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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160720023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916072002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916072002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-20
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Zre-Hi-r? Nachrichten LWAc Nr. 18 ALrv sr5igs <Ksfov am Mittwoch abend. Im Somme-Viebiet «nrden das Dorf Lonaneval und das östlich an das Dorf ausioßende Etehölz DelviUe den Engländern wieder entrisieu. die »ehe» grobe« blutige« Verlusten 8 Ossizicre, 28» Manu au Elesaugeuen einbüßten. Deutsche Secflugzeugc griffen die im Kriegshasen von R e v a I liegenden feindlichen Kreuzer. Torpedoboote. Unter.- seebvvte und dortige militärische Anlagen mit Bomben er folgreich an. Tie Türken brachte» den Italienern in Tripolis eine schwere Niederlage bei? sie nahmen ihnen über WM Ge- »angene und 24 Geschütze ab. Deutsche Wacht schiffe brachten wieder zwei dänische Dampfer mit Bannware auf und führten sie nach Swiuemüilde. Premierminister Asauith setzte einen Ausschuß zur Beratung des Wirtschaftskrieges ein. Die sch wedis ch e 3t egie r u n g beauftragte ihren Ge sandten in Petersburg, gegen die Versenkung des deutschen Dampfers „Curia" Einspruch zu erheben. Die spanischen Eisenbahner haben beschlossen, die Arbeit wieder a»fznnel»nen. In Sladt und Distrikt Nennork herrscht seit einigen Tagen eine Hitze von I» Grad im Schatten; etwa 200 Per sonen sind bereits dem Hitzschlag erlege». Liege, der nur durch rücksichtslose Anwendung aller Machtmittel gegen unseren gefährlichsten Gegner, die Seele dieses Krieges, England, in nicht zu ferner Heit er fochten werden kann. I. A.: Dberlandesgerichtörat Rohrcr." Die Probe auf Deutschlands Unbesiegbarkeit. Aus Amsterdam wird der „Voss. Zig." geschrieben: Wie mein Gewährsmann aus Von Von berichtet, ging in den letzten Tagen aus den Acnkerungen ernster Politiker und Parlamentarier als Englands Meinung hervor, das; die nächsten zwei Monate Deutschlands Widerstand entweder brechen müßten oder Deutschland habe bewiesen, das, cs un bezwingbar sei. Die Offensive in Frankreich ruhe zum größten Teil auf Englands Kraft, die aber, wie jeder wisse, nicht unerschöpflich sei und nicht die Opfer vvn Monaten nachsnllen könne. Reiche diese .Kraft nicht aus. die Deut schen ans deutschen Boden zurnckzudrüngen. so müsse das militärische Gleichgewicht sestgestellt werde», also mit ande ren Worten: Dann sei lein Lieger. In zwei Monaten werde sich auch feststellen lassen, ob Deutschland wirtschaft lich dnrchhalte. Jetzt sei der Blockadedruck am siärkiten. Leit riegsbeginn sind in Deutschland alle Vorräte ans- gezchrt, aber trotz alle» Spürsinns der englischen Presse wäre der erste Hungertod in Deutschland nvm nicht ge meldet worden. Birgt Deutschland in vier Wochen seine Ernce, dann sei auch der wirtschaftliche Sieg der Alliierten nicht erreicht. In zwei Monaten müsse man daher ernst und nüchtern fragen tonnen, ob der Krieg beendet werden müsse, da man ihn ja nicht als Wahnsinnstat führe. Ei« schweizerisches Urteil über die englischen Kcicgsabsi'chlcn. Der „Züricher Tageeanzeiger" schreibt: Es ist kein Zweifel, da» die englische Armee nach anfänglichem .ländern sich nun mit aller Energie eingesetzt hat und eine E n t s ch eidn n g d e s st ricges um den Preis größ ter Ovfer erzwingen will. Ob die englische Armee aber die Opfer zu ertragen vermag bis zur Durchbrechung aller 'Verteidigungsstellungen, ist sehr fraglich, denn die Kümpfe sind ungemein verlustreich und in keinem Verhält nis stehend zum Gewinn. Tie Ossensive an der Somme erfordert anscheinend die Kraft der ganzen englischen