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Dresdner Nachrichten : 28.12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191512284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19151228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19151228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-12
- Tag1915-12-28
- Monat1915-12
- Jahr1915
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- Dresdner Nachrichten : 28.12.1915
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Oberstleutnant v. Massow, der Martneattacht Kapttäuleut- nant v. Arnim, der Konsul Graf Poüewtl», das Personal der Gesandtschaft und des Konsulats, sowie zahlreiche Offs- ziere, Aerzte, Schwestern, Soldaten und Santtittsmann- schasteu. Bon bulgarischer Sette waren anwesend der Stadtkommandant, der Vertreter de» bulgarischen Roten Kreuzes Krirvw, die Tochter des Stnanzmintslers Tvnlschcw, Offiziere und politische Persönlichkeiten. Die deutsche Ko lonie war vollzählig vertreten. An ihrer Spitze steht der langjährige Präsident Kaufmann, Ehrenbürger von Sofia, der sich um das Gelingen de» schönen Festes hoch verdient gemacht hat. Er begrüßte die Erschienenen mit herzlichen Worten nnd teilte mit, bah der König eine prächtige Tanne aus den königlichen Wäldern schenkte, wäh rend die Königin zur Ausschmückung des Raumes beitrug nnd der Bürgermeister den Saal zur Verfügung stellte und mit Tanne», Girlanden und Fahnen schmücken lieh. Kauf mann schloh mit einem Hurra auf die verbündeten Mon archen. Es folgten musikalische und deklamatorische Vor träge, unterbrochen durch den Gesang deutscher und bul garischer VaterlandSlieder. Unsere Feldgrauen stimmten kräftig in den Gesang „Schäume Martha" und „Sajusnitzi Rasbojiiitzt" ein. die ihnen fast so geläufig sind, wie die deutsche» Marschliedcr. Mit Begeisterung wurde die Mit teilung Kaufmanns ausgenommen, das, der König ihm telephonisch durch den Konprtnzen Grühe an dir Versamm lung entbieten lieh. Er hätte gern unter de» deutschen Gästen geweilt, doch hindere ihn daran die schwere Verant wortung, die er jetzt zu tragen habe. Er bitte, den deut schen Soldaten mttzntcile», dah das bulgarische Heer stolz sei, an ihrer Seite kämpfen zu können. Er sei überzeugt, dah es den vereinten Kräften gelingen werde, die gemein same heilige Sache einem siegreichen Ende entgegenzusüh- rrn. Oberstleutnant v. Müsfling gab der Hochachtung Ausdruck, die sich die bulgarische Armee durch ihre Wassen- taten auf den Schlachtfeldern bet den deutschen Kampf genossen erworben habe. Totschkow feierte bas Wnsse»- bündnis und sprach die Hoffnung aus, dah sich eine dauer hafte Freundschaft daran» ergeben werde. Die Ankunft der NegrühungStelegramine, welche cinliefen, bewies, welchen Ansehens sich die deutsche Kolonie erfreut. Die Gäste, die noch lange t>» Kasino znsannnenblieben, nahmen infolge dieser zahlreichen Slimpatliiekundgebungen von bulgarischer Seile den Eindruck mit, das; die Deutschen den Vulgaren mehr sind, als nur die starken Bundes genossen. kW. T. B.) ———^ Der sozialdemokratische Parteivorstand gegen den „Vorwärts". In einem Aufruf hatte dieser Tage der sozialdemokra tische Parteivorstand vor der Abstimmung über die KricgS- kredite im Reichstag sich mahnend an die Minderheit ge wandt. Der „Vorwärts" hatte den Aufruf zwar nicht ab- gcdruckt, ihn aber sclmrf bekämpft. Jetzt bringt der „Vorwärts" eine amtliche