Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160322023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916032202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916032202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-22
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten Mül Nüv 4-irrgs Lofo* a« Diendta, abend. Westlich der Mo»» erstOr««»» «ns-r« Truppen die ge« samten französische« Gte>«nge« t« «nb a« Walde »erd, östlich von « » oe » « rtr der Feind düstte bisher »L Ossi» ziere und SSW Mann an »nnernmndete» (YefanOerren et«. oleneral Cadorna, der italienische Oberbefehlshaber, ist in Paris angekvmmenr er hatte er»« Begrünung mit Ivfsrc und dem neurn Kri«s»mt»ister, General Rvque». Kronprinz Alexander vvn «erbten und Ministerpräsident Pasttsch sin- nach Pari» gereist. In Rotterdam -«schloffen die Seeleute, sich nicht an mustern zu lasse«, solang« die Regierung keine Maßregeln zum Schutze der Schiffe getroffen habe. England wir- sich nach einer Erklärung Bonar Laws in bezug auf di« Handelspolitik nach dem Kriege in keiner Weise feftlegen. An der Front im Jemen versuchte «ine englische Ab teilung einen Borstob. wurde aber vvn den Türken zurlick geschlagen und muhte fliehen. An der Universität Warschau hat die Zahl der Immatrikulationen die Ziffer vvn 2000 überschritten. Landta »tschen «alrnder» konnte genommen werden. we»ha Zeitrechnung mit dem am 11. Finanzjahr« r nt bt»h« >1» diese Re definitiv an- «form der tttrktsche» d. M. begonnenen neuen werde» konnte. iW. T. B.) rchsilchen Landtage» beaulwortcte Minister Graf Bitzihnm die Interpellation In der Zweiten Kammer -es sä ctcte Minister G über die Mikchhöchstpreise. den Machte noch an Amerika stellen würden, und um sich ein Bild darüber zu machen, ob im weiteren Verlauf diese wirtschaftlichen Verhältnisse die F r i e d e » S m d g lich testen näher rücken. Die Stimmung i« Ruhlmrd. V Der Gouverneur von Rlissisch-Transbaikatten warnte Iid einem Rundschreiben die Eltern und Verwandten von Soldaten vor Aeusierungen der K r i e g s in ü d i g k c i t in '."riefen an die Front, die entmutigend wirken müssen. Der Zar habe beschlossen, nicht eher Frieden zu schließen, als bis der Feind sich von den Grenzen Rußlands zurück gezogen habe. Das ganze Volk müsse so lange durchhalten, bis das geschehen iß. Zum Rücktritt Chwostows. AuS Petersburg wird gemeldet: Der Rücktritt des Ministers des Innern, R. C h w v st o >v . kam eingewcivteu Kreisen u i ch t u n e r w a r t e t. Er steht ohne Frage in Verbindung mit der Verhaftung eines seiner Gehilfen >UnterstaatSsekretür> im Ministerium des Innern, R o ch c w s k i, der von der „Nowoje Wremsa" als ein '.weiter Aiew bezeichnet wurde. lAsew hieß der russische Revolutionär, der vvn dem neuerdings gleichfalls viel ge nannten Burzcw als Polizeispitzel entlarvt wurde.i Rvchewski hatte mit Enthüllungen gedroht: er wurde aus Petersburg auSgewiese», aber damit kam der rollende Stein nicht zum Stehen. Die hinter den Kulissen auf- geiauchten Vermutungen wurden immer lauter, und die vielen weißen Stellen in den Blättern der Tagespreise, die sich mit dieser heiklen Frage beschäftigte, redeten eine deutliche Sprache. Verstaatlichnug der Putiloiv-Werke. Eine amtliche Petersburger Mitteilung besagt, daß die Putilv w - W ertc in staatliche V e r w a l t n n g ubergegangen sind. Diese Maßregel habe folgende Gründe gehabt: Die immer wachsenden Armeelieferungsaufträgc führten zu allmählicher, aber sehr beträchtlicher Vergröße rung der Werke, in welchen daher große Staatsgelder an gelegt wurden, io daß die Regierung die Leitung des Unter nehmens für die Kriegsdauer übernehmen mutzte: das war um io mehr angebracht, als ein so großes