Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187210176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18721017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18721017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-10
- Tag1872-10-17
- Monat1872-10
- Jahr1872
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1872
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U lop/ °°s< »r '» Grschktul tiigltch früh 6»/, Uhr. rü> ^6»,. L?4 m» ^»p. >R ) »t»«1i«> »» «IPkttlt», JohamriSgaff« 33. ruttw. RtdaUnir Fr. «Stt»r». Lprrchtzmid« d. Redactüm »„ n—ti llhr »-»WNL«« »-» U»I. brr für die uächft- Nuunner bestimmte« tu den Wochentagen st« S llhr «achmittags. M LSl. TageblM Anzeiger. Amtsblatt des «vmgl. BezirkSgmchtS >wd des Raths der Stadt Leipzig. Metz-Auflage 1V55V. Aboni.rme«it»prri» vierteljährlich I Thlr. ?V, Aar., tncl. Hrmzerlohn I Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für tLstrabrilaaen ohne Postbesörderung » Thlr. mit Postbefvrderung l2 Thlr. Inserate «gespalteneBourgoiözeile l'/,Ngr. Größere Lchnsleu laut unserem Preisverzeichmtz. «lrclamea aater d. »rdacttonestttch dte Spaltzeile 2 Ngr. Filiale: Otto Stemm. UniverfitStSstr. 22, Laut« Lütche. Hainstr. 2>, pan Donnerstag den 17. Oktober. 1872. Bekanntmachung, reffend dt, Brrgwtwwg v»w MrtegSleifkwwge», di, e»«f Grwnd d«s Gesetze« »ge» der Ket-G-lrift»>ge« w»d deren Beraütnng von» LI. M«t I8SL t« der Aett »»« I«. Jnlt L870 bt« ,n» »0. Innt L87I erfolgt find; vom 10. September > 872. Nach tz. 21 d»S durch Verordnung vom 18. Juli 1870 (Gesetz» und Verordnungsblatt Seit, stg) »och besonder« zur öffentlichen Kenntuiß gebracht«» Gesetze« »egeu der Krteg-lelstungen ad renn vngütung vom 11. Mai 1851 verbunden mU de« Schlußsatz« der augezogeuea ver» ,,»g vom 18. Juli t87v find all« Ansprüche auf Vergütung von KnegSleistungeu, mit deu ige» Vrschriuiguvgin versehen, bei der Bezirk« - AmtShauptmauvfchaft innerhalb eine« Jahre« nsvlgtrr Demobilmachung auzuwilden. und solle» dl, bl« dahiu nicht angemeldet« Ansprüche dreimonatlichem PrLclufivtenmn, öffentlich aufgerufen und »ach Ablauf de« letztere», »«» ff« , HR dahin nicht augemeldet worden sind, von jeder Befriedigung a»«g»schloff«u wndeu. Lach Maßgabe dieser Bestimmungen «rgeht nun, nachdem von ter vom Kriege der Jahr« M erfolgten Demobilmachung (30. Juni 187 l) ab mehr al« Jahre«frist vnfloff«, an all« iiiach«, welch« au« der Zeit vom 16. Juli 1870 bi« zum 30. Juni 1871 ans Gruud de« oegeu der SriegSletfiungen und deren Vergütung vom II. Mat 1871 (Gesetz- und ver- Matt vom Jahre 1870 Seil, 244 slg.) Ansprüche auf Vergütung von Krirg-leistunge» ha zu dürfen glaube« und dieselbe» bt« jetzt »och nicht ang«mrld«t haben, hiermit der öffeut» lusruf, besagt, Ansprüche nunmehr binnen dret Monaten ,nd spätesten« awe AI Deee»hee L87L da erforderlichen Bescheinigungen versehen, bei der Amt-Haupt Mannschaft ihre« Bezirk« auzu- i, indem nach Ablauf deS^ben erwähnten Termine« all« bi« daht» nicht augemeldetrn Au- , von jeder Befriedigung au«g»schloff«u bleibe». Hierbei wird »och zu Vermetduug von Mißverständnissen ausdrücklich bemnkt, daß der gegen- ltl,, Aufruf sich «tcht bezieht auf Ansprüche, di« auf Gewährung vou vergütuugeu für di« tu Zeit vom 18 Juli 1870 bi« zur völligen Demobtlifirung der einzelnen Truppentheil« stattge» ilnGtnquartternnge« »ach Maaßgab« de« Gesetze« vom 28. März 1872 (Sef.