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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187802180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-02
- Tag1878-02-18
- Monat1878-02
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1878
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g. ».0»»p. «. k. ?. ÜL n. 6. ?. L L ?. a ?. L t» U. L L ba r. b, da da L L tt. 6. L». 8. 6. 0. ?. 0. bs 0. 6. 6. 6 6. k. du ». d r. 6. w.o.p.1/17» »l.L.p.1/477 m 6 p.1/17b r. ?. 6. Kr t» r. t» u. d 6. u. 6. 0. 6. 0. 6. 6. r. /'.i-i- ^4 6. 6. r. ). m.6.p.k/I74 i M.OoN?. r. L r. baa s. r. , a r. Erscheist täglich früh 6'/. Uhr^ Redattl«v im» J-Haunisgasie LS. Lprrch-avira der Lrdoctt«« ^ vormittags 10—12 Udr. Nachmittag- 4—6 Uhr. Amnchme »er ftr »te »üchit solar« dk Nummer »esttmmten Amerare a» «ocheuta-eu dis s lttze Nach»ttt,«s. a« Sonn, «rd -eftttqe» ftühvt- Uhr. I» de» KUatta ftr JaL Laaatz»,-. Ott» Klemm. llniver-ttitspr. rr. Lnuis Lüsche, Lacharweustr. 18.». «nr dl» Uhr. ,»cU). tiWger.Tagclilaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 15,2Lü. >d»,m«»tr»r»t« viertelt. 4»/,AL. incl. Brinacrlobu k Mt., durch di« Post bezöge« 6 PN. Jede einzelne Nummer 2S Pt- Belegexemplar 10 Vs vevichren sür SxttabeUage» »h»e Postbesvrdeeung LS ML »ft Postbcstrderung 4L ML Jaftrate Laesp. Petitzeile 20 W Größere Schritte» laut unsere» Pxwoerzcichniß. — Ladrüaritcher Satz «ach höherem Lar» Settanea »«Irr de» Krdattteasßtt» die Spaltzeile 40 Ps. Inserate stnd stet- an d. Ge»rdtN»« zu sende«. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung prasmuuamaL, oder durch Postvorschuß. Montag den 18. Februar 1878. 72. Jahrgang. An die Gewerbetreibenden Leipzigs und der Umgegend. Die hiesige Gewerbekammer hat in ihrer am 11. ds. abgehaltenen Plenarsitzung — deren Protokoll dem nächst zur Veröffentlichung gelangen wird — beschlossen, den Gewerbetreibenden Leipzigs und der Umgegend die vom Verband« deutscher Baugewerks-Meister und dem Verein selbstständiger Handwerker und Fabri kanten in der im vorigen Jahre in der Delegirten Bersammlung zu Darmstadt beschlossene Petition an den Reichstag, die Abänderung und Ergänzung der Gewerbeordnung betreffend, zur Unterzeichnung zu empfehlen. Indem die Kammer nun nachstehend« 11 Hauptpunkt« dieser Petition hierdurch zur Kenntniß der Ge werbetreibenden bringt, ladet sie dieselben zu reger Betheiligung niit dem Bemerken ern, daß Unterschriften im Bureau der Sewerbekammer Neukirchhof 13, I., Vormittags von 10-12, Nachmittags von 4—« Uhr ent gegengenommen werden. Den Vorständen geschloffener Corporationen stehen daselbst Exemplare der Petition mit den Motiven versehen zur Verfügung. Leipzig, den 17. Februar 1878. Die Gewerbekammer. Otto Klemm, Baumeister, stellv. Vorsitzender. Herzog. Secr. ä. jedes Lehrverhältniß ist durch schriftlichen Vertrag zu begründen. jeder Lehrvertrag ist 8 Wochen nach Abschluß bei der Gemeindebehörde des Lehrherrn oder bei einer selben anerkannten Corporation zu beglaubigen. . Die Lehrzeit muß mindestens eine Dauer von 3 Jahren haben. 4) Nach Ablauf der Lehrzeit ist dem Lehrling ein Lehrbrief, beglaubigt durch die Gemeindebehörde des Lehrherrn oder durch eine von derselben anerkannte Corporation zu ertheilen und zwar nur aus Grund einer vorher abgelegten Prüfung. 8) Dt« event. zwangsweise Anhaltung der Lehrlinge zur Aushaltung de- Lehrvertrages, sowie die Schaden ersatzpflicht derjenigen Lehrherren, welche wissentlich emen contractbrüchigen Lehrling in die Lehre nehmen, ist «nzuführen, event. ist für eine verfügte Geldstrafe Haft zu substituiren. 