Armee, so daß es wieder ganz still geworden ist vvn Diver sionen ans anderen Frontabschnitten. Englische Parlamentarier a» der Front. b. lim über die Höhe der bisherigen Verluste der in Nordsrankreich kämpfenden englischen Kolonigltruppen und deren Verpflegung verläßliche Auskunft einznziehen, be gaben sich 2 3 Abgeordnete und Senatoren ans verschiedenen Kolonien und Dominions Großbritanniens nach Frankreich. Die Abgeordneten, die die Truppen der von ihnen vertretenen Länder an der Front anfsuchen wer den, wurden vvn Poincarü empfangen. In seiner Bewill- kommtttimGrede sagte er: „Iranzosen und Engländer gehen zusammen nicht nur dem Siege des Rechts und der Frei heit, sondern einer Zukunft enger Vereinigung und frucht baren Znsammcnarbeitens entgegen. Der Abstand zwischen den beiden im Denken und Fühlen unlöslich verbundenen Völkern verschwinde." — Bei einem Frühstück am O.nai d'Orian zu Ehren derselben Abordnung sprach Minister präsident B r j a >! d den Dominions und Kolonien, die nach allen Kricgsfrvntcn im Osten und Westen so viele tapfere Soldaten geschickt hätten, um ihr Blut für die „Befreiung ber Welt" swovon? Red.) zu geben, den Dank Frank reichs ans. DkePorberciimtgettder„Detttschli,ttd"z,,pR>ikkf-ihri. Rach dem „B. T." kündigen die Neunorker Zeitungen für morgen iDvinierStagi die Abreise der „Deutsch land" ans Baltimore an. Die „Deutschland" hat 1200 Tonnen Nickel und Kautschuk geladen. Vor der Ehesapeake- Vncht wurden englische Kreuzer beobachtet. Wie „Rewvork Herold" meldet, soll Kapitän König erklärt haben, daß etwa 12 .smiidelsniiterseebvote in einigen Wochen fertiggestellt sein werden. sW. T. V.j Der Uuterseekrte«. Lloyd» meldet au« Malta, datz der b r 1 t t s ch e Dampfer „Virginia" l427S Tonnen) von einem Unterseeboot ver senkt wurde. 47 Mann der Besatzung sind in Malta an- gekommen. sechs davon sind verwundet und wurden nach einem Spital gebracht. Der erste Osstzter wird vermißt. — AuS Lovestoft meldet Lloyds, daß drei Ftscherfahr - zeuge versenkt und die Besatzungen gelandet wurden. Nach einer Meldung des Reuterichen Bureaus ist der englische Dampfer „WUton - Hall", 3387 Tonnen Oroß, versenkt worden. lW. T. B.) sRihauS Bureau.) Der schwedische Dampfer „Onsala" landete die Besatzungen des fchwedtschen Schoners „Berta" und des niederländischen EisenschifseS „Benula". die von einem deutsche» Unterseeboote ver senkt worden waren. lW. T. B.) Zwei bänische Dampfer ausgebracht. sRitzanS Bureau.) Zwei dänische Dampfer, mit Papicr- inasse von Schweden nach Frankreich unterwegs, ünd von deutschen Wachschiffen südlich vvn Drvgde» aufge bracht und nach SwinemLnde gebracht worden. tM. T. B.) Ein englischer Handels« und Industrie-Ausschuß. Premierminister Asqutth setzte einen Auöschuß ein. der die auf dem Gebiete des Handels und der In dustrie nach dem Kriege zu befolgende Politik im Zu sammenhangs mit den Beschlüssen der WirtschaftSkvnferenz der 'Alliierten, sowie in bezug auf folgende Fragen zu be raten hat: 1. Schritte, um die Industrien zu erhalten und einznrjchten. die für die Sicherheit der Station wesentlich sind; 2. Maßnahmen zur Wiedergewinnung des heimische» und ausländischen Handels, soweit er während des Krieges verlvrcngegangen ist, und die Sicherung neuer Märkte; 3. Mittel für die Entwicklung der Hilfsgncllen des Reiches und Vorkehrungen dagegen, daß die Hilfsgnellen für die 'Versorgung innerhalb des Landes unter ausländische Kon trolle fallen. tW. T. B.) Easoment will an das Oberhaus appellieren. lReutcr.) Wie verlautet, beabsichtigt Easc me nt an das Oberhaus, als den höchsten Gerichtshof, zu appel lieren, vorausgesetzt, daß der Generalaiiwalt seine Zustim mung dazu erteilt. iW. T. V.) Seine Äcrusung