Unternehmen, welches Armee- und Marineausträge auSführtc, sür die Kriegsdauer besser den Charakter eines Staats- als eines PrivatunternehmeiiS trügt. Das Interesse der Aktionäre wird durch das Gesetz über den Betrieb vom Staate be schlagnahmter Unternehmungen vollständig gewahrt. Wenn die frühere Verwaltung des Unternehmens dessen Leitung jetzt auch nicht hat, so bleibt sie doch in ihrer Stellung in soweit, als sie die Interessen der Aktionäre zu vertreten und nach Beendigung der staatlichen Verwaltung ihre alten Befugnisse wieder aufzunehmen hat. iW. T. Bi Der türkische Kriegsbericht. An der Irakfront hat sich die Lage nicht verändert. An der kaukasischen Front ist kein rvesentliches Er eignis eingetreten, abgesehen von Plänkeleien zwischen Er- lunduugscibteilunge». Am 10. Mürz schleuderte am Nach mittag ein Torpedoboot und abends ein Kreuzer Bomben tu die Umgebung von Seddul-Vahr und Tcke- Vnrun, ohne eine Wirkung damit zu erzielen. Tie Schiffe zogen sich dann zurück. An der Front im Jemen rückte eine englische Abteilung mit zwei Maschinengewehren r.r der Richtung aus Elssaile nördlich von Scheikh Osman vor: sic wurde durch unsere Truppen, die ihr cntgegengeschickt waren, angegriffen. Ter Feind floh unter Zurück lassung von 20 Toten und Verwundeten und 9 getöteten Pierdcn nach Scheikh Osman. lW. T. Bi Der Gregorianische Kalender i» der Türkei. Der von der türkischen Kammer in erster Lesung ge nehmigte Gesetzentwurf über die Einführung des Gregoria- «icht «tnaeführt Die «»SdeG»»»» der griechischen Herrschaft auf Nordepirns. Zu der endgültigen «ngliederung der Provinze» des Oberen Epiru» an da» Königreich Griechenland sagt die „Post": Wenn dle griechische Regierung zur tatsächlichen auch di« rechtliche Herrschaft über die Provinze« vv» Norb- rptru» geltend zu machen unternommen hat, so darf man vermuten, daß vier nicht plötzlich eine Handlung vrü»ker Gelvftherrltchkeit an das Tageslicht springt, sondern da» Ergebnis einer Reihe diplomatischer Ver handlungen ist. —, Die NeichStagSarrträge zum Unlerseekrieg. b. Wie nach der „Parteilosen politischen Korrespon denz" in parlamentarischen Kreisen verlautet, beabsichtigt auch die Fortschrittliche Volksvartei, mit einem Antrag i» bezug auf den Unterseeboot-Krieg hervorzu treten, und zwar mit einem dem Z e n t r u m s a n t r a g ähnlichen bzw. mit einer „Ergänzung" dieses Antrages. Die „Kreuzztg." erklärt zu den Anträgen besonders der „Bauer. Staatsztg" gegenüber: ,.Ss ist eine grobe Irreführung, wenn man den Anschein zu erwecken sucht, als handle e» sich um den Versuch einer Einmischung in militärische Angelegenheiten. Und wir fürchten, daß gerade solche entstellenden und irresührenden Darstellungen cs sehr schwer machen werben, den Wunsch der „Bayerischen Stnatszeitung" zu erfüllen, daß die Unterseeboot-Anträge nur vertraulich in der Kommission verhandelt werden. Wer will eS den Parteien, deren Absichten in solcher Weise ver dächtigt werden, verdenken, wenn sie auf einer Art der Verhandlung bestehen, bei der allein sie in der Lage sind, sich wirksam gegen derartige Angriffe zu verteidigen." Zu dem Schreibe« des Gcneralgouvcrueurs vo» Belgien an de» Kardinal Mercier sagt die .