61 Eine Probezeit von 8 Wochen vor dem Contractabschluß ist dringend wünschenswert!,. 7) Die obligatorische Einführung von Fachlehrlings-Schulen unter Aufsicht und mit Unterstützung der Commune und der resp. Corporationen ist wünschenswerth. 8» Das Gefelleuwesen betreffe«». 8) Das contractlicbe Arbeitsverhältniß zwischen Arbeitgeber undßArbeitnehmer ist durch Einführung einer gesetzlichen Legitimation zu befestigen. ^ Die Arbeitgeber betreffe«». 8) In jedem Bezirk, wo keine Innungen bestehen, find von der Behörde gewerbliche Vereine auf solcher Grundlage zu organisiren, daß ihnen Corporationsrechte verliehen werden können. Diesen Vereinen dürfen sich di« Gewerbetreibenden der umliegenden Ortschaften anschließen. 10) Fakultative Meisterprüfungen sind einzurichten und dieselben unter Aufsicht eine- Staats- oder Gemeinde-Commissar- von Prüfungs Commissionen abzunehmen, welche au- den korporativen Vereinen ge wählt werde«. , De Das Verhältnis zwischen Arbeitgeber ««» Arbeitnehmer betreffe«». > 11) Gewerbliche Schiedsgerichte, bestehend zu gleichen Theilen au- Arbeitgebern und Arbeitnehmern, unter Vorsitz einer mit richterlicher Qualifikation ausgestatteten Person, sind obligatorisch einzuführen. Diesen Schiedsgerichten ist executivische Gewalt beizulegen. Holz-Auktion. Freitag »e« SS. Februar c. sollen atlf dem Mittelwaldschlage des Burgauer Forstreviere- in «btheil. 33 1) von vormittags s Uhr a«: 11 Raumcubikmeter eichene Nutzschelte. sowie 181 Raummeter eichene, 23 Raummeter buchene, 3 Raummeter rüsterne, 1 Raummeter linden« und 2 Raummeter aspene vrennschette, ferner 6 Raumcubikmeter ellerne Rolle«, (Zusammenkunft: i« verschlossenen Holze hinter »e« neue« Schützeuhause, in der Nähe der Thüringer Eisenbahn, früh « Uhr) und 2) von vormittags 11 Uhr an: ca. 20 Langhause«, von der Durchforstung einer Eicken-Anlage herrührend, «Zusammenkunft: am vahnhos varnetk) unter den an Ort und Stelle öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 11. Februar 1878. Des RathS Korft^Leputation. Bekanntmachung. In Gemäßheit deS Gesetze- vom 22. Mai 1876 und des KirchengesetzeS vom 2. December I87K ist den sämmtlicken Geistlichen und Kirchendienern der evangelisch-lutherischen Gemeinde hiesiger Stadt an Stelle aller und jeder Einnahmen an Accidenzien und Stolgebühren vom 1. Januar 1878 ab ein entsprechender fester Gehalt ausgeworsen und denselben die Verpflichtung auferlegt worden, von diesem Zeitpunkte an kllr keine iu ihr Amt einschlagenbe un» ihnen obltegenbe einzelne Hanblung ober ve«üh««g, skr welche durch die Firatio« Entschädigung eiugetrete« ist, etue Gegenleistung anzuuehme». Leipzig, den II. Februar 1878. Die Lircheniuspertioa für Leipzig. Der Rath »er Stadt Leipzig. Der Supert«teu»e«t. vr. Tröndlin. 0. Lechler. Messerschmidt. Bekanntmachung. Wir haben beschlossen, der von der Hospitalstraße zwischen dem neuen Potzgebaud« und dem Neubau der Herren Voerfter und Volckmar hindurch führenden, in ihrer Fortsetzung auf die Waisenhausstraße stoßenden Straße den Namen Eteph«»Stratze beizuleaen, was wir andurch zur allgemeinen Kenntniß bringen. Leipzig, den 12. Februar 1878. Der Rath »er Stabt Leipzig. , ^ ^ Tröndlin. Wilisch, Refr.