Erklä rung des sozialdemokratischen Parte ivor- standeS, die in sclmrfen Worten sich gegen den „Vor wärts" richtet. ES hciht da: „In seiner Nummer 868 vom 28. Dezember 1915 nimmt der „Vorwärts" in 114 Spalten zu dem Artikel „Es geht um die Einheit der Partei" Stellung, der am vorigen Sonnabend durch das Vnrcau des Partcivvrstnndes der gesamten Partcipresse zugcstcllt wurde. Den Artikel selbst druckt der „Vorwärts" nicht ab. Den Lesern des „Vor wärts" soll unmöglich gemacht werden, sich über Inhalt und Tendenz des Artikels ein eigenes Urteil zu bilden. Mit dem Nichtalidruck des Artikels bleibt die Redaktion allerdings nur dem seit Beginn des Krieges geübte» Grundsätze treu, das Material, das die Ausfassung der Mehrheit der Partei und der Fraktion enthält, nach Mög lichkeit den Berliner Genossen vvrzuenthalten. Dieses Verfahren ist um so verwerflicher, weil der „Vorwärts" auf Grund des OrgantsatlonsstatuS immer noch den Namen des ZentralorganS führt, weshalb die Re daktion schon deshalb die Verpflichtung hatte, die von der Fraktions-, Partetvorstands- und Partciauvschuhmchrhcit vertretene Auffassung in dem Zentraloraan auch aus reichend zu Worte kommen zu lassen. Wenn der „Vor wärts" deshalb voller Entrüstung in seinem Artikel vom 28. Dezember 1915 von „Parteisittcn, die unnötig den Meinungsstreit vergiften", schreibt, wenn er sich gar ans „das politische Taktgefühl" bcrnst, wenn er nach einem „offenen freien Kampfe mit ehrlichen Waffen" schreit, so hat er dazu kein Recht, weil seine ganze Redaktionsführung ein Hohn auf jede anständige Kampfeswcise ist und deshalb >o ideale Forderungen in seinem Munde nur inhaltslose Phrasen sind, gerade gut genug, demagogischen Zwecken zu dienen." Die Erklärung des Parteivvrstairdes spricht weiter von „austergewöhrUichcr Skrupellosigkeit" des „Vorwärts", von einer „Irreführung der „VorwärtS"-Lescr", denen auch der Aufruf des Parteivorstandcö unterschlagen worden sei, »sw., und schlicht mit folgender Feststellung: „Der „Vor wärts" sucht den Parteivorstand schliehllch über die Art zu belehren, wie er seine Beschlüsse zu fassen habe, und er meint dabei, bah. sobald bet wichtigen politischen Streit fragen im Parteivorstand ein MchrheitSbeschluh zustande- gekommen sei, habe „natürlich auch dte Minderheit das Recht, ihre Auffassung bekanntzugebcn und zu ver treten". Diese Auffassung steht tm striktesten Gegensatz zu der unter Leitung Singers nnd Bebels elngcführkc« Praxis, nach der, sobald im Partctvorstanbe eine An gelegenheit durch Mehrheit entschieden worden ist. der Parteivorstand dem Beschlüsse gemäh nach autzen hin ge schloffen austritt. In welchen Zustärrden sollte eS auch führen, wenn dte Minderheiten jede» Bezirks-, Kreis- und OrtsvercinsvorstandeS — und diese hätten doch sicher das- selbe Recht — gegen die Mehrheitsbeschlüsse ihrer Körper schaften öffentliche Erklärungen abgeben würden. Sin solcher Grundsatz würde allerdings zur völligen Desorgani sation der Partei führen, die Schlagkraft brr Partei lähmen, und mich deshalb von allen denen entschieden bekämpft werden, die durch die Partei für die Interessen der Ar beiterklasse wirken wollen." Der „Vorwärts" antwortet mit einer längeren Aus einandersetzung, in der er dem Parteivorstand vorwirft, er habe bei seiner Darlegung „nicht das Mah von Besonnen heit ansznbrlngen vermocht, das dem Ansehen einer so hohen OrgantsationStnstanz