-Kölnische Volkszeitung" unter anderem: Die deutschen Katholiken könnte» es nur bitter beklagen, daß ein katholischer Kirchenfürst so ans dein Rahmen seiner hohen kirchlichen Stellung herausgetreten sei, wie eS der Kardinal in seinem letzten Hirtenbriefe getan hat. Die Verbindung von Religion und Politik, wie sie bei Kardinal Mercier während des Krieges immer mehr zur Gewohnheit geworden sei, sei eine über aus betrübende und unheilvolle Erschei nung. Das Verhalten des Kardinals verdiene ärgsten Tadel, besonders wegen des so unsagbaren Mißbrauches einer kirchlichen Stellung. Habe schon das General- gouvernement bisher große Langmut geübt, so müsse eS wegen der durch eine» solchen Hirtenbrief entstehenden Be unruhigung der belgischen Bevölkerung entschieden dagegen Stellung nehmen. sW. T. Bi Wie die „Voss. Ztg." aus Brüssel erfährt, sei dort der Brief des Generalgvuvcrncurs an Mercier das Tages gespräch. Die Belgier erkennen mit wenigen Ausnahmen die maßvolle und würdige Sprache an und finden cs gerade zu unglaublich, daß ein Mann wie Mercier sich soweit ver gehen konnte, in seinem Hirtenbriefe versteckt die Drohung auszusprechcn, das deutsche Heer möge durch eine Epidemie vernichtet werben. lW. T. Bi Eine bulgarische Stimme zu Helfferichs Rede. Zu der Rede, die der deutsche Schatzsekretär Helffc- r i ch vergangene Woche im Reichstage hielt, schreibt „E ch o de Bulgarie" noch nachträglich: Deutschland, die Säule des Bierbundes, wird weder durch Waffen besiegt, noch er schöpft. Die letzte Helfferich-Rede im Reichstage, deren Freimut und Präzision höchst eindrucksvoll waren, zeigt, daß seine wirtschaftliche Organisation auf der Höhe der militärischen steht, Saß der preußische Militarismus, der schwarze Mann der Entente, nur ein Element des ge waltigen sozialen Organismus des Reiches ist. Alle Gründe, die während Ser ersten Kriegsmonate die wirt schaftliche Vernichtung, wenn nicht die militärische Nieder lage Deutschlands sicher erscheinen ließen, erwiesen sich als falsch. Der Sieg wird denen treu bleiben, die ihn ihrem Willen unterwerfen, denen er bisher gehorsam folgte. Ein antimilitaristischer Kongreß iu Stockholm. Ein antimilitaristischer Kongreß wurde seitens der Iungsozialisten im Widerspruch mit dem Vorstand der sozial demokratischen Partei in den letzten Tagen in Stockholm abgehalten. Drei Teilnehmer, darunter der Abgeordnete Hoeglund, wurden wegen Aufforderung zum Un gehorsam gegen die Behörden angeklagi. lW. T. Bi Die neuesten Meldungen lauten: Ein Kaisertelegramm. Siel. Aus das gestern an den Kaiser gerichtete Tele gramm ist folgende telegraphische Antwort eingegangen: Schleswig-Holsteinischer Provinziallandtag, Kiel. Großes Hauptquartier. 20. März. Se. Majestät der Kaiser und König danken dem Schleswig-Holsteinischen Provinzialland- tagc herzlich sür die Erneuerung des Treugelöbntffes und das freundliche Gedenken der nun 80 jährigen Zugehörig- ! teil der Provinz zum preußisch-deutschen Vatcrlande. Seine Majestät hoffen zuversichtlich, daß alle Treue und Opfer- ! freubigkeit, welche in dieser ernsten Kriegszcit vo» allen Gliedern und Teilen des Reiches so glänzend betätigt wer den, mit Gotte« Hilfe segensreiche Frucht bringen werden sür den Schutz und die Zukunst der deutsche» Lande und das Glück ihrer Bewohner. Aus Allerhöchsten Beseht: Geh. Kabinettsrat v. Valentint. lW. T. B.) Pust, und Seekämpse an der slämischen K»fte. Amsterdam. Ei» hiesiges Blatt meldet von der Grenze, daß es seit gestern abend a» der slämischen Kü st e kehr lebbast zugehc. Scho» gestern unternahmen Flieger der Alliierten Erkunduiigsslüge. Um 2 Uhr nachts erschien wieder ein Flugzeug über Z e e b r ü g g «. da» durch die deutschen Abwehrkanvneu heftig beschoffen wurde. Man sah deutlich die Granaten in der Luft platzen. Die deutschen Posten gaben einander Lichtsignalc. Gegen 4 Uhr früh er. schien et» englische» Geschwader, das die deutschen Stellun gen an der Küste zu beschießen begann. Da» Bombardement dauerte mittag» noch fort. lieber die Beschießung von Zee- brügge ersährt da» Blatt noch, baß zahlreiche Flugzeuge daran teiknahmcn. Man konnte einige davon in den Licht kegeln der Scheinwerfer deutlich wahrnrhmen. Es wurden Bomben abgeworfen. Um 4 Uhr nachts konnte man