ist abgc- wiescn worden. Die neuesten Meldungen lauten: Die Herstellung von Textilersatzstossen. Berlin. Nachdem die Richtlinien zur Verteilung von Heeres-^ind Marincausträgen in Textilersatzstossen vom Königlich Preußischen Kriegsministeriiim genehmigt worden sind, fordert der Kriegöausschuß für Tcxtilersatz- stoffe alle Firmen, die Papiergarngewebc hergesteilt haben oder Herstellen wollen, auf, umgehend Antragsformulare zur Ausnahme in die BctriebSlisten des Kricgsausschusscs, soweit solche den betrcssenden Firmen nicht direkt zu- gegangen sind, beim Kriegöausschnsse für Textilcrsatzstossc. Berlin 8, Maucrstratze 3S tDentschc Bank), einzufvr- dern. (W. T. B.) Die deutsch - italienischen Beziehungen. Bern. Das „Berner Intclligcnzblatt" bespricht die Be ziehungen zwischen Italien und Deutschland und meint, dem privatrcchtlichen Abkommen zwilchen beiden Staaten sei cs zuzuschreiben, daß Italien bisher mit der Kriegserklärung an Deutschland zurückgehaltcn habe. Frei lich habe es unter dem Drucke Englands zur Beichneidung der de» deutschen Untertanen aus diesem Abkommen zn- stehenden 'siechte schreiten müsse». Am 30. 'April 1010 habe cs durch das Verbot von Zahlungen an deutsche Untertanen den Vertrag in seinen wesentlichen Punkten gebrochen. In dem Deutschland, sagt das Blatt, sich nun erinnerte, daß der italienisch-deutsche Vertrag nicht nur Pflichten, sondern auch gewisse Rechte für die Vertragschließenden enthalte, bereitete es Vergeltnngsmahregeln vor. Aufgeregt über diese angeblich feindselige Handlung Deutschlands, forderten italienische Blätter ihrerseits VergeltungSmaßregeln nicht ohne die Mitteilung, daß Italien seinen Verpflichtungen lvnal »achgekommen sei. Tic Unrichtigkeit dieser Behaup tung leuchtete indessen selbst der Regierungspresse ein. In einem vssenbar offiziös beeinflußten Aufsatz gab „Givrmue d'Italia" bekannt, daß der italienisch-deutsche Handels vertrag seit geraumer Zeit gekündigt sei und seine Gültig keit verloren habe. Der durchsichtige Zweck einer solchen Erklärung ist, der italienischen Regierung den Rücken zu decke», falls cs sich erweisen sollte, daß entgegen der Be hauptung der Agenzia Stefan! nicht Deutschland, sondern Italien zuerst das 'Abkommen verletzt habe. Man wird üch fragen, was Italien mit der tendenziösen Breitichlagung dieser Maßnahme beabsichtigt. Was besonders die von der französische» Presse erwartete Kriegserklärung Italiens an Dentschland angclit, so findet dieser Gedanke nicht den ge wünschten Widerhall in der Presse; zumal die ländlichen Kreise Italiens haben sie mit Grund zu fürchten. Jeden falls aber kann von einer Kriegserklärung Deutschlands an Italien, wie das in den diplomatischen Kreisen Roms vvr- auögesehen wird, keine Rede sein. <W. T. B.) Neuer schwedischer Einspruch gegen Rußland. Stockholm. Aus Anlaß der Versenkung des deutschen Dampfers „E v r i a" am 10, Juli innerhalb der schwedischen Treimeilengrenze südlich Blttröklubb im Bottnischen Meer busen beauftragte die schwedische Regierung den schwedischen Gesandten in Petersburg, bei der russischen Ne gierung Einspruch zu erheben. sW. T. V.) Russische Ansichten über de« Wirtschaftskrieg. Kopenhagen, «Berlingske TiLende" meldet au« Petersburg: Der ReichSkontrvlleur PokrowSky. der von der Pariser Wirtschaftskonferenz nach Petersburg zu- rücklchrte, hat erklärt, das Ztel der Konferenz sei gewesen. Maßnahmen zum Schutze der nationalen Arbeit zu be- 'chließe,,. nicht, wie behauptet wurde. Deutschland Wirt- schaftlich zu vernichte». PokrowSky wandte sich weiter gegen die Behauptung, die Konserenz habe den Zweck gehabt, den Krieg nach dem Kriege vvrzubereiten. und erklärte schließ lich, die Wirtichaftöeiitente sei ans