^ Bekanntmachung. Die beim Bau der Brücke über den Elftermühlgraben in Verlängerung der Canalstraße erforderlichen Eisen- und Anstreicharbeiten, bestehend auS dem eisernen Oberbau, eisernen Geländer rc., sollen in LccorS vergeben werden. Geeignete Unternehmer und Eisenwerke, welche derartige Arbeiten bereits auSgefübrt haben und sich bei dieser Submission betheiligen wollen, werden hierdurch aufgefordert, die auf unserem Bauamte auSlieaenben Zeichnungen und Bedingungen einzusehen und ihre Offerten unterschrieben, versiegelt und mit der Aufschrift: «tsenarveite« für die Auukenburgvrücke versehen bis zum 4. März ». I. Nachmittags 5 Uhr eben daselbst abzugeben. Leipzig, den 13. Februar 1878. Der Rath »er Stabt Leipzig. vr. Tröndlin. Wanqemann Bekanntmachung. Die von unS zur Submission ausgeschriebene Lieferung von 6 Stück einspännig »u fahrenden vier rädrigen Wafferwagen mit eisernen Cvlindern ist vergeben und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten ihrer Offerten hiermit entlasten. Leidig, am 14. Februar 1878. Der Rath »er Stabt Leipzig. ' > War vr Tröndlin ingemann. Holz-Anction. Donnerstag, »en S1. Fe»r««r ». e. sollen im hiesigen Rosenthale von Vormittag- S Uhr an ea. SSO Hanse« Nar gewachtes Stwkholz unter den an Ort und Stelle öffentlich auSgehangenen Bedingungen und gege« sofortige Bezahl»«« nach dem Zuschläge an den Meistbietenden verkauft werden. Znsawwenkunst: Vormittag- s Uhr am Rosenthalthore. Leipzig, am 18. Februar 1878. Des Rath» -»rft-Dep«tatta«. Versteigerung von Bauplätzen Zwei vanpiitze des ParcellirungsplaneS für da» links der Walbstratze gelegene, der Stabtgemeinbe und dem Georgenhause gehörige Bauareal, nämlich: ' Nr 1» an der Anenstraste von 2890 lDSllen ---- W» iMeter . S« - - Frcgkstratze - S71« . 8«» Flächengehalt sollen unter den in unserem Bauamte (RathhauS, 2. Stockwerk) nebst dem Parcellirung-plan au-liegenden Bedingungen Do««erStag »en 7. Miirz ». I, vormittags 11 Uhr an Rathsstelle zu« verkaufe versteigert werden und es wird der Bersteigerungstermin pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet; die Versteigerung selbst aber bezüglich eines jeden der ausgebotenen Bauplätze geschloffen werden, wenn darauf kein weiteres Gebot mehr erfolgt. Leipzig, den 15. Februar 1878. Der Rath »er Stabt Leipzig. vr. Tröndlin. Cerutti. Ta-esgeschichlliche Ueberstcht. Leipzig. 17. Februar. Lus Grund einer Privatmiltheilung aus Berlin theilten wir gestern mit, daß man dort in maß gebenden Kreisen verstimmt sei über etwaige ge heime Abmachungen zwischen Rußland und der Türkei. Dies finden wir heute in einem Artikel der wohlunterrichteten „Post" bestätigt, worin es heißt: „Es ist eine- großen Staate« und eine- siegreichen Feldzuge- würdig, vollendete That- sachen zu schaffen und fremde Einmischung au-zu« schließen. Dazu gehört aber offenes Handeln und mehr noch schnelle- Handeln. Dazu gehört, daß man bei aller Kühnheit sicher und zuverlässig im Maßhalten sei. General Jgnatieff soll kürzlich einem Interviewer gesagt haben, daß er vom Fürsten Bismarck die Aufrichtigkeit gelernt habe. Auch hier scheint e- sich um Nachahmung zu handeln, der die Ähn lichkeit nicht folgt. Die kühne Aufrichtigkeit de- Fürsten BiSmarck und seiner Fordcrnngen gleicht dem scharfen Bergvrofil, das jedem Auge deutlich sich vom reinen Himmel abhebt. Die rassische Kühnheit von heute gleicht dem wolkenbcdeckten Berg an trübem Tage, besten Formen der Nebel phantastisch und ungeheuerlich verzerrt. Man läßt die türkischen Bevollmächtigten nach Kesanlhk kommen, läßt sie sech» Tage