von der Küste aus ein grobe» Feuer in Zeebrüggc sehen. IW. T. B.j Der neue französisch« Kriegsminister vor dem Senat. Ick. Budapest. lEtg. Drahtmelb.i „Az Est" meldet auS Genf: Der Hceresansschub des französischen Senats lud für Dienstag den neuen K r i e g s m i n i st e r ein, um auf eine dringliche Interpellation Elümenceaus zu ant worten. in der gefragt wird, auf welche Weise die Alliierten die Lage des französischen Heeres vor Berdnn zu erleichtern gedenke». Eine englische Stimme zu Helfferichs Rede. London. Die „Morning Post" schreibt in einem Leit artikel über die letzte Rede des deutschen Staatssekretärs Dr. Hclsserich: Man brauche nicht alles, was Hclsscrich ge sagt habe, für bare Münze nehme», sollte seine Rede aber auch nicht als reine Prahlerei aufsasse». Wir selbst, sagt das Blatt, haben uns niemals Illusionen über die Stärke Deutschlands gemacht. Wenn unsere Politiker verächtlich von einer Nation sprachen, die von Pferdefleisch und Ab fällen lebt, so fürchteten wir, daß eine solche wahn sinnige Unwissenheit ihren gerechten Lohn ernten würde. Seit dem Beginn des Krieges scheinen sich unsere Politiker in den Glauben eingewiegt zu haben, daß Deutsch land am Rande des Zusammenbruches stehe. Das Blatt führt dann weiter aus. wie die deutsche Wirtschaftspolitik, dle seit 80 Jahren die Produktion des Landes systematisch ent wickelte, und die den Staat in Verbindung mit den Pro duzenten erhielt, dazu beigetragcn habe, daß Deutschland Im Kriege sür seine Ausgaben eine vollwertige Leistung erhielt, während inEnglandcincunsinnigeBcrschwen- düng herrschte. tW. T. V.) Englands Handelspolitik «ach dem Kriege. London. Die „Times" meldet aus Ottawa vom 17. März: Im Senat wurde ein Telegramm von Bonar Law verlesen, der sich über die Pariser Konferenz folgendermaßen äußerte: Dir englische Regierung wird sich in keiner Weise sestlcge», was die Handelspolitik nachdem Kriege betrifft. Wenn als Ergebnis der Konferenz bestimmte Schritte erwogen werden sollten, so wird nichts geschehen, ohne daß die Dominions zu Rate gezogen werben. iÄ.T.B.j Englauds Uebergrisfc gegenüber den Neutralen. Hamdnrg. Ein Drahtbericht des „Hamb. Fremdend!." aus Ncnyork vom 18. März besagt: In finanziellen Kreisen Ncuyorks herrscht allmählich größere Er bitterung wegen des fortgesetzten Nnhaltenö und der teil- weisen Beschlagnahme amerikanischer Wertpapiere durch England, so oft sie von holländischen Banken durch die Post an amerikanische Finanzinstitute versandt werden. Dieses Vorgehen der englischen Behörden hatte in letzter Zeit eine fast völlige Stockung des Geschäftsverkehr» zwischen den Banken der beiden Länder und bereits riesige Ver luste sür beide Seiten verursacht. Unter anderem haben sich holländische Banken dieserhalb gezwungen gesehen, die Einlösung amerikanischer Bonds, Ztnsscheine usw. einfach zu verweigern. In vielen Fällen kamen Briefumschläge, denen Konnossements des amerikanischen Konsuls in Amsterdam beigcfügt und die sogar mit dem amtlichen Siegel des Konsuls versehen waren, geöffnet an. Der In halt war ganz oder teilweise entfernt worden. Auf dem Umschlag ist stets der Vermerk -eS englischen Zensor» zu tesen. Die Argumente, daß die Wertpapiere Kon» kicks Eigentum holländischer Staatsangehöriger seien, wurden bisher iriemals berücksichtigt. Auch der Umstand, daß durch den Steuerstempel fast sämtlicher Wertpapiere zweifellos festgcstcllt werden konnte, -atz sie schon vor dem 1. Juli 1014 hollänisches Eigentum waren, änderte an -er Sache nichts. Hat man schon die von England beliebte Anhal tung und Zensur der amerikanischen Briespost hier als einen beklagenswerten und erniedrigenden Zu stand betrachtet, so erwartet man jetzt mit Bestimmtheit, daß