vollkommener wirtschaft licher Freiheit sedeS einzelnen beteiligten Lande« be gründet. ,W. T. B.) Eine Umgruppierung russischer Truppen. i,. Budapest. sEig. Drahtmcld.) Der Dvrnawatraer Berichterstatter der Budapester „8-llhr-Zcitung" teilt mit, die Russen Hütten die energischste» Maßnahmen sür eine Nachrichtensperre ergriffen. ES finde eine Neu- gr»,vvterung der russischen Truppen statt, die gegen die r uinänischc Grenze gerichtet sei. Der österreichttch- nngarischc Vorstoß erreiche das Moldawatal. Der Zweck des Vorstoßes sei. die Russen zu einer Streckung ihrer Front zu veranlassen. Asguith über die Kämpfe in Mesopotamien. Rotterdam. Der „Nicuwe Rotterdamsche Courant" meldet noch über die gestrige Erklärung deS Premier ministers Aüquith i»r Unterhältst. Asguith sagte: Bvnar Lcnv habe vor Pfingsten die Bekanntgabe der Berichte über die D a r d a n e l l e n - E x pr d i t i o n versprochen, soweit sie nicht streng vertraulich seien und dem Feinde von Nutzen sei» könnte». Die Berichte seien von der Admira lität. dem Kriegsaintc und dem Auswärtigen Amte üurch- gesehen worden. Was sich davon sür die Veröffentlichung eigne, würde ein unvollständiges und irreführendes Bild geben. Für die Berichte über Mesopotamien gelte dasselbe. iIrvnische Heiterkeit.) Hvgge rief dazwischen: Immer die alten Rede». Earson sagte: Wir werden nie etwas über die Operationen zu hören bekommen. Asguith fuhr dann fort: Unsere Kriegspläne sind in vollem Um sange dem wohlüberlegte» Rate der militärischen Stellen unterworfen. ES muß aber zugegeben werden, daß der ärztliche Dienst ungenügend war und innerhalb gewisser Grenzen vielleicht auch die Versorgung mit Lebensmitteln. General 'Nixon telegraphierte noch im Nvvembcr nach den Kämpfen vvn Ktesiphon aus Vasra an Ehamberlain, daß seiner Meinung nach der ärztliche Dienst ausreichend sei. Gegen diese Mitteilung Asguiths wurden Proteste laut. Earson fragte: Wird dieser Bericht veröffentlicht werden? Asguith antwortete: Ja, wenn die Zeit dafür gekommen ist! Asguith erklärte weiter, die Negierung empfing im Dezember und Januar nichtvfsizielle Briese, in denen ein ganz anderes Bild vvn der Lage gegeben wurde. Darauf wurde eine Kommissivu nach Mesopotamien geschickt. Sie meldete nach zweimonatigem Aufenthalte dem Vizekönig, daß alles Menscheiimöglichc getan würde. Der Chef des militärärztlichen Dienstes O'Donnell ging im Mai nach Mesopotamien und berichtete, daß noch immer ein gewisser Mangel an notwendigen Gegenständen herrsche. Darauf wurde sofort alles besorgt, was er angab. lW. T. V.) Die amtlichen französischen Berichte. Paris. Amtlicher Kriegsbericht von Dienstag nach mittag: Südlich der Somme griffen die Deutschen am päten 'Abend und im Lause der Nacht die französischen Stellungen vvn ViachcS bis Maisonnette an. Trotz wieder holter Versuche, die ihnen schwere Verluste kosteten, konnten sic sich nicht in den Besitz von Maisonnette setzen. Einige Teile von ihnen drangen am Kanal entlang in den öst lichen Teil von Viaches ein. Der Kampf geht weiter. Auf dem linken Ufer der Maas scheiterte ein deutscher Hand- treich gegen die Höhe SOI. Auf dem rechten Ufer kam eS im Lause der 'Nacht zn Hnndgranatcnkümpfcn an Len Zu gängen zu Ehapellc, St. Fine und westlich von Flenry. Uebcrall wurden sie zurücigeschlagen. Ziemlich lebhafter Artillerickamps in der Gegend von La Laufee und Chenois. Auf dem übrigen Teile der Front verlief die Nacht ruhig. Amtlicher Bericht von Dienstag abend: Südlich der Somme war der Tag verhältnismäßig ruhig. Der Feind hatte seine Versuche gegen Maisonnette nicht erneuert. Wir haben die Deutschen aus einigen Häusern vertrieben, die sie »och in dem Dorfe ViachcS hielten. Von der übrigen Front