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Dresdner Nachrichten : 13.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191606138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19160613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19160613
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-13
- Monat1916-06
- Jahr1916
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- Dresdner Nachrichten : 13.06.1916
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> am Dienstag morgen. Beiderseits der M aas fanden heftige Arttlleriekämp slatt: die Beute aus den Kümpfen östlich des Flusses h sich »och nm :! beschütze und ü Maschinengewehre erhöht. In der Champagne drangen deutsche ErlundungS adteilungeu in die feindlichen Graden ein und kehrten mit üder t»i» Gefangenen und 4 erbeuteten Maschinen gewehren zurück. westlich van Kolki warfen die k. u. k. Truppen am Sannabenö die Russen wieder über den Styr zurück, machten 1600 Gcsaugene und erbeuteten 13 Maschinen gewehre. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen der Ar mee des Generals Grafen Bvtbmer warfen russische Abteilungen bei Vnczacz zurück und machten 1300 Ge san gen e. Die k. n. k. Truppen haben den Monte Le merle erstürmt und '>00 Gefaiigene gemacht. Ein Geschwader von k. n. k. S e e f l u g z e u g e n hat die ''Balniiinie Sa» Dona-iviestre, die Bahnanlagen von Mes.ee und das Arsenal von Venedig mit gutem Erfolge bombardiert. Die türkischen Truppen haben die Russen bei Ehauikin geschlagen und sind in Kasrt Schihan eingezo gen: an der Irakfront wurde eine feindliche Kavallerie Abteilung vollständig vernichtet und zwei Kanonenboote in die Luft gesprengt. Die italienische Kammer lehnte mit 197 gegen td8 Stimmen ein BertraucnSvotum der Regierung ab: das Kabinett Salandra hat ein RücktrittSgesnch eingereicht. Am Pfingstsonntag erlag im Ivbannstüdtcr Kranken Hanse Bnchbiilderoberineister Stadtverordneter Paul Un rasch einem Gehirnschlag. Am l. Pfingstfeiertag hat sich auf der Schmalspurlinie Mügeln Geising zwischen Bare »Hecke und schttllerintthle ein E i s e n b a h u Unfall zugetragen, der kein Menschen leben gefordert hat, doch sind zehn Personen leicht und zwei ernster verletzt worden. Wetteransage der amtl. sächs. L a n d e s w e t te r w a r t e: Zeitweise heiter, wärmer, trocken. »r troffen werden, und wenn es sich als unmittelbar nützlich während des Krieges erweist, wird dort die wirtschaftliche Regelung siir die Zukunft vvrgenvmmen werden, wobei übrigene- leine endgültige Verpflichtung übernommen wer den kann, da die Zustimmung hierzu dem Parlament Vor behalten bleiben muh. Die Regierung, die es für ihre Pflicht hält, den Geist des Landes zu erhalten und zu heben, und dem Lande volles Vertrauen zu sich selbst und seinen Streitiräfien zu Wasser und zu Lande einzuflöhen, die zu seitvr Verteidigung und zum Angriff auf den Feind vor bereitet sind, erkennt zugleich, das« es der schlechteste Weg wa?Z ihm Illusionen über die schicksalsschweren Wechsel- siMFines so grogen Krieges zu machen, und ihm nicht die nirlikärische Lage so darznstellcn, wie sie in Wirklichkeit ist. ^Nitr^sy Gun inan die, selbst wenn sie nnbewnstt ist, ver brecherische Handlungsweise derer vereiteln, die plvtz- <.» l i ch e A l a r in ge r ii ch k e n n d d ü st e r e V c r ni u t u n - gen an. streuen, nnö die um so leichter den Mag rege ln, dle dies verhindern und bestrafen sollen, entgehen. So sh) schmerzlich es auch ist. dies festznstellen, ihre Tätigkeit macht sich nicht nur inmitten des Volkes, sondern selbst in den h ö ch sr e n sozialen und politischen Schichten E bemerkbar, wo sie eigentlich durch sofortige und kräftige Gegenwirkung ihrer Kreise richtiggestellt und zurück- T^gchv.esen werden sollte. Während