diese Handlungsweise der englischen Regierung, die sich nunmehr als eine direkte und intensive Verletzung neutraler Rechte „erweist, energische Maßnahmen der amerikanischen Regierung Hervorrufen wird. lW. T. B 1 Eine Bierverbandsnote an Rnmänie«. Ick. Sofia. sEig. Drahtmel-.i Nach einer Meldung der „Valkanska Posta" aus Bukarest bildet in den der Regierung nahestehenden Kreisen eine Note der Berbands Mächte Gegenstand eingehender Besprechungen, wonach der Vierverband -ic Abrüstung des rumänischen Heeres for derte. Bratianu nahm die Note entgegen, ohne bi-hcr eins Antwort erteilt zu haben. Kunst md Wissenschaft. I-l Mitteilung der Königlichen Hosthcater. Am März wird im Königlichen Opernhaus Eugen d'Albcrts Oner „Die toten Augen" mit dem Vorspiel „Der gute Hirte" gegeben. Besetzung des Vorspiels: Hirt: Richard Tauber, Schnitter: Waldemar Staegemann, Hirten- iuave: Minna Wolf: Hauptrollen der Handlung: Arcesius: Friedrich Piaschkc, Myrtocle: Helena Forti, Galba: Adolf Lußmnnii, Arsinoe: Grete Merrcm-Nikisch, Maria von Magdala: Anka -Horvat, Ktcsiphar: Hans Rüdiger. An »a»g " Mir. s- Literarischer Verein. Der «geheime Rat Prof. Tr. R » - lei, E u ck c n i.lciia» spricht am 2». Marz, abends Uhr. im palmciigarten über „Die Bedeutung der Form im deutsche» Leben sc, Zukunst". Es ist der letzte Vortrag, den der gesetcrte Denlcr und Redner in Dresden zu hatten gedenkt, «tzaßkarten werden u, beschrankter Anzahl in den Vuchhandtnngen non A. ttrban. R-ilsdrnfscr Straße -'I, und E. Pierson, Diatsenhanssiraßc -.>>», aus- »geben. 1* Köuigl. Opernhaus. Für die gestrige Wiederholung des „T rvnbadvu r" war Frieda Gollin « r erstmals als Azncrna angckündigt. Daß sie die Partie nach Anka Horvat, die in jeder Hftisicht eine stark fesselnde Leistung zu biete» vermag, singen mußte, war für sic nicht günstig. Außerdem weisen weder ihre Stimme noch ihr Spiel- laient ans Aufgaben solcher Art hin. Immerhin zeigte sie namentlich in der lebendig gestalteten Szene mit dem Grafen Luna, daß bühncngewandtc Tüchtigkeit cs auch in solchen Fällen wenigstens zi»n Eindruck -cs künstlerisch »och Angängigen bringen kann. Der Schlummergesgng im Schlußakt stand allerdings ziemlich an der Grenze des Möglichen. Leider ist ja aber unsere ganze Troubadour aussührnng szenisch wie musikalisch reichlich verstaubt und lehr — sagen wir einmal „undresdnerisch", woran sich jedoch das Publikum 'bioint nicht stößt, wenn ein richtiger Titel held vom hohen e wie Tino Pattiera über die Bretter schreitet. In der Tat ivar -er jugendliche Stiminbestycr in bester Geberlaune: nicht weniger als dreimal brachte er den iostbarcn Ton: einmal in der Arie und zweimal in der Stretta des dritten Aktes. Und da auch die »s und » usw. wieder genugsam erstrahlten, herrschte eitel Wonne, die sich durch das unmögliche Spiel und ähnliche Kleinigkeiten ab solut nicht stören ließ. Im Gegenteil: solch einem Tenor gereichen sogar Mängel noch zur Zierde, wie ich denn in der Pause einige Damen schwärmen hörte: „Nein, und wie s ü ß sich das macht, daß er das Deutsche nicht so ganz richtig aussprechen kann!" Man sah es den schönen Kunstschwärmerinnen ordentlich an, wie Ernst es ihnen damit war. Was ich mir dabei -achte — nun, das mag sich der geneigte Leser denken. T. 8. s* Für die Königl. Gemäldegalerie hat die Kommission den Ankauf eines Gemäldes von M a x L i e b e r in a n n, das den Generaloberst v. Bülow darstcllt, beschlossen. Außerdem wurde noch ein Werk von Hans Thvma und eins von -cm Dresdner Maler Kießling erworben. Tie Ausstellung des Lächfilche« Kunstvereins (Brühlsche Terrasse! bleibt am V n ß I a g geschlossen. Ioh. Fr. Schär, der Nestor der Handelshochschule Berlin. Professor der HandclSwisscnschaftc», beging