ist keil» Ereignis von Bedeutung zu melden. Belgischer Bericht: In der letzten Nacht hat eine belgische Abteilung einen Handstreich gegen feindliche Schützengräben nördlich von Dixmuiden ausgeführt. ES gelang ihr. in einen der Grüben einzudrtngen, die Mehr zahl der Besatzung zn tüten und unvcrwundete Gefangene mitzilbringcii. sW.T. B.j Die amtlichen englischen Berichte. London. Das Ncntcrsche Bureau meldet amtlich: Ge neral Haig berichtet, daß Nebel und Regen die Operationen nördlich von Ovillers behinderten. Wir machten an einer Front vvn 1000 ?jards Fortschritte, vertrieben den Feind ans stark befestigten Stellungen, machten Gefangene und erbeuteten Maschinengewehre. Wir unternahmen einen erfolgreichen Uebersall auf die deutschen Laufgräben bei Witschactc. Ein deutscher Uebersall bei Cuinchy wurde durch unser Feuer vereitelt. sW. T. B.) London. Englischer Bericht: Die Deutschen eröffncten heute abend nach einer Beschießung mit tränenerregendcn Gasbomben einen Angrisf auf unsere Stellungen in der Nachbarschaft vvn Loirgucval und des Waldes von Del- ville. Der schwere Kamps dauert noch an. Sonst ist nichts Wesentliches zn melden. sW. T. B.) MW und Wissenschaft. V* Mitteilung der Königlichen voftheatcr. Anfang Oktober veranstalten die Königliche musikalische Kapelle unter Leitung von Hoskapcllmcister Kntzschbach, das Dresdner Streichguartett der Königlichen Kapelle iHcwe- maui:, Warwas, Spitzner und Wille) und der Hosopern- Konzertchor nnter Leitung von Kapellmeister Karl Pembaur, gemeinsam einen B r a h m s - Z n k l u s. Es wird am !. Oktober ein Kammermnsikabend im Palmengartcn unter Mitwirkung von Hofkapellmeistcr Reiner IKlavicrl, am 0. Oktober ein Orchester-Konzert, Serie I, in der König lichen Hvfvper, am 8. Oktober ein Kammermnsikabend im Palmengarien und am 0. Oktober ein Chorkonzert mit dem Rcauiem von Brahms in der DreikönigSkirche stattfinden. 1» Mitteilung des Ecnlriil-Thearrrs. Für den Schwank „Fräulein Witwe" von Viktor Leon und Alexander Engel, dessen Erstausführung kommende» Sonnabend stattslndet. wurden ,ür chai'.ptrolien V o n i s a Scheurich vom Kleinen Tbeater in Merlin nnd Fritz Jeher vom Acne» Wiener Stadtthcater in Wie» verpflichtet. Deutsches Theater ans Helgoland. Direktor M aximus R c n und Franziska N e u >' -Hilpert sind von der Kvmmandantnr eingeladen worden, A. und R, Römers heiteres Werk „Frieden im Krieg" an einigen 'Abenden sür unsere Marine ans Helgoland zu spielen. s- Freilichttheater am Mceresgeslade. Aus Königs berg i. Pr. wird uns geschrieben: Für das Freilicht theater in Eranz ist gleich hinter der stattlichen Bordünc ein geeignetes Plätzchen ausfindig gemacht worden. Der be scheiden ansgestattcte Zuschcnierranm ist in - den hoch- wipfligen Fichtenwald „hineingebaut". Man schaut von hier aus über die mit einem dorischen Tempel geschmückte Szene in die grüne» Düncnsträuchcr, zwischen denen ein langer Weg unmittelbar zur See sührt. Mit Goethes „Iphigenie" habe» die Aufsührnngen begonnen, mit Grill parzers „Snppho" wurden sie fortgesetzt. Die Sappho spielte M a r y T i c t r i ch vom Deutschen Theater in Berlin nicht ohne Anmut und mit viel Innerlichkeit, so weit sich dergleichen ans bisweilen regenfeuchtem Sande offenbaren läßt. Kurt Ehrle vom Tarmstädter Hvf- theater gab den Phaon, und als ein ausgezeichneter Sprecher, der sich auch ohne Schalltrichter überall verständ lich machte, erwies sich G i l d c m e i st e r vom Königsberger Schauspielhaus. — Ob dieser neue Versuch dem Freilicht theater-Gedanken viel Freunde zuführen wird, bleibt abzn- warten. Es behält immer sein Peinliches, wenn der Herr Direktor um 0 Uhr noch nicht genau weiß, ob er um 014 Uhr spielen wird. Auch ist cs