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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187211227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18721122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18721122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-11
- Tag1872-11-22
- Monat1872-11
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1872
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rrn Hpgistst -rn «ön>a«- .«Ich« ^ 1 der «st«, n-MIHM tst, sich «d i seine» E» (Holzt«» » Paft«. kentanne ^ L»«t-tra»tt csol, ^chB tch«»»ch» ',c. — («^ >rr»«l. r «»eüendte ich G-esitt «rlechr»» unvzSefind, u«»f. U. ,lM' N' » »agew s«e-,d,H ch «er» rauch hier, das süffchen fW. ^Hilsch. 71. ^ He» ! Weihnacht« xn, hoch« ich rdrauch W» «trich. «ß der erst« I j,klaffen. « und Schlich ,g«,ochmd. I Iphülst. ! > Erst Ut««. nicht» «sz« !gka«r»chd« m a«A. ^ckenkrankr! utzde«Mtz.t nt an Vsew-I noch »wr>mO> Strenhtdr ich der ru»ari« kstrümig.) «rgerstr. 87c.< in i: r ^ «in gttchtS ntht^ s«t irzlliche HülftI und nach -»>1 1 gänzlich ! Wolf. « Jahr« »tafch. niztrank «tchs »irrdurch «ch s ip o l d. adhnt. so «nigv rumst«. GrjchetÄ tLtzUch ft»h «'/, Uhr. «U«tt», «w GeprdMa, Jvh-Mtsgast« LS. > ««w. Ardactem Fr HM«, «pachfiuud, d. «üxnttou Am«««« »„ Il-U u», Achim,,» »»,«-» Utzr. Swwtzw der für die nächst- nlpch»m««er deftiamttr» HM t» de« Wocheutagm W l Uhr «achmtttag«. TllgMll Anzeiger. A «Matt W Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths dn SM Leipzig. >»N»,e 1040». Ztdoank»rNt«oret» vierteljShrltch 1 Thlr. 7>/, Nor . tucl. vringntobn 1 Thlr. 10 Ngr Jede einzelne Stummer 2»/, Ngr. Gebühren für Sktrabeilagm ahne Postbefvrderuog 9 Thlr «tt Postbrfördenmg iS Thlr. Znserotr «gespaUme vouraoisz«il«1>/»Ngr. »rvßere Schriften laut unserem PretSverzeichnitz. Reklamen uater d. »edartlonostrich die Spaltzetle 2 Ngr. Flltale Otto Klemm. UmverfltLtSstr. 22. »aui« Lösche, Hatostr. »i. p«r V 327. Freitag den 22. November. 1872. Verordnung, den Ausbruch -er Rinderpest in Böhmen betr. j!?, L-r -1-.° »°°»..«.» »«--» ,lki-P«,-- Da dt» Rinderpest in der Umgegend von Brüx und Görkau tu Böhmen an Ru-dehnung ! «wiut, so hat daS Ministerium d«S Iuuern nach Maßgabe von tz 7 der Instruction zu dem liwdckwsitz« vom 7. April 1869, Maßregeln «»gen der Rinderpest betreffend, beschlossen, zunächst str di« Grenze von Oberwirseuthal biß Helleudorf bei Gottleuba dt« vollständige, auch den kleine» ßmmnkehr betreffend« BnkehrSsperr« «rntreteu zu laffea. Infolge dessen wird zur strengen Ueberwachung dieser Maßregel auf der bemerkten Streck« »tu Metrischer London gezogen werdeu. tzassi »d Etseubahrvirkehr bleiben bi< auf Weiteres uub'htudert, jedoch bewendet »S bei dem h da «ervrdnung vom 14. dieses MouatS, den Ausbruch der Rinderpest in Böhmen betreffeud, Mftwch«»«» verbot« der Anfuhr der ln dieser Verordnung bezeichnet«» Gegenstände. M dt« aageordnei« Sperr« durchbrochen, so treten dt« Vorschriften deS § 8 der augezogeueu hchwien «io. Dergleichen sind sonstig« Zuwiderhandlungen »ach §. S2S b«S ReichSftrafgesetz. dchd p bestrafe,. vutd», den 19. November 1872. Miutchartw« de» Jwwrr«. Für den Minister: Körner. Jochim. Bekanntmachung. Li» für di» Neuwahl d«S Stadtverordueteu-Collegium» aug,fertigt» Wwhlltstr ist von heul« ««f dm Laal» »ud im Durchgang« de- RathhauseS zu Jedermann» Ansicht auSgehäugt und t» dn zmileu Etage der Alten Waag« auSgeleal; auch wndeu Abdrücke derselben unter di« stimm, > daechtigtn Bürger vrrtheilt werden. Ansprüche gegen di« Wahlliste sind sofort und längstens biS , a dm 18. Ifd. MtS. zu uuserer Kenntniß und Entscheidung zu bringen, widrigenfalls solch« bei ^ Wwiktig« Wahl nicht berückfichttgt »erden können. Zn stbsad« der Stimmzettel find di« Tag, de- 6,7. «ud S. Deeeueber lfd. IS., GoemittagS vo« S—LA»/, Uhr «»d M«ch»tt1«L- »»« A»/»—8 Uhr iMscht vordeu, und «S haben sich die Abstimmeudeu iunerhalb dieser Zeit ror der Wahldiputat?ou «inzustudeu und ihr« Stimmzettel abzugeben. Ueber da» weiter, Verfahren enthält unser« Bekanntmachung vom 22. lfd. MtS., welch« au den obeuerwähvtru Orten etuzufehen ist und wovon den Stimmberechtigten Abdrücke zugestellt wndeu, da» Näher«. Leipzig, am 22. Rovember 1872. Der Math der Stadt Leipzig. t. V.M« vr. E. Stephani. kechler. Holzauction. Donnerstag, de» A8. No»e»b«r d. IS, sollen in Bnrgane, Mevter ea LV8 Ahran»hanfe« gegen sofortig« Bezahlnna und «ntn den im Termin« an Ort und Stell, öffmtltch angeschlagenen Bedingungen au dt« Meistbietenden verkauft wndeu. Zusammenkunft: Um 9 Uhr Vormittag» am ForsthauS Burgau bei Böhlitz-Ahrenberg und um 1 Uhr Nachmittag» im verschlossenen Holz, an der sogenannten Mtttelbrück« am Leutzsch, Leipziger Fahrwege Leipzig, am 20. November 1872. Dr- Math- AorOdepntatto«. Bekanntmachung, Berßieiaorang vo» Wrtdenparzelle« botreffrnd. LMontag d«n AS. M»»r»h,r ». «. soll von vormtttaaS 9 Uhr au in Tounewitzer Revier die diesjährig« Nutzung vo» 15 Wetdeuparzelleu unter den im Termin« bekannt zu machende» Bedingungen dem Meistbietenden überlassen wndeu. Zusammenkunft: am Streilteich bet Souuewitz. Leipzig, am 14. November 1872. D-- Math- Forst-D*V«tatio». Die am gestrigin Abend, tm neuen Stadtthearer zn« Beftr« «nfrrer Anstalt stattge» fanden« Aufführung der Oper Vampyr hat «in« Annahme von SIS Thlr. 27 Ngr. S Pf. ergeben und sagen wir dem geehrt!u Publicum für sein« wohlwollend« Thetlnahm« unfern beste» Dank. Leipzig, den 21. November 1872. Der Derwaltnna-'An-fchnO der Ve«fio»-'A«stalt de- htest-e» Stadttheater-. Zchas Mia ich imgtran! henmotd et. Aeichti. Zirkung Ihn Lopf. >ber nach 1 hat sich >«drn btfsk ,rr und eunrrt. b«» MoM's Requiem. Rest« h»t sein« Tvdtevmeff« bekanntlich un» l nIMi hirnldffrn, sein Schüler Svßmayr hat Wi« nzLvz,n und Einige» hiuzucompouiren ''i.Utda- Werk tu der sitzt gebräuchlichen !t asäcken laffeu zu können. Deukaürdtg beslnder,» Umstände, »elch« di« Lut. 1 des Requiem» vnanloßt. Ei« werde» ! Güichwiß eine« größeren HörerkreifeS nicht I stich