zuträglich und der Partei dienlich wäre." b. Wie der sozialdemokratischen „BolkSstimmc" in Mannheim aus Berlin berichtet wird, hatte der Vorsitzende der Gcncralkommission der Gewerkschaften Legten in der RcichStagsfraktivn beantragt, die Aufhebung der FraktionSgemctnschaft mit den 20 Sonderbünd lern um Haasc, Bernstein und Liebknecht zu beschlichen. Der Antrag wurde aber gegen 18 Stimmen abgclchnt und dann die bekannte Rüge beschlossen. Wie der Frak- tionSvorstand erklärt, soll dem zu Beginn der zweiten Januarwoche zusammcntretcndcn P a rt e i a u 8 s ch u h die Frage der Trennung unterbreitet und sein Urteil darüber gehört werden. Aestnagelrrng der italienische» Barbarei. Aus dem k. ». k. Kricgspresscqnartier wird gemeldet: B tt b t s ch c I e r st ö r u n g d c S G ü r z e r S p i t a l e S niidauthcntischeFeststellungenüberbiebar- barische italienische Kriegführung. lieber das italienische Heldenstück der Bcschichung des Noten Kreiiz-Spitalcs in Görz wird amtlich folgendes fest- gestellt: Protokoll, ausgenommen auf Befehl des k. u. k. Korpö-Sanitätschcss, über die Bcschichung des Vcrcins- Ncscrve-SpttalS in Görz durch schweres Artilleriefeuer am gestrigen Tage: Von 8K! bis 1114 Uhr vormittags schlugen schwere Granaten, abwechselnd mit Schrapnells, hinter dem Spitale gegen die Via Rovese zu ein. Kurz vor 11 Uhr 89 Minuten krepierte eine Granate etwa siebzig Schritte bintcr dem Spitale. Punkt 11 Ubr 90 Minuten vvrinittags schlug eine Granate schweren Kaliber» flü Zentimeter, wie dte später ausgefundene Geschohspitzc erwies) als Voll treffer durch da» Dach tu de« OperattonSsaal und platzte hier. Die Splitter gingen durch den Fuhboden in das Osfizierökrankenztmmer tm zweiten Stock, töteten im Operatlvnözimmer einen dort beschäftigten Zugsführer und einen Infanteristen sofort und verwundeten einen Infante risten schwer und einen anderen leicht. Bis 12 Uhr mittags schlugen mehrere Granaten rings um das Spital in Ent fernungen von 10 bis 199 Schritten ein. Um 12 Uhr er folgte ein Bvlltresfcr in den Turm, der das Wasserreservoir durchschlug, so dah ein knöcheltiefer Back vom dritten Stocke ins Souterrain floh. Um 12 Uhr 1b Minuten erfolgte ein Treffer neben dem Turm ins dritte Stockwerk und durch ein bereits geleertes Krankenzimmer ins zweite Stockwerk. Um 141 Uhr war bereits die Abtragung der Verwundeten und Kranken ins Parterre und Souterrain erledigt. Punkt 1 Uhr erfolgte ein weiterer Volltreffer in de» Turm des Spitals, dem noch drei weitere — einer in die Ausnahmc- kniizlet, einer t» ein ManiifchaftSzimmcr und einer i» die Kückenanlagen — folgten. Im ganzen ersvlglcn siebe» Volltreffer. In die Gebäude im Hose und Garten und in unmittelbarer Rühe schlugen in Intervallen von fünf zu zehn Minuten schwere Granaten ein. Vorstehendes Proto koll „ach nochmaliger Verlesung geschlossen und gefertigt, Görz, de» 1t. Dezember 191b. Dr. Adolf Schwarz, SpitalS- kommandaiit. Dr. Wvlsgang Weinlcchner, Abteilungsches- nrzt, Tr. Alois Kolarz, Abtcilnngöchcsarzt, Dusan Meda- lovic, Kadett, Mart» Tvmmascv, Sanitäts-Fähnrich. Ich habe am 11. Dezember 4 Uhr das VcreiiiS-Rcscrvc- Spital vom Roten Kreuze besichtigt. Es war von der Genfer Konvention gekeiinzeichnet und war bis -um >4. Dezember i» Uebereiiislimmung mit den Aussage» ge fangener italienischer Offiziere vom feindlichen Feuer ver schont geblieben. Es unterliegt keinem Zweifel, dah die