am 21. März den 7 0. Geburtstag. Die Erforschung der kaufmännischen Betriebe nach ihren Organisationen, ihren praktischen Arbeitsmethoden und Prinzipien wurde voll ihm in ziclbewußter Kraft verfolgt. Die vielseitigen und ihrem inneren Zwecke »ach abweichenden handclswtsscnschast lichcn Richtungen, wie die Buchhaltung, Kalkulation usw., hat er in einen Strom geleitet und aus ihnen heraus t» trcss lichcr Exaktheit eine neue Disziplin, die -Handels- b c t r i c b s l e h r c. begründet. Auch die Buchhaltnngs Wissenschaft erfuhr durch die Schärschcn umfassenden Arbeiten eine bedeutsame Klärung und Förderung. Seine „Kauf männischen Unterrichtsstunden" sind in über 80 000 Excin- plaren abgesctzt. Auch seine anderen Schriften haben große Verbreitung erlangt. Tic Universität Zürich verlieh ihm 1004 im Hinblick auf seine Verdienste um die Handclswissen- schastcn und das Genossenschaftswesen den Ehrendoktor. I« Die Bayrische Akademie der Wissenschaften hat dem deutschen Konsul Fritz Weiß tu Tsingtau und dem Leiter der inneren afrikanischen Forschungs-Expedition L e o Fr v - den ins in Berlin die Große Silberne Medaille ftcmv IKoriki verliehe». i* Der Berliner Bildhauermettbewerb sür KrieaSehrrn. tafeln hat ein reiches Ergebnis gehabt. Das PreiSgerichl der Professoren Haverkamp, Hosäus, Jancnsch, Gtarck und Regierungsbaumeister Seeck konnte von 100 Arbeiten 40 zur Ausführung empfehlen. !* Ans dem dentschen Buchhandel und Buchaemerbe. Die I n s e l - B tt ch e r e i hat in einem Zeitraum von etwas über drei Jahren einen Absatz von zwei Millionen Bändchen erzielt und ist in unzähligen Exemplaren auch im Felde ver breitet. Die Sammlung umfaßt bisher 187 Bände, die alle Gebiete der Literatur, die besten Erzählungen, Gedichte, Briefe, geschichtliche und philosophische Abhandlungen berück sichtigt. — Der Deutsche Buchgewcrbeverein Leipzig beabsich tigt, in den Monaten April und Mai eine buchgewcrb- l i che A i« ö st c l l u n g i n S t o ckh o l m zn veranstalte». Eine „Faust",Borstcll«na in Brüssel. Zum Besten des deutschen Wohlfahrtsausschusses, der sich mit der Unter stützung der in Belgien wohnenden Deutschen, die durch den Krieg gelitten haben, beschäftigt, fand eine im Deutschen Theater sür Belgien veranstaltete Festvorstellung statt. Man spielte Goethes „Faust". Der Aufführung ging ein von Rudolf Alexander Schröder gedichteter Prolog voran. Universität Warschau. A» der Warschauer Univer sität hat die Zahl der Immatrikulationen die Ziffer vvn 2000 überschritten. Ne AurlSndrr an deullcheu Hochschulen. In der Ersten Kammer des sächsischen Landtags ist kürz lich die Frage des Studiums der Ausländer an dentschen Hochschulen, insbesondere an de» technische», eingehend er örtert worden, und Kultusininistcr Dr. Beck l>at die Abstchc der Regierung lundgegebc», bei den anderen Bundesstaaten, die Hochschulen unterhalten, Schritte zu t»n, daß die Zu lassung von Ausländern auf den deutsche» Hochschulen ein- hcitiich geregelt wird. Die Ansländerfragc kam nun auch im preußische» Ab- geordnctenhansc zur Sprache, und die von dem konservativen Redner v 0 n d e > O st e n und dem nativnallilicralcn Redner v. Campe geäußerten Meinungen fanden in de» Worten , des preußische» Kultusministers Dr. v. Trott z u Solz Widerhall, der die Uebcreinstimmnng der Meinungen zwischen der Regierung und den Parlamentariern bekundete. Es ist von Wichtigkeit, die auf die Ausländcrsragc bezüg lichen Ausführungen herauszuhebcn »ud als maßgebende Aeußerungen zu diesem Kapitel der Zuknnstsfragcn festzu- yalten. Abg. von der Osten führte aus: Bezüglich der Zu- Fassung ausländischer Studenten sreurn wir uns der encrgi-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder