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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187210079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18721007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18721007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-10
- Tag1872-10-07
- Monat1872-10
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1872
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October. rtpz'ger «neu»! do. Wrchsl u ^ Neimagrr<lr do. d, ^brrlausttzn! prmßische «L«! do. «r prov.-DiSc.. do. W«i«H Zächs. Baal l^. do. «nditbiUi schief. Bank»«!, schünbeimerfchn, Lbüringer . wrimansche veuffche Effeav Znter. Handrligl 'eipztqel ' Indus »edenhüttr lkauchhammn 'I Vanvereii Sb ze vo»tm UawoTl Slmsterdam k. LI do. 2,1 velg. «ank-PU do. do. il Hamburg k E s do. 2 London 3 M.! Paris k. S. 7P/I Petersburg k. LZ do. !3N> Warschau k. Z l Wien k. S. S,'1 do. 4 M. U In- u. ausiid Smerik. 6°,, 96'/.. Ztal. 5°/, «°l, Oesterr. Loose« z do. Papiei do. Sib Preuß. Tonsol.1 So NapoleonSd'or j Oesterr. Ba «usstsche r. c. (Borbbrstil Nuglo-Lustria »alizter 253 U.I Uutonsban! 26:4 Kapoleonsd'vr is N»rd»rstba-v . — Pa? Z«»»>ler» Kai.Hov. so. isr». Spt. btr». Spt. U»i.I4«»v. lim. lull. Lpr. Oot. lau. lull, so. so. so UZI Mi! l. las. so. so. so. so. so. l»n.lutt. t. lau. 40"/- 1. /all 31. ^az. vir. 7»». lull. 1. aprll. IN! I.lao lau. lull. - j wr,. 8pt 14ö>il 1. l»u. Mis 1. vo« 101! l. dliin. 106>,I I.Kai. 1MI S?,i larulull.' so. 1. 7m». so. so. so. so. vir. l»».luU. so. iivrot'/, in) pr. St. »nt 100 ! so. pr. St so. »nt 100 so. so. ts. brutto pr. Ibü ü pr. SO N. , »r. lO« t so. ^0,»,»» iirl 1B»I Wil bl«' tS-Uch 'früh 6'/, Uhr. Wh «yedttta« Zchewüs^fir »»- , «etactrur Fr -Sttna. d. «edactioa l n-tt n», )-» »tzr Tageblatt der für dir »Lchfi- «ummer besttmuttra tu den Wochentagen ! z llhr Nachmittags. Anzeiger. Köuigl. BezickSgmchtS und drS Raths dn SM Leipzig. Mttz-Ar»fla-e 1V42V. ltdoaarmeatiprrt» »terteltäbrlich I Thlr. 7'/, Aar., tacl. vringerlohn I Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für Exlradeilaaen ohne Postdesvrdcrung 9 Thlr. mit Postdesvrdcrung 12 Thlr. Inserate «grspalteneBourgoiszeilr t'/»Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzrichniß »relamea unter d. »rdacttoaogrtch die Spaltzeilr 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm. UniversitätSstr. 22, Louis Lösche, Haiostr. 2i, patt ? 281. Montag den 7. Oktober. 1872. Bekanntmachung. bie Hnbst-Lovtroll« findet in der Zeit vom 21. bis mit SO. Oktober statt. Versammlungen früh 8 und Nachmittag- 2 Uhr im Saal» der Restauration zum S»s»»thal für Reserve der J«fa»t«rte, Lvvhalle für La«d»ehr und Dt-pofittont«rl«»her der V«»th«o« für Ewvwllrrte, Artillerie, Vtvvtrr und Trat«. Apollv-Sw«l für OfficterSeovdtdote«, Ü«odkö«»ltche, Schütze», JLger, Medt,t»alperfo««l, Ha»dwerk«r, M«rt»e re. -stdrm finde» Coatroll-Versammlungen statt: de» SV. Oktober Borxetttag- S Uhr und -r»ch«1tt«Gs S Uhr auf de« R«tbha»ss«ale t» Taucha für deu vemlaubteustaud tm Köntgl. Gerichts» Amt Taucha, deu 28. Oktober Rachuetttags 3 Uhr im Sasthofsaal« zu