zegavärüg sein, e» sei daher erlaubt, mit üs die devorstebeud« Aufführung dieselben ns Grnrdiai;« ker O. Jahn'scheu Darstellung hier z» n,Lhl«». Ls NoM dl» Zauber flöte im Wesentlichen lnll»>dtt hatte, «hielt er »inen uverwarteten Ilistrag aif »nginöhvlich« Weis«. Au ihm uu- Il»iu»ln Bot« - ,S war ein langer, hagerer, Midtter Mann mit ernstem GtsichtSau». rik, »ln« avfsrllevd« Erscheinung, ganz geeignet, I«tm bisrtmdsichtn Andruck zu wachen — über- hdacht, ihm »kin anonymen Bri«f, in welchem l wn schmeichelhafter Anerkenn ung seiner küust. "hm Leifinngen gefragt wurde, um welchen " er «t>« Srelevmeffr zu schreiben übernehmen »>d in wie kurzer Zeit er dieselbe voll- llute. Mozart thektl« seiner Frau den «it und gestand ihr, daß ihm dir Auf- »l>« sehr «Akommen« sei, daß »S rhu ver- stch m dieser Gattung zu versuchen und «lt allem Fleiß ein Werk auznarbeiteu, > fü>« Freund« und Feind« »och nach seinem d ftudirm sollten. Auf ihr Zureden erklärt« f^ßch bereit dazu, ohne de» Termin der Voll, »au bestimmen zu rönnen, und verlangt« vou 50 (nach andern Ivo) Ducatev, dn gibetmnlßvolle Bot« sich wiederum »d ve« bedungenen Preis mit dem »ir«r Zulage für di« fertig« Arbeit ii». T, brachte ihm di« Weisung, ganz in Vttwmurg uud Laune zu schreibe»; sell« «r fich kein« Müh« geben, den Be- l irfahre», indim die» g»wiß vergeblich« i» würde. Inch Mozart dt»s« Arbeit ernstlich fördern ,nhi«lt n ve» diu böhmischen Ständen ! Aufschub erleidende» Auftrag, zur be eil Krönung L«vpold'S II. in Prag «in« > .,C!ewenra äi Tito" zu cowvoviriu. vpn zu schreiben oder etnzustudtren, ihm uur »intg« Wochen zur Verfügung. Im r» Ibw! »cht» fich auf de« Weg nach Prag. , «ß, »it s^uer Frau in ve» Reise wage» , st»ht n u»»r»art»t de» uubekanute» Bo. dn da st,Heu, der sein« Fra« am Rock« nd fragt, wir e» nun «it dem Requiem »nd«. Mozart, eigeuthüwlich ergriffe», j, fich uud versprach gleich »ach seiner »s Werk iu Angriff zu nehme». Der nllärt« fich hinmit befriedigt. »l kchrt» der Master nach erfolgin Auf- vz dE , DtuI" nach Wien zurück und begab »«Sdm dort di« Zauberflöt« zur Ausfüh- I »«»recht w»rd«u war, mit allem Eifer au »«linduug d»S Rrquilw, sein«» Frruuden >d, daß ,r li» zu d«ffeu Vollendung an vdn« >rb«it diuk»» kann. Die rastlos« vnm.brte s,,u Unwohlsein, der «> dn rrschöpsu»« nahm zu, Ohnmächten th>, »ir» trübe «ttnmnug b»h«„schie tln »«hr, ,r bl!»b lrrtz d,r Vi1t«n seiu.r Frau, di« ihn von der Arbeit wegzndriuges sucht», zerstreut uud schwermüthlg, dacht« häusig an sei» neu Tod und sagt« mit Thräneu in den Aug»u, daß « da« Requum für sich schrieb,: „Ich fühle, mit m'.r dauert «S nicht large; gewiß mau hat wir Gift gegeben." Aufs Äußerste «rstrlckc, gab sich Mozart» Frau di« »rfinnltchste!Müh«, ihm solch« Gedanken auSzuredeu uud ihn wieder aufjnrichteu. Ein« Unterbrechung der Beschäftigung mit dem R«qutem führt« ein« uur kurz audauerud« Befse« rung herbei, nach einigen Tagen sprach er wieder von Vergiftung, e» b«fi»l ihn wieder dt« trüb« Stimmung, sttu« Kräfie nahmen mehr und mehr ab, da» Krar kevlager nahm ihn auf, welche» zu sein«« Todtenbett« wrrcen sollt«. Da» Requiem beschäftigt« ihn fortwährend; am Taxe vor seinem Tot« li»ß er siy dir Partitur aus» Bett bringen und sang mit einigen Freunden EvsemblrsLtz« auS dem Werk«. Sie waren bet den ersten Tacken da» ^.aerzlnosL, al» Mozart heftig zu weinen anfivg uud dte Partitur bei Sette legt». Noch in seine» l«tzt«u Phantasien schien ihn da» Werk zu beschäftigev, er blir» di« Backen auf uud sucht« mit dem Muude di« Pauken uachzuahmen. — Um 1 Uhr Nacht» am 5. Deeember 179 l starb er. — Au Kuustgenoffe — Salieri soll gemeint sein — sch«ute fich nicht, zu Bekannten zu sagen: „LS ist zwar Schade um rin so große» G»nte, abir wohl uuS, daß er lobt ist. Druu hätte er iängrr gelebt, wahrlich, mau hätte uu» k«iu Srück Brod für unser« Composiltoueu gegeben." Dt« Todt,nm»fse, sein« l«tzt« Arbeit, wurde in der That bet seinen Exequieu aufgeführr. Der mysteriös« grau« Manu war Leutgeb, «iu Verwalter de» Grafen Walsegg zu Eiuppach, welcher l,tzt«r« mit d«m Riqunm da» Andenken seiner verstorbene» Frau feiern wollt,. Walsegg war «iu eifriger Musiker und halt, di« Lauue, für «tuen Cowpoutsten aelteu zu wollen; sein« Bestellung ließ er deshalb so gehtimmßovll aus- richtev, um di« Partitur abschr«ib«u und di« Musik alS sein Werk ausführen zu können, uud führt« dt«s«n Plan auch au». Abschriften d«S Requiem, auf deren Titel Graf Walsegg al» Lompouist geuanut ist, find iu seinem Nachlaß gefunden worden. Neues Theater. Leipzig, 21. November. Der derze tig« Maugel «ine» Heldenteuor» au unserer Bühn« hat, so wenig mau ihn der Ordnung w«g»n entschul digen kann, uubeflrritbar auch sein« guten Folgen. Unser« Oper durchl'bt sitzt «tue Idyll« ron einer so anmuthigen Ruh», daß wir um ihretwtllin kühuverwegen der oft uud tu den schauerlichsteu Melodien besuugiueu Tenoristen, calamttät alljährlich ein« fröhliche Wiederkehr wüvschiu möchten. Di« grrß», heroische Oper, w,lch» zu gewöhnlicher Zeit mit einer durch Nicht» zu rechtfertigenden Uumäßigkitt «inen Thril de» Repertoire» an fich reißt, besten Größe außer allem Verhältnisse zu ihrer Bedeutung steht, g«ui«ßt «in« uufretwtlltg, vacanz und der reichlich frei a,worden« Platz kommt jetzt Werke» zn Gute die sich sonst zu einer allzu bescheidenen und uuver. dienten Zurvckorzogeuheit vermtheilt sehen. So bracht, die vorstelluug am gestrigen Abend, welche zum Besten de» Theaterpensionsfond» stattfauv, wieder einmal r ach longnPaus» MarschnerSzw,i. actig, romantisch« Oper „D«r vampyr" vor da» Licht. Gerade dies« musikalisch-dramatisch« Schöpfung d»S reichbegabteu Eomponistea ist von einer gleich abstoßenden und gleich anziehenden Natur. DaS Ein« hat der Dichte verschuldet, daS Ander« ist dem geschmackvolleres Sinn dr» Tousitzer» zu verdanken.' ES ist uud bleibt einer der fatalsten Einfälle, di« Wohldrück, der Brr- saffrr d»S Libretto, gehabt haben mag, di, dem Vampyr zu Grund« liegend« Sag« dramatisch auSzusühreu. Eine