem Linken der Reichsmark. Für letztere Erscheinung gäbe es nur eine Erklärung, nämlich den Mißbrauch, der mit Papier getrieben worden sei. Moniagu gab hierauf die bereits ge meldeten Erklärungen gb und fuhr fort: Die deutsche Methode, den Leuten, die ihr Geld zu Kriegsanleihen an- legcn, Vorschüsse zu gewähren iwörtlich: mnsting »ävrciwos), tonne zu den größten Mißbräuchen führen. Montag» er kennt zwar n». daß Helsserich bei der Mobilisierung der finanziellen Hilfsmittel Deutschlands sehr erfolgreich ge wesen sei, aber gerade dieser Erfolg bereite ihm jetzt Ver legenheit und werde es auch in Zukunft tu». Deutschland sei ausgesvgcn. Gerade weil England so viel langsamer ans Werk gegangen sei und noch so große Quellen vom privaten Wohlstand übrig geblieben seien, die für öffentliche Zwecke noch nicht angerührt worden seien, blicke er vertrauensvoll in die Zukunst. iHerr Moniagu darf cs Herrn Hclffcrich überlassen, mit den aus den bisherigen finanziellen Er folgen Deutschlands angeblich entstandenen Verlegenheiten fertig zu werben, genau ebenso, wie der Ncichsschatzsrkretär es wohl Herrn Montag» überlassen wird, sich mit den glück verheißenden Wirkungen der bisherigen Mißerfolge des britischen Schatzamtes abzufinden. D. R.) iW. T. B.) Lloyd Georges Demagogie. iNeutcr.j In seiner Rede in der Arbeitcrversammlung in Glasgow sagte Lloyd George u. a. noch: In der Kommission, die sich mit der Einstellung von ungelernten Arbeitern neben gelernten beschäftigt habe, seien auch sieben Vertreter der Gewerkschaften gewesen. iZwischenruf: Wir trauen den Gewerkschaftsführern nicht mehr!) Als Lloyd George ans die Notwendigkeit lüiuvies, 90 999 gclermte Arbeiter für die Munitionsfabriken zu ge winnen. wurde er durch den Zwischenruf unterbrochen: D i c k r i c n t i h r n i ch t. Llvnd George erklärte schließlich: Wenn die Leute sich weigern, das Regicrungsprogramm -u unterstützen, so bleibt nur übrig, entweder den Soldaten zu erzählen, daß cs unmöglich sei, die Kanonen zu liefern, die sie instand setzen sollte», im Jahre 191« den Steg zu erringen, oder aber, dem Kaiser gerade hcrauSzusage», daß wir den Kampf nicht sortfetzcn können. Der Kaiser kann uns dann vielleicht mit der Annexion Belgien» oder der Bezahlung einer Kriegsentschädigung und der Ab tretung von ciner oder zwei Kolonien laufen lasse«, wird aber sicher auch verlangen, daß die britische Seeherrschaft aufhvrt. Dann wäre Großbritannien dem preußische» Despotismus ebenso ausgcliefert wie Belgien. lW. T. B.j Schlechte Behandlung amerikanischer Munitionsarbeiter in England. I». Die Behandlung der sür englische Munitions fabriken angeivordcncn amerikanischen Arbeiter ist derart, das, ein aus England zurückgekchrter Arbeiter namens Rilcy in amerikanischen Zeitungen dringend davor warnt, Stellung in England anzunchmc». Er weist daraus hi», daß die bei der Anstellung gemachten Versprechungen nicht innegehaltcn werden und daß die Löhne sogar noch niedriger seien als in den Vereinigten Staaten. Churchill nicht mehr an der Front. b. Wie aus Paris gedrahtet wird, hat der Aufenthalt deS gewesenen englischen Ministers Winstvn Churchill an der englischen Front in Frankreich nickt lange gedauert. Major Churchill desinbet sich wiederum in London, wo er am 38. d. M. dem Ministerpräsidenten Asquith einen Be such machte. Militärische Borberettungen Englands in Aegooten. d. „Secolo" meldet auS Kairo: Die Engländer trefscn äußerst lebhafte Vorbereitungen sür die bevorstehen den kriegerischen Ereignisse in Aegypten. Fortwährend tresfen Eisenbahn,ügc mit Truppen aus Alexandric» ei», dir in ihre Konzentrationslager verteilt werden. Es sind vorzugsweise Australier und Neuseeländer, die Uber Suez etntresfrn und in Alexandrien auSgeschtfst werden. Ge- neral Maxwell hat das Hotel „Savvv" reauiriert, um darin den Generalstab der ägyptischen Armer einzuguartieren. 19909 Eingeborene arbeiten an der Verdoppelung der Eisenbahngleise der Linie Cagacik-Iömail, einer Linie vvn großer strategischer Bedeutung, die Aegypten mit der längs des Kanals laufenden Bahn verbindet. Man glaubt, das; die Arbeiten bis Ende dieses Jahres beendigt sein werden. Frankreich will nicht bei der Berteidignng des SnezkanalS mithelfeu. i>. General Verraux bespricht im „L'Oeuvre" das An sinnen Englands, bei dem Angriff aus den Suez kannl müsse Frankreich Mithelfer«. Dies sei laut Vertrag unmöglich. Frankreich könnte nur in Syrien mitkämpfen, weil es da selbst wichtige Interessen besitze. Anders wäre es eine gefährliche Zersplitterung. Explosion ans eine» srauzKstsche« Kreuzer. Die „Neue Züricher Zeitung" meldet ans Brest: In den Kohlenbehältern des Panzerkreuzers „Marseillaise", der hier vor Anker liegt, ereignete sich eine Explosion vvn Kohlengasen. Drei Matrosen wurden schwer verletzt. tWTV.j Russische Zustände. b. Bis jetzt wurden russische Landstürmcr 2. Auf gebotes. die in Fabriken für Kriegsbedarf arbeite ten, von Einberufung verschont. Nu» hat die Mobilisa- tivnS-Abtcilung angevrdnet, baß diese Arbeiter spätestens bis »um l. Mürz ein berufen werden. Da bezügliche Anweisungen sür die Beztrkskommandos von den Militär bezirken Moskau und Kiew vorltegen, dürfte diese viel sagende Anordnung für ganz Rußland ergangen sein. Ein Rundschreiben der Hauvtverwaltung deS russischen Roten Kreuzes an die Prvvinzvcrbände, das als ver traulich bezeichnet ist, fordert die einzelnen Verbände zur energischen Tätigkeit aus und beklagt das fast gänzliche Ver siegen deS Einlaufs von Spenden. Ans dem Schreiben ist zu ersehen, daß seit Kriegsbeginn bis zum I. Dezember 1915 die Gesamtcinkünste des Noten Kreuzes nur etwas über 1V Millionen betragen haben, von denen 2 Millionen für die Verwaltung verausgabt worden sind. Tod deS Gouverneurs von Petersburg. AuS Stockholm meldet daS „B. T." den plötzlichen Tod deS Grafen Adlerberg. Gouverneurs vvn Petersburg, an Herzschlag. Wiedereröffnung deS telegraphische« BerkehrS zwischen Rußland und Schweden. „Berllngske Ttdende" meldet aus Stockholm vom 27. Dezember: Gestern nacht ist der telegraphische Verkehr zwischen Rußland und Schweden wieder eröffnet worden, nachdem er seit dem 1. De zember unterbrochen war. Die Ursache der Unterbrechung ist noch immer nicht bekannt. In Petersburg warten über 2990 Telegramme auf ihre Beförderung. lW. T. B.j Prinz Lpopold über daS Durchhalten. Kk. Gcneralfeldtnarschall Prinz Leopold von Bauern sandte dem Wiener „Dcutsclwn VolkSblatt" in Wien ans Ersuchen folgende Zeilen auS dem Felde: „Wir feiern daS zweite Weihnachtsfest im Kriege. Sollten deren cS noch mehr werden, so werden wir durch halten, bis ein glorreicher Frieden erkämpft ist. Weihnachten 1915. Leo pold, Prinz von Bayern. Generalfeldmarschall." Eine Unterredung mit dem bulgarischen Gesandte« in Wien. Der Wiener Vertreter eines Berliner Blattes hatte mit dem dortigen bulgarischen