Lutzscherea für deu Veurlaubtenstavd der »estltchru und nördlichen Dörfer, de« 2». Oktober Rach»tttagA 3 Uhr im RathhauSfaal« zu VLark» rauftadtfür den Veurlaubtenstaud im König!. Gericht- Amt Markrauslä'dt, für da- in Rechnung Erhalten« gleich Ein setzen, folgende« verhlltniß zeigt: Umsatz in Rechnung Umsatz in Paar I86S: 1 0,53 >869: l 0,kb 1870: l 0,«8 1871: l 0,83 Man kann demnach für da- laufevde Jahr bei normalen Verhältnissen wohl prophezeien, daß der Verkehr in Baarpackelen dem in Richuung ungefähr gleichkommen wird, verändert sich aber da- Berhältviß t» der bisherigen Weif«, wonach vor sieben Jahren etwa die Hälft» der zur Messe bezahlten Summ« für Baarpackrt» gebraucht wur den, im letzten Jahr aber mehr al- «», so scheint di« Zukunft, materiell betrachtet, allerdings deu Verlegern von Baarartikrl» zu gehören, und et» wirklich gewinnbringende- Geschäft nur tu Colportage» uud Massenartikel», sowie durch da- Anlegeu größerer fester Lager möglich zu s«iu. Ein grrßer Thril drrart!g»r Geschäft, (so schließt der Artikel) wird freilich von den aller Ecken uud Enden uud vorzüglich tu deu großen Städten wie Pilz» au- der Erd« schießenden neuen Hand lungen gemacht, di, vorauf angewiesen sind, theil» kaute äe wie-ai, d. h. »eil ihnen nur schwer Credit eröffnet wird, thttl- wegen der Natur ihre- Publicum-, da- mit souverainer Verachtung jeden geistigen Genoß verschmäht, der ihm nicht durch die bekannten schauerlich-schönen und dabei „beispiellos billigen" (?) Roman« in 30 Lieferungen ä 3 Ngr. (!) geboten wird. Al- Eudergebniß unserer Betrachtungen finden wir, daß die Zunahme der Versendung, also der Pro duction, de- Jahre- 1871 gqe» 1869 — da- KrtegSjahr 1870 lassen wir al- anormal bei Seit« — etwa 4«/, Proc., di« de- Absatz«- aber mehr al- 18 Proc. beträgt, «in Erfolg, mit dem der Buchhandel zufrieden sei» kann. Tagesgeschichtliche Arberstcht. Eine LabiurtSordr« de- Kaisers Wilhelm regelt vorläufig (vom 1. October an) di« Vollstreckung der Freiheitsstrafe» im Heer«. Danach wird Gefäugviß von «w-cheutlicher und kürzerer Dauer von Osficiere« rc. in de» für ««schärfte» Stubenarrest bestimmte» Osficier-Arr«stzimmeru, und zwar thnnlichst je «in Gefangener in einem Zimmer, von Uuterotficiere». Gemeinen, niederen Milüairbeamten rc. t» deu für de» gelinden Ar rest bestimmten Räumen verbüßt; Gesäugniß von längerer Dauer von Osfietereu, Einjährig-Frei willigen rc. in de» Festungen, von Uuterofficiere», Gemeinen und niedere» Militairdeamten „»ach Maßgabe de- Regulativ« von 1858 über di« Be» Handlung «nd verpfleg»»- der Militatrsträfling«'; dt« Festung-Haft in deu Räumen der Festung-» stubeu-Grfangenrn «Anstalten ; dt« Straf« der Haft von Osficierru rc. in deren Wohnung, von den andern Mtlttairpersone» im Local« de- gelinden Arrest«; endlich dt« Arreststraf« in der bisherigen Weis« mit den Modifikationen der HZ. 25 uud 26 de- Reich-- MilitairstrafgesetzbuchS. von einer Verstimmung zwischen Eng land uud Deutschland war neulich iu «irriger» Blättern viel di« Red«, ohne daß tu den wirk lichen Brziehuugeu von einer solchen Gereiztheit viel zu verspüren war. Ein Theil der englischen Pr« fl» li«ß sich in Folg« d»r Kaiser« Begegnung etwa- unwuthig vernehmen. Mau wird indessen nicht irren, wenn man dies» Bewegung übler Laune der Unzufriedenheit zuschretbt, welch« eng» lischt Correspon deuten von den Kaiser »Tagen tu Berlin mit hiuweggenommeu hatten. ES war iu Berlin sehr heiß, der Aufenthalt für Fremde Iheuer und die ausländischen Berichterstatter hatten wenig Positive- erfahren. Ihr, Stimmung war daher nicht rosig, und Die- mag auf einige Lon doner Blätter zurückgrwirkt haben. Wa- sonst von Symptomen einer gewisse» Störung der Be- ziehungen verkantet hatte, war zu« mindesten stark übertrieb«». Im Allgemeinen liegt kttu Grund vor, anzunehmen, daß England, wie schon während der Katser-Zusammeukunft mehrfach her» vorgthob'u wurde, nicht davon befriedigt sein Der jsihe SuchhanLel im Jahre 1871. 4. Oktober. Da- officiell« Or^au tschen Buchhandel- uud der mit ihm dten Geschäftszweige hat in der jüngsten Wiederum wie in früheren Jahren dt« sta- Resultat« der Jahrr-arbeit d«S deutschen del« für 1871 mttgekhitlt, welch« di« liche Thatsache documrntireu, daß di« Ber- , sowohl al- der dadurch erzielt« Absatz irr Reihe von Jahren tm steten Steigen m gewesen. Selbst zwei groß« Kriege, io dies« Periode fallen, haben einen nur elend hemmenden Einfluß auzuübeu ver» Versendungen über Leipzig be- annähervd tu den Jahren 1. 1l. m. iv. Quartal Quartal Quartal Quartal Zusam. Ltr. Ctr. Ltr. Ctr. Ltr. 24,600 3i,700 29,300 39,300 124,900 30,500 35,500 30,500 45,500 142,000 24,400 38,500 25,100 41,500 134,500 29,300 37.00 0 34,500 47,70» 149,500 lltberficht begnügt sich mit einer Zusam- eng der Jahr« 1865 (al- de- Anfang- ! von da festgesetzten Arbeiten) und 1869 bt« da «S interessant erscheint, di« Schwan» i, welche der große Krieg auch in buchhäud» GrschäftSkreisen herbetgeführt hat, durch »achzuweisrn. den ersten beiden Quartalen d»S Jahre- zeigt sich noch ein« geringer« Abnahme duselbe Zeit von 1870; die durch den Ab be- KrtegS und di« Rückbeförderung der während dieser Monat« andauernden silstockungen machen sich noch immer geltend, dritten Quartal« an aber zeigt sich die von jeder Sorg« befreit« Production in -lori« uud wir sehen gerade in den drei so stillen Soniwnmonatev di« Versendung M erreichen, die fl, früher iu der sogen, »zeit nie gehabt hat. Da- Endresultat zeigt I Vermehrung von 14,l>00 Ceutuern gegen von 6500 Centuer» gegen 1869. Production »ach de» Nummer» der Hin- . hm Buchhandlung tm Börsenblatt, also der der versandten Bücher nach betrug: I. II. lll. IV. Quartal Quartal Quartal Quartal Zus- 2590 2581 2855 3LS3 tt,7I9 2875 2968 3524 4284 13,651 3102 3107 2514 3987 12,740 2864 2952 40t0 4045 13,871 finden also 1871 in der Gefammtsumm« !ln» von k>ll»rdiug- 1100 Nummern gegen aber von nur 200 Nummern gegen 1869, tat, über welche- (wie der Verfass«, > Artikel- im Börsenblatt wörtlich sagt) wir »n freuen können, da »S wahrlich au der ^vk«, daß dt« wehr und mehr in- Uuüber- aschwelleud« F'-uth unserer literarischen i einmal quantitativ etwa- ir- Stocken Der Qualität und dem Absatz auter S»»t« Da- ja