- u verordn.- L. 37 stg) haben «hoben wnden dürfen, indem aus Gruud de« Gtngang« erwähnte« tegsl«tfi««g«-G,setze« vou» LL. Mat L8SL (tztz. 1. 3), aus »elchem ver g«z«»Lrttge ^r»s beruht, während der Zeit der Mobilmachung für Gewährung de« Naturalquartier« für r«, Mildärbeamt», Mannschaft,u und Pferd« (Einquartierungen) Vergütung an« Staatskassen M>t nicht «rfolqi. Xkckfichtltch der Vergütung dieser Einquartierungen bewendet e« vtelmihr allenthalben bei deu Fristen de« augrzogenen Gesetze« vom 28. März 1872 und der AnSführuvgS-verordnuug dazu demselben Tage. Lnsde», am 10. September 1872. Krtegs-Mtntfirrtn«. ^ von Kabrie«. Lckelmann Bekanntmachung. La» Söniglich« Ministerium d^ Innern hat genehmigt, daß der Kaufmann Herr Lng» >»lph Boldanen« in Dr,«d,u dir Vorarbeiten für «in« ron Meißen üb«, Lommatzsch, Mügeln, Men, Nnchau, Trebsen, Naunhof und Brandt« nach Leipzig zu führend« Ltseubahn vornehm«. Dt« Besitzer der von diesen Vorarbeiten betroffenen Grundstück« in der Flnr Leipzig wndeu nrch angewiesen, jene Vorarbeiten zu dulden, de« damit beauftragten und legtltmirten Per- b«i Aufsuchung und Absteckung der Bahnlinie kein« Htndtraisie tu deu Leg zu legen, viel- den steten Zutritt zu ihren Fluren und Grundstück« zu gestatten, auch der Beschädigung, ^llshm« oder Versetzung der dt» abgrsteckteu Linien bezeichnende« Ialou« und Pfähl, sich zu fvlleu. wogegen den belheiltgteu Besitzern etwa entstehend« wirkliche Schäden »ach deren vor- ziger legaler Ermittelung vergütet werden sollen. Leipzig, am 14. Oktober 1872. Der Math der Stadt Leipzig. i. G. Mech! vr. L Stephani. rechter. Ver sächsische Landtag. Leipstg, 15. Oktober. In wenigen Tag« ' sich der sächsische Landtag wieder vnsam- t, um sein« durch di« Vertagung im letzten i,Hr unterbrochenen Arbeiten zu End« zu Sroße Aufgaben harr« noch ihrer end- V» Lösuvg und wir halten e« deshalb für «Islicht, unser« Leser zu bitten, daß fi« ihr« «chmkeit deu bevorstehenden Berathuugeu ktLndeversammlnug tu höherem Maß» ^te». ai« die« seither zu geschehen pflegt«, ist tuLchst da« neu« BolkSschuigesetz, 'seiner difiuitiveu Feststellung harrt. 2» «eilen Kammer schon dnrchberath« und »«ts» mit tief einschneidenden Abänderungen ei, die »tcht immer di« Billigung dn Staat«- »»»> erhielten, wird diese« wichtig« Gesetz ^«hr in der Ersten Kammer zur Vorlage ge- n tinr anßnordeutUch« Deputation der- her da« Gesetz vorbnath«, e« IR aber bt« nicht da« Geringste in die Oeffenliichkeit «», zu «elcheu vorschläg« dufelb« ge- Nach de, Zusammensetzung der Drpu- — so viel wir willen. ist der bekannt« v. IrdmannSdorf ihr Vorsitzender — ist z» heften. daß die Anträge der Zweiten Berücksichtigung finde» «erde». Bon tnng der StaatSregierung wird r« ab- wie da« Plenum der Ersten Kammer trt. und r« möchte schon »ach Lage der tniff» al« ei» einigermaßen günstige« Er- anznsrhen sein, wen, der Regierung«, lif de« neue» Schulgesetze« zur Auuahm« r. Wir glaub,u auch nicht, daß die liberal« in der Z«,u«n Kammn — einzelne ihrer cker seivstverständltch aukgenommen — ihr in der letzten Stund« avgeficht« der Ge- >kaß gar Sticht« zu Stande komm», aufrecht wird. bt winde, wiebtig, Gesetz« betreffen di« jetnd». und Verwaltung«.Reform, »er» Zeit bi» soll« di« Verhältnisse der br» Gemeind« und dieirnige» der ver« «Hörde» in Sachsen neu geregelt wer den von der StaatSregierung