Be schickung der unter dein Schutze der Genfer Konvention stehende» Heilanstalt mit vollster Absicht von italienischer Seite erfolgte. Dr. Gustav Weil, k. u. k. Generalstabsarzt und KorvS-Sanitätschef. <W.T. B.) Die päpstlichen Aenhcrungcn über die antikatholische Propaganda in Nom. Im MontagSblatte wurden Erklärungen deS Kardinals v. Hartman» über die gemeldeten Aeuhcrungen deS Papstes beim Empfange des Vereins zur Erhaltung des Glaubens in Rom mitgelcili. Hierzu bemerkt W. T. V.: Tie Aus führungen des Kardinals v. Hartmann decken sich im wesentlichen mit den Erklärungen, die dem Königlich prcii hi scheu Gesandten beim päpstlichen Stuhle aus dem Vatikan -»gegangen sind. Die neuesten Meldungen lauten: Geld und Papier in der französischeri„GiegeSai»Ieihe" I>. Berlin. (Eig. Drahtrncld.) Die „Rvrdd. Allg. Zig." bringt linier dieser Ucberschrist folgende bemerkenswerte Darlegung: Der sraiizösischc Finanzministcr Nibot hat das ZrichiluiigScrgebiiis der französischen „SiegeSanleihe" mit 1114 Milliarden Franke» angegeben. Mau darf ohne weite res annehliicii, das; diese Summe den Rcnuivert der gezeich neten Anleihestücke darstellt. Da inin aber die Anleihe trotz der sünsprozentigcn Verzinsung nicht zu Pari oder an nähernd zu Pari aufgebracht wurde, sondern zu einem ZeichiiiiiigSklirsc von 88 Prozent, der sich in Wirklichkeit bei Anrechnung aller der kleinen Vergünstigungen, die de» Zeichnern gewährt wurde», aus etwas weniger als 87 Prvz e n t stellt, so bedeuten die >414 Milliarden Franken nominell in Wirklichkeit nur etwa 12 690 M i l - livne » Franken cffckti v. Tics sind rund 1 >» 2 9 9 M i l l i v n c n M a r l gegenüber einem Ergebnis von 2bk- Milliarden Mark bei den deutschen Kriegs anleihen. Die deutschen Kriegsanleihen wurden ausschlieh- lich gegen Barzahlung ansgclcgt, mährend auf die fran zösische „SiegeSanleihe" die zehnsährigen „Obligations de la Defencc Nationale" und die kurzfristigen „Bons de la Desencc Nationale" angenommen wurden und daneben die drciprvzcutigc französische Rente zu einem Kurse von 90 Prozent lbei einem Marktpreis von 98,7b Prozent) zum Umtausch an die „SiegeSanleihe" zugclnsicn wnrde. Wäh rend also die deutschen Zeichnungen ausschlichlich Varzeich- ililllgen sind, war bei der französischen „SiegeSanleihe" von vornherein damit zu rechnen, das; ein erheblicher Teil der Zeichnungen der französischen Republik kein neues Geld, sondern nur alte Papiere bringen würde. Diese Erwartung hat sich gerechtfertigt. Ribvt selbst hat jetzt im Senat mitgeteilt, dah von den I-L4 Milliarden Franken des Zcichnnngsergebnisscs 6)4 Milliarden F ranken a u f B a r z e i ch n u n g c n und 2!4 Milliarden Franken auf „Bons de la Dcfcnce Nationale" entfalle». Auf den Umtausch von drciprvzcntiger französischer Rente nnd von „Obligattons de la Descnec Nationale" entfalle» also nicht weniger als 914 Milliarden Franken. Neues Geld stellen nur die 6)4 Milliarden Franken Varzeich- nungen dar, die zum Kurse non 87 Prozent einen wirk lichen VarcriöS von nur 4783 Millionen Franken gleich 8879 Millionen Mark ausmachen. Das Barcrgebnis der nach 19!4 Kricgsmvnaten mit so großem Anfwande und Getöse an den Markt gebrachten französischen „SiegeSanleihe" bleibt also nicht unerheblich hinter dem Ertrag der im zweiten Kriegsmonat aufgelegten ersten deutschen Kriegsanleihe zurück und beträgt noch nicht einmal ein Sechstel des Erträgnisses der bisher in Dentschland aus dem Anleihewege für den Krieg aufgebrachten Mittel. Bekanntlich beruft sich das feindliche Ausland zur Herab setzung der Erfolge unserer Kriegsanleihen stets auf dte Mitwirkung unserer Darlehenskassen, die angeblich durch ihre Ausleihungen unsere Kriegsanleihen finanziert haben sollen. Wie wenig diese Behauptungen zutreffcn, hat erst kürzlich wieder der Staatssekretär des NetcksschatzamteS in seiner RclchstagSrcde vom 14. Dezember klargestellt. Am .'