sich unsere größte milt- ^._tariiche Ansircngnng gegen Osten richtete, um den zähen — «Widersinne zu überwinden, den die natürlichen Hindernisse ^Annd die >eir langem eingerichteten Verteidigungsanlagen « . unserem Willen entgegensetzten, die territorialen Ziele zu « erreichen, die in direkter Beziehung zu den letzten Zielen des Krieges stehen, hat der Feind eine Pause an den s «anderen Fronten benutzt, eine starke Angriffsbewegung A S gegen uns vorbereitet und in einer Ecke des Trentino zahl- K<L>Zche ansgewählte Truppen und eine ungeheure Menge L Artillerie zuiammengezogcn. Der Feind hat für seinen Angriff die Linie des Lagarinatalcs und der Brentahoch- ebenen gelvsihlt. sei cs, weil im Trentino die feindlicht Offensive eine krustige Unterstützung in den vorbereiteten vorgeschobenen Beseitigungen und in dem umgebenden Ge- Sk lande finden muhte, sei es mit Rücksicht auf die weniger V große Widerstandskraft unserer Verteidigungsstellungen in ^ den Bergen, die er zu durchschreiten hatte, so dah er mög- . licherwei'e die Ebene an deren Fuge bedrohen konnte. A Dies war der verwundbarste Punkt unserer Grenze, die N im Jahre 18A> so gezogen worden ist, bah sie die Türen zu unserem Hause dem Gutdünken unseres Erbfeindes offen lieh. Diele nnasinsiigen Umstände machten die ersten un leugbaren Erfolge der feindlichen, Offen sive möglich. Es muh jedoch mit männlicher Offenheit zugegeben werden, dah eine besser vorbereitete Verteidigung ihn wenigstens länger und weiter von dem Rande des Berglanöes ausgehalten haben würde. So erklärt es sich, dah es auf das Land einen schmerz lichen Eindruck machte, als es vernahm, dah nach einem rung muß odne AiH mit ürcksi^n tlr-eften. um dem Heere un- -er Flotte -t« unent-ehrltchen Mittel ,um Schutze de» Landes in dieser harten Prüfung zu geben. Wenn Sie -ie Regierung beute ihrer Auf. gäbe nicht gewachsen glauben, so müssen Sie diese Aufgabe solchen Männern anvertrauen, welche in -er Lage sind, sie zu vertreten. Riemand aber wirb uns diese« einzigen Ehrgeiz absprechcn können, dah wir mit völliger Ergebenheit und Ausrichtigkett dem Vaterlande alle unsere geistigen und moralischen Kräfte gewidmet haben. Im weiteren Verlaufe der Sitzung griff der Sozia- list Graztadet bas Ministerium scharf an und sprach die lleberzeugung aus. -atz das Land die gegenwärtige Krise, so ernst dieselbe sei. überstellen werde. Auch der Republikaner Piroltni bekämpfte das Kabinett un- erklärte, Satz das italienische Volk nicht besiegt werben könne: er forderte die Sozialisten auf. ihre Opposition gegen den Krieg aufzugeben. Turati (Sozialist) er klärte. daß seine Freunde gegen die Negierung stimmen werde», und ihren Glauben an die Kraft deS Sozialismus unversehrt bewahren. Der Radikale Alessio führte aus. er sei der Regierung stets freundlich aestnnt gewesen, aber beute sei die Lage eine andere. Die Negierung müsse ihre Politik vor dem Parlament verantworten „In diesem Augenblick." schloß der Redner, „brauchen wir eine Regie rung, welche die gesamten Kräfte der Nation in sich saßt." Salandra erwiderte, er habe seinen Erklärungen nichts hinzuzufttgen. Die Regierung nehme die Tagesordnung Lucinnt an und verlange die gesonderte Absttm- mung über die beiden Absätze. Jetzt sei keine Zelt für zweideutige Haltungen. Die Negierung werde ihre Haltung nach dem Ergebnis der Abstimmung richten. Hierauf be gründeten verschiedene Deputierte im Namen ihrer Par teien ihre Abstimmung, darunter erklärten Giardint ür die Radikalen, Leonardo Bianchi für die konstitutiv netten Demokraten, Medici für die Nationalisten, gegen die Regierung stimmen zu wollen. Me da (Katholik) führte im Namen seiner Gesinnungsgenossen aus, daß er für die Regierung stimmen werde, weil er eine Krisis alS unzeitgemäh