hierüher Gesetzentwürfen ist ,i» beacht,»«»,,. zur Selbftverwaliuug der Gemeinden es ist di» staatliche Vevormnndnng in Hinsicht beseüigt oder doch wentgsteu« verringert. Dir zweit« Kammer hat, ihrer Natur getreu, auch bet der vorbrralhuag dieser Gesetz« Mehr gefordert, und e« ist dieser Standpunkt in dt« im Druck vorliegenden schriftlichen Bericht« der verschiede»«« Referent« überlangen. Nach einer Mittheilung, die vor kü«rrr Zeit vou kompetent« Seit« üb«, deu Stand de, Frag« in der außerordentlich,» Deputation der erst« Kam mer in diesem Blatte veröffentlicht wurde, hat di« Mehrheit dieser Deputation sich im groß« Ganzen deu Auffassung« der zweiten Kammer znaeneigt, woran« frellich noch kttve Gewähr dafür zu «tnchm« ist, daß da« Plenum der erst» Kammer nicht ander« «tscheidet. Di« dritte wichtig, Fra«, welche entschied« »nd« soll, betrifft di« Reform der direct«» StaatSsteueru. Wie di, Ding» hierin augen blicklich lieg«, da« »«den die geehrt« Leser an der Reih« vou Artikel» erfehou^welche i» diese« Blatt« über da« vorstehend« Thema erschein«. Welch« Lösung dies« Frag« gegeben werden wird, ist »och gar mcht allzusehr», de»» di« Meinung« gehen da, wie «D schon di« «»ßerordeutlich« Depu tation der Zweit« Kammer zei-t, noch ziemlich wett an« «tnandn. Soll an« alle» dies« Gesetzattwürfnl etwa« Gedeihliche« und Bestimmt»« wnden, so muß vor Alle« di« Erst« Kammer stch zur Nachgiebigkeit bequem«. Um dies« ,» erlange», wird e« da« Sicherst« sei», daß di« fächfisch« Staatsregierrrvg da« Beispiel der preußisch« Regier»»- gegenüber dem Herrenhaus« nachahmt. Neurs Theatrr. Leipzig, 16. Oktober. Es ist immer «in ge wagt,« Unternehmen, auf der Bühn« di« social« Krag, lösen z« »olle», da der dramatisch« Dicht n dieselbe nur an «ine« einzelnen Fall illustrtreu kan». Hinzu kommt, daß R, Prosa de« Leben«, di« äußere Bedürftigkeit der Uristenz bei derartige» Stoffe» ei», z» brttte, zu sehr fick hnvordrärgeud« Roll« spielt, um «inen reinen ästhetischen Genuß zu gewähren. Die« sog«o»ute sociale Drama ist nur ein« »eu« Variante auf jene« vou Schiller in dn Parodie „Shakespeare'« Schatten" verur- theilt, Thema. Unfern Iammer und unsere Noth suchen nud finden wir hier auf. einerM<ir», der nicht« Große« Bekanntmachung. Den aw, LS. Oktober d. I. fällt«« zweite Lernet» der Gewerbe- ««» Per- sowalflewer ill nach der zum G»s tzr vom 8. April d. I. erlassenen AuSführunzSverorduung vom S. deff. Monat« »wch et»»»« hwlbe« J»hre«betraae zu entrichten, und wird« dt« hiesigen Sleuerpflichttgia hierdurch ausgefordert, ihre Gtewerbet- trälge für dtefe» Trrwet« «ebft de» Mädttsche» Gefälle« a» — 18 Stgr. — refp. 8 S7«r. — e»«f jede» St«aerth«ler de« jährltche« K«t«fterfatzes späteste»« btw»e» LA L««e» w«ch de«selbe« an dt« Sladt-Vteun-Einuahm, allhter pünctUch abiuführcn, da »ach Ablauf dieser Frist die gesetzlich« Maßregeln gqz« dt« Säumigen «intret,u müssen. Hierllet »erden di« hiesigen Prtucipale, Meister und sonstig« Arbeitgeber veranlaßt, bei Ver- metdan« einer Ordnungsstrafe vou 1 Thlr. bi« 5 Thlr. all, seit dem 1. Termin d. I. vorgeaau- gen« Personals,rSndernvgru vo» solche» wett w»t«deste«- L Lhlr. o»d darstber Per- fowwlsteworpflichttge«, sowohl ««tlafsewe» wie etugesteAte» Gehülfe« rc. lltunrn 8 Lag« bei vorgenannter Recepturftell» schnstlich anzuzetgeu, und wndeu Formular« dieser Ln- LnderungSanzeigev auf Bnlaugen Rathhau« 2. Etagc — Zimmer Nr 13 — verabreicht. Leipzig, den 11. Oc'ober 1872. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. Taub,. Bekanntmachung. Nach Mittbeilung dn Königlichen Garuisouverwalluug wird da« nach der Promenade führend« Thor de« Schlöffe« Pleißeuburg auf einige Tag« wegen an demselben vorzunrhmender Baulichkeiten gesperrt. Leipzig, den 15. Oktober 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G- Mechler. Versteigerung von Bauplätzen. Da« der Stadtgemeind« gehörige, auf dn rechten Seite dn Pfaffeadorfer Straste und an dn Uferstraste gelegen, Bauareal soll in 3 «»»Plätze vo» 2590 lü All« --- 831 lU Mttn. 2400 lUElle» 770 lü Metn und 3417 lUElle» ----- 1096 ^ Meter Flächeuinhalt, sowie in A Vtllewhawplätze von 3569 lI Ellen — 1145 LU Metn u»d S5S5 l2 Ellen ---- 1134 lü Mein Flägeninhalt eingethttlt, au RatbSstrll, Freitag de« AS. dies. Mo», »o» Borwettlag« LL Uhr a» »wem Berkawfe »erOetgert und zwar wndeu dt« Heide» BtAewhanplätze zuerst ,w- fa»«e«, daun aber noch einmal «i»zel« a»»g«h»te« wnden. D« versteiqerungStnmi» wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet »nd dt« vnjteignirug jedeSmal g,schloss« wnden, sobald ans den auSgebotenen Bauplatz resp. die zusammen ausgibot«,» Plätze ein wettere« Gebot nicht »ehr erfolgt. Dt« Vnsteigeruna-hediu-uugen und di« betreffenden Parzellnungsplän« liegen in uusnem Bau- amt« (Rathha»«, 2. Etage) zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 12. Octtobn 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. u t. En vr. E. Step Hai lerutti. Bekanntmachung. Dt, vo» un« am 16. vor. Mon. versteigerten 3 Bauplätze 6. V. L. d«S b:tr,ff«nd,u Parcelli- rnvgtplaue« an der Zöllner- und Pfeffeuvoifer Straße sind für da« a«f alle dret z»sa«»««u aethaueu« Höchstgebot zugeschlagen worden und «u:laff«n wir in Gemäßheit der BirstetgerangS- brdivgungen die übrig»« Bieter hiermit ihrer Gebot«. Leipzig, reu 12. Oktober 1872. begrgven, durch die nicht« GrcßeS geschehen kann. Den verschiedenen Arbeilerdrameu der Neuzeit, Klein'«: „Eavalter und Arbeiter", Schaufferr'S „Vater Vrehm", zwei craffe», grell auf di, Spitz« gestellten Sffektstücken, den verschiedenen versuchen de« Soctalagttator« Lerpold vou Schweitzer, dt« sociale Frag« ans dt« Bühn« zu verpflanzen, hat fleh Ernst Sichert »«uerdiag« mir seiner „Fabrik zu Ntederbro»»" angeschloff««, ei»rm süusactig« Schauspiel, welches gestern in »»sn«e Stadttheater zur Aufführung kam. Ernst Sichert ist ei» Schriftsteller, ver in all« sei»« Production«, auch in seine« neu« Roman „Hinter d« Eouliffen" viel« praktischen verstand in Auffassung der realen Lebe»«Verhältnisse,Wärme de« Gemüth«, sittlichem Ernst »nd et»« beachten«, »erth« Routine bewährt u»d dies« Vorzüge auch in seine« neu« Arbeiterdrama nicht verleugnet. Gleichwohl streift hier dt« von ihm erstrebt« Leben-Wahrheit oft au da« Nüchtern, »nd Tri vial«; e« find allzu kleinlich« Motiv«, an den« sich di« Handlung forlentwicktlt, und der Abschluß vefriedigt deShalv nicht, weil der Dichter deu in der Handlung feine« Drama« liegenden Gedanke» selbst in schiefer Seife durch ein, national- ökonomisch« Formel auSdrvckt. Di« bengalisch beleuchteten Stichwörter Capital und Arbeit stehen ebenso «m Anfavg wie am End« de« Stücke«, so daß wir der Asnog der social« Frage, dt« sich überhaupt »tcht tu fünf Act« lösen läßt, um nicht- näher