nur äußerst heilsam sein, den wichtigsten Punct der Aufstellung, „in klingender Münz« sich au-prägiudea der Versendung" anlangt, so ist dt« be bst«, ja wahrhaft gewaltige Steige- adermalS in Baarpackelen. Sie be- i. u. ui. iv. Quartal Quartal Quartal Quartal Zus. Thlr. Tblr, Thlr. Thlr. 4S8.V00 423,00«) 414,000 558,000 l.87k,000 S58M0 561,000 568,000 742,000 2,529,000 «86,000 604,000 480 000 757,000 2,537,000 853,000 800,000 739,000 1,058,000 3,450,000 dr»d dt« Lumme der Zahlungen für da- tu 4»«ng Erhalten« »ur Ostrrmesi« und VSrsentage» im Lauf« de- Jahre- war: üechinwgsjab, 1865: 3,5t0,v«v Thlr. - >86«: 3,900,000 - ' 1870: 3,706,000 . 1871: 4,165,000 - elf«, w,,n »K dt» Summ« der Zahlungen de» »O. Oktober NachmittaaS 3 Uhr im Rathha«-faale za Liehrrt- wolkwttz für den Veurlaubtenstaud der östlichen und südlichen Dörfer. Sämmtliche Milttärpapter« find mttzubringen. Der Richtempfang der Ordre «ntschuldivt nicht. Leipzig, deu 5 October 1872. Köeetgltche- La»dwehr»Beztrk--So««o»do. von Süßmilch, Oberstlieuteuant z. D. uud veztrkS.Tommaudenr. Bekanntmachung. Di« au- Kupfer httzustelleaden Blitzeebleitrr für di« Kraukenbaracken de- städtischen Mrowkewhouse» sollen iu Accord vergeben «erde». Diejenigen, welch« sich hierbei bethrutgen wollen, werdeu hierdurch aufgefordert, di« Bedingungen hinüber im Raths-Bauamt« «inzuseheu und ihr« Prei-fordnunge» bi- Doreeeer-taM de« 10. dfs. VtztS. AbrwdS 8 Uhr mit dn Aufschrift „Blttzablrtter t« Rraiekruhaufe" vn- seheu daselbst versiegelt einzureicheu. Leipzig, den 4. Oktober 1872. De- Rath- Baeedepeetatto«. sollt«, daß der Fried« neu« Bürgschaften erhalten uud der Zustand der Dinge tm Orient befestigt wurde. Da- neu« hessisch« Wahlgesetz findet bei dn Nationalpartri de- GroßhnzogthumS »ur «tue s«hr bedingt« Anerkennung. Weniger dt« Beibehaltung de- CrusuS und di» sonstigen Detailbestimmungeu werden getadelt, al- die Fortdauer d«S Zwitkammnsysttm-, welche- aller dings für «!nrn Mittelstaar wenig tauglich er scheint. Nack der Entstehung de-Deutschen Reiche- uud seine- ReichktageS kann di« LandeSvertretuug «ine- nicht zu den größeren zählenden Einzel» staat«- sich nur dann noch »ine Bedeutung er» halten, wenn ihr« Beratungen einheitlich von Statten gehen und nicht iu dem Meinungsaus tausch zweier verschiedener Kammern verschleppt werden. Trotzdem ist dt« Annahme de- Wahl gesetz,utwurfe» iu dem bevorstehenden Landtag« wohl un»weifelhaft. Da- Land würde durch sein« Ablehnung staatsrechtlich vollkommen in eine Sackgaff« gerathen, da da- Mandat der gegen- »Lrltgeu Kammer noch vor dem neuen Jahre erlischt uud da- bisherige Wahlgesetz durch dir Reich-gesetzLtbung seine Geltung verloren hat. Abermals ist dem östrrretchtfcheuKrieg-- minister ein Knüppel zwischen dt« Füße gewor fen durch die Interpellation, dt« Roth in der ersten Plenarsitzung der ReichkrathSdelegaltou ge stellt hat. Dieselbe betrifft den über all« Begriffe skandalösen Prozeß Karmelin, der sich gegen wärtig zu StauiSlau in Galizien abspieit. Der K«rn der Sach« ist folgender: Bei den jüdischen Gemeinden jene- Königreich- bestanden förmliche Caffeu und «in geordneter BisteuerungSmodu- zur Herbeischeffung der Mittel, um durch Be stechung der Militairärzt, di« tSraelittscheu Rekruten für invalid erklären zu lasse». ES war die- ein unentwirrbarer Rattenschwanz, de» di« Regierung ganz gut kannte, dem sie aber nicht ander- al- durch außerordentlich« Mittel brizu» kommen wußte. So nahm der Commaudireude iu Talizteu da- Anerbt,teu de- Jaden Karmeliu au, durch provocaiortscheS Auftreten fein« Glau- beuSgenoffen zur Bestechung der Lsieutcommiffar« zu verleiten, bi- sich dt« Existenz förmlicher B*> stechuug-gesellschafteu erweisen lasten werde. Zu gleich ward den Osficierru und sonstige» Organe« der AffruttruugScommission vou ihren mtlttairi- scheu Borgesrtztea aufgegebeu, Bestechlichkeit zu heucheln, damit Karmeliu leichte und sicherer an- Ziel gelang». Nun behauptet Roth, uud mit Recht, daß ein« solche Procedur nicht »ur, namentlich wenn sie Officieren zugewuthet «erd«, im Allgemeinen kaum glaublich und wentg ehren haft sei, sondern daß sie auch unter § 146 de- Strafrechte- falle: ,.ES ist wedn «ir em Straf gericht«, noch irgend einer anderen Obrigkeit er laubt, Jemanden, der einer strafbaren Handlung verdächtig ist, unmittelbar selbst oder durch ins geheim bestellt« Leute auf irgend «ine Art zu ver leiten, sein bös,- Vorhaben wirklich in Ausfüh rung zu bringen, dir strafbare Handlung fortzu- setzen oder zu wiederholen, um auf solch« Weis« verdacht-gründe oder Beweismittel gegen ihn aus- ,»bringen. Jeder Beamte, der sich eine» solchen M ßbrauche- schuldig macht, ist zur strengsten Verantwortung zu zieheu." Also, schließt der Abgeordnete Roth, haben Karmelin und all« Mit glieder der Affentcommtsfion unter den 79 der Bestechung Angeklagten auf der Joquifitesbank Pl-tz zu nehmen. Aber er geht noch einen Schritt weiter, indem er hinzufügt: „ES ist undenkbar, daß BestrchungSgesellschaften seit Jahren «xisttrt hätten, wenn ihrem Wirken der Erfolg ge fehlt hätte; deu organifirteu Gesellschaften der Bestechenden müssen eben so gut orgaut- flrt« Cousortien der Bestochene» ge genüber gestanden sein. Die Corruptiou ein zelner «sirntcommsfioueu, welch» hier zu Tage tritt, weist auf wesentltche Uebelstänoe hi», welch« mit Enlschiedenheit, aber durch ehren haftere Mittel beseitigt werten müssen, al len« find, »elchr in Galizien zur Anwendung kamen." Und wirklich laufen zur Unterstützung der Roeh'schen Interpellation au- StauiSlau Telegramme rin, denen zufolge »in Hauptzeug», der angeblich nur auf Befehl und nur zum Scheine Bestechlichkeit fiwultrevd« Lieutenant Koryzua, gleich vielen seiner College», jenen Schein sehr ernsthaft genommen; «ine- dtesrr Telegramm» lautet: „Der im Asientirung-pro- crff« angeklagt« Adjauct Mojariz erklärt«, daß dt« Mitglieder der militatrtschen Commission Galizien- jederzeit sich bereicherten, daß speciell Lieutenant Koryzua dabei Reichthümer erwarb, mit denen er Wucher treib«. Die ver lesene Au-sage d»S Beztrk-commiffair- Köhler charaktertstrt die Handlung-weise der AsiintirnrgS- Eommi'stollSmitglieder vom Jahr« 1870 al- bei- spiel-lo- unwürdig und pflichtver- g essen." Der französisch« Firauzmiuister soll, wie au- PariS gemeldet wird, dt« Absicht habe», deu nach Frankreich au-g,wandert«» hülfSbedürstigeu Elsaß-Lothringern di« „Jagd nach dem trockenen Stück Brod" zu erleichtern uud zwar durch Bertheiluug de- Ertrage« der großen Sud- scriptiou, welch« vor einigen Monaten unter dem pou.phafteu Titel de, „Subscrtpttou zur Be freiung d«S französischen Gebietes" iv Scene ge fitzt wurde. Wir erfahren bet dieser Gelegenheit, daß der Betrag der Zeichnungen sich auf „etwa fiebin Millionen Franken" beläuft. Man er innert sich, daß die kaltblütigsten Bertheidtgrr der großen National-Subscriptton mit Sicherheit auf di« Zeichnung einer halben Milliarde ge rechnet hauen. In Frankreich scheint der Bruch zwischen ThrerS und Gambetta wirklich entschieden zu sein. Daö Krieg-Ministerium hat sechs Osficiere der Greuobler Garnison versetzt, welch« sich an den Demonstrationen zu Gunsten Gambetta- brthetligt hatten. Ebenso wird «tu Vorgehen gegen jene Municipalbeamteu beabsichtigt, welch, sich bei de» Gambetta gegebenen Empfangsfeierlichkeiten be- theiltgt haben, vorläufig hat rin, Reateruug«- untersuchuug ergeben, daß dieselben sämmtttch »ach dem 4. September ernannt worden waren, Geschöpf, jener Straßenregterung, dt« »ach Sedan dt« Staatsgewalt usurpirte und di« Aemtnc mit ihren Parteigenossen füllt». Ein« solch« Niedrr- haltuug der radikalen Demagogie mag allerdings auch um so gnatheuer erscheinen, al- di« Agita tionen derselben nach dn Behauptung de- Pariser BörseusyudicatS bereit- auf deu öffentlichen Credit ihr« Wirkung anSzuübeu beginn,« uud nach den »enesten Telegramm,» da- einem „friedliches Frankreich" bekanntlich „wohlgesinnt," Rußland sei», Besorgnisse über da- Umsichgreifen de» Radtcali-mu« au-gedrückc hat. Unter diesen Umständen ist dt« Verstimmung de- griffen Präsidenten, der sich Europa gegenüber für dt, „Weisheit" Frankreich- gewtffermaßen für haft bar erklärt hat, begreiflich genug. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 6. October. Ja einer Berliner Corresponcenz eine- rheinischen Blatt,- stoben wir Folgende-: Wie wir von zuvrrlässtgrr Seit« erfahren, ist der preußisch, Justrzmiaiftec durchau- dafür, daß da-OberhaudelSgerichl zu einem obersten ReichSgerichtShofe erweitert werd«. In Uebrreinstimmung hiermit findet sich in dem neuen Entwurf einer Civilprozeßorbnung für das Drutschr Reich die Anmerkung vor, daß im Inter esse der einheitlichen Entwickelung unv Anwendung de- Rechte- di« Errichtung eine- obersten Reich-, gericht-hofe- für erforderlich erachtet werde. Durch eine Erweiterung d«S Obnhandet-gerrcbl-hofeS zu einer allen Staaten de- Deutschen Reiche- ge- meinsamrn höchsten Instarz für alle Civil- und Ertminalsachen wird tu der Thal allein «in« ein- heitliche Anwendung de- Handel-- und Wechsel- recht-, wrlib« da- Oberhandelsgericht mit seiner auf einen Theil der Handelssachen beschränkten Comp,lenz zu erreiche» außer Stand« ist, begrüa- det und sicher gestellt werden. Nur aus di.fim Kege lasten sich die Gefahren beseitigen, weiche -Hb »
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