ansehe. Hierauf wurde zur Ab ttmmung geschritten. In namentlicher Abstimmung lehnte die Kammer mit 197 gegen 168 Stimmen den ersten Teil der Tagesordnung: „Die Kammer hat Ber trauen zu den Maßnahmen der Regierung" ab. Schliehlich wurde entsprechend dem Anträge Nubini das provisorische Buögetzwölftel für den Monat Juli be willigt und die Sitzung geschlossen. >W. T. B.) Kriegssahre eS dem Feinde gelungen war, seinen Fuß auf ^ ein Stück vaterländischen Gebietes zu setzen, klein ohne Zweifel, aber heilig wie jedes Stück des Gebietes der Nation. Aber wir stehen jetzt in der vierten Woche seit Beginn des erbitterten Kampfes, und es ist gelungen, den eindringeiiden Massen des Feindes Widerstand zu leisten derart, dah er nach seinem ersten und zu leicht errungenen Erfolge nur eine sehr kleine Strecke weiter Vordringen konnte. Es wäre kühn, sagen zu wollen, dah der kritische Augenblick vorüber sei, da der Feind, durch heroischen Widerstand auf den Flügeln aufgehalten, ganz gewaltige Anstrengungen gegen unsere Mittelstellungen macht. Aber wir können dem Endansgang mit gleichmütigem Vertrauen entgegeniehcn. Ter Eindringling wird nichts gegen die zahlreichen nnö gut ausgerüsteten Truppen ausrichten können, die wir ihm entgegengestellt haben. Ter un bezwingbare Mut unserer Soldaten, ihre Widerstands fähigkeit gegen Entbehrungen, ihre Furchtlosigkeit gegen über der Gefahr gleichen die natürlichen Mängel der Stellungen ans, in denen wir uns verteidigen. Die jenigen vvn Ihnen, meine Herren, die sich in das Kampf gebiet begeben wollen, wo sich die nächsten militärischen Ereignisse abspielen werden, werden sicherlich, ebenso wie ich selbst, einen beruhigenden Eindruck zurück- bringen. Sie werden mit festerem und zuversichtlicherem Herzen zuriickkehren und im Lande den Funken wieder einfachen, der den Geist der Entschlossenheit, der Opfer- willigkcit und des Vertrauens beleben wird, von dem die Söhne des Landes, Führer wie Soldaten, seine besten Kinder, die, welche kämpfen, und die, welche sterben, be seelt sind. Wenn Sie von uns andere Auskünfte, ge nauere Erläuterungen und andere Zukunstsbetrachtungen verlangen, so wird die Regierung sie Ihnen mit voll- ständiger Aufrichtigkeit geben, ohne je an der Wahrheit etwas zu ändern, aber freilich nur in dem Mähe, als dies nach ihrem Urteil den Interessen des Landes nicht schaden wird. Im übrigen können Sie ja auch selbst nicht wollen, dah durch unsere Besprechungen dem Lande ein Schaden verursacht oder seine moralische Kraft irgendwie gemindert wird, die ich uns erhalten muh und die Sie zweifellos auch selbst erhalten wollen, wie Sie es an anderen Parla menten sehen, die gewih ihrem Vaterlande nicht ergebener sind als unsere Kammer. Unseren Besprechungen müssen Grenzen gezogen sein. Auf der anderen Seite ist Ihr Recht auf Kritik unbegrenzt, ebenso wie Sie, wenn Sie wollen, auch die Möglichkeit haben, die Hand lungsweise der Regierung zu verurteilen. Aber wenn Sie eine iolche Verurteilung aussprcchen müssen, so möge es mit Würde und kurz geschehen. Der gegenwärtige Augenblick verlangt Taten und nicht Worte. Die Negie- Zum Sturze Salandras wird aus Bern noch gemeldet: Die italienische Kabinetts krisis, deren Anzeichen bereits seit einigen Tagen in fort chreitendem Abbröckeln der Regierungsstimmen zu er kennen waren, kam zu überraschend schneller Entwicklung, da der Ministerpräsident Salandra offenbar in der Absicht, sich endlich den längst gewünschten Abgang zu schaffen, bei der Stellung der Vertrauensfrage ausdrück lich die Abstimmung über die Budgetzwölftel und über das Vertrauen voneinander trennte. Bei der Berauickung beider wähnte er vermutlich noch einmal, für kurze Zeit ie Entscheidung hinausschieben zu können. Dah er dies nicht tat, wirft ein eigenartiges Licht darauf, wie hoch die neueste russische Offensive in italienischen R e g i c r u n g S k r e i s c n bewertet werden muh. Salandras Beschuldigung gegen die Heeresobcrleitung wegen der Verteidigung des Trentino beschleunigte obendrein den Entschluß der Gegner Salan dras, mit ihm endgültig abzurechnen, und brachte die Krisenstimmung dadurch zur Entladung. Salandras Gegner aber sind, wie betont werden muh, nicht jene des vergangenen Frühjahrs, die ihn, wenn auch nicht unterstützt, sv doch in der Folgezeit gehalten haben, um nicht seine unselige Erbschaft zu falscher Stunde antrcten zu müssen, sondern seine eigene nationalistische Gefolgschaft, die interventionistischen Parteien. „Se- colo" hebt also mit Recht hervor, dah das neue Ministerium aus den Reihen der Linken kommen müsse. Die Kammer habe sich bei der Abstimmung fast genau in Rechts und Links gespaltet, so dah die Gioltttianer des rechten Flü gels für die Regierung, die des linken Flügels gegen die Negierung gestimmt haben. Das neue Ministerium werde ein nationales sein müssen, in dem vielleicht auch einige Minister des bisherigen Kabinetts sitzen, aus dem aber Salandra und vermutlich auch Sonnino ausge- schaltet sein würden. Aus den italienischen Presscstimmen ergibt sich, wie aus der parlamentarischen Entwicklung der Krisis nicht anders zu erwarten war, dah man annehmen muh, dah Salandras Abgang nicht eine Aenderung er Politik in Italien in sich schlicht. Sein Rücktritt beweist zunächst weiter nichts, als dah man einsieht, dah die von seinem Kabinett in den Mattagen des Borjahres versprochenen Vorteile des Anschlusses an die Entente nicht eingetrctcn sind, dah man also das Scheitern seines Pro gramms zugibt. (W. T. B.) Der Eindruck in Frankreich. Tie Pariser Abendblätter vom Sonntag beschäftigen ich mit der italienischen Ministerkrisis und sprechen die lleberzeugung aus, dah jedes neue Ministerium, welches auch die neuen Männer sein sollten, auf den Bahnen es bisherigen Kabinetts wandeln und den Krieg zum siegreichen Ende durchführen müsse. sW. T. B.j Italien und die Wirtschaftskonfereuz. Nach Mailänder Blättern ist der italienische Finanz minister Taneo trotz der Ministerkrise zur Pariser Wirt schaftskonferenz abgereist. sW. T. B.i stände geschahen werde». Französische Offiziere in größerer Anzahl wurden in einigen Lagern vereinigt, wo in ge- nauer Anlehnung an die aus Frankreich ei »gehenden Berichte möglich st ähnliche Zu- stände geschaffen sind. Im Interesse auch ber franzüsi. scheu Offiziere in Deutschland kann nur gehofft werden, daß die französische Negierung nun endlich die Zustände in den OUizierSgefangenenlagern von Grund auf verbessert und ber Willkür ber Kommandanten schleunigst ein Ende öerettet. (W.T.B.) Ans der vier»«rbandS»Lüge»sabrik. Die „Time S" vom S. d. M. teilt mit: „Verdun, koste es. was eS wolle." lBon unserem Privat, korresponbenten.) Paris, 8. Juni. Die Bedeutung der Kämpfe in der dortigen Gegend ist aus einem Tagesbefehl, den man bet einem deutschen Gefangenen gefunden hat, klar zu erkennen. Der Befehl stammt vom 27. Mat, dem Vor. abenb des großen Angriffes auf dem linken MaaSuser. General v. Falkenhayn, der Ehef deS GeneralstabS der deut schen Armee, weist in diesem Befehle seine Offiziere an, die Aiiariffe mit äußerster Wucht zu führen und erst einz». stellen, wenn ausdrückliche Befehle ber höchsten Kommando- stelle eiiigingcn, ohne dabei irgendwelche Rücksichten auf er- litten« Verluste zu nehmen. Diese Befehle sind ausgeführt worden. Wie gemeldet, ist ber Kaiser an der Front vor Berbun eingetroffen und hat die Wirkung der Artillerie beobachtet. Diese kurze Nachricht ist einbübscheS Beispiel der Art, in der die Lügenfabrik bei unseren Gegnern ar- beitet. Der Chef -es General st abs deS deutschen Feldheeres hat in diesem Kriege noch nicht einen ein zigen Tagesbefehlunterschrieben, also auch den in der Nachricht erwähnten oder einen ähnlichen nicht. Ein Befehl solchen Inhalts, der übrigens im deutschen Heere ganz ungebräuchlich fein würde, kann daher nicht gc- ^cnben worden sein. Se. Majestät befand sich in den letzten Mai- und ersten Junttagen nicht an der Berdun-, sondern an der Ostfront und vor- wie nachher mehrere Tage in Berlin. Die englische Meldung ist also vom ersten bis zum letzten Wort frei erfunden, augenscheinlich zu dem Zwecke, die öffentliche Meinung in England und wohl auch in Frankreich über die in jener Zeit vor Berbun erlittenen französischen Niederlagen und Verluste zu trösten. (W.T.B.) Die Geretteten vom „Hampshire". Unter den Geretteten vom Kreuzer ,Hampshire" be finden sich keine Offiziere. Unter den an ge spülten Leichen fand man die von Kitchcners Sekretär, Oberstleutnant Kthgeralb. lW. T. B.) (Meldung deS Reuterschen VurecmS.) Die englische Admiralität erklärt, eS steht jetzt fest, baß ber „Hamp- hire" am 6. Juni um 8 Uhr abends auf eine Mine ge tosten und binnen 10 Minuten gesunken ist. Er war von zwei Zerstörern begleitet, die infolge deS schweren Seeganges im Laufe der Fahrt den Kreier verloren. Eine eingehende Nachforschung nach den vier Booten, die, wie man sagt, den Hampshire" verliehen, ergab kein Resultat. Man hat jede Hoffnung aufgegebcn, dah anher den 12 Personen, die sich auf dem Flosse in Sicherheit brachten, noch jemand gerettet wurde. (W.T.B.) Rach der Seeschlacht. Der Vmuider Korrespondent der Amsterdamer „Tijd" meldet, der in Ämuiden angckommene Dampfer „Laura" habe berichtet, dah er in der Gegend von Tcrschelling einem deutschen Unterseeboot begegnete, das mit voller Fahrt auf die englische Küste zufuhr. In Nmuidcn eingelaufene Trawler begegneten einem Torpedoboot un bekannter Nationalität mit zertrümmerten Schornsteinen und weggeschossenen Masten und etnem Schlachtschiff mit halb weggeschossenem Rumpfe, das fürchterlich zugerichtet war. — Ein auf ber Nordsee kreuzender Lotsendampser at in Bmniben die Leiche eines französischen sliegeroffiziers gelandet. (W. T. B.) Ein englisches Kampfschiff von irische» Snfftän-ische« in die Luft gesprengt? Die „Hamb. Nachr." melden aus Amsterdam: Am Dienstag, den 6. Juni, haben irische Reooluti». näre ein bei der Werft von Workman o'Clock in Belfast ast ferttggesteltteS großes Kampfschiff in die Luft gesprengt und vernichtet. Der Aufstand in Irland ist noch nicht beendet. TS kommen fortwährend Unruhen vor. Fünf Monate Unterseebootkrieg. b. Wie bereits gemeldet wurde, beträgt die Beute der deutschen und österreichischen Unterseeboote (einschließlich der durch Minen versenkten feindlichen Schiffes im Monat Mai 118 600 Registertonnen. Sie umfatzte im Januar und Februar zusammen 288 000, im März und April 482000 Registertonnen. Insgesamt sind danach in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 788 800 Regtstertonnen ver- enkt worden. Die englischen Verlustlisten vom 8. und 9. Juni enthalten die Namen von 167 Offi- zieren und 1624 Mann: ferner die Namen von 1784 Mann von der Flotte. Die Verlustlisten vom 10. d. M. enthalten die Namen von 76 Offizieren und 1060 Mann. (W. T. B.j Beantwortung unberechtigter französischer Repressalien. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt unter dieser Ueberschrift: Die schlechte Unterbringung und unwürdige Be- andlung kricgöaefangener deutscher Offi ce r e in einer Anzahl von Lagern in Frankreich ließ von eher außerordentlich zu wünschen übrig. Mehr als ein. mal war die deutsche Heeresverwaltung genötigt, im Jnter- sc der deutschen Offiziere mit Vergeltungsmaßregeln cinzugreisen. Zu den als schlecht bekannten Lagern, wie besonders Fougöres, Fort Barraux und Le Puy, kamen seit April eine Anzahl neu eingerichteter, in denen die Verhältnisse noch bedeutend mangelhafter waren, be sonders St. Aicgeau, Eaussade, Clergvux-Bediöre, Mou- göres, Serviere» und Mons par le Puy. Diese Lager sind außerordentlich überfüllt und befinden sich in alten ver wahrlosten und beschmutzten Gebäuden. Das Mobiliar ist mehr als dürftig, und die hygienischen Einrichtungen sind, wie in Frankreich landesüblich, äußerst mäßig. So fehlt a. jede Vadeeinrichtung, nachts stehen Kotkübel in Len Zimmern. Die französische Regierung behauptet: daß die Einrichtung der neugegrünbeten schlechte» Lager eine durch die Mißstände in den deutschen Lagern Mainz. Halle, Villingen und Küstrtn begründete Maßregel sei. Diese Behauptung ist vollkommen willkürlich, da in den genannten Lagern keine Mitzstände bestehen. Daß die kriegsgefangencn Offiziere von diesen Gegenmatzregcln ihrer Regierung selbst überrascht sind, zeigen die Briefe ranzösischer Offiziere aus Villingen, in denen ausdrücklich jorvorgehoben wird, daß dort kein Anlaß zur Klage be täub. Die „Nordd. All«. Ztg." druckt bann längere Abschnitte aus Briefen französischer Offiziere an ihre Angehörigen ab, in denen dies« ausdrücklich und besonders die gute Unterkunft, Verpflegung und das günstige Klima hervorheben. — Die „Nordd. Allg. Ztg." fährt dann fort: Natürlich wird die Heeresverwaltung sofort die nötigen Maßregeln ergreifen, damit in den schlech ten französischen OffizterSlagern und vor allem in den so- genannten Vergeltungslagern bald menschenwürdige Zu- Amtliche türkische Kriegsberichte. Das türkische Hauptquartier meldet vom 10. Juni: Von der Jrakfront keine Meldung von Bedeutung. — Kaukasusfront: Auf dem rechten Flügel und in der Mitte keine Handlung von Bedeutung. Auf dem linken Flügel wurden verschiedene überraschend ausgeführte An griffe des Feindes auf unsere vorgeschobenen Stellungen abgeschlagen. Die Russen verloren tn diesen Kämpfen mehr als hundert Tote und Verwundete und einige Ge- angene. Unser Artilleriefeuer vertrieb ein feindliches chtff, das sich an der Meerenge Alamboghaz nördlich von Kuchaöa näherte. Zwei feindliche Schiffe warfen ohne Er lüg einige Granaten auf Kcutek nördlich von Äodrum und auf die Umgebung von Mekri. Sie zogen sich darauf zurück. Ein feindliches Schiff beschoß in der Nähe von Jaffa das an der Küste weidende Vieh. (W. T. B.j Amtlicher Bericht vom 29. Mai (türkischer Zeitrech nung), 11. Juni: An der Irakfront, im Abschnitt Fella- hie. bombardierte unsere Artillerie gestern verschiedene Punkte der feindlichen Stellung. Zwei feindliche Kanonenboote, die nicht entfliehen konnten» wurden durch die Explosion von Artillertemunttion. die sie an Bord hatten, in die Luft gesprengt. Drei große von diesen Kanonenbooten gezogene Schleppkähne, die ebenfalls mit Artillertemunttion beladen waren, wurden versenkt. Außerdem wurde durch unsere Artillerie an Bord von vier mit Explosivstoffen beladenen Schleppkähnen ein Brand hervorgerufen, die Kähne konnten sich nur dank ber Strö mung retten. Bier große MunitionSdepotS, die sich am Ufer des Flusses befanden, wurden vollständig in bieLuftgesprengt. Durch die Explosion der Geschosse, die sich dort befanden, entstand ein Brand in dem Lage» eines feindlichen Bataillons, das vollkommen zerstört wurde. — Bet etnem Zusammentreffen mit dem tzetnde in der Gegend von Schemdinan (?) wurde die feindliche Kavallerie tn der Stärke von mehr als 1000 Mann vollständig vernichtet. Nur einer ganz geringen Anzahl von Feinden gelang eS, sich zu retten. Btel Bteh, Telephonapparate und Pontonmatcrtal, sowie eine grohe Menge von Gewehren und Munition wurden von uns erbeutet.
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