gekommen find. Wohl aber finde» wir au« de« Stück« ein« ander, Moral heran«. Die «ta«»t- liche Vnwickeluvg desselben beruht auf der Ohr- feig», »elch, der Werkführer Potter dem Arbeiter Flemmtug «rthriit; deshalb dt« trotzigen Aorde- ruugeu der Arbeiter, di« Unruhe», der Strikt. Sen» »un Potter in der dramatisch beste» Sc«, de« Schauspiel« im Interesse der Fabrik de» Arbeiter um Verzeihung bittet und so Alle« tu da« alte Grlei« zurückgelenkt wird, so scheint doch der Dichter ausfübreu zu wollen, daß dt, social« Frag« an« einer Rechtsfrage in »tu, Frag, de« Gemüth« uwg,wandelt werden, durch echt, Huma nität gelöst wndeu mvß. Mau mag mit 'sicher patriarchalischen Lösung einverstanden sein oder »tcht — jedenfalls bildet fi« den Kern der Hand- lnng. Den» olle« Andn,. die gewagten Specu- lattoneu de« Eommerztenra'he«, di, Iutriguen de« Hnrn v. Scheller, die Lieb« der Tochtn de« Hanse« zu dim langen ersten Techniker dn Fabrik, Der Rath der Stadt Leipzig. vr. S. Stephani. Cnuttt. ist mehr schablonenhaftes Beiwerk, und die am meisten tragische Episode, di» Lieb« de« Herrn von Schellen zur Fretfrau Natalie, di« zu einem blutigen Duell führt, ist nur tu de» blaffest« Eoutouren angedeutet und sptelt fast ganz hinter der Scene, vielleicht würde dt« dramatisch» Durchführung dieses Verhältnisse« von lebhafterem Interesse aeweseu sein, al« dt« groß« Liebe-scene zwischen Gertrud und Edwin, di« dem letzt« Act «tu, stark sentimental« Färbung giebt und doa, nur wie au »in inscnürt^ Capttel au« irgend etnnn zerlesen,n Leihbibltotheken-Romau gemahnt. Da« Talent de« Autor« zeigt sich nicht nur in dem geschickten sceutschen »nfba», der freilich über di« Schwächen der inner» Architektonik »tchr täusch« kau», sondern auch t» einzeln« Licht- blicke» echt dramatischer Charakteristik, wie in denjenigen de« Serkführrr« Potter, und tu der «ffectvolle» Steigerung einzelner Situation«, wt» bei dem Actschluff«, in welchem die Uatnschrif: de« Commrrzienrath« der Handluug rin, kritische Sendung giebt. So fanden einzeln« Situativ»« lebhaften Beifall, während der »»«bleibende Schtußapplau« bewte«, daß da« Stück al« Ganze« da« Publicum nicht befriedigt hatte. Herr Stürmer ber,icherte die laug, Gallerte seiner bankerotten und nicht bankerott,»Commerzi«- räihr gestern durch dt, Darstellung d,S Andrea» Krteenring; er sptelt« dies« Roll« mit würdiger Repräsentation und mit jener auSdauerudeu Kraft, in welch,r er vielen jünger» Darstellern zu» Vor bild dienen könnt«. Di« Wandlung«» in deu Stimmungen und Entschlüsse» stellt er ia durch aus angemeffeuer Weise tar und flößt, für da« Geschick de« an« dem Arbeite'stande hervorge- gang«« Kabrikherrn lebhaft« Thetlnahm, »iu. Mnkwürdigerweis« befanden stch gestern zwei Charakterrolle», ron denen nur di» «rv« etwa« komische Färbung hat, tu den Händen unserer beiden Komcker, dt» sich überraschend gur mit den ungewohnten Aufgaben abfandea. Namentlich Herr Engelhardt al« Werkfübrer Porter stellte u»S deu Kampf de- wackern Manne« mit dem SänapSdämon, deu moralischen Sieg, den « über sich selbst davonträgt, mu einer Wahr heit dar, iu welch« du leisten humoristischen Streiflichter nirgend« zu stch vordraugen»»«» komischen Wirkungen gem ßbraucht wurden. Da« Ganz« war »in geschloffen,« Charakterbild. Herr Tietz a!S Arbeiter Flemming secundirte in dem
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