Leiche, welch, Do» Juanert« treibt; ta» ist rin« widrig« Idee, vou der man nicht einmal gern lt«st oder sprechen hört. Wenn trotzdem der Vampyr immer «ine bedeu- t»nd« Anzahl aufmerksamer Hörer iu sein« Auf- ühruug lockt, so ltegt die» zu einem kleinen Th»tl« mit daran, daß eben gut, Minschm «in« kl^u« Neigung besitzen, sich, wenn «S utchtS schaden kann, auch einmal grusiltgea Gefühlen zu Uber- laffeu, daun aber hauptsächlich daran, daß Marschnir durch den musikalischen Ausdruck all,» Disten, waS der Dichter den Vampyr thu« uud sagen läßt, di« ganz« Figur dem menschlich Unfaßbaren und nur Greuel Erregendem «ntrungm und unseren MttlridSg«fühl«n genähert hat. Der schlagend sie Moment in dieser Richtung ist di« groß« Scene de» Vampyr im zweiten Act« im Beisein de» Aubry. Marschurr, der dt« absolut instrumentale Sprach« nur leidlich zu radebrechen verstand und tu rein orchestralen Werken fich unsilbststSndtg urd arm au Gedanken zeigt, wie di»S ja di« Einleitung zum Vampyr be»etst, s,ine beste instrumental« Schöpfung, und doch kaum m«hr al» «in Abklatsch d« Euryantheu. Ouve.türe — war ein origineller und großer Meister, reich uud tief in der Empfinvung, virtuos tu deren Ausdruck, wen» e» ihm galt, «tu« reale Stluattou, mit den Mitteln d«S Menscheugrsange» in gewichtigen M,lobten auS- zubiute». So ist uamentlich sein Vampyr eine ganz einzige Fundgrube für dl^ «usikaitsch« Darstellung de» Gräßliche» und unheimlich Dämonische» geworden. Dem Schauerliche« uud Ei?'s»tzlich,u hat k»ia Zweit« so wie er die Tön« verliehen. Aus der aud«u kette tritt aber auch Marschuer« ausgesprochen« Begabung für den AuSdrrck volkSthümlicher Lust uud Festlichkeit gerade tm Vampyr sehr hervor. Di» au»- gelaffen« Fröhlichkeit der Chöre, dl« lebendig, und einfach» Komik der vier Trtukbrüver mit der keifenden Alten wirke» de» vorhaadeurv Ton. trafsiS wegen, doppelt erheiternd uud wohlihuend. Und hierin liegt ein neuer Grund, den Vampyr, d,ss«n Wiedergabe auch gestern da» Theater g«. füllt hatte, hoch zu halten. Di« Alifführuvg wurde unter H«rru Capell» Meister Schmidt tem Werke in allen Theilen anfS Best, gerecht. Herrn Gura, der die Titelrolle durchführt,, gesanglich durch uud durch «in Künst- ler, in manchen Momenten «tt ungewöhnlicher Stimmkraft, kommt für di, schwinig, Parti« be sonder» sein auSgezeichuete» DarstelluvgStaleat zu Gut,. An Vampyr, der dem Aubry solch« dämoutsw« Blick« zuwerf,v kann, hat da» Spiel gewonuev. In Frau P «sch ka-Leu tu er best-eu wir für den tu Luft uud Eck merz zu letdenschaftlicher Leußerung geneigten Charakter der Malvioe eiu« vollkommen« Vertreterin. Dt, Partie d^ Aubry sang Herr Hacker wt, früh« mit bestem Ausdruck, ebenso aut führt» Fräuletu Preuß di« Parti, der Lmmy durch. Frl. Sutzschbach erweckt« für dte arm« Jauth« tu kurzer Wirksamkeit durch vorzügliche» Gesang und angemessene- Spiel die vöthigru Sympathien. Herr R»ß „präseatirte sehr tüch. tig den Lord, Herr Rebling den Diener Georg, Frau Bachmanu führt« ihr» Suse mit der früheren, unwiderstehlichen Laune vor, Herr Ehrke stattet« den Tom» mit vieler JoviaULüt auS, hielt aber dt« Figur etwa» zu jnaeadltch. Auch di« kleinen Partien wareu gut besetzt »nd di, Chöre sangen correct, m»t gutem Klang uud theilweise auch tu charakteristischem Bortrage. — r. Verein für die Geschichte Leipzigs. Wir haben iu den letzten Tagen vielfach tu Erfahrung gebracht, daß dieser Verein trotz seine» regen Schaffens immer noch nicht so allgemein bekannt ist, als man die» eigentlich vorauSsetzen sollt,. — Zwar haben wir regelmäßig sowohl über seine Monat-oersammlungen und di« ta denselben gehaltenen gediegen wifseüschsltlicheu Vorträge, al« auch über sein« Sommeraus Mc zu Besichtigung der älteren Gebäude der Stadt und Umgegend, zu Aufsuchung uud Feststellung historischer Denkmäler und Thatsacheu, zu Unter» suchuug der Spuren früherer Zustände uud Au- gelegeuheiteu berichtet. Auch ist der Verein selbst mehrfach direct au di« Oeffentlichkett getreten, hat vielfach tu Ausübung seiner Thätigkeit mit einzelnen Bürgern, mit Corporation«» uud vt- Hörden verkehrt. Dennoch scheint noch vielfach sein» Wichtigkeit unterschätzt, der Wertb, den sein Wirken schon jetzt hat uud uamrutltch für di« Zukunft haben wird, »icht genügend erkannt zu sein. Demnach scheint ^ uu» Pflicht, nicht so- wohl gegen den Verein, al» gegen di« Stadt, die Aufmerksamkeit uuserer Mitbürger aus da» Wirken dies,« Verein» zu lenken, welches ja derartig fich äußert, daß sicher zu erwarten s steht, ,» »erde gar bald «in für Leipzig höchst ehreuvolleS uud »utzbrivgende« Lffintltchr» Institut au» demselben «wachsen. AlS vor «int- gen Jahrzehnte» da» Germanisch, Museum ge gründet werdeu sollte, lenkt, sich di« Aufmnksam- kett dr- mit dieser Gründung umgehenden Frei herrn Hanu» vou Ausseß zunächst auf Leipzig. Unsere Stadt, di« schon früh durch Handel uud UiuverfitSt zu r^ch« finanzieller und geistiger Blüth« fich erhob, die dann zur Metropole der Mustk, de» Buchhandel» uud der illustrativen Kunst wurde, schien schon damals der paffend» Ort zu s«iu, auch zum Mittelpunkt historischer Forschung für Demschlavd zu werde». — Die llo- trrhandlungeu zerschlugen fich au» Gründen,di« nicht HUHrr gehören. Seitdem hat dt« Bedeuluog derLeip. ztger UntverfliSt in früher nicht geahnter Weis« fich gehoben. Nruerdtng» ist Leipzig al- Mittelpunkt d«S deutschen Handel» durch Verleguug dev Reich».OberhandelSgerichi» iu unser, Mamru officirll aankauat wordeu. — Welcher Deutsche, namentlich aber welcher Leipziger wellt» zetzt noch dt« beroorrageud« Bedeutung leugne», die Leipzig für Deutschland hat? I« größere Bedeutung ab« ein, Siadt hat, um so intereffanter, auch wird ihre Geschichte. Aber mit der anwachseuden Veden- tung Hand in Hand wächst auch Eiuwohserzahl uud Umfang der Stadt, erst«, nawentlich durch Zuzug vou Fremden. War», doch schon bei der Zählung im Deeember 1869 unter den circc, 98.00V Anwohnern, di, damals Leipzig haue,
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