warten und führt sie dann nach Adrianopel, um sie dort am 31. Januar zur Unterzeichnung eine- Abkommens zu bringen, das noch heute, am 16. Februar, für alle Welt Ge- heimniß ist. Man weiß nicht einmal, ob da- Ab kommen ein geheimes Bündniß mit der Türkei nebst einem definitiven Frieden oder nur einen Prälimi narfrieden oder Nichts von alledem bedeutet. Nach russischer Versicherung ist nicht einmal ein Präli minarfriede geschloffen, der vielmehr erst folgen soll und welcher dann von Europa in einigen Stücken, aber man weiß nickt in welchen, ergänzt werden soll. Ein solches Verfahren muß Besorgniß und Unruhe in aller Welt Hervorrufen. Die Folge desselben ist, daß die englische Flotte bereit- in dce Dardanellen eingelausen und daß Oesterreich vor der Mobilmachung steht. Deutschland. Ruß land» Freund, auch in den Krisen diefe» Feldzuges, kennt weder Rußland- ge heime Abmachungen noch seine weiteren Pläne Um uns in Europa ist die Ungeduld über Rußland» Haltung im starken Zunehmen. Fürst BiSmarck erklärte 1871, die Ehre Frank reich- sei nicht verschieden von der aller anderen Völker, welche in Abtretungen von ihrem Gebiet gewilligt. Deutschland forderte sein alte» Reichsland Luxemburg, da» es kurz vor de« Kriege dem Frieden vergeblich zum Opfer gebracht, von Frankreich nicht zurück, um mcht Europa wegen Belgien zu beunruhigen. Rußland fordert dagegen heute da- kleine Stück von Beffarabien zurück, durch besten Aufgabe e- einst Oesterreich und Deutsch land wegen der Donau beruhigt. Das ist auch eine Unähnlichkeit. Wird nun bald die Ähnlichkeit zum Vorschein kommen?" Officivs wird geschrieben: Es wird jetzt nicht für unwahrscheinlich gehalten, daß die von der Reichstags-Mehrheit emgebrachte Interpella tion schon am Dienstag beantwortet werden würde, und man glaubt, daß e- der Beantwortung möglich sein werde, zur Beruhigung Europa» bei rutragen. Allerdings ist nicht zu verkennen, daß in England wie in Oesterreich die Besorgnisse über ein dort nicht vorgesehene» Hinaus greifen Rußland- über seine im Sommer, wenn auch nicht in ganz bestimmter Form, gegebenen Versprechungen im Wachsen find. Aber der ein- müthige Appell der rufst land, den ersten Kanonen chen Presse an Deutsch chuß zu verbieten, kann doch wohl al» Bewei» für die Bheitwilligkeit Ruß lands gelten, den freundschaftlichen Vorschlägen Deutschland-, von welchem e» in dieser Zeit der Krise so große Beweise der Freundschaft empfing, Gehör zu geben. Auf diese Weise wäre e» mög lich, binnen Kurzem eine Abklärung der Situation im Sinne der Friedensbefestigung herbeizuführen. Der Reichskanzler Fürst Bismarck erschien am Sonnabend, während der ersten Berathung de» Etat», kurz vor 3 Uhr im Reichstage und nahm seinen altgewohnten Sitz am Bundesrath-tische ein. Die ihm zunuOst sitzenden Abgeordneten erbeben Pch von ihren Plätzen, um ihn z» begrüßen Der Fürst sah shr wohl au». Er drückte seinerseits dem Präsidenten de» Reichskanzleramts, Staats- minister Hofmann, neben welchem er Platz nahm, die Hand und ging dann zum Präsidentenstuhle, wo er sich mit Herrn von Forckenbeck längere Zeit unterhielt. Der Reichskanzler unterhielt sich ebenso eine Zeit lang mit dem Feldmarschall Grafen Moltke, nebh den er sich hinshte. Ln einem der ersten Tage dieser Woche werden die Bunde»rath»-AuSschÜffe für Justiz- und Ber- fassungSwese» wieder zusammentreteu, um ihre Be rathung dH Geseh-Eutwurf- über die Stellver tretung de» Reichskanzler» zum Abschluß