!<>. Oktober d. I. stellten sich dte gesamten von den Dar lehenskassen für Zwecke der deutschen Kriegsanleihen ge währten Darlehnc auf 1954 Millionen Mark gegenüber einem bis znm gleichen Tage etngczahlten Betrage von 22 999 Millionen Mark. Die Darlehenskaffen waren also für die Zwecke der Kriegsanleihen nur mit 4,6 Proz. der geleisteten Einzahlungen in Anspruch genommen. In Frank reich und England gibt eS allerdings keine Darlehenskassen aber dort haben die Zentralnotcn-Bcrnken die Zeichnungen auf die Kriegsanleihen in einem nicht nncrhcblich weiteren Mähe unterstützt, alö in Dcntschland die Darlehenskassen. Es sei nur an die weitgehenden Erleichterungen erinnert, welche die Bank von England auf die erste Kriegsanleihe gewährt hat. Ebenso ist der Bank von Frankreich die Ver pflichtung anferlegt worden, die „SiegeSanleihe" zum Zwecke der Erleichterung der Zeichnungen zu 76 Prozent des Nennwertes zu günstigen Bedingungen zu lombardieren. In welchem Umfange von den Erleichterungen Gebrauch gemacht worden ist, lüht sich a»S der Entwicklung des Status der Bank von Frankreich während der Zeichnungsfrist ent nehmen. Der Status weist vom 2. bis zum 28. Dezember folgende Veränderungen ans: Der Staatsvorschnb hat sich von 7,9 ans 6,2 Milliarden Franken, also »m 24W Millionen Franke» vermindert. Das Stcmtsgnthaben ist von 192 Mil lionen Franken auf 862 Millionen Franken, also um 269 Millionen, gestiegen. Daraus ergibt sich, dah die dem fran zösischen Staatsschatz in den drei Wochen zuacfloffcnen Mittel sich auf 2669 Millionen Franken belaufen. Auf der an deren Seite hat sich die Inanspruchnahme des Lombard- kredltS der Bank von Frankreich in den drei Wochen von 678 Millionen Franken auf 1156 Millionen Franken ge steigert. das ist eine Zunahme von 678 Millionen Franken, also eine genaue Berboppelnng. Die 678 Millionen neuer Bankdarlehen, die von der Bank von Frankreich in offen- barem Zusammenhänge mit den bisherigen Einzahlungen ans die „SiegeSanleihe" gewährt worden sind, stellen mehr als 29 Prozent der 2669 Millionen Franken dar, die bisher als Barzahlung dem französischen Staatsschatz aus der An leihe zugeflossen sind. Die Bank von Frankreich hak also durch ihre Hilfsaktion mehr alsLOProzentder bisherigen Bareinzahlungen aus dte „Steges anlethe" flüssig gemacht, während unsere Darlehens kassen für die Einzahlung auf dt« dritte Kriegsanleihe, die am ersten Pflichteinzahlungstag nicht weniger als 8782 Millionen Mark betrug, nur mit 6,6 Prozent in Anspruch genommen worden ist und während insgesamt die In anspruchnahme der Darlehenskassen für die Zwecke der dritten Kriegsanleihe sich auf weniger als 6 Prozent stellt. Gunaris über Griechenlands Politik. London. sNeutcr.) Der „Dailn Ehronicle" veröffent licht eine Unterredung mit Gunaris. der erklärte, seine politische Hältung sei von den Wähler» gebilligt worden. Tie Entente und die Mittelmächte hätten nunmehr er kannt, dah Griechenland ein Recht habe, neu trat zu bleiben. Aber die Reutralitüt werde nur so lange gewahrt werden, alö die Integrität »nd Sviiucräni tat des Landes nicht angctastet werde». Andernfalls würde Griechenland von seiner jetzigen Haltung abgehen. lWTB.) Gesährdnng der schwedischen Schiffahrt durch das Eid. Kopenhagen. „Bcrlingske Tidendc" erfährt aus Stock Holm: Infolge der großen Kälte in Stockholm ist die Schiffahrt ernstlich gefährdet. In den Stock holmer Schären ist das Eis mehrere Fns, dick. Biele Dampfer sind darin stecken geblieben. (W. T. B.j Seitliches und Sächsisches. — Net Seiner Majestät dem König fand am ersten Feiertage im Spiegelsaale des Schlosses im Beisein Ihrer Königliche» Hoheiten der Prinzessinnen Töchter eine W c i h n a ch tS b c sch e r u ii g an 29 arme Kinder, deren Väter zurzeit im Felde stehe», nnS Dresden sowie den Gemeinden Lvschwitz, Wachwitz, Hosterwitz, Pillnitz und Moritzburg statt. Tie Geschenke, aus Kleidungsstücken und sonstigen nützlichen Gegenständen bestehend, waren unter 29 brennenden Ehristbäumen, die auf einer Tafel standen, aufgelegt. -- Glückwunschtelegramm. AnS Anlast der AnSzcich nnng Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Fried- r i ch E h r i st i a n mit dem Eisernen Kreuz 1. K lasse hat Herr Oberbürgermeister Blühcr s tt r d e n N atder Stadt Dresden an den Prinzen folgendes Glückwunsch telcgramm gerichtet: Seiner Königlichen Hoheit Prinz Friedrich Ehristiä» von Sachsen. Euer Königlichen Hoheit gestalten wir n»S, zu der durch Seine Majestät den Kaiser verliehene» Auszeichnung mit dem tLitcriic» Kreuz 1. Klasse die untertänigste» Glückwünsche and znsprcchen und die allgemeine Mitsrcnde der Bürgerschaft der Stadt Dresden zn versichern. Der Nal z» Dresden. Ober bürgermeister Bliiher. Non dem Prinzen ist darauf folgendes Telegramm cin- gcgangcii: Herrn Oberbürgermeister Btühcr, Dresden. Emvsangcn Sic, Herr Oberbürgermeister, meinen wärmsten Dank für die Glückwünsche meiner lieben Balcrliadt, die mich ganz besonders herzlich und ansrichtig gesrcut haben. Friedrich « öhristia», Herzog zu Sachsen. ^ — Der König hat genehmigt, das; der Kammerherr » Freiherr v. Burgk aus Schvnseld das ihm vom Erz- Herzog Franz Salvator von Oesterreich verliehene Ohren ^ zeichen 2. Klasse für Verdienste um SaS Rote Kreuz an- A! nehme und trage. Der Zigarrenarbciterin Amalie Natalie 'b verehel. Lehmann geb. Kaiser in Rostivein wurde vom König die F-ricdrich-Aug»st-MedaiIle in Bronze verliehen. -T — Neuer Ltraskammerdirektor. An Stelle des "mH» D, Warschau i» den Reichsdiensl versetzten Herrn Landgerichts-L dircktor Hettncr ist Herr Landgerichtsdircklor Dr. Otto,KZ, bisher Vorsitzender einer Zivilkammer, zum Direktor der^ v 6. Strafkammer ernannt worden. In den Gerjchtsscricn bk Z hat Herr Landgcrichtsdircktvr Dr. Otto die 8. Strafkammer als Vorsitzender geleitet. In einzelnen Strafkammern ^ werden »ach dem 1. Januar 1919 verschiedene Richtcrwcchsck «> » vvr sich gehe». z — Kriegsauszeichnungen. TaS Oise r n e K r e u z D. A,' 2. und 1. K lasse erhielt der Oberleutnant zur See H anSAÄ- Lütivh a n in Kiel. — Das Ritterkreuz d e s M ili - ^ 2 tär - St.- H e i n r i ch s - O r d e n s wurde verliehe» den; es * Hauptmann und Batteriechef E r i ch F riedri ch . Inhaber Dt des Eisernen .Kreuzes 2. Klasse und des AlbrechtsordenS ^ t. Klasse, im Res Feld-Art.-Rcgt. 58, früher im Kadetten korps. — Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten EA n. a.: Leutnant d. Res. Moritz Pfütze, Etappen Fuhr- « park-Kvlonne 8, 12. Armee-Korps, Sohn des Mitinhabers 8? der Firma Evnsortium Pfütze n. Ev.: — Vizcwachtmcister ** d. Res. bei einer Rcs.-Div. A lexandcr <9 rase »nd der LS Krastivagensührcr Georg Grafe, bei einer Insanleric- Division, Söhne der Frau Privat» Bertha verw. Grase; — Fcldmagazin-Iiisvektvr des Feldmagazins 47. verst. Lnnd- wchr-Brigade, 12. Armee-Korps, Georg Dietrich. Kanzlei-Rcamtcr der Gencraldircktivn der Königlichen Hof iheakcr: — Stud. jur. Max Köchcl. Vizcwachtmcister in; Rcs.-Fcldart.-Negt. 54, Sohn des Hoflieferanten und Wein grvhhändlers Max Köchcl, Dresden: — Unteroffizier F-riv Händler, zurzeit schwcrvcrwundct in Hamburg: — von der 9. Batterie des F-eldart.-Regts. 48 Feldwebelleulnant Kehre und Gefreiter Walther ll: — Esns.-Freiw. Unteroffizier Rolf Helm, 9. Batterie. Nes.-F eidart. Regiment 68. — Leutnant Bcegcr, Kompagniesührcr im Inf.-Regt. 192, erhielt das Ritterkreuz!.'. K laste mir Schwertern vom Verdienst-Orden und das Herzoglich Braunschweigische KricgSvcr- d i c n st k r c u z. — T h c o d o r N u m v c l. Leutnant d. Ncs. im 2. Gren.-Negt. 101, kommandiert zur Dienstleistung beim Ncs.-Inf.-Rcgt. 193, Inhaber deS Eisernen Kreuzes 2. Klasse, erhielt das Ritterkreuz des Alb rechts; Ordens 2. Klasse mit Schwertern. — Ueber eine Bestandsaufnahme von Kaffee, Tee und Kakao am 8. Januar 1916 veröffentlicht der Rat zu Dres den im Anzeigenteil dieser Nummer eine Bekanntmachung. Vorräte von Kaffee und Tee, die zum Verbrauch im eigenen H ausl> alt bestimmt sind, sind nur anznzeigcn, wenn sie bei Kaffee 19 Kilogramm, bei Tee 2/> Kilogramm übersteigen. Halbsertigc Kakaoerzeugnisse, gebrauchs fertiges Kakaopnlver und Schokolade unterliegen nicht der Anzeigepflicht. — Erweiterte BestaiidSerhcbung von Spinnstossen. Nach 8 6 der Bekanntmachung über Vestandscrhcbnng von tierischen nnd pslanzUchen Spinnstossen und daraus her- gestellte» Web-, Wirk- und Strickgarnen müsse» die mclöe- pflichtigen Bestände allmonatlich gemeldet werden. Diese Bekanntmachung ist dahin erweitert, bas; nunmehr anch die Bestände an Ticrhaaren, d. h. Mohär, Kamelwolle. Alpaka, Kaschmir, Zickclliaare, Zicgenhacire, Kälberhaare, Ninderüaarc, Fohlenhaare, Pfcrdehaare (mit Ausnahme von Schweis- und Mähncnhaarcn) allmonatlich z» melden sin-, falls Vorräte eines Eigentümers in einer der oben genannten Arten 199 Kilogramm übersteigen. Die am 1. Januar 1916 tatsächlich vorhandenen Bestünde sind daher bis zum 19. Januar 1916 an das Wcbstosfmcldcamt der Kriegö-Rohstoss-Abtellinig des KriegsministcriumS, Bcr lin 8VV. 48, Verlängerte Hedcmannstraste 11, zn melde». Die benötigten Meldescheine sind bei den örtlich zuständi gen amtlichen Vertretungen deS -Handels tHandelökammcrn nsw.) anznsordern. Die früher für die Dezember-Meldung auSgcgcbcnen Meldescheine dürfen für die Icniuar-Mcl- dung nicht mehr benutzt werden. — Mchlabgabe. Im Bezirke des Kommuiialvcrbandcs Dresden »nd Umgebung sind anher den bisher bekannt- gegebenen Stellen noch-Hcrrmann Müh ln er in Dresden, Watsenhauöstrahe 1, Gebrüder Uibrtg in Dresden, Reit- bahnstrahc 17, F. E. Krüger in Dresden, Webergassc 18, ermächtigt worden, Mehl an Inhaber von Mchlbezugs- schrincu i» den Verkehr zu bringe».
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