Gesandten Tonisch eff eine Unterredung, der wir folgendes entnehmen: „Welche Wirkung wird der Rückzug der Entcntctruppcn von Galltpoli haben'?" - „Der Rückzug beweist am besten den negativen Aus gang der Kampagne gegen die Türket. Die Engländer ord nen immer die Interessen ihrer Verbündeten den eigenen unter." Ich bemerkte: „Also auch die Rüsten find die Düpierten der Engländer?" „Allmählich," erwiderte der Gesgndtc, „merken Eng lands Verbündete diese Nasfüliriing, daher stammen auch die ernsten Unstimmigkeiten zwischen de» Alliierten, was die französischen und englischen Publi zisten und Parlamentarier offen heraus sagen. Die eng lische Methode in Belgien und Serbien macht die Neu tralen mißtrauisch und die eigenen Verbsindetcn kopfscheu. Deshalb fordern Einsichtige in Frankreich und England, daß dem unnützen Gemetzel auf dem Balkan ein Ende bereitet werde." „Erscheint Exzellenz der Feldzug der Entente von Saloniki aus hossnnngSlos?" „Der Zusammenbruch erscheint unvermeid lich. Die Expedition wird nnt genau dergleichen bitte ren Enttäuschungen enden, wie diejenige vvn Gallipoli. Einsichtsvolle Intellektuelle der Entente sehen das klägliche Ergebnis der Saloniki-Expedition voraus. Sie durch schauen den Bankrott der falschen Valkanpolttik der Entente, aber den meisten fehlt der Mut, der trregeführten öffent lichen Meinung offen entgegenzutreten. Nur große Männer mit innerem Verantwortungsgefühl für die Zu kunft der Nation werden eS wagen, rückhaltlos a»s- ,»sprechen, was viele Intellektuelle heimlich denken!" „WaS berechtigt Exzellenz zu diesem Optimismus?" „Die Alliierten beharren in ihrer Selbsttäuschung. Mitten im Kriege improvisieren sie, was die Zcntralmächtc methodisch jahrzehntelang auSübten. Beharrlichkeit in der Arbeit, geniales Organisationstalent, vorbildliche vater ländische Disziplin, find erworbene ständige Eigenschaften, die man nicht plötzlich und künstlich erzeugen kann!" „Welche Aussichten hat der ErschöpsungSplan, die Ver nichtungstaktik der AuShuiigerungSblockade?" „Die Zentralmüchte bilden mit den östlichen Verbünde ten einen geographisch vereinten Block, der nicht aus gehungert werden kann. Borschaucnde Gegen mittel, wie Brotkarte, Höchstpreise und Nohstosforganisa- tion werden fälschlich von der Entente alS Schwäche ge deutet. Im Gegenteil, dieunübcrwindlichcStärlc Mitteleuropas mit den ungeheuren Alibcnislächcn von märchenhafter Fruchtbarkeit ermöglicht, daß unser geo graphischer Block Jahre hindurch einen geschlossenen Handelsstaat bilden kann." „Und Kupfer?" „Die Valkanlänber sind rcIch an Kupfermine». Im Notfälle könnte unendlich viel Altkupser aufgebracht werden. Der Orient gebraucht wenig Porzellan und vor wiegend Knpserkessel, Kupferkasscrolen und Kupfertöpfc. so daß wir sür Jahre reichen." Dentsche Weihnachtsfeier in Sofia. Eine Weihnachtsfeier, zu der die deutsche Kolonie in Sofia die vorübergehend anivcsendcn Deutschen eingcladen hatte, um ihnen, fern ihren Liebe», ein Stück Heimat vorzntäuschen und ein wenig Festesfreude zu gewähren, hatte vollen Erfolg und gestaltete sich außer dem zu einer herzlichen deutsch-bulgarischen F r e un d s chaf t S k n « d ge b u n g. Anwesend waren etwa 1909 Personen, die den festlich geschmückten Saal des städti schen Kasinos bi» zum letzten Platze füllten. Darunter befanden sich der Gesandte Michabellcs. der Militärattache
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