zu bringen. Der Abg. LaSker ist seit einigen Tagen durch Unwohlsein an der Theilnahme an den ReichStagS- sitzunaen verhindert, jedoch bereit» aus dem Wege der Besserung. Der Großherzog von Hessen hat sich zu den BermählungSfeierllchkeiten nach Berlin begeben. Zu demselben Zweck ist der Prinz von Wale in Berlin eingetroffen, wo er vom Kronprinzen und dessen Gemahlin empfangen wurde und in deren Palai» abstieg. Die in dem Abgeordnetenhause in Wien sund in dem Unterhause in Pest eingebrachten .Inter pellationen über die orientalische Frage wer den im Laufe der nächsten Woche vo» den Regie rungen beantwortet werden. Im französischen Senat wurde am Sonn abend von Seiten der Regierung ein Gesetzent wurf vorgelegt, wonach die Generalräthe mit Rücksicht auf die Weltausstellung schon zum 8. April einbcrufen werden sollen. Die Versamm lung beschloß die Dringlichkeit für die Vorlage. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde die Wahl eine» ständigen Senator» vorgenommen. Dieselbe führte zu keinem Resultat. Carayon von der Rechten erhielt l 35 Stimmen und Lefranc von der Linken 133 Stimmen. Am DienSlag findet eine abermalige Wahl statt. In Rom wurde am 16. Februar sür den ver storbenen König Victor E manuel das feierliche Requiem in der Panthconkirche abgehalten Die Minister, sowie die Hof- und Staatswürdenträger, die Botschafter und Gesandten mit ihrem Personal wohnten demselben bei, die Truppen hatten in der Nähe der Kirche Aufstellung genommen, die Börse und die Kaufläden waren geschloffen. Nach einer der englischen Admiralität zuge- aangenen Depesche ist da» Panzerschiff „Ra- leigh" am 13. d. bei der im Süden von Tenedo» gelegenen Insel Rabbit auf den Grund gerathen. T)a» Schiff hat aber weiter keinen Schaden gelitten. Au» Petersburg wird telegraphisch berichtet, daß der Zeitpunkt vH Zusammentritte» de» Eou- gresse» noch nicht zu fixiren sei, da die erforder lichen Vorbereitungen mit den in Adrianopel zu eröffnenden Frieden-Verhandlungen zusa«- menhängen und wohl zwei bi» drei Wochen rn An spruch nehmen. Bei den sich täglich inniger gestaltenden Beziehungen zwischen der Pforte und Rußland, welche in einem sehr lebhaften, freundschaftlichen, persönlichen Depeschenwechsel zwischen dem Sultan und dem Kaiser Alexander ihren Ausdruck finden, sei e» zu hoffen, daß da» endgültige Friedensinstrument zwischm Rußland und der Türkei bi- zum Zu sammentritte deSTongresse» unterzeichnet sein werde. Au» Belgrad wird' gemeldet, daß daselbst große Bestürzung über die geringe Berücksichtigung herrsche, welche Serbien in den Friedensbedingungen gefun den habe. Der Metropolit habe telegraphisch den Kaiser von Rußland um größere Berücksichtigung gebeten. Der Ministerpräsident Ristic gehe nach Adrianopel, um mit dem General Jgnatieff zu couseriren. Der „Polit. Corresp." wird au» Konftan- tinopel vom 15. d. gemeldet: Die euglifche Flotte ankert seit gestern bei den Prinzeuinseln. — lieber die Haltung der Russen cursiren wider sprechende Angaben; dock ist e» Thatsache, daß die Russen den Vormarsch begannen zur Besetzung innerhalb der neutralen Zone in unmittelbarster Umgebung Konftantinoprls liegender Positionen und sich innerhalb de- Weichbildes von Konstan- tinopel einquartiercn. Der Einmarsch in Kon- stantinopel scheint von dem Ergebnisse der zwischen dem russischen Armeccommando und dem Sultan schwebenden Verhandlungen abzuhängen.
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