bedenklich, wenn ihm die Natur öfters dreinrcdct und die Sec ihre ewige Melodie lauter singt, als Sterbliche sprechen können. Doch gab cs zum Teil sehr hübsche Bilder — das schöiGc ohne Zweifel am Schluß der „Sappho", wenn sich die lesbische Dichterin zu dem fernen, aus der Bordünc errichteten Altar begibt und sich dort, nach ihren letzten weihevollen Worten, öcm Meere zu vermählen scheint. Auch wenn langsam eine Secmöwe am Horizont vvrllbcrstreicht, bleiben wir völlig in der Illusion. Bedenklicher ist es schon, wenn plötzlich ein Dampsbvot im Hintergrund nustancht — und dies ansgerechnet in dem Augenblick, da vvn dein Boot die Rede ist, daS Phaon und Melitta nach der Insel Ehioö bringen soll. 1* Der Maler Hans Barthclmcß ist an der Westfront den Heldentod gestorben. Bekannt wurde Barthclmeß durch seine eigenartig aufgesaßtcn prachtvollen Radierun gen, meist figürliche und landschaftliche Motive, die in vielen Pinakotheken und Sammlungen Privater zu finden sind. Auch als Porträtmaler erfreute er sich der Schätzung, er hat eine Reihe bedeutender Hochschullehrer und Professoren im Bilde sestgchalten. e* Die Einweihung der erweiterten Luthcrhallc in Wittenberg. In Wittenberg fand die feierliche Einweihung der erweiterte» Luthcrhallc im Augusteum, dem alten Kloster, wo Luther lebte und wirkte, statt. Der Konserva tor der Lutherhalle, Studiendirektor Jordan, gab einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte der Lnthcrhallc, deren Neu- und Umbau im Jahre 1010 geplant wurde. DaS kostbare Geschenk des Kaisers, der berühmte Brief Luthers an Karl V., am 28. April 1621 nach dem Reichstag von Worms geschrieben, wurde in einem Erker des Mittel- 1« gcschosses unicrgebracht. Der Luthcrbricf ist aus einem Sockel ausgestellt, der »ach einer Zeichnung vvn Bildhauer Inckvsf in Skvpau angescrtigt wurde. Zwei Fcsttalcr wur den namens des Geschichtsvercins sür Wittenberg von Dr. Krüger dem Kuratorium sür die Sammlungen zur Verfügung gestellt. Umgestaltung der Münchner Neuen Pinakothek. AuS München wird berichtet: Die Königlichen Bayrischen Sammlungen werden jetzt nach einem großzügigen Pro gramm umgcstaltct. das den Gesichtspunkten der modernen Museumskunde entspricht. ES hat bereits die Genehmigung des Landtags und des Neichsrats erhalten und man beginnt mit seiner Durchführung zunächst in der Neuen Pinakothek. Zur Umgestaltung sind erhebliche bauliche Veränderungen nötig. Um während des Sommers dem Fremdenpublikum den Besuch der Gemäldegalerie noch zu ermöglichen, beginnt dort die wesentliche Umwandlung erst im Herbst. In den Keller- und Erdgeichvßräikmcn sind die Handwerker indessen schon an der Arbeit nnd die Abteilung der französischen Bil der ist z. B. aus diesem Grunde jetzt schon geschlossen. Ei» vorgeschichtlicher Fund bei Sarrgerhansen. In der Nähe von Sangerhauscn fand man ans einem Ackcr- grundstück den unteren Teil einer vorgeschichtlichen Hand mlihle. Leider ist der Stein, der das ansehnliche Gewicht von 3^ bis 4 Zentner hat, aus Unkenntnis zer schlagen worden: er konnte aber wieder zusammengesetzt und fast vollständig ergänzt werden. Der Fund stammt aus der Steinzeit. Lögen-Reuter. „So hatte sich ein blinder Hesse einmal als sehr weit sichtiger Mnnn gezeigt," mit diesen Worten schließt O. Weise in seinem Buche „Schrift- und Buchwesen in alter und neuer Zeit" die Betrachtungen, die er der Gründung und der Organisierung des bekannten Reutcrschen BurcauS durch den vor 100 Jahren, am 2l. Juli 181«. in Kassel, also in Kurhesscn, geborenen Paul Julius Reuter widmet. Das spottende Schniuclbeiwort „blind", das hier dem Be gründer des Reuter-Bureaus in seiner Eigenschaft alS,
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